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Dresdner Nachrichten : 23.04.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192704233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19270423
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270423
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-04
- Tag 1927-04-23
-
Monat
1927-04
-
Jahr
1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.04.1927
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Soaaabevd. 23. AprN 1S27 «Dresdner Nachrichten Nr. ISS Seite 3 Zeugen und Gegenzeugen im Wiking' Prozeß. -er nationalen Leipzig, 22. April. Nach längeren Auseinandersetzungen über prozessuale Fragen trat im Wiking - Prozeß eine kurz« Pause ein. Kapitän Ehrhardt ist inzwischen er- schiene« «nd betritt znm erstenmal den Saal, in dem er einst al« Angeklagter vergeblich erwartet worden war. Die Anwesenheit des Kapitäns hat das Interesse des Publikums erweckt. Der Znhörerraum hat sich nahezu gefüllt. Kurz vor Xi Uhr betritt derGertchtshos wieder den Saal. Eine kurze Debatte darüber, ob Kapitän Ehrhardt als gesetz licher Vertreter des Wiking als Zeuge vernommen werben dürfe, endet damit, daß N.-A. Martin sich die Benennung Ehrhardts und des Wiktngstihrers Oberleutnant Liedtg al» Zeuge vorbehält. Dann wird mit der Zeugenvernehmung begonnen. Der Zeuge Kaufmann Wilhelm «äsehagen, 87 Fahre, im Kriege Bizeseldwebel, sagt zu der Führer« besprechnng der vaterländischem Verbände vom 11. März Ivb« auS, er habe darüber vor dem Bundeskanzler des Jung- deutschen Ordens, Borncmann, zu Protokoll gegeben, daß Major von Sodenster« in der Versammlung Pläne für eine nationale Revolution entwickelt habe, zu deren Vorwand nötigenfalls ein Kommunistenpntsch provoziert werden sollte. — Bors.: ES ist Ihnen bekannt, daß der Hochmeister ans Ihr Protokoll hin eine Denkschrift ausgearbeitet und dem Reichswehrministerium zugelettet hat. Zeuge: DaS stimmt, ich war damals Geschäftsführer deS Jungdo in Berlin. Als solcher habe ich stets an den Sitzungen der vaterländischen Verbände tcilgenommen. Es handelt sich nicht um ein auf Grund von Notizen gemachtes Protokoll, sondern um einen Bericht, den ich dem Hochmeister als Ver bindungsmann zu den vaterländische» Verbänden zu erstatte« hatte. Herr von Sodenstern hat die Angaben nicht in positiver Form gemacht, sondern in Andeutungen, auch nicht in offi zieller Rede, sondern mehr In Nntcrlmltungcn. Aus weiteren Vorhalt erklärt der Zeuge, dem Sinne nach habe Herr von Sodenstern gesagt: Die Garantie müsse darin bestehen, das, der Parlamentarismus zerschlage« und ganze Arbeit gemacht werde. — Vors.: Sic haben einmal aus gesagt, Sie hätte» mit dem Protokoll die Orücnslcitnng auf putschen wollen und deshalb absichtlich dick aufgetragen. Wie stimmt das zu Ihren vorigen Aussagen? — Zcngc: Meine Absicht war, die Ordenslcitnng zu veranlassen, sich mit Wiking solidarisch zu erklären. Bei meinen späteren Vernehmungen wollte ich Herrn von Sodenstern schonen. Damals stand ich nicht unter Eid. Auf weitere Fragen de« Vorsitzenden erklärt der Zeuge: Uebcr irgendwelche Vorbereitungen, «inen Putsch zn in szenieren. ist nicht ausdrücklich gesprochen worden, sondern nur über Abwehrmaßnahmcn. — Bors. Nicdncr: Ist es möglich — ich frage Sie unter Eid ans Ehre und Gewisse» —, daß Herr ». Sodenstern sich damals dahin