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Dresdner Nachrichten : 08.06.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188106082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810608
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810608
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-06
- Tag 1881-06-08
-
Monat
1881-06
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.06.1881
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Vrv»a«v 1881. ««r «> »H«.. durch 8«v« N»rl7»VH« «inttlnr «u»»>. w Vloe. »ufle,e 3S0Q0 «k-»»«. IM u. o.ßlr» «n z dur«. veeltn. Dien.LeiPji«. vosel, »icilo«. granlsurta M. — «u». W»ß« in vertt», Lei»»«. Wie», H»nchur«. tzrantffir» a.M.. Mün» ch««.- B«md»ch «». «ntzraokffirt e. M — viireaur d. „Anuoll»«»» »««st'.— ch 0«. tn Pari». Tagrökatt für Mlitik, Anterhaltung,Geschäftsverkehr. LörsniderichstFremdenliste. L». »e^e» » »4 «ach». » Ute »N4e,»«»«n. «onnl»,»dt»«Ma,»»»ll»r. S» Neustadt »ur au w-cheuta,«»: »r. Matter,aH« Rr.ddi«N»ch» »Uhr. — Der Rau» eine« ctm»»lkt,en Vetilte»ekanei>»Ps,'.LIn,es»«d« dt« Zette tt» PI,«. Nne «arantte tllr da» »ichß- tttt»t,e tirschetuen der Inserate «trd nicht ,e,ed«m Nudwlrltge Lunoncen- «ustrige »an un» unielannle»?ilrm«»un» vertane» tnsemen wir nur «e»en Mrtuumeranda-Aatzl»«« durch chrtesmarken »der Paste>n»a>,lu»,. »cht Stlde» lafte» l» Ps,e. I»- terat« Iltr dt« Mant,,»-Rümmer «« »acheine» ge»I«,edt« Peltm »etl« « Ps^. !tls^vn8toinL Vogler, Vresävn^ (»Iteetv ^Luonvvn-LxpvüMoo) UVIIsUruLior-Str»««« SV. I ts 1'rompto Lokürctormi« von ^.unoiZön au nilo Ksituu^on clor rn tLrttmitssiaon VrvlttlM oduo VvbvntcoLwu. Vor- ^os<:KIti«e, Xntülo««, Oüortsn-^nuükm« vte. gratis. d!I»«a« »»drill u,„t »rvü.la .tuun-alil toiuvr i-etzer- iimi Kronro-Lttlsntorle sVssrvn.auIvre-s'oli-Larnitursn,Albums, fäok«e,8okmuvk-u. Kttntttgogvnstänlis. >> 8pvoI»IItiit: .4ntm'»i«ui>« voi» praokt-tz Albums u. ktsppen mit toiimi» oulli-4 «rapid. Diplom-, »aok «io» tihlvailttlo» '> lLoieim. ru ckubilüon, scuviu VVasipou A u. Vnnwn8/.U«l' aus Ittum, Ilüniivr oto. u. U kMMII, ^xl. 8üell8. llotlist'., I»««8L»LX I'raxvrotrasso 7. s'-^stse^ Rr. ISS. Witterung dom 7. Juni: Barometer noch Vikar Bbsold, 7s2 vttll., seit «etter» unoerandert. Iticrinomeirogr.n. Temp. tu " W„ lwchfte Ten,». 24 »W. West, WoUttrad« Id. tAddi.SU.) Neauut.: Il " W., »icdr. Wind. Stegen. Aussichten tür den 8. Juni: Vorwiegend stark bewölkt, Regen, ziemlich kühl. W-Mrilr C. x. WLn7>7° ' 1(öni«Iii:kor llostiossrant, 8t;I»«1tvl8tr«88v Hsr. S4, lk. ^6lÜ6I»I»Utv, lololltv t'll/llütv, ^trollllüto, ^ roielil>als>«8to .-Vusivalil, dilli«8to l'roiso. Mittwoch, 8. Juni. - ...... o !Es steht zu viel für ihn auf dem Spiele, als daß er nicht sein verantmartltcher Medactcur sitr Politisches Pr. Emil Biere« in rrt'dc» aufbietci» sollte. Bis zum Donnerstag, an dem die Sc- Kein politisches Ereigniß von Erheblichkeit hat die Ruhe dieses! natorcn das Gesetz berathen sollen, lassen sich durch geheime Bcein- Mngstfestes störend unterbrochen. Auch die tnmnltuarischen Bor- ^ flussungen vielleicht noch manche der Senatoren — bekehre». Ovu- gänge beim Begräbniß des großen Gelehrten und Freidenkers Mtrü ^ leiste Diners haben schon oft noch ganz andere Leute, als