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ll« dar Vettkedrrlteaesetz. rätcgesetzeS zu beschäftigen. Die Demokraten baden, wie wir auo p-'rlamentarischeu Kreisen erfahren, fest for mulierte K o y>v r om i ft a nt r ä g e auAgearbeitet. die dem ÄctriebsräteauSschuß unterbreitet werden sollen. Li« hosir»., Saft sich auf dieser Grundlage eine Einigung erzielen läßt. vtrmttüd. X. Nov. In der letzten Sitzung le» Ministerpräsident n.tt, a mit der ^ Äruft betreten. wonach die tzlerwaltung von Btrkrnsel« dem Oberpräsiden- ten der Rbetnprovinz übertr-agen wird, ohne daft staatsrechtlich« Änderungen eintrelen. Die vldenbu.gsick« LtaatSregierung bade das ilicck». dem Mtnisterpr.lsidente« über die Ernennung und Entlassung von Beamte« An» Um- prvmift zustande zu bringen. Es soll eben unter allen srändrn versucht werden, einer Regierungskrise au» dem Arge zu gehen. da bei einer Sprengung de» MehrheitS- vlockes die folgen gar nicht abzuse-eu wären. Da» Zen - lrum scheint keine Neigung zu haben, mit den Sozial demokraten ohne die Demokraten mitzumachen, und der Austritt der einen Partei aus der Regierung würde den der anderen nach sich ziehen. Der Arbeitsplan der Nationalversammlung. Nach den Arbeitsdisposikionen der Nationalvcrsamm i lung solle» in dieser Woche nur kleine Vorlagen beraten werden. Rom 28. November vis 2. Dezember finden keine Rollsitzungen statt. Die neuen R e i ch s st c n e r g e s c tz e. die > orausstchtlich noch in dieser Woche rom Reichsrat vcr-< abschicdet werden, sollen »och vor Weltmächten zur ersten l Lesung gestellt werden. Die dritte Lettin» der Reichs-! a b g a b e n o r d n u n g ivird in der erfolgen. Die Wcihnachtssericn b und dauern bi», lll. Januar l820. Werftardeiter.Protejt gegen die Tockablieferungen. Berlin. 25. Nov. Bei dem c i ch s k a n z l e r er schienen beute Arbeiter von der Germauiaivcrft und der ReichSwerst in Kiel. der Buikaiiwerst, der Howaldtwerft. der Tecklenburgwerft in Geestemünde in'iv., die auf Grund einer Konferenz der auf allen deutsche» Leeschisfsmerften beschönigten Arbeiter dringende Vorstellungen gegen Sic Ablieferung der non der Entente geforderten Docks. H ebez e n g e und V a g g e r erhoben. Tie stellten besonders die den Arbeitern drohenden Tchäden eindring lich dar und überreichten eine Resolution. lW. T. B ) I —VDa» »blerabzeicheu der Neich«»«tzr. Nach never». '»«Wen Pressenotizen soll da« Wehrkreiskommando IV da» Tragen der schwarz-rot-goldenen Kokarde verbot«» habe». Ein solcher Beseht ist von selten de» W«-hrtre1»kvm»MA. dos IV niemals gegeben worden, da eine schw«r»-,vt. goldene Kokarde sür die Reichswehr nt« «in» geführt worden ist, di« R«ichswel>rgrüpve ha-t vielmehr außer d«r Laudeskokarde da- bekannte Adlerabzetche» an. zu legen. Für beschleunigte Beschaffung der treue» Ab zeichen ist Sorge getragen. i —* Dt« Bestände an Krastsahrze«,«» tz«, Sa«»«»stelle Sachse» de» ReichoverwertungsamteS sind unter Anrcch- ' W auf K ast- nenAenSrv«: «r Bor der Ausichnftsivung wird der t » te r frakt i on «ll e ^Weisungen zu geben. Dt« in vtrlcnseld tätigen Beamten' Aus schuft zusammentr-ten. um zu versuchen, et« »Ee« R-e,nl«n»°r ^.»