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Dresdner Nachrichten : 21.03.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188203210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820321
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820321
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-03
- Tag 1882-03-21
-
Monat
1882-03
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.03.1882
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^7-> 7- Ä-»-', vrottSsv 1882. KO» 7 Uhr I» artettstrate I». , „ «trnuIIhrUch 7 Mark «0 Rf,e, durch dl« Voll I «ork 70 Pta« «muni. >0 «>,«. «ufla»« 370O0 Ndr 1t» Rtlllpaicetnaetandter Ma- nuirriptr uiacht sich die «eduelt», nicht »crdindliu-. Nimance» sür und nrd«cn »»: sie Annencen-Nureaui v.ch««I»n< »et« ch »»«!««> — »»»»>> ll, «Sri«»! - «»». «»» t» Maadrdnr,: - Ä in Halle! — »eil «r» t» >»«»«». n»r t» Haindur». 27. ^ttlii'xuilx. Vnlrrate tueidrn Marirnllrad« I- di« Ra-m. » Uhr „„enammrir, Conntaa»dl«N!itta«»t»UI>r. In Nrusiadl nur a» Ltallienlaarn: ar. lltatnrgatte Nr. L ditNachm. Sllkr. — Die etnl-alit»« Relitzeit» lallet I» Pi«e. <Nn«eIandt « Ptgc. vin« Barantte tllr da» niichll- tagiqe Srlchrine» der Inserat« nlllduicht ,«,ed«n. dlutwärtiqe ilnnoncen» Austräte «an unbelannirn Personen tnseriren >»>r nur geae» Prtinnmrrand«« Auulnng durch »nesmarken oder VollciiijOllluna. »Ichl SUdcu tollen >d Pst- Jnscralt st» die 1>!o»laa», »immer oder nach eine,» llctllaae die Peltljcile 20 PI. Ispissonv-KIsnufsotul' H»rtlli»M ä ÄW, 8vlilo«88tr»88v 17, xoxonlldvr ävllt Lxl. 8vltl088. Ikoieliv Iusivichl, doi anorliiumt dillij-ston 1'rei«ou, iu tÄiumtlioliön Dc>>i»i8orio-Irt>IcoIi>. I.oborwrrm dv«tv vo» AIvvvr, Ol-rlstlsoli» Mizl. U»f»i>«tlivli« vrmlkit, «n» ««»rixvatkor. ,,r vtiviis imuouoirell iviU, srupuit, nllo ^lülia- 11 ill* zvultunx, korta sta., zvenn er sielt vertrauens- IIzvenäet» uu clia Iuiionosu-I'sxxollitjoil von ÜMMttzi« L V«K>«r, vm<!«ii, VUsäruttorstr. 39,1., gotz-eiiüdor Hotel äs 1''rituss. «r. 8«. Nllr«: 7ülMill..'ieitae„krn7MM. nicdr. Temv. 4 " ' icsallcii. Tllermoineirogr. ri. Kranmä Dem per. 12 ° W., ! Iler. lliichlle Demo. 17 » «>. ell-Wtnl>. He Aussichten für den 21. März: Ziemlich heiter, warm, meist trocken. ^ , 21» d? ä VH. verantwortlicher Siedarteur sllr Pvlll^chkA l)r. Emil vtcrey in Dresden 188 Millionen neue Rcichsstcuern, das ist die Vorbedingung für dm Steuererlaß in Preußen. Mit ausdrücklichen Worten be sagen das die Motive zu dem neuesten Vcrwendungsgesctzc, das dem vreußischen Landtage zuging. Eine wunderliche Weltordnung! Für gewöhnlich verfügt man doch erst dann über Einnahmen, wenn man welch« hat. So verfährt der Vorstand jeder vernünftigen bürgerlichen Haushaltung und das gilt auch sür einen Staatshaushalt. In Preußen ist's umgekehrt. Da muthet die Regierung ihrem Landtage zu, schon jetzt gesetzlich zu bestimmen, wie die 117 Millionen preußischen AntlicilS an den 188 Millionen, die künftige Reichstage erst bewilli gen sollen, zu verschiedenen Zwecken dereinst verwendet werden sollen. Man braucht auf die Details dieser Zwecke nicht näher einzrigehen; ein Thcil des preußischen AntheilS ist angeblich zum Wegfall ge wisser Klassen der direkten