geäußert hat, angesichts der katastrophalen Wirtschaftslage seien Äommunistenputsche zu erwarten, für die Abwchrmasinahmen getroffen werden müßten, oder ist dies ausgeschlossen. — Zcuge: Möglich ist es, ich habe cs aber so verstanden, das, der Putsch hcrvor- erufe« werden müßte. Ich hatte auch den Eindruck, daß ie anderen Herren es so verstanden hatten. Es ist vorher lang und breit davon gesprochen worden, daß bxi etwaigen Unruhen Angehörige der Verbände in den Fabrikgebäuden mitergebracht werden müßten, zum Beispiel bet Knorr- Bremse, Schwartzkopff, Siemens und anderen Firmen. — Rrichsgcrichtsrat Hclber: Wie sollte dadurch ein Putsch ent stehen? Fm Protokoll haben Sic gesagt, daß die genannten Firmen Arbcitermasscn ans die Straße werfen müßten, damit ein Putsch komme. — Zcuge: Das ist der einzige Punkt in meinem Protokoll, in dem ich Herrn v. Sodenstern falsch ver standen haben kann, da ich bet diesem Punkt der Anssprache abgelenkt wurde. Die weitere Verhandlung dreht sich um die Frage, ob man wirklich an einen kommunistischen Putsch in den Kreisen der Vaterländischen Verbände glaubte oder ob cS sich nur um Scheinabwehrmaßnahmcn gehandelt habe, während man einen Putsch provozieren wollte. Eine volle Klärung hierüber wird nicht erzielt. Der Vorsitzende stellt jedoch fest, daß jedenfalls eine ganze Reihe der Verbände von dem Bevorstchen eines Putsches überzcnat gewesen sei. R.-A. Bloch bittet dann, LanbgerichtSdircktor Neumann als Zeugen darüber z» laden, ob die früheren Aussagen des Zeugen Käsehagcn nach seiner Meinung richtig und ob die heutigen Aussagen eine überaus grobe Lüge gegenüber dem hohen Gerichtshöfe seien. Weiter bittet der Rechtsanwalt um Aussetzung der Vereidigung bis zur Vernehmung der weiteren Tatzeugen. Die Vereidigung des Zeugen Käsehagen w i r d a u s g e s e tz t. Um Xg Uhr tritt eine Mittagspause ein. Hierauf wird die Zeugenvernehmung bei dem Zeugen Borncmann fortgesetzt. Er ist Fustizsckretär a. D. und Ge schäftsführer des Jungdo. Cr wird vereidigt. Auf Nufforde- rung de» Vorsitzenden äußert er sich zu dem Käsehageschen Protokoll: Am 13. Mär, kam Käsehage zu uns und berichtete über eine Sitzung am Tage zuvor. Ich bat ihn, die Aussagen niedcrzuschreiben. Wir haben eS nachher zusammen durch- gelesen. Niemand von uns hatte de» Eindruck, daß die An gaben unrichtig seien, vielmehr waren wir von der Richtigkeit überzeugt. — Bors.: Wissen Sie, baß Käsehage bei der Ver nehmung vor dem Untersuchungsrichter in Sachen Claaß und Genossen von den Angaben des Protokolls wesentlich ab- gewtchen ist? — Zeuge: DaS habe ich gehört, mir gegen über ist er von seinen Angaben nicht abgewichcn. — R.«A. Bloch: Ist es richtig, daß die Denkschrift des Jnngdo vom Reichswehrminister angefordert worden ist? — Zeuge: Aus unser Ersuchen um eine mündliche Unterredung mit dem Reichswchrministcr hat Herr Ministerialrat Dr. Döhle ge sagt, der Neichswehrminister lasse uns bitten, unser Wissen schriftlich einzurcichen. — R.-A. Bloch beantragt Ladung von Ministerialrat Dr. Döhle. Fm Reichswehrminifterium sei immer nur von einer Anzeige des Jungdo gesprochen worden, nicht aber von einem Ersuchen um Einreichung der Denkschrift. — N.