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Dresdner Nachrichten : 28.12.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188712285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18871228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18871228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-12
- Tag 1887-12-28
-
Monat
1887-12
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.12.1887
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Rächt-Telegramme. <Nm in einem Tbelle der «lullaae.» verlin. 27. Deedr. Dt» von »erichtedemn Vllittern »ednuhk« «««rtcht. »atz d»r «eletzenlwnri, »«treffend »ie Berlin,!erun, de« rozialislengeleti»», »em «eichetage am veraaii,ri,e» Sonnabend »»ge. ,a«gen sei. ist unrichtig. Der S»l- »urs war. ivie aus Gnni« i»vrr- lüfiiger Jnsonnation pinzuoetzioi »erden kam», auch heule Millag heim Bureau de» Reichstage» noch - nicht etngegangen. 32. Jahrgang. ! inxrv88tor LuLivulil vmi'tieütb Ausl. 46,000 (Lxempl Nittum, ^ttt»kt!6N8lrK98« mrcj Dresden, 1887. -tet>«ft»V»rs»»»relenra«iim». P rr«la», 27. Decdr. ,<ffe»relde- >uark«>. «piritu» pr. IO»L.I00--/„ereI. .'»» Mar« BerdraumsadgnOr Decke. IL.ÜP, »ldril-Ma, >o. 7» M. pr. Decbr. 2!».L«>. Olxeti-M«»! 82,00. Oiogoe» Der,>ab«»-Januar 113,0«, Apr.I-Mai IL.OO, M-«<Z»,.I i«I,00 ittüdo, Dec.-Jnn. . «Pril-Mat 19,30. ejiuk fei«. - Wetter: »all. S t e 1 > i u. 27. Der. (Äctreidem.i weize« iirinei-.d, l«c» 132.00-183.00. Dec.-Ja». IbO.oo. '.«Iprii-ivia, 171,30. vloggr» fest, loc» «IN ttti, Dce.- Januar ,17^0. «pril-Mai 123,00. »itibbl ruhig, Decbr.-,io»»««« 17,30, «Mil-Ma! 18.3,,. soirilu« fest, loro opnc Jas, oloto, u>>> «3«> Mart» Nouittiufikurr 17,0i». U»>I «71» Mart» »onluiufieuer.IIM. Dce.-J«»,. !»1,30. AprilMai 98,3«». Be»««lc»N! loco rerzokl, 12.3«,. H» . ilÄSle, t, Lnotis. u. Lxl. kremW. üofpdotoFrapk,! vresäon, L»«rd»ns, koentras/i« Xs. 1v. Itz«rIIr>, Q«IpL»k«rpI»tL LS, r«M»«chsr«chM!«r^^ NMjLdrskLL'Ls», imorlcannt ssrösstss LüßSiiuid roiebdaltigsts L.uscvab>. NrL Wllsr (S- K- K«- «s.>. 6r. Lleissnvrtitr. 5 Ldr<!«,l6u-^>vk»»,t Or. LlowLNki-str. 5. Z W'SrW«S«8M'ESLS, ß oissvm vListölluas,', ausgvrordentlidi virtrsam and nol»l- scdmocksnd, b'I. 1,50 und 2 lllirrü. Lonixl. Hofnpolkvk« Ür686en, »n» Lie»rL«ritI»ar. kr»k. vr. MZer'8 UormLl-MLüKv, ^ tüllii'ai'l''Vorgänge in der Berliner Stadtmission und Prim. . ^ Georg Dahlitzsch. Aus der Nathsplenarsihung. Der Schnee. Das Salzstreuen. MM M Maß, Lrivvt-Ltoks, FZL2. ZelllMS von lv Mark LN per INslör. x««b.ui.»teP »aidk»««. ' Mittwoch, 28lDecbr. Die geehrten auswärtigen Leser -er „Dresdner Nach eichten" (mit humoristischem Beiblatt) bitten wir das Doimemenk sm -M erlle ^ttarLal 1888 baldigst erneuern zu wollen, damit die Nummern ohne Unterbrechung weiter geliefert werden können. Alle Postanstalten im Deutschen Reiche, in Oesterreich- Ungarn und in» Auslande nehmen Bestellungen auf unser Blatt an. Abonnement in Dresden bei der Expedition (mol. Bringerlohn) 3 Mark 50 Ff. vierletzäkrkilh, bei den Kaiser!. Postanstaltcn im Deutschen Reichsgebiet 2 Warst 75 Ff., in der Vesterreichisch > Ungarischen Ulonarchie 2 Hu ko en 29 Kreuzer e-cck. Agiozulchkag. KWiüiill -er „Iw-lier MMten". Velannvortücktt Nei.aklmr lür