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«Lcht-Telegram«. ESKK sUln^n»" -MK5M Tageblatt für Politik, MiIIMiq. -esMs«ttke-r. MchiivE AlMcknW. üilLiins'8, l^egligeejäckelien, Vntsrröelrö, nur eiMlleHerktollunkt, eiupüelrlt V. INetrlvr, ^Itinnrkt 15. z LsÄALxnt, ^VeiL- !i»i> IMsssiss, sowie Mo«tr>vli, ^ beste, ekewIsoI r«I»« uncl aesoack« labriLats, liolert «n gro» bllltgst als rabrlk von r l'iti! k. üvi'sMLiin, Amben, MslZleM. 3. N v«Lnün^«t 18««- 'MW ^»^«8««««««««' kür «iiv Vrestüler >'«edrlvkt«ii, sowie tür «II« Llütter vr«tv iinü 1VirIc8Lius ^dkrsbunA 6er ^vnoneo, 6islcreto Llltgoxsn- rvoclciuüLi-i^ rvsLmmooxosütrt. von vokltduonäsr äVirl^nng rvk iMus lliiä Lakogeiseb. Voss 1 M. XNiüxl. Ilotüpotllvliv Dresden, »m V««p8eotl>vr. kielinit! L8ellunk0 Dr68ä6ü-L.,7L8oL6üIisrx 2. ksbrik von Lo>^I»va»n«n uu« S< in äen einlselistsn bis rrr äen dvebtoinLtcn .^rtilcoln. D Nr.134. 31. Ilthrtilis. Aulls,t: 42,000 Lr»l. I!sÄ8M8tviii L Vozkr, vmtlM. 6er FVelt nimmt m tLrilmüssi^va kreisen Insemte -ru üro Ltnnoncvn-Lxpvilltlon. nrlims nnä 'VVeiterbetoräeruiil; 6er Okkert > kriele l-raii? Sitten»,,»»»«»»«», »ür »t, ll. Mit: Südweftwtud so, mtttlrrer Ktirke »ei »urchfchnitilich miiil. Bkwöliang, ohne wesentliche NlederschlLge. WSemer. Dresden, 1886. Freitag, 14. Mai. LewnlworMcr Redakteur liir Plittttichks v,. Emil Biere» in Dresden. Binnen Kurzem wird die griechische Armee aus den Friede,>L- '„sl zurückgcsührt sein. Ter thatsächliche Eintritt der Blokade niacht sich bereits sehr störend im Handel Griechenlands fühlbar: der Golf von Korinth und derjenige von Acgina ist für griechische ,Fahrzeuge aller Art gesperrt. Jedes Schiff griechischer Flagge wird zur Umkehr gezwungen, im Weigerungsfälle militärisch besetzt und an einen sicheren Ort geführt. Will nicht das Königreich in seinen völligen Ruin rennen, mich eS ohne weitere Umstände nachgebcn. Schon kostet ihm die 8mo»atllche Kricgsbcreitichast NO Mill. Franc-?, das Goldagio ist so gestiegen, das; ein goldenes 20- Frankslnck nur für 25'/-- Fr. Papier zu haben ist. ES ist glcichgilüg, wie die Mitglieder des neuen Kabincts hechen oder welcher politischer Farbe sie angehören; sie haben einzig den Zweck, schleunigst die Abrüstung durchzuiühren. Herr BcrlviS, dem der griechische König das Präsidium des neuen Kabincts übertrug, kann dies nur so leichter, wenn er dem Land mitthcilt, in wie abscheu licher Weise es durch den abgedanktcn DclijanuiS hinter s Licht geführt worden ist. Kein Volk ist in der letzten Zeit so schlecht über den Stand der Dinge unterrichtet gewesen als das griechische selbst. Es wurde von Dclijannis über die Zusicherungen einer iranzosischen Unterstützung geflissentlich getäuscht. Allerdings mag sich der französische Gesandte v. Mou» auch etwas zweideutig bc- iwuuncn haben: die Abberufung von seinem Platze ist die Strafe dafür. Gleichzeitig sucht damit auch Frankreich wieder sich dem cuwväischcn Eonzerte zu nähern, aus dem cs sich ichr zu seinem Schaden entfernt halte. Mit der Entlassung der griechischen Trup- ven dürste nunmehr die letzte »och vorhandene Gefahr eines Krieges aus der Balkan-Halbinsel verschwunden sein — wenigstens stir dieses Jahr und damit auch die Bcsvrgiiiß einer allgemeinen curovanchcn Bcrwickelung. Tic