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Dresdner Nachrichten : 17.01.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189901179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990117
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-01
- Tag 1899-01-17
-
Monat
1899-01
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.01.1899
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Es sind eigen- Ihümliche krampfbeklommene Empfindungen, die sich mit der Fest stellung dieier Thatsache verknüpfen. Pus keiner Seite ist auch nur eine Spur von ehrlicher «Hoffnung vorhanden, daß die neue Session irgend ein greifbares Moment der Verständigung zwischen Len bergehoch aufgethiirmten Gegensätzen zu Tage fördern, daß der dichte Wald der nationalen Feindseligkeiten sich lichten und Len Blick frei machen werde auf eine bessere Zukunft, in der die Böller Oesterreichs wie ehemals friedlich beieinander wohnen und ihre stammesmäßigcn Sonderbestrebungen nicht gegen den gemein samen Staatsgedanken als den Grundpfeiler der Monarchie richten. Was heute der Griffel der Zeitgeschichte in der nationalen Chronik des habsburgischen Kaiserreichs verzeichnet, ist eine unerfreuliche endlose Aussnmmilung von leidenschaftlichen Ausbrüchen gegen icitigen Hasses und unerbittlicher Befehdung, deren letzte Wirkungen dis in das äußerste politische Ncrvengernst des staatlichen Organis mus ausstrahlen und überall bedrohliche Reflexe Hervorrufen. Zu den besonders bezeichnenden Merkmalen der augenblick lichen Lage, die aufmerksame Beachtung erfordern, gehört das nnaujhaltsame Fortschreiten des dentschnationalen Radikalismus. In einer Wiener Zuschriit an ein angesehenes Münchener Blatt wird gesagt, daß sich „mit der jdraft des Sturmwinds" das radi kalste Schönererthum über Städte und Landstriche verbreite, deren Bevölkerung noch vor einem Jahrzehnt cs als Ehrcnkränkung be trachtet hätte, wenn man sie zur Schönerer-Partei hätte zählen wollen. Die ältere gemäßigte Richtung, deren gut deutsche Ge sinnung ganz außer Frage steht, vermag mit ihrer sanfteren Methode nicht mehr dnrchzudringcn. Das radikale Wesen erscheint der in ihren Tiefen anfgerührten deutschen Bevölkerung mehr und mehr als die einzig wirksame Gewähr für die Rettung der deutschen Rechte aus der Brandung des zerstörenden Nationalitätenhaders, und im Verfolg dieser Auffassung wendet sich alle Sympathie den Männern mit dem harschen Worte zu. die bereits soweit gehen, daß sie sich selbst öffentlich als die „Deutsche Jrredenta" bezeichnen und deren leitendes Haupt längst die ungeschminkte Er klärung abgegeben hat, daß „die Menge der deutschen Bevölkerung in Oesterreich sich für dm Jorlbestand dieses Staatswesens nicht mehr intcressire, nachdem ihr von allen Seiten die llebcrzeugung ousgenöthigt worden sei, daß alle Gewalten in diesem Staatswesen aus ihre nationale Vernichtung ausgingcn". Es braucht an dieser Stelle nicht der bereits desi Oefteren geführte Hinweis wieder holt zu werde», daß der rcichsdeutsche Standpunkt keinerlei direkte oder indirekte Ermuthigung und Unterstützung einer solchen An schauungsweise verträgt. Die Deutschen waren bisher die treuesten Hüter des gemeinsamen Staatsgedankens in Oesterreich und darin lag neben ihrer geistigen und kulturellen Ueberlegenhcit der Haupt- theil ihrer das Ganze befruchtenden Kraft. Wenn in diesem Ver- hältniß jetzt ein Umschlag cinzutretcn droht durch das stetige An wachsen der radikalen Bewegung, so ist cs gewiß im Interesse Oesterreichs sowohl wie um des wahren eigenen Wohles der dortige» Deutschen willen auf das Tiefste zu beklagen, die That sache selbst aber muß trotzdem verzeichnet werden, weil sie sich augenfällig der allgemeinen Erkenntniß aufdrängt. Vorläufig hat allerdings die radikale Richtung unter den mehr