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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.05.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270530011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927053001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927053001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-05
- Tag 1927-05-30
-
Monat
1927-05
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.05.1927
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ZK.» »auu ,» ^ «Wb»»M>p« Briefkasten. Gpmchftuud«» »«» vrieskaß«»»»k«l»r V«r«tttag» tauber »» So«»- und Feiertag«») «itgktch »»» U dt» Ilil Uhr: » ach » t«t« a » »ur Moutag» und MUtwoch» von d bt» 6 Uvr. »christlich könne» Ausrage» »ur bea««»rtet «erste». »e> Rückporto betgefügt ist. ** «. S. 11 Mk.) „Ich bin Besttzer ein«» »rundftacke». dessen Ha»iSmetster im 4. Stock am l. Mat stt« Net«h«fU»»ge Schwarz-Rot^old flaggte. Reben diese Flagge bängte er jedoch zwei blutrote Fahnen heran», dt« er allerdtna» mittag» hereinnahm. da diese seine Kinder im „Festzug* mttfUhrte». Ich habe meinen Hausmeister ersucht, da» Heran-Hängen dieser roten Fahnen zu unterlassen, wa» er jedoch ablehnt«, da e» seine Partetflagge sei. Fch frage nun hiermit an. ob ich dem Hausmeister das HerauShänaen dieser roten Fahnen ver bieten kann/' — Dein einfaches Verbot wird nicht viel nützen, denn dt« rot« Fahne ist an sich nicht verboten, ist» kann aber vielleicht beim Heraushängen einer roten Fahne in einem Stadtviertel, wo sie al» sehr aufreizend empfunden würde, der Hausbesitzer beim Amtsgericht eine einstweilige Verfügung erlangen, die dem Flaggfreudtgen da» Heraus- hängen einer solchen Fahne untersagt. In Zetten besonderer Erregung dürfte die Dringlichkeit einer solchen Verfügung anerkannt werden. *** Nesse Johanne» in Sttbau. „Hits und unseren Streit schlichten! Wieviel Minuten sind von 2.33 bis ».«» Uhr? Ich bin der Meinung: 60. Mein Freund behauptet dagegen, e» seien 61 Minuten, denn dir 88 Minute würde zweimal gezählt fein.* — Dag' Deinem Freunde, wenn er bei allen solchen Zeit angaben eine Minute zu viel rechnete, so würde er bald völlig außer Zusammenhang mit der richtigen Zeitrechnung sein. Worüber sich bloß die Leute di« Kbps« »erbrechen! — NesseErnst. .AIS Abonnent der .Dresdner Nach richten* seit einigen fünfzig Fahren bitte ich um Schlichtung «ine» öfters wiederkehrenden Streites zwischen mir und meiner besseren Hälfte. Fch benutze hin und wieder unsere Blumenstöcke al» Zigarrenabstreicher: auch meine kurze Pseif« klopfe ich manchmal aus den Blumenstöcken au». Ich denke, daß diese Asche den Blumen al» Düngung dient. Aber meine bessere Hälfte behauptet, daß die Asme den Blumen schade, und wenn sie die Asche aus den Blumenstöcken entdeckt, so wirkt daS bei ihr wie ein rotes Tuch aus ein gewisse» Tier. Gib, bitte, Dein salomonische» Urteil ab!