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Dresdner Nachrichten : 17.01.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189901179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990117
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-01
- Tag 1899-01-17
-
Monat
1899-01
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.01.1899
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der großen gestickten Veneralsmiiform niit dem breite» Bande des Orden- von» Schwarzen Adler über der Brust, um den Hals die Kette des Hoheuzollernsche» Hausordens, voran, an seiner Seite dir Kaiserin, welche ebenfalls das Orangcbaiid des höchsten preußi- 'chen Ordens mit dein Brillantster» a» der linken Bruslseite, an der Schulter den Luiscnorden und die übrigen Frauenorde» trug. Im Rittersaal, wohin indessen die Ritter und Inhaber königlicher Orden geleitet worden waren und wo sie gegenüber dem Thron Aufstellung genommen, hatten sich auch die Witter des Schwarzen AdlerordcnS, darunter der Wirkt. Geh. Rath Professor Tr. funden. Tas Kaiserpaar standen Gefolge. Bei der nunmehr beginnenden Cour stellte der Präses der Gencral-Ordenskvnnnijsion die neu er nannten Ritter des Rothen Adlervrdens, des König!. HauSordens von Hohenzollern und des Kronen-Ordens vor. Der Zug begab sich dann nach der Schloßkapclle. rechts vom Altar sahen die » AolcrvrdeiiS. links Ritter des Schwarzen er Altar sahen der Reichskanzler Fürst vcrsiiche Gesandte. Nach der Liturgie hielt der Generalsnverinten- dcnt Ö. Fader die Festpredigt. — Im Weihen Saale, der Bilder galerie und in den angrenzenden Gemächern fand das Mahl statt. Gegenüber dein Naiierpaar saß der Reichskanzler, rechts von diesem der italienische Botschafter, der russische Botschafter, der türkische link? n>»t>r> es,liii>s>e Nsilickmttpi- der srci»:öm«km rtto«- Botichäster. links der vsterceickiiche Botschafter, der französische Bot schafter und Generaloberst Gras Walderscc. I», Verlaus des Mahles erhob sich derKaiser und trank ..ans das Wohl der neu ernannten und der alteren Ritter". Später hielt das Kaiserpaar im Rittersaal Ccrele und unterhielt sich mit einer großen Anzahl der Geladene». Abends besuchten beide Majestäten das König!. Schauspielhaus, wo auf Allerhöchsten Befehl eine Aufführung von Shakespeare s „Julius Cäsar" stattsand. lieber den Besuch des Fürsten Bismarck beim Kaiser wird der „Rh. - Wests. Ztg," geschrieben: Cs ist bekannt geworden, daß Fürst Herbert Bismarck in der Audienz beim Kaiser die Orden seines große» Vaters überreicht hat. Trotzdem wird in zahlreichen Wüters» behauptet, der Besuch habe eine politische Bcdcntnng gehabt, Wir tonnen versichern, das; dem nicht so ist. An keiner Stelle wird daran gedacht, daß Fürst Herbert wieder in den diplo matischen Dienst tritt: Fürst Herbert hat auch nach keiner Richt ung hin einen solchen Wunsch geäußert, ec wird Privatmann bleiben. Von Schönhansen bei Tangermnnde. wo das Leben ja in ziemlicher Eintönigkeit dahinsloß, wird er zum dauernde» Aus enthalt nach F-riedrichsruh nbersicdeln, die Nähe Hamburgs wird in das Leben des LandedelmnnnrS abwcchselungSreichcr gestalten. Cs darf ja wohl immerhin nicht übersehe» werde», daß, wenn auch der Kaiser dem großen Kanzler »ud Einiger unseres Vaterlandes nä'hcrlrat und zwischen dem Berliner Schloß und dein Landsitz in Friedrichsruh die einst zerrissenen Fäden wieder hergestellt waren, doch ei» Kontakt von hier nach Schönhanse», dem Landsitz des damaligen Grafen