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Dresdner Nachrichten : 18.09.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187409180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740918
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740918
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-09
- Tag 1874-09-18
-
Monat
1874-09
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.09.1874
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l». »»,» ,q»ii»«»r»t« »c»r»»U»d»< «««>/, «»»., durch dt» V»? W «,r. «»««>», N»»u»«r» I lU«r. S4V0V «kB. W» dt» Nllckzude »t»^, >««»>« M»,,»>»»,»,» «uchl sich dir «ed,ll»„ »Xhl vrrdtndltch. Lnsrratrn «Innadmr aul- V»»>»r I« Hamdura. ver- Ij», Wir», Lrlptlg. vulrl, vrcdlau, grainfur» a. M. — «»«. Üb», i» vrrliii, Lei»«,,, wieu, Hdmdur», S»a»ffu»t ». Man ch»». — 0»»»» 10,.«» groochu rl »M. — >^- 7»i»t,« ,n»mut». — »»- »»». >»«»«». I.Ut«, » v». in vari«. Tageblatt für Politik, Unterhaltung n. Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: ßitpsch Or Nekchar-t in Dresden, verantwortl. Redacteur: Illkiv» Nrrchar-t in Dresden Nns»ra»«»,r»^M«Ne» Grad» IS ->n»non»»»u bl» «d..-» Ndr. »«anliich dl, Elay» > L Udr. In Nruttadl> urosi» m«s»»r klisird dtü >).achui.« Uhr. Dc> Raum rln«r «l» N,rn Pcll»,rNr l»del >d !s>i,. ^mq«andl «« g-tlr S Agr. Ein» aiarniill« sür dod »dchpliüw» »Nch«i> nrn drr Inlrrole »nrd nicht -rgrd«». Nndwärlia» Annonrrn- Aiislrüge von und und»» taunlki, glrmcn u. P»r- loneu Ngcriren wir nur ar»cn Prünumrrando» jZoIUunli durch vrirs» marlrn »drr Poft«tn»a>>- lunz u kttdrn loch»« l>I, »l»r. Ini>r«l, lil» »,» Moni»,« >>!»mm»r »Lri noch »inim ^»chl»H« dt« Zrllr S st,r. «r. 261. Neunzehnter Jahrgang. Mttredaclrnr: Or. I^nLtt s^ür dad Feuilleton: Dresden, Freitag, 18. September 1874. Politisches. Alles, was die Völker dieses Erdballs einander näher bringt, hat Anspruch auf unsere vollste Sympathie. Sie gebührt in vor züglichem Grade auch dem Weltpostcongreß, der in diesem 'Augen blicke zu Bern tagt. Vorsitzender ist Herr Borel, der Ehef des schweizerischen Postwesens, da« mustergiltig orgnnisirt ist, in seinen Leistungen unter Schwierigkeiten der eigenthümlichsten Art nahezu unübertroffen dasteht. Wir dürfen hoffen, das, unter solchem Vorsitz gewichtige Resultate erzielt werden. Das Programm dieses Wclt- postcongreffeS läuft in seinen Hauptgrundzügcn auf Folgendes hin aus : 1) Jede Postverwaltung behält die gemachten Einnahmen für sich, bezieht somit von den versendeten franlirten Correspondenzen vie Francolaxe und von den empfangenen unfrankirten und unge nügend franlirten Briefen die Portotaxen. 2, Transitporto wird nicht vergütet, es sei denn, das, die Staaten, über welche die Sen dungen transitiren, für diese nachgewicsene wirtliche und erhebliche Kosten zu bestreiten haben, in welchem Falle die Auslagen zu ver güten wären. 3) Für die Seebesorderung sollen, wenn dieselbe mehr als 300 Knoten betragt, billige Taxen vergütet werden. 4) Alle Sendungen sollen reeommandirt werden können; alle reeommandir- ten Sendungen müssen srankirt sein; für jeden verlorenen recom- mandirten Gegenstand sind 50 Francs >40 Mark- zu vergüten. 5- Die Frankirung muß mit Marken erfolgen; auf ungenügend sran- kirtcn Gegenständen wird der Markcnwerth von der Normalportotaxe in Abzug gebracht, t»z Befreiungen vom Porto oder Ermäßigungen desselben finden nicht statt. 7) Für die Sendungen werden stets die schnellsten den Postverwaltungen zu Gebote stehenden Routen gewählt. 