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Dresdner Nachrichten : 11.02.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188702116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870211
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-02
- Tag 1887-02-11
-
Monat
1887-02
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.02.1887
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v«i dem Din«,, welLe- der < > LondesauSschusse gab, sin Ma ^kvo'rssebVnd lki? Eliinmung in Frankreich » irch inten,„tionale Bei irirdrn hinzuwirken. ha mvürtig durch di« Wa dem daß em zerleg bevo mein« Stimmung in lo« die durch ' Aus den Frie ru»g gegenwärtig durch di« Wahle» dir beste Gelegenheit. So lange vc> drn Verbündeten Üiegieruiige» und dem deutschen Volte 'leberzeugung nicht durchgedrungcn sei. daß Elsab-Lothrinaen lZirknnge» de» frankfurter Vertrages voll anerkenne, könne da» nicht hoffen, den auderen deutschen Staaten gleichgestellt zu werden. Gleich Tausenden von Bewerbtreibenden klagen auch die Berliner Drojchenkutscher schwer über die Schädigung durch di« Kriegs gerichte. Ausländer kommen mit drn Bahnen so gut wie gar nicht mehr an, und leibst die Zahl der Beschäusreilenden ist aus eine -usaminrnqrschinolzen. Auf dem sonst so belebten Anhalter e» am Dienstag Abend nicht eine einzige fahrt zum —nögen nur nicht freisinnig gehen die Beschälte gleich gering ' ^ ltaa Bastbof. (Die braven Lrokchkenkutlchcr mögen nur^nicht oder gar sozialdemokratisch stimmen, dann besser) Der Anarchist Bünther in Frankfurt, bereits bekannt durch den Sozial,stenproceß. befand sich in Halt und wurde jetzt aus freien Fuß geletzt. Der frühere Neichstaasabgeordnete Sabor wurde in den letzten Tagen in der Günther scheu Anaelegenbeit in Frankfurt vernommen. Es handelt sich um eine staatsgesährliche geheime Verbindung. Es wurden i» Frankfurt in der A»grlege»beit 16 stell»»« Personen verhaltet rciv. eingelrerert. welche sämiutlich der geheimen kchrist: Verbindung augehören sollen. Slanientiich erstreckt sich die Unter suchung daraus, daß im Jahre 1886 zu Pfingsten bei Pfuhl (ein jetzt in Folge dcS Belagerungszustandes Ansgewiesener) eine ge heime Versammlung staltgcsunbe». in welcher rin Anhänger des bekannte» Most, rin Mensch mit Name» Dcnet, de» Vorsitz führte. Die Angeklagte» solle» vor da« Reichsgericht gestellt werden. Dir U»Ier»i(b»»g ist »och nicht geschlossen. . Oesterreich. Die Verhandlung gegen den Raubiiwrdcr Parier wurde in Wien fortgesetzt, jedoch wegen des unaestünieu Benehmen» des Angeklagte» unterbrocheir und behufs Untersuchung seines (Scisleszustandr'S vertagt. Frankreich. Das „Petit Journal' enthält die folgende Be- ruhigunasuvte „Eine Vachricht, welche die aus den Kanzleien kommenocn friedlichen Versicherungen bestätigt. Die Mitglieder des Oberkriegsraths sind »ach dem Sitz ihres KorpsKomniandvs zurück- gekehrt. Sie sollen erst im Mai wieder hierher berufen werden. Ter Briehl wird a» die an der Grenze liegenden Tuwpenkörper ergehen, keine Uebung vorzuiiehinen. dir zu einer falschen Auslegung Anlaß gebe» könnte Man wiid sich ausschließlich mit der rasche» Schulung der Rekruten von 1886 beschäftigen.' General Boulangcr bat wieder einmal von sich reden gemacht. Diesmal war cS «in Konflikt mit dem Minister des Aeußeren, in welchem Boulanger vor der ..schneidige» Haltung" des Herrn Flon- rcns de» Rückzug antrat. Im Mimslerrath bclraate der Minister des Acußern. Flourens, den Krieasministcr kategorisch, wie er dazu käme, dem franzvsiichen Militär-Altachee, der sich in den nächsten