entscheidende friedliche Wendung «st allein Anschein nach i» Livadia erfolgt. Tort haben die beiden Strömungen, die schon „inner im russischen Staatslebcn unverkennbar mit einander rangen, ihre Kräfte gemessen: die konservativen, dem Friede» zugewandtcn Elcmenle. als deren Hauptträger der Zar selbst gilt, und die painla- vislifche Aktionspartei. Elftere haben die Oberhand behalten. Rußland verbleibt im europäischen Eonzerte, es trennt sich nicht von den beiden mitteleuropäischen Kaisermächtcn. TaS bewies Rußlands durchaus korrekte Haltung in der griechischen Frage, das wird auch die freundlichere Stellung darthun, die es gegen Bul garien und Alexander, den Bergrösserten, trotz aller persönlichen Abneigung des Zaren, künstig beobachten wird. Natürlich werden die Häupter der Panllavisten nicht die Versuche aufgeben. Rußland in einen Oricntkrieg hineinzuhetzen, aber die um den Zaren ge» »haarten Bertrctcr der Friedenspolitik habe» vollständig Oberwasser. Taimt ist auch Frankreichs Rcvanchekriegslust einstweilig zur Ruhe verwiesen, denn ohne ein russisches Bündniß kann Frankreich Nichts gcgcn Deutschland beginnen. Ein wesentliches Bcrdienst an dieser friedlichen Wendung ge bührt der großen Aimäbernng, die zwischen Deutschland und Eng land cingetrctcn ist. Sie ist erfolgt, obwohl in England der von nicht gerade sehr freundlichen Gesinnungen gegen Fürst Bismarck erfüllte Gladstone am Ruder ist. Früher stellte das von Gladstone geleitete britische Weltreich als oberste Grundsätze seiner äußern Politik die Feindseligkeit gegen Deutschland, den Haß gegen die Türkei und eine große Nachgiebigkeit gegen Rußland ans. In all' dicicir Stücken ist ein Umschwung erfolgt. Zunächst hat Gladstone das diiiigcndc Verlangen, die großartigen inneren Reformen, nanientlich die irischen Verhälinisse, deren Durchführung er leine »naestüme Grci- icnllgst widmet, nicht durch cinswärtigeVerwickelniigen gestört zu sehen. Er will den Frieden und läßt sich nicht daraus cm, mit Russe» und Franzosen Ränke zu ipinnen. D > e Mächte, die ausrichtigcn Frieden wolle», sind ihm unter solchen Umstände» die liebsten Bundes genosse», aliv Deutschland und Oesterreich. Was England früher von Tciitschland trennte, »nscrciienc Äoloniatpolitik. hat jetzt durch friedliche Fesiictzmig der Grenzen ihrer überseeischen Gebiete, >cde Gefahr von Reiheren» oder Eifersüchteleien cingcbüßt. Außerdem hat der Ver lauf der bulgarischen Angelegenheit mit einer Teritlichkrit, die selbst Gladstvne's Vorurtheil überwinden mußte, gelehrt, daß Rußland, indem es scheinbar für die Frcibeit der Balkan-Christen eintritt, lediglich nur seine eigene Herrschaft bis vor die Tlwre Konstanti« novels cmsdchnen will. Gladstone denkt über die Nothwcndigkeir der Erhaltung der Türkei nicht mehr so geringschätzig. Er hat srch'S gemerkt, daß Rußland nur deshalb England ui der Afghanistan- Frage io demüthiae» konnte, weil Fürst Bismarck dem Zarenreiche senre moralische Unterstützung lieh. Eine Wiederholung dieser Er fahrung will auch Gladstone nicht machen, und so hat er die ver schiedensten Gründe, die gute Freundschaft Deutschlands zu pflegen. England aber, der enge Freund Deutschlands — dos niacht doch auck Rußland stutzig und warnt es, sich mit Frankreich