8) Streitigkeiten zwischen den vcrtragendeir. Verwaltungen werden durch Schiedsgerichte geschlichtet, welche aus Verwaltungen des Weltpostvereins bestellt werden. 0, Zur weiteren Ausbildung des Weltpostvereins und zur Einführung von Verbesserungen sollen periodische Conferenzen abgehalten werden. Ein Theil dieser Grundsätze ist in den schon jetzt abgeschlosse nen Postverträgcn zwischen einzelnen Staaten verwirklicht ; doch wird es Mühe haben, das Ensemble dieser Grundsätze zu Beschlüssen zu erheben. Es sind zwei Großmächte, die sich zu der ganzen Idee wo nicht feindselig, so doch wenig fördernd, sicherlich nicht sympathisch verhalten: Frankreich und Rußland. Die Haltung des Moskowiter reichs wird Niemanden überraschen: auch in der Vriefsrage vertritt es reaetionäre, culturhemmendc Anschauungen, wiewohl der gegen wärtige Ehcf des russischen Postwesens manches Gute gethan hat, um cs aus dem Aergsten empor zu arbeiten. Bcllagcnswerth ist die Haltung Frankreichs. Von einem an der Spitze der Civilisation Marschiren ist in puncto der Briesbestellung nicht die Rede; Frank reich trottet vielmehr da ganz im 'Nachtrabe mit. Welche Mühe machte nur der Abschluß des deutsch französischen Postvertrags! Rußland und Frankreich huldigen noch viel zu sehr den veralteten fiscalischen Anschauungen, wonach die Post eine Sleuergucllc für den Staat war. Sic werden sich den ruhmcnswerlhen Austreng- uirgen der deutschen Vertreter aus Gewinnung billiger Portosätze möglichst lange widersctzcn, denn cs verdient hervorgehoben zu wer den, daß Deutschland die Ideen der Neuzeit wenigstens im Postsache energisch vertritt und sich hierin in der ersten Linie neben England und der Schweiz finden läßt. Engherzige Schwierigkeiten werden auch mehrere Kleinstaaten machen, wie Belgien, die für durchgehende Briefe bisher ein ungebührliches Transitporto erhoben, das jetzt fallen soll. Wenn der erste Weltposteongreß auch einige Wünsche noch als ferne Ideale nicht verwirklichen kann — wie z. B. ein ein heitlichcs Wcllbcieip.rlo, so daß ein auf irgend einem Punlle des Erdballs nach irgend einem anderen Punkte ausgcgebencr Brief überall dasselbe kostet — immerhin begrüßen wir seinen Zusammen tritt mit Freude und Genugthuung. Denn es ist menschlich er hebend, bei der Unmasse von Fragen, welche die Völker politisch, religiös und social scheiden, doch dann und wann einen Punkt zu finden, wo sich alle zu gemeinsamem Werke die Hand reichen, und daß das die schnelle und billige Vermittelung des »iedergeschricbcncn Gedankens ist, bäucht uns als ein gutes Vorzeichen. Blutige Eonflictc ruft in der nordamerikanischcn Union die Racenfrage hervor. Die Südstaalen, gegen deren Willen die Neger emancipirl wurden, vermögen sich trotz der blutigen Lehren, die der Bürgerkrieg über sie verhängte, nicbt in dicThatsache zu finden, das; die Neger gleiche Rechte wie die 'Weißen haben sollen. Es kommt das ihnen um so saurer an, als die Neger da, wo sic die Mehrheit bilden, in der rücksichtslosesten Weise ihre Ucbcrmacht zur Belastung und Unterdrückung der Weißen verwendet haben. Die Weißen haben sich daher zusammengc'.han, und wie dies in dem freien Lande Sitte ist, suchen sie mit Revolver und Bowiemesser dieNcger aus ihren Stellungen zu vertreiben. Die StaatSautorilät ist viel zu schwach und erweist sich auch als reine Partei-Angelegenheit. Ist der Gou verneur ein Farbiger, so setzt er auch nur Farbige in die Aeniter ein und Gerichte und