Tage» nach Petersburg begeben wird, einen Brief für den Zaren mitgcbcn zn wollen? welche Absicht der Miiiister durch den be treffende» OWer, der sich bei ibm abgemeldet, erfahren halte. General Boulanger. ersichtlich durch das entichiedene Auftreten seines Kollegen ciiigcichnchicrt, habe, so beißt cs. schließlich die Sacke dahm cmsaeklärt, daß er nur beabsichtigt habe, dem Militär» Aitachec eine» Brief an den rnssiichen Krirgsminislcr »litzugebcn, was Herr Flvureiis aber ebenfalls als unstatlhast crklärle. wie er sich überhaupt gegen jede ohne fein Wissen gepflogene Korrespon denz mit fremde» offiziellen Persönlichkeiten verwahre» müsse. Der Minister des Aeußem soll mit sofortiger Demission gedroht haben, wenn er nicht in bieicr Beziehung eine bündige Zusicherung erhalle. Ta die übrigen Minister sich aut die Seite des Herrn Flonreus stellten, so blieb Herr» Bonlanger nur übrig, sich so gut wie thnn- likl aus der Sache herauszmede». Offenbar ist das Ministerium nicht mehr gewillt, sich die souveränen Manieren Boulangerö ge falle» zu lasten. Die Eoncordats-Eoiuniission der Deputirtenkammer sprach sich mst Il gegen 9 Stimmen mi Princip für Trennung der Kirche vom Staate aus. Durch die in Lyon stattgehabte Boinbenexplosion sind im Ganze» 6 Personen, und zwar ei» Polizeicoiiiinistar, dessen Secretär und 4 Polizciagcnten verwundet worden. Die Verletzung des PolizcicomimssarS ist eine erhebliche. Von den Thätern ist bisher noch keine^pnr entdeckt. Das sranzösischc Blatt „Paris-Journal" widmet der deutschen Oppvimvnsprcst'c aller Farbe» folgende Anerkennung. „Man kann den Eifer nur a»e>keu»eii. mit dem Misere Sache in ganz besonderer Webe von der „Freisinnigen Zeitung". Organ des Herrn Richter, von der „Germania", Organ des Herrn Windthorst, vom „Berliner Tageblatt" und der „Fraiillurter Zeitung", Organ des Herrn Sonurmann und vom „Beobachter" in Stuttgart, Organ des Herr» Karl Mayer. Fühms der Volks-Partei in Wnrtcmverg, und „Volks- Hel!Nim*' kattmlütNl'S in untiri'siiiirt mnrkpn ist Zminig", kaihvliiun's Journal in Köln, unterstützt worden ist. Nach einer längeren Pause theilen Lyoner Blätter Neuigkeiten i» Bezug aus die drei viel genannten dort gefangen gebastenen Spione mit. Tie der Spionage angeklagten drei Männer, Namens Sldney. Wolitz. Reiher, werde» nächstens vor dem Zuchtpolizei- genchr erscheine» und nicht, wie nia» amänglich glaubte, cimach über die Grenze befördert werden. Die Aiigeichuldiglc» stelle» übri gens das ibnen zur Last gelegte Verbreche» der Spionage, lowie der an sranzösi'chcn Soldaten unter»oi»»ie»eu Bcslechungsveriuche energisch in Abrede. Pari S. Allgemein hat das Votum der Kammer in der Mi- lilärvorlagc überraicht, da man aus eine interessante Debatte gefaßt war. Tein „Gaulois" zusvlgc hat aber der Konseilpräsident in der letzie» Miiiistersitzmig iciiien Kollegen das Wort abgenonime», so wenig wie möglich zu reeen, um nicht Teutschland, durch das jetzt Kncgc-gcrnchte m die Welt geietzt würde», noch mißtrauischer zu machen Ans diesem Grunde wollte Godlel auch die ganze Ver handlung verschoben haben, doch crklärle General Boulanger, daß man ihn seil ic chs Wochen in der Lust schweben lasse: er drohte io. gar »nt der Einlassung. Dieses Schauspiel, schreibt oben genann tes Blatt, konnte man doch Teutschland nicht gebe», es hieße, den Frankfurter Friede» für ewig erkläre», und so fanden denn mit den verichirdene» Parteiführern iistime Privatverhandlimgen statt, von jeder öffentlichen Debatte abzusehc», worein sie auch willigten, be sonders ostentativ stimmte die Linke