zu tief ein- zulassc». Auch sonst fühlt sich Rußland von der drinokratischen französischen Republik abgestoßen. Diese Betrachtungen mögen in Livadia den Ausschlag für die Beobachtung einer Friedenspolitik des Zarenreiches gegeben haben. Es steht zu hoffen, daß auch den Franzosen die Erkenntniß dieser Dinge klar wird, damit sie endlich von ihren fortgesetzten Hetzereien gegen Deutschland lasten. Nur unter der Annahme eines russischen Bündnisses sind ja die vielen neuerlichen Kundgebungen des Deutschenhasses der Franzosen zu verstehen. Das französische Gesetz über die Spionage richtet seine ^ HIand. Als Antwort am die ranzü Spitze ausschließlich, gegen weniger ... _ ... Ter Kriegsmiinster. Boulanaer versäumt keine Gelegenheit, in össeiitlichcn Aussprachen den Rcvcmcbegedankcn zu beleben und auf eine baldige Abrechnung mit Deutschland anzuspielen. Auch bei der Einweihung eines Kriegerdenkmals in ChalrmS, der Hauptstadt der Champagne, wettriierten Generäle und bürgerlich« Behörden, den Knegseiter ihrer LandSleute zu schüren. Die Franzosen mögen sich hüten! Ein sehr gemäßigtes Blatt. daS Journal veS Debats, hat dem tiefen Mißbehagen aller besonn«« Franzosen über die kriege« Schwankungen. Bergwerke waren angeboten. Im Kassavectchr waren Bahnen und Bergwerke schwach. Banken lest und beleb!, deutsche Fonds fest. Privaldislont 1-'.'i Prozent. s r » n » f , r » «. M„ l3. Mai. Ercdl« 228«'., StaalSiad» I^I >. L-,.!- »arten 8tt.'». Galizier 15) ',,. E«»U»cr 78,»». cvroe. Unaar. Gold,eine >>.7<. GoUIiar»». —. Dresdner Bank—. Diöconto-'N°,,l8. Millkimeer »87,98. Traqc Wie»», 1). Mal. ckrrdU L8Z.18. S»aa»ddal,n —. Lombard»» —. . Galizier —. Eibcihal —. Ung. Gold >81,35. Liilk. Barl«, >3. Mai. Schluß, «enlc 52.S7. Anleihe 189.32. gialirnce Nx!,- Horizont rm Sudoltcn geklart ist, 'o lagern doch lenscüs der nächsten «'->°Gdah>, in 1.2:.. r°».d-rde» 233.?:,. »°. Br>°r„ä,e„ SoaUc-3:.^ Zukunft im Westen Wolken, welche die Freude über die rmgeircteue «-"vier 3i».cm. L,»°m°n-n .^.»8. Neue 2..„-.he 82,»2. «ehanorc,. ' ' L o»d °». 13. Mal, Bon». N U. 18 Min. Uonsolc! 181,37. ,3taiik»re 97^8 riirtcn >3,18. Unaarn 83,82. QUoinandau» 1,13. Spanier 7»». <>n>wu,' 89,21. Rniirn 99,37. Lombarden 92». Mexikaner 2c,,13. Eric 23,19. 2. i' ,9' 88,87. Lake Siiore 81,37. Eeulrai-PacUic 18237. Si!w-?Iork Ecniral 191,8.3 Milwankre 89. Amerikaner sehr fei» an« Ncw-Mrk. ,— —,—... B r c s l 0 » . 13. Mai, Siachm. <Gelrci«e»ia>kt>. Shiriln» v>. 188 Liicr Derselbe Verruchte, der nicht >88 «roc. Pr. Mal gunt 38,78, »r. .Inni-gnu 37,28. hr. Ansiuii.-erulir. 33.,,!,. erteil zurückbcbt, der die ganze Welt ! Roaarn >>r. Mai-U»», 133.3». rn. guni gnli 133,38, hr. Lrhl.-criober I in einen Trünimcrnauscn verwandeln will. NM seine sozialistncheu! bkUböl loco de. Mai-guni 1.3.88. Kink umsanlos. — Weiler: Warm. Hiriigespiiinstc zu verwirklichen, klappert wie Erbienstroh, Ivcnu er!. T'' 's)»- A Si-'ch'niiiaaü I Uhr. <Giucidcmark„. Wci'.ei! matt, persönlich zur Perantworlunci aezoaen ivird. Die Arbeiter die er ki8 i >8, pr. Ma>-I»»i i.,?,»». »r. Lriu. Dei. n,2,8». Roagc» »n»cr»nder>, ^ >oc° 123-138. v>3 Mai.zznni >31.88. hr. S-Vl-Mbrr-Lclober I38,„8. Mil.,, und blutigen Bribrcchcu trieb, möge» dabei zU Mai-gnni 112,8. or. Srhlrmber-Ocloder 