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Dresdner Nachrichten : 02.03.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-03-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189603027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-03
- Tag 1896-03-02
-
Monat
1896-03
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.03.1896
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r« »k nvailkiik Zeit» nnirrm Smck' «wndtril nnaoe» " ten ,c.,. , , , -^-trrem raw irtiae Aiisträa« nur g«sm ,, Borausbrraliluna, undjauugkn »khmen itlmmMch« ambnlle «niwnckiibimaiir an. eadlütier werde» mit >o Lw. L»vrish»»,«tzN«U« Ulr. U. IM»! imml vele-dll , M.' 41. Jiihrgaug. MWM'tun»»»«!,, ff LLknej Ode. 8»r«p,?,Vr!L Vk«t»n«r»tc.28.l »ez?li>i>> W>Änüemm'M Sßdt,« ü17m°.^°.77: r«NNLk>I»S0k»l»II« Xo. »7S. Imr I I»U- «Uk«i>''>il„» Sellelc»n»rd«>t«o KIombirunr«n ,ctim»nrlor» L»dn op«i-»tioi»«n «t« Tvesdeu. 1896. «WloMk llvM«k«r»ud !- 41t»-rllt.8ver1r»«v1. -- kUi»le: <S ^ tLW»»2x: ^sroi„pl»i,. ' Zträwpl« < Lrssvo < "Sksvlr < SsaäMdade < 7? * Er»r«RI>»«i» >8 I. '1'lM «lutk L -Ln llöalgl. Uokllskorsnt I'sär von 4 diu,1c zu l'kg. »n. s kr»8vrstra88v s. f 8t«r<i8 vtc. 8La»a»tIt«l»« «,tn«l vt»«r«t> oliv». I'ulL- ii» I ^Io«Iv»»n> vnliau-c 1'. Uvini-ivll IkAi-tliel lieliesle M»!>giiAllZ>> I^vllelle I'ein>i>r. I. 33!)0. I1t^v»v 8teoI>I»ut1>»k> 11t. 'MG R l.odvrÜu'Lll, ^Kettke6ei-ii uuü VAii«eu,E ' zcouilbto lulets in zeäer 1'reislaz.ch oiuplielilt ckaL § LxseiLl-LsLeliLtt von Julius Ilälukt Lo äer Isuer z — llgl. Uo», - Leit« Se«8tra»»e. Rr.St. ;»ie««i: Ii»l> ilirti« M »«Im'. HW?, Llimüsm, Von ilmlsi'li ii»'« «Iligimmiiiiiiii. i-'>!i8r-Iie »u i't,. I dluik mirl I skurlc 78 ?t. uiul !>u>>M,vauou. — I'wmptor V,.-r8!»i(lt nach ;uui»'ilrt>. Neueste Fernschreib- nnd Femsprerh-Berichtc. Hosnnchrichlcn. Handwerkö-Ailsstellung. Pfarrer Nnnmann, Verhandlungen, Konservatorinm. Briefkasten. VersaiUel Bor 28 2- Mär Jahren. Der Kafferin-Königin in Berlin. Soeben habe ich den JriedeMchluß ratrsizirt, nachdem er schon aestcrn in Bordeaux von der National Vcisammluna anaciwmme» worden ist. So weit ist also das große Wert vollendet, welches iche landes. Der Herr der Heerschaarrn bat überall unsere Unter nehmungen sichtlich gesegnet und daher diesen ehrenvollen Friede» in Seiner Gnade gelingen lassen. Ihm sei die (ihre. Der Armee und dem Vaterlande mit ties erregtem Herzen Meinen Dank' Wilhelm. FerAschreidr «nd Fernsprech-Berichte vom I. März Ma sich zur »ach den Antillen gehen. Alle übrig! ausgerüstet werden, auch etwa 50 Packetbootc der Handelsmarine werden rn Kriegsbereitschaft gesetzt. Ein neues CrpeditionSlorps, bestehend aus 20,000 Mann Infanterie und 5060 Mann Kavallerie, wird demnächst abgehen. — Die amerikanische Gesandt schaft in Madrid wird von der Polizei überwacht, vor dem Konsulat der Vereinigten Staaten nianlscstirten die Studenten mit den Rusen: »Tod dem Onkel Sam." — Ministerpräsident Eanovaö erklärte in einem Interview, es sei nicht nüthig, neue Verstär kungen nach Cuba zu schicken. — Die Erregung in Madrid nimmt zu. In der letzten Nacht forderte in mehreren Cafö's das Publi kum die Nationalhvmne. man rief: »Nieder niit den Vereinigten Staaten." Die Regierung