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Dresdner Nachrichten : 30.12.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-12-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189612301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961230
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961230
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-12
- Tag 1896-12-30
-
Monat
1896-12
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.12.1896
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NokIM k «Al! . lle mr ^.-sifti^niroPia. vchleu -c». ««. «on8klem »ans rlii» »ur «e,ii> «.»>» ^ttiMnUiL« u»b!,>>«««!> „evweii ^ »«»nlipiie »nn-'ncrnittreaur 8«>c»bl»tler rorrtc» ^ mit io Dm. -ür Sstictaadc »mnc«>n,8ler Schrift, ttuckt trink Verdindlichkcit. Pt» »re«»»crN,chrich«»n krfchri««» ttlltch M^raenS. 4L. Jahrgang. blin/slvarlcant 2. kppsrsle T S ?t>oI0L,spl,j,vvv T rsiohstsr 1usir«dl :« bei Lnül ^ünse^e '» siIonti/»>tn. 20 ArXtiiis lisr S>->uluül»LL-^v«s!. « IU ß 5? 7^ ^a»fiNtrl»oUsr (^»tzLlox K»«tr K «as«vü/-^ S'SL'S/r M l^ss. M ^ ttfie5w»rL-u. N!« ->I»»«ll»iiz t A»x: -8tudv»'*- korülm« ». 6. UarktdaUs liUNAtll, ^nilktr. 9. b. VkitliK, ^i»'8e»Ii8»8!itr. 3^. Z VVe^on voiMirioßtor Znikvii » dsäsutenäs ?rsiLsrmL3Li§un§ » K wowvö xror-ttsn I-nxvrL vlexnat gurriiisivl- Damsnküto. JU«»eIeri»8t« ^Vibnvi Dresden. I8W. lleiarivd ^ klau!. f: LoklisksrLn: ^ »tt.ß So-'ss/s »v« «Irin >ien!l»I«ico M«Il>s-1t«;Ii, I .i'illei Mit' Ui ^ii'U HH »Isürua«r8l L I s ^uiiniLsti'. 1» (8taätt,LU8>. Mtz» Das neue Bölsengesetz. Hofnachrichtc», Soimtagsriihc. vrichlerjubiläniii. Todie169st, Bezirksausschuß, I Diuthmaßsichk Witterung:! ^k8 , 1, OrI v» SV'»grr. Gcrlchtsvcrhnndlnngcn. Musikseste. Kammermusikabend. Stübel-Brunncn. , Milder. Niederschläge. -D". » Kv8vn8ed!rmk /..'^»,'.r/ v. L. rvisedke. An die geehrten Leser! Bei der bedeutenden Auflage der „Dresdner Nachrichten" ist eS nothwcndig, die Bestellungen aus das erste Vierteljahr I8st7 bei dem betreffenden Postainte sofort bewirken zu wollen, da andernfalls am ungestörte Fortlicscning bez. rechtzeitige Sleulieiernng des Blattes nicht gerechnet werden könnte. Die Bczngsgcbiikn' betragt b.'i Pr» Kaiser!. Postanstaltcn im Reichsgcvici viertel javrlirli 2 Mark 7'» Pf., in Oefterrrich Ungarn 2 Fl. 53 Kr. lind im Auslande 2 Mark 75 Pf. mit cntsprccbcndcm Posizuschlage. Alle PosiansiaNcn im Deutschen Reiche, in Oesterreich Ungarn und in, Auslande nehmen Besicllungen aus unser Blau an. Für Dresden nimmt die Unterzeichnete Geschäftsstelle während der Dirnststundcn Bestellungen zuin Preise von I Mark 50 Pf. (einschließ lich BringeriohM entgegen. Reu- und Abbestellungen soivie die Anzeigen über crsvlgie Woh nung nnbnngen stelle gelangm lassen. Geschäftsstelle der „Dresdner Nachrichten", Martenftratzc 88. Srdgeschotz. »aSveränderunaen in Dresden, wolle man entweder persönlich rmgen oder schriftlich — nicht durch Fernsprecher — an die Gcschäsls- Polittsche-. Das neue Börsengesctz. das am 1. Januar 1897 im vollen Umfang in Kraft tritt, nachdem ein kleinerer Theil bereits am 1. Juli dS. Js. Geltung erlangt hat, entfesselt noch im lebten Augenblick einen solchen Sturm von persönlich zugcspiyter Erreg ung in den Kreisen der betroffenen .handelswclt, daß dem un parteiischen Beobachter angesichts der großen sachlichen Gesichts punkte des Gegenstands unwillkürlich das Wort in den Sinn kommt: „Varn, vous