«1«^« Än^andta» 'v°rii«Eend.« erledigten Kausgesuche » die?« fahrzonge nahezu erschöpft. Da ein neu, nachträglich dieser 'Zagang an «raMahrzeugen in absehbarer Zeit nicht zu er- 6ü beck^an dle^Stadt Lübeck be»i«'huna»wcise^Sckil-Sw>a! 'varten ist und nicht einmal dl« vorlicg«'de» »a>sg«suche chollt/ln aninalledern tteR die oldeneuranck,« Realeruna > vollem Umfange befriedigt werden können, so ist t«de» au"k^dem LdNU, s, vor'äuNa irb-rbauv/non Wetter« Elnreichen von Kanfaeslube» <mf «raslsohrzeugc irgendwelcher Art "US Beständen des RetchSvenvevtungS- ninteS, LandvSstell« Sachsen, zwecklos urrd bat keinerlei Aussicht ans Erfolg. , vornan,n. uo-r..anor ,-on , Oldenburg nichts abzuISsen ''». und der Ministerpräsiden« - betonte, daft das Fürstentum Lübeck gegenwäri.g «o g it u s» i g daft^eh«. datz eS nur den Wunsch haben könne, diese günstige vage zu behaupten und im bisherigen LtaatSver- vand zu bleiben. Die polnischen Ureibereien in vberschieslen. Laut ^Slerl. Lok.-Anz." verlangen die polnisclinationalen Arbeiterparteien in Kattowitz die Verteilung der Mandate im Provinzialrate OberschlcsienS nicht nach Parteien, sondern nach Nationen, und beanspruchen zwei Drittel n u vi a r l v n c n . uno i/runit" uri/rri Lvn'.iuen vvui ru.u-cii -ainnon am >8 D.-remaer der Sitze für die Polen, weil nach amtlicher deullckser ^ ernste Hochwassergefahr ist aber .zu Statistik die Polen mehr als 80 Prozent der Einwohner liegenden Nachrichten zunächst ni Lasern gegen vrzbergers Man,Sollt». München. 25. Nov. Der banrisch« Landtag hat heute seine SSinlertagung aufgenonimen mit dem Zusammentritt der Ausschltne. Die Regierung hat dem Landtage den Ent- wutf eine» «Gesetzes über die Wetterführung de« GlaatShaushaltS sür die Zeit vom 1. Januar bis 51. März ISA) zu gehen lassen. Im I-inanzauSschnsse stand zunächst die Verordnung über die Aufhebung der bayrischen Gesandtschaften in Dresden und Stuttgart zur Beratung. Ter Ministerpräsident stell!« fest, daft ungefähr bis Zebruar oder März alle bayrischen Gesandtschaften im Auslande erledigt seien. Im Gegen- .fatz zur Aushob nag der Gesandtschaften in Dresden und 'Stuttgart sei die Regierung jedoch der Meinung, daft sie ... - aus die Gesandtschaft in Berlin nicht ver - dOzjchtcn könne, da dieie für Bayern den Wert der Auf- A- rechterhaltung der innigen Verbindung mit dem Reiche , habe. Uebcr das Schicksal dieser Gesandtschaft sei jedoch noch keine Entscheidung getroffen. »M ^ Der Vorsitzende H c l d u>andle sich daraus gegen die Schematisierung in der Finanzpolitik des AS Reiches. Ter Ausschuft stimmte nach längerer Aus- «L spräche über die Art der geplanten LandeSbesreuerung L ^ schließlich folgendem Protest zu: Die bayrische Regie- Z » rung hat am 2-t. November einen Protest nach Berlin ge- I8 sanbt gegen die formale Behandlung wichtiger Bestimmun gen des geplanten LandesbesleuerungSgesetzeS. Der Ii- nanzau»schuft schließt sich diesem Protest mit allem Nach druck eiustiunnig a». Er warnt im Interesse des gcsam- G» ten Reiches, den betretenen Weg. der die Finanzwirtschaft zählen. Lerttiches mrd SSchfisches. Dresden 28 November. —* Der neue Präsident deo Reichsgerichts. in Aussicht genommene Ernennung des tärS im Reichsjiistizamt Dclbrllck zum Präsi.enten des RcichogelichtS wird jetzt Lurch den „ReichsAnzeiger" bekannt gegeben. —* I« Gesestgebungsanoschuft der sächsische» Volks, kammcr kam am heutigen Mittwoch endlich der von dem Abgeordneten Sch in i t> t-Frcibera lD.