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Dresdner Nachrichten : 11.02.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188702116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870211
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870211
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-02
- Tag 1887-02-11
-
Monat
1887-02
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.02.1887
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^ - ^ -i .L L ^ « L! LZ -v « p s K)Ä fand am Mittwoch eine Bürgnverlammlung Ztvcck» statt. Tiesekve war von ca. VW Wm-ener Bür- Direktor der landwittkffchaltliche» Kreisichnle, cte als Referent in treisticher pglrtotischer Rede er Militärvorlage. Der anivrsende Kandidat irzen, versuch! »and statistisch« en-prSsrnzstärl d als anch vo höheren Koste Dritten und da »urien Vahlbclp ;rm besucht. Ter , Semeck. beleuchtete othwendiakeit der Militärvorlage. Tozialdeinokratc». Eigarrrnmacher Kögel in Wurzen, versucht» dies zu widerlegen. Di. Wcmeck bciricS an der Hand statistischer Daten, daß die beabsichtigte Erhöhung der FcicdenSpcSsrnzstälke aus I Broj. der Bevölkerung sowohl vo» Rußland als auch von Frankreich vetiGhtlich iibrrschritte» sei. daß auch die höheren Kosten durchaus die steucrkralt Deutschland- nicht überschritten und daß überhaupt daran- den untersten beiden Steuerklassen (3W-8W Mt) nur der doch für den Kops kam» nennenSwerkhe Betrag van IS'/» Vs. entsalle. Es sei einfach lächerlich, noch weiter vo» einer unerschivingbacen Mehrbelastung de- Arbeiter- zu sprechen, wie die nern von sozialdemokratische» Rcdncm geschieht. Der bisherige Vertreter des N. sächsischen Wahlkreise-, Rittcrgittsbcsitzer Günther- Saalhauien, von dem »«an wisse, dag er für die Militärvorlage tri und der auch sonst sei» Mandat in« Sinne seiner Wähler ansgeilbt, wurde hieraus zur Wiederwahl vorgeschlagen »nd dieser Vorschlag von der Beriaminlung durch die zur OrdnungSpartei gehörige» Bürger mit allseitigem Jubel angenvnnnrn. — Osten er Brief. »Sie haben, geehrte Redaktion, t» der nationalen Angelegenheit. die seht alle Patrioten bewegt, bisher so entschieden die Sarve der Reichsffcunde vcrticte», wie auch nicht anders zu erwarte» war. dah ich noch der Hoffnung hingcbe, Sic werde» narhsolgende Besprechung de- W a h l a u s r n t e S , LandeSau-schustes der d e»t s ch s re i s i n n i g r» Partei »> Sachsen" den Spalten Ihre- weitverbreitete» »nd emflnßrrichen BlatieS nicht verschließe». Man lönnie denke», wenigstens in Dresden, teuer ominöse Wahlaufruf sei nichts weiter als eine aca dciiusche Erörtc>»»g der schwebende» Fiagrn vom Standpunkte der Jorlsctnittspaitei aus. die ja doch aiis der schiefen Ebene nach ab wärts bald aus dem Pnnlte der Auslösung angrkonnuen sein wird. Nachdem aber auch tür TrrSdc» 'Wahlkandidaten der Fortschriltler ausgestellt worden sind, ist eS Pflicht jedes unbesangcnen BlirgcrS. sei,cs Wahl-Maniicsi noch en.inal anzniehc» und zu prüfen. Ter Wahlaufruf sagt: „lind doch ist der Reichstag auigelösl! Wes halb? Es handelt sich nicht »m daS Septennat l CS bandelt sich nicht »m die Wihrlrait des deutsche» Volkes! Eine» ge fügige» Reichstag will man habe», ei» Parlament mit willenlose» Jainänncrn. Emen Reichstag, der daS TabakSmvnopol und das Branntweinmonopol bewilligt, der eS zuläht, daß die deutschen Eisenbahnen, also auch die sächsischen, zu Reich-eisenbahnen gemacht werden, und der zuslninnt. ivcun unser heiligstes politisches Recht, das gleiche und geheime Wahlrecht, vernichtet wird." — Fürwahr: diese positive» Behauptungen des Wahlausichusses gegenüber den strikte» Erklärungen ÄiSinarck's. Moltke'S