als 100 deutschen Reichsrathsabgeordneten noch keine nenncnswcrthe zahlenmäßige Vertretung. Die Wurzeln ihrer Kraft stecken aber in dem Boden der deutschen Bevölkerung, und daraus erklärt es sich denn auch, daß die der Zahl nach verschwindend kleine Minderheit der radikalen Abgeordneten die gemäßigte Mehrheit in wesentlichen Fragen zu meistern vermag. Das ist u. A. in sehr kurzer und bündiger Art jungst im Prager Landtage geschehen, indem die nur 13 Köpfe starke deutsch-radikale Fraktion einseitig die Erklärung erließ, daß sie unter keinen Umständen mehr mit den Czechen zusammen tagen werde. Daraushin wagte es die fünf Mal stärkere deutsche Fort schrittspartei auch nicht mehr, an den Berathungen des Landtags theilzmiehmen, weil sie sonst ein unerbittliches Gericht durch ihre Wähler zu befürchten Ursache hatte. Die parlamentarische Wirkung der ziiiiehmendeii Radikalisirung der deutschen Bewegung in de: Bevölkerung zeigt sich in dem fast auf der ganzen Linie der Abgeordneten erhobenen Rufe nach Wiederausnahme der „echten unverfälschten Obstruktion" in der Formel: „Ohne Aushebung der Svrachcnvcrordnungen kein Budget, kein Ausgleich, keine Rekrutenbewilligung". Man geht sogar noch einen Schritt weiter mit der Erklärung, daß die Ob struktion nur mit ihren Ursachen verschwinden dürfe, die Sprachen- verordnmigen aber nicht die einzige Ursache seien. In Oesterreich sei seit zwei Jahrzehnten den Slaven das ausschließliche Privi legium der Mehrheitsbildung im Reichsrathe verliehen worden. Die Obstruktion sei der Nothschrei des ganzen deutschen Volkes, sie sei der Aufruhr wider dieses Privilegium, das den Czechen. Polen und Sluvenen die parlamentarische Herrschaft in die Hände liefere. Gelbst durchaus gemäßigte Gruppen der deutschen Oppo sition stimmen in diesen Ruf mit ein und beweisen dadurch, wie lähmend die Enttäuschung, wie niederschlagend die Hoffnungs losigkeit ist, die LaS gesamnite Deutschthum in Oesterreich ergriffen hat, angesichts des fortgesetzten Prozesses der Verczechung. Slovenisirung und Pokonisirung des gesammten staatlichen Organis mus. Ob freilich gerade der extremste Radikalismus daS geeignete Mittel ist, um eine kraftvolle und wirksame politische Aktion deö DcutschthumS dmchzuführen, das steht aus einem anderen Blatte. Dazu wäre in erster Linie doch wohl erforderlich, daß der Radi- talismus eine völlig unbestrittene und mit der Garantie einer längeren Dauer versehene Herrschaft im deutschen Lager ausüiste. Das ist aber nicht der Fall, vielmehr unterliegt er nach seinem ganzen Gebühren dem Zwange des Satzes, daß gestrenge Herren nicht lange regieren und außerdem findet er doch auch noch in deutschen Kreisen selbst so viel Widerstand, daß sich daraus eine Reihe von Zerwürfnissen herleitet, die das Einsetzen der gesammten Kraft des Deutschthums an einem Punkte mehr oder weniger ver hindern. Um das Unglück voll zu machen, scheint die Wiener Regierung nicht einmal geneigt zu sein, den gerechtfertigten Beschwerden der Deutschen auch nur indirekt dadurch entgcgenzukommen, daß sic wenigstens mit der weiteren Ermunterung der gegnerischen An sprüche zurückhält. Im Gegenthcil, immer neue Maßnahmen des Kabineis bekunden die vorhandene Bereitwilligkeit zur Erfüllung aller möglichen Wünsche der slavischcn Mehrheit. Was eine solche Haltung der Negierung für das Deuischthnm bedeutet, läßt sich erst voll ermessen, wenn man die letzten Absichten und Ziele der Gegner kennt. Die Jungczechen begehren ein neues „Staatsrecht" für Böhmen. Mähren und Schlesien, d. h. mit anderen Worten, sie fordern für die genannten drei Länder einen staatsrechtlichen Zustand, der es ihnen ermöglichen soll, ganz „unter sich" zu sein und sich von Wien so gut wie unabhängig zu machen. Die Süd slaven, Slovenen und Kroaten wollen die bisherigen