Herbert, nicht bestanden hat und auch wohl nicht h'ergestellt sein dürfte. Man hat seinerzeit die Einladung an de» Grase» Herbert znm Hosball und dem Erscheinen aus demselben auch eine Bedeutung bcizümcssen gesucht, die sie absolut nicht ge habt habe. Fürst Herbert ist Slacitsmnnsler und zu einem solchen großen Hosball werden alle attive» und inaktiven Minister, alle Wirklichen Geh. Räthe, alle Rälhc 1. Klasse geladen. Las bringt da? HosccrcmonicU mit sich. Also weder die maßgebenden Kreise deuten daran, den Fürsten Herbert wieder in dem diplomatischen Treust zu verwenden, ihm einen Botschasterposten zu neben, noch hat Fürst Herbert das Verlangen, eine andere Rolle als die jetzige spielen Zu wollen. Der Kaiser hat den Gcschichtsmalcr William Pape damit be traut. die diesjährige feierliche Investitur der Riltcr vom Schwarzen Adlervrden in einem Bilde zu verewigen. Ter Vorgang wird sich heute im Rittersaal des Königs. Schlosses in Berlin abspiclen. Unter den neuen Rittern des Schwarzen Adler ordcnS ist. wie man weiß, diesmal der erste Künstler, Adolf v'. Menzel. Nach einer amtlichen Feststellung des Reichsiags-Bnreaus sind innerhalb der ersten 10 Tage »ach Eröffnung des Reichstags 10 Initiativ-Anträ'ge cingcgangen. In Berlin wird in nächster Zeit ein Bund der Arbeitgeber zur Bekämpfung der Streits nach dem Muster Hamburgs ge gründet werde». Ter Bund wird sowohl Groß- wie Kleingewerbe treibende^ aller Art umfassen und bezweckt die Uniewrüclung frivoler Streiks und die Gründung einer allgemeinen Streikkasse, aus welcher die von frivolen Streiks getroffenen Arbeitgeber unter stützt werden tollen. Zur Ausweisungs-Frage schreiben die „Hamb. Nachr.": Tie Gegner der nordschleSwigschcn Ausweitungen beabsichtigen, diese '' " ' - grvki'ii Aktion sowohl >m machen Aus der Erklär- PosadowSk» gelegentlich der Etatsdcbatte ift zu entnehmcn, daß sich die Regierung im Reichstag ans eine lösche Erörterung nicht cinlassen wird. Das wird die Sozialdenivlratcn und Genossen indes; von dein geplanten Vorgehen nickst abhalten. Als Muster gilt ihnen ein Präeedenzsall ans den« Jahre 1iiN>, Damals richtete die polnische Fraktion, nnierstützl vom Ecntrum, den Freisinnigen. Elsaß-Lothringern und Welsen, wegen der Lins Weisungen aus de» östlichen Provinzen an die „Rcichsrcgiening" die Anfrage, ob diese Thatsache zu ihrer Kenntnis; gelangt sei und ob si» schritte zu thun beabsichtige, um der weiteren Durchführung der verhängten Maßregel cntgcgenznwirlen. Tic Inicrvctlativn stand am ). Dezember 188ö auf der Tagesordnung des Reichs tags. """ ' ' ' er Weisung ungehinderte , dmcklich wahrte. Trotzdem wurde die Besprechung der Interpella tion von der klerikal-polnisch sieisinnig sozialdemotralischen Mawri- tat beschlossen und kam am 1>. und 10. Januar 1^0 zur AilSsilbr- img. Ta zu derselben am Bundesrathstische lein Mensch er schienen war, so wäre sie ein Schlag in's Wasser gewesen, wenn »ich! die antinativnale Koalition cs durchgejetzt hätte, daß mit ihr dir Beralhung verschiedener Resolutionen verbunden wurde, obgleich geschästsordnniigsinäßig bei Interpellationen Anträge nicht gestellt werden dürfe». So koin cs, daß die Verhandlung mit dem von der erwähnte» Majorität gefaßten Beschluß endete: die Ueberzeug- img cuiszusprccheii. daß die von der preußischen Regierung vcr- fugten Ausweisungen russischer und österreichischer Untcrthane» nach ihrem Umfange und nach ihrer Art nicht gerechtfertigt er scheinen und mit dem Interesse der