* — Wie kann man so unhöflich sein, alter Ernst, und seine bessere Hälfte in Gedanken über- Haupt mit einem .gewissen Tier* in Beziehung bringen! Zu mal. wenn sie recht hat. Asche bleibt Asche! Ein Düngemittel ist sie bestimmt nicht. Aber wenn Du gar noch Deinen Knösel aus die Blumentopferde snicht .Vlumento-pferde* ablcilen!) auS- klopfst, so bringst Du ganz gewiß auch kleine Tabakskrümel mit darauf, deren Auslaugung beim Gießen dem feinen Wurzel werk der Topfpflanzen sicher Schaden »»fügen wird. Also last «S lieber bleiben! Aber Deiner Frau sag einen schönen Grub: sie so» nicht in ihrem lobenswerten Ordnungssinn in den Fehler vieler Hausfrauen verfallen und Dir die Aschenbecher »nausslndbar verstecken . . . nein, sie soll lieber noch ein paar »nschaffen und Dir überall einen hinsetzen: auch aufs Fenster brett neben die Blumenstöcke. DaS sieht sicher ordentlicher au», als wenn aus der Erde der Clivia eine lange Zigarrenasche schlummert und auf dem groben Pelargoniumstock ein Häuf- chen Pseisenkrümel. *** Hast». .Als Kind war ich mal in einem Lokal sich glaube in der Löbnitz), wo man als Sehenswürdigkeit eine Lamsr» okscira gezeigt bekam. Mir liegt daran, wo es jetzt eine solche gibt. Könntest Du mir dazu verhelfen,* — Die esrnai-a odscur» war früher in Gartenlokalen, wo man auf vorübergehende Straßen oder auf die Elbe Ausblick hatte, auf jeden Fall aber auf einer Stelle, wo sich möglichst viel be wegte, eine sehr beliebte Sehenswürdigkeit. Den Hauptspaß gab eS, wenn durch die bunt« Landschaft, die von oben her durch eine Gptegelröhre ans den blanken Tisch fiel, man einen Wagen oder ein Schiss vorbetfahren sah. Wo jetzt in der Nahe Dresdens eine ist, ist leider nicht bekannt. In der weiteren Umgebung sind zwei vorhanden: eine auf dem Sonnenslein, eine auf dem Oyvin. *** Neffe NittergutSInspektor. (50 Pf.s .In fröhlicher Gesellschaft bei guter Maibowle kamen mir in Streit über die bestehende Regelung der Lrbfolgegcsctze in der heutigen Republik. Kannst Du mir sagen, ob in Sachsen noch das Majorat und Fideikommiß in seinen früheren starren Formen besteht? Ich behaupte, daß diese Form der Erbfolge von Gesetzes wegen aufgehoben worden sei. Wenn daS zutrifft, muß mein Gegner die nächste Bowle stiften, die mir dann doppelt so gut schmecken würde. Wenn ich die Wette verloren habe, dann kannst Du mir ein gutes Rezept für eine Bowle nennen!* — Großer Bowlenstister! Diesmal stiftest Du. Nach Artikel lkS Absatz 2 der RcichSversassung sind in Deutschland die Fideikommisse ausgehoben. Aber in Sachsen sfür die einzelnen Länder ist die Landcsgesehgebung zuständig) ist die Angelegenheit noch nicht geregelt. Hier machte im vorigen Jahr die Regierung dem Landtag eine Vorlage, die jedoch nicht erledigt wurde. Eine neue Vorlage darüber ging am K. März dem jetzigen Landtag zu. Sie steht aber noch nicht auf der Tagesordnung. Du wirst also bluten müssen. Da Ihr wohl vermutlich mehr Herren als Damen seid und als Bowle ein kräftigeres Tränklein liebt, so sei Euch als Erdvccrbowle folgendes empfohlen: Zwei Pfund sehr reife Erdbeeren, am besten gut gelesene Walderdbeeren, schüttet man in eine Terrine, überstreut sie mit einem halben Kilogramm Zucker, gießt drei Flaschen Moselwein und zwei Flaschen Bordeaux daranf, deckt die Terrine gut zu, stellt sie mehrere Stunden auf EiS und rührt das Getränk vor dem Servieren mehrmals um. * Neffen Flieger, sitz Ps.) .Seit frühester Jugend interessieren wir uns für die Fliegerei. Wie dreht man es nun am dümmsten an, um Ausbildung zum Flugzeug führer eines Verkehrsflugzeuges zu erlangen?