kLedvr, woLsisuik, vou« msr tort!" „Sic ereifern sich, meine Herren, folglich sind Sie im Unrecht!" In de» Börsenblättern wird aus den Kern der Sache überhaupt nicht eingegangen. lNon gefällt sich statt dessen in Versicherungen, daß die allgemeine Srimmung in Börsenkrciscn tagtäglich erbitterter werde, daß kein Mensch sich in das Börsenrcgistcr ivcrde cintragen lassen, daß kein Angehöriger des tzandelSstandö die Zumuthung ertragen könne, sei es an den Wahlen für die Börscnvrgane theil- «inielimen oder sich zu einem Amte an der Börse wählen zu lasse». In Berlin wird die Stimmirngtzmache sogar soweit getrieben, daß die bisherigen Lokalitäten der Produktenbörse, die bei der bevor stehenden Neuregelung vornehmlich in Frage kommt, in Acht und Bann gethan werden sollen. Man will sich in Zukunft anderer Räume sür den Abschluß von Geschäften bedienen. Außerdem scheint eine allgemeine Agitation nach der Richtung im Gange zu sein, daß die bisherige Organisation der Produktenbörse» anfzu- lösen und an ihre Stelle freie Bereinigungen zu sehen seien, die die Abwickelung der bisher an der Börie vermittelten Geschäfte zu übernehmen Hütten. Nach den Acußerungen der bctheiligten Blätter zu schließen, hofft man ln Börsenkrciscn auf diesem Wege dem Gesetze ein Schnippchen schlagen zu können. Ja, ein Ber liner Börsenorgan hatte sogar die Naivetät, ganz offen zu erklären, daß ein sicheres Mittel zur Umgehung des Gesetzes bereits gesun den sei, daß man aber auf seine öffentliche Bekanntgabe verzichte, um nicht der Regierung Anlaß zum Einschreiten zu geben. In zwischen sind freilich die Anhänger der „freien Vereinigungen" be reits aus der Täuschung gerissen worden, daß die bloße Heraus nahme des verbotenen TcrminhandelS aus dem formalen Rahmen der bisherigen Börsenorganisatton die Anwendung des (Seiches verhindern könne. Es ist offiziös mit dankenswcrther Promptheit und Deutlichkeit alsbald sestgestellt worden, daß cs lediglich aus den wirthschaftlichen Charakter der fraglichen Geschäfte ankomme, um die Anwendbarkeit des Gesetzes zu begründen. Wenn also die Börsentntereffenten gehofft hotten, mit der Auslösung der Produkten börse das Gesetz umgehen zu können, so sind sie „schief gewickelt' gewesen. Die weitere Erwartung, die von den Gegnern des neuen Gesetzes an die in Rede stehende Maßregel geknüpft wurde, daß nämlich der Erlaß der neuen Börsenordnungen dadurch verzögert werden würde, hat sich auch nicht verwirklicht. Wie nämlich die „Post" zu berichten weiß, sind die Börsenordnungen für sämmtiichc preußischen Börsenplätze vom preußischen HaudclSmiuister »»«- mchr genehmigt worden, und die Börsenpressc wird daher nicht länger aus der Pcrzögcruiig der Genehmigung Kapital schlagen könne». Im klebrigen ist ein Kamps mit solchen Mitteln voll kommen zwecklos: den» daß dadurch die Wirksamkeit des Gesetzes auch nicht einen Augenblick aufgehoben werden kann, braucht nicht erst bewiesen zu werden, weil cs augenfällig ist. Die augenblickliche Haltung eines großen Theils der Handels kreise gegenüber der mit dem l. Januar eintretcnden Neuordnung der Börienvcrhältnisse kann nur dazu dienen, die Stimmung auch im entgegengesetzten Lager zu verschärsen und so in die Formen, unter denen die unvermeidlichen Auseinandersetzungen hüben und drüben erfolge», noch einige Gran Grobkörnigkeit mehr hinciiizu tragen. An der Thatsache selbst aber, daß die einmal im Zuge befindliche Entwickelung, die dem