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Frett«^ A>. «nt 1»» Gegründet 1888 »«WoqchM! »ochttq««» »««»«». 8»r»Ipl«i-«r» Sammelnumm»r 2S 241 >ur (ld ri«chIg»h»Ä<8«: 20011. Bezugs-Gebühr Di« »inlpalligo 12 m» t>k«t» 3»ü» «,— AI. A»i A-nnM-non^ia»», Ho »eigen unter ^IllFÜlkfLlZ-dlPIIll. Süll»,,. u.Wvhnung»maM. nöaN.4ln-u.DerI»Lui«2S0<» Dor,uin->plai»e lanITorti. ^ ^ > Auew.AuslrSge gegen Dorausvezadl. Einzelnummer I.SV. EonmagsoULgLde 2 M. ScheWeliung und KauptgeschiM»8»ve: SnelenNrnhe SS/4S D»M» «. «erlag nm> Siepsch » «etchnr», in Dr«»«n. P»Nch«0>-Z1«n>» 10SS Drenten. Dachdnul, nur ml! deutlicher SxeNenangade l.Dreedner lUochr.") zulüspg. — Unverlangle SchriMlUiN« werden nich! auwewahrl. ^rsulsusslallunUSn ^ir»26>müdS! »"«" k-'-niningar' f»r«ioisg. ^ f<»m«nner ^ Ksenslirsr SlrnISs »1r»N«ot»»linl. S KOldllS LkrslZs 1°«I«piie>r> 2SSS7 s vy Schloßstraße 19 Schloßstraße Mt-Gaßmeyer) Erste« Lagee-Lafö mit feinen ÄonSitsrei-Spezialitäten b/IuLter-^usLteüunx für ssrliisre ^iriricfiturigZ-Ssgsristäsicis k. leMM Slll. ÜMilM-l. fsülMM N ! «lier: nnrl Lloyö George über Genua. O«, »eittsch-russische Abkommen. — Wie-erbewafsnuvg Rntzlands? — Der Gottesfrle-enspakl. Die Ae-e im englischen Unlerhaus. 8»»-«», 28. Mai. Das Unterhaus war in Er wartung der Genua-Debatte dicht besetzt. In der Diplo- »nteuloge war unter anderen Vertretern auswärtiger Mächte auch der deutsche Botschafter Stbamer. in der Patrüloge der britische Botschafter in Berlin, Lord d'Aberuou, anwesend. LIo»d George betrat das Hand «nter Beifall uw 3.48 Uhr und begann seine Rede um »2« Uhr. Lloyd George « gedenke nicht, über die englisch-französischen Be, »nnge» oder über die konischen Reparationen zu reden, «rriiber in der nächsten Wocke im UnterhanS eine Aus sprache stuttsinde« würde. Er „»erde sich daronf beschrän ke». «ns die Verhandlungen non Genua eine» Rückblick za werfen und sich dabei hauptsächlich mit »er russischen Frage beschäftigen. Die Konferenz, sagte Lloyd George, trat in vollkommen ruhiger Eintracht Msammeu und erSrterte bis zum letzten Augenblick die strittige« Kragen in dnrchaus freundschaftlichem Sinne. MaS die Krage betreffe, ob die Konferenz erfolgreich ge wesen sei. so wolle er lediglich Tatsachen anführen «nd eS de» Mitglieder» überlassen, sich selbst ein Urteil zn bilde«. «-Nützlich des deutsch-russische» Abkommens, ütztzte Slnqb George, er wolle seinen Knhalt nicht erörtern, dotrachte aber das Abkommen als einen groben Krrtnm 1» Urte« und als Kehler ans seiten Deutsch, knndü. DaS HauS möge erwägen, was das Abkomme» dedeitte. Hier habe« Sie, sagte Llond Georg«, zwei der Nattoae» der Welt. Beide stehen nicht in Gnnst. »»» ihnen hat etwas getan, was sie bei den anderen »»e» in Missgunst gebracht Hai. L»e sind in der Gesell schaft der Nationen nicht voll zngekasse», und /zwischen ihnen besteht eine Gemeinschafi im Unglück und in der Er niedrigung u»d eine Gemeinschaft in dem, was sie als schlechte Behandlung betrachten und was z« einer wirk liche» Kre»»dschaft ansreisen könnte. Denischland ist ent waffnet »»d könnte »och weiter entwaffnet werde». Aber »a» kön»e nicht verhindern, das, Rußland wieder bewaffnet wird, wa»n die Nationen zur Verzweiffvng getrieben werbe«. Dwttfchkaub könute Rußland nicht wirtschaftlich