-N.) gestellte Antrag auf Aufhebung der Zwangswirtschaft zur Be ratung. der schon vor mehr als einem halben Jahre der Kammer zugcgangen ist. Die Unabhüngigen haben im Gesetzgebungsausschuß dem Antrag Schmidt einen An trag «ntgcgengeslellt. der eine sehr weitgehende Ver schärfung der Zwangswirtschaft fordert. —* Interpellatio» über die Arbeiter, u»d Soldaten» räte. Der dsutschmational« Abgeordnete Eckardt hat mit Unterstützung der anderen Abgeordneten seiner Fraktion in der Sächsischen Volkskammer folgende Interpella tion eingebracht: „Ist di« Regierung bereit, über folgende Anfragen Auskunft zu erteilen: 1. Sind die in den Zei tungen von „mrftgebendcn Stell«»" mitgereilten Ang-aben über die Kosten der Soldatenräte richtig und > lick, ider Länder und Gemeinden zerstört, weiter mutmaftlichen Vrträge der »enen Steuern. Lck.-Anz." erfährt, Berlin. 26. Nov. Wie der .LZerl. soll die R e i chS e i n k o m m e n ste u c r 8 Milliarden Mark bringen. Bei der KapitalertragSsteuer in ihrer neuen Gestalt rechnet man auf 1 Mark. Ende dieser Wcche fctl die Nationalversammlung. welche Schritte hat die Regelung getan, um die Schuldigen zur Verantwortung zu ziehen und die vergeude ten Gelder wieder beizutreiben'? 2. Welche Ko'ie ' haben die Arbcibcrräte Staat. Kommunalverbänden und Ge meinden verursacht und verursachen sie noch jetzt'? Wann gedenkt die Negierung diesen unnötigen und ver fassungswidrigen Ausgaben ein End« zu machen?" —* Verlängerung der Ladenbelenchtung. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, hat der Rat in seiner Gesamt- sitzung am Dienstag beschlossen, die Ladenbelcuch-tung w'edcr bis 6 Uhr nachmittags zu gestatten, und zwar vom nächsten Sonnabend ab. Ein« Milderung der Beiriebsb.sch"änkung der Straßenbahn kann zunächst noch nicht in Aussicht ge nommen werden. —* Sachsens Handel «n- Industrie znr Ein- und Aus, fnhr-Politik. Infolge der ungünstigen Valuta gewinnt die Ein- und Ausfuhr-Politlk immer grünere Bedeutung. Um den Ausverkauf Deutschlands zu verhindern drängt daS Nerchöwirtschaftsminisierium darauf hin, die Industrie zu Selbstverwaltungskörpern Zusammenzufassen und dic- 'bis Milliarden' Ueberwachung der Presse mid der Ein- und Aus- ionalver'ainmluna ! fuhr zu übertragen. Diese Strömung wird von einem — * Die Elbe steigt. Das anhaltmde Tauwetker hat an den Schneemassen stark gezehrt und der. Wasierläufen reich lichen Znsluft gebracht. Tie Elbe n>yt in Dresden bercits etwa k Meter über 'Null. Nach Borausstrze der Wasierbau- dircktion ist für heute, Mittwoch, abend ein Walserstand von 1 80 Z c n t im c t e r ü b c r N u l l zu er.vacten bei wei terem Steigen. Auch vom Gebirge, aus der Lausitz usw. kommen Meldungen vom raichcn Steige r der Flüsie. cme nach allen brS jetzt vor liegenden