-A. Sack: Ist nicht die Frage erwogen worben, ob Käsehage ein Spitzel sei? — Zenge: Die Möglich keit ist besprochen worden, aber cs bestand keine Veranlassung, an den Angaben zu zweifeln. Es folgt die Vernehmung de» Hochmeisters des Jung- deutschen Ordens Artur Mahraun. Er ist Hauptmann a. D., 36 Jahre alt. Er bekundet: Ich habe das Protokoll bald »ach seiner Herstellung gesehen. In ein gehender Aussprache haben wir die Glaubwürdigkeit geprüft. Vors.: Es wird behauptet, daß gerade Sic gewisse Zweifel in der Glaubwürdigkeit geäußert haben. Zeuge: Wir haben, da Herr Käschage uns und auch anderen Personen gegen über stets in gleichem Sinne ausgesagt hat, keinen Anlaß gehabt, an seiner Glaubwürdigkeit zu zweifeln. Die Sache ivar für mich nur ein Mosaikstein in einem großen politischen Plane, den ich durch Einreichung der Denkschrift bekämpft habe, weil bei seiner Durchführung der Untergang des Vaterlandes zu befürchten war. Es handelte sich um ein Manöver, das innen- wie außenpolitisch von größter Bedeu tung war. Bors.: Kannten Sic die Bünde Wiking und Olym pia? Zenge: Den Wiking kannte ich wenig, die Olympia gar nicht. Beide Bünde waren für mich nur Teile der Bewegung. Anhaltspunkte dafür, daß die Bünde selbst irgendwelche ver botene Bestrebungen verfolgten, hatte ich nicht. Ich habe so fort die große Nedentnng des Protokolls erkannt. Es zeigt, daß der große Plan der Feinde Deutschlands, der daraus hinauSging, Deutschland in einen Krieg zn Hetzen, bereits in nationale Kreise vorgcdrungen war. Deshalb habe ich Käse- Hage wiederholt befragt. Er hat immer wieder die Nichtig keit bestätigt. N.-A. Bloch: Was sind das für Feinde Deutsch lands? Dachten Sie dabei an Wiking und Olympia? Zeuge: Es war zweifellos sestgestelit, daß Bestrebungen bolschewistischer Natur im Gange waren, um natio nale Kreise in den Glauben zu versetzen, daß der Augen blick gekommen sei, um mit Rußland einen Freiheitskrieg zu beginnen. Diese Agitatoren hatten nach meinen Meldungen besonders in nationalen Kreisen Eingang gefunden. Es lag die Gefahr vor, daß sie die kämpferische Jugend mit diesen Utopien er füllten. Vors.: Ich bitte, diesen Fragenkomplex vorläufig zurückzustellen. Hierauf richtet R.-A. Bloch an den Zeugen die Frage: Hat Herr Rcchberg einmal folgende Aeußerung getan: „Ich habe den außenpolitischen Esprit, der Orden hat die Brachialgewalt und die Kaliindustrie das Geld"? Diese Frage dient zur Be leuchtung der politischen Hintergründe des Verbots. — Zcuge Diese Aeußerung ist mir nie bekannt geworden. Andernfalls hätte ich sofort Klarstellung veranlaßt. Im übrigen habe Herr Rcchberg weder auf die Geschäftsführung des Ordens Einfluß ausgeübt, noch ihn finanziert. — Ministerialrat Schönncr: Ich kann die bestimmte Erklärung abgcbcn, daß politische Hinter gründe der angcdcutcten Art für das Verbot nicht die min deste Rolle gespielt habciu Damit wird die Vernehmung Mahrauns abgeschlossen. Die Vernehmung deS nächsten Zeugen Oberst a. D. v. Luck gestaltet sich wieder lebhaft. Uebcr die Führerbcsprcchung be kundet er: ES kamen von seiten der Olympia mehrere An fragen a» mich, was geschehen sollte, wenn größere kommu nistische Unruhen entstünden, um die gefährdeten Mitglieder des Bundes zu schützen, besonders in den stark kommu nistischen Stadtteilen, wie Neukölln, Wedding usw. Etwa am 24. Februar kam daher eine Anzahl Führer im Restaurant Ncttclbeck zusammen, um diese Frage zu besprechen. Es wurde vorgcschlagen, daß jemand von uns unsere Leute ans den ge