Steuern, ein anderer zur Beseitigung der Gcbäudesteucr, ein dritter und vierter zum Abschaffen des Schulgeldes und zu GchaltSausbefferungcn bestimmt. Das „Portcmonnaicgcsch" (so benannt, weil es erst daS preußische Portemonnaie zur Auf nahme der Rcichsgeldcr schaffen soll) zaubert diese lockenden Bilder von Steuererlassen und Abgabencrmäßigung-m blos deshalb vor, um im Publikum Stimmung für das Tabaksmonopol und andere ReichSsteuercrhöhungen zu machen. Immer heran, meine Herr schaften ! Hier ist der Ort, wo man Steuern erläßt — vorausgesetzt, daß man nachher wo anders ihrer mehrere bewilligt! Im Herbst finden in Preußen Landtagswahlen statt ; da sollen besonders die Gemeinden und die Beamten für das TabakSmonopol intercssirt und dafür gewonnen werden, regierungsfreundliche Abgeordnete zu wählen — das ist der ganze Zauber. Besonders auf den Tabak als eine er giebige Stcuerquelle weist man die Wähler hin; nebenbei läßt man auch einige dunkle Redewendungen falten, daß man weiter die Spi ritus- und Bicrsteuer erhöhen, ja sogar an eine ausgiebigere Be steuerung deS Zuckers denken könne — nur die Börsenstcucr fällt den neunfachen Finanz-Weisen in Berlin nicht im Traume ein. Es ist nun gar keine Aussicht, daß der preußische Landtag diesem ten denziösen Portemonnaiegcsctze zustimmt; er wird es voraussichtlich ebenso unter allgemeiner Unlust und Verwirrung begraben, wie er es schon niit dem vorjährigen that. Aber in der Debatte hierüber soll für daS TabakSmonopol und andere Stcucrprojekte im Reiche die große Reklametrommel geschlagen werden. Ist das geschehen, dann wandert das Portemonnaicgcseh in den Riesenpapicrkorb des preußischen Landtags. Dieser wird sich, wie nunmehr frststeht, nach Ostern stillschweigend vertagen, um dem ncuzubcrufcnden Reichstage Platz zu machen. Als wichtigster Beratlmngsstoff gebt dem Reichs tage der TabatSmonopol-Entwurf zu. Also ist eS im Rathe der Götter beschlossen, die Deutschland so herrlich regieren. Noch immer züngeln aus der wicdercrobcrten Kriswoschje ein zelne Flammen empor ; trotz der Waffenerfolge der österreichischen Truppen halten sich ii» einsamen Thälcrn Insurgcntcntrupps ver borgen, die sich aus Mangel an Nahrungsmitteln oder Trinkwasscr hervorwagcn, um sich nach Montenegro durchzuschlagcn. Doch bietet dieser Umstand sowie der noch nicht gebändigte Trotz der Insur genten in der Herzegowina keinen Anlaß zu Besorgnissen wegen europäischer Verwicklungen. Wohl aber nehmen die Zustände in dem neubackenen Königreiche Serbien eine ungcmüthliche Wendung. In Serbien hat die Sozialdemokratie seit Jahren festen Fuß gefaßt. Unterstützt von ihren Gesinnungsgenoffen in Leipzig und Paris haben die serbischen Sozialdemokraten beträchtliche Erfolge errungen; gegen 50 radikale Deputirte sitzen in der Skuptschina zu Belgrad. Sie begnügten sich nicht blos damit, die Annahme des Königvtitcls durchdenFürstenMilan aufs ärgste zu verhöhnen, sic führten auch indcn letzten Tagen die Beschlnßunsähigkeit derLandesvcrtrctung herbei. Das kam so. In ihrer blinden Voreingenommenheit für den PariscrBörsen- schwindler Bontoux hatte die österreichische Regierung ihren Nachbar Serbien beredet, diesem Finanzwagehals den