und der anderen Organe dcS BnndeSrathes. gegenüber den nicht zu drittelnden AuSiprachcn de- ehrwürdigen greisen Kaisers involviren eine so direkte Beleidi gung der NeichSregieruug, daß man die Verblendung der Fort- ichriltspartci kaum begleiten kan». Sie begnügt sich nicht mit der Aussübrung: „wir glauben, daß", solidem sie sagt definitiv: „rö bandelt sich nicht um das Scpkeiiiiat, cs bandelt sich nicht »in die Wehrkraft dcS deutschen Vaterlandes'': heißt daS nicht mit klaren, dürren Worten: Alles Das. ivaS von Seiten der ReichSregierung in dieser hochwichtigen Angelegenheit als Motiv ausgestellt worden, ist nicht wahr? Fürwahr: es muß jedem Patrioten »iesschmcrzlich «sem. daß die Führer der Fortschrittspartei io kopflos grichriebe» haben. Behauptungen, die mir zur Verwirrung der Ansichten sühcen in einer Zeit, wo das Vaterland in Gefahr ist. Doppelt bedauer lich ist eS iür Dresden, daß Mitglieder der beiden städtische» Eollc- gien diesen Wahlaufruf nnteiscbriebeii haben, der in allen Kreisen in« In- und AuSIande !o berechligles Auischcn erregt hat. llnd da wir nun die Perspective vor rmS haben, einen Abklatsch des be rüchtigten WahlinanüesteS anch von dcm hiesigen Forlichrittskandi- daten in seiner Wäblcrveriammlnng zu hören, hielt ich mich vcr- vffichtet. aus die Essenz der genannten Partei noch einmal hinzn- zrigen. Hochachtungsvoll Ein Bürger." — Der namentlich von seinen Umwohner» vicliach geschmähte Zwingerleich bildete geilem Abend den Anziehungspunkt von Tnuienvcir Dresdner Emwohncm. Das von Herrn Tcichpächler Röder zum Besten des Albcrtvereins arrangilte Eisscst »ahm emcn überans prächtigen Verlaus. BercilS den Tag über waren seitens des Herrn Earlonuagcuiahcikanlc» Fröhlich, am See, welcher mit der Lieferung der zahlreichen Lampions betraut worden war. und dcS Herrn Scuensieder O>lo. welcher die »ach Tausenden zahlenden JlluminativnSlämvchen geliefert hat, die erforderliche» Vorbereilliiiaen gclrofsen. Der Teich bot einen glanzvollcuAiiblick. An der Eisssächc lim zog sich eine Garnitur bnntei Lampions, unterbrochen von weithin leuchtenden Sternen nuS Lämpchen, und von vier Punkten der Peripherie des Teiches schwangen sich mächtige Giiirlanden nach dem hoch ausrngendcn Rcgriierattvgasbreiiner in der Mitte des TeichcS aus dem Musispavillon. Der letziere selbst, in welchem die Kapelle des Gardereilerregmients kcmzerticte, war durch eine reiche Menge kleinerer Lichter rckonct. De» GIg>izvp»nll der ganzen Szenerie vildcle indei^cn das Tcichichlößchc» uns seine Umgebung. Die Sinne und Kamen des architckloinicheir hubichen Gebäudes waren mit Jllmninationcslän nichen reich bcirht. zwischen den Baume» der Umgebung rnntlen sich Guirlandcil von Lampions und von Pyramiden crstiahlte bcller Lichtschein. Ter Balkon des Schlößchens, dessen innere Raume für de» Empsang vcr allerhöchsten und höchsten Herrschatten vorbereiiet war, war »nl Teppiche» und Traperien beleak. Emen lehr hüvlchen Anblick bot namentlich anch die nach dem Theater zu gelegene Seite, über deren Eingang ein ..-4" >n> Lichtglanze ettirahlte. Als um 7 Uhr die Klange der Gardereiterkapclle ertönten, halte sich bereits em ziemlich zahl reiches Publikum zur Belustigung am Schlutschuhlauscn eilige- runden. Von den allerhöchsten Herrschatten trafen '»nächst in Wagen Se. Kgl. Hvh. Pcm; Gcocg, Prinzess»! Mathilde, die Prinzen Johann Georg. Max und Albert i» Begleitung der Hof dame Gräfin v. Vitzthum, dcS MajvcS v. Oer und Rittmeister v. Carlowitz ein. Unmittelbar daraus erfolgte in einem Kgl Gala wogen die Ankniril Ihrer Majesrälen des Königsund der Königin, gleitet von von der Prinzessin von Holste,», dcm