1.3,58. svirttn« siciqrne. ivas lhilt es Ibni, wenn ihm dabei nur kcm ,33liar ,oco 38,38. hr. Mai-guni 38.18. »r. InIi-TlnhUf« 39,78, vr. A»a„ft Se»,I:mr>e rische Stimmung, III die Frankreich allmälig getrieben werden soll, einen sehr bezeichnenden Ausdruck gegeben. Der Verlauf der grie chischen Händel hat gezeigt, daß Flankreich gänzlich vereinsamt ist: in solcher Lage einen mächtigen Nachbar forlwährend zu reizen, er scheint jenem Blatte als sehr thörrcht. Wenn Frankreich der Stimme der Vernunft küiistig nachgiebt, desto besser für es! Deutsch land könnte die unausgesetzten Beleidigungen allmälig satt bekom men. Man kann obige Darlegungen in das Ergebmß zusammen- sassen : Sv sehr seit Beilegung der griechische» Wirren der politische Horizont im Südoslcn geklärt ist, so lagern doch jenseits der nächsten Zukunft im Westen Wolken, welche die Freude über die eingeirclene friedliche Wendung beträchtlich schmälern. Die Verhaftung des blutrünstigen Anarchisten Most ist in New-Aork unter Umständen erfolgt, drc aus das wahre Wesen dieser Vvlksbeglücker ein unendlich bezeichnendes Licht werfen. In einem übel berüchtigten .Hause zog die Polizei den elenden Gesellen zitternd niitcr einem Belle hervor. ^-- 8- -» - vor den wahnsinnigsten Verbrechen W z» Schandlhatrn Grunde gehen — ivas lw an seinem kostbaren Leven gekrümmt ivird? Jene mögen mir mit den Revolvern der Polizei Bekanntschaft machen, er selbst fcöluit seinen Si»neiilüsten. Noch vor Kurzem freute er sich, wie herrlich das von ihm gesäte „geistige Tnnaiiüt" aufginge: jetzt dürste er darüber anders denken, ivenn's ibm an den Kragen geht. Mu der heuchlerischen Phrase: er gehe für die Freiheit ins Geiäiigniß! wurde er abgemhrt Angeblich »n Name» der Freiheit, unter dem Vonvandc des allgemeinen Volkswohls Verbrechen begehen — das' ist ganz die richtige Tcinagogen-Art. Man darf amiclimeii, das; die Umstände, unter denen Most verhaftet winde. Manchem die Augen öffnen. Tenn Niest verkörpert in seiner Person die wahre Natur der gewaltsamen Volksbeglückniig, er ist und bleibt der letzte Ausdruck der revolutionären Parteien. 18,88. Be»ri>Ieiii» loco verstellen »sanrc N » Proc. Tara 11,23. Amsterdam «Produkte«!, 13. Mai. «Schluß., Meize» per tzuui —, per November 218. Nogge» pcr Mai - . vir Oelober 138. ne HIN. ^.as 21 v gc 0 l 0 n e I c III zweiter Bcratlnmg die Vorlage einstiinmia gung eines SlaatsbeitragS von OV» Milln nnschlnßknsten der Stadt Altona auSspricht. Neueste Ttlearanime ver..Dresdner Nackrr." vom 13. Mai Berlin. Das Abgeordnetenhaus nahm heute in an. welche die Bcwilli- ioncn Mark zu den Zvll- niiitztnften der Stadt Allona auSspricht. Abg. Dr. Hänel dankte hierbei der Regierung für das der Stadt Altona bewiesene Ent gegenkommen. Dann wurde eine Petition des Gemcindcraths von Rheinbrohl um Entbindung von der Verpflichtung zur Zahlung der Kosten für die außerordentlichen pol zeilichrn Matzregeln in Rhein brohl im Februar 1882 berathen. Es handelt sich um die bekann ten Vorkommnisse, die sich an die Verweigerung des GlockciigeläntcS durch den katholischen Kirchenvorstand bei der Beerdigung eines evanglischen Kindes knüpften und welche das Einschreiten der Po lizei und Militär erforderlich »lachten. Tie Kommission beantragte: Uebcrweisuiig der Petition a» die Regierung zur Erwägung, ob die fragliche» Kosten der Gemeinde Rheinbrohl nicht ganz oder thcil- weile erstattet werden können. Das Centrum beantragte Berück sichtigung. Regierungskommisfar v. d. Brinckeii konstatirte, daß be reits »ach Möglichkeit den Billigkeitsrücksichten Rechnung getragen sei. Nach längerer Debatte, in welcher Berger ilib.) das Vorgehen des Landraths Nnnkclt rechtfertigte, denen Anstreteii ein Blutver gießen verhindert have, während Zelle rlreis.s für den Centrunisail- irag eintrai, wurde gegen die Stiinmen deS Centrums und der Frei sinnigen Uebergang zur Tagesordnung beschlossen. — Ueber die Petitionen von Einwohnern Ostpreußens »m anderweitige Regelung des deutschen Sprachunterrichts in den von Kinder» polnischer und litthnnischcr Abstammung besuchten Volksschulen wurde gleichfalls zur Tagesordnung übcrgcgangen. — Morgen: Dritte Lemng des Lehreranstcllnngsaesetzeü tür Westpreußen und Posen, Beseitigung der schwebenden Schuld dnrch eine JO Millionen-Anleihe. Berlin. Der Bundesrath bericth die Vorlage über die Ab grenzung der deutschen und engtiichen Machtsphären im Stillen Ozean, oe» Antrag Preußens über die Pflichten der Handelsmakler und den Ansschußantrag über die Zuckersteuerresorm. Tie mit der Berathung der Braniltweinsteiiervoilage betrauten Ausschüsse hatten gestern ihre Arbeiten noch nicht beendigt. Tic Beschlußfassung wird cLonnabend erwartet. — Die Kommisfion des Abgeordnetenhauses für den Nordosticekanal »ahm die Vorlage an. durch welche Preußen 50 Millionen zuni Kanalban bcilrägt. Die GeschästSoidniingskom- mission beschloß bezüglich 8 27 der Geschäftsordnung, der für die Geldbewilligungen involvirrnden Anträge Kommisiwnsberathung vorschrcibt und gelegentlich der Resolutionen betieffs des Deistsch- lhums gegen den PoloiilSmuS eine Rolle spielt, den Paragraphen nicht zu ändern und die Auslegung von Fall zu Fall dem Hause zu überlassen. — Ter konservative Landtagsabgcordncte v. Zeuner ist gestorben. — Wie die „Voss. Ztg." erfährt, soll sich eine Ge sellschaft von rheinischen und westfälischen Kapitalisten und Indu striellen zur Erschließung der ostasrikanischm Schutzgebiete für den Handel gebildet haben. Wien. Jniolae der Ablehnung der österreichischen Ansprüche wurden rumänischerfeitS die Verhandlungen über den Handelsver trag abgebrochen. ^ Paris. Die „Rcpubligue francaffe" schließt einen äußerst scindkcligcn Artikel gegen England, der dieses beschuldigt, mit Deutschlands Hilfe Egypten eilistecken zu wollen, folgendermaßen: Wer immer seine gegenwärtigen Gönner sein mögen, England hatte Unrecht, zu glauben, daß es mit Egypten beliebig schatten könne. Andere Machte mit bedeutenden Interessen werden wohl auch ge fragt sein wollen, wenn die Stunde schlägt, EgYPtenS Loos cndgil- tia zu regeln. Mehr als jede andere Macht hat Frankreich ein Recht mitzurcden. Man möge versichert sein, daß cS nütrcdcii wird. London. 