Reichsangchörigeii nicht vereinbar seien. Es ist kein Zweifel, daß die heutige Ovvosition gegen die nordschleswigschen Ausweisungen nach demselben Rezepte wie damals verfahren möchte, aber die Frage ist. ob sic für eine ähnliche Resolution eine Majorität finden würde. Indes; tamr die Aüsweijungsdcbatle den Freunden der nationalen Sache nnr willkommcn sein und zwar je früher desto besser. Die parlamen tarische Tribüne hat hier einmal Gelegenheit, der nationalen Sache einen Dienst zu erweisen, wie ihn so durchschlagend die Presse nichl zu leisten vermag. Es ist ein betrübendes -Schauspiel, daß eine so empörende Erscheinung, wie das jämmerliche Rundschreiben der Herren Blcll und Konsorten nicht ohne Weiteres unlcr der all- gemcmen Entrüstung begraben worden ist, daß im Gcgeitthcil der Geist kläglicher Kriecherei vor dem Ausland, ans dem es hervor- gegangen ist. in der freisinnigen und sozialdemokratischen Presse — und nicht in ilir allein! — ungestört weiter gepflegt werden darf. Tie Mcitlge Beleuchtung der Sache in einer grnndlichcii parla mentarischen Verhandlung wird weiten Kreisen für das, ui» was es sich handelt, überhaupt erst das richtige Vcrständniß össiicn, und inan darf das Vertrauen hegen, dag die nationale Fiber in ist, cS von dem wnrdc- lcrachtuiig sich abwendcn zu ist. werden sich derartige Anstalten ohne Zweifel recht nützlich er weisen könne». Von einer Schädlichkeit derselben kann erst dann damit begnügen, Schuldbcweise berbeizubriiigen. sondern im Inter esse ihrer Anstraggeber das gewünschte Delikt der Gegenpartei mit List herbeiführen. Daß sich aber eine große Zahl dieser Institute zu derartigen Machenschaften hcrgiebt und zwar vorzugsweise ans der Koiistruiruiia von Ehescheidungsgründen eine Spezialität macht, ist leider eine Thatsache, an der nicht gerüttelt werden kann und die im klebrigen in der sehr guten Bezahlung solcher unsauberen Geschäfte ihre einfache Erklärung findet. Daraus crgiebt sich aber zugleich ein schwerwiegender Vorwurf gegen die Anstraggeber zu diesen Machinationen, welche, wenn sic auch nicht immer luristffch dafür haftbar sein mögen, doch jcdensalls als Anstifter moralisch die Verantwortlichkeit dafür im vollsten Umfange tragen. Und cs muß namentlich als eine sehr bellageiiöwerthe Erscheinung in dem sittlichen Leben unserer Tage bezeichnet werden, daß die ja be- cbitdetc frivole Praxis, den Ehebruch zu ttiegncr oer »owianeswigicyc» vinswcw Angelegenheit zum Gegenstand einer e Reich?;,ig wie im Abgeordnetenhaus zu img des Grasen Posadowsky gelegentlich kanntlich in Paris . „ . töiistriiiren, auch zu uns ihre» Weg gefunden hat. Hier Abhilfe zu schassen, liegt m erster Linie alw in der Hand de-S Publikums selber, indem man eben derartige niedrige Machenschaften ver schmähen und Niemanden dazu verleiten sollte. Damit allein wird cs freilich aber nicht gethan sein; vielmehr erscheint ein behörd liches Eingreifen auch nothwendig. Es konnte vielleicht in dcr Weisc geichehen, daß einmal die Ausübung des Detektiv-Gewerbes Von der Ertheilnng einer polizeiliche» Kvnzessivn abhängig gemacht werde» könnte nnd serner eine häufige scharfe Kontrole der Geschäfte dieser Institute durch die Polizei ausgeübt würde. Tie erste Maß nahme würde namentlich die Möglichkeit bieten, die vielerlei dunklen Eristenzcn aus den Kreisen der Detektivs z» entfernen, die setzt darin eine so vcrhängnißvvlle Rolle spielen, womit den chrcn- wcrthen Mitglieder» dieses Berufs selber ja nur der größte Dienst