Erzeuger und Verzehrer Schutz gegenüber der Spekulation gewähr!, ihren Fortgang nehme» und ihren Abschluß finden wird, vsimag alles Sträuben und Stoßen nichts mehr zu ändern. Mit leidenschaftlichen Deklamationen über „unerhörte Zumiithnngcn" nnd „Vergewaftigimgen" kommt man nicht um das wesentliche Moment herum, daß die Ternrinspekula 1>on eine der Ursachen ist. die eine natürliche Bildung der Gc- treidcpreise bislang brrhinderi haben. Allein freilich ist die Spekn lativn an bleiern wirthschastlichen Nebel nicht schuld. Es kommen neben ihr auch »och der überseeische Wettbewerb, der Fortschritt in de» übcrseciicheu ErzcugiingS- und LlcscruilgSbcdingungcn. so wie die Währuugsbcchältnffse in Betrach!. DnS mag in diesem Zusammenhänge nochmals ausdrücklich sestgestellt werden, um von bomherein dem oft gehörten Vorwürfe der Börsianer zu begegnen, daß die Freunde eines geordneten Erwerbslebens dem börsen- niäßigcn Spielgeschäft alle wirthschaftlichen Sünden ohne Aus nahme onfhalien wollten. Glaubte doch noch dieser Tage im preußischen Herrenhause der Oberbürgermeister von Breslau die Gegner der Terminspekulation dadurch ack akourckmu führen zu können, daß er sagte: „Meine Herren! Sic wünschen höhere Preise für Ihre Produkte und glauben, die Börsen allein seien schuld daran, das; die Preise nicht höher sind." Immerhin hat aber auch die Spekulation für sich allein der Preisbildung so er hebliche Nachtheile zugefügt, daß ihre uneingeschränkte Herrschaft im nationalen Interesse nicht ferner geduldet werden konnte. Stets wen» die Ernte in den Scheuem lag. Pflegte die Spekula tion die Preise zu drücken, um den Erzeuger zur Abgabe um wenig Geld zu nölhigen. Sobald sie dann aber das Korn im Sacke hatte, wurden die Preise in die Höhe geschnellt, und die Verzehrer mußten die Taschen der Spekulanten füllen. Noch jetzt nnmittel- bar vor ThoreSichluß hat dasselbe Spiel stattgesunden. Der preu ßische Landcsökonomierath v. Mendel-SteinselS hat nachgewiesen, daß die Preisnotimngen an den Produktenbörsen zu Berlin, Magdeburg und Halle in der letzten Zeit hinter den wirklich ge zahlten Preisen um 20 bis 25 M. zurückgeblieben sind. Solche unlautere Manöver ans dem Gebiete der Preisbildung sür Getreide will sich die öffentliche Meinung in Zukunst nicht mehr gefallen lassen. ES soll fortan eine ehrliche Preis feststellung stattsinden: dos ist der lmze und bündige Aus druck des Geistes, in sein das neue Börscngesctz zustande gekommen ist. Dieser verbesserte Zustand wird nicht mir den Erzeugern und Verzehrern zugute kommen, sondern ebcnwwohl den Effektivhändlern. dir. wie die „Krc»z-Ztg." bemcrli, durch die Machinationen der! Jobber sehr oft ebenso cmpsindlich gclrossen worden sind, wie die. produzirende Landwirthschaft. Soweit daher in dem neuen Böesen- gcsetz die Bestimmungen über die Produktenbörse in Frage stehen, ist als der Hauptzweck des Gesetzes die reinliche Scheidung zwischen bloßen Jobbern und wirklichen Interessenten zu bezeichnen. Aus diesem Grunde ist von den Vertretern der Landwirthschaft aus Grund des 8 4 des Gesetzes, der eine dahin zielende Verfügung der Landesregierung offen läßt, verlangt worden, das; die Produkten börsen von den Fondsbörsen getrennt werden nnd im Vorstände der o geschaffenen besonderen Produktenbörsen Handel. Landwirthschaft und Müllerei dnrch je ein Driktel der Mitglieder vertreten sein ollen. Auch diese Forderung der an einer reellen