sucht jede Kundgebung auf den Straßen zu Verbindern. Die Zeitungen fordern einstimmig, daß der spanische Gesandte in Washington Einspruch bei der Regier ung der Vereinigten Staaten gegen den Beschluß des Senats in der kubanischen Frage erhebe. Zürich. In der heute Nachmittag stattgehabten Konferenz livischen den Direktoren und Verwaltunäskäthen brr Nordostdahn und dem Vertreter der Eisenbahnanaesleutcn, Dr. Sourbcck, wurde eine Einigung erzielt: der Streik findet also nicht statt. Kon stank in opel. Der russische diplomatische Agent in Sofia Tscharikoff erhielt den Großcordon des MedShidje-OrdenS. Tscharikoff reist morgen nach Petersburg ab. — Berichten zufolge wurden der Admtant des KriegsministerS, Oberstleutnant Schenk, der Unterkvmmandant von Dolmabagdschc, Moior Bnrichid und der Lehrer an der Kriegsschule. Major Ahmed, wegen inngtürkilchcr Umtriebe zur Degradation und lebenslänglicher Galeerenstrase ver nrtbcilt. — Die Ramazanfahrt des Sultans in Stambul verlies der üblichen Weise und ohne Zwischenfall. Athen. Diwutirtcnkammcr. In der Debatte über die Inter vcllation tn der Angelegenheit Hammerstein stellte der Minister Präsident die Vertrauensfrage. Die Kammer billigte mit 115 gegen 18 Stimmen das Verhalten des Ministers. Ne» York. Der Danwfer .Newyork" fuhr im Nebel ans und blieb auf dem sandigen Boden fest. Die Lage ist nngefährlich. Washington. Die Regierung ist über das Vorgehen des Senats und die eventuelle Abstimmung i» der Kammer ernstlich besorgt und wenig geneigt, die Rechte der Ansständiichen als krieg führender Partei anzncrkcnnen, noch weniger aber die Unabhängig keit Cuba'S. Kapstadt. (Reuter-Meldung.) In einem hier veröffent lichten Briefe des Chefs der Afrlranerpartei Hofnicyer an einen Freund wecken die Gründe anfgeführt. welche Hosnieuer ver- aiilaßlen, mit seinem früheren Freunde Rhodes zn brechen. Der Bruch sei infolge der Haltung erfolgt, welche RhodeS bei dem Eindringen Jameson's in Transvaal beobachtet habe. RhodeS habe genau gewußt, daß sich die Slreitkrästc Jameson'S an der Grenze von Transvaal konzentrieren, um im günstigen Augenblicke in Transvaal «inzudrinaen; trotzdem habe er dies nicht zn ver hindern gesucht, obwohl er verschiedene Benachrichtigungen erhalten bade, über das, was sich vorbereitete. Selbst nach dem Aufbmche Rrmesons habe Rhodes diese Thatsochc seinen Kollegen noch Stunden verdeimlicht. Ueb in Stunden verheimlicht. Ueberdies habe sich Rhodes auch später niemals tadelnd über den Einfall Jameson'S ausgesprochen. vernicht- vn- SiichfischeS. — Ihre Majestäten der König und die Königin, sowie die Prinzen und Prinzessinnen des königlichen Hauses wohnten gestern Vormittag dcni Gottesdienst in der Katholischen Hofkirche bei. 'Nach deni Gottesdienste crthcilte der Monarch im Residenzschlob mehrere Audienzen. Nachmittags 8 Uhr fand daselbst Familicn- tafel und um 9 Ubr Abends Thceaesellschast statt. — Sc. Königl. Hoheit Prinz Albert ist seit einigen Tagen in Frciburg am Scharlach erkrankt. Die Krankheit ist bis letzt ohne alle Nebenerscheinnnaen »nd verläuft normal. Immerhin dürfte der hohe Patient noch einige Time an das Beit gefesselt sein. — Ihre Königl. Hoheit Prinzeß Mathilde besuchte gestcm Mittag die 32. Große Gesliigelausstcllung, die heute ihren Ab- ichluß findet. Die hohe Protcktorin ward von den Herren Lechla. 