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Dresdner Nachrichten : 17.02.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188602176
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-02
- Tag 1886-02-17
-
Monat
1886-02
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.02.1886
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Iloliipolliekv viesüen, ^ au, Vvorsivntl»«p. ^ itz«S8D8«r8«««'^»'.r!8 Mivla-,^Lnl^vr»^«r«Iv»nx-, «nr^ni»0vr-, 8p»iil«vl»vn» I?ortu^i^8i«vI»vn,E»ri«« l»i««I»vi», Ilalivi»!««I»vi» unä TIn«»i- HVvIavn I^r«i»LÜ8l8vI»« OI»»inpnßxnvr ninl ilvnt«el»v 8eI»»mnHV«Ii»v erster II ^»,»»»1«»-ttnn». ^rnv un i Oußxnr»«. Hui Kuoilvr»» ^r«v- uuü LLui»-I?»i»«eI»v««v»2vi». ^uskilkrttvkv krelsllst« verneinte rnik stViinsed kret. L'itr reine >ntnr,reinv leiste t«vivitlir. Nr. 48. 31. rahr-au-. Änslagk: 42,000 Srpt. SItltri»„S,u«6ch«e» iür de« 17. Aedrmrr: Lstwind von mitllcrcr Stärke bei durchichniltlich 0-rker Bewölkung, ohne wesentliche Siiederschl-ac Trmvcraiur wenig verändert. Bemerkung: Oertiiche und zeitweise Nebrlbildung. Dresden, 1880. Mittwoch, 17.FelN'. L-Mtwortlilber Redakteur kür Politisches vr. Emil Biere» in Dresden. Jetzt steht Preußen nun wirklich vor der Beendigung des Kllllnrkaiiipses. Schlagt diejenige Gesetzgebnugsaktion fehl, die am Mittage mit der Vorlage von Kirchengesetzeil au das Herrenhaus eingeleitet ist» dann muß man überhaupt daran per?,Weiseln, daß ein sZucdc über kirchliche Angelegenheiten zwischen Rom und Berlin zu erzielen ist. Alles, was bisher zur Milderung der Härten der sneußischcil Maigcsetze geschah, ist Stückwerk und riinderspicl gegen über dem. was jetzt borgeschlageu wird. Ans einer ganz neuen, m Preußen bisher noch nicht erlebten Grundlage soll sich künftig die Kirchengesctzgebnng Preußens anfbaucn. Fürst Bismarck hat ersannt, daß ans dem bisherigen Wege kleinerer oder größerer Zu geständnisse an Nom ebenso wenig der Friedensschluß zu er reichen ist. als mittelst der einseitigen Ordnung der katholischen Verhältnisse durch den preußischen Staat. Als oberstes Ziel schwebt ihm vor. die politische Macht der Centruinspartci, die sich ihm so wohl im Reichstage als nn preußischen Landtage entgcgenl'lcllt und alle seine Pläne durchkreuzt, zu brechen, oder sie doch zu lähmen. Pismarck will namentlich Herrn Windthorst, „den Vater aller Hndcrnisse", lallstellcn. Hein Opfer scheint ihm dazu zu hoch, und 'a bringt er denn soeben das höchste Opfer, das der staatlichen Mrwcränilät in der Gesetzgebung. Ter eiserne Kanzler unternimmt zwar nicht den Weg nach Kanossa, aber er geht darüber noch hin aus — in den Vatikan zu Nom selbst. Tenn was war, von allen Emzclhciicn abgesehen, der Kernpunkt des Streits, der bisher den Papst pvin Könige von Preußen trennte und trotz beiderseitigen red- littälc» Friedenswunschcs einen friedlichen AnStrag verhinderte? Tie Forderung Noms an den preußischen Staat: alle noch vorhandenen Streitpunkte zwischen Staatsgewalt und Kirche da durch zu beseitigen, daß Preußen seine Kirchengesetze vorher, che sie au den Landtag kommen, der römischen Kurie unterbreite. Preußen lchutc bisher diese Forderung Noms als eine Anmaßung schroff ab. Tie Selbstständigkeit des Staates dürfe unter keinen Umständen vreiegegeben