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Dresdner Nachrichten : 18.02.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187502182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-02
- Tag 1875-02-18
-
Monat
1875-02
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.02.1875
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Sine SlarauU« IUr da, nach llläzize Erlchei- ne» der Jnscraie wild »ichl »egebeii. ülarwüriize Annoncen« AuürSg« von un» unde» kannicn Firmen und Pcr« tone» inscriren wir nur »ezenPiännmerando» Zablunz durch Brtel- „earkcn «der Poüclnja!;- Inn,. Nenn Eiiden lottcii Id Piae. Inseraie l-r die Moulaz» ülumunr «der nach einem Jeniag« die Peiilzciie 2ii Ptge. Rr. 48. Zwanzigster Jahrgang. Mltredacteur: Or. L-:,»,i> Für daS Feulllcton: lstui«1»viF t>L»rt»ril»r»n. a.e^>te>.iH!k.lceve. Dresse», Lsuuerstag, 18. Februar L875. Politisches. Die Weltgeschichte bewegt sich jetzt mit Vorliebe in Gestalt von Prozessen. Erst der Prozeß Bazaiue, dann der Prozeß Arnini, hierauf der Prozeß Ofenheim, jetzt der Prozeß zwischen Paul Cassagnac und General Wimpffen. Letzterer französischer Heer führer ist aus der Katastrophe von Sedan her bekannt; unmittel bar vorher au- Algier bei der französischen Rheinarmce cingetroffen, mußte er nach der Verwundung Mac Mahonü das Obercommando in der Schlacht von Sedan übernehmen, verlor die Bataille und unterzeichnet« die Kriegsgefangenschaft Napoleon« und seincSHeeres. Nach dem Friedensschlüsse veröffentlichte Wimpffen, dem die bona- parlistische Partei die Verantwortlichkeit für den Unglückstag von Sedan aushalsen wollte, um Napoleon davon zu befreien, einige Artikel in dem Journal „XlX. Sftcle", worin er sich reinwusch, Napoleon aber ziemlich übelzurichtete. Darauf antwortete Eassagnac im„PayS" mit einer Erklärung: Wimpffen habsNapolcon verrathen und trage allein die Schuld an der Niederlage von Sedan. Der literarische Streit wurde einige Zeit in Repliken und Dnpliken fort gesetzt, endlich wendete sich Wimpffen an das Gericht mit der Klage: er sei von Cassagnac in seiner Ehre gekränkt worden, der Gerichtshof möge den Beleidiger zu einer Buße von 25,000 Francs verurtheilen (die Wimpffen übrigens einem militärischen Institute zuweiscn wollte). Nach langen Verhandlungen ist jetzt Wimpffen abgewicsen, Cassagnac freigesprochen worden. Wimpffen vertheidigte sich auf das würdigste; er wies nach, daß die französischen Generale unbotmäßig sich benommen, seinem Commando nicht gehorcht hätten. Namentlich Ducrot trage an dem Verluste der Schlacht die Hauptschuld, er habe nicht den Durchbruch versucht. Dem gegenüber standen die Zeugenaussagen, namentlich de« berüchtigten Ducrot. Dieser behauptete, Wimpffen habe das Obercommando an sich gerissen und den Rückzug verboten, weil er auf einen Sieg hoffte. Es komnit uns nicht bei, diese gegenseitigen Behauptungen abzuwägen. Wir vermögen die Frage: ob die Schlacht vonSedan für die Franzosen zu retten gewesen wäre, wenn man nicht die Orders von Wimpffen, sondern die von Ducrot befolgt hätte - ebenso wenig zu beantworten als die Pariser Geschworenen bank, bestehend aus: 2 Holz-, 3 Wcinpreßhändlern, 1 Buchdrucker, 1 Zahnarzt, 1 Hotelier, 