fährdeten Stadtteilen geschlossen heransziehcn sollte, um sie irgendwie nntcrzubringen. Ich wurde mit dieser Ausgabe be traut. Es handelte sich also nicht um irgendwelche Aggressiv- ober Vcrtcidigungsmaßnahmcn, sondern um eine Schutz maßnahme. In der zweiten Sitzung am 11. März wurde eben falls nur diese Angelegenheit besprochen. — Bors.: Hinterher soll Herr v. Sodenstern das große Wort gc- rt Habens — Zenge: Dessen erinnere ich mich nicht. — ors.: Haben Sie in dieser von Ihnen geschilderten Eigen schaft den Ansmarschplan de» Herr« v. Knauer erhalten? In diesem Plan ist nicht nur vom Heran», ziehen der Verbände aus Berlin die Rede, sondern cs wird auch von einem konzentrischen Vorgehen gegen Berlin und von einem Zusammengehen mit der Reichswehr ge sprochen. — Zenge: Gegenstand der Erörterungen ist das nicht gewesen. Ich habe mit Herrn v. Knauer über den Aufmarsch- plan nicht gesprochen. Mir war dieser Plan deswegen bedenk- lich, weil er einen militärischen Anstrtch hatte und so leicht ein falsches Bild über das geben konnte, was wir vor hatten. lieber diese Punkte wollte ich mit Herrn v. Knauer sprechen, kam aber nicht dazu. — Bors.: Der Plan sieht aber doch nicht so aus, als ob Sie sich lediglich vor den Kommu nisten schützen wollten. — Zcuge: Der Endgedankc war der, daß, wenn die Reichswehr bei kommunistischen Umtrieben Zeitfreiwillige brauchte, wir uns zur Verfügung stellen würden. — N.-A. Martin: Es stand Ihnen doch die Rücksicht auf das Vaterland höher als auf Ihr eigenes Wohl. Dafür sind Sie doch nationale Männer. Sie wollten doch dem Vater land helfen. — Zeuge: Freilich wollten wir für das Vater land eintreten, aber nicht gegen den Staat. Die nun folgende Vernehmung des Freist, v. Tschammer nnd der Osten, der Mitglied des Jungdo gewesen ist und nun mehr dem Jungdeutschen Treubund angehürt, bringt keine wesentlichen Momente. Lediglich bekundet er, daß der Hochmeister Mahraun am 18. März 1626 selbst das Gefühl geäußert habe, daß Käschage Polizeispitzel sei. Hierzu erklärt Mahraun. er könne sich nicht entsinnen, eine solche Behauptung ausgestellt zu haben. Er habe ledig lich die Möglichkeit erwogen. Als letzter Zeuge wird Freist, v. Victingstoss-Schecl ver nommen. Er soll auf einer Reise, die er als Generalsekre tär des Alldeutschen Verbandes nach Kiel gemacht hat, am 7. November 1823 im Hotel Continental im Auftrag Ehr hardts den Unterführern gesagt haben, daß in der Nacht ans den S. November 1833 der Umsturz crsolgen werde. Der Zeuge erklärt, daß derartige Gerüchte in der Luft lagen. Auf eine Frage des R.-A. Martin bestreitet der Zcuge mit aller Entschiedenheit, daß im Frühjahr 1836 irgendwelche Bestrebungen aus Errichtung einer illegalen nationalen Diktatur bestände» hätten. Wenn man, wie er. im nationalen Lager stehe, er fahre man alles. Auch die weitere Frage, ob nicht aus legalem Wege die Diktatur angestrcbt worden sei, ver neint der Zeuge. Der Plan zur Errichtung einer Notgcmeinscstaft der vaterländischen Verbände, der in diesem Zusammenhang ge nannt werde, habe keinen anderen Zweck gehabt, als den, die zersplitterten nationalen Verbände zusammenzuschlicbcn. Hieraus wird die Verhandlung auf Sonnabend vertagt . Moratorium von 21 Tagen in Japan. Tokio. 