Politisches l>r. Eintl Blere» ln Dresden Während der Feiertage hat sich in der großen Politik, äußer lich betrachtet, kein wichtiges Grcigniß ziigetragfii. Wenigstens ist keine Thatsachc bekannt geworden, die auf die Kriegs-oder FriedcnS- fragc einen erkennbaren Einfluß hätte ausnben können. Das deutsche Volk hat sich, unbekümmert um der Welt Händel, eine kurze Spanne Zeit hindurch dem Zauber des schöne» Festes hin- gegeben. Einen umso miserableren Eindruck machte es, daß die ganze Berliner Presse und viele andere deutsche Zeitungen gerade die Stille der Weihnachtszeit durch kläffendes Parteigczänk unter brachen. Das treue, arglose deutsche Volk gewahrte mit großem Aergerniß, daß der Name des erkrankten nächsten und der dcg zwett- nüchsten Erben der deutschen Kaiserkrone von polnischen Speku lanten gemißbraucht wurde. Die Natur der Krankheit dcS Kron prinzen und die ärztliche Vchandlungsweise wurde zum Gegenstände ebenso gehässiger als widerwärtiger Erörterungen gemacht. Zum Glück ist, den neuesten Meldungen znsolge, die völlige Genesung des erlauchten Kranke» wenigstens in den Bereich der Möglichkeiten gerückt worden, sodaß man wohl in Zukunft mit der Turchfechtung medizinischer Streitfrage» verschont bleiben wird. Das Peinlichste daran war jedoch, daß die Parteileidemckmft lein Bedenken trug, die Politik und die ganze Gesinnung dcS Kronprinzen in einen Widerspruch zu setzen niit dessen Sohn, dem Prinzen Wilhelm, Den "Anlaß dazu bot der Umstand, daß Prinz Wilhelm einer Versamm lung von Männern im November bcigcwohnt hatte, die über Mittel und Wege bericlh, der Berliner Stadt-Mission auszuhelfen. Diese Stadtmission hat den Zweck, den mit sozialen Nothstünden ringenden großstädtischen Volksmassen materielle und geistige Hilfe und Rettung zu bringen. Es ist ein durchaus löbliches Unter nehme», die von der Revolution und dem Anarchismus umgarnten, der sittlichen Verwahrlosung und dem wirthschastlichen Elende preis- gegebenen Volksschichten aufznsuchen, ihnen Unterstützungen in Krankhcits- und Nothsällen aller Art zu verschaffen und zu ver suchen, sie für Christenthum und sociale Ordnung wiederzuge- winnen. Selbst eine dcutschsteisinnige Zeitung, wie das „Berl. Tgbl." schilderte die Leistungen der Stadt-Mission als ganz aus gezeichnete. Wir erwähnen nur, daß die 33 Stadtmissionäre von Berlin in einem Jahre 63,000 Besuche in den Stätten der Anmith und Noth gemacht haben und den Verwahrlosten und Verkümmerten nachgegangen sind, um sie auszurichten und ihnen zum Rechte zu verheilen. Bald waren es Kranke, bald Kinder, bald gefallene Mädchen, bald wieder erwerbslose Familien von Strafgefangenen, bald Strafentlassene, denen wieder die Möglichkeit, sich durch Arbeit redlich zu nähren, gegeben wurde. Die Berliner Stadt-Mission hat dem gewerbsmäßigen Bettlerthum Abbruch gethan und Zufluchts stätten für solche Unglückliche, die dem Elende entrinnen wollen, Näh- und Flickschiilcn, Knaben- und Müdchcnhorte und andere gemeinnützige Veranstaltungen errichtet. Es sind dies Werke christlicher Barmherzigkeit, die auch in Sachsen durch eine Reihe von Vereinen ausgeübt werden, während dies in Berlin centralisirt ist. Die Einnahmen der Berliner Stadt-Mission beliefen sich in einem