Bau der serbischen Eisenbahnen zu übertragen. Der Zusammenbruch der Bontoux'schen Schöpfungen versetzte auch dem serbischen Staate beträchtliche Ver luste ; die Höhe derselben steht zur Zeit noch nicht fest. Die Sozial demokraten in der Skuptschina verlangten nun Auskunft über den Stand der Sache; daS Verlangen ist an sich nicht unbillig, obwohl bei Arrangements von solchen Sachen, wie hier im Zuge sind, vor eilige Mittheilungen schaden können. Die Sozialisten aber stellten ihr Verlangen in so brüsker Weise — binnen zweimal 24 Stunden sollten die Minister Rechenschaft über den Stand der Eisenbahn frage ablcgen — daß die Regierung sich um ihrer Autorität misten eine solche Provocation nicht gefasten lassen konnte, sondern die Auskunft verweigerte. Daraufhin traten die 51 Radikalen aus und machten die LandeSvertrctung beschlußunfähig. Neuwahlen sind zwar ausgeschrieben, aber es ist ein schlimmer Anfang für das junge Königreich. Leicht kann eS dahin kommen, daß cS fich bankerott er klären muß. Der jetzige Minister mit seiner entschieden friedfertigen, österreichisch-freundlichen Politik kann infolge der Neuwahlen einem Ruffenfreund« weichen muffen. So rächt sich an der österreichischen Regierung bitterböse der Fehler, einen solchen Jmanzschwindler wie dieser Bontour war, nicht nur im eigenen Lande unterstützt, sondern auch dem Nachbar noch empfohlen zu haben. — . . Der neueste russische Staatshaushalt ist in der That ein Friedensbudget. Dasselbe setzt für daü KriegSmimstenum eine MindcrauSgabc von 23'/« Millionen Rubel, für den Marine-Etat eine Herabsetzung um 1,400,000 Rubel fest. Auch sonst läßt der aaffze Zuschnitt drü russischen Staatshaushaltes erkenn«»., daß Rußland an Nichts weniger denn an einen Krieg denkt. Steuer reformen. Neuorganisationen in den Behörden u. nicht vor. wenn man sich mit Kriegsgedanken ^ russische Äudget ist in drr Tbat emr JriÄ Range« und man soll tbrenDerth nicht «ri die Vernunft sollte dm Russen sagm» das löblichen Finanzpläne auf« Aeußery« gel Brandredner L la Skobeleff so üppig in Man hat den am aestttrzten Rubclcourse, welchen der Verlust am aesttirztc . russische Staat in Folge der Skobeleff'schen Rede erlitten hat, auf 16 Millionen berechnet — eine etwas kostspielige Rederei! Die Verluste müssen sich häufen, wenn jener Bursche die ausgesprochenen friedlichen Absichten der Regierung durch seine Einfälle erschüttern dark. Sein neuestes Kunststück ist, daß er erzählt, er habe in Folge seiner Pariser Rede 43 Ducllforderungen auü Deutschland erhalten. Damit sacht er den Deutschenhaß seiner Landsleute an, welche für das thcuerc Leben ihres populären Lieblings zittern sotten. Zugleich macht er sich interessant damit, denn Skobeleff ist ein Rcklainchcld, wie cS kaum eine» zweiten giebt. Er will, ähnlich der Sarah Bernhardt, daß die Welt fortwährend lick, mit seiner wichtigen Person beschäftige. Nicht in der Leute Mund zu sein, dünkt ihm nur halb zu leben und wie er während seiner Feldzüge in Asien und Europa den englischen Blättern eigenhändig Berichte über Gefechte und ruhmreiche Thatcn zuscndete, die Niemand anderes als er selbst erlebt hat, so brüstet er sich auch jetzt wieder mit der Mähr, das