22. April. Der geheime Rat hat sich für ein Moratorium von 21 Tagen entschlossen. Wie aus Tokio berichtet wird, hat baS 21tägige Bank- moratorinm keine Gültigkeit für die Zahlung von Löhnen, von Schulden der öffentlichen Körperschaften und für Bank einlagen unter 566 Den. Der Handel ist in Japan zurzeit völlig lahmgelegt. Für den 3. Mat ist eine fünftägige Sonder- scssion des Japanischen Landtages einberufen morden. Die extremen Anhänger der Opposition fordern den Sturz der Regierung. In diesem Falle erwartet man baldige Parla- mentsnenwahlen. — Der japanische Aen hat an der heutigen Londoner Börse um einen weiteren halben Pence nachgcgeben. Paris, 22. April. In der Automobilfabrtk Citroen ist es infolge eines Lohnstreites zur Anssperrung von 10 060 Arbeitern gekommen. Ich habe eine vorzügliche Verdauung! Wie wäre es schön, wenn Sie dos immer behaupten lwnnlen. Und Sie können es. wenn Sie einfach einen halben Kaffeelöffel Bffcrirte Magnesia in etwas Wasser rinnet,men. Bert auungsbeschwerden treten niemals plötzlich auf, meistens sind sie die Folgen beständiger Vernachlässigung und wären niemals ausgetreten, wenn Sie die richtigen Vorsichtsmaßregeln ergriffen hätten. Wie viele Magenleiüen sind nicht aus übermäßiger Sekretion von Säure rm Magen entstanden, die Magenschwere, Sodbrennen. Brechreiz und viele andere Slörungen, ja selbst Magengeschwüre nach sich zieht. Biserirle Magnesia neutralisiert den Säureüberschuß, mildert den Säuregehalt der Nahrungsstoffe im Magen und verhindert die Entzündung der Magenwände. Biserirle Magnesia ist in allen Apotheken erhältlich. Versuchen Sie sie noch heute. Biserirle Magnesia wird der Schutzengel Ihrer Verdauung sein. In jeder Apotheke in Pulver- und Tabletlcnform zu M. 1.3« und M. Z.0« die Flasche. § Kunst un- Wissenschaft. s Dresdner Theaterspielplan für heute. Opernhaus: „Die Hochzeit des Figaro" (7): Schauspielhaus: „Jugend freunde" sX81: Albert-Th enter: ,Hörg und Jnttas Frühlingsfahrt" iX4j: .„Komödie der Irrungen" — „Der zer brochene Krug" sX8j: Nesidc uz-Theater: „Die Tanz- gräsin" sX8): Die Komödie: „Der Diktator" (X8); Cen - tral-Theater: „No, no, Nancttc" sX8). -f* Ulbert-Theater. Da» Lstcrmärchcn „Jörg und Jirtta» Friih- ltngsfahrt zum Osterhasen" gelangt bis ans weiteres jeden Sonn abend und Sonntag, nachm. )44 Uhr, zu kleinen Preisen zur Aus führung. Ein Kind »nier sechs Jahren in Begleitung eines Er wachsenen erhält freien Eintritt. — Sonntag, den 24. April, X8 Uhr, findet die einzige Wiederholung des Schwanke» „Der Raub der Sabinerinnen" mit Hanns Fischer In der Nolle deS Stricsc statte — Infolge technischer Schnncrigleiten mutzte daS Lustspiel „Zopf und Schwert" aus Mittwoch, den 27. April, verschoben werden. Dafür gelangt am Montag die OfslzlerStragüdic „Rosen- montag" mit Dell Maria Teichen und Albert Marten» in den Haitpt- rollen znr Aufsstkrung. s» Sonnabendvesper i« der Krenzkirche, nachmittag« « Nhr. 1. Kranz Liszt: Fantasie und Fuge für Orgel über B—A—C—H. 3. Enrleo Boffi: „Westminstcr Nbbey", Hymnus für sechsstimmigen Chor mit Orgel. 8. Carl Locwc: „Der Siegessürst", ein Osterlied für eine Slngstimme mit Orgel. 4. „ES hat der Löwe aus Judaö Stamm". ». Joseph Rheinberger: „Die Lerche singt am Ostermorgcn", Lied für eine Slngstimme mit Orgel. 