1 Bäcker-, 2Buchbindermeistern, 1 Gemüse und 1 Geflügelverkäufer. Aber die Aussagen des wortbrüchigen Ducrot sind uns von Haus au« verdächtig. Nach Sedan brach er sein Ehrenwort und echappirte aus der Gefangenschaft nach Paris; dort schwor er beidem großen Ausfälle im November 1870: er werde nur todt oder siegreich nach Paris zurückkchrcn, wählte aber den goldenen Mittelweg und kehrte auf dringendes Anrathen der Sachsen, Württemberg« und Preußen, besiegt, aber lebendig zurück. Wichtiger aber als Alles dies ist, daß nunmehr die Bonapartisten jubeln wer den: ' Napoleon ist nicht für das Unglück von Sedan verantwortlich zu machen, er ist nicht mehr der verhaßte, verachtete l'kommo cko ksckaol In Madrid kursiren wunderliche Gerüchte über den eiligen Rückzug, den König Alfons nach dem karlistischen Ueberfall bei San Cristobal anzutreten sich genöthigt sah. So heißt es. man habe den König zwischen zwei Matratzen stecken wollen, um ihn so sicherer flüchten zu können; er sei aber zu Pferde gestiegen und habe sich möglichst rasch in Sicherheit gebracht. Bei diesem schnellen Ritt sei Graf Mirasol, sein Adjutant, niit dem Pferd gestürzt und habe sich dabei den Arm verletzt. Der Ueberfall sei von so ungünstiger Ein wirkung auf das Befinden des Königs gewesen, daß man ihm habe zu Ader lasten müssen. Im Uebrigcn soll Alfons ganz unglücklich darüber sein, nicht eine Wunde davon getragen zu haben. Wohl glaublich, aber eine möglichst ungefährliche! Deutschlands Bundcsrath wird sich nunmehr vertagen bis zum Herbste. Sein »piritim reotor, Minister Delbrück, wird mit Frau v. Dyke vor dem Berliner Standesbeamten civiliter aufgcbotcn und tritt dann «ine dreimonatliche Erholungsreise nach dem sonnigen Italien an, hoffentlich legm sich bis dahin die Schneestürine, die den Aufenthalt in diesem sonnigen Citronenlandc jetzt recht ungcmüthlich machen! Einer der letzten Beschlüste ging dahin, die lOMarkstücke Kronen, die 20Markstücke Doppelkronen zu nennen. Besonders glücklich scheint diese Wahl nicht. Soll man die gvldnen üMark- stücke etwa Halbkronen nennen? Eine Krone enthält kein einziges deutsches Goldstück. Ueberlaffe man es doch der Zeit, passende Namen zu erfinden, statt mit dem Dekretircn vom grüßen Tische auS nur den Beweis geistiger Unfruchtbarkeit abzulcgin. -DL- Da» preußische Gesetz über die Ordnung des Vermögens katholischer Kirchengemeinden ist nach der Civilehe die werthvollste Frucht des Culturkampfes. Endlich, kann man sagen, wird den preußischen Katholiken Etwas, was zu verlangen sie ein Grundrecht haben. Die «»sehnte Selbstständigkeit wird ihnen wiedergegeben, lang vorenthaltene Rechte zurückerstattet. Wohin cg führt, wenn Kirchengemeinden keinen Einfluß auf die Verwaltmitz ihres Ver mögen» besitzen, das haben noch vor wenigen Jahren die freien Gemeinden Preußen» wiederholt zu ihrem Schaden erfahren. Da sie der Staat nicht als Corporationcn anerkannte, sie aber doch Grundstücke zur Abhaltung ihrer religiösen Erbauungen erwerben mußten, verfielen sie auf den Ausweg, das Grundstück auf den Namm ihres Vorstandes oder Predigers ein^utragen. Es kam mit unter vor, daß der eine oder andere gewissenlos genug war, das Grundstück