Stichblatt sür 43 Tuellsorderungcn aus Deutschland zu fein. Nenne der Renommist den Namen auch nur eines einzigen deutschen Mannes, der durch Hcraussordcrung bekundet hätte, daß er, Skobeleff, einen Schuß Pulver wertl, sei! Der Bestand des Kabincts Frencinet-San ist noch nicht völlig gesichert, aber cs scheint, daß cs auch die neueste Krisis gut Über sicht. Wie schon mehrfach erwähnt, find von Haus aus der Minister präsident Frencinct und der Finaiizminister Sau getheilter Ansicht darüber, ob der Staat die 6 großen Privat-Eisenbahnen Frankreichs ankaufcn soll oder nicht. Diese Differenz im Ministerium wurde durch einen Compromiß ausgeglichen, bei dem Freycinet mehr nachgab als man wünschen muß. Jreucinct verzichtet nämlich auf 15 Jahre darauf, daß der Staat sein Recht, die Bahnen anzu- kausen, geltend macht. Für diesen Verzicht bringen die Bahnen beträchtliche Opfer. Sic wollen dem Staate 260 Millionen Zins- garantic zurückzahlen: sie ermäßigen den Personentaris und den Tarif für den gewöhnlichen Frack,tverkehr um 5, für die Eilgüter Lok«lrs und Sächsisches. Sonntag Abend 6 Uhr 15 Min. traf S. H. der Erb prinz von Hohcnzollcrn, von Frankfurt a. M. kommend, liier ein und stieg im Palais Sr. K. H. des Prinzen Georg ab. Bereits gestern Abend 6 Uhr 20 Min. reiste dcr Erbvrinz nach Berlin weiter. — Eine Verlobung erregt das lebhafte Interesse der höch sten Gcsellscha tskrcise: Graf Hugo Henckcl von Donnersmarck ver lobte sich am 15. März mit Fräulein Anna von Fabriee, Tochter unseres Herrn KricgsministcrS. Die aus Schlehen stammende gräfliche Familie der Henckcl lebt seit mehreren Jahren in Dresden; die Eomtesscn Henckcl zählten zu den Zierden der Hos- und der Elite-Bälle im v. Fabrice'schen Hause. Frl. Anna v. Fabriee hat eine gründliche musikalische Ausbildung genossen und ist musi kalisch hochbegabt. — Im weiteren Verfolge eines Mandates von der Versamm lung sächsischer Tabaksintcressenten begaben sich die Herren Collcnbusch und Mörbc zu Sr. Exc. dem Minister des Innern von Nosiitz-Wallwitz, um vorstellig in Bcüeff Idcr Monopolvorlage zu werden. Es wurden denselben hierbei die beruhigendsten Zu sicherungen hinsichtlich der Haltung der sächs. Regierung in der Monopolfragc gemacht. — Zum Anschluß der Verträge zwischen der Oberpostdirection und Privatleuten betreffs Anlage des Fernsprech -A pparatcs .mann und der Postinspcktor sind der Tclegrapheninspekor Mohrr Wille bestimmt worden. — In erhebendster Weise fand am Sonntag Nachmittags » der wrssn sie «>. Kammer nicht auf diese Vorschläge ein, besteht sie vielmehr auf dem Ankäufe der Bahnen, so erhöht sich natürlich das Staatsbudget um viele Hunderte Millionen. Dazu bietet aber San nicht die Hand, er tritt zurück. Wie es scheint, wird die Kammer die Regicrungsvorschlägc annchmcn. Die Abgeordneten sind zudem dadurch schon sür die Erhaltung der Privatbalmen gewonnen, daß jeder Abgeordnete für 125 Francs im Jahre durch ganz Frankreich auf den Bahnen fahren kann. Eine kolossalere und plumpere Be stechung hat man noch bei keiner Volksvertretung erlebt als bei diesen sittenstrengen Republikanern. Nencste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 20. März. Berlin. Das Abgeordnetenhaus