Nachrichten zunächst nicht zu besüraLcrr. - * Der Arbeitgeberverband für das Friseurgewerd« l» Dresden hielt am Dienstag im „Odeum" eine Versamm lung ab, in der Sicklung zu den Forderungen der Gehilfen schaft genommen wurde. Es wurde beschlossen, einen 20 Pro zent ig:» Zuschlag auf den Grundlvhn des Tarif« zu be willigen. -Hinsich!lick, der bei den Mitgliedern der Damen- Die bereits , sriieur- und Perückenmacherin: ung beschäftigten Gehilfen ist Nnteinmricselre- bereits inio'ern eine Einigung erfolgt, als dies« Arbeit geber einen Zuschlag von monatlich 50 Mt. aus die bisheri- g-.'.n Löhne gewähren. Die Versammlung beschäftigte sich außerdem mit der Frage der Errichtung einer Zwangs- Innuu g. Nach «inem Referat über die 'Angelegenheit und nach einer längeren Aussprache wurde eine Entschließung angenommen, in der sich di« Versammlung gegen die Er richtung einer Zwangsinnung erklärte. — Die Verkürzung der ländliche« Arbeitszeit n»tz ihre Folgen. Aus unserem Leserkreis erhalten wir die fol-cnde Zuschrift: „Wenn jetzt infolge der Verspätung der Kar toffelernte und des frühen Winters die Versorgung der Städte mit Kartosseln stockt und die Ernährung in Frage gestellt ist. ja wenn große Teile der Kartosfelernte vielleicht verloren gehen, weil sie noch im Boden liegen und wenn wir möglicherweise nächstes Jahre auf Zucker gänzlich ver zichten müssen, so mutz der Bevölkerung eindringlich klar gemacht werden, das, sie daS der sozialdemokratischen Negie rung verdankt, die unter dem Druck ihrer Partei die Kürzung der ländlichen Abcitszeit um zwei Stunden täg- im Durchschnitt verfügt hat. Die „Sächsische Bauern- s verschiedenen Blättern zufolge., wieder eine kleine Lhandlungspanse eintreten lassen. Lie Demonstration in PotSdnm. ^ B«rli«, 28. 'Nov. Wie die „Neue Berliner Ztg." » melden weift, wird gegen den Pfarrer v. Runge und 'Pfarrer D. Vogel in Potsdam, bei dem Ludendorff ge- wohnt hat. und von dessen Wohnung aus der General Lil-enövrsf eine Ansprache hielt, eine Unter suchung eingeleitet. Tie Disziplinierung der beiden deutschnationalen Geistlichen sei wahrscheinlich. Die neuen Führer der Nnnbhürigigen. Laut „Verl. Tagcbl." wurden in der gestrigen Fraklions- sitzung der Unabhängigen an Stelle deS verstorbenen Abge ordneten Hugo Haase Henke und Gener zu Fral- tionsvor sitzen den mit gleichen Rechten gewählt. NH"-'i Teile des Reichsverbandes der deutschen Industrie unter stützt, wogegen der andere vielmehr Selbsthilfe der In dustrie und des Handels wünscht, im übrigen aber die grundsätzliche Freiheit auch der Ein- und Ausfuhr-Politik, zu j Der Hansa-Bund steht hierzu auf dem Standpunkte, daß "EN. mindestens jede staatliche Einmischung oder Bevormun- ! düng etwa zu gründender SelbstverwaltungSkörpcr ausge- j schlossen bleibt. — Di« Regierung beabsichtigt auch, einen festen Ausfuhrzoll ans alle deutschen Ausfuhrwaren zu er heben. Zu einer Klärung der Stellungnahme der sächsischen I n d u st r i e und des sächsischen Han dels in dieser Angelegenheit hat der Landesverband Sachsen des Hansa-Bundes für den 1. Dezember eine Ver sammlung der wichtigsten hierbei in Betracht kommenden wirtschaftlichen Verbände sowie matzgebender Firmen > Leipzig einbcrufen. zeitung" macht folgendes Rcchenexempel aus: Bei einer durchschnittlichen Verkürzung der Arbeitszeit um 2 Stun den täglich im Sommerhalbiahr sin dem bekanntlich alle Arbeiten sich drängen) gehen dem Landwirt 312 Arbeits stunden ans den Mann verloren. Das ist rund ein Monat. Kein Wunder also, wenn die Kartoffelernte nicht am 15, Oktober sondern erst am 15. 