entweder mit Schulden zu belegen oder zu verkaufen und die geprellte Gemeinde zu verkästen, die den Lump nicht als Betrüger verfolgen konnte, da er sich in den Formen d-S Gesetzes bewegt hatte. Nur das Neichsgesetz über die Bildung juristischer Personen macht« der Wiederkehr solcher Bübereien ein Ende. Von einem anderen Bubenstück sind, wie CultuSminister Falk auSführtc, die preußischen Katholiken, die bisher ohne Einfluß auf die Verwaltung de» Gemeindevermögens waren, heimgcsucht worden. Einzelne Geistliche selbst haben die Gemeinden fortgesetzt betrogen und die , geistlichen Oberbehördcn haben stillschweigend das geduldet. Alan kann sich die Wirkung dieser Enlhüllungen denken. Vorher halte noch Reichenspergcr über die Lhristtnversülgung in Preußen, über Eingriffe i» die katholische Verfassung, über einen neuen Eingriff in die katholischen Gewissen dekiamcrt. Seltsam, daß bei den Geist lichen, als sie betrogen, sich nicht das Gewissen regte! Nein, es >st kein Eingriff in das Gewissen, wenn denLaim, welche das Gemeinde- Vermögen mit ihren Beiträgen erst ansammcln und erhalten, auch ein Wort über dessen Verwaltung gewährt wird! Allerdings vor Unredlichkeiten schützt keine Verwaltung an sich. Auch Kassner von Staatslassen sitzen in den Zuchthäusern und wären bei der Militär verwaltung, der denlbeerst strammsten, nicht auch schon lauge Finger gemacht worden ? Aber dem Mißbrauch des GemeindevermcgenS gegen oder doch ohne den Willen der (Gemeinden wird doch gewehrt, Tie Gerechtigkeit verlangt, eaß nicht bioS den talholischen Gemeinden, sondern auch den Arbeitern die Verfügung und Verwaltung ihres Eigenthums gesetzlich gewährleistet werde. Las Hilfskastengesetz aus nächstem Reichstage wird dazu Aulaß bieten. Lvcalrs und Sächsisches. — Der vorgestern Abend 9 Uhr 50 Minuten von Leipzig aÜ- gegangcnc Schnellzug, welcher gewöhnlich Nachts 12Uhr lOMimiten hier einzutresscn hat, traf infolge eines erlittenen DefectS an der Maschine erst früh gegen A.;3 Uhr in Dresden ein. Wie man hört, hatte die Maschine dieses Zuges auf der Tour zwischen Sommerfeld undBorsdors einen Deierbruch erlitten, welchen der Loeomotioführer Lindemann rechtzeitig bemerkt und den Zug schnell und ohne weite ren Unfall zum Stehen gebracht hatte. Leider hatte dieses Vorkomm nis! noch eine recht traurige Folge, welche demFührerLiudemaun das Leben kostete. Zufolge des Desccts der Maschine hatte sich auch das Ablassen der Dämpfe derselben nöthig gemacht, wobei die Zugbeamten sich behufs Besichtigung der Maschine bei derselven ausgestellt harten, in dieser Dampfwolke und zufolge des Brausens der Dämpfe hatten dieselben jedoch nicht den von Dresden aus auf dein Ncbengeleisc heransmiscndcn Perjonenzug bemerkt und wären sicherlich mehrere Beamte überfahren worden, hätte nicht ein Passagier des stehenden Zuges die Gefahr bemerkt und den Beamten zugcrufen. Dieselben waren bis auf Lindemann auch beiseite gesprungen, dieser war aber vom Zuge erfaßt und sofort getödtet worden, Lindemann, welcher verheirathct, aber kinderlos ist, war einer der ältesten und gewissen haftesten Führer der Leipziger Bahn und wohnte in der Leipziger Vorstadt auf der Concordicnstraße Nr. 8. — In