Jahre ans 136,000 Mk., viel zu wenig für die Masse des sozialen und sittlichen Elends. Bereits früher hat einmal ein vom Prinzen Wilhelm palronisirtcr Bazar dem edlen Unternehmen 40,000 Mk. zugeführt. Sollte sich nun nicht Jedermann darüber freuen, wenn der künftige Träger der deutschen Kaiserkrone lebhafte Theilnahme für cm solches treffliches Werk bekundet? Stakt dessen, was erleben Wir? Die betr. Versammlung war von dem zweiten Chef des deutschen Gcncrnlstabs, dem Geiieralauarücrmeistcr Grasen Waldersce embcrusen: ihr wohnten Männer verschiedener politischer Richtung, Streng- und Gemäßigt-Conservativc undNationnlliberalc, Orthodoxe und Protestanieiweleinler bei; natürlich fehlte nicht das Haupt der Berliner Stcidt-Mission, Hospredigcr Dr. Stöcker. Dieser Umstand hat ausgercicht, um sämmlliche freisinnige und die meisten nalwnal- liberalcn Zciiimgcu >u Ansregling und Zorn z» bringen und dein Prinzen Wilhelm heftige Angriffe zuzuziehcu. Selbst die hohe Stellung des Prinzei« bat ihn nicht vor häßlichen Verdächtigungen geschützt. SA'an lgnmirtc dabei, daß Prinz Wilhelm dieser Partei- verlmnmlung nicht beiwohnen durfte, ohne vorher die Erlaubniß seines Großvaters, des Kaisers Wilhelm, eingeholt zu haben. Es wurde als eine schwere Gefahr geschildert, daß der tunstige Träger der Kaiserkrone sich an einem Werk belhciliae, welchem cm Man» wie Hospredigcr Stöcker einen guten Theil seiner Kraft widme. Stöcken» wird eben von jener Presse nicht vergessen, daß er es war, welcher dem übermülhig gewordenen Judcnthinn offen und mit PrciSgcbiliig seiner Person entgegen getreten ist und dieser Gesichtspunkt beherrscht bei de» erwähnten Zeitungen Alles. Der Wilhelm; Maßregelung von Arbeiter-Sachverständigen. Schnee. Das Salzstreuen. Gerichtsverh Lärm wurde zuletzt so arg, daß man es regierungsseitig für ge- rathen fand, den Prinzen Wilhelm das Wort sprechen zu lassen: „Ich bin kein Antisemit!" Es versteht sich min unseres Erachtens n»nz von selbst, daß ein zur Nachfolge auf den Thron berufener Prinz in keinem Augenblicke und bei keiner Handlung vergißt, daß er der Herrscher des ganzen Volks werden soll, und daß er sich von allen extremen Parteibcstrebungen, kirchlichen wie politischen, fern hält. Unmöglich kann man cs aber als eine solche Parteinahme ausleacn. wenn der künftige Herrscher mit Männern der verschie denen kirchlichen und politischen Richtungen, auch Hofprediger Stöcker, eine Versammlung besucht, welche ein entschieden löbliches, echt christliches Werk zu fördern bestimmt ist. Bei der Stadtmission bandelt sich» weder um die Semiten, noch unr Muckerei, sondern einzig um die Bekämpfung der Revolution und des Anarchismus, und hierbei sind doch bisher alle Parteiunterschiede verschwunden; das ist Loch die gemeinsame Ausgabe aller erhaltenden Elemente im Volksleben. Deshalb, weil Stöcker mit den Juden unsanft umgcgangeu ist (wie diese ihn zerzaust haben, ist bekannt, wird aber gewöhnlich nicht erwähnt), kann mau doch seine Hilfe in der Bekämpfung der grundstürzeudcn Revolutionäre nicht zurückweisen. Nichts Willkommeneres könnte den Sozialdemokraten und Anarchisten passiren, als wenn eine so tief in's Volk greifende, zahlreiche Erfolge ausweisende Wirksamkeit