republi- in Paris, den seine gläubige Familie als einen Halbbcivußtloscn kanische Senatoren, umgestimmt und Gambctta ist ein sehr liebens- noch gewaltsam dem Schooße der Kirche cinverleibt hatte, waren zu würdiger Gastgeber. Ende, als Erde zu Erde, Asche zu Asche gefügt war. Fn Bulgarien Fn üambnrg weicht die ursprüngliche Gereiztheit der Bürger rafft sich Fürst Alexander zu energischem Eingreifen auf, um nicht schaft. Cie macht einer besonneneren Austassnng Platz. Bisher seine junge Krone jenseits der Donau lasten zu'müssen: mit gemalt- dominirtc der Unwille, daß -Hamburg vom Reiche ungebührlich ge- samen Rucken reißt er sein vcrloddertcs Volk in die Bahnen geord neter Staatsverwaltung. Die Parlamente aller Staaten gönnten sich einige wenige Ruhetage. Die mühseligste Arbeit bat noch das Parlament Großbritanniens vor sich. Es ist in die Bcrathung des Landrcformgesetzcs für Irland eingctrctcn. Ein Krokodilschivnn; von nicht weniger als ISlXI Anträgen starrte dem llntcrhausc ent gegen. Das Reincrgebniß zweier Sitzungen war die Bcrminderung dieser Zahl um sechs! Bei diesem Progressions-Bcrhältniß würde das Haus, vorausgesetzt, daß keine weiteren Amendements cingc- bracht würden, 1 Jahr, 7 Monate und 1 Woche Tag für Tag zu sitzen haben, um die Bill zu bewältigen. Allein diese Berechnung wird durch die Thatsache über den Haufen geworfen, daß täglich frische Amendements hinzugcfügt werden. Am Montag wurden deren beinahe vierzig cingcreicht, so daß die Bcsorgniß laut wird, die immer dringlichere Umgestaltung der irischen Bodenverhältnisse sollte unter Bergen von Berbcsscrungsvorschlägen erstickt werden. Die Arbeitszeit des englischen Parlaments wird außerdem durch zahllose Interpellationen über Borkommnisse in allen Ländern des Erdballs aufs Aeußcrste beschränkt und durch allcrband Skandäler in Anspruch genommen. Ein Thcil der irischen Deputaten befreundet sich nämlich mit den Grundgedanken dcS Gladstoneschen Ackergesctzcs — sehr zum Bcrdruß Mister Parnclls, des „ungekrönten" Königs von Irland, der jede Reform der heillos verworrenen Berhältniffr Hintertreiben möchte, um Irland reif zum Abfälle von England zu machen. Er überschüttet den gemäßigten Ftllgel der irischen Depn tirten mit Ehrentiteln wie „Gauner und Bcrräther", die auS dem Schwindel ein Geschäft machten und in der Hoffnung ans Lohn dem „feigen, heuchlerischen, priesterjagenden, schrotschicßciidcn Whig kabincte Gladstones" ihre Unterstützung liehen. Parnclls Sekretär Egan drang sogar in die Korridore des Parlaments und bedrohte seine abtrünnigen Landsleute so mit Fäusten, daß diese den Fall als „Bruch der Privilegien des Parlaments" zur Sprache brachten. Man einigte sich dahin, die Polizei anzuwcisen, den Friedensstörer Egan wenn er sich wieder im Parlamente zeigen sollte, schnell und höflich vor die Thür zu setzen. Parncll besitzt iin Parlamente nur noch eine Brigade von 10 ergebenen Anhängern. Dieser Zerfall seiner Partei ist, nach Auffassung der „Bohcmia", ein Beweis für den Emst der Lage in Irland. Offenbar sind die Zustände derartige geworden, daß selbst die cnragirtesten Landligler vor den unaus weichlichen Folgen zurückschrcckcn und sich lieber bei Zeiten noch an die Regierung anschlicßcn, ehe der durch