kür die Erhöhung des Militän etals. — Von der Insel Porgnerolles bei Toulon wird von einer große» Fenersbruiisl berichtet, die den ganzen Tannenwald und die W.'mliergc zerstört hat. Infolge des Hochwassers und des heftig wehende» Mistrals war es »»möglich, rechtzeitig Hilfe zu bringen Tas Feuer soll aus Rache gegen den Direktor der dortigen Acker- banichulc, de Roussen, angelegt sein. — Ter Bischof von Grenoble hat »i jcmcm Sprengel besondere Gebete für Ausrechterbastnng des Concordats angeordnet. — Ter Konseilpräsident hat daSErichemen des belgische» Witzblattes „Der Spötter" Verbote», worüber nun erst zecht geiz» stet wird. — Drei Ehescheidungen und eine gericht liche Trenn»»» bewegen das Faubourg St. Genuas» nicht wenig, denn cs handelt sich um zwei Marquisen, eine Herzogin und eine Gräfin an? Sei, ersten Hämem, welche ihre Kronen über die Mühlen geworfen haben und zwar mit Personell, die durchaus nicht ihrer Kaste angeboren Italien Eine amtliche Depesche des Generals Gence an den Kiiegsmii.isler über die am 25. und 2V. v. M- gegen die Abesstinwr slatigehnble» Kämpfe sagt: Daö Verhalte» der Truppen war cm glanzendes. Die Znhl der Tobten beträgt 23 Offiziere und 40? Svldatrin die Zahl der Verwundeten 1 Offizier und 8l Soldaten. Alle Verwundeten befinden sich im Hospital von Massanah, der größere Thcil derselben wird mit dem Posldampfer in die Heimath befördert. Die ..Tribimn" empfing eine Privatdevelche ans Aden, nach weicher in dem bekannten Gefechte die italienischen Kompagnien, dinch VaschibozukS irregelührt, in einen Hinterhalt RaS Astilas sielen: 300 seien von ihnen gefallen, von den Abcssmiiern bOM. Dasselbe Blatt verlangt, daß Fürst Bismarck offiziell dementire, Hoffnungen des Vatikans auf die Wiederherstellung seiner westlichen Macht belebt zu haben. Wenn das nicht geschehe, müsse die italie nische Negierung »i Berlin um Aufklärung bitten. Die Schlappe der Italiener vor Massanah hat die für daS Parlament,wiche System lehr bezeichnende Folge gehabt, daß nicht nur der Minister des Auswärtigen, Genera! Gras Nobilant, sondern das ganze Cabinet Teprelis »m seine Entlass»»« kiiigckomnleii ist. Wcsiwlb? Weil die Mehrheit des itasteniichen Abgeordnetenhauses der Regier»»», in einem Augenblick hochgradiger Verstimmung nicht so viel Entgegenkommen bewiesen hat, als Herr Depretis und seine Kollegen crwc»ten zu dürfen meinten. Diese „konstitutionelle" Empfindlichkeit mag zwar sehr „korrekt" iein. ist aber sachlich durch- aus nicht angebracht. Die Lage vor Massanah ist so schwierig als möglich. Jetzt die Flinte ins Korn werfen, beißt sie nur noch schwieriger machen. Wer namentlich soll an die Siel Nobilant treten, der an dem verfehlten Unternehmen trägt, seine Sache aber im übrigen big jetzt besser gemacht bat. als irgend em italienischer Minister vor ihm. Daß Graf Rol verfällst teil für . . obilant ie weitere'Entwickelung "zu entziehen. läßt'sich allerdings verstehen. Wie die Dinge in Massanah liege», bedeuten sie eine Sackgasse, an- der Italien mit Ehren kaum heraus kommen kann. Die Lvlonie in ihrem jetzigen Uinsangc behaupten, ist anerkannter maßen völlig zwecklos; sie ausgeben hieße vor drn Abessymern die Flucht ergrife», während die vollständige Besiegung dmelben, wie sie die Voran-setzilng einer fruchtbaren kolonialen Entwickelung am Rothen Meere bildet, wenn überhaupt, wahrichemlich erst nach einem Kampf von Jahrzehnten möglich wäre. waS die zeitweilige Abdankung Italiens als euroväiscbr Großmacht bedeuten würde. Tie ganze Kopflosigkeit des Mancinischen Unternehmens tritt