Police! bestehen aus Negern. Ebenso verfahren die Weißen. Tic Selbsthilfe, der Gebrauch von Stoß-, Schuß- und Hiebwaffen,die Straßenlämpfe, die regelmäßigen Belagerungen einzel ner Staatsgcbäude u. s. w. sind die reinen Eonscquenzen eines Re- gierungssyslcmS, das einzig auf Mehrhcitswahlen aufgebaut ist, in dem rin fester, unabänderlich gegebener monarchischer Punkt fehlt. Der Stimmzettel ist einer der segensreichsten Fortschritte der mo dernen Zeit, aber als alleinige Basis für die Pyramide des Staats schwankt er denn doch zu sehr und macht häufig nur dem Revolver, dem Bürgerkriege Platz. Mac Mahon setzt seine Rundreisen fort, angeblich immer sym pathisch empfangen, derweilen in Grosse über die Flucht seines ehe maligen Kameraden Bazaine die lächerliche Untersuchung fortge setzt wird. In Deutschland erörtern die Zeitungen vielfach die Nothwen- digkeit, ein gemeinsames Neichs-Vereinögesctz zu erlassen. Die viel fach«« Willtürlichkeiten der Polizei-Organe aller deutschen Staaten gegenüber dem Vereins- und Versammlungswesen kommen allen Parteien ungelegen und ohne Unterschied der Parteisarbe drängt man auf Verwirklichung des Grundsatzes der Rechtsgleichheit für alle Parteien. Die preußischen Blätter namentlich betonen die gänz liche Untauglickikeit des jetzigen preußischen Vcreinsgesetzes und erklä ren sich entschieden gegen ein übereiltes Vorgehen der Reichsregierung in der Regelung des Vercinswcsens. Die Erfahrungen, die man mit dem Preßgesetz macht, verstärken nur die Warnungen vor Ueberstür- zung. Hat man doch jetzt im Preßgesetz, an dem so viele ausgezeichnet« Juristen gearbeitet haben, plötzlich ein große» Loch entdeckt. Der Fall, daß der ApprllgerichtSpräsidrnt Gerlach in Magdeburg wegen einer daselbst erschienenen Broschüre daheim und m der ganzen preußischen Monarchie unbehelligt bleibt, aber vom Staatsanwalt in Wohlau verfolgt wird, hat es an den Tag gebracht, daß in dem Rcichsprcßgesetze eine Bestimmung darüber fehlt, daß ein Preß- erzcugniß wegen seines etwaigen strafbaren Inhalts nur am Wohn orte des Verfassers oder Verlegers zu verfolgen ist. Es iann viel mehr, wie der Gerlach'sche Fall zeigt, Vorkommen, daß ein Prcß- erzeugniß, das in Leipzig erschienen ist, dort ganz unbehelligt bleibt, während cs einem verfolgungswüthigen Staatsanwalt in Schöppen städt, Poscmuckel oder Kntzencllenbogen einsällt.ihm dort den Proccß zu machen. Daß dies eine sehr große Gefahr für die Preßfreiheit bedeutet, liegt klar zu Tage. Locales und Sächsisches. — Der Obcrstallmeister Senfft von Pilsach hat das Groß ossizicrskreuz des belgischen Leopold Ordens erhalten. — Der Hauplmann von Schimpf vom K. Sächs. Generalstab, commandirt zum großen Generalstab in Berlin, ist von den Kava leriedivisionsübungen des 3. Armeecorps auf seinen Posten zurück- gekehrt. — Auch der Geh. Justizrath Held hat sich dieser Tage wieder nach Berlin begeben, um das Königreich Sachsen im deutschen Bun- dcsrathc zu vertreten. — Vom k. Ministerium des Jnncm sind BelobigungS- dccrete an die seit einer langen Reihe von Jahren auf dem Ham mergute Haselberg bei Chemnitz in Dienst stehenden Tagelöhner Carl Goltlicb Werner, Johann Göttlich Ebert und Woller gegeben worden. — Die erste Thätigkcit des nach hier commandirten Detache ments des Eisenbahn Bataillons 43 Mann inet, der Ehargirten), einguartirt in die Train-Easerne (Zeughausplatz) entwickelt sich an der Berliner Verbindungsbahn, am Eisenbahnübergange, Tharandter- straßc. Hier findet