Flügeladstttanlen v. Marlortie und Gräfin Einsiedel. Die höchsten Herrschaften wurden von Heini Teichpächter Roder durch die Räume des Schlößchens, wo Ihre Majestät die Königin und Ihre Kgl. Hoh. Prinzessin Mathilde seitens der Totttter des Herr» Röder dnrgc- reichte Bouquets eiitgegeuirahme». nach dem Balkon geleitet. Als die Kgl. Familie daselbst sichtbar wurde, imointte die Musikkapelle die Sachseuln»nue und vom E»'e heraus erschollen brausende Hoch ruse. In der Umgebuug des TeichcS hatte sich inzwischen ein nach Tausenden zählences Publikum augesammelt und es herrschte eine Stmmiung wie bei einem Vvlkstesie. Punkt 9 Uhr »nh-endie aller höchsten und höchsteil Hcrrichailen nach dem Kgl. Schloß bez. dem PalaiS aut der Langestcaße zurück, begleitet von den Hochrmcn der zahlreichen Menge. Das Fest, welches durch die ziemliche Wind stille und die günstige Lage des Zwingerteiches sehr begünstigt wurde, war icdemaUS eines der gelungenste» Eisscstc der lebten Jnhre. — Da- Kgl. Justizministerium hat. nachdem der bisherige Friedensrichter 'ür den l. nnd 2. Polizcivezirk der Stadt Dresden. Herr Bernhard Grüner, um seine Enthebung vom Amte msolge Erkrankung nebele» halte, an dessen Stelle Herrn Kaufmann Johann Hermann Paul TauSz. hier, Bluiueuslcaßc :)4 wohnhast, zum Friedensrichter sin die erwähnte» Bezirke ernannt. Ebenso wurde derselbe zum Kirchcnvocilelier der Johanniskirche durch Cooptation des bclrcfsendc» Kirchcnvorslantes gewählt. — Von der Anstallsdircklion Brännsdorl erhalten wir folgende Zuschrnt: „Gestatten Sie. cmen Jrrlbiim nnszullärc», der m weiten Kreiien verbrellet ist und sich auch »> einer Mittheilunq der Dienstagsnununcr IhrcS Blattes siudct. 2 arnach ist einem Aufseher der Slraiaminlk Bräunsdori ein Gesangener währeiid der Eikenbalmtahrt aus dem Eoupec cirtlpiunge». Diese-Malheur vossirte zunächst keinem Bräunsdotter Vcamien, sondern einem Meißner. Sodann, und daraus kommt cs namentlich an. ist Bröunsdott durchaus keine Slraiaiisiail mehr, sondern, ebenso wie Großhcnnersdvtt bei Zittau, eine Erzichungs- und Besserungsan stalt; es bat darum auch unter sei,»» 300 Zöglinge» nicht ciiicn einzigen Gefangenen oder Sträfling. Tie Ltmiauslallen sür Jugend liche in Sachten lind seit langer als einem Jahrzehnt m Sach'en- burg und Grünharn: nach BrärmSdorf werden nie criminell Ver urteilte gehigcht. Jeder, der die Ltraianstalt BrännSdori kennt, weis, daß die Einrichtungen derselben mit em r Strafanstalt durch aus nicht- gemein hoben, daß von Sicherhettdinaßregeln. vo» hohen Mauew. Gittern. Wachen rc. gar keine Rede ist. und daß die Fröhlichkeit, welche bei aller guten Zucht unter den Zöglingen herrsch», von dem trüben Ernste der Slur'cmslaltc» lehr ubinchi. Die Scheu vor der angeblichen Strasanstalt BräimSdors läßt manche Ellern, die mit ungeralhciicn Kmdcm bittere Nvih habe», überall, selbst in ziemlicher Ferne, anklvvicn. Meist werde» sie ab- aewieien. wenn die Kindrr verrttS cviisirmnt sind, oder die hoben -kosten sind chrren uncrschwrngltch. DaS Rauhe Haus in Hvm hat allein tn 4 Jahren SS Anlnahmegesuch« an- Sachsen abgilchm. Wir glauben, manchen schwcrbrsorgten Eltern eure» Dienst zu er weise». wenn wir sie darauf aufmerksam machen, daß VrannSdors Erziehung-- und Bissen»,g»anstalt für Schulkinder und auch sür bereit- Lonfirmirte ist. Die tetzleren werde» in der Oekonomie h«. schäktigt oder in einem Handwrrt unterrichtet, »S wird aber auch tür Unterricht gesorgt werden können, der über den der einfachen Volkvlchnle binauSgrht. — Der Vorstand de- Dresdner Vauverein- für Arbei- trrwr'hnungk» schreibt »»-: „Wir sind von dem Resultate der von nn- am