nun mehr zu Tage. Die Italiener dürfen aber nicht brbauvten. daß die übrige Welt vor zwei Jahren ebenw verblendet gewesen sei, als sie leibst. Vielfach ist ihnen damals gesagt worden, daß ein Angriff der Abessynier sie in die tödtlichste Verlegenheit bringen würde, weil es sich hier um einen Feind bündelt, der hinter seine» Bergen io gut wie unangreifbar ist. Den Engländern ist im Jahre 1868 der Zug nach Magd " " " ' sie iss«, gekostet bat, nicht wirderdolen würden. gewisser, als daß als allerdings gelungen. Nichts aber ist dieses Unternehmen, welches ihnen 30 Mill. Lstr. Im Eoniinunal-Theater von Pinoja wurden während der cie - - ' .. von der Galerie herab Tausende von Zetteln mit der Äus- chriit: „Nieder die Henker von Sahati! Nieder die Regierung I" in dgs Parterre binabgeworse». Gleichzeitig verlangte das Publikum stümiiich die Jntviiirung des KönigSmaricl^S, der mit den Rusen: „Es lebe die Armee! Nieder mit de» Verräthem l" aufgenommen wurde. Die Galerie wurde mit Wassengcwalt geränmt. wobei es zu ziemlich erbittertem Kampfe kam. Em Tbeil des Parterre und Loge».Publikums flüchtete, größere Excejse besticchtend. England. In Liverpool verthkiltc der denische Konsul. Herr L- F. Bohr, an die Mannschaft des RettuiinSboolrS in Lytbam. welche bei dem »enlichen großen Slurine die Beiatzinigbesäest,c»>- dcicn Hamburger BarkschiffeS „Mexico" gerostet haste. iin Än'trage des Kaisers von Teulicbland die von diesem für diest» Zweck ge spendete Snmiiie von Lstr. 144, wovon ei» jeder Man» der Be> satzung Lstr. 8 und der Bvotfnhrer Lstr. 16 erhielt. Letzterer über reichte Herrn Bohr eine Photographie der Mannschaft in dein Boot und bat ihn, in seinem n»d seiner Kollegen Name» dem Kaiser seilten Tank für die Gabe ausziidrücken, wobei er zugleich versicherte, daß die Mannschaft deS Lythamer Rettungsbootes stets bereit sein würde, wenn ein dentsches oder irgend ein iremdeS vser ciiglnches Schiss an der Küste vv» Lancashtre in Gesobr geriethe, auf das erste Signal hin sofort ihre Pflicht zu thun. Herr Bahr »n!„n die Photographie an, indem er bemerkte, er werde sie in seinem Bureau aiishängen. damit ein jeder deutscher Schissskapitä», der dorthin käme, die PortraitS der edle» Männer sehen könnte, die ihre Lands leute aus so schiverer Geiahr errettet hätten. Bei der Wahl >n St. Georges wurde Goschen mit 5702 Stimmen i»ö Unterhaus gewählt. Sein Gegenkandidat Haysinan (radikal) erhielt I5a5 Stimme». DaS Bulgarirn-Blaubuch hellt manchen Punkt deutlich ans, nameiittich daß Deulichiand und Oesterreich den Fürsten Alexander soiort nach dessen Abdankungs-Telegramm an de» Czare» ansgabe», während der englische Minister Jddesleiah »och am Vorabende seiner Abreise de» Fürsten anfsorderte, ui Bulgarien zu bleiben und weiter zn regiere». Ocster>kich und Deutschland erklärten schon am 2. Sepiember. wenngleich die Mächte dcn Fürsten Alexander aus den Thron ge'etzt, bälten sie keine Pflicht, ilm daselbst zn erhalten. Jddeslcigh tclcgraphirte dagegen noch am 6. September au LaScelleS. derselbe möge den Fürsten zum Bleiben bestimme». Bei dem Jahresbanket der vereinigten Handelskammern von London hielt der Unterslaatsiekrelär des Auswärtige», Fcrgnsso». eine Rrde, i» welcher er feierlich versicherte, die Bemühungen der großbiitanniiclien Regierung seien ernstlich ans die Erhnltung des Friedens gerichtet. Niemand wünsche den Frieden jehnliclier. als die Königin selber. Eine Kriegsgefahr sei allerdings vorhanden, aber die Sonveräne Europas seien ohne Ausnahme von dem leb hafte» Wunsche beseelt, dcn Friede» aufrecht