die Agitation der Landliga heraufbeschworene Bürgerkrieg zum offenen Ausbruche gekommen ist. Aeußerst bedenklich ist es dabei, daß die irische Polizcimacht mit den aufständischen Agrariern snmpathisirt, wodurch sich die geringe Leistungsfähigkeit derselben leicht erklären läßt. Neue Truppcn- scndungcn zu den 25,000 Mann, die England jenseits des Gcorg- kanals bereits ans den Beinen hat, sind darum in Aussicht ge nommen, und aus der Haltung der Regierung geht cs unzweifelhaft hervor, daß sie fest entschlossen ist, nunmehr mit aller Energie vor zugehen, um die Ordnung herzustellen. Ein recht beachtliches Zeugniß dafür, daß die Franzosen keines wegs mehr, wie so oft berichtet, ihr ganzes Dichten und Trachten aus den Wiedereriverb von Elsaß-Lothringen gerichtet haben, bringt ein Artikel des Schriftstellers Saint Genest im „Figaro". Er schreibt: „Meine Leser sind über meine Worte entrüstet. Woblan, so nennt mir die Provmz, das Departement, den (santon, das Dorf, wo man sich mrt unseren theuren Provinzen beschäftigt! Rennt sie mir, wenn ihr könnt! Zeigt mir die Fabrik, wo der Arbeitgeber mit seinen Arbeitcm vom Elsaß spricht! Zeigt mir den Acker, wo der Grundbesitzer mit seinen Bauern vom EI>aß spricht! Zeigt mir den Salon, wo die Weltdame mit ihren Gästen vom Elsaß spricht! Ich bin seit zehn Jahren viel gereist. Ich habe Frankreich von Norden nach Süden, von Westen nach Osten durchstreift; ans diesen Wanderungen hörte ich von allem Möglichen sprechen: von der Republik und dem Septennat, der dreifarbigen und der weißen Fahne, dem Listen-Scrutinium und den Arrondissements-Wablen. In jenen Wettrennen, welche man die Wähle,, nennt, sah ich Mo narchisten und Republikaner nach dem Preise ringe», indem sie den Bauern und Arbeitern versprachen, daß sie weniger Militärdienst zu ' isten, weniger Steuern zu entrichten hä isenbahncn, mein Straßen, mehr B ehr Straßen, mehr Brücken und Canäle bauen Elsaß aber schwebst man! Ja, ich beschwöre cS Eisenbahnen, mehr würde . . . vom Ellatz aber lchwetzst aus meine Ehre, niemals, in keiner Bersammlüng, und bei keiner Gelegenheit hörte ich einen Maire, einen Präfekten, einen Äcmeindc- rath, einen Friedensrichter, einen Kandidaten vom Elsaß sprechen! Dagegen kann man in Italien keinen Schritt tbun, ohne daß die Namen der Provinzen, welche Italien zurückerobern will: Nizza, Savonen, Tirol, Corsica, an unser Ohr klingen. Und wer in Deutsch land reist, erhält immer neue Beweise von der glühenden Leiden schaft, mit der die Preußen nach den Küsten der Nordsee streben In Frankreich hingegen, in unserem verstümmelten, zergliederten, gedemüthigten Frankreich kennt man kein solches Gefühl." Bei solcher Stimmung des Volkes handelt Gambctta nur klug, wenn er seine Revanchegedankcn einstweilen noch in der Tasche be hält. Zunächst beschäftigt ihn der schlicßlichc AuSgang der Frage der Listenwahl im Senat. Als Referent wurde der von Gambctta gestürzte frühere Minister des Auswärtigen, Waddington, bestellt, der nunmehr seine Revanche nimmt. Er empfiehlt, das Steckenpferd GambcttaS schlankweg zu zerbrechen lind bei der jetzigen Einzelwahl zu verharren. Gambctta ist natürlich nicht der Mann, die Flinte ins Korn zu werken, so lange er noch elnen Schuß