'ch und schenk chrerbietigst begrüßt. Die Ansprache hielt Hochs, eS cii I anerkennend »gehend, auch Kimtzsch und Schenk chrerviettgst dem Herr Kuntzsch, Die Prinzessin sprach sich . die Ausstellung auö und besichtigte Alles ^ . .. lchniuckc Ausstellung der Gebrüder Lode, hier, mit der Spezialität Eognac-Ei-Ert-me. — Greiz. 1. Marz. Das heute früh 7 Uhr über das Be finden Sr. Durchlaucht ausgcgrbene Bulletin lautet wie folgt: ..Die Nachtruhe lvar bis gegen Morgen durch häufige nervöse Athembeschwerden altcrirt. Dann folgte erquickender Schlaf, wo durch z. Z. das subimive Befinden Sr. Durchlaucht nicht unwescnt sich sich gehoben hat. gez. Overlach. Fleck." — Zwecks einer gemeinsamen Aussprache hatte der Festaus schuß der Ausstellung des sächsischen Handwerks- und .Kunstgewerbes 1896 die sämmtlichen Auslchüsse für diese auf üO Tage berechnete, im Juni beginnende Ausstellung, sowie die an der Vollendung der »alten Stadt" betheiligten Herren Architekten und Wirthe vorgestern Abend zu einem gesellige» Beisammensein kinacladen. Ueberaus zahlreich war der Aufforderung entsprochen wvrdcn, im weißen Saale der »3 Raben" gab cs keinen Platz mehr, wo nach andere Interessenten der tn »einzelne Laaer" gelhcilten Dliciliiehiner hätte« mitlprcchcn können. An der Seite Sr. Ez- lelleii, des Herrn StaalsininistcrS v. Mctzsci, hatte sich Herr .licroiirgernicistcr Beutler niedergelassen. ^ Reich mit Pläne» und und Drucksachen verschiedener Art bedecklen den Tisch des HankeS wie in einem Parlamente. Es ward viel gesprochen und wenn die Presse in verschiedenen Tonarten im Verlaute des Abends zn höre» bekam, daß sie bisher zn wenig für die Ausstellung yethan habe, so >c! gleich AnsannS dieser niiverdientc Vorwurf entichicdcii zurück gewiesen. Mit Recht und Beifall ward auch von mehreren'Rednern hervorgcliobe». daß die Arbeiten der Zeitungen erst jetzt :» begin »cn babc». „bei der schnell-ledigen Zeit sei in 8 Tagen Alles wieder vergesse», wozu also das Pulver vorzeitig verschießen". Jm Ucbri gen sei die Werbetrommel gerade genug schon gerührt worden. Das „gesellige Beisammensein" wurde durch eine bcgrüßcnde Ansprache des Herrn Wallncr eingrlcitct. welche 'Redner mit einem dreifachen Hoch auf Se. Maicstät den König schloß. Sodann übernahm Herr Vieh. Hosralh Ackermann den Vorsitz Derselbe dankte zunächst allen Tcncn, die ihre Krätlc in den Dienst des HandnicrkS stellte» nnd gab einen kurze» Rückblick über die EntslehnngSgcichichtc der Aus stellung. deren Idee bereits im Jahre 1888 vom Allgemeinen Hand- werkcrvercin angeregt worden ist. Ohne Weiteres babc Le. Maie- stät der König das Protektorat übernommen. Die Ausstellung habe ferner >daS Glück gehabt, daß die Herren StaatSministce v. Mctzich, Ercellcnz. nnd Oberbürgermeister Beutler den Ebren- vorsitz übernommen hätten. Schon heute sei rühmend anziierlciiiieii, daß die Behörden dem Unternehmen reiche Unterstützung gewähr ten : noch leine Bitte lei abgeschlagen worden. Verschiedene Aus schüsse seien gebildet worden, die olle fleißig gearbeitet hätten Wenn die in den 8 Ausschüsse» thätigcn Herren auch