^ — Wie man's am dümmsten andreht, das kan» Euch an dieser Stelle wirk- lich nicht gesagt werden. Ihr tut wohl gescheiter, wenn Ihr eS recht gescheit andreht. Und das macht man ganz einfach: In dem man sich nach den Einzelheiten bei der „Deutschen Ber- kehrSfltegerschnle, Berlin-Staaken, erkundigt. *** Nichte Student. „Kannst Du auch eine Er klärung geben für die Entstehung der beide» Redensarten „Er hat sein Schäfchen ins Trockene gebracht* und „Wir müssen alles ausefsen, damit es morgen besseres Wetter gibt"? — Die Erklärung der ersten Redensart ist reckt bekannt. Sie stammt aus dem Niederdeutschen, ja recht eigentlich „von der Water- kant". Ursprünglich heißt sie. besonders in Schleswig»Hol- stein, „Hei hat sin Schenken ins Trockene bröcht". Dieses „Schepken" ist aber nicht da» „Schäfchen", sondern da» „Schiss- chen". Wer nach stürmischer Seefahrt sein „Schepken* „all wedder »p bat trockene Land* gesetzt hat. der ist schöne raus. Zur Erklärung der zweiten Redensart vom besseren Wetter in der Mittagsschüssel bedurfte es allerdings der Mitwirkung einer liebenswürdigen holsteinschen Nickfte. Die Redensart lautet eigentlich: „dat'S morgen wat betere» wedder gibt*. D. h. wir wollen ausefsen, damit wir nicht morgen „Auf. gewärmte-* kriegen, sondern daß eS „wieder was Besseres* gibt. *** Neffe Gustav. „Fch würde dem Onkel dankbar sein, wenn er gelegentlich Mitteilen wollte, welch« täglich« Waschungen der weis« Mohammed seinen Gläubigen vor schreibt. Ich meine, welche Körperteile und welche Tages- zetten in Frage kommen. Und wo soll z. B. unterwegs daS Wasser Herkommen?* — Der Koran erwähnt di« vorgeschriebe nen Waschungen tn Sure IV sdt« Weiber) und in Sure v sber Tisch). Sie spielen bei den Mohammedanern stteselbe Rolle, wie bei allen semitischen Reliaipnen. Auch die ältere arabische Religion vor Mohammed kennt bereit- Reinigun «en. Alle semitischen Religianen rechnen die körperliche Rein heit zur kultischen Reinheit. Daher wäscht man sich, wenn man der Gottheit nahen, d. h. an irgendeiner religiösen Handlung tellnehmen will, also auch vor dem Tischgebet. Die» ist ur- sprüngltch so begründet, daß jede» Mahl Opfermahl ist; hngtentsch begründet ist e» dadurch, daß man mit Händen aß. Die Waschung gehört also zur »wette« »er fünf vo« Isla» auserleateu Krömmigkettsübung«», der fünfmalige» tägliche» Andacht und zu deu Tischvorschrtften. Ersatz für Waller 1». V. auf der Reife) tft Saud. Gewaschen «erde« Antlitz, Haupt, Hände dt» an den Ellenbogen und Füße R» an die Knöchel. Für besonder« Fälle sind auch ganz« Waschungen vorgelchrteven. *** Resse V « rltn « r sbv Pf). „vor Fahre« gab «» tu verlln ein lustige» Lted, da« ansing: „Hat der Berliner fech» Mark fünfzig, dann stteht » ihn zu Kemptnskt htn*. Kennst Du den ganstt« Text und kannst Du den verfall«» sestftelle«?