erwiesen werden würde. TaS hcsscii-darmstädtischc Finanzministerium hat der Stände- kammcr einen Gcsetzentwuri belr. die Einführung einer staatlichen Klassenlotterie in Hessen zugchen lassen. In der dritte» Matroscn-Artillcrie-Alstbeilnng in Lehe bei Wilhelmshaven ist die Grippe ausgelreten. Bisher sind 00 Erkrank ungen vorgctvmmen. In Berlin fand eine ans allen ? heilen TeulichlandS gn! besuchte Versammlung des Eentral-Ausschiisics für Volks- und Jngendipiele unter dem Vorsitz v. Scheuchendem'? statt. Vertreter des preußischen Knitusministerimns, sowie des militärischen Erzich- nngswcsens nnd des Ministeriums für Handel und Gewerbe waren anwesend. Professor Wickenhagen-Rendsbnrg, Stadtschulrath Platen-Magdebnrg nnd Professor Tr. Koch-Praunschmeig bcrichle- tcn über verschiedene mit den Volks- nnd Iugendivielcii zusammen hängende Fragen, welche Anlaß zu lebhaftem Meinungsaustausch nnd inlercstankm Schilderungen aus vielen Orten deS gleiches gaben. Es tam hierbei llär zum Ausdruck, daß die Volks- und Iugendspiele eine Angelegenheit von weitgehender gesundheitlicher, sozialer und vaterländischer Bedeutung stnd und daß sic im ganzen Vaterland in erfreulicher Weise sich entwickeln. Ter volkswirthichnstliche Schriftsteller Tr. Rudolf Meyer ist gestern in Dessau im Aller von 00 Jahren gestorben. Der Ver storbene arbeitete eine Zeit lang unter Wageuer's Leitung in der lomervativen Presse, besonders ans sozialpolitischem Gebiete. Wegen Beleidigung des Fünften Bismarck und der Minister Eamvhawcn nnd Falk in «einer Schrift „Politische Gründer und die Korruption in Deutschland" zu Gesängnißstraic verurthcilt. begab er sich in s Ausland nnd lebte einige Jahre in Wien, wo er'für das klerikale „Patld." thätig war. Oesterreich. Ter Kaiser enwiing in Wien den Minister des Acnßeren Grasen Golnchowsti, sowie den Reichs-Finanzlniuister Baron Kallcm in besonderer Audienz. Tie Ministerpräsidenten Graf Thu» nnd Baron Banssy, sowie die Finanzminislcr Tr. v. Kaiz! und v. Lutaes vereinigten sich zu einer gemeinsamen Konferenz im Ministerium des Innern. In .r riest fand eine Versammlung italienischer Rcichsraths- abgeordneter und Bürgermeister des Küstenlandes stak!, die eine Resolution annahm, welche gegen die beabsichtigte Errichtung eines kroatischen Gymnasiums in Pisino und den Gesetzentwurf betr. Regelung der Schullastcn im Gebiet von Ging Einspruch erhebt und die Errichlnng einer italienischen Universität in,Triest fordert. Nach Schluß der Versammlung durchzoaz eine größere Menschen menge unter demonstrativen Rnien die Straßen. Tic Polizei zer streute die Manifestanten ohne Mühe. In Prag fanden zwei Arbeiter-Versammlungen statt, die ohne Zw-ischensall verliefen. Eine Anzahl halbwüchsiger Burschen durch zog verschiedene Straßen: wiederholte AnsamminngciiZvurden von der Polizei zerstreut. Ei» Bursche, der nach einem Studenten in Couleur mit dem Stocke ausholte, jedoch, da dieser ausmich, einen Wachmann traf, wurde verhaftet. In der Wohnung des Haus besorgers des denischen Turnvereins wurden von unbekannten Thätcm zwei Fensterscheiben eingeschlagen. Ungarn. In Budapest fand eine von der Unabhängigkeits- Partei einbemsenc Protestvenammliing statt, an welcher etwa 10,000 Personen, größtentheils Sozialisten, theilnahmen. Die Venannnlung prutestirte gegen den exImc-Zustand und nahm eine Resolution hinsichtlich des allgemeinen Wahlrechts an. Rach der Versammlung kamen kleine Zusammenstöße mit der Polizei vor, einige Personen