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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.05.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030510019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903051001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903051001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-05
- Tag 1903-05-10
-
Monat
1903-05
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.05.1903
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ag in Sunkilon tteten könnt«. n«»«n Zusanimenwirten der einzelnen Atletlungen die Prümtteninn bi- »um Abend Io ziemlich beendet. Da» vorlitufi, dekannt gewordene Resultat ist solgende» : tA d I e i l u 11 g f ü r Wagenpferde. ,) Der beste Vierer»»«: Karoisier«: t. Preis Schwan-Berlin. ». Preis Lederer-Letpjta. ». Preis Polner-Obemnih. Sil- berne Mcvaill» «ras v. Schwerin. Mittlerer Schlag: t. Preis LajoS Wris>-Wien. 2. und Prei« Rolensew-Lcipzig. Silberne Medaille Lederer Leipzig. S. Abteilung stir Reitpferd«. Die besten Ncstvierdc Ebrenpret« Leutnant v Plate <l7. Ulanen), br. W., t. Preis Swlupp Leipzig, dr. W.. 2. Prei« Slenobeck-Berlin. br. Et., 2. Prem Schlupp Leimig, rotbr. w.. 2. Preis Steiner-Budapest, br. S«.. S. Preis Levu- Berlin. Rapp-W., S. Prei« StenSbeck-Berlin. Fuchs, Silbeme Medaille stloien,eld>Leip»ig. FuchS-St.. Schlupp-Leipzig. bellbr. St., Lstttjen-Berlin br. St. ». a) Abteilung für Arbeitspferde. 1. Prelii Augustin.Dübeln, 2. Prei« Streble-OIchab, 3. Prei« Glaier-Wien, beide Ledtgenannlen außerdem die Silberne Medaille. :t. Ii> A l> t e i I u n g iUrjächsttcheZuch». 1. Prei- de- König!. Ministeriums des Innern <!>«> M.» der Folilenauszuchl-Vercin d«S Königreichs Sachsen, 2. Preis des Ministerium« «200 M.) Gras zu Münster-Lim. l. ZniadveciS des Verein- siir Pserdezucht und -Rennen <2bOM.> derFoolenamziicht-Verein, 2. Zulatz- prci« dcSielben Verein- <lbv M.) Gras zu Mstiifter-Ltni, Preis von Richard Harimann ttvv M > Gulobestper Kittler-AIoda bei Grosienlini» Preis de» Verein« sur Pserdezucht und -Rennen siir die beste illchsischc Re monie (200 M.) der Foylenauszucht-Vcrein, 2. Preis de« Komitee« siir die Pscrde-Au-stellung ftdü M ) derselbe. In den Sporthallen wurden mit der Silbernen Medaille prüiniiert: Franz Risse und Robert Richter, beide in Dresden, siir ibre Kollektionen in Geschirren, Riemer- und Sattler- artikeln, die Wngeubau-Fabriken voiiWalllier-Großenbatn, Morid Hermann, Hoiltcserant Glaier und A Mahn, slimtlich in Dresden, di« Firma Kelle L -ildebrandt für Muslerstall-Einrichtungcn. Uhrmacher Pleismer, W. Metzler siir seine Kollektion in Aameclhaar- und Pserdedertc» usw., Naumann Hennann siir Livreen, Moritz Kunde, Mcssersabrik, ruid Trcnkcr-DrcSden. — Für das Mai-Meeting des Dresd nc r R en n -V er cin s, welches am Sonntag, den 17., Hiininclfahrtstag, de» LI. und Psinast-Ionntag, den 31. Mai, nachmitlags 2>ck, Uhr, staltfindct, sind die Nennungen sehr zahlreich abgegeben worden. Hur den ersten Tag sind der „Große Sachsenprcis", siir den Himmel sayrtstag das „Ehrenpreis-Handicap" und für de» Psingst-Sonw tag das „Ehrenpreis-Hürden-Handicap" als Hauptrenne» zu bc zeichnen. Für dieses Dresdner Derbn-Mccting, sind insgcsammt 53000 Mark an Nennpreisen und 9 kostbare Ehrenpreise ausgejctzt worden. — Nachdem der Ausbau der Elbbadcanstalten nahezu beendet ist, ist gestern auch das Militärbad aus seinem Winterquartier, dem Pieschcner Hafen, an de» Soinmcrankcrplatz unterhalb der Albcrtbrücke bugsiert worden. — Die Herausforderung des Herrn K. u. K. Fechtmeister Riegel an Herrn Fechtmeister Staberob ist zur Enttäuschung weiter Kreise von letzterem