ne» a«S- stattcn. aber dies ist nicht der Kall mit der Bewaffnung, da sich alles technische Können in dem einen Land« befindet und alle natürlichen Hilfsmittel in dem anderen. Lloyd George sagte, eS sei nötig, daß man iedc Möglich keit der Lage ins Auge fasse, aber er hoffe, daß sich keine Gelegenheit ergeben würde, an diese Warnung zu erinnern. Die britischen Bertreter in Genua kamen zu dem Schluß, daß es, was man auch von der Sowjetregierunq denke, für den Weltfrieden notwendig sei, daß man zu einem Abkommen mit Rußland komm«. NM Rußland selbst zu retten und cd in den Stand zu setzen, zur Befriedigung der Bedürfnisse der Welt bei «tragen und daß es vor allem notwendig sei, die Nebel ab- znwendcn, die ln Zukunft drohen, wenn nichts geschieht, nm dieses Wirrnis von Mißverständnissen zu entwirren. Lloyd George erwähnte dabei die Haager Konferenz und sagte, er hoffe, wenn man so weit sei, die Krage praktisch zn prüfen, daß dann etwas geschehen würde, inzwischen sei aber zu erwägen, was zu tnn sei, um einen Zusammen stoß in Europa zu verhindern. Er betonte de« Wert des GottcSfriedcvSvaktcs und sprach die Hoffnung aus, daß er aus einen wirklichen dauernden Frieden hinauslausen werde, nachdem die Sach verständigen der Haager Konferenz seine Möglichkeiten ge prüft hätten. Wenn dies« Vorschläge machten, die die Nationen annehmen, werde dauernder Friede in Europa herrschen. Er wolle nicht sagen, ob Genua schließlich ein Erfolg sei» werde. Wen« dies aber nicht der Kall sei. würde die Lage in Europa tragisch sein. Wenn Genna aber anch nur teilweise ein Erfolg sei, würde schon Großes voll bracht sei». Wir haben, sagte Lloyd George, bereits Stellun gen erobert, von denen aus weiteres Borrncken möglich ist. Rach Lloyd George ergriff Asqnith das Wort, tvtk.) <Nne Zusammenkunft zwischen Lloyd George und PoiucarS? London, 28. Mai. Der Pariser Berichterstatter der „Ev. News" will erfahren haben, daß eine Znsammenknnft zwischen Lloyd George u»d Poincarö in Boulogne oder Calais geplant sei. Diese Znsammcukunft werde wahrscheinlich in der erste» Hülste des Juni stattfinde«. Die beiden Premierminister würde» die allgemeine euro päische Politik, sowie die Kragen erörtern, die von der Genneser Konferenz übrig geblieben sind. (M T. D l Eine Nachtsitzung -es Neichskabinells. Berlin, LS. Mai. Das Reichskabiaett trat heute nachmittag NM 8',4 Uhr »uter dem Vorsitz des Reichskanz lers Dr. Wirth zu einer Sitzung zusammen. Der Reichs- nttuister des Acußeren, Dr. Rathenau, gab in einem »inelstündige» Rnrtrage einen Rückblick über die Konferenz »»« Genna, insbesondere behandelte er die Verhandlungen in de» Kommissionen »nd denRapallo-Bertrag. Er schilderte seine Entstehungsgeschichte nnter Würdignug und Netonnng seiner Vorteile und unter Widerleg«»« der Ein wendungen, die von verschiedenen Seiten gemacht werde». DaS Gesamtergebnis der Konferenz bezeichnet«: Dr. Wirth als positiv. Die Sitzung wurde «m 8 Nhr für eine knrze Zeit «nterbrochen. nm alsbald wieder ausgenom- »e» zn werde». Kn der anschkießendea Besprechung, di« »oranSfichtlich bis in die späten Nachtstunden dauern wird, wird zunächst der ReichSfinauzminiftcr Dr. Herme» de» Bericht über seine Pariser Verhandlungen erstatte». Dr. Hermes war, wie der „Berk. Lokalanz." berichtet, ohne