wie die Stöcker'iche in der Berliner «Stadt-Mission lahmaclegt, Tausende von Armen und Elenden der sozialistischen Verführung wieder prcisgegcben würden! Auf dem Felde der Stadtmissivn in Stöcker weder Antisemit, noch Zelot, wndcrn steht einzig im Dienste des praktischen Chrislenlhnms zur Rettung verführter Bolks- masseu. Je größer die leibliche und geistige Roth ist, die uns aus Schritt uud Tritt begegnet, desto mehr macht man die Eciahrung, daß die thätige Ehristcnliebe eine der allerstärksten Waffen im Kampfe gegen die dunklen Mächte ist. die weile Kreise unseres Volkes zu verwüsten drohen. Ein von finsterem Glaubcnseiser erfüllter Fürst wäre ein Unglück für sein Land und eine Gefahr für die eigene Dynastie. Duldung und Gewissensfreiheit sind die starken Wurzeln, aus welchen die protestantischen Staaten em porgewachsen sind. Kein Fürst kann daran denken, die Ausübung des Glaubens zu beschränken oder die Bekenner einer Religion Vecsolaungcn aussehen zu lassen; aber Dessen dürfen die christlichen Deutschen sich wohl auch zu ihren Fürsten versehen, daß sie einer christlichen Weltanschauung huldigen. » DI, kaiserliche Botschuf k, «Hlchs die sariale,- Refor m einleitete. ' wurzelt ganz am dein Boden oes k tätlichen Eyristeuchums: Hilfe den wirtuichaftlich Schwachen, Rettung den sonst im harten Kampfe nm's Dasein Untergchciidcn mitrelst Staatshilfe. Leider bringt das scheidende Jahr einen Beweis, welche Mühe es kostet, dieses Werk durchzuführcn und gegen die schnöde Selosifuchl durchzuietzen. Man sollte es kaum glaube», daß einige Fabrikanten soweit ge gangen sind, die Arbeiter zu maßregeln, die kraft des Unsallversiche- rnngSgesctzcs berufen sind, im Ncichsversicheniligsamte als Sach verständige und bei Urtheilcn über Uniätle mitzuwirken. Theilsist diesen Arbeitern der Urlaub verweigert, theils sind sie sogar entlassen worden. Es ist dies ein Hohn gegen die arbeitcrfrcundliche Absicht der Regierung, eine geflissentliche Vereitelung und Durchkreuzung der Absichten eines Reichsgesetzes. Man findet diese unerhörten Thatiachen in der Tgsgefch. erzählt. Hier gicbt es nur Eines: das Versicherungswesen muß betreffs der Vertretung der Arbeiter so eingerichtet werden, daß solche abscheuliche Fälle nicht mehr Vor kommen. Die Fabrikanten haben sich erlaubt, Urlaubsvcrweige- rungen und Kündigungen von Arbeitern, die das Gesetz zur Fäll ung von Urtheilsprüchen dcruscn hatte, zu verabreden. Es muß ein so starker Druck aui jene Herren ausgeübt werden, daß sie künftig einen so groben Unfug nicht mehr wagen. Hoinachrichten. Gerichtsverhandlungen. Rikiki. Johann Renkfle Telegramme ver „DrcSv«erRaLr." vom 27. Decbr. Berlin. Die Nachricht, daß sich die Kaiserin nach San Remo begebe, wird als jeder Begründung entbehrend bezeichnet. — Der „Voss. Ztg." wird anö San Nemo gemeldet: Dr. Mackenzie, welcher gestern einen Tag früher als erwartet, von Algier über Marseille hier eintras, gleich nach der Ankunft gegen Abend einen halbstündigen Besuch in der Villa Zirio machte, und später mit den anderen Aerzten sich besprach, wiederholte heute früh '/-9 Uhr mit den Aerzten Krause, Schräder und Howell die Besichtigung. Sie dauerte kaum eine halbe Stunde und befriedigte die Aerzte