Preisbildung an der Produktenbörse inreressirten Kreise wird in absehbarer Zeit ihre Erfüllung finden: darüber lasse» die Erklärungen, die jüngst von der preußischen Regierung ln der Sache abgegeben worden sind, keinen Zweitel. Im prenßilche» Herrenhaus«: äußerte sich der Landwirthschaftsminisler bei der Beankwvrtnilg einer den Gegen stand betreffenden Interpellation in dem Sinne, daß, soweit ihm eine Einwirkung ans die Organisation der Börsen zustche, er be reits dahin gewirkt habe und auch fernerhin dahin zu wirken suchen werde, daß eine Trennung zwischen Produkten- und Fondsbörie ur Durchmbrung gelange. Ihm feknndirtc der Handelsminister »rrch das Zugeständnis;, daß die beantragte Trennung der beiden Börsen von vielen Seiten rn sehr er leuchtender Weise begründet worden sei und daß er seinerseits sehr gern bereit sei, dem ge äußerte» Wunsche nach Möglichkeit gerechten werden. Nur könne schloffen worden war. Die „Irene" hat nur den Kreuzer „Arroiio". der seit November dort lag, abgclöst. — Der „Stnatsanzeigi'," veröffentlicht amtlich das Konvertirungsgeictz und zugleich die von: Finanzniiiiistrr dazu erlassenen AuSsuhrmigöbestimmungen. Tu teirigen Inhaber von 4-prozentigen Konsols, welche Bnarzablnng d, - Kapitalbelraas verlangen, müsse» dies spätestens bis A>, Januar k. Jahres schriftlich unter Einreichung der Schuldverschreibung bei der Konirolc der Staaispapicrc in Berlin beantragen: thun sie das nicht, so wird ohne Wcileres angenommen, dal; sie mir der Um wandlung der Schiildverschreibuna in!)' i-pwzcntigc-einverstanvensind. — Das Duell zwischen dem preußischen Legattonssckrerär Frbrn. v. Wangenheil» nnd dem Premierientnant Grasen v. iterlüll hat. wie der „Rai.-Ztg." aus Stuttgart geschrieben wird, indrrOessen!- lichkeit um so peinlicheres Ausseheir erregt, als dabei Persönlich- ketten »riigewirk« haben, weiche sich denen nach r»en Reichstags Verhandlungen über das Ducllnnwescn hätten enthalten müssen. Unparteiisch waren dabei der Kommandant von Stuttgart. Genera! nrasor v. Schott. Sekundant des Frhrn. v. Wangenheim. und der Preußische Gesandte Dr. v. Holleben. Als Arzt fungirtc der Generalarzt v. Burkhardt. — Pros. Emil Behring in Marburg, der Entdecker des Diphtherieheilserums, feien heute seine Hochzeit mit der Tochter des Direktors der hiesigen Chantee. Geh. Over- regrernngsraths Svinolc. Berlin. Der BundeSralh tritt nächste Woche wieder zu sammen. Demselben wird der Entwurf eines Gesetzes über vaS Auswanderungsweien zngehen. — In der Privatklage des Pfarrers Witte gegen den Hofprediger a. D. Stöcker ist aus den 29. Januar vor dem hiesigen Landgericht Termin angesetzt. Köln. Der „Köln. Ztg." wich aus Essen gemeldet: Auf der Zeche „Ludwig" gerieth der Förderkorb unter das Seilgerüst. Von den 15 Insassen desselben wurden 13 verletzt. Karlsruhe. Der badische Landtag wird zum 12. Januar zu einer außerordentlichen Session ernberusen, unr über die Kon- verttruna der 4-prozentigen badischen Anleihen in 3"--vrozcnttgc zu beschließen. R o m. San Anna di Eplago (Provinz Modena) droht durch einen Erdrutsch vollkommen vernichtet zu werden. Bis jetzt sind schon 1l8 Häuter einaestürzt. Die Bevölkerung kamplet im Freien oder in Kirchen und m fester gebauten Palästen. Die ersten An zeichen der Erdbewegung wurden schon vor einigen Tagen wahr- geiiommc». Die Ursache ist, das; das Wasser der über der Ortschaft lickenden Seen anf unterirdischem Wege den