vergangenen Sonnabend nach bei» »Tivoli" ein- beruscne» Versammlung sehr erfreut; di« Hastung der so überaus zahlreich erschienene» Arbriliiehiner ivar eine unseren Zielen gün- stige. ja öfter» geradezu begeisterte. D«e Veriaiumlung brachte »n- »icht nur eine große Zahl vo» A»tbeill»>cb-Reb»>rn, und Mitglie dern. sondern viele der Arbeitncbnrer gaben uns auch so ichähbare Anrearrnaen und beiechtigte Wünsche, daß damit der Zweck der Versinninlung vollständig erreicht wurde. I» AuStührrliig dieser Wünsche werden wir Zahlstellen i» Eigarrengcschäste» aller Stadt- tbeile errichten und bitten llicsicktante» »in gefällige Angabe ihrer Adretten in unser Vurcan. AugnstuSstraße 4, l. Wir werden die zu erbauende» Häuser möglichst nabe der Stadt und nach den ver schiedenste» Seiten hin bauen unv auch kleine Kellerräume nicht vergessen. Vor Aller» aber werde» wir 8 8 der Bestimmungen üver Anthestbücher in der Gencralversaininliiiig Airsgng März »r- svsern ändern, daß die Griuldslücke, anstatt nach 2i) Jahren, erst »ach 24 Jahren schuidensrries Eigrntbuni desLooSgeiviimeiS werden. Hierdurch werden Diejenigen nicht gebindert, welche im Stande sind, durch ein kleines Kapital daS EigenIhumSrecht früher zu er langen. den andere» wensger Glücklichen aver könne» wir dadurch wesentliche Hcraviehnng der Adzahlungsraten und Mielhcrr bieten. Während bei 20 Jahren z. B. bei tiOOÜ Mk. Kosten deo HanseS die Lovsgewiitticr ca. 250 Mk., die Ailcnniether ISO Mk., bei SSOO Mk. ea. 220 Mk. die Aiternriether resp. l-lO Mk.. bei 5000 Mk. ca. 2l0 Mk. relr>. 130 Mk Abzahinngr» und Miethe» zahlen müssen, betragen dieselben bei 24 Jahren lur 6000 Mk. Kosteiipreis n»c ca 2t0 Mk.. reip. >'/> Mk.. sür SSOO Mk. nur ca. lOO Mk.. resp 14« Mk., sür SOOO Mk. ca. 170 Mk.. reip. IllOMk., also a»»z bedeniend weniger. Wir dritten dadurch ans noch wesentlich größere Betheili« gung rechnen: bietet dock unser Verein de» Arbeitnehmer» nicht nur gute, geinndc, billige Wohnungen und Anssicht ans ein eigenes Heim, sonder» eS ist anch eine Sparkasse mit Verzinsung für sie und ihre Erben!" — Die vom hiesigen GabelSbergrr Stenographen- Verein am Mittwoch Abend im weißen Saal von Hrlbigs Etablissement veranstallcte GabelSbemer GcbnrtStagSseier war von über 200 Persvnen besucht. Als Vertreter dcS Kgl stcnograph. Instituts war Prof. Dr. Zcibig erschiene». Nach der Ausführung einer Fcstouverlure hielt Herr Bürgerichnilehrer Wehrmann den Festvortrag über: Gabelsbcrgcr als Charakter. In ausgezeichneter Weise schil derte deiselbe unter Benuhnng des kürzlich erschienene» Werke- „Briefwechsel zwischen Gabelsberger und W'garb" bisher noch nicht bekannt gewesene edle Ehamktcrzuge deS Meisters »nd enitcte »irr leinen hochinteressanten Vortrag reichen Beifall. Mitglied Frl. Marg. Kühnel enreute vie Festvericimmsnng durch schöne» Vortrag eurer herrlichen Dichtung aus Meister GnvelSberger vo» Rudolph Lavant. drsgl Frl. Walther durch den Gesang einiger Lieder. Das Ergcbniß dreier in den UebnngSabtheiliinge» des Vereins stattge- fnndener Preisichrribcn «ab hierauf der Vorstand Direktor Wagner kund, wonach die Mitglieder Kaufmann Hape. GerichtSichreiber cinS und Fit. Kühnel je den 2. und Kauiman» Schfried. ühnel und Forstanitsczpedient Philipp je den 3. Preis er hielten. Konzert und Tanz bildeten den Schluß dieier Gabels- bergerieier. jcbigeii Wahlrcklame hat sich hie und da auch Der agei . der Humor bemächtigt. So werden ganz ernsthait gehaltene Wahl- Rckiamcn vertheilt. welche wohlbekannte aber sonst sich iehr indifferent haltende Periönlichkeitc» z B einen hiesigen geschassten Restau rateur cinviehle», ohne daß dieser nur ci»e AI>»u»g