werden, das erklärten nach einander die Kultusminister Fall, v. Putttainer und v. Goßlcr, allerdings mit wechselnder Leb haftigkeit des Tones und in schwindender Entschiedenheit, aber doch übereinstimmend in obigem Grundgedanken. Preußen sei bereit, maicriell der römischen Kirche die weitestgehenden Forderungen zu bewilligen, aber kraft eigner GcsetzgebnngShoheit; an dieser sei nicht zu rütteln. Gegen diesen Standpunkt erhob Rom sein bekanntes Xon posdUwuL; cs erkannte die wohlwollenden Absichten Preußens au. ließ sich auch das thatsächliche Entgegenkommen Preußens rihettweyes Aufgeben der Maigsetzc, Einsetzung neuer Bischöfe ec.) a m gefallen, aber Nom verharrte nur um so zäher bei seiner obcr- ttcn Forderung: der preußische Staat hat die römische Kurie zu Rache zu ziehen und sich mit ihr zu verständigen, bevor er die Verhältnisse zwischen seiner Gewalt und denjenigen der Kirche regelt. Lange Zeit wogte der Kampf zwischen den beiden Standpunkten nncnl'chiedc» hin und her — jetzt hat Preußen nachgegebcn, Nom triiunphirt. Natürlich erweist sich Nom auch dankbar. Es baut dem ge schlage,wir Feinde goldene Brücken. Der Papst zwingt den zähesten Gegner der Bismarcsschcn Politik, den Kardinal Ledvchowski, znm Verzicht auf sein hohes Hirtenanit: er erfüllt das dringende Ver langen BisinarckP, aus den dadurch lccrgcwvrdenen Stuhl des heil. Adal- bert in Posen keinen polnischen Edelmann, sondern einen deutschen Priester bürgerlichen Standes, Tinder, zu berufen: er läßt auch in den Kirchengesetzen, die künftig an Stelle der Falk'schcn Maigcsetze in Preußen gellen werden, dein Staate ein beträchtliches Gebiet. Auch in der Haltung des Eentrnnis gegenüber den rein weltlichen Gesetzen im Reichstage und preußischen Landtage wird sich der Wille des Papstes, dem Fürsten Bismarck gefällig zu sein, kund geben. In den Polcnvorlaac», der Verlängerung des Sozialisten gesetzes, dein Branntwein-Monopol wird sich gar bald die griuidlich veränderte politische Sitnalivn zeigen: das Centrnm wird nicht mehr Feuer und Flamme, gegen diese Gesetze sein, sondern sein mit sich reden lassen. Windthorst wird unschädlich gemacht. Ob das Ecn- truin als solches noch lange bestehe» bleibt, ist sehr zweifelhaft: seine Gefährlichkeit hat es cingebnßt. seikdem Nom über seine Köpfe hin weg Frieden mit Berlin gemacht hat. Natürlich wird erst nach und rem politischen Dingen in unvcrsölinlichcr Opposition verharre», ober was thut Das? Die Widerstandskraft des Eentrums. die reli giöse wie die politische, ist doch gebrochen. Koma loeuta, caru-a uuitzr e->t: Nom hat gesprochen, Alles ist entschieden. Es hat außerhalb Preußens ein zurücktretendes Interesse, im Einzelnen zu cs eine Wohlthcrt, wenn dieselben verschwinden. Niemand wird dem kirchlichen Gerichtshof, der jetzt beseitigt werden soll, eine Throne nachweine». Urberantwvrtct der Staat die Disziplinar gewalt und die Jurisdiktion über die katholischen Priester voll und ganz wieder de» Bischöfen (was er bisher entschieden ablchntc). so wahrte er sich andrerseits die Anzcigepflicht der Geistliche» und die staatliche Aussicht über die katholimwn Scininarie» und Kvnvikw beides Punkte, die Rvm unter keinen Umständen bisher dem Staate zugestehen wollte. Somit hat man auch vom