Boden untcrspulte. Sa» Anna Ist einer der besuchtesten klimatischen Kurorte Ober- Italiens. Ein ähnliches Schicksal bedroht die Gemeinde Ecllcne «Provinz Vitcrbo). Der aus Tnffbngcln mit thönerncnr Untergrund gelegene Ort ist vom Wasser mtterspütt mid droht cciizusturzen. Ein Theil der Gemeinde, in dem auch die Kirche liegt, ist geräumt London. Nach einer Meldung ans Bilbao ist der Dampfer .Carranza", von Rotterdam nach Bilbao unterwegs, bei Kap Aio Spanien) gänzlich verloren gegangen. Sechs Personen der Mann schaft wurden gerettet. 15 Personen werde» vermißt. London. Wie der Korrespondent de? „Dailp Ehroniclc" in Rom erfährt, soll die spanische Regierung bei den Kabinetten vgl zuteil wrroru- .'cur lvnuc er sich nicht dafür verbürgen, baß die EcfnÜnna überall sich werde machen lassen. Nur das Eine könne er mit Bestimmtheit sagen, daß es bis zum 1. Januar n. I. nicht gehen werde. Jene Erklärungen der preußischen Minister für Handel und Landwirthschaft haben die Erregung in HairdelSkreisen noch be deutend vergrößert. Die „Nat.-Atg." wird besonders heftig, indem sie von „sachunknndraen Ministern, subalternen Parlamentariern und bankerotten Junkern" spricht, die mit den Interessen und dem Rufe des Handelsstands umgingen, wie cs keinem anderen Be- rnfsstande gegenüber geschehe. ES ist wirklich schwer verständlich, das; das genannte Blatt sich soweit hat lmircißcn lassen. Die Herren, die jetzt so gereizt denken und schreiben, sollten doch nicht vergessen, daß ei» oberster liberaler Grundsatz die Besettigung der Standcsvrivtlegien ist. zu denen unzwcisclhost auch die Freiheit dtr Tcrminsvelnlativn bisher gehörte. Wen» aber ehedem die Fendallasten als nicht mehr zciigcmch; gefallen sind, so gilt heute das Gleiche sür die nicht minder drückenden Lasten, die von der Spekulation bislang den Erzeugern nnd Verzehrern auferlegt wur den. Wie damals die Feudalherren sich fügen mußten, so wird auch in unsere» Tagen der Handclsstand gezwungen lein, sich in die neue Ordnung der Dinge zu schicken, so oder so. Im Iittcceffc des inneren Friedens ist zu wünschen, daß er cs thun möge in den« Sinne des Sprichworts: „Was dem Einen recht ist. ist dem Anderen billig", d. h. mit Bezugnahme auf den vorliegenden Fall Die Gleichheit vor dem Gesetze gilt ebenso gut für die Vertreter des Handels wie für dle Erzeuger und Verzehrer. H«rnsch»eib- nnd Hen,sprechrvertck>te vom 2st. Dezbr. Berlin. Gegenüber der neuerdings wieder ausgctanchten Nachricht, der Kaiser Iverde im Frühiapr nächsten Jahres eine Reise nach Palästina unlernehmen und aus der Rnckrciw sich über Petersburg nach Odessa begebe», versichert die „Krenzzkg ", daß von derartigen Plänen an den Stellen, die davon unterrichtet sein müßten, nichts bekannt ist. — Der General z D. v. Wohna ist heute in Bonn im 78. Lebensjahre gestorben. — Staatssekretär Frhr. b. Marschall ist von Neuem erkrankt und mns; seit Donners tag das Bett hüten: neuerdings hat sich sein Befinden wieder etwas gebessert. — AnS den nencren Schiffsnachrichten craiebt sich, daß die deutschen Seestreitlräfle vor Manila nicht verstärkt worden sind, wie aus der Ankunft des Kreiucis „Irene" mit dein Kontrcadmkrai Tirvitz an Bord auf der Rhede von Manila gc- - 2 - 8» «8* »-»'I -s cr- ^ ff ^2.