zn erhalten und alle Minister Europas hätten den Wnnich nach Frieden bekundet. In »euerer Zeit hätte das Ministerium keine Information empfangen, daß ein Krieg wahricheinlich sei. Vielmehr sei der von allen aus- gedrückte Wunsch vorhanden, die Ursache» der Uneinigkeit zu be seitige» und die euiopälicheu Fragen in billiger und aufrichtiger Weise zu behandeln. ES irr weder eine große Ursache für den Krieg,vorhanden, »och herrsche ein iolcher Zustand der Erbitterung und «paminng, welcher de» Krieg entweder unvermeidlich, oder selbst wahrscheinlich mache. In Süd-Schottland inszcnirten l2.000 Bergleute einen Streik. Sie plünderten viele Läden und vertheiste» Brot, Fleisch und Wein an Arme Man befurchtet die Ausbreitung, da sich den Streiken den auch Arrcstaten, welche durch Zerstörung der Polizeistation gewallsam befreit wurden, anaeschlossc» baben. London. Ter Minister des Aciißercii »rächt bekamst, daß 300 Dacoits, die bei Wontuo bivonakirende Kavaleriekoloiiiie HyderadobadS aiigrissen und »ach einer Stunde blutigen Kampfes zurückgeschlagen worden sind. Die Engländer verloren 5 Soldaten und 2 Offiziere. Zwei EStadrons Jäger sind mit der Verfolgung der Daeoils beichcrsligt. — Zn dem Ansstande der Bergarbeiter i» Glasgow wird berichtet: Nur mit großer Mühe konnte die Polizei die Banden auseinander treiben. Zwei Bcrhattnnge» wurden vor genommen und Unterstützung von Poli;eiman»schasten mußte regriß rirt werden, da man neue Kundgebungen befurchtet. Die Sozral- demokrnten haben abermals die Kirchen heimgesucht, doch eingedenk der letzte» strengen Uriheile sich ruhig verhalten. Gelegentlich der Niederlage der italienischen Truppen bei Massanah berichtet der „Figaro ein Wort von König Humbert. Dcr'est'c hat alle Feste ab rage» lassen, indem ibm dieser Fall „ein Stachel im Herzen wäre". Der hohe italienische Adel ist natürlich dem Beispiel des Monarchen ge folgt und der diesiährige Karneval wird in ganz Italic» sehr still kein. Die srunzüsiichcn Blätter Irenen sich über die Ministerkrisis und plaidiren warm für die Koniellpräsiventschast des Generals Menebrea, italienischen Gesandte» in Paris. Demselben feble» nur dir Geburt zum Franzose», mit Herr und Sinn wäre er cs und die italienische Politik würde unter ihm natürlich sranzoierifreuiidlich sein. Rußland. Der Panslcwist Katkvw bezeichnet die Jnrermrung der bulgarischen Aufwiegler in Nnmänien als trauriges Zeichen für die rusmche Diplomatie und als das äußerste Sinken der russischen Autorität im Orient. Er spricht Nnmänien daS Siecht dreier Jntcr- nirung ab und erklärt dessen zn Gunsten der bulgarischen Usurpatoren hinneigende Haltung siir direkt gegen Rußland gerichtet. Demnächst soll die Ersetzung des Eheks der Staatspolizei, Orichewski. durch den Petersburger Stadthnuptmanu General Gresser eriolgcn. Orichervskr soll zum Nachfolger des Geiicrulgou- verncurS von Kiew, Generals Drenkelen, desrgmrt iem, welcher zum Curator des Thronfolgers erinrniit werden und diesen aus einer größeren Reise im Innern des Reiches begleiten wird. — Der An trag deS Justizministers, daß der Ausschluß der Ocffentlichkeit des Gerichtsverfahrens in jedem einzelne» Falle seinem Ermessen an heim gestellt werde, wurde vom Rcichsrathe abgelehnt und dem Jnstizministcr blos das Recht emgeräunit, für Gerichtsverhandlun gen drn Ausschluß der Ocffentlichkeit bei dem Senate der oberste» Justizbebörde zu beantrage». Bulgarien- Die „Times" berichtet von einem am Fürsten Alexander von Bulgarien vernichten sensationellen, betrügerischen ErvresiuiiaSversiich. der von einem gewissen Sankow verübt worden ist. Als Fürst Alexander nach seiner gewaltjamen Entfernung aus Sofia von allen Geldmitteln entblößt in Rcni ankanr, stellte ihm dex Führer der Eskorte, Kapitän Sankow. 