Grenzen der südlichen Kronländer verschoben und die Bildung einer besonderen südstavischen Ländergnwpe (Steiermark. Kärnthen, Krain, Görz, Gradiska, Triest, Istrien und Dalmatien« vollzogen wissen. Die katholische Volkspartei sehnt sich nach der Wiederherstellung des Zustandes vor 1873, wo au Stelle der allgemeinen direkten Reichs- rathswahlen die Mitglieder des Reichsrnths aus Wahlen der Land tage hervorgingcn, so zwar, daß jede der in den Landtagen ver tretenen Kurien (Großgrundbesitz, Städte und Landgcmeinden) ihre Vertreter im Reichsrathe für sich wählte. Auf dem Stand punkte der katholischen Volkspartei stehen im Wesentlichen auch die Polen. Tie Erfüllung aller dieser „Wünsche" mußte noth- gedrungen zur Auslosung des österreichischen Geiammtsiaaalcs fuhren. Darüber wird man sich wohl auch an den leitenden Wiener Stellen keiner Täuschung hingeben. Ta es aber selbst verständlich als ausgeschlossen gelten muß, daß eine Wiener Regierung aus freien Stücken und mit bewußter Absicht wesent liche Grundlagen der Monarchie preisgeben könnte, so bleibt nur die Annahme übrig, daß das gegenwärtige Kabinet, unbeeinflußt durch die bitteren Lehren der längsten Vergangenheit, an der falschen Hoffnung fcsthült, cs könne die Deutschen ungestraft als guantitü näulijxeakla weiter behandeln, ihre Interessen den slavischcn Ansprüchen zum Opfer bringen und damit der sicwischen Begehrlichkeit wenigstens einigermaßen das Wasser abgraben. Das klebrige werde dann schon der — 8 14 der Verfassung besorgen, der eigentlich der Regierung nur ein ganz beschränktes Noth- verordnungsrecht in besonders dringenden Fällen bei Richttagung des Parlaments verleiht, neuerdings aber als AllerweltSrctter im Wiener Regiermigspalaste in Ausnahme gekommen ist. Die ge mäßigten deutschen Kreise sind fest überzeugt, daß die Regierung de» Wiederbeginn der Obstruktion mit Freuden zum 'Anlaß nehmen werde, um die Herrschaft des 8 14. der den „Absolutismus mit dem Feigenblatt" verkörpert, zu einer dauernden Einrichtung zu erheben. Solcher Gestalt schwebt das Damvtlcsschwcrt über der neuen Tagung des Reichsraths, und die rettende Hand, die es zurückhalten könnte, ist noch nicht gefunden. Kernschretb- nnv Fernsprech-Uerlchte vom 16. Januar. Berlin. Nach der heutigen Landtagsewffiiung hielt der Kaiser eine Probe zu dem morgen stattfindcndm Feste des Schwarzen Adlerordcns ab. Ein Theil der beim gestrigen Ordensfeste ver liehenen Orden und Ehrenzeichen war erheblich größer als an einem der Vorjahre. Es sind im Ganzen 3487 Personen dekvrirt, gegen 2009 im Jahre 1898, 1910 im Jahre 1897. 1953 im Jahre 1896, 1732 ini Jahre 1895. Unter den mit höheren Orden Ausgezerch neten befinden sich, wie gewöhnlich, mir Offiziere, Staats- und Reichsbcamte, wobei die Offiziere stärker hervortreten als früher. -- Der Bnndesratb hielt heute eine Sitzung ab. Demselben ist der angekündigte Gen - - - - ordimng Erbprinz . .. Lungenentzündung erkrankt. Ter Erkrankte befindet sich aber Wieder aus dem Wege der Besserung. — Aus Frankfurt a. M. wird ge meldet. daß der bekannte Publizist Dr. Guido Weiß gestern Abend daselbst im 77. Lebensiahre gestorben ist. — Der geschüftssührende Ausschuß der hannoverschen nationallilieralen Partei veröffentlicht eine Erklärung gegen die neugcgründele konservative Vereinigung der Provinz Hannover. Er verwahrt die nativnalliberale Partei regen die Anschuldigung, sic habe versucht, die öffentlichen Ver hältnisse unter dem Banne eines öden Doktrinarismus zu zwinge», bestreitet de» Konservativen, daß nationale Gründe für ihren Vor stoß maßgebend gewesen leien, da die hannoverschen National liberalen die nationalen Grundsätze stets hoch gehalten hätten, und schließt mit der Erklärung, daß die Nationalliberalen Hannovers den ihnen aufgedrunaenen Kampf energisch