abgebcn kann. drückt und in seinen Lebcnsbedingungen geschmälert werden solle. Jetzt kommt man dahinter, daß daü Gcsammtcrgcbniß der Vorschläge des Reichs betreffs des Aufgcbciis der Frcihafenstcllung Hamburg! ein verhältnißmäßig günstiges sei. Man erkennt, daß zwar sicher lich ein Tbcil des Grnndcigcnlhums in Hamburg, daü nicht mebr Freihafen bleiben kan», cutwertbet, dafür aber andere Tbeile in ihrem Wcrthc außerordentlich erhöbt werden. Ter durch keinen Zoll mehr behinderte Verkehr dieser Stadtgebiete mit Mecklenburg, Holstein und Hannover wird dem darniedcrlicgcndcn Handwerk und Kleinhandel zu neuer Blüthe verhelfen. Der Hamburger Kaufmann fängt an zu rechte», grauclt sich hinter den Ohren und findet, daß cs zuviel riskirt sei, wollte man die Sperre der llntcrelbe durch daS Reich längere Zeit aushaltc», als dieses selbst. Hamburg wird immer Hamburg bleiben! getröstet inan sich. Rasch zngcgrifscn! beißt cS, denn die sibyllinischcn Bücher werden immer tbcuercr. Weder Bnndcsrath »och Reichstag erhitzt sich für die Sondcr- intercssen der hanseatischen Großhändler. Zeigen sich diese gar zu eigensinnig und eigennützig, so wird der ohnehin schwache Protest gegen Zwangsmaßrcgeln verhallen, wie ein Waldhornlon in einer Thalschlucht. Ohnehin fragt sich's ob der Preis, den das Reich für die Verkürzung des Freihasengcbietes von.Hamburg zahlen soll, 40 Millionen, wozu noch etwa 20 für das gleiche Vorgehen in Bremen kommen, nicht viel zu hoch ist? OOMill. — wofür? Bios dafür, aus zwei großen Frcihäscn zwei kleinere zu schneiden? Das macht eine Gcsammtausgabc von jährlich 2,4M,000 Mark, die durch Rcichsslenern aufzubringcn sind. Dieses artige Sümmchen darf nicht einer politische» Liebhaberei, sondern nur reellen Interessen des GesammtrcichcS geopfert werden. Der Kanzler muß vor der ''Ration den Nachweis führen, daß ihre wirthschastlichcn Interessen bei einem künftigen InhreSopfer von beinahe 2'/s Miil. Mark ent sprechend besser gegen jetzt gewahrt sind. Bisher standen die bedeu tendsten Scchasenplätze Deutschlands aus seinem eigenen Boden dem Reiche in Bezug ans den Handelsverkehr wie ausländische Staaten gegenüber. Außerhalb jeder Zollgrenze gelegen, erachteten sie die Vermittelung des Waarcnaustansches fremder Länder als ihren merkantilen Interessen besser entsvrccliend, als die 'Versorgung des Weltmarktes mit den Erzeugnissen unseres heimischen Gcwcrbflcißcs. Wird dies künftig anders ? Wird Deutschland seiner größten Handclscmporien in Zukunft froher werden denn zcithcr? Welche Opfer mußten wir schon bisher für die priviicgirte Stellung Ham burgü und Bremens bringen ? Wir schloffen Altona auS dem Zoll verein aus, das kein Interesse daran hatte, sondern unter der Eoncnrrenz Hamburgs seufzte: wir mußten die User beider Ströme als Zollstraßc bewachen, um das Fahrwasser für Hamburg und Bremen freizulasscn. Man führt, um die künftigen großen Opfer zu rechtfertigen Folgendes an: „Die deutsche Industrie und der deutsche Eigenbandcl werden endlich an den Mündungen der zum Weltmeer führenden deutschen Ströme die Stätte finden können, wo die Industrie ausländische Rohprodukte verarbeitete, um sie nach Deutichland und dem Aus lande abzusetzen, wo aber nunmehr der deutsche Eigenbandcl