ivnrden verhaftet. Frantrcicti. Ter Präsident der Kiiminalknniiner des KastälionshvscS Locw erklärte einein Austräger, die öffentliche NcvisivnSverhandlnng werde spätestens in drei Wochen stattfinde» Estcrhazv, der sich >nn Sonntag in Amsterdam anshicll, thelltc einem Redakteur drs dortigen „Hnndelsblatles" mit, daß ec nichts von der Erklärung des Untersuchungsrichters Bertulns wisse, nach welcher ihm sicheres Geleit für seinen Ansenthalt in Paris gewährt werden solle. Esterhazy fügte hinzu, das; er. sobald er die Bestätig ung dieser Erklärung emviange, sich nach Paris begeben werde. I» einem Leitartikel über die Frage der deutsch-französischen Beziehungen erzählt Whist im „Figaro". derKaiser habe bei seiner snngsten Anwesenheit in Konstantinvpel mit einem angesehenen Mitglied der deutschen Kolonie über die Pflege swundscyaftlicher Beziehungen zu der dortigen französischen Kolonie niit wohl wollender Anerkennung gesprochen und die Fortsetzung dieser Be ziehungen anempsohlen unter Hinweis daraus, daß dieses gute Einvernehmen beider Kolonien dank dem beharrlichen Willen des Kaisers früher oder später eine Rückwirkung im Westen bringen werbe. Ter „Figaro" empfiehlt schließlich scmen , lcntcn eine koloniale Verständigung mit Teutichlaud. Ter „Matin" veröffentlicht einen Artikel über die Ergebnisse der Versuche, die gelegentlich der Hebungen des Mittelinccr- augestcllt wurden. Das Blatt einen Ausruf an alle Franzosen, damit die Marine ein zweites ebensolches Schiss erhalte, nnd eröffnet die Lubstriptivn mit einer hervor- Lands- gcschwadcrs mit einem Unterseeboot bringt zum Schlüsse des Artikels ei: die iwthigen Mittel zu beschaffen, ebensolches Schiss erbalte, nnd cross Zeichnung von 5000 Francs. In Algier versuchten die streikenden Bäckergesellen kn der Nacht das Einstcllcii der Arbeit in allen Bäckereien zu erzwingen. - . , „ erzwingen Die Polizei trat dem entgegen: es kam zu einigen Zmaiiinien- § stoße», wobei mehrere Verhaftungen vorgcnommen wurden. Italien. Nach Meldungen aus Alcraudrien ist nunmehr der des AppellhofeS Ancona übertragen. Tie Quäsiurcn bei einzelne» ^ aae, ^ . S.t.ädtiy aus denen die Anarchisten, gebürtig sind, insbesondere - cm Pisa, Florenz. Jorli nnd Vcneda eingehendes Nationale der Verbrecher ab. England. Tie „Times" sprechen inisercm ÄM doch nock, stark gcmtz Florenz. Jorli und Venedig, sandten nach Alexandrien ein chcr ab. r losen Äcwinscl lassen jener Presse mit ... . . t. so schrc Grunde ein so allgemeines Interesse :iüle beansprucht, weil hierbei nicht und die Persönlichkeit der Angeklagten in einem Artikel Bedauern darüber aus, daß die niivcrantwortlichc Leidenschaftlich keit einiger Politiker in Washington, die sich der- Regierung Mac Kiiileh's widersetzten, diese zu einer mmöthig beleidigenden Sprache : gegenüber einer Macht wie Deutschland verführen konnte, die natürliche Beziehungen sowohl zu den Vereinigten Staaten wie zu Großbritannien habe. Tie „Times" sind überzeugt, daß Te»tick>tc>»y nicht Nni-n» y,>nt,'. Och dk>>- ReliNrniin »ich BiOipdpsiinn sowohl der spezielle sau und me Perwnilanelr ocr inngermglrii als die Aufdeckung der gefährlichen GeichäftspraxlS von Bedeut ung war. welche das genannte Institut beobachtet batte. Der vorliegende Fall hat wieder einmal em so grelles Lickt auf diese Dinge geworfen, daß er vielleicht doch de» Aiilaß oazu geben kan», von Seiten der Behörden, sowohl wie des Publikums sich ,egen dm Mißbrauch solcher Institute energisch zu kehren