prvtestanischcn Standpunkte aus zugegeben, daß ein Jriedeirszustanv zwischen Staat und Kirche ver einbart wurde, der materiell sür keinen der beiden Theile eine Tc- mütlstgung enthält: jeder Theil brachte dem andern Oplcr. die er bisher unbedingt verweigerte. Das Entscheidende liegt eben in der Thatsachc, daß der Papst seine» Willen durchsetzte, daß der pren ßische Staat seine Kirchcnaesctze vorher den Kardinalen in Rom zur Gutheißung vorlegen mußte. Das ist der Sieg und Preis eines tztsährigen Kampfes und man müßte ein schlechter Protestant, ei» Deutscher von geringem Nationalgesühlc sein, nn, sich des Hinein- redcnS von italienischen Priestern und eines ausländischen Souve räns ür die Gesetzgebung der führenden Macht des geeinten Deutschlands freuen zu könne». Wenn die ultrarnvntanc Presse jetzt noch sich stellt, als dürste» ihre Abgeordneten diesen Kirchen- Mit gesehen nicht zustimmen, so ist dies blos des Scheins halber, guter Absicht hat Fürst Bismarck dieses neueste Kirchengesetz nicht dem Abgcordnctenhause, sondern zunächst dem Herrenhanle vvrge- legt. In dieses Herrenhaus ist vor Kurzem der Bischof Dr. Kvpp von Fulda berufen worden — es ist der erste Bischof, der unter den „Granden der preußischen Monarchie" seinen Platz ninnnt. Sagt zu dem Kirchcngcsetzc, so bleibt dcmEentrnin mi ftlcchtcrdings nichts übrig, als einem Gesetz zu " cld " dieser Bischof Ja! Abgeordnetenhause zustimnicn, das mit dem Toppelsiegck des Papstes und des Bischofs ihm vorgelegt wird. Der Kulturkampf ist aus. dns Eentrnni lahm- gclegt — die politischen Folgen dieses Ereignisses, des wichtigsten in der ganzen inneren Politik, werden alöbald in beiden Parlamen ten erkennbar werden. Siehe Polenvorlageu! Siehe Sozialisten gesetz ! Siche Branntwein-Monopol! Rußlands Ränke, die Schwerfälligkeit und das Zandcrstzslem der Pforte, die Abenteuerlust der Griechen haben sich vereinigt, um dem Äesammtlnlde des Orients den Eharakter des Unbehag lichen und Beivranißerrcgcnden zu geben, der die Balkanwirren immer noch nicht zur Ruhe koinnien läßt. DcrBnlgarenftirstwirdnachwic vor von Rußland mit größter Bitterkeit und Berächtftchkcit behandelt; es fehlt nicht an nivskvwltnchen Jntriguen, um die Bulgaren gegen ihren gestellten siegreichen Fürsten anszuhctzen. Rußland möchte ihn beseitigen und hält in dem Fürsten Nilolaus von Montenegro einen Ersatzmann in Bereitschaft. Daher werden die Serben und Griechen wieder schwierig und gcbcrden sich so, als ob sie sich nninöglich fügen könnten. Ta nunmehr der 1. März immer näher rück:, an welchem der serbisch bulgarische Krieg von Neuem loSbrcchen könnte, trägt man sich schon mit dein Plane einer Verlängerung des Waffenstillstandes. Wenn in: Oriente noch nicht ein Dauer ver sprechender Fricdcnszustand eingetreten ist, so hat man jetzt die Ränke des Zarenreichs allein verantwortlich zu machen. Part S, Ni. gciiriwr. Sltilust. Bciue kl,07. iinleNic NiO.W. tNalicncr !>7.c>.. Staawbal!» eambardc» 276>>„ Sv. Prioritaic» —. Tvailicr ÜO.IU, Vrst. Goldrcntc —. tkq»i»cr M.«!0. Olionxmcn 000,02. gcit. Ü » » d o » , Ni. gcSrimr, Bon». >1 »Sr lU Mi», ftontols 1007». 1S7i!cr Rutil» .. glaliciicr !>6 ,. evnchordc» II. konu. Türke» IN ,». 