Vollmachten nach Paris gegangen - wenig- stmiS wind da« immer wieder non den zuständigen Stellen betont. Er hatte lediglich die Aufgabe, das Gelände zu sondieren, sich über die Stimmung innerhalb der Repara- ttonSkommission zu unterrichten und diese umgekehrt eben falls zn informieren. Man befürchtet nun, er könnte sich infofern gebunden haben, daß er Mitteilungen gemacht hat, die eine Ucbcrschätznng unserer Leistungs fähigkeit durch die Reparationskommission denkbar er scheinen lasse» würde. Das eine scheint einwandfrei fest zustehen, daß weite Kreise innerhalb der Parteien und auch ein großer Teil des Kabinetts der T ä t i g k e i t d e S M i n i sters in Paris sehr kritisch gegenüber steht. Man kann nach allem, was durchsickert, annehmen, daß mir eine K i n a n z m i n t st c r k r i se habe», wenn diese im Augenblick auch noch latent ist. Sie nstrd, se nachdem, akut oder beigelegt werden, »nenn der Minister dem Kabinett Be rtcht erstattet hat. Auch die ^scntrn.'nsparlamcntS-Korrespondcnz" stellt fest, daß sich im Kabinett in der Tat Mcinungsverschioden heften und Unstimmigkeiten ergeben haben. Und dir .Lire- ltucr Börsen-Zeitung" weiß mitzuteilcn, daß sich in den letzttägigen Kabinettsberatungen eine Mehrheit gegen Dr. Wirth hcranSgestellt hat, nnd daß der Punkt, an dem sich die Geister schieden, dir Forderung der Reparationskom Mission ans A u s s ch r e I i> u n g n c n c r S t c n c r n gewesen sein dürfte. ES dürfe auch nicht ncrschwiegcn werben, daß Dr. Wirth vor einer ernsten Alternative stehen würde, wen» der vom Rcichsfinanziiilnistcr erstattete Bericht 'hn nicht zn einer andern Auffassung zn bringen vermag. Das Blatt schließt mit der gerade vvn den Rechtsparteien immer wieder vorgebrachtcn Mahnung, die Parteien ins Bild z» setzen, damit Klarheit über die parlamentarische Situation geschaffen wird. Die Entscheidung, die bis zum N. Mai aeiialle« sein muß, wird m ihrer TraMvette m-o keiuer der frühere« erreicht, und sie kann und darf nicht ge troffen werden ohne die Mitwirkung de» Parlaments. Deutsche Note über -re Schutzpolizei. Im Laufe des Htmmclfahrtstages soll dem Vorsitzenden der Interalliierten Militärkontrollkommission, General Rollet, eine deutsche Note über die Schutzpolizei übergeben werden. Bi» zu diesem Tage sollten auch die Länder ihre Verordnungen über die UmgestaltungSpläne der Schutz polizei der Länder bekanntgeben. Nnr dir Arbeiten Thüringens für ihre neuen Schntzpolizeipläln- sind noch Nich! völlig bis zur Veröffentlichung gediehen. Kn den Plänen werden insbesondere zwei Kragen klargeftcllt: l. Wie weit die Polizelverbänd« künftig Staats- oder Kommunalpolizei sein werde»,' S. in welchem Maße die Kasernierung der Schutzpolizei erfolgt. K« allgemeinen bauen sich die neuen Pläne auf der Grundlage der Polizcipläne von 1919 auf. Dir Pläne der Länder werde« ebenfalls dem General Rollet übergebe». Ata-e«»«rs ft» Allenstein. Lüeufteiu, 25. Mai. Generalfelbmarschall v. Hinden - bürg stattete gestern der Stabt Allenstetn, deren Ehren bürger er ist, einen Besuch ab. Sine große Menschenmenge brachte dem Gencralfeldmarschall die herzlichsten Kund gebungen dar. Bor de« Rathaus begrüßte Oberbürger meister Zuelch de« Keldmarschall als den Befreier Allen- steinS und Ostpreußens. Hindenburg