ebenso die Erzeugnisse des deutschen Binnenlandes sammeln kan», um sie auf den Weltmarkt zu bringen. Die dem Zwischenbandel verblei benden Freihafendcpots werden für den Zweck des Zwischenbandelü völlig ausreichen, wenn sie eben nur diesem dienen und »icht zu gleich der Versorgung des deutsche» Hinteriandes. Scbr möglich, daß der deutsche Großhandel mit der Zeit den Zwischenbandcl, den er jetzt für seinen einzigen Fruchlbodcn erklärt, entbehrlich findet und sich ganz dem Eigenbandcl im Export zuwende' t. Neueste Ttlearamme Her „TrrSvner Na»r."vom 7. Juni. Berlin. Nach der „Nat.-Ztg." würbe der Präsident des Reichstags v. Goklcr mir bei» .Kultusminister v. Putlkamcr In baö Ministerium bcü Innern übertrete». P ariö. Depeschen anö Tunis melken, baß die iranzöfischen Reklamationen letzt iämmtlich eine befriedigende Lösung finden uiw daß sich beionderö Premierminister Muitapba scbr eifrig zeigt, die früher so hartnäckig zurückgewicsenen Ansprüche der Franzosen zu erfüllen. Die Relic Muslapbaö mit zadlrcichem Gctolge »ach Paris ist beschlossen und bat die tranzössiche Re gierung dem Bep wisse» lasse», daß sle seinen Abgesandte» gern empfangen werde. Berliner Börse. Die Coursc setzten zwar höher ein als ic am Sonnabend geschlossen, aber trotz günstiger Meldungen von de» auswärtigen Plätzen wollte sich kein ncnncnö- wertheS Geschält entwickeln, welcher Umstand denn auch bald genug ein Weichen der Course zur Folge halte. Am chluß übcrwog bav Angebot. Credckaktie» I Mark niedriger, Ungarische > Mark besser. Franzosen, für welche wesentlich höhere Notirunge» von uswärt Vorlagen, schlossen mit einem Gewinn von U> M. Bahnen still, dculschc verloren ihre AniaiigSgewinnste, östcrr. behielten durchschnittlich nock' ein kleines PluS. Oestcrr. Prioritäten still, unverändert. Banken ziemlich fest, vermochten aber dock' meist die anfänglichen Besse rungen nick t zu behaupte». Fonts ruhig, Russen etwas nach- gcdenb. Bergwerke gcschäftsloo; auch Industrien lagen ziemlich still. Sächsische vielfach besser. Lokales und Sächsisches. — Oberstleutnant z. D. v. Baumga, ren ln Dresden erhielt den könlgl. preuß. Kronenerbe» Klasse. — Der Gemclnkevorkland Polster in Pflug erhielt daö all gemeine Ehrenzeichen. — Di» Fürstin MIlena Petrovna von Montenegro desuchte am zweiten Feiertage Nachmittags In Begleitung des russischen Legationösckretärö die hiesige russische Kirche, welche zu diesem Zwecke im vollsten Kerzenglanzc strahlte, silh die Für»in mit ihrer Begleitung das Hcillgthum betrat, celebrirte der Chor und die gesammte Geistlichkeit, lektcre In Prnwt- gemäiiterii, ein feierliches Tekeum, worauf dieselbe, geführt vom AttackN, sowohl die inneren wie äußeren Schönheiten der Kirche einer cmgehcnten Betrachkuiig nimrzog. — Die Fürstin von Montenegro nebst Erbprinzen und Ge folge Iss in der Monlag Nacht >2 Uhr von hier abgc reist. Sie tubr über BrcSIan nach Granizza. woselbst sic der kaiserliche Zug ermattet und direkt nach Petersburg iübbt. — Da die Wahl des GewerbevcreinSvorstanteS Walter in Dresden völlig aussichtslos iss und dettelbc außerdem in Döbe'.n kanditirt, so stellt die Fortschrittspartei I» Dresden de» Prot. Dr. Wigard auf. Da außerdem die Antisemiten auch noch einen