4vro<. tuiidirlc Amerikaner W70,. loroc. n»n»r. Goldeemc KN«. Lcüerr. >üo>e renlc 01'/». Prcuk. gonsolS NUN. Esiovirr 00'/,. Litouumbaxl 00 «. E»c;- Aclic» 80. Plaosioco»! Io'. . — Tl!»,»,»»a: gcst. — Wetter: rn>lt. Breslau, 10. Februar. Olaiyi». «SeireiSemarkn. LoirUus »r. 100 ittie.- 100 Proc. >>r. ^ctouar-Pün,', üä.io, Vr. Avril-Mai 07.00. Vr. Mai-guni 00,00. Roiiacn Vr. gel». Miir,', >07,00, Ve. AVrik Mai 100.00, vr. Mai-g»»i 1>i.' i Rübi»! loco Vr. gedniar >0,00, vr. AV-NMai 10,00. — Stimmung: g l!. — Wetter: »kalt. „ , S t e t«i » , N!. Kcbruar, Nachmittags I Mir. ttl>ctrcidri»ark»>. Weite» N lz loco 100—t-,0. Vr. Avril-Mai 100,00. vr. Mai-guni >07.00. üiogge», No. loco 100—>00, vr. gcVrnar-'Mäio 100,00, vr. Avnl-Mai >01.00. ^ !> übv! gckchnslsloo. loco Vr. gcbruar'Mürz 10,70, vr. Oivril Mai 10,0». -V,ni». lest, loco 00.00. Vr. gcbrnar März 07,00, vr. AVril-Mai 08,00, Pr. 2i»u Juii 00,00. Petroleum loco ocrstciicrt Usance 1' , Proc. Tara >0,1». «««»»dam lVrodii!tr >». is. Krlmiar. , Lllil»».» Wem» ve> / Llarr 200, vcr Mai —. Neaoc» vcr Dia« :oc>. »er Mai 102 Reuestr Teie«ramme ver..DresvnerRachr." vom ist. Felr. Berlin. Das Abgeordnetenhaus setzte henke die Etatsbcrathung fort. Beim Etat der Banverwaltnng brachte Abg. Berger die Sprache auf die neue Berliner Bauordnung, die noch innner nicht zu Stande gekommen und ans die Frage des Tnrch- brnchS der Zinnnerstraße. die bekanntlich an der Weigerung des Kricgsministcrinnis scheitert, seinen Garten dazu herzugeben. Das Nichtznstandckvmmcn der Beiordnung hat die gegenwärtige Nebcr- hastnilg im BÄiiwcscn er» gck. Die alte» Gebäude werden abge brochen, weil man die alkeM lstvrdnung noch zur möglichst vorthcil- hakten Vcrwertlwng des Grund und Bodens ausnützen will. Mi nister Maybach sprach die Hoffnung aus daß die Frage der Ban- ordmmg noch in diesem Jahre werde gelöst werden, ebenso daß die Durchführung der Zimmcrstraße schließlich noch werde erfolgen können. An ihm sollte cS nicht fehlen Der Banctnt wurde erledigt. Bei dein Bcrgwcrksetat plaidirte Schmieding (nal.-lib,) sür Ermä- ßignng der Eisenbahntarise, namentlich für Kohlen, dainit die rhei nisch-westfälische Kohle in den Seestädten mit der englischen Kohle erfolgreich konkurriren könnte. Minister Maybach lehnte diele For derung ab, da die unterste Grenze bereits erreicht sei. Bei einer weiteren Ermäßigung würden die Selbstkosten nicht gedeckt. Wie solle der Ausfall ansgcbrncht werden? Dr. Satory (nat.-lib.) ent gegnest' auf die Mahnung zur Einschränkung, dieselbe sei ein zwei schneidiges Schwert, weil sic die Produkte verthcuerc und sonnt schädige. Die Wciterberakhung wurde vertagt. Berlin. Die Ausschüsse des Bnndesrathes beendeten heute die zweite Bcratlnmg des Branntwein-Monopols- Tie zweite Berathung im Plenum ist diese Woche noch nicht zu erwarten, da die Bundesregierungen noch Stellung nehmen müssen. — Ter neue Erzbischof von Posen trifft Anfang nächsten Monats liier ein, nni sich dem Kaiser vorznstellen. Die Nachricht des „Moniteur de Rome", daß die polnische Presse die Ernennung Dinder'S znm Erz bischof mit Freude ansnelnnc, ist unrichtig. Die polnische Presse versichert, daß man dem neuen Erzbischof Gehorsam leisten werde, verhehlt aber nicht den Schmerz darüber, daß lein Pole gewählt worden ist. — Ter