der Zeit vom 22. bis mit 27. d. ist der erste Ter min der für das laufende Jahr zu erhebenden Gemeinde-An lagen nach dem Grundwcrthe und von den Miethzinsen an Raths- stellc zu entrichten. Zwölf Pfeunigc von jedem Hundert Mark des Grund werthcs eines jeden innerhalb dcsSladtbezirkS gelege nen anlagepslichligcn Grundstückes; vier Pfennige von jeder Mark der jährlichen Micth- oder Pachtzinsen, beziehentlich deren Aequivoleitte, für jedes innerhalb des Stadtbezirks ac^cgcne, ganz oder theilweise zum Zwecke der Bewohnung vermcethete odc'rvcr- pachteteGrundstück.sowiedesAkiethwertheS jedcrvonGrundstückscigcn- lhümern mit MöbAn vermieteten Wohnung und jeder Amts wohnung; zwei Pfennige von jeder Mark der jährlichen Mieth- oder Pachtzinsen, beziehentlich deren Acguivalente, sürGe- werbüräu mc und Wohnungen, von welchen ein JahreSmicthzinS über 108 bis mit 150Mark zn entrichten ist, und vrersünftel Pfennige von jeder Mark der jährlichen Pachtzinsen für Grund stücke ökonomischer Nutzung. — In derselben oben angegebenen Zeit ist der erste Termin der diesjährigen Lienstboten-Kranken- kassen-B ei träge mit einer Mark für jeden Dienstboten ab zuführen. — Allen Fuhuvcrlsbesitzcm, welche genöthigt sind, die jetzige Chaussee nach Blasewitz neben oder aus dem Pfcrdcbahngelcise zu benützen, winkt Erlösung. Wie wir hören, haben die Vater der Stadt ein Erbarmen gehabt und den van uns langst empfohlenen Ausbau des noch fehlenden kurzen Traktes der Blumcnstraße zum Anschluß an die untere Blasewitzer Waldpark-Allee (EmserAllee) ge nehmigt, oder besser: die Kosten für diesen Bau im Betrage von neuntausend Thalern den Stadtverordneten zur Bewilligung vorzu schlagen beschlossen. Das ist hocherfrenlich. Es wird hoffentlich jetzt, >vo die Ziegelflraße durch die Stein- und Mathildenstraßc be reits etwas entlastet ist, möglich sein, den Wagenvcrkchr zurBlumcn- straße durch die Zicgelstrastc^u dirigirm. Dann ist die neue Straße nachÄlasewitz nur um hundert bis zweihundert Meter länger als der jetzige Weg (circa sechszigtausend Meter). Noch fehlt ein nicht minder stöxcndcS Straßenstückchcn, dessen Kosten sich nur nach einigen Hunde?! Thalern berechnen und das doch schmerzlich lange auf sich Marten läßt. ES sind dies nur circa achtzig bis hundert Ellen Straßenlänge an derLandgrabcnbrücke auf der weiteren Fort setzung der Blumcnstraße von Blasewitz über Tolkewitz nach Laube gast - Pillnitz. Die rührige Gemeinde Blasewitz hat ihren Antheil bis an die Landgrabcnbrücke, die Adjacenten von dort weiterhin fertig gestellt; auch Tolkewitz hat diese schöne Chaussee vollendet, und nur, wo die Stadt Dresden einen Streifen Landgrabcnterrain besitzt, ist piwtiefes Loch anzutreffcn, ein schmaler Fahrweg und gar kein Fuß- stcg. Durch nichts erwirbt sich eine Behörde billigeren Dank, als durch etwas rqscherc Beseitigung solcher Ucincn VerkchrSübcl. — Harte Fröste haben seit einigen Tagen an verschiedenen Stellen das Treibeis der Elbe zum Stillstand gebracht, doch hat das sich bildende Stauwasser dasselbe mm wiederzu sircckemvciscm Weiter- rcsp.Zusammcnrückcn veranlaßt. Innerhalb folgender Stromstrecken hat sich eine feste, durchschnittlich zwölf Centimeter starke Eisdecke ge bildet: Von der sächsisch-bvhmiscbcn Landcsgrcnzc bis Schöna, von den sogenannten Aiberlöchern oberhalb Königstcin bis zur Struppcn- bachiuündung inVvgclgcsang, von Wachwiy — mit einer steinen eiS- freienStellc ober- >md nnterhalbderkies.Arianstnsbrücke—bisinü-n Pieschener Winlcl nnd vonHirschstein mit nur einigen Unterbrechungen bei Gröocl, Moritz und Gohlis, bis zur sächs.