abgclehnt worben. Zu dieser Ange- legcnbcit ergreift in Nr. 26 der „Wiener Allgemeinen Sportzeitung" auch der Dresdner Fechtklub, dessen Meister Herr Riegel ist, das Wort. Von den vielen hiesigen Freunden und einflußreichen Gönnern des ritterlichen Fechtsportes wird cs lebhaft bedauert, daß dieser sowohl durch die beteiligten und in weiten Kreisen bestens bekannten Persönlichkeiten, als mich vor allem durch die Forderung einer völlig neutralen Jury hochinteressante Zweikampf somit nicht ausgctragen wird. — Die Vorbereitungen zum 14. Deutschen Bundes- schie ß e n in Hannover sind im volle» Gange. In der neuen Halle die 16,80 Meter tief unk 290 Meter lang ist, werden 8 Pistolen-, 4 Jagd-, 80 Stand- und 60 Feldständc, also 152 Schiebstände, eingerichtet werden, welche Schießbahnen, di- oiiaereilit die stattliche Länge von 18 Kilometern haben würden, beyerZchen. Der Kaiser und fast alle deutschen Fürsten stifteten Preise. Als Haupterholungsstätte wird die große Fcsthalle dienen, die in niedcesächsischer Holzarchitektur mit breitem und hohem Giebel erbaut wird. — Die zum Besten des Völkerschlacht-Denkmals staatlich genehmigte 2. Geldlotterie wird bereits vom 10. bis 13. Juni ausgespielt. Lose dazu sind für 3 Mk. in jedem Lotterie- geschäfte zu haben. — Jetziger Zeit sind die grünen Suppen zur Förderung der Gesundheit beliebt. Cie werden bereite', aus den jungen Blättern von Gundermann, Löwenzahn oder Hundeblume, Mauer pfeffer und dem freilich rasch vergänglichen Feiawarzkraute. aus Veronica, Bachbunge, Bornkresse, Bechcrkrant sLntoi-iums, wohl auch mit Zusatz von dusliger Wicscninlbci und etwas echter Garten- rante. Das alles wird rasch iin Wasser gewaschen, dann gewiegt und mit Ei und Fleischbrühe leicht ausgekocht. — Von der Direktion des Zirkus Schumann geht uns nachstehende Mitteilung zu: „Zn dem kürzlich in Ihrer hoch geschätzten Zeitung erschienenen Artikel betreffs des abgcflogcncir Hufeisens erlaube ich mir zu bemerken, daß von sämtlichen Schnl- iiud Frciiieitspserden kein einziges a» den Hinterfüßen beschlagen, alio abiolnl keine Gefahr vorhanden ist. Es sind wohl einige von obengenannten Pferden a» den Vorderfnße» beschlagen, es kann jedoch jeder Fachmann bezeugen, daß ei» Äegftiegen eines Eiiens von einem Vorderhuse nur in äußerst seltenen Fällen gefährlich werden kann, ans dem einsachen Grunde, weil das Eisen im Falle cs sich durch irgend einen Zufall loSlöse» sollte, keine Kraft hat, um hart aufznschlagen. Es ist mir auch während meiner 35jährigen Praxis überhaupt kein einziger Fall bekannt, daß jemand durch das Loslöscn eines vorderen Hufeisens eines Pferdes auch nur im geringsten verletzt worden sei." Man wnd »ach diesen sachmännilchen Versicherungen gern zugeben, daß das Lvslölen eines solchen Hufeisens zu vcn größten Seltenheiten gehört, aber keiner der zahlreiche» Besucher jener Vorstellung wird bezweifeln, daß das Eisen, wenn es das Unglück wollte, eine ge troffene Person recht verletzen konnte. Im übrigen wird jeder mann vor den Marstallcinrichtuiigcn des Zirkus Schumann die größte Hochachtung haben. — Im Victoria-Salon findet heute abends 8 Uhr nur eine Vorstellung der humoristischen Herren-Gesellscbaft E. Winter- Tymian statt; u. a. kommt zum 10. Male die Dresdner Lokalposse „Lockere Vögel" oder: „Die Verlobung auf dem Alt- markt" unter Mitwirkung verschiedener bekannter Dresdner Per- sönlichkciten zur Aufführung. — Im Volkstheatcr, Direktor Emil Conrad (Avollo- theater, Görlitzer Straße) gelangt heute nachmittag 3'/, Uhr zn balben Preisen „Kabale n»b Liebe" zur Aufsührnng. Abends 8 Uhr wird das beliebte Lustspiel:„Bon Siebe» vieHäß- lich stc" von