'November beendet sein kann. Tie Landarbeiter waren zufrieden mit ihrer Arbeitseinteilung, da sich im Winter die Arbeitszeit ganz von selbst verkürzt." —* Allgemeiner Haudwerkerverci«. Die gestrige gut besuchte Mitgliederversammlung im Kegler- Hause aus der Ostra-Allee wurde vom Vorsitzenden Hof lieferant Obermeister Carl Wendschuch mit ver schiedenen geschäftlichen Mitteilungen eingeleitet. Der Jahresbericht lommt Anfang Dezember zur Versendung. Der Vereinslalcnder erscheint der hohen Kosten wegen in diesem Jahre nicht. Die Vorbereitungen kür das im kom menden Jahre stattfindende 50jährige Bereinöjubiläum baden begonnen, willige Mitarbeiter sür den Festausschuß sind noch willkommen. Tie Zahl der Schüler der Vereins- sachschulcn steigt fortgesetzt und betrügt zurzeit über 1500. Es mutz abermals eine Mädchenklasse aufgesetzt werden. — Im Geiste unternahm hieraus Schuldirektor Dr. Wag ner eine Wanderung durch die Lausitz, indem er in Wort und Bild die hervorragenden städtebaulichen und landschaftlichen Schönheiten schilderte sowie die be- »lerkcusweriZlen Industriezweige sTöyserei. Steinindu-- slrie, Weberei n. a.s in den Kreis seiner Betrachtungen zog. Man konnte sich wiederholt an der hohen malerischen Wir- lung der topischen Lausitzer Blockhäuser erfreuen und das fleißige Volk in seinem Wirtungskreise beobachten. Die Wanderung ging von BischosSwerda über den Kloster- und Battenberg durch das Sprcetal nach Bautzen, dem säch sischen Nürnberg, das besonders gründlich besichtigt wurde, und dann über Lübau und Zittau in das Zittaucr Ge birge mit seinen herrlichen Aussichtspunkten und anderen nach I Schönheiten sOybinj. Die Versammlung dankte Herrn 1 Wagner lebhaft sür seine lebendigen, oft mit einem Ein- Knust und Wissenschaft. 7* Mitteilungen der Sächsischen Landeetheater. Opern haus. Im 3. Sinfonickonzert, Reihe sFreitag. 28. November) spielt für Herrn Professor Willi Heft, der krankheitshalber abgesagt hat. Herr Georg Kulen- kamp ff-Po st ans Berlin das Violinkonzert von Spohr. Schauspielhaus. Infolge Erkrankung Friedrich Lindirers muß die Uraufführung nou Hamsuns „Spiel des Lebens" nur einige Wochen verschoben werden, — Nus dem gleichen Grunde können die nächsten Wiederholungen von „Torguato Tasso" erst Anfang Dezember stattfinden, — Am 20. November. .