49,000 Francs zur Ver fügung. Sankow, der jetzt als Emigrant in Odessa lebt, ließ drisch eine» dortigen Notar jungst dcn Fürsten zur Rückerstattung vieler Summe anssordern. Fürst Aligander wandte sich nach Sofia um Ainklärnng. und nun stellte es sich heraus, daß Zankow. der Ehes der damalraen proviiorisibkii Regierung, bei der Abreise des Fürste» auS dessen Privalschcitulle 50.000 F,g»cs entnommen und dieselbe Sankow für den Fürsten überarbeit habe. Sankow behielt >000 Francs und übergab de» Rest dem Fürste». Was er also jetzt urückverlangt, war Privateigeuthiim des Fürsten. (Sankow und 'aiikow sind einander würdig.) Die Wiener „Polst. Korr." erfährt aus Konstantinopel, Za»kow Gesamten »ah«« von zwölf Personen in össentl"' tzre öffentliche Meinung de- Lande- .. Sofia genügen würde, um in russische Bahnen zu lenken bedark eS. seiner Ansicht nach zn hierin Recht Kat. läßt sich ohne nähere KenntnFse der Verhältnisse nicht benrtheilen. Für jeden, der m.' .. , im Orient vertraut ist. wird diese Ausfasjnng ab. allerdings etwas ZntresseudrS baben. iveil er nicht bezweireln kann Trä, Einer diesem na l lfuetrii Belebung nicht. Ob daß die Zahl der -Beive-ung in Bn! wirb aver munruai oas rvegeiiilien, wenn »r> Elemente zur Herrschaft gelangen. Hieraus erk börilcke hartnäckige Drängen Rußlands aut den' schast, und vo» diesem Verlangen wird eS i»c verweigere die Annahme des Zngcständnisses eines Negenteiiposteiis und zweier MiiiisterPortesenilles illr die Opposition und verlange eine größere Vertretung der Opposition in der Regentschaft. , Wie die „Kreuz - Zeiiiing" aus guter Onelle erfährt, ist cs icht unwahrscheinlich, daß General von KaulbarS binnen Kurzem ..ach Bulgarien zurückkehrt, und zwar dürste er das keineswegs so ungern thun, als man »ach dem negativen Eracbniß seines Herbst- ausenthaltrs daselbst annehnicn sollte. Er scheintdieseS.iirggtiveEcgcb- niß" lediglich mangelnder Unterstützung zuzuschreiben. und »st, wie inan mat. der Meinung, daß die Ausweisung von 'cchS und die zeitweilig« ^ . räger der Unabkä»aigkeitS-4 garien. wie in jeden, anderen haidasiatiichen Lande, eine . mäßig sehr geringe ist. Die Masse folgt blind, wo sie eine lest. Hand zu fühlen glaubt, und dies ist so lange von außerordentlichem Werthe. als die Führung sich in den richtigen Händen befinde: wird aber natürlich das Gegentheik. wenn nunder wohlmeinend. erklärt sich daö unai!' Rücktritt der Regem , ^ , nicht abgehen, »veil es eben überzeugt ist. daß ihm Bulgarien wir ein reifer Apfel in dcn Schnob lallen würde, sobald Zankow an die Stelle Stambulows aetreten wäre. Auch dle Piorle gielst sich hierüber keiner Tausch»» hin. und da sie das übermäßige Anwachien des russischen Emfluij. in Bulgarien im Ernste nicht wünsche» kan», io sind die Verband lmige». die sie gegenwärtig mit den bulgarischen Notablen sribr: ivcicnilich i»r .driatoriiche» Sinne" zu verstehen, d. h. sie ha: nicht die mindeste Eile damit. Je länger, je lieber, heißt es viel mehr bei ihr. und bei der außcrordcmstchen Kunst »n Verschleppen wie sie allen orientalischen Diplomaren eigen, kann es. wenn mch unberechenbare Ereignisse dazwischen treten, in der Thal sehr la» i dauern, bis man zu einer Verstandiguna gelangt. Rumänien. Eine Miiilüikominission ging aus Bukarest nacl Essen ab zur llebernahme von eil Krupp-Ballerien. 