* — Natürltchl Der „Dichter* ist A. V. Weder, der K»«»»ntst Marti» Knopf. Der witzige erste „Bertz* lautet: Hat der VerUner sechs Mark fünsztg. Und geht mit einer Dame au». So nimmt er davon fünsztg Pfennig Und kaust ihr «inen Blumenstrauß. Ganz überrascht sagt sie dann .Frankel*. Denn st« tft nicht oerwvhnt darin. Dann führt er sie mit Rothschild» Mt»»« Zum Restaurant Kemptnskt hin: Denn ersten» tst e» da sehr billig. Und zweiten» tft da» Essen schön, Und -ritten» steht man dori Bekannt«. Und vierten» wtrb man auch geseh «. Besonder» au» dem letzt'ren Grund« Gebt man tn diese» Bienenhau». Denn ein Berliner mit zwei Taler» Gibt die nie ungelehen au». Die Noten besorgt Dir jeder Musikalienhändler. *** Richte Schlemmer, vaschl sbü Pf.). „Womit färbt man den Kaviar schwarz? Wen» man nämlich genau htnsteht, dann hänge» die einzelnen Körner mit einer etwa» schleimigen schwarzen Masse zusammen, die auch leider ab- färbt, wa» unsere Tischdecke zu Hause leider bezeugen kann, da ich al» kleine» vaschl einen Fleck gemacht habe. Ich bin kolohal neugierig, womit man diesen Leckerbissen färbt und hoffe, «ine furchtbar interessante Antwort zu erhalten.* — Die Antwort soll also so sein, daß Du Dich davor fürchten mußtl Dann wäre sie nämlich „furchtbar* interessant. Leider ällt ste nicht so au». Der Kaviar wird nämlich gar nicht ge» ärbt. E» gibt fa zweierlei wirklichen Kaviar: den dunklen, ast schwarzen, der vom Haufen, und den grauen, Hellen, der vom Stör kommt. Die schwärzliche Färbung de» flüssigen Kaviar» entsteht durch die Verbindung des Salze» mit auf- gelösten Teilen der Eisubstanz der den Kaviar bildenden Fischeier. Auch das Maß deS Salzen» bewirkt verschieden dunkle Färbung. Unsere au» dem Nochen von Hering, Forellenstör und Seeteufel gewonnenen „GarnierkaviarS* werben mit etner ungiften Zuckercouleur enthaltende» Farbe schwarz gemacht. — Nesse Wilhelm. „Al» sehr alter Neffe, dem e» schon recht schwer fällt, zu schreiben, möchte ich aus ein» auf merksam machen. DaS von den die Sehenswürdigkeiten Dres den- besuchenden Fremden vtelbegangene Stück Sckloßvlatz, Durchgang durch» Schloß zum Grünen Gewölbe. Durchgang zwischen Schloß und Katholischer Kirche ... tst eine wunderbar vernachlässigte Passage. Bon der AuSganaSpsorte vom Georgentor zum Grünen Tor «unter dem Schloßturm) zur Kirche ein Höckerpklaster. wie e» heute die kleinste Kleinstadt nicht mehr hat. Rings um die Kirche ab- gelaufene, schiefe Sandsteinplatten, am Schloß entlang fvom Gcorgentor zum Schloßtor überhaupt nicht») ebenfalls kurze, hohle, abgelaufene Sandfteinplatten bet Negenwetter voll Pfitven, nickt passierbar. Diese für d«n Fremdenverkehr so wichtig« Stelle tn diesem Zustand!!! Hat hier niemand etn Wort zu reden, und wer muß hier handeln? Die Ent- fcrnungen sind nicht groß, die Kosten können nicht groß sein: dort gehört großzügig Wandlung zu schaffen: Breite Trottoir», gutes Pflaster und etn paar Wegzetgerl* — Recht hast Du sicher, wenigstens insofern. alS daS Pflaster in dieser ganzen Gegend uns verwöhnten Dresdnern sehr ..bescheiden* vor- kommt. Freilich gibt» tn anderen Städten um so alte Sehenswürdigkeiten herirm meist auch keine Asvbaltstraßen. lieber die alten Steinplatten um die Katholische Hofkirch« zanke nicht zu sehr, sie sind mit ihrer eigenartigen Grünspan- särbung für den. der Dresden lieb bat, so zum Bestandteil de» Stadtbildes geworden, daß mancher sie gewiß nicht gern misten möchte. *** Neffe Karl, skiv Pfg.» „Meine Friedensmiete beträgt 200 Mk. Davon erhielt ich 1914 für Hausmeister- bienste 80 Mk. Wieviel steht mir heute dafür zu bei einer Erhebung von 110 Proz. der Frtedensmiete? Wer trägt die darauf «ntfastende MietzinSsteuer. ich oder der Wirt?