davon hat und selbstverständlich von dem schlechten Witze nicht sehr erbaut ist. Wehe, wenn er den Urheber erwischt! — Herr Schuldirektor.Tärrichm idt i» Pieschen hat ein Schul- kathedcr konstrnirt. mit welchem zugleich eine Lel'einaichine, eine Schrrivwandtaiel und eine Rechenmaschine verbunden ist, wodnrch dem Unterrichte nicht »nweseiitl>ch? Bvrilicile envachien. Ter Ge nannte hakte nun vor Kurzem die Ehre, seine Ersiuduug dcm hiesi gen städtischen Schulansiclnisi'c vottührcn zu dürfen, und die Freude, daß Letzterer nicht bloS irinc» nngethcilte» Beifall wendete, sonder» iosort 6 Ercmplore rur die 5. Bürgerschlile, sowie sür die zu Oster» zu erössnciide 9. Bürger- und 20. Bezirksichliie bei ihm bestellte. — Einen recht schlimme» und beklagcnSwcrthe» AuSgang nahm eine fröhliche Zecherei einiger zur Uchinig eingezogener Reservisten, an welcher sich auch wie gewöhnlich aktive Leute ve- kheiligten. ES ging znm Dienst und einer der Active», der des Guten allru viel gethan, legte sich, als Arbeiter auf dem Schirß- sland befehligt, i» daS Gebüsch und schlief ein. Als man den Aermsten sand. ivar er last erfroren und mußte sofort an das Laza rett» abgegeben werden. Hoffentlich gelingt seine völlige Wieder herstellung. dannt er für die kleine Sünde keinen lebenslänglichen Denkzettel behalte. — Barbieren und Frisiren war srühcr in Dresden streng getrennt, w eS war sehr streng verboten, daß z. B- ein Barbier seinen Kunden auch die Kopfhaare schneide» durste und umgekehrt iväre eS keinem Friseur zu raihen gewesen, einmal einem semcr Kopchaarkniiden die Barlhaare ahznichne'dcn. Jetzt ist dies überall ans daS Bequemste vereinigt und zwar in einer AnSslattimg, die mit den früher bescheidenen Parbicrslubcn und Friscnrläden gar nickst mehr zn vergleichen ist. So hat z. B Herr Pilz scine Lokalität in der Tlompeterslraße nach dem Hause dir. t verlegt »nd daielbsl ein reizendes Haar-Atelier geschaffen. Kostbare Spiegel wette» daSAntlitzderi» brwegiichen.eleggnten undbegueincn Fauteuils sitzeiidcn Herren Haar-Ciiente» zurück Die sauberste Eiiiieiinng, Rasur und Abtrocknung wird von icenndlichcn und gewandten Händen vollzogen, scharfer Schccrenschnitt geht mit gcscbmackvvllcrOrdnuiig nnd mechanischer Dnrchhnrstung der Kopfhaare Hand in Hand, ic'anelle Ahiertignng. peinlichste Reinlichkeit und bescheidene Be- dicnnngsprelie machen das Pilz'sche Lokal mit seiner ganze» eleganten Ausstattung und Brlenchtnng durch (Vas und Oberlicht zu einem sehr angenehmen Aufenthalt. Wer also gesonnen ist. in anständigricr Form Haare zu lasten, der ireguentirc den Piiz'ichen Friseur- und Barbicrladcii in der Troiiipeterslraße. — Tie dem „Boten auS dem Niciengebirge" entnommene Nachricht, daß am 3. Februar im schlesischen Zillerthale zwei Erdstöße stattgcinnden hatten, wird »»s ans Erdmaniisdott bestritte» »Hier hat nichts gewackelt", heißt cs in der Zuschrift. — Für die schon erwähnte Ausstellung künstlicher Blumen. Diattpsianzen und Bliimenhestandlbeile. welch: i» der KnnstgcwerhcliaUe, Pragerstraße 49. stgtisinbeu soll, ist »unnichr ciidgittig der 29 März als ErvssnungSlag angrsetzt morden. ES ist dies um so lebhatter zu hegrußen. als emetteitS vo» de» betreffen« den Fabrikanten hiermit em sehr wichtiger Anfang zu einer energi schen Verticllmg ihrer Interesse» gegenüber nainentlich der Berli ner Konkurrenz gemacht wird und die unlängst erst gegründete Ver einigung der Fahrikanlcn der betreffenden Branche schnell ihre Be deutung iür den ganzen Industriezweig zu bekunden Gelegenheit findet, anocrnlbclls aber wert durch die sich täglich mehrenden Er klärungen der Theiinnimie an der Ausstellung die