Louis Angeln gegeben. — AnL der Geschäftswelt. In jüngster Zelt hat ein Gaskochavparat. genannt „Rohdes Wärmesa minier" iDeutiches Retchsvatcnt). die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt. Bei von Fachleuten sehr rcipcktable. Die Ersparnis an Gas, die er in hohem Maße bedingt, wird der Hausfrau sehr willkommen sein, abgesehen von der angenehmen Zugabe, daß der Apparat fertige Speisen über eine Stunde lang ohne Feuer heiß erhält. Die Apparate werden vorgeführt, geliefert und installiert durch die Kronleuchterfabiik von C. R. Richter. Amalienstraße 19. — Seit einiger Zeit konnte man an allen Straßenecken und Plakatsäulen die seltsamen Worte lesen: „Sind Sie blutarm? Trinken Sie Adriaglut! " .Adriaalut" ist ein an den sonnigen Gestade» TatmatirnS gewachsener Wein von anserlescnen Eigenschaften, als ein Wein von rubinroter Farbe, der beinahe einem schweren, nn- vcrfällchken Burgunder gleicht. Der Wein wird mit Rücksicht auf seine Reinheit und Güte von ärztlicher Seite und von öffentlichen Nnkerluchungsäintern zum Genüsse snr Blutarme und RekonvateS- zenten empfohlen, jedoch wird er in »och größerem Maße als „Tischwein" Verwendung finden. — Zum Schutz gegen Zug wind in Gärten und aus Ballonen werden jetzt von den Hof lieferanten Gebrüder Eber stein hier, Altmarkt. Rollschntzwände in roter, grüner und anderer Lackierung mit den geschmackvollsten Dekorationen in den Handel gebracht, die in ihren effektvollen Aus führungen eine höchst belebende Wirkung erzielen. Interessenten sollten nicht versäumen, Ebersteins Geschäft aufzusuchcn. um deren Rollschntzwände zu besichtigen. — Den Exemplaren de>- heutigen Nummer für Dresden und Vororte liegt eine sehr hübsch auSgestattete Broschüre der Dresdner Molkerei Gebr. deren Einleitung es heisst: Reiche jährlich scs würden 10 um diese Menge zu befördern), so kann man sich einen davon machen, welche Rolle in der Volksernährung die Kuhmilch Nahrungsmittel, Pfund „Die Milch" bei, in rg es heißt : „Wenn man bedenkt, daß im Deutschen rund 7 Milliarden Liter Milch getrunken werden, würden 10000 Eiscnbahnznge zu je 100 Waggons nötig sein, diese Menge zu bcförderns, so kann man sich einen Begriff ,on machen, welche Rolle in der Volksernährung die Kuhmilä vielt. Annen wie Neichen ein gleich wertvolles Nahrnngsmitte! bindern eine vollkommene Nahrung, Säuglingen der ausschließliche Ersatz für Muttermilch, verdient sie es, daß sich weitere Kreise, vor ollen Dingen aber unsere Hausfrauen, mit ihrem Wesen näher bekannt machen und lernen, welche Anforderungen sie nach dem gen Stand« der Wissenschaft an die Milch zu stellen berichtigt — Der heutigen Nummer dieses Blatte» siegt für die Gesamt auflaae ein Prospekt betreffend Ploten: „Die neue Heil Methode", bei: außerdem für Dresden-Neustadt eine Preis llste über den Räumungsverkauf der Firma P. Ä. Müller Hauptstraße 8. — Die chemische Fabrik de» Herrn Dr. Mierseh ... Lohmen ist am Freitag nachmittag infolge Explosion, deren Entstehnngsursache bis ictzt noch ni^" ' ^ werden können — jedenfalls ist aber schlossen — z,„n großen Teil zerstört infolge der Explosion entstand, hat in der Zeit von nachmittags 3 Uhr bis abends gegen 7 Uhr gewütet. bei dein reichlichen Nay- ruiigsstosf, den es naturgemäß fand, wurden die Löickarbeiten sehr erschwert. Die Feuerwehren der ganzen Umgegend waren in dicier Zeit angestrengt tätig, um des Feuers Herr zu werden. Leider find bei der Explosion auch 7 Arbeiter, zwei davon sehr schwer, zu Schaden gekommen. Sämtliche Verletzte sind nach dem .Kranken haus in Heidenau gebracht worden: sie iolle» sich außer Lebensgefahr befinden. Die Fabrik bietet einen traurigen