fernerhin ihre Unterstützung gewährten, w würde man gut nbschließcn. Tie 'An meldungen töniiten nicht alle bcsriedigt werden. Durch die That solle bewiesen werden, daß das Handwerk noch lebenskräftig sei und etwas zu leisten vermöge. Das Kunstgewcrbe sei ats Glan; des Handwerks mit in die Ausstellung gezogen worden. Der Herr Prä sident zählte nunmehr die einzelnen Ausschüsse auf. Ter geschästs- sührende N2-gliedrigi sei das Direktorium, dem die oberste Leitung obliege, es iolgie der Fincnrzausschuß. Sein Vorsitzender, Herr Stadtrath Weigcmdt, berichtete in längerer sachgemäßer Welse. Die zwei Hauvlaufgabcn seien gewesen, einen Garantiesonds zu beschossen, der bereits -158,000 Mk. betrage, und einen Hanshallplan zu entwerfen. Derselbe beziffere sich in der Einnahme ans 735,600 Mk.. in der Ausgabe auf 732,000 Mk. Selbstverständlich hoffe man. das; in Wirklichkeit mehr als :!I)M Mk. übrig bleiben würden. Tic Eintrittspreise wurden nicht so hoch bemessen werden, 50 Psg. im Durchschnitt. Tic Dairertartcii. die sich in Frci- berg bewährt hätte», würden auch liier eingcsührt werden und zwar für das Familienoberhaupt zu 10 Ml., für ledcs weitere Familicnglied 5 Mk. Zn der KatalogSirage wurde bcmcckt, daß die Firma Hansenstein n. Bögler 10 Tawcnd Kataloge gratis liefere, für die weiteren Ercmplarc je 30 Pfennige fordere. Biel Schwierigleitcii habe die Feiierverüchernng hinsichtlich der »Alten Stadt" bereitet. — N'amcns des Bauausfchnsscs rcrerirtc Herr Stadtrath Adam, der einleitend anssührtc. daß er sich in der Bauhütte der alten Stadt bereits tüchtig erkältet habe. (Heiter keit.) 28 Sitzungen habe dieser Ausschuß bereits abgehalten. Referent zergliederte die einzelnen Bauten in solche, die gemein sam mit der vom 2. bis 10. Mai stattsindenden Internationale» GarlenbanauSslellung ansznsühren waren, nnd solche, die speziell der Handwerkcraiisslcllnng nnd der „alten Stadt" gelten. An Ec- frischuiiasslätten. zu denen hervorragende Wirthe nnd Eawtiers gewonnen worden sind (das malerische Rathhans bewirthschastet Herr ElcmenS Zschückell werde cs nicht fehlen. An der Hand eines Planes wurden die Einzeibanten durchgeiprochcn. Tie »alte Stadt" allein erwidert 230,MO Akt. Kosten. — Für den Bcrlchrs- nnd Olbniingsansichiiß sprach Herr Stadtraih Lnngwitz. Jni Ganzen seien 020 Anmcldilngen erfolgt, 9" seien zuruckgewieien worden. 1ä Innungen seien vertreten, sodaß sich die Zahl der Aussteller im Ganzen aus 1060 belauie. — Jni Anstrage des WirthlchastsansschiisseS (mit der Unterabtheilung Musikansschußi sprach Herr Stadtverordneter Bierling, wobei hauptsächlich die Frage der Bcwirthichastiing der großen .Halle, in der nur beste Speisen nnd Getränke verabreicht würden, beivrochcn wnrde, 'An den ersten 30 Tagen sinden täglich Doppeleoncerte bewährter Kapell meister statt. — Herr Wallncr machte Mittheilunaen über den 23glicdrigen Festausschuß, die »alte Stadt" und vie geplanten Zeitlichkeiten. Es solle einBergnüaungSvrt geschaffen werden, wie' Itünixl. 