45 liberale Abgeordnete, welche die Autonomie Irlands begünstigen, Gladstone'S Homerulc-Vorlage aber beanstan de». konferirlen gestern bei Cliamberlain. Sie waren einmüthigder Ansicht, gegen die zweite Lesung zu stimmen, falls die iriichcn Vertreter nicht dancrnd im Reichsparlament belassen würden. Ein förmlicher Beschluß wurde nicht gefaßt. Heute werden neue Erklä rungen der Regierung erwartet, durch welche vielleicht ein Kompro miß mit Chamberlain angebahnt ivird. Athen. Dem Vernehmen nach erfolgt die Einberufung der Kammer zum 22. d. Die Regierung beabsichliat, die Kvmmandircn- den des BlokadcgcschwaderS zu ersuchen, die Dcputirtcn der Inseln und Küstcnorte ungehindert »ach Athen reisen z» lassen. Die Berl 1 ner Börse zeigte Anfangs emc feste Haltung, später traten jedoch aus allen Gebieten kotz fester Parlier Noti- nrngen mäßige Rückgänge ein. DiSlonto-Kommandit blieben gut behauptet, deutsche Bahnen Anfangs fest, bald weichend infolge des Miulfterial-ReslrtptcS. welches die Pnoritäten-Koiwerttrung der Nordhaulen-Ersurter Bahn ablehnt. O»' durch Wiener Abgaben gedruckt, fremde n-Konv«rtlrung errrichische Bahnen waren tenten unterlagen geringen Lokales tt»v Sächsisches. — Sc. Kgl. Hoheit Prinz Friedrich August soll dem nächst zum Hauplmciim im Leibgrcnadicr-Negimcut Nr. 1>20 cnmnii: werden. — Gestern Mittag besuchte Ihre Mas. die Königin die Kunswereins-AusstcUiiiig im Briihl'Ichcu Palliis. — Dem Privcildoccntcii beim hiesigen Polytechnikum Tr. Richard Moehlau wurde der Titel eines außerordentlichen Professors verliehen. — Im kleinen Saal de? Landhauses, in dein während des Landtages dre erste Kammer ihre Sitzungen abhälr, trat geifern Mittag die 1. 0 rdcutl > ch c Laude ss y n 0 de zusammen. Vor angegangen war ein Gottesdienst in der evangelischen Hoikirche, in welchem Herr Lberlwspredigcr Tr. Kohlsrhüttcr unter Zrigrundc- legen des Textes 1. Joh. 5, 1—5 die Predigt gehalten hatte. Es waren 71 Mitglieder anwesend. Kurz nach I Ilhr traten die beiden in vvanMlicis beauftragten Staatsmiuistcr Dr. v. Gerber und v. Nostitz-Wallwltz mit den Herren Ministern v. Abeten und v. Kön neritz, gefolgt von dem Präsidenten des Landeskonsistorniins v. Berlepsch »nd den Obertoiisistvrialrätheii Beiitzsch, Litztendori. Änacker und v. Zahn in den esaal. KultuSmiiilsier Tr. v. Gerber richtete hierauf folgende Worte an die Versammlung: „sHochwürdige, hvchzuverchreiide Herren ! Sie sind heute hier zuiammciigetretcii. um einer Berufung des evangelisch-lutherischen Kirchcnregimciits Folge zu leislen, in dessen Zkamen ich Sie herzlich willkommen heiße. Die Vorlagen, die Ihnen daS Kirchenregimmt vorzulcgen beschlossen hat, beziehen sich theilS auf die geistliche Thütigkeit, ivie die Eröffnung über die Revision des Perikopenbuches, theils ans die äußeren Lebensbcdingnilgcn und Ordmmgen der Kirche, lieber Alles dies hofft das Kirchenregimcitt aus Ihren Verhandlungen frucblbare Berathniig und die zu einem gedeihliche» Fortichreitcil nölhige Unterstützung zu erhalten. Die Landessynode soll eine Gcsamml- vertretung der Kirchengemeinden unseres Landes sein, die zur Bcra- thung der Bedürsiiissc der Kirche nach bestimmten Zwischenräume» zuiammciiberuscn wird. Zugleich hat man in der Synode den Ge danken Zinn Ausdruck bringe» wollen, die cvangclische Kirche möge in derselben in der Einheit ihres Wesens und Wirkens zur Erichci nung gelangen, um allen Teilen, die ihr angehören, ein neues Zeichen ihrer gelammten LcbcnSthätigkcit zu geben und sie. zur ernsten und fördernden Unterstützung ihrer Arbeit anzurcgcn. Wenn