die erste Abtunnelung statt und läßt sich nach bis jetzt sichtbaren Arbeiten eine baldige Lösung dieser heikligcn Aufgabe erwarten. Die nächste Arbeit wird am Nosenweg dann in Angriff genommen. — Wie schon bekannt gegeben, wird beim Albertsfest im Gro ßen Garten ein Fischerstechen stattsinden. Wer je ein solches mit angesehen hat, wird nicht verfehlen, demselben bcizuwohnen. Die so höchst komischen, zum größten Lachen herausfordernden Situationen der fechtenden Fischer sind wirklich mitunter possirlich und schenS- wcrth. Einen noch um so höl-eren Reiz verleiht diesem Stechen ein großes Gummiboot, ivelcheS die hiesige Firma F. E. Bäumcher die Güte gehabt hat dem Directorium zur Verfügung zu stellen, und sind wir neugierig aus den Erfolg dieses so leicht zu lenkenden, sehnellgehendcn Fahrzeuges. Schon vor einigen Jahren ließ Herr Bäumcher auf der Elbe mit einem solch' kleinen Kahne Versuche an- scellen, die vom höchsten Interesse waren. Die schncllrudcrndsten Boote vermochten im Wettsahrcn nicht, gleichen Schritt zu halten mit dem leichten Boote. Da nun dieses weit größer und schöner als das damalige ist. wird dasselbe gewiß Gefallen finden. — Der Redacteur des Leipziger Tageblattes, Herr Hütiner, ist auf Anlaß eines in Nr. 155 abgedruckten Artikels wegen Belei digung von Staatsbeamten zu einer Gefüngnißstrafe von sechs Mo naten verurtheilt worden. Von der Redaction wird gegen dieses Urtel von den zustehcnden Rechtsmitteln Gebrauch gemacht werden. — Ist auch in diesem Jahre die Witterung bis jetzt für län gere Neis.n in seltener Weise günstig gewesen, so sind doch die schö nen Herbsttage dem Touristen für kleinere Touren nicht minder willkommen und bietet aus dem linken Elbufer jetzt der Weg über Kaitz und Nöthnitz nach der Goldenen oder Prinzen-Höhe wegen der herrlichen Fernsicht eine nicht genug anzuregcnde angenehm« Partie. In doppelt lohnender Weise gestaltete sich eine solche am vorgestrigen Tage aus dem Rückwege nach Kaitz, wo ein Schulfest abgehatlen wurde, zu dessen Schlüsse am Abende die einige Hundert Köpfe zäh lenden Schulkinder der ganzen Schulgemeinde mit bunten Lampen unter Musik und Gesang die breite Chaussee durch das Dorf zogen. Wer die Lage des Ortes in einer engem Thalsohle kennt, wird den Endruck, den ein solch bunter Zug von der Höhe aus gemährt, wohl begreifen. Das Fest war vom Schulvorstande und dem neuen Lehrer daselbst in Scene gesetzt worden. — In der gestrigen Nacht machte sich ein anständig gekleideter Herr einen Zeitvertreib daraus, daß er an verschiedenen Hausklin geln zog und auf diese Weise die Bewohner in ihrer Nachtruhe störte. Einem ihn beobachtenden Nachtwächter gegenüber, welcher ihn festnahm, erklärte er zu dieser Manipulation berechtigt zu sein, weil er nur an solchen Stellen geklingelt habe, wo sich an dem Hause ein Schild befunden habe mit der Aufschrift: „Man bittet zu Hin- gcln." Diese Ausrede fand jedoch nicht das erwünschte Gehör und er wurde an die nächste Polizeiwache abgeliefert, von wo aus er wegen des nächtlichen Unfugs zur Verantwortung gezogen werden dürfte. — In das Hierkaufslokal eines Fleischers in der Königsbrücker straße ist in vorvevgangencr Nacht eingebrochen und ein Kasten mit Kupfcrgeld, ungefähr I '/> Thlr. betragend, sowie eine Partie Würste gestohlen worden. -Dessen ttlckie Sitzung der Stadtverordne te« den 18. September. Der Vorsitzende. Herr Hoiraltz Acker- maun, berichtet zunächst hinsichtlich dev »culicki schon mitgcweiitcn Antrags des Sl.