Revolver-Journalist Bergschmidt wnrde wegen 27 Erpressungen und 5 Erpressnngsversuchen zu :r Jahren Gefäng nis! und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte vernrlheilt. — Der »Voss. Ztg." zufolge wurde das in Spandan gestohlene Repetir- gcwehr Ihatsächlich der französischen Regierung angcboien, von dieser aber znrnckgcwiesen. — Der Kaiser versteh dem General der Kava- lerie v. Rauch, 1. Ehef der Landgendarinerie, zu dessen heutigem 50jährige» militärischen Tienstinbitänm ein Patent seiner Ehargc. Wien. Eine große Versammlung in Krakau beschloß gestern, den Waareneinkanf in Preußen als ein Vergehen gegen die patriotischen Pflichten zu betrachten. Eine Kommission wurde mit der Aufgabe betraut. Fachmänner aus allen ErwerbSzweigen cinzubcrufcn, um neue Quellen znm Bezüge bisher ans Preußen importirtcr Waaren zu ermitteln. Paris. Der „Figaro" bringt eine längere Besprechung über die angeblich in den letzten Tagen vollzogene Verehelichung dcS Grasen Herbert Bismarck. Die ganze Geschichte beruht nni Erfindung. Paris. Der Untersnchungsansschnß über die Abstimmung des Tonkingkredits stellte fest, daß damals die kleine Mehrheit tür Brisson nur durch Fälschung von Stimmzetteln erzielt wnrde, er klärte aber gleichzeitig, gegen dic Jästcher nicht Vorgehen zu können. Londv n. Der Knbinclsrath beschloß die Bildung eines Aus schusses zur Prüfung der besten Lösung des irischen Problems. Erst nach Beendigung der Prüfung sollen die Geietzentivürsc vvr- gelegt werden, welche Reformen für Irland zum Gegenstand haben. Paris. Mit Rücksicht auf die Fortschritte des denischcn Handels, der den französischen aus Eentrcilnmerika zu verdrängen droht, hat Frankreich seine Beziehungen zu Benezuela, die vor län gerer Zeit abgebrochen waren, wieder ausgenommen. — Sämmtliche Journale beschäftigen sich mit der AusslcUnngSangelcgenheit. Die republikanischen Organe rathen der Regierung, sich »in ungünstige Dispositionen gewisser Mächte nicht zu kümmern, vielmehr ohne Zögern die Arbeite» zu beginnen und offizielle Einladungen zu er lasst». Wer nicht konuncn wolle, solle bleiben. Berliner Bö r s c. Das Hauptgeschäft kvnzentrirte sich an fangs auf Diskonto- Kommandit und russi'che Wcrlhe und zwar bei letzteren aus die Nachricht hin, daß demnächst 1884er Nusst» in Amsterdam eingcftihrt werden. Deutiche spekulative Bahnen blieben niedriger, ebenso gaben österreichische nach, mit Ausnahme von Elbethal Aktien. Bergwerke zogen an inst'lgc der eventuell statttin- dendcn aincritanischen Zollermüßigung. Ungünstige Berichte aus Obcrfthlesieu brachten später eine kleine Abschwächnng in den Kassaverlehr. Bahnen gaben nach, Banken und Bergwerke blieben seft. Industrien ziemlich belebt. Solbrig fiel 1 Proz. Bon den österreichischen Prioritäten blieben Silber-Prioritäten bevorzugt. Privaldiskvnt IM Prvz. ffr - »1 turta. M.. 1«. ffcbnitlr. <krc»lt L10'/,. StaatSbal», ,'Il. vom ditrSr» 101»,. Gallztcr 108"». Entwirr 66,00. «»roc. Unnar. Äoidrrntc 8->,8», «oittmrSba!,» Diskont» SOI,70. Dormilädtrr ffrst. Wie», 10. ffrbruor. Kredit A»S,60. Btualsdabn SOI,00. Vombardeu 130,00. Nordwrstb. 