^ L; I'» England erklärt, daß sic außer Stande seien, eine endgiitigc Ant wort zu ertheilen. Italien habe das Anerbieten gemacht, zur Herbei führung eines sreuadschaftstchen Ucbcceinkomincns behilflich zu sei», ohne jedoch Spanien Unterstützung gegen die Vereinigte» Staaten zu versprechen. Der Korrespondent erfährt ferner, daß auch mit anderen europäischen Kabinetten fortdauernde Nitte, Handlungen schweben. «Das dentschc 'Auswärtige 'Amt läßt hier:» erklären: Soweit sich diese Angabe etwa auf deuiichc Einmischung in spanische Kvlonial-?lngelegcttiicstcii beziehe» sollte, ist sic gänzlich unbearünvct.) Petersburg. Die heute bei der rmsoch-chiiicsischrn Bank eröffncte Subskription ans die Aktien der chinesischen Ostbnhn wurde wegen Ncbclzrichiiuiig bald geschlossen. Warschau. Nach weiteren Berichten über das Beffndcn des Grafen Schuwaivw ist dasselbe trotz der neu ausgetretenen Symptome noch immer ohne augenblicktichc Gefahr. «Lvsia. Da infolge der Unterzeichnung des österreichisch- bulgarischen Handelsvertrages von: 13. Januar 1697 ob ein 14-pro,entiaer Einfuhrzoll in Kraft tritt, hat die Negierung ein Rundschreiben an die anderen Mächte gerichtet, in welchem sic um die Zustimmung der betreffenden Regierungen zu dem Intra!:, treten eines gleichen Zollsatzes ersucht. Washington. StaaiSsckretär Ol»e« und der spanische Gesandte Dnbusi de Lome haben sich, wie verlautet aus Grund einer offiziellen Mikthciliing des ibaniichcn Ministcroräsibenten Eanooas. über ein Abkommen mit den Kubanern verständig!. Temziisolge criiickt die spanische Regierung die Vereinigicn Sinalcn. den Am- ständischen die vereinbarten Bedingungen inilznlheiien, uniclst ihs Bedauern über die Schädigungen aus. welche dein amerüa Nischen Handel widerfahren sind und stimm: den: Abichiiiß eines gegenseitigen Vertrags zu. unsicher Amerika s,">. dw:e Schäden schadlos hält. Be! seiner Miltheilnng ecllärl Eanonas serim:. Spanien nehme die guten Dienste der Vereinigrcn am >: .- Vermittler und Bürgt» für die zu gewährende .'lmiicnie und die Ausführung der geplanicn Reformen an. 7w Faun der k n Kubanern angebotcncn Negierung würde sich an« eine Unabhängig keit beschränken, wie sic nur irgend einer Provinz ohne vollständige Trennung vom Mutterland«: gewährt werden könne. Die heutige Berliner Börte begann in etwas iciervicte! Haltung. Die Kurie setzten nur meist knapp behauptet ein. haw icdoch trat auf der ganzen Linie eine kräftige Befestigung ci», die ihren ÄuSgang vom Moiitanattienmarkte nahm, an weichen, dm Nachricht ans Esse» stimuürte. daß „'.an an>'s Nene mir einer Erhöhung der Staatskvhleiipreiie Vorgehen werde. Weiter wurde brachtet, daß der Gridstand sich weiemiich erleichtert hat und daß die Ansicht immer mehr Bode» gewinnt, daß zu Beginn des neuen Jahres ci» bemerkenswerlher Rückfluß von Geldmitteln stattffndcn werde. Weiter wurde hervocgrsiioben. daß die hiesigen großen Bankinstitute neue große Finanzgeschäfte cinletten. für weiche die Prospekte entweder bereits vorliegen oder in nächster Zeit zu er warten sind. Bankaktien letzten, außer Kredttakkien. die Amaiigs aus Wien leicht abgeschwächt waren, behauptet ein. befestigten sich später merklich. Das Geichäft war lebhaft, namentlich wäre > Kommaiiditanthkile, Deurschc Bank, Nalionaibank und Hanociv anthetle im Verkehr. Eiienbahnaltien und zwar einheimische wie fremde Bahnen, niedriger einsetzend, erholten sich später, das Ge schält blieb aber still. Bon Moittanaktien waren in erster Linie Kohlenakticii >.,„gesetzt, die Kurse namentlich in der zweiten
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