6«k»p«tlwlle, viwM». »WWW»»» -Avtt» Keutlior. »MM»»» «kittäj.lMiiril Händen liege nnd die Herren Zschäckel und Herold nach mehrere Wi> " ' ' ' ----- .nni'che vorgetrage» hatte», »ahm Herr Geh. Hosrath Ackermann das Schlußwort: 'Alle Theilnchmer der Sitzung hätten die liebe, zcngniig gewonnen, daß Dresden nicht arm sei an gciiieinnsil.i l wirkenden Männern. Wer Dresden lieb habe, dem ic! es eine tiefe Befriedigung, zu sehe», daß in Dresden wohl etwas -,» schaffen fei. Lic Bürger arbeiteten fleißig, wenn cs sich »m die Ehre der Stadt handele. Tie betheiligten Herren machte» »ich' ermüden und erlahmen. Man werde tadeln und kiitisircii, selcht wenn Alles fertig sei. Welche Fülle von Gcmeinthätigkcit in de, AiiSstcllima ruhe, würden dann aber nur die ermessen könne», die das Unternehmen geschaffen hätten. In das Hoch ans das liebe, lchönr. herrliche Dresden stimmte man jubelnd ein. --Tic Spannung. imit welcher man, nachdem der Hai Prediger Stöcker am 28. Januar hier gesprochen hatte, dr» Aus sührunge» des PsarrcrS Naumann von Seiten aller Parteien entgcgeiisah, dotnmentirte sich in dem ungemein lebhaften Besuche, welcher am Sonntag Mittag dem Bvrtragc dieses Führers de, christlich-sozialen Partei zn Thcil wurde. Ter große Tivolisaa! war von Angehörigcii aller Gesellschaftsklassen, aucn zahlreichen Damen, schon lange vor Beginn bis ans den letzten Platz gcsülli Nachdem .Herr Dr. Scheven die Versammlung eröffnet hatte, sprach Pfarrer Naumann annähernd zwei Stunden lang über feine Stellung zur Sozialdemokratie. Zunächst behandelte^ er die Frage: ..Wird die Sozialdemokratie ein zerstörendes oder ein cnisbaiiciides Element in der deutschen Bolksgcschichtc sein haben.die berechtigte Anschauung, daß eine . >aß dann Sinn habe, wenn die'äußere Erhaltuw . innere Reform nur iußere Erhaltung und Sicherung des Staates gewährleistet wird. Sie haben dem deutschen Baterlonde die Machtmittel bewilligt, die es zu seiner Vertheidigrmg gebraucht hat; mit dieser gegenwärtig herrschenden Schicht hat BiSmarck das deutsche Vaterland geeinigt, aber wichtiger denn Alles, waSj»g aus Metall gegossen werden kann, sei die Gesinnung: oll« inner- FS politischen Frage» treten zurück hinter der einen, daß wir olle! All Deutsche sind und cs bleiben wollen und der bisher Schicht könne man nicht den Vorwurf ersparen, daß die Vatrr- Z» landslicbe unter ihrer Herrschaft hcrabgcsunkcn sei, als Ncichsseiiide und als vatcrlandSlos bezeichnet hätten, welche,T-L nicht mit stirer Partei gegangen wären. Wichtiger als die seien die Mciischenkörpcr, welche sie tragen sollen. Diese Menschen-, dr« lörpcr habe man nicht genügend gepflegt nnd geschont, sonst dürste cS keine Arbeitslose», ki' lichcn Nothstand geben Stöcker getrennt, weil kt >» „.-»ui vertreten habe, das sie nicht babcn wolle. Auch der Liberalismus habc sein eigenes Ideal vom freien deutschen Wort hinacgrbc» und wchmütliig müsse man an das alte Studentenlied deuten:, ,,O alte Vnrschcnherrlichkeit. wohin bist Tu verschwunden ?" So wie» die alten Parteien abgestorben. Es frage sich nun, ob die politisch kämpfende Arbeiterschaft eine Schicht werden kann, stark genug, »m deutsche vaterländische Interessen auf ihren Schustern zu tragen. Die Arbeiterpartei habe mit Energie viele Polkskrcisc die bisher schliefen, geweckt. Wenn Jemand aus dem Schlafe er wache, sei ec allerdings im ersten Moment nicht immer sehr gnädig gestimmt. Die Leute seien vor Allem