* — Einen Tarif für Hausmeister gibt eS nicht. Man rechnet heute für etn Hans mit vier Obergeschossen und etn Hinter. hauS mit vier Geschoben 8 bis v Mk. im Monat. ES kommt dabei ganz auf die Abmachungen zwischen Wirt und Haus meister an. Die MietzinSsteuer trägt natürlich der Mieter für die volle Miete von 2k>9 Mk„ denn die Entschädigung für die HauSmannSarbett hat doch mit der Miete, von der die MietzinSsteuer berechnet wird, nichts zu tun. *** Rex. „1. Ist Knochenleim für unsere HauSblumen als Düngemittel schädlich. Meiner Ansicht nach gewiß, denn er enthält Säuren, die die Farbstoffe -ersetzen, mithin auch den Pflanzen schädlich sind. 2. Einer meiner Freunde tst in arger Verlegenheit. Er stellte 1923 dem Wohnungsamt« seine Wohnung zur Verfügung, da er unser Sachsenland verließ. Er erhielt als Abfindung vom Wohnungsamt «inen Betrag: dadurch ging ihm jedoch für spätere Zeiten jeder Anspruch auf eine Wohnung verloren. Wider Erwarten mußt« er zurück nach Dresden und steht jetzt ohne Wohnung da. Wa» kann er tun, um durch das Wohnungsamt, da» sich ablehnend ver hält. etne Wohnung zu bekommen?* — 1. Knochenleim und Hornspäne wären als Blumenbünger für Topfpflanzen auch zu verwenden, wenn man sie mit äußerster Sparsamkeit gäbe, gleichsam tn homöopathischen Dosen. Gibt man sie zu reich, lich. so machen sie im Verein mit dem tm allgemeinen ge- übten viel zu starken Gießen der Zimmerpflanzen rasch die Erd« sauer und bringen die feinsten Nahrungssauger der Pflänzchen zum Faulen, viel ratsamer tst eS. die jetzt viel empfohlenen Harnstoffe zu verwenden, da diese sich bequemer im Gießwaster verteilen und die Erde nicht faulig machen. 2. Da tst gar nicht» zu wollen. Wer sein Recht aus eine Wohnung veräußert, kann zurzett keine bekomme«. E» sei denn, er banke sich selber etne. *** Hello. „Könnte der vrieskastenonkel A«»kunft geben: Wie kam eS, daß Winfried und seine Gefährten sich so furchtlos in da» Land der heidnischen Germanen wagten?* — Winfried iBonifatiuS) vollzog die BekehrungSarbeit an einigen germanischen Stämmen tm Ginne der politischen Unter- jochung dieser Stämme durch Karl Martell, den Maiordomu» des Fränkischen Reiche». Diesem gelang eS. die Friesen zum größeren Teil zu unterwerfen, die Sachsen mit teilweisem Er folge zu bekriegen, die Bayern und Alemannen zu bewältigen. In «llen diesen politisch vom Westen her gewonnenen Ländern arbeiteten Winfried und seine Mitarbeiter und Nachfolger unter sränkischem Schutz. Namentlich der Sohn Martell», Karlmann von Australien, unterstützte die Arbeit Winfried», der schließlich, seit 7S3 Erzbischof, die Bistümer Pasta». Frei- sing und NegenSburg stiftete. Salzburg wtederherftellte und die Bistümer Erfurt. Würzbura, Bamberg und Eichstätt er- richtete. Bet genauerem Studium der Zeit versteht man. daß e» sich mit seiner Tätigkeit tm Dienste des Papste» weniger um die Bekehrung der Deutschen, al» um die Organisation der fränkischen Kirche tm Sinn« Rom» handelte. Etn Studium der ganzen Zeit und ihrer wirklichen Bestrebungen tst hoch, interessant. Nesfe Dr. R. sv0 Ps.) „L. E» handelt sich darum, da» Grab einer im Mai 1828 verstorbenen verwandten fest, »»stellen. 