-B. Adv. Lehmann und Gen. au- Bewinignng einer Sninnic von .'><><» Rür. Rr ric'Adgcdiannlc» in V.cinnigen, daß Herr Ddcrbürgerincislcr Piotciibance eine Minne dervite' adgcsandt lmbc, auch sclio» ein Danlielneiden dco d ilioeoiniu o in Mciningcn da sei, welches er vcuicü und in welchem arwcr de» Dankcswortcn noch erwähnt isl, day die Ltat! Lrcolcn dcreiw ganz hervorragend durch edles Wohlthun gcgcuüder der dortigen Rolh sich hervorgcthan hade. Tic vom Liadtraiv lür das Favr zur AliSttihrung cmvlcblcncn Gaedclcnci Nmgocrwcilcrun >en aus IN Straßen mit 42 Flammen lund l l:i Diöl ontwnsfüimii.cm. welche einen .Nostcnaulwaiid von Thir. cnordcm, wird ge nehmigt. Es werden sich übcrcicS sür >87.'> noch andere wiche Gasdclcuchtnngserwellcrnngcn nrthig macken, da die Ttraben- bauten nach allen Seiten der Stadt rüstig vorwärts schreite». Mit der Renanslcllung eines Slencrobcranücherö und eines 3. StäNcgeld-Eo»lroIeurö bei den iiwircctcn Abgaben crkl ri man sich einverstanden. Rach einem Berichte des Rechts und Ver- waltnngsonvsck'nncs >Rci. St.-V. Lobrmanril über tri: in diesem Blatte bereits mehrfach erwähnten 'Neubau des Asvlo iür Sieche ans dein Maricnhric wird den Beschlüsse» dev Sladlralds unter einigen Mdclnealionen dcigclrclcn. Es bandelt sich uni die 'Art dco Baues, wie die lOrnick lung des lriüligc» Astiio u. s.w. 'Nur Eins wollen wir hcrvvrl cden, weil sich d ander eine längere De batte entspann. Fi» Raidsvlcnuni halte man mit Ui gegen 7 Stimmen in Folge bezirlo.aztlühcn Gutachtens beschlossen, die sem Asvl künstighin auch'alle tieienigcn Geisteskranke», welche noch nicht in den Landecanstalten Lonncnslcin, Eolditz, Hnbcr- tusburg ausgenommen werden, aber auch nicht in ihren Familien n. s. w. bleiben können und bisher im Statikranlcnhansc nntcr- gebracht wurden, znzuwciscn, namentlich weil bisher im Statt- krankcnhauie die Anwesenheit von Irren vicl'ach swrcnd sür die ankeren Kranken gewesen ist St.-V. Jordan ist damit nicht einverstanden, daß ans dem künitigen Asyl iür ^ ieehc zugleich eine Irre» a n st a l t gcmael t werten soll und finket, daß, wenn auch die Vcrwrgung der Geisteskranken überhaupt in erster Linie Sack e des Staates- und nicht der Eom- inun ici, die Geistcslrantcn, wenn schon die Eonnnnn sorgcn solle, dock' im Statik,ankcnhanse mir seinen großen MÜlcin und vor trefflichen Einrichtungen besser und richtiger Ausnahme sänken, als in der Anstatt sür Sieche. Er beantragt, daß der oben an- gekenteie Beschluß des Ratbcö abgclchnt werte und wünscht, daß das Gebäude iür Geisteskranke, welches programmmäßig im Stadt- krankcnbausc schon hätte errichtet sein müsien, baldigst in Angriff genommen werden möge, beantragt auch, daß die Slattkrankcn- hausdirectlon Auskunft über die di hcrigcn BcanslankungSursachen u. s. w. hinsichtlich tcö Baues sür die Geisteskranken gebe. Das Ecllcgium nimmt seine Anträge an. Beiläufig erwähnt, hohen sich nach dem dezirksärzkllchen AuSipruck e die Geisteskranken in leitter Zeit in Dresden iingchcncr permehrt. Der Statkrath hat oder auch icrncr die Zustimmung der ^tallverortiicten dazu er beten, daß ioiort ans dem bisherigen Grundstücke des Asyls für Sieche ein Jnterimsban errichtet werde, welcher 60 Sieche aus- zunehinen vermöge, deren Unterdrlngung jetzt im Startkranken hause und im Vcrsorghame bewirkt werden muß, weicher Intc- rimsbau nickst mainv, nur von Fackuverk ausgciührt werden so» und Thlr. koste» würde. Weil aber innerhalb längstens