Anblick, wüste Trümmerhaufen liege» überall umher, nur das Hauptgebäude steht noch. Der Schaden an Material und Inventar ist sehr groß, doch ist alles durch Versicherung gedeckt. Durch de» Brand ist auch vorläufig der Betrieb der Fabrik eingeschränkt, doch hofft man, diesen bald wieder aulnehnien zn könne,,. Infolge des Brandes hat am Frestag nachmittag der Eisenbahnverkehr zwischen Pirna und Dürrröbrsdors von nachmittags halb 5 Uhr ab eine cinstündige Unterbrechung erfahren. Der nachmittags 4 Uhr 37 Minuten in Pirna von Arnsdorf fällige Personenzug traf daselbst erst nach halb 6 Uhr ein. — In Lüttcwitz bei Zichaitz brannten sämtliche Ge bäude der Nättierschcn Wirtschatt nieder. — Zur bleibenden Erinnerung an den Geburtstag weiland König Alberts ist in Chemnitz von ungenannter Seite die Summe von 1500 Mark gestiftet worden zur Beschaffung einer goldenen und einer silbernen Amts kette für die dortigen Herren Ober bürgermeister und Stadtverordnelenvorsteher. veulsche SIMeaurslellung ru vresäen — Eröffnung am 20. Alai TaqeSqeschichte. Deutsches Reich. Ein Besuch des Kaisers in Mainz ist für den 10. Juni in Aussicht genommen. An diesem Tage findet aus dem Großen Sande daselbst in Gegenwart des Großhcrzogs von Hessen eine Truppenschau statt, welcher auch der Kaller beiz»- wohne» gedenkt. Ucber den Besuch des Kaisers beim Papste wird der „Pol. Corr." ans Rom geschrieben: Tic Umstände, unter denen der dritte Besuch des Kaisers Wilhelm II. beim Pauste erfolgte, geben demselben die Bedeutung eines der denkwürdigste» Ereignisse während des Pontifikats Leos XIII. Während sich der König von England in einer Art von Inkognito in den Vatikan begab, entwickelte Kaiser Wilhelm bei der Auffahrt die zrößte Pracht. Der Verkehr zwischen Leo XIII. und dem Dent alen Kaiser gestaltete sich ungemein herzlich und war Haupt ächlich der Besprechung aller die deutschen Katholiken betresfen- ,cn Fragen, namentlich auch derjenigen der katholischen Missionen im Orient, gewidmet. Bei dem Festmahle, das vor dem Besuche im Vatikan in der deutschen Gesandtschaft statlscmd, wurde dce tiefe, religiöse Gesinnung sehr bemerkt, die sich in den Gesprächen des Kaisers kundgab. Ans den Glückwunsch eines Kardinals S dem vom Kaiser anläßlich des Vortrags des Professors Del, verfaßten Briefe antwortete der Kaiser mit nachdrücklicher Be tonung der Notwendigkeit des Feschaltens an der religiösen und christlichen Idee. Von dem Besuche des Kaisers im Vatikan und von den Höflichkeiten, die bei diesem Anlaß ausgetauscht wurden, mt man den Eindruck empfangen, der Kaiser habe diese Gelcgen- ,cit ergreifen wollen, um vor Deutschland und ganz Europa die besonders freundlichen Beziehungen zwischen ihm und dem iligen Stuhle kundzugeben. Man schreibt den „Mnnchn. N. N." aus Nom: Der Kaiser hatte bei seinen, römischen Aufenthalt, während dessen er trefflich verstand, jeden Moment anszunntzen, auch noch Zeit gefunden, der Schwiegermutter seines Reichskanzlers einen Besuch zu machen. Von den üblichen Eorrazieri begleitet, die durch ihre hohen, schlanken Gestalten und prunkvollen, fun kelnden Uniformen überall hervorleuchten, suhr der Monarch nach Piazza Poganica zu dem Palast, in dem Donna Laura wohnt. In >ehr eleganter schwarzer Toilette erwartete sie den hohen Be uch an der Treppe, die der Kaiser leichten Fußes hinauseilte. Nachdem er Donna Laura herzlich die Hand gescl von ihr nach dem Empsangslalon geleitet, der aa,. angcsüllt ist, und dessen Hauptwand ein vorzügliches Porträt des Kaisers schmückt. Ein vertrauliches Gespräch entspinnt sich, und leuchtenden Auges fragt er, wie Donna Laura seine Söhne ge- ollen haben. Dann