vollkommen. Mackenzie sagt: Ich habe Ihnen wenig zu sagen und das Wenige ist gut. Er bestätigte, was in letzter Zeit regel mäßig gemeldet werden konnte, daß die kleine Geschwulst sich zurück- gebildet und das Allgemeinbefinden sehr günstig ist. Er betonte neuerdings, die Natur der Krankheit sei noch nicht emgültig anzu- geden. Es bedürfe geraumer Zeit zu ihrer Feststellung, doch iei eine derartige Vernarbung und Rückbildung krebsartigen Krankheiten nicht eigen. Mackenzie bleibt bis Donnerstag. Heute wird eine Konferenz sämmtlicher Aerzte stattsinden. um gemeinsam die weitere Behand lung sestzuietzen. — Der Chef des Militürkabincts General von Albcdyll ist plötzlich erkrankt. — Der österreichische Feldmarschall- Leutnant Prinz Windifchgrtttz ist, wie alljährlich, in der Weihnachts zeit. hier cingetrofsen, um das Fest in der Taglivniichen Familie zu verleben. Prinz ÜVindischgrätz ist bekanntlich mit Marie Tagli- oni vermählt. Er hat also keine politische Mission. — Die chine sische Gesandtschaft dementirt die Nachricht von dem Ableben des Prinzen Cbun, des Vaters des Kaisers von China. — Die Neu- jnbrs-Glückwnnschadrcsse an den Kronprinzen zählte bis heute Mittag IM,000 Unterschriften. Die künstlerisch auSgcffihrte Adresse wird demlKronprmzen zu Neujahr, die Bogen mit den Unterschriften erst am 25. Januar, seinem 30jnhrigen Hochzeitstage, überreicht. — Das Gesetz über die EoiisulargcrichlSbarkcit wird durch kaiserliche Beiordnung für das südivcstasrikanischc Schutzgebiet für den 1. Jan. in Kraft gesetzt. — Der „ReichSaiizeiger" veröffentlicht amtlich die Verlängerung des deutsch-österreichischen Handelsvertrags. — Die Vergütung für Naturalvervstegung pro 1888 ist wie folgt festgesetzt: Mittagskost 40, Abendkost 25, Morgcnkost 15 Pfg., ohne Brod je 5 Psg. weniger, volle Tageskost mit Brod 80. ohne Brod 65 Pfg. Paris. Zum Commandeur des achte» Armeekorps wurde an Stelle des Kriegs»,inistcrs Logcrot, General Gnlland ernannt. Paris. Die Akademie der Wissenschaften verlieh ihren Jansjeii-Preis dein kürzlich verstorbenen Beiliner Professor Gustav Kirchhofs. — Die Verlängerung des sranzösisch-italienischc» Handels Vertrags ist ans 1 Jabr gesichert. Rom. Graf Brühl, welcher im Austrage des Kaisers Wilhelm dem Papste die Glückwünsche znm Pncstcriiibiläilm überbi ingt,! trifft Donnerstag hier ein. — Die englischen Vermittelungsversiiche zwischen Italien und Abyssinieii sind endgültig gescheitert. Der Negns ist völlig gerüstet und durch Vasallcnheere verstärkt. Er erklärte, er könne ohne Revolution nicht mehr zurück. Brüssel. Die bulgarische Regierung bestellte bei der Lütti cher Gewehrfabrik 50,000 llcinknlibrige Gewehre. Madrid. Die „Amtszeitung" veröffentlicht einen Erlaß, welcher die spanische Gesandtschaft in Berlin zum Range einer Botschaft erhebt. London. Die „Times" äußert Bedenken anläßlich des deutschen Vorgehens in Süd-Afrika und dringt in die Regierung, der Gefahr der Verdrängung des britischen Einflusses in Süd- Afrika mittelst Erwerbung der Delagou-Bai durch Ankauf oder Austausch vorznbeugen. Auch empfiehlt das Blatt die Bildung eines britischen Syndikats behufs Ankaufs der Lorenzomarques- Eiscnbahn. Die BerlinerBörse eröffnete mit herabgesetzten