aufnehmen würden. Berlin. Nach der Eröffnung des Landtages im Weißen Saale hielten beide Häuser Sitzungen ab. Im Herrenhause ergab der Namensaufruf die Anwesenheit von 146 Mitgliedern. Der bisherige Präsident Fürst zu Wied widmete sodann dem ver storbenen Fürsten Bismarck einen warmen Nachruf, indem er dessen Verdienst um die Verwirklichung des Traumes des deutschen Volkes durch Schaffung eines einigen Deutschlands hervorhob. Das Herrenhaus sei stolz darauf, den Fürsten Bismarck bis zu seinem Lebensende zu seinem Mitglied gezählt zu haben. Die Anwesenden ehrten das Gedächtnis des Fürsten Bismarck durch Erheben von den Plätzen. Durch Akklamation wurde sodann das bisherige Präsidium: Fürst zu Wied als Präsident. Frhr. v. Man- teuffel und Oberbürgermeister Beck-Köln als Bicepräsidcntcn wiedei gewählt. — Ini Abgeordneten ha ns wies der Alterspräsident kndigte Gesetzentwurf betr. die Abäiidcrnng der Gewerbe- > »g zugegaugeii. — Der älteste Svbn des Reichskanzlers, » inz Philipp Ernst zu Hohenlohe - Schillingsfürst, ist Mi ß v. Voß daraus hin, daß das Hans nunmehr in das neue Gebäude cingetreten sei und sprach die Hoffnung aus, daß das. was in dem neuen Hause geschehe, zum Segen des Landes gereichen möav. Alsdann beglückwünschte Ministerpräsident Fürst Hohenlohe Lie Abgevrdneten beim Eintritt in das neue HnuS Namens des Staat- Ministeriums. „Möge der Geist der Treue und der Hingebung an das Vaterland", sagte er, „wie er in dem alten Jahrhundert ihre Bcichlüsse in dem alten Hause geleitet hat, möge er auch in diesem neuen Hause ihre Beschlüsse zum Wohl und Herl Preußens lenken " DaS Haus ehrte das Andenken der verstorbenen Mitglieder und des Bureaudirektor Kleinschmidt durch Erheben von den Sitzen Nächste Sitzung Dienstag >/n3 Uhr (Wahl des Präsidiums und Entgegennahme der Regierungsvorlagen«. Berlin. Der BundeSrcith hat in seiner heutigen Sitzung der Vorlage über die Abänderung der Gewerbeordnung, sowie dem Entwürfe eines Jnvaliden-Versichemngsgesetzcs seine Zustimmung erthcilt. Berlin. Im Reichstage fand heute eine Konferenz der Berichterstatter über den Marineetat mit den Vertretern des Re ich,-- marineamtS statt. Es sind dabei die Verhältnisse von Kiautschon, die in der Bndgetkommission zur Sprache kommen sollen, erörtert worden. Zwickau. Eine gestern hier abaehaltene Bergarbeiter- Beriammlurig beschloß, Schritte wegen Erlangung einer zehn prozentigen Lohnerhöhung und wegen Einführung einer zehn stündigen Schichtzcit zu thun. Stuttgart. Infolge Beschädigung des Bahnkörpers durch Hochwasser ist der Bahnverkehr zwischen Sigmaringen und Guten stein ans einige Tage unterbrochen. W i e n. AnS Lemberg wird gemeldet, Graf Roman Potockt habe ans seinem Gute in Galizien ein Pistolenducll mit seinem Oberförster gehabt; der Oberförster sei dabei getödtet worden. Gras Roman Potocki soll sofort nach Frankreich abgereist sein. Wien. In der heutigen Konferenz der ungarischen Minister unter Vorsitz des Kaisers wurden gewisse Grundsätze fiir die mit den Oppositionsgrnppen fortzrüetzenden Verhandlungen ausgestellt. Die ungarischen Minister sind dann wieder nach Pest abgereist. * Paris. Kammer. Mestireux und Dupuy beantragen, die Kammer möge sofort in die Budgetberathung eintreten. Faurc (Anniemit» wünscht die Regierung über die Verzögerung der Ver handlung deS Kriegsgerichts gegen Picanart zu intervellnen. Der Mlnistcrpräscs beantragt cinmonatliche Venchiebung der Inter pellation, welche niit -122 gegen 74 Stimmen beschtossen wird. Tic Kammer beginnt biemnt die Budgetberathung. " Pari s. Ter Kassationshos vernahm heute den früheren oustizminister Trarreur. Pari s. Das „Echo de Paris" veröffentlicht einen Artikel Ouesna» de Beaurepnires. in welchem dieser sagt, eine ernste Thatsache verhindere die Kriminaitammer. ein Unheil