vermag nur mit Bangen und Würgen den Etat bis Ostern zu erledigen. Nachdem die Ab geordneten drei Monate darüber berathcn, sind dem Herrci'hausc drei Tage zur Erledigung eingcrüumt worden. Nur langsam ist bis jetzt die Bcrathung über den Kultusetat vorgeschritten; am Sonnabend mußte bereits nach Ostündiger Mittagssitzung eine Abend sitzung anberaumt werden und dasselbe ist auch beute der Fall. Heute sollte der Eultusctat erledigt werden und wenn die Sitzung bis morgen früh dauert. Eine längere Debatte rief beute die Ductl- Affaire Lieber - Riinckei liervor. Das Ecntruinsnütgiicd De. Lieber hatte s. Z., als die Rheinbrohler Kirchcnglockcngcickiichtc im Hause zur Sprache gebracht wurde, den Landratl, v. Runckel, welcher Militär nach Rheinbrohl reguirirt batte, so etwas wie Feigheit vor- gcworsen. v. Runckci batte daraus Dr. Lieber durch den Abg. Knebel fordern lassen. De. Lieber hatte aber dieser Forderung nicht Folge geleistet. Heute empsabl nun De. Lieber die Erhöhung des Staatszuschusses sür das Ginnnasium zu Montabaur und griff dabei die Kommission, weiche die Erböbung abgelehnt batte, sehr scharf an. Daraus sagte Abgeordneter Gras Limbnrg- Stirum: De. Lieber, der geschützt durch seine llnverantwort- lichkcit als Abgeordneter einen Beamten in diesem Hause unbegrün deter Weise imultirt habe, uni nun aus Grund seiner Aiissüliningen gegen die Regierung zu stimmen. Darauf kam cs zu einigen Icb- basten Auseinandersetzungen. De. Liebcl erklärte, daß ihn Graf Limburg auf das schwerste beleidigt babe. v. Runcki habe ilni ans Grund von ganz unvollständigen Zcitnngs - Berichten auf Pistolen gefordert; er habe das Duell abgelelint, weil er nicht den Airfang mit parlamentarischen Duellen machen wolle, sowie mit Rücksicht auf die Gebote seiner Kirche und die Ungesetzlichkeit des Zweikampfes. Knebel (der Kärtellträger zwischen v. Runkel und De. Lieber» bedauert, daß eine rein persönliche An gelegenheit so zarter Natur hier vom Vorredner so breit ge treten werde. Die Forderung sei nicht auf Grund von Zeitungs- Mittheiluiigen, sonlcrn auf eine persönliche Er klärung Dr. Liebcrs über seine Aeußerung im Landtage erfolgt, v. Mcycr-Ariiöivaide erklärte unter dem Beifall der Conservativen, daß wer prinzipieller Gegner der Duelle sei (und er gehöre selbst dazu), auch uicht beleidigen dürfe. Mit dieser Sentenz wurde die Debatte geschlossen. Paris. AuS Algier wird gemeldet, daß im dortigen National- Tlicatcr heute früh drei Uhr Feuer im Theater ausbrach und das selbe total niedergebrannt ist. Kein Menschenleben - Verlust ist zu beklagen. )erlincr Börse. Obgleich die Umsätze sich noch in ziemlich der meisten Wertl,papicrc haben denn auch mehr oder weniger Hobe Avancen auszuweisc». Eine Ausnahme machten vcutsche Bahnen, die anfangs fest waren, am Schluß aber recht matte Haltung zeigten. Kreditactien wurden 5. Franzosen 6 Mack besser, wogegen Lombarde» 2 Mark einbüßtcn. Von deutschen Bahnen . . - - "" Mainzer und Rechte Oder- Allgemeinen fest, aber waren je I Proccnt besser. Deutsche Fonds zeigten lebhafteres Geschäft wie letzter Tage, wogegen fremde, mit Ausnahme von Russen, vernachlässigt blieben. Bergwerke :c. hatten wenig Verkehr, waren aber meist etwas höher. Krenefs»«« «-M.» 20. Mürz. «Wende, llrcdtt 271,20. LlnatSbohn 2,,I>. Som- -Orden irr,«». «Oer Loose—, vtwcrrentc . Popterrentc . Oioltztrr 252,02. vcllerr. «owrente . ««/» Unaar.»oldrenle . 