Coursen; letztere befestigten sich aber später etwas auf Deckungen. Dann wurde das Geschält vollständig still und eine bestimmte Tendenz war nicht mehr erkennbar. Von fremden Renten waren namentlich Ungarn matt und stark nngcboten: von Bahnen zeigte sich für Commandit-Antheiie andauernd DecknnaSbegehr. Bergwerke waren anfangs schwach, wiesen aber gegen Schluß eine leichte Erholung auf. Im Kassaverkehr bestand für Industrien reges Interesse, Svlbrig 1 Proz. höher, deutsche Fonds fest, vsterr. Prioritäten vor wiegend schwächer. Privatdiskont W.« Proz. Jranksorl a. M.. 27. Dccbr. Kredit 223.2L. tStaatddalm 170,2b. V»I». darbe» 87,80. Oialijicr >51,i>1». Eaqrtkr 73,80. «pror. »Haar. Mold reute 77,00, Disco»!, 187,10. 80cr Russe» —, Handcies. —. vanra —. Btha»rlet. Wte», 27. December. Kredit 288.23. «taa'Sbaim 211,80. Lomdirdc» 83,so, NorLwrstb. lbl.OO. Marsnoteu 82,10. Nng. Kredit 270. Fest. v «> riS, 27. Decbr. iSchlud.» Olcntc 81,13. «ulribr 107,22. Italiener 98,12, StaalSbali» 1S1.23. Lombarden 181,2b, do. iUrioritiitcn —. Soauier 87-,'z. Egüvlrr 371,38. Ottomane» 308,23. Reue Slnlelüc —. Türke» —. Behauptet. « ond , » . 27. December. B»rm. II Nk»r 10 Ml». Konso» INI',.. 1873er Nüssen 93. Italiener 9L. Lombarden 7«/>„ 51snv. Türken 13-/.. Ipkoc. sundlrte »Imeriraurc 128«/,. Iproc. llnoar. «Solbrcnte 78. Oeslcrr. Gold- ren>« 8b, Bern-. KvnsolS 108. (Soupier 73'/«. iNcue Koppler 98'/«. Garant. Koppler >01«/.. Otlouianbauk 10'/,,. Suez-Actirn 82. Spanier 67. — Stim- wuo,: Ruhig. — Wrtler: Frost. «mstrrpam, 27. December. Produkten <S«i»lnß>. Srljru Per Mdrj 1K, »er Mai 191. Steigend. Roggen per Mürz 107, per Mat 107. Steigen». lsart» <Drodukle»>. 27. Deceinber. «SSIiM Wetten per December 23.oo, per März-Juni 23,oo. fest. Spiritus per December is,L3, per Mai-Auguft «s.oo, seft. Rüböi per December S7.2S. per März-Juni 88.25, beliauvtet. Lokales und Sächsisches. — Se. Majestät der König und die Sgl. Hoheiten Prinzen GeokF und Friedrich August haben mit mehreren Kava lieren sich gestern früh zur Jagd nach Jahnishausen begeben. Die Rückkehr nach hier erfolgt heute Abend. — Die gesammte Königliche Familie wohnte vorgestern Vormittag m der katholischen Hofkirche dem von Bischof Dr. Bernert anläßlich des 50iäyrigen Pricsterjvbiläums des Papstes unter Assistenz der Geistlichkeit eelcbrirten Pontificalamt bei. Das Gotteshaus war in allen seinen Theilen von Gläubigen dicht gefüllt. — Vorgestern Vormiltag ward der Kommandeur des 15. bay rischen Infanterie-Regiments, Herr Oberstleutnant von Meyer, von Sr. Majestät dem König in Audienz empfangen und später zur Kgl. Hostafel gezogen. Se. Majestät ist Cvcf des genannten Re giments, das in Neuburg garnisonirt, Oberstleutnant v. Meyer ist der neuernannte Kommandeur. — Wie das „Dr. Jonrn." meldet, sind für die bevorstehende Karnevalszeit am Kgl. Hofe Ball feste am II. Januar, gegen die Mille des Karnevals und am 14. Februar in Aussicht ge-- nommen, bei welchen Vorstellungen angemcldeter Damen und Herren stattfinden können. Da zu diesen Festlichkeiten besondere Einladungen ergehen, so liegt es im Interesse derjenigen ani Kgl. Hofe vorgcstellten Damen und Herren, welche außerhalb von Dres den wohnen und den Wunsch hegen, bei