angeregt worden zu denken. Wer dem großen Bildimashiinger der Arbeitennassen entgegen komme, der trage wesentlich dazu bei, daß das deutsche Volk tn die Höhe komme. Nun stehe aber die Sozialdemokratie aus einer überwundene» Stufe der ivisienichastlichen Kenntniß, ans der Well anschaiiling des Materialismus, und sei einer Dame zu vergleiche», die behaupte, sie sei schön, weil cs ihr vor 20 Jahren mit Recht nach gesagt worden ist. Die Sozialdemokratie begehe einen Raub an L- 0 1h >1N Dresden noch nicht gesehen Hab Abbildungen zur »alten Stadt" war der Saal ansgeslattet worden der Litten solle treu und wahrhaftig vor Augen geführt werden Streng werde vermieden werden, der Vogelwiese Konkurrenz zu machen. U. A werde ei» großartiges Kinderfest arrangirt werden. Sprcewäldcr- inncn würden den Teich beleben, ein kleines Theater, Zimft- museuin, Museum sächsischer Trachten :e. errichtet werde». Vieles könne er noch nicht vcnathcn. lAnmertiing: Aber die Presse soll schon darüber schreiben !) — Herr Bailinspcktor Schmidt führte des Näheren aus, das; in Tracht und Bild zur Belebung des Torfes bcigetragcn werden soll. AuS der Lausitz, dem Erzgebirge, dem Voiatlandc, a»S Altenburg :c. seien Anmeldungen erfolgt. Ein blrivcndcs Angedenken ans der 'Veranstaltung werde der Grund stock zu einem BolkStrachtcn-Mnscum und einem Museum für Bolksbantcn sein. Hierzu fand eine lebhafte Diskussion statt. Herr Elcmens Ztchäckel wünschte, daß die »alte Stadt" möglichst früh zeitig ausgemacht werde. Hm Herold besüiwortete die Besprech ung einer gedruckt vorliegenden Petition der an der Ausstellung betheiligten Wirthe. Dem widersprach Herr St.-V. Bierling, ltkßlich ward in die Besprechung eiugeirete». ttni blos die Regie der WiMtzc zu decken, müssen täglich 30 Hektoliter Bier verabreicht werden, das bedeute täglich 20,000 Glas. 12 Wirthe zahlten allein 110,000 Mk. Packt, im Ganze» komme» für die „alte Stadt" 21)0,000 Mk. ein. da bitte er dringend nni Berücksichtigung der Drnckvorlagc, die bessere Bedingungen erstrebe. Nachdem Herr Geh. Hofrath Ackermann Berücksichtigung zugesagt hatte, erklärte sich Herr Herold für befriedigt. — Nachdem Herr Patentanwalt Schmidt Namens des Lotterieausschusses gesprochen hatte die Lotterie bezweckt eine Verwesung der ansgestellten Gegenstände, »m die theilweisen Unkosten der Aussteller mit decken zu Helsen), empfahl sich 'AI l Uhr Herr SlaatSminister v. Metzsch der Ver sammlung. der Ausstellung, der die Regierung inst den besten Sympathien gegenüberstehe. Gedeihen und Erfolg wünschend. — Zum Schluß reserirte Herr Redakteur Jrrgana als Vorsitzender des Prcßaiisschusses in sachgemäßer Weise, ausführend, wie die Mit tbeilungen an 300 Blätter gingen, und daß über die »alte Stadt" schon viel gefchriebcn worden sei. Diesem wie dem vorauSaegangenen Referaten ward lebhafter Beifall. Herr Hofmusikalienhändlcr Plötncr bemerkte hierzu, daß sich die Dresdner Blätter immer sehr zuvorkommend n»d hilfreich zeigten. Eine lange vorher iiisreinrlc Reklame nütze nichts Nachdem noch Herr Stadtraih Wci'gandt in gleichem Sinne mit dem Vemrcke» gesprochen, daß das ReUamcwescn in den beste» der Seele unseres Volkes, indem sie ihm eine lebendige Neligiösitä! vorenthalte. Tic