Sicherheit schon heute geboten ist. daß die Ausstellung wirklich der Bedeutung rrn- ierer Blumcittghttkalio» entspreche. Auch die Form der Ausstellung >it schon scstgcslellt, indcin man sich aus die Herstellung eines BiumenpatterreS geeinigt hat, um so »eben der saclu,iäß>gcn Dar stellung der einzelnen Erzeugnisse auch der große» Menge der Be sucher ein gnmulhiges und reizvolles Bild zu bieten. — T ic Ziehung der bekannten Ulm er Dvmbaulotteric beginnt bereits Antang März. ES kann da Jcdcrnia»» dein Glück lnr Weniges die Hand bictcir. Ei» LooS kostet letzt 3V« Mark — kan» ober m den letzten Tcmen »n Preise nvck steige». Deshalb mögen Diejenigen, die daS Glück in Ulm vcriilche» wollen, sich mit der Erwcrhiiiig eines LoolcS — hier bei Henri Wolf. Wallstr. Sa Schuhwaarciigeschäst — beeilen. — Tie PrriSikal-Kongrrsse werden dolksihümlich. So »and am Sonntag in Lengeleld ein solcher statt, zu welchem sich üv Theiinrhmrr cingcinnden hatten. Die Preise bestanden an- 4 Niesrn- wülsien und einem drrgl. Schinken, welch' letzteren Braumeister Schmidt ans Lcngetcld als Haupchrei- gewann. — In der Nacht zum Mittwoch wmden tn Schellenberg bei AugusluSdurg 4 Scheunen durch Feuer zerstört. Fortfrtzuug des »»kalt«» rvetle- Sette r-Ftsaeschtchle. Deutsches Sketch. Die Veröffentlichung de- Ialobinllchrn Schreiben» ,kt von vatikaullcher Stile angcorbirct worden. Gras Kvnrad Prevsing dat in össentlicher Bettammlinia erklärt und ebenso Dr. Diendorser in der„Dona»zeit»»g". daß sie erst au- den Zeitnngen tkenntiiiß von dem Schreiben de« Kardaialstant-lekretärs erhalten habe». Herr v Fcanckcnstein hatte allo bi- dabm. ob- leich da- vom 2t. Ja», datine Schriitstück doch wodl gegen den in seinen Händen gewclen sein wird, c» bis zum 4 Febr. den ^ itgliedrm der CentruniSlraktton des aiisgelöNc» Reichstage- nicht niiigetheilt. — Die klerikale „Do»a»-Ztg." geht init Herrn v. Francken- lirin auch danim schart ins Gericht, weil er in Folge de- enteren, drin Eentnim bekanntlich völlig vvrriilhaltcircn Jakvbinl'schen Schreiben- »nt der» Verzicht der „Mehrzahl seiner Kollegen" in Rom gedroht hatte. Nachdem er der CcntrnnrSfraktlvir al» solcher da- päpstliche Schreiben verschwiegen, hätte er bloS in seiner» eigenen Name» Verzicht aut das Abgeordiietenmandat aiibiete» dritten: im Rainen der Mehrzahl seiner Kollegen dem Papst einen solchen Verricht o»z>,kündigen, habe er kein Recht gehabt. Eine Vrrknnumllng vvn Vertrauensmänner» der EentrrnnSparlei im Wahlkreise AhauS- Lteinsrut hat einstimmig beschlvsse», dem Ab geordneten Beckmann die Abstimmung in der SepteniiatSsrage frei- zustellrn. Der Petersburger „Herold" läßt sich ans Berlin das abenteuer lich klingende Gerücht melden. 2S00 längst verabschiedete Offiziere, „darliiiter viele z» Invalide» und Halbinvaliden geschossene", wären beim prrußiichen KriegSinlnislerlui» wegen Wiedereintritt- im Falle einer Mobilmachung vorstellig geworden. Der KriraSminister habe durch den Grafen Mottle der» Kaiser Miltbeiiiuig davon zugehe» lnssen. und der Kaiser habe gesagt: Daran erkenne ich meine alten Waffenbrüder; wenn cS denn sein »ruß, dann wollen wir un-Alle für daS Wohl deS deuticben gleiches znin Glück »nd Segen der kommende» jüngere» Generation auf dem Schlachtfeld begraben lassen, und die Welt soll das Schnulpiel erlebe», daß der erste wieder rlcueritandciie Kaiser — die Weit nennt mich ja den Sieg reichen — auch seine übernommenen Pflichten treu bi- i» den Tod seinem Volle gegenüber erfüllen wird. Mit der deutsche» Kaiser- sahue in der Hand werde ich mich dahin stellen, wo die Gttahr in der Schlacht am größten sein wird, wen» meine Minister dies auch