10?,60. Marinotc» 01,00. II«,. Kredit OOS.OO. Schwoch. Lokales «ns Sächsisches. — Mittelst des Coiiricrzngs der Dresdner Bahn strafen am Montag 'Abend ft Uhr 2ft Mi». Se. Majestät König 'Albert von Sachsen und Ihre Mas. K önigin Carola in L.'eipzig ein. begrüßt von freudigen Hochrufen der zahlreich am Dresdner Bahn hof vmainmcltcn Menge. In Begleitung der 'AllerhöcMen Heil schäften befanden sich die in gestriger Nummer genm mtcn Herz- schatten. Zinn chrftirchtSvollen Empfange Ihrer Maiestäten hatten sich ans dem Bahnhose Se. Kgl. Hvh. Prinz F ricdricst, A » g n st. Sc. Durchlaucht der Erbprinz von Waldcck, der Generalhentnanl von Tichmchty n. Bögcndorss. Eye.. der Kreislianptmann Greg zu Munster, der Obervürgernieisler Tr. Georgi, derPvlizeidirektor Bretichncidcr. der ftleichSgerichtspräsident Dr. Sftnion, Eye., der ftleichSanwait. v. Wvlsf, der Oberpostdirctior Walther. ocrOberslaatSamvnItLber- snstizraty Hofsmann, der Landgerichlspräsident Sck.mrig und der ftt'ektvr '.stt'agnifitns Geheimralh Prot. Tr. Zirkel cing«»mden. Nach-' dem die 'Allerhöchsten Herrschaften einige Zeit j,n Königsziinmer verweilt und hier verschiedene der zum Empfange lNschicnencn mit Ansprachen beehrt hatten, begaben sich di eie tuen miitlelsl bereits am Montag Mittag nebst einer größeren 'Anzahl von Pferden ciiigc- trvsfcnen Hosegnivagen in das Kgl. Palais, von dessen Zinne das grün-weiße Banner hcrabwinkte. Eine zahlreiche Menschenmenge erwartete hier daS geliebteHerrichervaarund begrüs'.tc cs mit enihn- siastischen Hochrufen. Se. Mas. schritt die Front der vor dem Kgl. Palais anfgeslellten Ehrenkomvagme dcS 107. Regimentes av; letztere dcsilirte und nlarichiue dann unter der vollen 'Rcgimenls- innsik ab. — Am Diensttag Morgen begrüßte eine Militärkapelle das erlauchte Hcrrscherpaar tmd begab sich hierauf Se. Mcyeslät in die Univcrsilät, um von 8—10 Uhr die Bvrlesnngen der Prvsessore» Roscher und Overbeck mit seiner allerhöchsten ttlegenwart zu be ehren. Bon 10—11 Uhr fand im Schloß Pleißenburg die Vor stellung der Rekruten des 107. Reg. statt und hörte dann wiederum Se. Majestät eine Vorlesung des Prof. Springer an. Nach den vorläufigen Disvositionen begab sich Se. Majestät am Nachmittag zunächst in die Kästncr'sche Geldschrank-Fabrik in Leipzig, daun, in die Niebeck'sche Brauerei und in die Dampsvuchbinderei von Sper ling. Nen-Rendnitz. Um 5 Uhr fand im Kgl. Palais Hostatcl statt, zu welcher zahlreiche Einladungen n. A. an Generalleutnant v. Tschirschky u. Bögendvrff, Eyc., GeneralmaivrO'Birn und v.Ecrrini di Monic-Varchi, Krcishnuvtinan» Graf zu Münster, Oherliii'.ger- Becgrath Pros. Dr. eeanc der Universitäl, Majestät gestern Morgen beehrte und dcr Polizcidirekwr Brelschneider ergangen waren. Abends wollten sich die Allerhöchsten Hemchasten in das prachtvolle neue Gewandhaus zu einer Lnartett-Soirce begeben. Zu Ehren des geliebten Herrschcrpaareö haben übrigens nicht nur die öffentlichen Gebäude, sondern viele Privatgcbäude zahlreich geflaggt. — Der nächste Hofbal 1, zu welchem über :M Einladungen ergangen sind, wird Mittwoch den 24. d. M. staltfindcu. — Pvslichaffiier K. Gottl. Burkhardt, hier, erhielt das kal. prcuß. 