77cr Russen —. 5ver Russen —. ll. vrtcn«anl«t-e . Reuest« Ungar, «oldanlcthc —. 2. ^riciita»leihe —. II„- »ar^e^pteEe —^D^»cont»z,', ^Eddahnsok.id. Lamdardcn Ii',.20. Rt-oleonid'or—. »allzier—. Pa»t-rrcntc —, vellerr. Gotorenle —. ssug. »oldrent« —. »»i« Ung. »oldrenl« —. Ungar, »redü 3io,do. Unton-ank —, —. »antdereln—. Roidioeft 207,00. Marknoten d«.«o. B«»»». 20. März. (Schluss.! Ren,c «.1,00. einlelhc Iia.70. nialieiirr «laolidahn «r.00. L-Mdardc» 212,70. do. RrlcrUüten 270,00. tz. Veßerr. N«wrenl, K«ll Uhr in der Loge zum goldenen Apfel die alljährlich wieder- kehrcndc Kontirmanvenbeklcidung statt. Herr Konsul Kinder als Meister vom Stuhl begrüßte nach eincm vorausgcgan- genen Gebet die anwesenden Jesttheilnchmcr mit einer lies er bauenden Ansprache, um sich dann nach einem allgemeinen Ge lange an die zu beschenkenden 25 Konfirmandcnpaare init ivarmen Worten väterlicher Ermahnung zu wenden und ihnen die Liebesgaben zu überweisen, denen sür Jeden der Geschenkempsängcr ein schön gebundenes, mit einem Dcnkspnich fürs Leben versehenes Gesangbuch beigcgcben war. Vor und wäh rend der Dcrtheilung gab der Vortrag eines sehr gut nuSgesülirten Quartetts dem feierlichen Augenblick eine ergreifende Weihe. Der .variiiominii- Annescndcn rghplcr 222,eo. Q , , . Festakt selbst fand wieder mit einem Gebet unter begleitung seinen Abschluß und hintcrlicß bei allen einen wahrhaft erhebenden Eindruck. — Auf Grund des Dereinsgesetzes vom 22. Novbr. 1850 ist der „Verband der evangelisch-lutherischen Prediger-Konferenzen" im Königreich Sachsen aufgelöst worden. Der Verband soll — so erzählt man sich in eingeweiliten Kreisen — dem Kirchcnregiment, durch seine ultraorthodore Richtung, sowie durch die Bitte, „wie das übrige Militärwescn. so auch die Militärseelsorgc nach vrcnßi- schcm Muster zu gestalten", unbequem geworden sein. Die ortho doxen Kreise sind ob dieser Maßregel ganz aus drin Häuschen, schreien über „verschiedenes Maß und Gewicht". „Schädigung der Landeskirche und Drohen mit „Separation"! — Die Compagnie - Vorstellungen bei den Regimen tern der I. Infanterie-Brigade Nr. 45 finden in folgender Reihen folge statt: Am 27. März die Eompagnien des 1. Bataillons, am 28. diejenigen des 2. und am 29. März die des 3. Bataillons, Schützen- (izüsilier-i Regiments, ferner am selben Tage die Com pagnien des 3. Bataillons Leib-Grenadier-Regimcnts IM und die des 1. Bataillons 2. Grenadier-Regiments „Kaiser Wilhelm" 101, am 30. Mär; die Comvagnicn des l. Bataillons Lcib-Grcnadier- RegimentS und die des 2. Bataillons 2. Grenadier-Regiments 101, und am 31. März e. die Eompagnien des 2. Bataillons Lcib- Grcnadicr-Rcgiinents und diejenigen des 3. Bataillons 2. Grena dier-Regiments 101. — Diese Vorstellungen hcginnen früh 8 Mir und folgt auf das Exerzircn w. der jedesmal von allen vier Com pagnien des betreffenden Bataillons gemeinschaftlich ausgesührte Parademarsch und nach diesem das Tiraillcment und werden diesen Vorstellungen voraussichtlich