^7 Uhr, wird statt „Torgnato Tasso" „N o s - mershoim" von Ibsen gegeben, am 80. November, Z7 Uhr. statt „Nathan der Weise" „Der Raub der S a b i n e r t n u e n". Alfred Meyer spielt in dieser Vor stellung zum ersten Male die Rolle des Striele. — Die Vor stellung von „W ilhelin Tel!" am 27. November beginnt um 8 Uhr. Ende nach 9 Uhr. Ein: Wiederholung d:s „Wilhelm Dell" wird vor Januar voraussichtlich nicht statt- findcn. Z* Das Dresdner Uouscroatorium veranftattet Montag, de» 1. Dezember, 'LendS 7 Uhr, im AnslaltSsaalc vor dem Patronat verein eine Mnsikauffiihrilng. bei welcher zum Gedächtnis an den früheren Anstaltslehrer Nicode eine Hymne für Alt mit Orgel von diesem M-ifter zn Gehör gebracht wird. s* Philharmonisches Konzert. Wieder einmal ein recht buntfarbiges» uneinheitliches Programm, das durch ein gleich an der Spitze stehendes spaßhaftes Nebeneinanler von Karneval-Ouvertüre und Liebcstvd hinreichend gekenn zeichnet ward! Isoldes Schluhgesaiiq ist im Konzertsaal immer eine gewagte Sackes als Epilog zum „Römischen Karneval" von Berlivz gar-konnte ihm selbst eine Bar- Sara Kemp keine rechte Stimmnngswirkung erzwingen. So mußte man sich ganz an die später folgenden „Glocken- lieder" von Map Schillings halten, um die edl«, schone Stimme und die reife, durchgeistigte Vvrtragskunst die.er großen Künstlerin voll zu genießen. Die formvollendeten Gesänge, von -enen der erste den meisten inneren Gehalt hat. der letzte dt« unmittelbarste äußere Wirkung tut, ge- wannen aus solchem Munde bei angemessener, nur manch mal z» iventg abgedämpfter Orchcsterbegleitung unter Strlegier starken Eindruck. Frau Kemp selbst möchte man aber gerne recht bald wieder in einer schönen Gastrolle im OvernhauS begrüßen. Der zweite Solist des Abends war der Wundcrknabe Tosst Spiwakowsty. der Tschaikowskls Violinkonzert spielte. Ein vielleicht zwölf, jähriges Kerlchen. Hat noch einen weiften Matroscnanzug, aber schon erstaunlich viel Talent. Aus der tleinen. beinahe wie ein Dreiviertet-Instrument anstehenden Geige kommt ein verhältnismäßig großer Ton. Die verzwickten tech nischen Probleme des russischen Konzerts, die Passagen, Doppelgriffe, Flageolcttöne finden glückliche Lösung. Ganz srltcn nur wird mal etwas „gewischt", in der Regel er freut mau sich gerade an der Sauberkeit des Spiels. Dazu am sicheren musikalischen Wesen, das sich ruhig ohne Zierereien und Mätzchen auslcbt. In seelische Tiefe» steigt das Konzert nicht, wenn schon sich der erste Satz noch welt männisch eleganter, die Eanzonette beseelter, das Finale rassiger geben ließe. Doch gewisse Grenzen ziehen sich auch sür das stärkste Talent in solch frühem Alter. Gerade daß seine Kunst gar nicht den Eindruck eines Treibhausgewächkes machte, nahm für den kleinen Spiwakcwsky ein und läßt ihm eine gittc Zukunft prophezeien. An herzlichem Beifall fehlte es ihm w wenig wie seiner berühmten Partnerin, und auch Strtegler bekam etwas davon ab sür eine im Tempo flüssige, sehr klanqsreudige Wiedergabe der PrS- ludes. Lindncr. der die Leitung des Konzert- wegen Un päßlichkeit abgesagt hatte, scheint doch ernstlich leidend zu sein. Er muß dieser Tage einen Münchner Chirurgen wegen einer etwa nötig werdenden Operation aussuchen, so daß er vielleicht längere Zeit unserem Kunsilebcn ent zogen sein wird. Das wäre ungemein bedauerlich. L. 8. -s* Else Laskcr-Schttler, im Kreis der Jüngsten als be- deuitndste Dichterin der Gegenwart verehrt, las in der Galerie Richter eigene Dichtungen vor. Etwa- Kirrdlichcs und Gläubiges. Mütterliches