niaterialislhchc Methode habe imleugbarc Vorzüae gehabt, als es sich um die Kritik der vorhandenen Vcrhällnisic handelte, aber sie versage, sobald es sich um den Aufbau »euer Verbältnisse handle. Deshalb müsse sich die Sozialdemokratie einen anderen Hintergrund von Weltanschauung suchen in den Lehre» deS Ehristcnlhums. Redner wurde, als ec die soziale Lehre Ednsti kennzcichnete, ungemein begeistert und hinreißend. Es ici voll, ständig verfehlt, fuhr er hierauf fort, wenn der preußische Ober kirchenrath den Geistlichen verbiete, in ösfcntlichcn Versammlungen als Redner cinzuarcise». Mit Almosen allein sei keine Heilung möglich, man müsse aus den Kampsplatz treten für Wiedererweckung echt christlichen Geistes. Die Sozialdemokratie habe erst jede Reform verschmäht, je mehr sic aber die Umwälzung zurückstcllc »nd die Reform betone, desto geeigneter werde sie zu einer gründlichen Sozial rcsorm, desto mehr werde sic die Vcrbesicrung der LcbcnSbaltung des vierten Standes in den Mittelpunkt stellen. Wenn eS >br gelungen wäre, die Eierschalen des bürgerlichen revolutionären Sozialismus von rbrcm Rocke abriiwcrsen, hätten wir nicht zehn Jahre deutscher Politik verloren. In einem Punkte stimme ec der Arbeitcrbcweg »ng zn, wo sie nämlich die Organisation jedes einzelnen Bemses fordere. ES mag sein, daß in Fachvcreincii und Gcwcrkvcrciilcii öfter Unsinn geredet wird; da sollte» aber die Einsichtigeren hi» gehe» nnd belehrend anstreten. Die Schwierigkeiten seien in Deutschland'- viel größer als in England, weil anS dem Oste» Deutschlands die Leute von den Großgrundbesitzer» fortgedraiig! würden nnd icder Organisation Schwierigkeiten bereiteten. Des halb iniissc nnch die Grnndbesitz Ordnung im deutsche» Oste» vor genommen werde». Den Kernvuntt bildet die Kapitalsragc (Zürns Jildensragc!). Tic Jndeiisrage je, eine lokale Nebcnsrage: zuwel- eher Nasse der einzelne Kapitalbesil.er gehöre, ici ganz gleich <!). Tic Sozialdemokratie habe die Kapital,rage ganz falsch angesnßt. Wenn sie warten wolle ans den großen Kampf zwischen der protc tansirten Masse nnd dem rcntralisirten Kapital, frage cs sich sehr, wer dann den Krieg erkläre und wann er erklärt wird. Tic Sozial demokratie stelle einjeilig die Lohnsrage in den Vordergrund. Was Heise das. wenn ans der anderen Seite die steigenden Wohn- »nas- und Miethpreise die Erfolge wieder vernichten? Tie Bodenreform müfsc iii'S Auae gefaßt werden, nicht der Unternehmcr- aewlnn, sondern die Werthsteiaerung des Grund und Bodens ohne icdeS Zuthun des Inhabers muffe angefochtcn wecken. Darunter litten auch die Handwerker und kleinen Beamten. Um für gesunde Wohnungen, für körperliche nnd geistige Gesundheit zu sorge», »in praktisch zu lernen, waS wirkliche Politik heißt, müßte» dte Sozial dcmokratc» immer mehr hiiicinkommc» in die Stadt- nnd Lande-, Vertretung. Daß die Arbeiterpartei Oppositionspartei sei, liege in der Natur der Sache. Die Opposition gegen die asten Paileie» als solche sei »aturiiothwendig. aber die Opposition gcgcn d » S laalsbcgriff als solche,, und das. was das Vaterland start mache, sei verweltlich. Den» was der Kloffcnlainps tni Jnncm des Volle.-
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