-preuß. Landcegrcnze. An mehreren Stellen, z. B. bei Königstcin, Wehlen und L-bervogcl- gesang sind Uebecgänge übcr die Eisdecke abgesteckt worden. Auf der sächsischen Oberelbc, besonders bei Schandau und Konigftein liegen eine Anzahl Schisse am Elbufer, welche bei dem in der zweiten Halste Januar cingelretenen Thauwetter von ihren Besitzern behufs Verfrachtung aus den schützenden Häfen genommen, vom wiederhol ten Froste aber überrascht, an ihren Standorten eingefroren sind und allerdings bei eüttretendem Eisgänge gefährdet erscheinen. — In der Brauerei zum Gambrinus ist vorgestern Abend eine Messeraffaire vorgekommen, in deren Folge einer der dort be schäftigten Gehilfen schwer verletzt nach dem Kranlenhause hat ge schasst werden müssen. Ter Verletzte halte, wie uns über die Ver anlassung mitgetheilt wird, einen seiner Eollegen, einen Böhmen, 1 der Dienst hatte u>B ans einem Bett oder S'opha in dem gemein schaftlichen Gehiifei^immer ausgestrcckt dalag, aufgesordert, einen Krug Bier zu holen. Darüber ist der Streit lvSgezogen und hat der Letzterwähnte im Verlause desselben mit seinem Taschenmesser seinem Gegner 7 Wunden am Kopf und «als beigebracht, einen anderen Gehilfen später aber, als man ihn sestzunehmen versuchte, leichter mit dem Messer verletzt. Der milchende Mensch ist von der Polizei arretirt worden, — Jener Mann mit dem an eine Kette befestigten Taschen messer, der nach unserer gestrigen Mittheilung in der Montagsnacht stark betrunken und halb erstarrt an der Elbe aufgefunden und be wußtlos nach dem Krankenhause geschafft worden war, ist vorgestern Abend daselbst gestorben. Er hieß Leberecht Schulze und war seines Zeichens ein Schiffer. — Von Bewohnern des englischen Viertels ist vom Moltke- platze aus gestern Nachmittag eine elegante Schlitten-Partie mit Musikbegleitung nach Kreischa veranstaltet worden. — Die arme „Nähterin" in der Schreibergaffe hat ihren we^thvollen Schmuck wieder, wie wir hören. Er scheint ihr gar nicht gestohlen, vielmehr nur von einer vielleicht neidischen Freundin ver steckt worden zu sein und ist ihr bei passender Gelegenheit auf heim liche Weise wieder zugcstellt worden. Das arme Mädchen braucht nun nicht im Schweiße ihres Angesichts sich abzumühen den ihr zu gefügt gewesenen Schaden wieder zu decken. — Daß man neue blanke Zweipfennigstücke als Zehnmarkstücke auszugcbeu versucht, ist wohl schon dagewesen, daß aber das Umge kehrte stattfindet, mag seltener Vorkommen, ist aber doch vorgestern in einem Geschäft der Altstadt von einer Dame geschehen, die da selbst Einläufe machte und ein solches Golostück als Zwcipfenniger auSgebcu wollte. Sie war selbstverständlich dem Kaufmann dafür sehr dankbar, daß er sie auf ihren Jrrthum aufmerksam machte. — Wie wir vernehmen, ist vorgestern von der Polizei ein früherer Bäcker von hier, der in der letzten Zeit den Agenten gemacht hat, wegen WechseWschung verhaftet worden. — Jin Arbeitssaale der Nenmeycr u. Hartung'schen Eummi- waarcnfabrik, Königstr. 