165 Tarnen Projektile sind aus den 13. Mai lieferbar. Bmertka. Ter „Times" zusolae sind in Washington all Versuche, noch in dieser Session des Kongresses eine Verändern!: des Zolltarifs herbeiznsiihrcn oder B'lls zur Abschaffung vo Steuern durchzubringen, arffgegcbcn worden, da hierfür im Neprä sentaiitenhauie keine Mehrheit zu finden ist. — Ter Senat hat d. Bill angenommen, welche die Landung von Fremden verbietet, L sich kontraktlich oder ioirslwie zu gewisseii Arbeilsielstuilgen verpsli.h tet haben. Aenilleron. -f Z» de» letzten Proben und der Premiöre von „Der schwarz Schleier' (morgen Hvitheatcr Nensladt) ist der Verfasser Herr D Oskar Blni» enthal bereits gestern Abend hier eingetrosi. und im Hotel Weber abgesti«'gen. -f In der vorgestrigen Ausführung von „Junker Hein;" widmete die Dresdner L>rderinicl der Frg» Kammeriängcrin S ch nri in dankbarem Andenken g» die Mitwirkung der letzteren im Lieder ta?el-Eo»cerl einen pinchtvollen Lorbcerkranz mit ponceaurothc. Schleiseii, woraus die Worte zu leir.i waren: „Unserer hochverehrte! Frnn Meistersingern! Eleine »tine Schuch dre DreSdne. Liedertafel ain 8. Februar 1887.' -j- Das Concerl des Berliner Kgl. Do »ichorS — dessen Pro gramm sich in der Hauptsache ans a capella-Ebörcn zusanimensteü — findet heute im Saale dr-s Hotel de Taxe statt. h Tcre > inn Tua ist von der Kaiierni eingeladen worden in dem morgen stattfindendcn Hoskonzerte mitzirwirken. Fcl. Tn begiebt sich in Folge dessen morgen früh »ach Berlin und tru heute ini Rciidenzthealer zmn lctzien Male auf. f Das Kgl. Eoniervaroriui» veranstaltet heute eine» Opern-Abend. Zur Aufführung gelangen Szene» aus „Figaro'S Hvcdzcit" und Lffeiibach's einacligc Operette »Tie Verlobung be: der Laterne". ß Cdm. Kretschmers neues Chorwerk „Sieg im Gesang" wurde am Tienstng vom Pnulincr Gesangverein im Leipziger Ge wandhaus unter aroßem Bestall am'gcsührt. Der Lompomsl wurde am Schlüsse des Werkes mehrfach gerufen. -f Lcipzig, 9. Febr. Aus das „Nheingold" folgte heute Abend im Neuen Thealcr zu Leipug — zum ersten Male unter der Aera Siaegemann — Wagners „Walküre". Dieser erste Tag aus der Trilogie „Der Ring des Nibelungen' war weniger gm besucht als das Vorspiel, der Benall aber, leibst die Claquc abge rechnet, die sich ani heutigen Abend in geradezu widerlicher Weile breit machte, nach jeden, Aktschluß ein ziemlich starker. Säunmlichc Hauptrollen befanden sich diesmal in den besten Händen, mit Aus nähme der Partie der Fricka, welcher Frl. Scherender« geinnglicy nllcmalls befriedigend, schamvieierstch aber durchaus unzureichend sich entledigte. Die zürnende altnordische Juno, weiche ihrem lockeren Hcmr Gemahl in >o uuzwcidculiger Weise die Leviten liest, er fordert denn doch, soll die Nolle überhaupt noch Wirkung thun, eine geschultere Darstellerin, als es die strebsame Anfängerin zur Zeit wenigstens ist. Frl. Scherender« hicic ihre Gardinenpredigt mit einer >v gleichgiliige» stereotypen Miene, daß die ganze Szene dadurch einen Nicht nur langweiligen, sondern geradezu mnglanb- wiirdige» Eindruck machte. Um die Illusion vollends zu rauben, erschien die junge Dame im letzten Akt »och als Walküre Wallrante ungefähr in dericlben Gewandung und demselben Exterieur wie vorher als Göttcrmutier. Das Schlachtroß Grane, ferner die von Wagner wiederholt vorgeschricbenen Blitze und so manches Andere, ivas Wagner im Textbuch uns auffiihrt, glänzte leider durch abso lute Abwesenheit. Und hier berühre» wir gleich den wundesten Punkt der ganzen diesmaligen Leipziger Aufführung der „Walküre", die szenische Ausstattung. Ei» Gluck für Direktor