6. Cäsar Franck: „Halleluja!", HymnuS sür Chor mit Orgel nach Psalm 1k>8. MItwtrkende: Der Kreuzchor. Solistin: Luise Schelbach-Psannsttehl lSoprani. Orgel: Kirchcnmusikdlrektor Bernh. Psannstiehl. Leiter: Proscssor Otto Richter. — Texte an den Kirchtürcn. C» wird gebeten, die Platze vor Beginn der Vesper einzunchmen und nicht vor Schlust zu verlaßen. Nach der Bcipcr Turmblasen «Posaunenchor von P. Aböls Müller«. 1. „Erstanden Ist der heilig Christ", von M. Weih, UM. 3. „Latzt un» erfreue» herzlich sehr", Osterlied 168N. 8. „Nun freut euch hier und überall", von Kr. Mcrgner, 1819. 4. Jntrade «„Blasende Musik", Nr. 3« von Job. Pczcl, Iö8ö. s* Orgelvesper i» der Frauenkirche. Sonnabend «2S.«, nachm. 5 Uhr, Han» Fährmann: Zweite Sonate S-Mvll sür Orgel, OpuS 8. Maestoso paUttco, Allegro moderato — Andante — »HesuS, melne Zuversicht". Joseph Rheinberger: Osterlied sür Sopran und Orgel, Paul Gläser: Nr. 1 und 9 an» „Schlichte, fromme Weisen" für Sopran mit Orgel. AuSsülircndc: Maria Thtenie, Konzert- und Oratorien» sängcrtn, Sopran. Kirchenmnsikdlrcklor W. Nestler, Lrgelsolo, Alfred Hoiiingcr. Orgelbeglcitung und Leitung. Programme an den Klrch» türen. -f Di« Opernschuke Petrenz gibt am Dienstag, dem 26. April, die Oper „Der W a s s e n i ch m i c d" im BolkSivohltheater' abends X8 Uhr. s* Dresdner Künstler anSwtirt». Meta Seinemeyer tzastterte am Sladtihcatcr zu Königsberg 1. Pr. al» Gräfin im „Figaro", als Elisabeth im „Taniihäuser" und als Lconorc in „Macht des Schicksals" mit grötztcm Erfolg. Insbesondere die Aufführung von „Macht de» Schicksals" unter Frieder Wcitzmanns Leitung wird von der KönigSbcrgcr Kritik als künstlerischer Festabend bewertet. s Ein junger Dresdner Künstler, Heinrich Wcsterfeldt, hatte als einziger Deutscher ein Porträt von Lenin gemalt. Durch Vermittlung der Russischen Botschaft,tn Berlin sind jetzt BcrhanL- lungcn eingelcltet, die den Ankauf diese» Bilde», desicn Wert 60 00« Mark betragen soll, durch Sowjctrutzland zum Ziele haben. -f* Beethoven-Konzert. Besonderes Gepräge erhielt die Beethoven-Gedenkfeier der Dresdner Phil harmonie im Gewerbehanse dadurch, daß Dr. Ludwig Wüllner am Dirigentenpulte stand. Die Veranlassung dazu sind WohltätigkeitSbeftrebungen. Es gilt, wie bekannt, die nciibegründete Altcrsversorgungs-, Invaliden-, Witwen- nnd Waisenkasse der Dresdner Phtlharmonte fördern zu helfen. ES muß alles daran gesetzt werden, das Orchester iinscrer Stadt zu erhalten, seinem Mitgliederbestände durch Pcnsionssichcruiigen erhöhte Stetigkeit zu vermitteln» die künstlerische Leistungsfähigkeit der Kapelle zu stützen. Der Abend bewies, ein wie festgefügtes Ganze die Dresdner Philharmonie darstellt, tn allen Stürmen wohlerprobt und zu einer Begeisterung fähig, die den Hörer im Fluge mit sich emportrug. Was doch eine starke Persönlichkeit nicht alles vermag, wenn der ernste Tativtlle dahinterstchtl Wüllner, der nun bald siebzigjährige Necke, vielseitig bewährt als Dozent, als Geiger nnd Sänger, als Rezitator und Schau spieler, als Dirigent. Wer macht es ihm nach? Er dichtet Beethoven, wie er seinen Faust erlebt. Nicht als Angelegen heit aus dem GeftthlSbereiche, vielmehr als tiefgeistiges Er fassen des Ideellen, zur organischen Einheit geballt. So kam die „Egmont"-Ouvcrtüre mit wuchtigen Gegensätzen und mit packender Entwicklung der führenden Gedanken. Durch edles Maßhalten im Anfänge gelangen Steigerungen von fort- reißender Gewalt. Des Titanen O-Mvll-Sinfvnie folgte. Die plastische Kraft der Darstellung schuf Tonbildcr vvn