21, geriethen gestern Vormittag eine Anzahl Fabrikatformen von Papier, welche zum Trocknen an Schnüre auf- gehangcn waren und dem heißen Ösen zu nahe gekommen sein müssen, plötzlich in Bruid, ohne das; dadurch ein weiterer Schaden entstanden wäre, indem die brennenden Papie'fflücken von einem der anwesenden Leute h 'rabgerisscn und die Flammen ausgetreten wurden. —- Ein in in der Wilsdruffer Vorstadt wohnhafter Eigarrcn- fabrckanl HR sich vorgrstc'm aus seiner Behausung entfernt, ebne bis gestern dahin zurückgekehrt zu sein. Man vermmhet, daß er sich ein Leid angethan hat. — Das Dienstmädchen einer Herrschaft ohnweit Blasewitz soll sich dieser Tage mittelst Vergiftung das Leben genommen haben. Einige Unregelmäßigkeiten, welche sich das Mädchen im Dienste und in Geldsachen zu Schulden tommen lies; and die Furcht vor der ihr drohenden Strafe mögen die traurige That gefördert haben. 'Die Unglückliche soll von ihren Eltern in einen; ergreifenden Briefe Ab schied genommen haben. — In der Pirnaischen Vorstadt hat in den lctzlvergangencn Tagen eine unbekannte Schwindlerin zwei Geschäftsleute betrogen, indem sie sich für das Dienstmädchen einer in der Nachbarschaft des betreffenden Geschäftsinhabers und demselben wohlbekannten Herr schaft auSgcgcbcn und sich eine wollene Jacke für ihre Herrschaft auf Eredit hat nushandigcn lassen. Die Person ist im Alter von 25—30 Jahren und von schlanker Gestalt gewesen. — GcwerbevcrcIn, am 15. Februar. Prolci'sor Robert von Sck'lagintwcit victct Mitgliedern bei> Vereins den Zutritt zu tcn im Zwinger-Pavillon zu battciidcnVorlrägcn zu ermäßig ten Preisen, worauf tcr Vorsitzende. Herr .ttauimann Weller, ganz besonders ainmerkiam macht. Eo spricht bieraui Herr Dir. v>. Reumann übcr Pbotometcr tLichtstärkemcsscr», i» kurzem, klaren Vorträge die ciuschlagcnkeii Gesetze, sowie drei dieser In« smimente vorsübrcnd. Die Versammlung spendeic dieser Dar» lcgung, der uachlScbluß der Sitzung noch weitere Gzperimcnte inclnciirtcrScilcnIäle folgten, reicben Bciiall. Der SccretärdeS Vereins cmpfieblt ein Schriitchc» dem Herrn Kunst- und Han- dclSgärtncr Petzold. „Criabrungcn für Weinbergs-, Obstgarten« Besitzer rc>", anö dem zwei kurze Abschnitte zur Vorlesung ge langen. Der eine bcchankclt tmö Absicrbcn der ObstbäuinestH. S imner, der andere taü Erfrieren der Blätbcn Im Zur Verhütung deö letzteren wird empfohlen, die Erde urr. 2 bis <i Fuß (warum nicht Meter in einem nerreBödiinwigstö Wcrkche»?! um de» Baum ailfzugraden, bei dcrv. crmN. i einige Kanne» Wasser cinzugleßcn, so das; der V-cdm friert, sodan» Stroh. Spreu oder 7" cbcniaUS mit Wasser zu tränken. Boden um so viel ktcice gestiert aiüthgut. Die Vegetation wird dadurch MßVMimrpi,. m-r hat den Vortbeil, seine Bäume blühen kiAä. zm kMlvt. w man will. Wird endlich die aus lavier tz-ÄMiM MiänMekiklr'Ll bestehende Taucht entfernt, was daö Aststivrren bei- doWMtttze». "'Milchen noch aesrorcncn ErtmoKm >doGc üm, so NMiElti
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