Separatkantidatcn tn der Wahltaichc haben, so bat'S Dresden glücklich aut Pier Bewerber gebracht. ES kan» nu» losgehen. Diese tbörichtc Stimmenzersplitternng und eigensinnige Rechthaberei der einzelnen Parteien gereicht dem politischen Verständnis,' und der patriotischen Einsicht der Residenz wahrlich nicht zur Ehre und Dresden muß sich darin von der Provinz beichäme» lassen. In Reicbenbach I V. haben Konservative und Liberale sich gee'nigt, gemeinsam den Papiersabrikanten Niethammer aut Kriclsstel» au'zustcllen. - Die Dresdner 'Nachrichten müssen in ihrer Beurtheilung dcö uiierhötten LtadtverordnetcnbeschlnsscS gegen die Plerde» babn der Neustadt wohl das Rechte getroffen haben: wohin man hört, findet iencr Beschluß in der Bürgerschaft Mißbilligung und man gicdt dem verständigen, lachgemäßen Vorgehen des StadtratdS überall Recht. Diele allgemeine Stimmung gerab und eh lick' zum '.'inStruck zu brmgcii. ist eine Petition an de» Startrath zur recht zahlreichen Einzcichnnn.i ausgcicgt >s.d. In>erat>. welche das gute Recht der Pierdcdahn und ihre Nütz lichkeit ssir daö öffentliche Vcikchrslebcn unserer Statt dervor- dcbt und von Neubclastnng der 'Vahnc» dringend ahmcwnt. Zu eben diesem Zwecke der öffentliche» Aussprache findet außerdem morgen Abend 8 Uhr im Lincke'sck'en Bade eine öffentliche Ver sammlung statt. Dringend zu wünschen ist, daß man von aller Indolenz adiiebl und den Ltattralh morallsch unterstützt durch >cge Theilnahme. — In gut unterrichteten Kreisen spricht man neuerdings davon, daß das Projekt, eine Sekundarbahn von Station Wein traube durch den Lößnitzgrund nach Moritzdurg zu bauen, welche von da über Ratebnrg nach Königobrück gehen soll, wen g Aussicht habe. Bei den Vorarbeiten har sich nämlich herauSgcslcllt, daß von der Station Weintraube dis an den Lößnitzgrunb eine Anzahl wcrthvollcr Grundstücke, deren Gärten durchschnitten werden, cnigekauft, oder doch Hobe Entschädigungen gezahlt werde» müßten, daß auch die Strecke im Lößnitzgrunde wegen der häufigen Anschwellungen dieses Baches niedrere Kunst bauten erwidert. Dagegen ist ei» schon trüber ausgctauchteS Projekt wieder in Erwägung gezogen, bei dessen Ausführung zugleich eine Ilmgessgltnng des Güterverkehrs von und »ach Schlesien ermöglicht wird, nämlich die Herstellung einer Ver bindungsbahn zwischen dem großen Werkstättenbahnhai in Rate- beul und der Station Kloxscka durch den fiskalischen Wald. Aus dieser Balm, weiche hinter dem Bordoricr Edausseehause die Großenhainer Straße kreuzen würbe, soll die Strecke nacki Moritz- bnrg um die Hälssc kürzer und, weil fast gar kein Privatelgen- tdum zu entschädigen sein würde, mindestens um zwei Drlttthcile billiger bermsscilc» sein. Seit kurzer Zeit ist der allen Dresdner» bekannte Stern kundige, Herr Wagner, von seiner Tournöc mit dem bedeutenden A eg ua t ori a I-Z n st ru i» c » tc zurückgckedtt und hat das selbe auf dem BiSmarckpIatze gegen geringe Entschädigung dem Publikum zur Benutzung ausgestellt. Als besonders interessant Ist jetzt die Betrachtung der Sonnenfiecken zu cmpsci'len. — Die mächtigen Wogen des diesjährigen Piingstver - kchrs ans den Eisenbahnen schluaen bereits am Sonnabend an die BahnhoiSportale, doch die trnbclgcwöhnten Beamte» erbeb