antwortete mit der Aufforderung, all« müßten zusammcnstehen, damit unser Vaterland wieder zn Ehren komme. Am Nachmittag legte Hindenbnrg am Denkmal der gefallene» 117er einen Kranz nieder. Ratifizierung »es »eulsch-pvluifchen Abkommens im Sejm. Warschau, 21. Mai. Da» deutsch-polnische Abkommen betr. Oberschlesien wurde heute im Seim ratifiziert. Der gllsa««enschluß -er evangelischen Lan-eskirchen. Die Feierlichkeiten aus Anlaß des Avichlusses des deutsch-evangelischen Kirchcnbundes in Wittenberg wurde» am Mittwoch nachmitlag durch eine An sprache Oberbürgermeisters Wurm, Wittenberg, an die Kest- teilnehmcr eingeleitct. Anschließend fand eine Begrüßung durch die Ki rch en b e b ü r d c n Wittenbergs im Bugcnhagen-Hauö statt, bei der Superintendent IX Orth mann auf die Bedeutung des Ortes, an dein der Beginn der Feierlichkeiten ftattsand, hinwics. Der Lcbrsaai Kohannes Bngcnhagcns sei würdig, die neue Reformation der deut lchen Landeskirchen in «einen Manern vor sich gehen zu sehen. Ans beide Begrüßungen antwortete der Präsident -es evauaelische« SirchenauSichuSes Dr. Möller. Berlin. Dr. Nalhenau über -le Sanklionssrage. Köln, 25. Mai. Der Berliner Bertreter der „Kölnischen Zeitung" hat nach der Veröffentlichung des Briefwechsels Klotz-Poincars Uber die SanktionSfragc Gelegenheit genom men. den deutschen Ncichsminister dcS Acußeren, Dr. Rat Henau, über seine Auffassung in der Tanktions- angelcgenheit zu befragen. Reichsminister Dr. Rathenau äußerte sich in folgendem Sinne: Die Argumente, auf die Herr Poincarö und Herr Klotz das angebliche Recht »Frankreichs zu Sanktionen gegen Deutschland stützen, sind wiederholt von französischer SÄte vorgebracht und von deutscher Seite widerlegt worden. Aus der Lchlußwenöung des 8 1» der z,veite» Anlage im Meder- herstellnngvkapitel des Versailler Vertrages will Frankreich das Recht herlciten, gegebenenfalls über die Rheinlandr hinaus weiteres deutsches Gebiet zu besetzen. Die Gebiets- besetzung ist die denkbar schärfste Maßnahme, die einem Staat gegenüber ergriffen werden kann. Es wäre geradezu ungeheuerlich, wenn der Versailler Vertrag den Alliierten das Recht zn dieser äußersten Maßnahme in einer kurze» Nebcnbemerkung und ohne ausdrückliche Erwähnung hätte cinräumen wollen, nachdem er an erster Stelle die weit min der eingreifenden wirtschaftlichen und finanziellen "Maßregeln besonders aufgeführt hat. Keiner der Artikel 128 bis 132 gibt den Verbündete» batz Recht, deutsches Gebiet recht« des Rheins neu z« besetzen Keine der alliierten Mächte kann ihre Reparation» ansprüche für sich allein gegen Deutschland geltend machen, sie hat sich vielmehr an den WiederherstelliingSansschutz zu wenden, der in allen seinen Beschlüssen au genaue Bestim mungen und Regeln gebunden ist. Ebensowenig wie aber die einzelnen Mächte unmittelbar WiederherstellnngS- ansprüchc gegen Deutschland erbeben können, können sie auch für sich allein Zwangsmaßnahmen zur Durchführung dieser Ansprüche ergreifen. Kch kann nicht glauben, daß Frankreich ernstlich daran denkt, sich über die klare Rechts lage einfach binwegznsetzen. Neichstagsprüji-ent Löbe au -ie Wiener Sänger. tDrahrmeldiingunsrerBerlinerTchristlcitung.i Berlin, 25. Mai. Ten Schluß der offiziellen Bcranstal tungen anläßlich