der Wunsch, daß die Laiidcsiynodc oiesen Ausgaben gerecht werden niöge, zu allen Zeiten bestanden hat, tritt er in Miseren Tage» mehr als je hervor, wo die Stärkung des kirchlichen Bewußtseins von allen Seiten als tiefes LebcnSbcdürfiiiß des Volkes erkannt ivird und das Mißverhältnis; zwischen dem täglich wachsenden lieber schuß materieller Mittel zu dem nngcnügendcn Maße moralischer Kräfte als eine drohende und schwere Krankheit hervorlritl. Möge die Synode auch nach dieser Richtung hin eine srnchtbare Wirkung äußern lind reiche Erfolge erzielen, möge es ihr gelingen, das kirch liche Interesse zu mehren und in den wciteslcn Kreisen liebevolle Theilnahme an den Arbeiten der Küche zu erwecken und zu befe stigen. Somit erkläre ich im Namen der in av.inxelicm beauslrag- len Staalsmiiiislcr die -1. ordentliche Landessynode für eröffnet". — Unter Leftnng des Alterspräsidenten Bürgeriiieister Tr. Haberkor»- Zittan werden sodann die Präsidialwahlen voigenommen. Aus den- felben geht als Präsident Kammerhcrr v. Zehmen, als dessen Stell Vertreter Oberhoivrediger Dr. Kohlschütter hervor, als 1. Sekretär Obcramtsrichtcr Weidäner-Nossen und als 2. Sekretär Superinten dent Dr. Richter-Frciberg, welche sämmtlich die Wahl an»ch»,cn. Nachdem die beiden Herren Präsidcitten in die .Hand des Alters- Präsidenten das Gelöbniß abgelegt, „die innere und äußere Wohl fahrt der cvangelilch-lntherifchcit Kirche nach bestem Wissen und Ge wissen zu wahren und danach zu trachten, daß die Kirche »1 allen Stücken wachse, an dein, der das Haupt ist, Ehristiis". übernimmt Herr v. Zehmen das Präsidium, um zunächst die beiden Sekretäre »nd die übrigen Synodalen zu verpflichten. Den Schluß der Sitzung bildeten die Wahlen des Legitimatioiis- und des Ncdaktionsans schiisscs. In den elftere» werden gewühlt: Bürgermeister Lr. Haber korn-Zitta», ObcramtSrichter Mcuscl-Bantzc». Forstrcittnmtmanii Fiiicke-Maricnbcrg, Pastor Schineisser-Zittmr und AmtShaupt,nanu v. Welck-Plauen. in den letzteren Superintendent Rlochmaim-Piriia und Bürgermeister Grundlg-Crimniitichau. Sofort konstitnirte sich der LegitimationSauSschuß und wälzte Dr. Haberkor» zu feinem Vorsitzenden. — Die Sitzungen der Synode sind öffentlich. — Nicht weniger als 15 Erläffe sind den Mitgliedern der Landessynode gestern sofort nach dem Zusammentritt dericl den seitens der in evaimvlicis beauftragten .Herren Staatsminister ziigegangc». Dieselben behandeln die Ergänzungswahlcil zur Sn nodc, eine andcrweite Feststellung der Wahlbezirke (bereits ve> öffeiitlicht). die Ernennung der Kommiffare — es sind dies der Präsident des Landcökonsistoriums von Berlepsch, der Viecvräsidcn! desselben Dr. Äohlschütter, sowie die Oberkonsistorialräihc Jentzstb. Litzkendors. Anackcr und v. Zahn — ferner die Trauordiiung, das neue Laiidcsgksanalmch. die Entschließungen über die an das Küchcnregiment gelangten Petitionen und Anträge, die bei Verün derungen in der Abgrenzung der Parochialbezirke zur Anwendung kommenden Grundsätze, den allgemeinen Kirchensvnds, die neue Gesanabuchkaffe, die Regelung der sinanzieltcn Lage der ebangcliscb- lutherllchcn Geistlichen, die PcEctznng von Geistlichen m Warte- V2 «> " i-eT SW - .2 - -ÄUi AH UM 8 z.WsW ^O ^ i.'3 ..'.Uh kiEM« jk-Rhb's - k"'?!Wö-iW