Die Existenzberechtigung der PrivatdetektivburcauS überhaupt bestreiten zu wollen, hieße ,u weit gehen. In vielen Fällen, wo die polizei liche Hilfe entweder nicht in Anspruch genommen werden kan» oder wo ihre Unterstützung durch private Ermitteln,,gen von Werth zu erwerben, sagen die di " a. . . . . . . ..Times", England habe leinen Grund, sich «em Uebergang dieses Besitzes von Spanien an eine andere europäische Macht zu rvidersetzc». die besser im Stande sei, den Schwierigkeiten, die der Auficchterhaltung einer ordnungsgemäßen Verwaltung entacgenstchen, zu begegnen. Die Karolinen haben für Großbritannien keinen Werth, und es wäre deshalb thöricht luid unwürdig, dem Verlangen eines anderen Volkes, aus den Karolinen Nutzen zu ziehen, sich zn widersetzru. Dänemark. 2» der Budaetberathung des dänischen Folkc- lhmgS interpcuirte der Berichterstatter des B»dgctSussch>,sseS' Christoph« Hage über die Ausweisungen dänischer Staats angehöriger aus Nordschleswia nnd über die Beziehungen Däne- marks zum Auslande. Ter Minister des Auswärtige» Rav» er klärte, daß das Verhältniß zu allen Machten ein sreundichaftliches sei, und führte dann weiter aus: In Angelegenheit der Aus weisungen aus Schleswig, welche ans uns Alle einen schmerzlichen Eindruck gemacht haben, hatte die Regierung an die deutsche Re- aiernng die Anfrage gerichtet, ob Deutschland beabsichtige, die Dänen in Nordschleswig. die gemäß dem Friedcnsverttagevvn looi für Dänemark vptirtcn, im größeren Umfange auszuwelsen. Rach der aus dieie Auslage ertheilten Austnnst ist kein „Optant" an gewiesen worden. Der Minisler gab zum Schlüsse der Hoffnung Ausdruck, daß auch die Ausweisungen der anderen Dänen auihören werden, da ein gutes Verhältniß jür beide Länder das Beste sei. Amerika. Ter Präsident Mac Kinlcn sorderlc den Admiral Dcwcy, den General Otis, den General Whistier, welcher in letzter Zeit aus den Philippinen gedient hat, den ehemaligen Geiaiidlcn m China, De»h» und den Präsidenten der Universität von Eorncll. Schurmann, auf. eine Kommission zu bilden, nin die Lage auf den Philipvincn zu slndiren nnd ihr Urthcil überdie Politik abzugebc», welche die Vereinigten Staaten befolgen müßten. In Cayenne wird das Gerücht verbreitet, daß eine französisch brasilianische Mission bei Eounam von dortigen Eingeborenen an gegriffen worden sei. Es soll ein ernstes Gcsecht stattgefundc, haben. Nähere Einzelhcftcn ichlen. Afrika. In Johannesburg wurde eine Verianimkung von Engländern abgchalten. um Protest z» erheben gegen die Verhall ung des Vorsitzenden Wcbd nnd deS Sekretärs Dodd der- Uitländci liga nnd gegen die Alle betreffend die öffentlichen Verstimmln»»,-.« und um eine Petition an die Königin Victoria'zu richten, welch, aus den Fall Edgar Bezug hat. Eine große Anzahl von Burghc und Afrikanders war zur Stelle und die Versammlung artete an« Schluß in eine reine -Schlägerei ans. Stühle und Bänke wurde: zerbrochen und als Waffen benutzt. stiliist und Wissenschaft. s- K ön i gl. H o fs cba nsp i el. Nicht durch ein innen. , künstlerisches Bedürfnis; laßt sich die Auferweckung der allen und veralteten Scbwänte eines Bcuedix oder Moser aus jahrelangem, heilsamem Schläfst» Tlieateeaechiv ectiaren. sondern vas bclano: Utilitätsprinzip. das das Ainüiante unsere Bühnen dort zn iiehin n heißt, wo sic cs rinden, macht sie allein begreiflich. Es «siebt eben so wenig gute Novitäten des heiterem Genres, daß man u-l volens immer wieder zu den Matadoren vergangener- Zeiten