'Aligcmciue Ehre»Zeichen. — Eousislvrialrath Hofkavlan Jacob B u ck, hier, ist zmn Präses deS katholisch-geistlichen Eonsistoriuins ini Königreich Sachsen ec nannt worden. — Landtag. In der 2. K a in m c r stgnd geistern an cister Stelle das Dekret über den Neubauplan ftir das iiiililärfistäftiche Areal, die Gewährung eines fiskalischen Beitrages zur Errichluug einer vierten Elbbrücke und die Verlegung des bvtariischen Gartens zur Vorbcrathnng. Wie zu erwarten war. gab derselbe 'Anlaß zu einem lebhaften Meinungsaustausch. Herr Vicevrkn. Dr. Pfeiffer erhofft aus der Verwirklichung des großartigen Projektes für Dres den die größten Vorlheile. Dieses Projekt fei ein großer Schutt vorwärts m den Bestrebungen Dresdens, die schönste Stadt Deutsch lands zu werden: der Strom der Fremden werde noch intensiver nach Dresden gelenkt werden als bisher. Er gratnlire der Sladt Dresden zu diesemPrvjctt und freue sich, wen» es zur 'Ausführung komme, aber — cs leuchte ihm nicht ein. daß dcr Staat zur Ver schönernna Dresdens und zur Erhöhung seiner Einnahmen nicht nur l'/L.Million baar beitragen, sondern auch noch ganz nunher sebbarc weitere Leistungen in 'Aussicht stellen solle. Gegen den Beitrag zu dem Brückenbau habe er weniger einznwenden, ais gegen die geforderte halbe Million Mark zur Verlegung des botanischen Gartens. Tie jetzige geringe Benutzung desselben zeige, daß er ftir Dresden von nur geringer Bedeutung sei. Entschieden mißbillige er die Wahl des PiatzeS; im Großen Garten werde sich gewiß ein Plätzchen ftir denselben finden. Große Bedenken habe er ferner gegen den Vertragsentwurf zwischen der Stadt Dresden und dem FiSkuS, namentlich gegen die vielen nncnlgeltlichen Abtretungen seitens dcS letzteren, über deren Werlli er jede Angabe vermi'se. Er beantragt, das Dekret an die Finanzdcpntativn -V und die Gc setzgcbnngSdePiftatwn zu verweisen. Während der Debatte zeigt sich übrigens, wie schon hier voraichgeschickt werden kann, das eigen- thnmliche Schampiel, daß weder die Finanzdcpntativn I, noch die Depntatwn ft mit dein Dekrete etwas zu Ihun haben wollte, da beide noch zahlreiche andere Arbeiten zu erledigen hätte» — nicht gerade ein günstiges Pivgnvslikon ftir das Projekt! Abg. Philipp 8 L8 K> oi wconic-L'arcyi, zcre>suauvima»n evra: zu .m»i> »icislcr Dr. Georgi, Rektor Mggnifikus Gel). Bc Zirkel. Geh. Rath Pros. Wmdscheid, vier Teeanc die Professoren, deren Vorlesungen ? e. Majestät zeigt, wie ftir Dresden-Neustadt durch die Verlegung nts schwere Nachtheile crwach'en leien. E der Militäc- blisscincnts schlvcre 'N'aclttliette crwach'en leien. Er lasse dahin teilt, ob dies eine Folge des Brachftegcns des MAttärareals lei n ob es die städtische Verwaltung au Energie schien lasse. Es eine ilmi last, als ob TrcSden-Neustadt gar leine Sladlvcrvrdncleii clablisscmcitt gestellt. ' oder ob scheine Nim tau. ais ov ^resden-vceuiiadi gai t habe. Im Interesse der Neustadt begrüße er alio das Ptvjekl inst Freude. Betreffs des botanischen Gartens stimme er dagegen mir Dr. Pfeiffer überein. 'Nachdem der Garten nicht mehr wissemchaft- lichcn Zwecken diene, könne er sogar ganz aullwrcn zu ryistire». Das Dekret bemängelt er insofern, als cS keine Ucbcrsicht enthalte, was der Staat gebe und was er erhalte. Sollte sich die Angelegenheit rcalisircn, so möchte die Deputation sich Aufklärung darüber ver schassen, w i c die Brücke gebaut werden solle. Geradezu ein Per
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