1. Gibt e» einen WohnungSanzeiger oder ei« Adreß- buch von damals? 2. Gab e» außer der Kreuz-, Frauen, und DreikönigSkirche 1828 bereits andere Kirchgemeinden tn Dres den? S. vt» zu welchem Fahr« Ist der EliaSsriedhos benutzt worden?* — Da» Grab läßt Du am besten durch die Fried- hosskanzlet beim Rat der Stabt Dresden (Neue» Rathau») auSsorschen. 1. 1828 gab e« schon Adreßbücher. Geh' tn dt« Stadtbtbliotbek INeue» Rathau»). 2. Ja. «eben de» g«. nannte» Kirche« gab ,» 18« schon die Aus«rstebung»kirch, sPlsueu) und die MatthLuSktrch« tHohentbalplatz). b. Bi» lö7L *** Nicht« vom Land«. Fvte mache ich den g» nwnne»«» Birkensaft haltbar? Muß ich da «och etwas dazu tu«, um «tn wirklich gute» HaorstärkungSmtttei zu erhalt«»?* — Da» Btrkeiuvaster al» Haarpstrgemtttel wird nicht au» Birkensaft, sonder, an» Btrtenteer durch Destillation ge. wonnen. Deu KrühtahrSsafl der vtrken verwendet ma, dester zur Herstellung von vtrkenwet«. t8 Liter vtrkenjast läßt «a« mit d Kttogoamm Zucker in verzinntem Kessel dt» auf et» viertel etntochen, schäumt rein ab. gießt die Flüssig- kett durch etn reine« Tuch in «tn Faß. tn dem noch 28 Liter guter atter Franzbranntwein oder Klarer und zwei in Scheibe« geschnittene Zitronen »ugesetzt werde» könne». Nach der Abkühlung kommen zwet Eßlöffel Hefe dazu. Dann läßt man gären. Nach vollendeter Gärung verspunden und nrch einen Monat Sellerruhe bt« »um Abziehen. *** Reffe T. S t. „Ga tst doch tn diesem Frühjahr et, Gesetz ergangen Uber die Lockerung der Wohnung-zwang». Wirtschaft. Ich behaupte, nur für gewerbliche Räume über 800 Mk. Frtedensmiete kommt da» Gesetz in Krage Äon anderer Seit« wird behauptet, für all« gewerbliche» Räume. Me tft da»?* — Durch die tn Rede stehend« Verordnung sntcht Gesetz» tft für Wohnungen über 2200 Mk. Friedens, miete die Zwangswirtschaft ausgehoben, nicht aber der Mieterschutz durch da» Retchsmtetengesetz. Für Geschäfts, räume Uber 2200 Mk. Frieden-Miete ist auch der Mieterschutz aufgehoben. Untermieten, die nach dem 1. Juli >927 ab» geschlossen werden, unterstehen überhaupt keinem Mieterschutz. *** Neffe Bücherfreund. Auch der „Untergang de» Postdampser»* hat sich durch da» lebendige Interesse eine» Neffen am Briefkasten etngefunden. Die Erzählung ijt von Joachim Delbrück und l9is bet Georg Müller in Müi» che« erschienen. Nun kann Dir'» jeder Buchhändler besorgen. *** N tchtchen Hertha. 11V Ps.» „lieber meinem Balkon nisten schon seit Jahren zwei Gpatzeusamilien und machen sich durch ibre Schmutzereien höchst unangenehm. Obwohl ich die Herrschaften wiederholt vertrieben und ihre Nester entfernt habe, finden sie sich nach kurzer Zeit hoch wieder etn. Fch bi« machtlos, hilf!