n e ihren ganz gewiß nicht iüc die Unstcrdlichleit geschriebenen Wett - zurückkoinmen muß. Namcnllich uistere Hoftheater, die noch stnn' aus Ausland und gute Sitte im Ton halte» müssen. > darauf förmlich angewiesen: denn das hat ia Moier vor a»> : seinen Kollege» von heute nnd gestern voraus , er ist nie lasest» oder anstößig. „Er ist," um ein klassisches Wort Gustav Frevln st ;n eitiren, „gewiß lem großer Dichter-, aber er hat nicht gen» Verdienste in» das Theater. Gerade in einer Zeit, wo »»«>'>> Bühne von zweideutiger französischer Waare üherslilthet wurde, b-:: er unsere eigenen Verhältnisse in reizender, lustiger Weise geschilder! Ec hat Tausenden und Abertausende» ein unständiges Vergnügen bereitet, lind das ist cnvas." Von diesem Standpnntle an?, dem inan billiger Weise eine Berechtigung nicht wird ganz ab sprechen können, wird man sich sehr wohl einmal den alten Moser mit einem seiner Schlager ans der gute», alten Zeit gefallen lauen. Vorgestern hatte man des Autors harmlos lustigen Bier alter „T- er Bib > ivtheia r" neu einslndirt, der einen Heim - teitserivlg zn verzeichnen batte, wie er „begeisterter" laum g«.'darin werden tonn H-reilich eine Gefahr bringen die alten Schwank- arbciten inmmt und sonders mit sich: sic reizen in der Darstellung sönnlich zn Ueberttcibnngen und verleiten" die Schail'vicicr- zn allerhand Ka^jptt,,^,,. Dieser Versuchung widerstand man auch vorgestern nicht auf der Bühne des Reustädtcr Hauses: iianieni sich das starte Ge'chlecht erwies sich schwächer als se nnd leistete sich, zum innigen Vergnügen ciniacr- Gründlinge un Parterre, bisweilen ein allzu elowinnäßiges Ulten, das doch die Grenze des Hosthcatcrsähigcn bisweilen überschritt. Tas siel umsomehr ans. als sonst da? Tcinvo noch nicht »o im Presto gehalten war. wie man es im Interesse der A>lgenb!ick?w>rtnng bei derartig leichtem! Schnickschnact wünschen möchte. Das; man sich trotzdem leine: Ivmische Nuance im Spiel cnigeheir zn lassen braucht, bewies Frau! Wolfs, die mit der sviritistnch angebauchtcn Gouvernante Samb Gildern eine unendlich wirksame Figur ohne Uebcrtreibnng aus die Bretter stellte. Nach ihr sorgte» die ,Herren Gebühr, der die dankbare Charge des echten Bibliothekars etwas fvreirt in einigen Wendungen, aber im Ganzen vor allen Dingen liebens würdig ipielle, nnd Schubert als drolliger Gentleman wider Willen am meisten >nr Heiterkeit, während sich die Herren Paul tLvtbair) und Reim (Hann- mit Laune und Geschick als liebenswürdige SchN'erenötber bewährten, gegen die ansznkonnncn in ibrc» uu- dantbaren Rollen den Tamcii GaSnn und Twmmsdorff «Eva und Editb) recht schwer wurde. In »»nehiiibarcr Weste, ergänzte«! drc Herren Eggerth «Marsland. Tettnier und Gnu; da? Emcmble. Nicht so recht zn licacn schien der Maedonold Herrn Müller: er wußte wenigsten? recht wenig mit der Rolle, anzusangen. Ganz in ihrem Fahrwasser war Frl. Schendter als redselige LogiS- wirlhin, die ihren isiargon zum Idealvild männlicher Tngendhastig- leit vor dein schnüffelnde» -Onkel hcrausstasnrl. Tie Inseenirung bälle im Großen und Ganzen etwas nobler sein können: ncnnent sich bei dem reichen Gutsbesitzer Marsland, dem cs ans eine N«« Pstnidnotc mehr oder weniger nicht ankommt, mußte e? eleganl- r ausichen, — Tie Por-slellniig, die sich, wie schon erwähnt, en « außerordentlich beffälligcn Ausnahme zu erfreuen hatte, fand außer Abonnement statt nnd war ziemlich besucht: in der Hoftog sah man beide König!. Majestäten, die sich herzlich