nicht leiden werden. Es würde incin schönster Tod sei», siegend für die Erhaltung des Reiches aus dein Schlachtfeld zu sterbe», um dcu-nachtviinurnde» Geschlechtern ein Vorbild zu sem. am weiche Weise wir Hvhenzoller» unsele Ausgabe aussassrn, als dcntlcbc Kaiser das neuettlnndene Reich zn schützen. Von meinem Volke aber ver lange ich Treue ui» T-eue l" W>r brauchen kaum hmzuzMaen, daß i» Berlin von der ganzen Geschichte nichts bekannt und dem Petersbumer Blatte wahrscheinlich etwas ailsgebunde» ist. Am Montag konnte man c»tt der Sparkasse z» Strakbiirg die Folgen der Verwirrung beobachten, welche die KncgSgrrnchte her- vorgerusen. ES wurden Einlagen im Betrage von über 130,000 Mk. gnsgezahlt, die vor acht Tage» gekündigt worden waren und der Zulauf am Schalter der Sparkasse war so groß, daß die Polizei zur Auirechthaltiiiig der Ordnung verstärkt werden mußte. Am 2. Februar sind zwei aut dem Fort Göbc» bei Metz be schäftigte Arbeiter, weiche sich in ausfälliger Weiie über die Lage und die uinere Einrichtung des genannten Forts nähere Auskunst zu verschaffen suchten, unter dem Verdacht der Spionage verhaftet worden. Die Panzerdivision deS diesjährigen Manöver-GeichwaderS. be stehend aus „König Wilhelm". „Kauer". „Oldenburg" nnd Aviso „Pfeil" wird im Mai zniammentretc». Die Zainmmcnsetzmia dieier Division zeigt einen vollkommene» Bruch mit der früheren Ueber- licierung, gleiche oder doch gleichartige Schiffstype» in einem Ge schwader zu vereinigen. Die drei mächtigen Panzerschiffe, weiche in diesem Jahre den Ker» deS deutschen llcbmigsgeichwaders bilden sollen, stellen drei EnlwickeliiiigSphasei, in misercr Marine dar. „König Wilhelm" ist eine Errnngenschnst der Flotte deS Nord deutschen Bundes; Ende der sechziger Jahre galt es sür eines der mächtigsten Schiffe der Welt, und cS ist auch heute lctner Länge von ll>8 Meter», seinem Deplacement von 9757 Tonne» nach und mit den Maschinen von 8000 Pserdekrästen das grötzte Schiff der Flotte. Seit der Katastrophe von Folkestvne ist cs nicht wieder in Dienst gewesen, die Reparaturen infolge des Zusammenstoßes mit dem „Großen Kurfürst" haben Jahre nnd Millionen ettordert. aber daS Schiff ist letzt in einen solche» Stand gesetzt »nd mit so vor züglicher Artillerie versehen, daß seine Kriegs,ertigkeit als ein ent schiedener Gewinn betrachtet weiden muß. Ter „Kaiser" ist eines der schönsten deutschen Panzerschiffe. „Kaiser" nnd „Deutschland" sind die beide» ersten Schiffe, welche für die Flotte dcS Reichs in Bestellung gegeben wurden: eS sind die letzten deulichen Panzer, die in. Auslände gebaut sinv. „Oldenburg" ist das jüngste Kind »»lerer Schlachtslolte und das am besten geschützte, cs tragt einen Panzer von 330 M»m eS ist auch wcsciillich kleiner als „Kaiser", welcher 7076 Tons Devlacement hat während „Oldenburg" nur S200 besitzt. — Das Sll,nlgeichwadcr. welches im 'August als zweite Division in den Verband deSMaiiövergeschwgdcrs treten wird, soll in diesem Jahre aus 4 Krenzeriregatlen „Prinz Adalbert", „Mvltie", „Gnciicnan" und „Stein" iFIaggichiffj bestellen. Die drei lebtge- nannlcn Schiffe sind von gleicher Größe j28S6 To»S>, „Prinz Adalbert" ist größer (392S Tons). — Nach Wilhelmshavener Mel dungen soll auch ein sogen. Oilicegkschwgdcr aus den beiden Sla- tionsichiffcn von Wilhelmshaven und Kiel, den Pänzcr» „Friedrich Karl" und „Hansa", dem Stammschisse der Reserve-Division der Oiisee „Sachicit". dem SchiffSjn»ge>i-L-chnlschiff „Nixe" und dem Fahrzeug „Rhein" gebildet werden, doch wird dasselbe wohl erst in der zweite» Halite des Sommers fvrinirt werden. Ter Wirth aus dcm „Bork" zu Stettin veranschlagt den ihm durch