und GüttgeS blithte daraus hervor, ein romantisch anmutrndeS Spielen mit Sonne, Mond und Sternen, Blumen und Luissen. Gesüh- len und Gedanken. Ein- hat sie, was den meisten ihrer dichtenden Zeitgenossen fehlt: Naivität und LchönheitS- glauben. Wie sie ihre Freunde mit Huldigungen umspielt und in zärtlichen „imaginären PvrträtS", die zwischen Lyrik und Essays stehen, mU Dichter>vv''trn kennzeichnet, hat etwas weiblich Htngegebenes. Ihre Lyrik flicht au- dem Unendlichen über ein Stückchen Wirklichkeit wieder hinaus inö Unendliche, klingend und bufiend. Romantik von heute. Und Ne liest ihre Verse verfließend eintönig, aus lyrisch ge- stelgertcr Gelsthlshöhe kunstlos schwebend. Wirklich: eine Dichterin. 2. Wrlthumor. Welthumor in der bildenden Kunst führt eine Sonderausstcllnng bei Emil Richter vor. eine Sammlung von fast vierhundert Werken, die Humor und Groteske mit Stift und Farbe, Geist und Witz gestal ten. Zst schon der Begriff des Humors übcrvauvt nichts weniger als eindeutig und fest umgrenzt, so schwanken seine Merkmale in der bildenden Kunst erst recht im Ungewissen. Das Literarische ist da nicht völlig zu entbehren, vielmehr knüpft der bildnerische Humor oft und gern an das Wort an, ergänzt es, gestaltet es und schwingt sich durch geformte Symbole darüber hinaus. Gleichwohl werden diejenigen Werke, die ohne Wort, ohne Titel ganz unmittelbar -durch Gestalt und Form die Wirkung des HumorS auslüsen, Lachen, Satire, komischen Schrecken über die Verzerrung erregen, am meisten ins Schwarze treffen. Das Bild muß auf alle Fälle selbst auä dem Geiste des Humors geboren sc'n, um zu wirten.' Ein Merkzeichen haftet wohl an jeder Art humoristischer Aeußernng: die Ueberlegenhet-t des Menschen über die Welt, das souveräne Spiel mit der Wirk lichkeit. die Lchüpferlaune. die Großes und Kleines noch einmal aus sich heraus gebiert. Der Phtlisterfpott Büschs und die Dämonie Goyas, der Biedermeierwitz der „Flie genden" und die politische Satire des „Simplizisstmus", sie sind nur „Humor" durch die Neberlcgcnhett des gestal- ccndcn Geistes Uber die Natur. Was in der reichhaltigen Ausstellung an mannigsatttgen Formen zusammengetracht ist, kann man auf seine Güte und Wirkung an diesem Leit satz messen, und das meiste besteht bei dieser Betrachtungs weise die Prstsuug. Bon gebundenem und freiem Humor möchte man sprechen, je nach dem Matze, in dem da» Bild am Worte hastet oder sich abgelöst hat. und doch kann man nicht sagen, datz der eine höher stehe als der andere. Entscheidend bleibt daS Selbstschüpferische des bildenden Künstlers dabei. Die Illustration zu einem Wihwort kann selbst ein Meisterwerk bildnerischen Witzes sein. In dieser Urt sind die Bilder des großen Daumter aus dem „L-art- pari", in denen er die Frenden der Jagd, der Sommer. Geistes, heute noch im Wert erhöht durch den kulturellen frische, der Geselligkeit schildert, nicht aus» Wort ange- wiesen, sondern sie sind Menschenschtlderung überlegene» Einschlag im Figürlichen, worin uns alte Moden und alt. modische Menschen in komischer Leiblichkeit eutgegentreten. Genta! wird sein Humor in den Travestien der sranzv.