abzugeben, welches die Bezeichnung „Urtheil" verdiene. Diese Thatsache sei folgende: Ter Justizmiurster Sarrrcn sprach im Oktober, bevor iwch der Bericht Bords erstattet war, mit einer angesehenen Per ivnlichkeit über die Frage, ob die Geheimakten der Kriminoltammec mitgetheilt würden. Sarrien sprach sich in berahendem Sinuc aus, verneinte jedoch die Zweckmäßigkeit dieser Maßregel, weil er als Thalsache hinstellte/ daß der Kassationshof sich sein Urtheil schon gebildet habe, und man sich auf eine Unschuldigkeits-ErklKr- ung ohne Ziirückverweisung gefaßt machen müsse. Bordighera. Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich ist hier eingetrosfcn. M adrid. Die Blätter theilen mit, daß sie von den Philippinen keine Depesche erhalten haben. Die Amerikaner lassen keine chiff rirten Telegramme durch und General RioS ist gezwungen, seim Depeschen per Schiss nach Hongkong zu senden. Ferner wird ge meldet, daß die Aufständischen Manila von der Landscite völlig einschließen. Lvud o n. Im Reprüscntantenhause zu Washington erklärte der sozialdemokratische Depntirte Berry in seiner Rede bezüglim der Philippinen unter großem Applaus: Wir werden vielleichi noch Deutschland dieselbe Tracht Prügel ertlxülen müssen, wie Spanien. — Ter „Times" wird aus Petersburg gemeldet: Ein neues Rundschreiben Mmawiew's erktärr es für wümcheuswerth, daß ein Einverständnis; über folgende Punkte her-gestellt werde: Tie Staaten sollen Übereinkommen, die Heeres- und Flvttenmachi sowie die Kriegsbndgets ans bestimmte Zeit nicht zu vermehre» und sich bemühen, sie zukünftig zu reduzircn. Zn untersagen fei die Einführung neuer Waffen oder Explosivstoffe, welche mächtiger als die gegenwärtigen sind. Trotz der jiinnsten Ereigniffe in Jaschodä und die HeereSvcrmchrung verschiedener Länder ist die russische Regierung doch der 'Ansicht, daß die Einberufung der Konscrcnz rathsam sei. Lv » do ii. Nach einer aus Halifax eingegangenen Depeiche ist die 100 Meilen westlich von dort gelegene Stadt Bndgewater. welche einen großen Holzhandel beweibt, durch FeuerSbrunst voll ständig vernichtet worden. Loiidv ». Ten letzten 'Nachrichten aus Afghanistan zuselge ist der Emir schwer erkrankt: man befürchtet stündlich sein Ableben. Stockholm. Wegen des Unwohlseins des .n'onigs wird der Reichstag am kommenden Mittwoch nicht vom Könige, sondern vom Slaatsminister Boström eröffnet werden. Der herkömmliche Hosball am Geburtstag des Königs, am 21. ds. M-. ist aus- gegeben lind der beabsichtigte Besuch des dänischen Kronprinzen paares am gleichen Tage ausaeschobcii. Stockholm. König Oskar leidet seit einigen Tagen an einem milden Kehlkopfkatarrh und Influenza. Nach dem letzten ailsgegebcncn Bulletin war die Körpertemperatur gestern Morgen 37.7. der Puls 70. Abends die Temperatur 38,1, Puls 68. Das Allgemeinbefinden ist gut. Die heutige Berlin erBörse verkehrte im Ganzen in fester Haltung. Man erwartet, daß morgen hier und am Donnerstag in London eine Ermäßigung der Bantraten stattstnden werde. Am Montanaktienmarkt herrschte lebhafte Kauflust, namentlich für Hüttenwerthe, von denen speziell Dortmunder Union und Bochumer in die Höhe gingen, während Laurahüttc vernachlässigt blieben Banken aut behauptet, Kommanditantheile und Dresdner Bank etwas Höver. Heimische Eisenbahnen leicht abgeschwächt, nament lich Lübeck-Büchencr und Ostpreußen; von fremden Bahnen Lom Harden und Franzosen fest, Canada-Pacisic schwächer. Renten still, aber fest; Italiener und Mexikaner anziehend: heimiscln- Fonds behauptet; Privatdiskont 4V« Prozent. — Am Spiritus- Markte war die Tendenz wieder schwach; Termine wurden zu etwas ermäßigten Preisen verhältnißmäßig leicht unteracdrachi Loco 70er 39,80 Mk. Die Tendenz am Getreide- Markte blieb ^ ii- 5?
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