über die lieb-,n Scherze MoscrS ainüsirten. IV f In der Reihe der vom Stadtverein für innere Mstsion im Vcreinslianslaale veraiistaltoten Komponistencrbende »«ftyn der »vi gestrige ON ozart A bcnd eine hervorragende Stelle ei» galt cs doch. deu> voltsthümlichsten unter- den Uassischen MusikerfiiNlen deutschen Geblüts zu huldigen: war doch auch die Art und Ao. sührung dieser Huldigung insofern eine erecptioncUe, als die sin eine derartige Gelegenheit offenbar berufenste Körperschaft, der zn anjchnticher.Hvhe emporgcblübte Dresdner M o; a rtv ere i n, mit Hingcbiing sich in den Dienst der guten Sache gestellt hatte, und somit von vornherein für eine» des Salzburger Musittitancn würdigen Verlauf des Abends Bürgschaft geleistet worden war Ter total ansverkanfte Saal bewies, daß man allsestig große E> lvarlunge» ans diesen Mozart-Abend gesetzt batte; dieselben resl los erfüllt, wenn nickt übcrtroffen zu haben, ist ein hvchrühmliche? Verdienst des coneertirenden Vereins und seines unermüdlichen im«> tlinstbegeistertcn Leiter-?, Herrn Hostapellmcister Alois Schmitt. Nachdem eine Mozart'iche OrIclsugc «in O-woll) unter deii Händen des Bcrcinsbausorganistcn, Herrn H, Menzel, verklungen w«n. feierte der MozartvercinSleilcr, der sonst dem Meister nur in Tönen zu huldigen gewöhnt ist, den großen Tonsctzcr in schlichter, aber packender Rede. Seine Anssüyrnngen, die bei aller Knavvhcft ein treffsichere? Leben?-, Schaffens- und Charakterbild de? nnivcr sellstcn, vovulärsten und svczisisch dcuiichcsten Tonheroen zeichneten, dürfe» ans das Prädikat eines tlcincn rhetorischen Meisterstucke Anspnich erheben, Die vorgcttagenc» Mozortinnmnem. obglei«ch mit einer einzigen Ausnahme leineswcgS zn den belannjere» Meisterwerken gehörend, waren beredte Zeugen für die un mittelbar «gesangcnnehniende Wirkung, die Mvzart's Genius auch beute noch aus alle Gcmüther cmsül't. Ein bereits srichcr van« Mozarlvcrcin mit Ersolg gespieltes Adagio für Streichorchester nnd eine der lebensfrohen „Kircheiisvnaten" lsür Orgel und Orchester) sorgten zunächst siir- Aiifrcckiterhaltung der vom Yffdiier geweckten mozarthegeistcrtc» Ctiinmnng eine weitere hochgradig fesselnde Orchcslcrgabc bildete eine vierscitzige Serenade sin Streichinstrinnciitc, die durch ihre alle vier Sätze d»rchströmend>: herzeraiiickendc Frische wie ein wahrer Inngln-nnnen srcndigen GcnießeilS nnmüthete. Vom Orchester giischnriegend begleite«, sang des Weiteren Frau Schmitt-Cianyi streng »wzartaercem da? Rceitativ mit Arie ans „FigarvS Hochzeit": „Endlich naht die Stunde", sowie drei Lieder am Klavier: „Das Veilchen", „Zucke,- Plätzchen" und „Die Spinnerin": mit Beifall überschüttet konnte die Sängerin nach diesen Darbietungen das Podium verlassen. Eine lustige Ueberrasctmng brachte für die Meisten die Schluß- nummer der Vorträge, ein ans Grund eines harmlosen Vor kommnisses in der eigenen Familie von Mozart in Worte nnd Töne gekleidetes komisches Terzett „Das Bändchen", das trotz des an'S Triviale streifenden Textes so zündend oinschlug, dar; eS wiederholt werden mußte. Gesungen wurde die amprnchsloie Humoreske, die übrigens später in Mozart's einaktiger Oper „Der Zchnuspieldirektor" eine» Platz gefunden hat. von den Domen e-chmitt-Csanni. Gallwitz und Herrn E, Frank mitanöaczclchnctem Geschick nnd jener naive» Lustigkeit, die einen typische» Zvg in Dresdner Nachrichten. , ir. Seite S. M« Dienstag. L7. Fa»»ar LNttO
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