* — Man kann sich denken, daß die lo nabe Nachbarlchaft fo unerzogener Gesellen über dem Balkon, aus dem man doch auch mal sein Frühstück ausbaut oder aus dem ma» mal einen Besuch nett «nterbrtngen will, recht un> angenehm tft. Versuche eZ einmal damit, daß Du nach der Entsernuna der Nester die Ntstsiätten tüchtig mit Petroleum auSptnsrlft. die» etn paar Tage lang hintereinander und dann auch noch einige Wochen lang wöchentlich einmal wiederholst. Petroleum können die wenigsten Tier« erriechen *** Sparsame Nichte. „Aus welche Weile kann ich ein ungeschorene», gegerbte» Schaffell selbst waschen oder reinigen?* — Ist e» etn Helle» Fell, so bringst Du durch tüchtige» Reiben so viel Mehl oder Kartoffelmehl hinein bi» nicht» mehr hineingeht: dann klopfst Du da» Fell so lange, bt» nicht» mehr herauSkcmmt. und bürstest e» überdies mit einer Wuryelbürste. Bei einem dunklen Fell läßt sich nur daS Klopfen und Bürsten anwenden. Aber Du wirst so viel Müh« und Arbeit damit haben, daß Du eS bester zur Neintaung einem Pelzsachmann übergibst. ***Bergiße» nicht! „Wir können erst im September aus Reisen gehen. Also hast Du Zeit, un» einen recht schönen Plan zu einer Reis« in die Lüneburger Heide auSzuarbcilen. Bitte, bitte!* — Damit er nicht vergessen wird, sollt Ihr ihn gleich haben. Wenn Ihr etwa vierzehn Tage wandern wollt, so geht möglichst früh im September loS, denn zuletzt werden die Abende schon recht lang und kalt. ES empfiehlt sich über. Haupt, sich nicht zu dünn anzuziehen. Denn bei Regen, belon- der» so nahe bei der See. wirb » un» .Fontinental-Menschc»* gleich sehr unangenehm. Am besten nehmt Ihr erst den süd lichen sumpfigen Teil der „Heide*, dann den „gebirgiichcn* im Norden. Ihr fahrt mit der Bahn über Hannover bis Eclle, wandert von da nach Osten über die zur Aller schleichenden Vachtäler nach Helmerkamp. Hohne. Gifhorn, dann nordwärts nach Wahrenhol». HankenSbütiel. Neitelkamp. Uelzen. Bienen, büttel. Lüneburg. Bon da geht » südwestwärt» nach Egcstors, Wilsede mit dem 171 Meter hohen Wilscder Berg 1!>. dann nördlich bi» Hannstadt lin die Berge), dann wieder südwcstsich nach Trelde. Schneverdingen, durch die Sümpfe der Baarkc bis Rotenburg und von da zum Abschluß mit der Bahn bis Bremen. Ein guter Wanderführer. den jede Buchhandlung bc- sorgt, nennt Euch besondere GehenSwürdigkette» neben diesem Hauptweg. HeiratSsehnsnchtSeck«. In dieser veiraldiehnsuchtSecke will Vnkel käniiirke «nr di« Wünsche seiner Nichten und Neffen »um «»-druck bringen. Dagegen kann er e« nicht übernehmen die hieraus etngebenden Briese an diese weiterzulelten Ter rnt« den Heiratslustigen In Briefwechsel zu treten wünscht, wird gebeten, sich de» Anzeigenteil» uniere» Blatte! z« bedienen. Nichte Gretel <1 M s, letzenssrob«. herzenSwaeme Witwe ohne gindcr, selbständig, mit Wohnung und allem, wa» in ein Heim gehört, sucht lebensfrohen, lugrndltchea Mann, wenn auch bi» öS. der auher ardentlichem Kinn, ftreud« an der Musts ,u Haus« iglavierlpteleni mttbringt. Er mutz ein vielseitig gebildeter Man» und et» ganzer Kerl sein. — Nesse »urti 100 Vs.i, SV. Melchäsl». lohn tm elterlichen Geschäft, soll mol den Grotzverkaus übernehmen, sucht eine Frau, die mit Lust und Liebe wa» leisten kann. Die Nichte soll nicht zu klein sein, sonst stellt der Nesse kein« Ansprüche aus Vermögen, aber «uSstattung