greif barer Dentlichkcit. Besonders wuchtig erstanden die Ecksätzc. Mitunter geriet bas Orchester dermaßen ins Feuer, baß es die Rolle des nachschafsenden Willens zu übernehmen schien. Im Andante gelang nicht alles nach Wunsch und Absicht deS Führers. Rhythmische Unebenheiten wurden im Allegro be merkbar, die aber bald Ausgleich fanden. Den Abend krönte die „Eroica". Erschütternde Momente brachte der Traner- marsch mit seinen Trostklängen inmitten. Das Finale kann farbfreudiger und glänzender kaum gedacht werben. Das Orchester üverbot sich selbst in seinen Leistungen. Wüllner wurde am Schluffe stürmisch gefeiert und bejubelt. Er ließ die Seinen an den Ehrungen und Auszeichnungen gebührend teilnehmen. Ein vollbesetzter Saal freilich wäre der rechte Dank für WüllnerS Opserbercitschaft nnd selbstlose Hingabe geivesen. Möchten die EinzcichnungSlisten für freiwillige Bei träge nachholen, was Dresden der Philharmonie und dem greisen Gastdirigenten schuldig geblieben ist. Dr. Wüllner selbst hat sich ganz unentgeltlich in den Dienst der Sache ge stellt. L. x. ss- Uraufführung im Alte« Theater zu Leipzig. KlanS Manns Komödie „Revue zu Vieren" wurde iin Leipziger Alten Theater uraufgcsi'ihrt. Es handelt sich darin um den Kampf neuer Jugend für Ideen, die an der Lächerlich keit kleinlicher Menschlichkeiten scheitern. Große Pläne, hier durch den Gedanken einer Zeitrcvne vvn idealistischem Charakter symbolisiert, werden durch Eifersüchteleien zwischen den Vieren zum Mißlingen gebracht. Aus der niedergedrückten Stimmung des Mißerfolges rettet die Jugendlichkeit ihres Wesens die Viere, die zu neuen Taten schreiten wollen. Diese selbst etwas jugendlich anmutende Grundidee ist teilweise ganz schwankmäßig dnrchgeführt und dramatisch nicht be sonders geschickt gemacht. Gespielt wurde die Komödie von Pamela Webekind, Erika Mann und Klaus Mann iden Kindern Thomas MannS), sowie Gustav Gründgens. Erika Manns Gatten- Bühnenbilder batte Thea Stern heim. die Tochter des Dichters, entworfen. Nach anfänglich beifälliger Aufnahme der Komödie setzte eine starke Ovvosikton ein. so daß mit Klatschen und Pfeifen ein kleiner Thcater- ikandal zustande kam. Eine neue Kalman-Operette. Emerich Kalman hat eine neue Operette vollendet, die den Titel „Die Herzogin von Chikago" führt. DaS Textbuch stammt wieder von den Librettisten Brammer «nd Grünwald. Das Werk ist vor wiegend heiter, bevorzugt musikalisch die wienerische Note modernster Fassung und gelangt in der kommenden Spiel zeit am Wiener Theater an der Wien mit Hubert Marischka und Betty Fischer in den Hauptrollen zur Uraufführung. 1* Richard Strauß arbeitet an einem neuen Ballett. Wie die Wiener Blätter melden, komponiert Richard Strauß zur zeit ein neues Ballett nach einem Buch von dem Ballett- chef der Wiener Staatsoper, Heinrich Kröller. Die Urauf führung des neuen Werkes wird diesmal in der Bndapestcr Oper stattfindcn, wo Richard Strauß als Gast erscheinen wird. Wettbewerb für einen Operntitcl. OScar Wildes Theaterstück „I'liv Importaneo vk boincr klarnsst" wirb gegen wärtig von dein englischen Komponisten Robert Hood Bvr- ders zn einer Oper verarbeitet: das Libretto schreibt Francis de Witt. Beide Autoren sind aber mit dem Titel, den Wilde seinem Stück gegeben hat, nicht recht zufrieden und habe»
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