des Berliner Besuches der Wiener Sänger bildete heute ein Konzert, das die Wiener Gäste gemeinsam mit den Berliner Sängern im Lustgarten gaben. Nachdem die Wiener Sänger unter lebhaftem Beifall die „Tiroler Nachtwache" und das Lied „Es braust durchs Land ein hehres Lied" gesungen hatten, hielt Rcichstagspräsident Löbe eine Ansprache, in der er u. a. ansführte: Der Besuch der Wiener Sänger bei ihren Berliner Sangesbrüdern ist eine große dentsche Demonstra tion geworden, von der ich hasse, daß sie von geichsch-l'cher Bedeutung sür unsere Ration sein wird. Eine Menge Frr- tümer «nd Mißverständnisse sind zwcisellos dnrch diesen Besuch beseitigt worden. Ans Denischösterreich böiien wir nranchmal die Kunde, daß unsere dentschösterreichftche» Brüder nicht daran glaubten, daß die .ftiß min>.'i!gehär:gieil bei „ns ernst empfunden werde. Das. was unsere Gäste heute sahen und das, was sie in den vergangenen Tagen er lebt haben, hat sicherlich diesen Zweifel beseitigt. Bam Reichspräsidenten, no^ den Vertretern der dcutichcn Regie rung «nd der Berliner Kommnnalbehörden baden unsere Gäste gehört, wie diese Stellen denken, nnd ans den Ova tionen der Berliner Bevölkerung die wahre Bolksstimmung kenne« gelernt. Der Vertrag von Versailles läßt es aus drücklich zu, daß Oesterreich und Deutschland sich vereinigen in Uebereiustimmnng mii dem Völker bünde. Diesen Tag wollen wir vorbcreiten, indem wir unsere Kultur «nd Stammesgemeinschaft pslegen. indem wir die Pasp nnd Rikumschikanen beseitigen, unser Eisenbahn wesen und die Eisenbahnplänr vereinheitlichen, iudem wir unser Schnl- nnd ErziehnngSwesen einander anpaflen, unsere Wirtschaft nnd nnseren Handei auseinander cinsteklen und so innerlich die Vorbereitungen dafür treffen, daß, wenn der Tag kommt, da die Grenzpsähle fallen, das einheitliche Reich schon vorhanden ist. Wir Parlamentarier warten mit Sehnsucht aus den Tag, an dem znm erstenmal die Abgeord nete« anß Wien, Linz, Lalzbnrg »sw. neben uns gleich berechtigt für die Geschicke des geeinten Reiches sorgen werden. Die Aegierungsneubildmig in Oesterreich. Ein rein bürgerliches, stark noch rechts orientiertes Kabinett. Wien, 21. Mai. Kn der Sitzung des Ausschusses sin Acutzercs erstattete der Bundeskanzler einen eingehenden Bericht über die Konferenz von Genna. De» in seiner Ab Wesenheit gefaßten Beschluß des Finanzausschusses über die Nichtbewilllguiig der Kreditermächtigung nannte er eine Rücksichtslosigkeit, die er nicht verdient habe. Der Minister Präsident hatte mit ziemlicher Erregung gesprochen, und ebenso erregt war die sich anschließende Debatte, in der der christlich soziale Abgeordnete Dr. Seipel, der Großdcriische Dr. Binghofer und der Sozialdemokrat Seist sprachen. Nach dem Verlaufe dieser Debatte ist eine Wiederkehr de. Re giernng Schober ausgeschlossen. Es wi rd setzt ans Grund des christlich-sozialen Wiedcraufbauprn gramms, das eine Modernisierung der früheren Pläne dar stellt, verhandelt, um ein gemeinsamer' Arbeitsprogramm für eine aus C h ri st l i ch s o z i al c n, Grvßdeutsch e n und der Bauernpartei zu bildende Regierung zu scha' fen, also ein rein bürgerliches, sehr stark nach rechts orien tiertcs Kabinett, an dessen Spitze vielleicht Abg. Dr. Sei v e I selbst oder Alvr Dr Matoto «---lc» ln»