mutz vorhanden sein. — Nesse Otto <V0 Ps.i, 20, sucht eine zweite Hälft«. Sr ist SastwtrtSsohn und ali ausgewtrsener Oberschlcster heimatlos geworden. Sr hofft eine liebe, gute Seele zu finden, damit Ihm da» Welterstrrbeu nicht io schwer söllt, um sich dann hier im schönen Sachsen etne neu« Heima, ,, gründen. — Nichte Florche« sl M.i, »4, gutmütig, wlriichasi» sich mit Sinn für alle» Schöne, angenehme elegante Srsch>inung. sucht aus diesem Wege ihr Glück. Sie ist nicht ganz Hhne und münlcht sich einen LebenSkameraden bt» ,n kö in gesicherten Berb«lint,>ei> und gleichfalls von angenehmem Aeuheren. — Nichte kandklnd lög Ps.i, blonde», liebe» M»del, da» sein Glück darin suchen wird, seine« Zukünftigen ein traute» Heim zu gründen, mit vollständig» Ausstattung un- Vermögen, wünscht sich einen gut situierten V»> amten mit sympathischem Wesen. — Nicht« vom Lande lt M.i, GutdbesitzerStochter. volschlank, wtrtschaftllch, die e» »ersteht, sich neck und elegant zu kleiden, wie man sagt, «In hübsche» Mädel, mdchie einen LebenSgesOhrten Im wahrsten Sinne de» Worte». Da grötzere» Vermögen »arhanden Ist, braucht lte keine Versorgung. ES kommt also nnr eine Neigungsehe in Frage. Der Ersehnte möchte Akademiker sein, nicht unter SO Jahren, charaktervoll und in un bedingt sicherer Stell«. — Nichten Bubi und Mddt lös) Ps.i, t», braun mit Rehaugen, suchen luftig« und ggrn tanzende Kameraden — Nichten D«»ka »ad Larmen sKO Pf.s, Freundinnen, »raun und schwarz, 22 und SS, tragen Bubiköpse, sind aber deslmli nicht leichtfertig. Sie find beruflich tllttg und wünschen sich nette solide Neffen, grotz und schlank mit ausrtchttgem Tbarakter. — Nichte Petunt« s2 M.i. 20, hat den größte« Wunsch, einmal «in« gutt drntsche HauSsrau und einem gebildete« Manne eine treue Lebens gefährtin zu werden. St« ist grotz, dunkelblond, gesund und sriichi tm Elternhaus« wohlerzogen, musikalisch, hat da» Lyzeum besucht: autzerdem bestand fl« an einer wirtschaftlichen Frauenschi,le die Prüfung für HauSwtrtschast und Gartenbau. Damit glaubt ste nun alle» gelernt zu haben, «a» eine tüchtig« HauSsrau können «ntz. Sie besitzt eine Au»stattung für ein kleine» gemütliche» Heim, »telleichi auch Wohnung. Al« Lebrn«geftshrten wünscht st« sich einen gesunden, gebildeten Akademiker, möglichst musikalisch, au» guter Familie un» mit gute« Humor. — NichteFrohsinnsna Pf.», »0, mittelgrotz. evangelisch, blond, blan« Angen und heitere« Wesen. Sie ist durch Wtrtschastlichkett un» Sparsamkeit In der Lage, einem Manne ein traute», sonnige» Heim zu bieten, und sucht eine» Ressen mit H«rzen»bildung au» gutem Stand, der In der Lage ist, eine Fran zu ernähreu. — Nesse Gentleman st M.>, junger, gebildeter vollkanfmann, Mitte SO, mit guten Senntnisten der englischen, sran- z«stscheu und spanischen Sprache, au» angesehener Familie, etn Din,chen nicht verabscheuen» stm alten oder Im neuen Stiles, mü eingerichteter Wohnung in Villa tn »er N«h« Dresden», such» junze Dame «it »mhrer Herzensbildung, oon 17 »i« Anfang »er »See «n» gut situierter Fauftlte. «tutzetrat tu solid,» Utrrnetz««» an,»»«hm. irboch nicht Bedingung. 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