zwei Jahren der Neubau des Asyls ans dem Maricnvofc rollcn- dct sein kann und wird, io sind die Ausschüsse nickst taiür, erst noch eine solche Summe iür einen Neubau ausnigebci! und mei nen, höchstens zwei Jahre würden die Liechen, zu deren Aus nahme bas ictzlgc 'Asyl nickst mehr ane-rcichc, noch im strankcn- nnd Vcrsorgh'aüs belassen werden können. Im Lkadkkianken- hauie ist überhaupt Raum für 7:2 Kranke; durchschnittlich sind gegen 350 und höchstens über 400 anwesend. Das Eoilcgium Weilt die Ansicht seiner Ausschüsse. 'Nach einem Berichte des Wahlausschusses, der nlckstü Mittheiliaincs bietet, wurde nach » Uhr zu einer geheimen Sitzung verschollen. — „Lustig ihr Leut', Kirmes ist heut'!" — singen nächsten Sonntag und Montag die Losch-, Wach und Weißen Hirschwitzer, welche mit ihrer Kirmes den Reigen der Kirchweihfeste eröffnen. Diese drei Ortschaften gehen aber auch mit wirtlich gutem Beispiel voran, denn was sic an VcrgnngungSpläpen und an 'Vergnügungen selbst bieten tonnen, vermag lein anderer Ort in der ganzen Um gebung Dresdens. Darum wandern auch Tausende aus unserer Stadt an diesen Tagen hinaus nach dem lieblichen Dörfer Kleeblatt, um bei Dcmnitz, Helbig, Lowte, Unger, Uhlmann, Hcmpel, Schröter und „Wer kennt noch all die 'Namen, wo gostlich Viel' znsammen- tamcn", — einige fröhliche Stunden zu verleben. 24 Restauratio nen — vielleicht noch mehr — laden in diesen drei Dörfern zum Besuch ein. Nur schönes Wetter, daun wird große Freude sein; die größte natürlich bei den Restaurateuren. — Gestern in den frühen Morgenstunden sah man unsere GcnZdarmenc vier Strolche die Großenhamer Straße herein tranS- portiren. Dieselben waren bei einer Revision von im Freien stehenden Strohfeimen versteckt und eampirend betroffen worden. Es soll sich unter denselben ein seit längerer Zeit von der Behörde gesuchter Mensch befunden haben. — Ein betrunkener Seldat wurde vorgestern Abend ans einer Gastwirthschaft in der großen Ziegelgassc heiauSgcsteckt und ließ des halb seine Wuth auf der Straße dadurch an - daß er blaut zog und auf bei der Sache ganz unbetheiligtcs Publilnm loSselilng. Nachdem er mehrere Personen zum Glück nicht erheblich verletzt batte, wurde er scstgcnommen und an die nächste Mililarwache nbgelicserl. — Gestern früh in der 4. Stunde hat cs in einer Tischler werkstatt, Piltnitzerstrnße Rr. 10, gwramtt. Tie Feuerwehr war zur Stelle und hat das Feuer auSgegossen. Es ist nicht unwahr scheinlich, daß der Brand durch Lcimtochen entstanden ist. — Von einem vaterländischen Wcinbcrgsiundigen hören wir sehr Erfreuliches über die Aussichten für die diesjährige Weinernte. Der schöne warme Herbst ist dem Gedeihen des Weines sehr förder lich gewesen und muß, da wir nun hinsichtlich der Witterung, nach des Genannten Ausspruch, überdenBcrgsind, die Ernte eine gute werden. Sollten wir noch etwa 8 Tage schönes warmes Wetter behalten, so dürfte der reiche Ertrag des Weinstocks diese« Jahr ganz exquisit an Quantität und Qualität sein. — DaS am letzten Sonntage im Fcldsel'Iößehensaalc vom hiesigen Mäiincrgcsgngverclnc Euvbronig zum 'Neffen der Mei ninger Eglgmiwscii vernnffgltcte Bvcal- und Inffrumcntaleoneert lmttc ein ziemlich zghlrcichcö Publikum bcrangczogcn, wcichcö den unter der cractcn Leitung des Licdcrmciffcrs vcrrn Lehrer Wagner vorgctragcncn Gesänge» mit ansrick'ttger Tbeiliiahme folgte und dieselbe» wiedcrbolt mit stürmischen Bclsgltsbezelguiigen
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