ten nicht, sie hatten sich, waö man io sagt, gründlich vorgesehen, nicht bioS mit Loeomotiven und Wagen, sondern auch mit — Geduld und fcstssck'cr Höflichkeit. So iss die VerkchrSfiuth. welche am Sonnabend und den beiden Festtagen die Perrons, namentlich des böhmischen Bahnhofes, dieser Goldgrube des iächs. Eiicnbabnncpes, überschwemmte, mit einer Sicherheit in iure verschiedenen Bahnen gelenkt worden, wie sie nur dem allerbesten Geschicke, dem allerbesten Willen und dem selbstlosesten Ein-und Ziigreiien aller Beamten, rer höchsten wie der nied rigsten gciinat. Nachdem am S onnabcnd mit Hisse von i l Extra- zügcn ungciähr :ll'»,0l><> Menschen i» 12811 Wagen aus diesem Bahnhöfe crpedirt worden waren, brachten am Sonntage tn den ersten Morgenstunden 4 Ertrazüge vom Voigtlandc. aus Zwickau und Chemnitz die halbe Provinz, die sogleich !m BahnhoiSrestgu- rant ei» ent ctzlichcS Kaffeebad anrichtete. In Strbmen ftrß der braune Trank, dock' auch hier war man gerüstet und keine einzige griesgrämige Seele fand Gclegcndcit zu einem Beichwerdebuch- einlrage. Leipzig und Berlin entsandkcn ihre dessen Söhne, die Züge drängten sich herein und hinaus ohne Unterlaß und alS in später Nachtstunde die Bilanz keö schweren Tages gezogen wurde, da ergab sich, daß 05 Ertrazüge und in den gestimmten Zügen 2102 Wagen mit ca. 5«>,ooo Passagieren ein- und ausgelaufen waren. Nicht viel weniger gab es am 2. Feiertage zu betörtem. Namentlich in der Abendstunde dieses Tageö zeigte sich die Lei stungsfähigkeit des böhmischen BahnboieS in glänzendem Lichte, die Zahl der gleichzeitig verkehrenden Züge war enorm und so waren auch an diesem Tage 24 Ertrazüge und ea. 50,000 Passa giere in 1808 Wagen crpedirt worden. 'An diesen drei Tagen haben also den höhmisck'eii Bahnhof ungefähr 142,000 Reisende paskirt, das sind ca. oo.ooo Personen mehr aiö a» den gleichen Tage» im Voriahre. Ruhig und glatt wickelte sich dieser enorme Verkehr ab und gottlob auch ohne icden Ilma». Das darf man wohl den Beamten auf's Conto bringen, aber gerade diese rübmtcn uns vor Allem die Rübe und einsichtsvolle Haltung des Publi kums. So erzählt man »ns, daß in einem Zuge die Passagiere 55 Minuten lang bei 22 Grad Röanmur sitze» mußten, weil Verspätigungcn von DurchgangSzügc», Dsstanzvorick'riften :c. die frühere Beförderung unmöglich machten. Die armen Eoopö- Gesangcneii brätelten l» der Hitze, laben die alücklick'eren Durch gangs. College» später kommen und dock' früher weiterbampfen und sangen sich dazu: „Ich weiß nicht. waS soll cS bedeuten!" Die Beamten bewunderten auirichtig diese Geduldsprobe und sanken darin mit Reck-t die einsichtsvollste 'Anerkennung ihrer strapaziösen Tl'ätigkcit. — Der dritte Pfingssscicttag wurde allen Ausflügler» gründ lich verregnet. ES heißt, daß im Rieiengcbirge ein riesiger Wolkenbruch getanen sei, der die beträchtliche Abkühlung der Temperatur bewirkt habe. Da nun bei unö Landregen und Ge wittergüsse abwcck'seiten. kehrten die Besucher der sächsische» Schwei, bei Zelten nach Dresden zurück. Der Ausfall, den der zoologische Garten und andere nahegeicgene Etablissements infolge dcS Rcgcniretterö batten, wird von ihnen schmerzlich empfunden.
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