Staeaemaim, daß Wagner todt ist: hätte der D>chtcrco»ivo»ist der heutigen Auffiibrmig beiwohnen können, er hätte sicher über die Ausstattung des Ganzen, die. von Einzelheiten abgesehen — trefflich war be sonders die Schlußszene arrangirt — mehr als eine» bercchiigle, Wunsch unerfüllt ließ, sich noch in aarn anderer Weise als um mißbilligend geäußert. Die jetzige Direklion des Stadttyeatcr- 'pari eben aut der Buhne z» viel, während sie »ach dcn zienstici »»verblümten Aeußerungen des ProiejsorS Arndt (in einer der d: Sache berührenden Sladiverordiieicnsitznngen) außerhalb der Bub: . desto weniger zurückhaltend iein soll. Mit der nichtssagende», jed Charakteristik wie jedes sittlichen Haltes entbehrenden Figur d. , Göttervaters Wotan fand sich Herr Schclper meisterhaft ab, d. geschätzte Äimstler, der diese Rolle schon unter der früheren Tic '. tio» glanzvoll dnrchgesührt, hatte auch diesmal mit den Löwe: antbcil am Erfolg, zumal im Schlußakt, wo er sicher dem Be. rcnther ersten Darsteller dieser Nolle. Betz, nichts nachgab. Rebe: ihm excellirie vor Allem die Trägerin der Titelrolle. Frau Moran Hlloen als Walküre Brünnhilde. Frau Mormi-Olde» wirkte nament l>ch im 3- Akt bestrickend und mit dem Aufgebot all' ihres gcsaug lichen ivic schanspielerüche» Könnens: man kann behaupten, da:, die Künstlerin, stünde ihr außerdem noch ein gewinnenderes Aeußere zur Verfügung, in jeder Beziehung eine Musterrcpräsentcinli« dc. Walküre" wäre. Herr Lederer wäre ein lehr guter Sigmund wenn er nur auch diesmal etwas mehr aus sich beransgcgange: wäre. Eine günstige Ausnahme war die große Licbesizene de. ersten Aktes. Hier zeigte er das nöthige Feuer und die Lievesglnst wie sie überhaupt einem Bruder der Schwester gegenüber erträglich ist, ohne widerlichen wirken. Schlecht und recht führte auch sein. Partnerin, Frau Sthamer-Andrießen uns ihre Sieglinde vor und stand gerade im l. Akt gcianalich wie darstellerisch nahezu am der Höbe ihrer Ausaabe. später fiel sie allerdings in der einen wie in »ab. Herr Greiizm als Hmidiiig. ward ii wichtigen Rolle durchweg gerechi Der Walkürenchor endlich, auS dem sich bcwnders die olockcuhclie limine der Frau Banmann hervorkob, that im Schlußakt gleich falls seine Schuldigkeit, obwohl er noch lebensvoller, charakteristische! halte gehalten sein können. Am Schluß der Vorstellung wurden auch Direktor Staegemann sowie Kapellmeister Mahler, der erst siir dcn «»krankten bewahrten ersten Kapellmeister Nikiich eilige sprangen war. gerufen. Einen Hauptanldeil am Gelingen der Vor stelliing aber hatte daS Orchester, das sich auch diesmal als in allen -vätteln fest erwies. -h Von der „Ailgemeinen Weltaeichichte von Theodo- slathe, Gustav Hertzberg, Ferd. Justi, I. von Pfliigk-Hcirttung Kartin Philippson. (12 Bände in ca. 140 Liefermiac» ä 1 Ml Berlin, G. Grotcsche Verlagsbuchhandlung)" liegt nmimehr mit der 69. Lieferung auch der 7. Band dieser „Allgemeinen Weltgeschichte" vollendet vor; derselbe ist der erste von Pbilippsons „Geschickte de> Neueren Zeit". Der Verfasser, durchaus vertraut mit den Quellen und der umfangreichen, einschlägigen Literatur, gicbt in arvßc». klaren Zügen ein aetrenes objektives Bild von jener Zeit und ihren Umwälzungen a»i kirchlichem nnd politischem Gcdicle weltlichen Geschichte, die um die Gestalt Kaiser Karl V. und seiner Nachfolger sich anietzt. Ueberall zeigt sich Philippson ruhig ab- wägend und deshalb objektiv beurtheilend. * Vergleich, ungezogen. Kinder gleiche« den LottericloMm — diele bleiben
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