solchen Einladungen be dacht zn werden, eine bez. Anmeldung an das Kgl. Oberhvsmarschall- amt gelangen zu lassen. — Im Aufträge Ihrer Kal. Majestäten wohnte, dein „DreSd. Journ." nach, der Obcrhosmeister. wirkt. Geh. Rath von Lüttichau, Excellcnz, der am Montag Nachmittag 3 Uhr im Trauerhause statt- gekundenen Emsegnungsseier der sterblichen Hülle der am 24. d. M. allhirr verstorbenen Frau von Zeh men, geb. Gräfin Mengersen, Gemahlin Sr. Excellcnz des, wirkl. Geh. Rathes Kammerhcrrn v. Aehmen ans Stauchitz, Präsidenten der Ersten Kammer der Ständeversammluna, bei. — Oberst z. D. Freiherr v. Lrndeman, zuletzt (bis 1973) Kommandeur des Infanterieregimentes Nr. 107, ist im Alter von 67 Jahren am 2. Weihnachtsfeiertage hier verstorben. — Von den betreffenden Kirchenvorständen sind dem Rath die ausgestellten Voranschläge zu den Haushaltplänen für die Neuslädler, die Martin-Luther-, die Pauii- und die Petri- kirchengememde auf 1888 vorgelegt worden. Der Natb genehmigt zur Deckung des jedesmaligen Fehlbcdarfcs die Erhebung einer Kirchennnlage in der bisherigen Höhe von 4'/s Pfg. von 100 Mk. Grundwcrth und I'/s Ps.. bez. "/i und Nu» Pf. von je 1 Mk. Mieth-, bez. Pachtzins in jeder der genannten Kirchengemcmden. — Wie schon in der Montagsnummcr kurz erwähnt, haben auch an diesem Christfest, altem Herkommen gemäß, acht Meister und acht Gesellen der altchrwürdigen Bäckcrzunst Namens dersel ben den Majestäten die üblichen beiden Christstollen überreicht, durch deren unübertreffliche Qualität und riesige Größe die Huldigung der Innung gleichsam symbolisch zum Aus druck gebracht wird. Die diesmalige Uebergabe erfolgte am zweiten Feiertage Vormittags halb elf Uhr im Kgl. Resideuzichlosse. Beide Majestäten begrüßten in gewohnter huldvoller Weise die Depu tation und unterhielten sich nach der Inempfangnahme mit den Meistern, wobei mehrfach Anerkennung über den günstigen Verlauf der verflossenen internationalen Bäcierei-ArMcllung ausgesprochen wurde. Auch die Ansprache, welche Herr Obermeister Hauswald an die Majestäten richtete, nahm natiiriich ans diese Ausstellung Bezug. Herr Hauswald sagte : „Königliche Majestäten ! Wiederum wird uns die Freude und das Glück zu Theil, Euren Majestäten im Namen unserer Innung das übliche Dresdner WeihiiacktsgebäL überreichen zu dürfen. Wenn schon immerdar dieser Tag, an« welchen wir unS Königlichen Majestäten ehrfurchtsvoll nahen« dürfen, ein hoher Festtag ist, so ist diesmal unser .Herz mit um so größerer Freude erfüllt, als wir vor wenigen Monaten erst so sicht bare Beweise der Huld und Gnade Ew. Majestäten empfangen haben. Die internationale Bäckeiei-Ausstellung würde nicht die Bedeutung und den Erfolg gehabt haben, deren wir uns erfreuen können, wenn nicht Ew. Majestäten so große und fördernde Theil nahme unserem Unternehmen entgcgcngeöracht, wenn nicht Ihre Majestät die Königin das Prvteklorat nnzunehmcn gnuht, und beide Majestäten am Eröffnungstage uns mit Allerhöchst Ihrer Theilnahme beehrten und den Werken unserer Hände so außeror dentliche Auünerklamkeit gewidmet hätten. Dies Alles hat nicht blos uns. den hiesigen Kollegen, große Freude bereitet, eS ist dies <k> ?r» ii l.
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