den Krawall zugciügien Schade» »ns 1000 Ml. Hinsichtlich der Verwundung des Krimiiialichutzinanncs Bennewitz erfährt man Folgendes: B. wandle sich bei den, Handgemenge gegen einen aus die Beamten cindringcnde» Arbeiter; »> dcmiclven Augenblicke er hielt er ariS der Menge vvn hinlc» einen Schlag aus den Hinter- kvvi mit einem nicht näher sestziistellende» Instrument, das den Hut völlig zerschnitt und die Kopstiant zerriß. Außerdem erhielt er von den Soldaten einige Stöße mit dem Kolben und zwei nicht tiefe Stiche in den Arm. ehe er in seiner Eigenschaft als Beamter er kannt wurde. Der Arbeiter, welcher als Leiche aus dein Platze blieb, heißt Ferch und wohnte ani der Lasladie, ohne eine Beickäs- tiguna zu haben. Er ist etwa 30 Jahre alt und unverheirathet. Selbstverständlich sind noch inchttachc Verwundungen voraekommen, die jedoch aus leicht begreiflichen Gründen nicht in die Orffcntlicktt keil dringen. Der Gctödtcte. Arbeiter Emil Ferge, ist als einer der Rädelsführer bei der Dcmolirung deS VeriamniluiigSlokaies wieder- klkailiit worden. Die oisiciösen Berliner „Pol. Nachr." schreiben: ^Während die Freisinnspreffc mit peinlichster Gewissenhaftigkeit von jeder deulichen T»»vve»-D>sivcation Notiz nimmt, wird mg», merkwürdiger Weise, in den Spalten jener Presse vergebens nach der lelicstc» Andeutung Über die Maßnahmen der srauzösiichen Hceiesvcrwnltinig suchen, welche allein zu den entsprechenden dculschr» Trupvenbewegimgen Veranlassung gegeben haben. Um so weniger giaiiben wir den« deutschen Publikum verschweigen z» sollen, was wir aus zuverlässi ger Quelle über französische Trnvvcn-Dislocatione» erfahren. Dabm rechne» wir in erster Linie eine Bestimm»»«, wonach die vierten Bataillone der Jniantcrie-Rcginienter nach der Grenze ge schickt und dort i» eben icnen Barackenbanten untergebracht werden, von denen nenerdmgS io viel die Rede gewesen ist. Hieraus dürste schon zur Genüge erhellen, wie sniich »nd grnndlos die Version ist, als sollte in den Baracken Unterkunft sür die ans den feuchte» Kasematte» der SpcrttorlS zu evacinrendcn Besatzungen geschaffen werde». Im Gegeiitheil. d>eKalcr»eme»ts de» SperrfortS sind mit Truppen dermaßen übcttüllt, daß sie siir keine weitere Mannschaft mehr Raum gewähre», am wenigsten für Trupveninasse», die gegen wärtig in dem Grenzrayv» gegen Deutschland angehäuit werden. Bei den zur Zeit >>» Gange befindlichen »illitäliichcn Bewegungen hinter der französischen Grenze handelt cs sich speziell nm Loge ment- lür die »ach Bcrdnn und Tont bestimmten vierten Bataillone und dir nach Evmai dirigirte Cnvallcrie-Brigade. Anch verkehren uiillnlerbrochkn Proviantzüge nach der Grenze, insbesondere nach Verdun und Toul. Kurz, wznsnae» unter »niercn Augen vollzie hen sich an unserer Grenze nmsaiiende Vorkehrungen, welche nur dann einen vrrnintttigcn Sinn haben können, wenn sie nahe bevor stehende Ereignisse cnizuleiten bestimmt sind. Wir können noch anS derselben Quelle hiiizniilge», daß die militärische Eücnbahn- " ^ in Algier Vordeni- lckbeiördcruna d« (Neuerlich solle». Eummiisio» »iinntcrbrochen aibcitet, und daß in Algi, tnngcn getroffen werden iür die schleimige Zurückbeförderung der Frankieich" (Neuerlich , alle lür die Grenze best offen dort befindlichen Bataillone nach wie die Pariser Blätter behaupte», alle lür sranzös. Triippenbewegungc» eingestellt sein.) In Trier wurde mittelst AiiSichellens öffentlich bekannt ge macht, daß 3-400 Arbeiter sür Erdarbeiten m Metz zu 6 Mack Tagelohn bei sofortigem Antritt gesucht würden. (Au- Bingerbrück mid Koblrru kommen ähnliche Mittheilungrn).
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