der Divistons-Commandeur General leutnant Frh. v. Hausen, der Brigade - Commandeur Generalmajor v. o. Decken, wie nicht minder beim Schützen - Regiment, als Chef desselben, Se. K. H. Prinz Georg, beiwobnen. Diesen Eompagnie- Vorstcllungen folgt unmittelbar nach dem Osterfeste das Exerzircn in den Bataillonen und sollen die Vorstellungen der letzteren noch im Monat April stattffnden. — Mit heute werden sür jetzt die Würinstubcn für Arme und entfernt von der Wohnung beschäftigte Arbeiter geschlossen; ist ja die ganze Natur bereits zu einer großen Gratiswärmstube entwickelt. Da das Eonccrt bei Frvu Karchow-Lindncr, in welchem Fräulein Hänisck, Frau Tittmarsch. Herr Schubert n. a. ni. rnit- wirkten, beinahe 400 Mark erbrachte, wird nächsten Winter sofort mit erneuten Kräften das segensreiche Unternehmen wieder aus genommen werden. — Am Sonntag Nachmittag in der 4. Stunde entstand oder- halb des nahe bei Weißer Hirsch an der Straße gelegenen großen Steinbruches (in der Nähe vom sog. Saugarten) aus noch nicht scstgestcllter Ursache ein intensiver Waldbrand, der glücklichcr- wciie durch ein schnelles und umsichtiges Eingreifen der aus den Orten der Umgebung berbeigecilten Feucrwcbren und Waldarbeiter aus ein verhaltnihninßig nicht zu großes Terrain beschränkt werden konnte. Wahrscheinlich ist die Ursache wiederum einem fahrlässigen Gebühren mit Cigarren oder Streichhölzern zrizuschreibcn, welche noch brennend bei Seite geworfen das vollständig ausgetrocknete und wie Zunder brennende Haidekraut und Waldgras in «zlam.nen gesetzt hat. Gegen Abend wurde abermals ein Waidbrand nahe der Mord- grundbiücke signalisirt; auch hier gelang es den Ortseinwohnern von Grünthal im Verein mit den Rcsercvcinannschaften der Feuer wehr. dcni Feuer Einbalt zu tlmn. Gleichzeitig sollen in der Nähe vom FischhauS und bei Klotzscha Waldbrände stattgcftindcn haben. Nachträglich erfahren wir über erstgenannten Brand noch Folgendes: Eine Anzahl von 12 jungen Burschen war an jener Stelle bemerkt worden und kurze Zeit nachher sab man eine Rauchsäule cmpor- steigen. In größter Eile sandte Herr Kaufmann Riegcr aus Dresden einen ihm begegnenden Mann nach dem Forstbause, um sofort Meldung zu machen. In kurzer Zeit erschien Herr Oberförster Zacharias zu Pferde und beorderte sofort seinen Sohn nach dem städtischen Wasserwerk, um per Telegraph Hilfe von Dresden zu erbitten. Wäbrcnd dieser Zeit hatte der umsichtige Forstmann so umfassende Maßregeln getroffen, daß der Brand innerhalb zweier Stunde» gelöscht werden konnte, ko daß die von Dresden erbetene Hilfe (Feuerwcbr und Militär) nickt in Thätigkeit zu treten brauchte. Der verursachte Schaden erstreckt sich auf ein Terrain van 12,500 OM- »nd hat den ans demselben stehenden 12—20jährigen Fichten- und Kiefcrnstand vollständig vernichtet. Das in der Näke des Stechgrundes ausgebrochenc Waldfeuer umfaßt einen Flächen- geholt von 10 Ar. — Daß wir wieder 'mal Jahrmarkt auf den Plätzen und Straßen Dresdens haben, zeigt uns, daß die groß« Stadt noch immer keine Großstadt wird. Genaue Beobachtung und besonder- die Klagen und Schilderungen der JahrmarktSfieranten selbst bt«
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