spricht er von dem großen Bedauern der Kaiserin, )ie leider abwesend sein müsse, da der Arm noch geschient sei und sie infolgedessen nicht in großer Toilette erscheinen könne. Mit Ver- znügen hört der Monarch die bewundernden Worte über die chöncn Prinzen und fragt Donna Laura, ob Bernard sGras Bülowj bei ihr speisen werde: dann lade er sich auch ein. Donna Laura dankt für die hohe Ehre, macht aber den Kaiser aufmerk- am. daß am selbe» Abend Galakiner bei Hose und Festvor- tcllnng im Tealro Argentina sei. Der Kaiser bedauert, so wenig Zeit im schönen Rom zu haben, beivundert die Blumenpracht im Salon und empfängt dankend einen Busch von herrlichen aus gesuchten Nelken. Der hohe Gast wird vis zum Portal geleitet, wo er sich von Donna Laura mit herzlichem Händedruck ver abschiedet, und unter dem Beifallsjubel der versammelten Menge ist er bald den Blicken entschwunden. Zum Nachfolger des Erbprinzen von Meiningen im Breslauer Korpskommando soll der Divisionär General Herzog Albrecht von Württemberg auserschen sein. Das 1. badische Leibdragoner-Regimcnt Nr. 20 in Karlsruhe, dessen Chef der Großherzog und dessen Kommandeur Prinz Maximilian von Baden ist. begeht die Feier seines 10 0 jährigcn Bestehens. Gegenüber den fortgesetzten Versuchen, die bereits entkräfteten Gerüchte von Verstimmungen zwischen München und Berlin aufrecht zu erhalten, wird der „Köln. Vollsztg." nut absolutester Bestimmtheit versichert, daß die Gerüchte auch nicht den Schatten einer Unterlage haben. Unter dem Ministerium sodewils sei außer der Jesuitcngesetzsrage nicht eine einzige Frage wischen Berlin und München verhandelt worden, und m oicscr -vrage stehe die bayerische Regierung nahezu als einzige an der Seite der preußischen. Bismarck und die Presse. Mitte 1872 erwarben die Brüder Ohlendorfs in Hamburg zunächst zur Hälfte die „Nord- deutsche Allgemeine Zeitung" in Berlin und stellten sie dem Fur ten Bismarck nach Bedarf zur Versügnng. Unmittelbar nach Bismarcks Entlassung fand, wie Heinrich von Poschinger in seinem neuesten Buch „Fürst Bismarck und seine Hamburger Freunde" offenbar aus Grund von Mitteilungen der Gebrüder Ohlendorfs erzählt, zwischen dem Fürsten Bismarck und dem damaligen Chef redakteur der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung", dem Gey. Kommissionsrat Pindter, eine Unterredung statt. Fürst Bismarck bedankte sich für die Dienste, die ihm die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" geleistet hatte, und gab ihrem Leiter den Rat, mit der konservativen Partei Fühlung zu gewinnen. Fürst Bismarck hatte nicht die Absicht, die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" weiter in Anspruch zu nehmen, besprach vielmehr mit den inzwischen baroni- irrten Ohlcndorsfs die Frage, welche Zeitung geeignet sei, von nun an sein Organ zu werden. Freiherr Albert von Ohlendorfs schlug die „Hamburger Nachrichten" vor, und wenige Tage später erschien deren Eigentümer, Dr. Emil Hartmeycr, bei dem Fürsten Bismarck, um nähere Beziehungen mit ihm onzuknüpscn. Im Frühsommer 1690 machte Fürst Bismarck dem Frciherrn von OHIcndorsf einen einer Jreifahrkarte zwilchen Berlin und dem Wohnorte des betreffenden Abgeordneten Diese Freifahrkarte gilt nur während der Session, außerdem acht Tage vor dein Beginne und acht Tage nach dem Schlüsse derselben. Früher hatte» die Abgeordneten eine Freiscchrkarte. die während der Session für sämtlich« Strecken der dentschen Eisenbahn »alt Liese Vergünstigung wurde aber aus die oben angegebene Weise be schränkt, sodaß eigentlich und grundsätzlich heute die Re>ct>slags- abgeordneten nur die Möglichkeit haben, zwischen ihrem Wohn orte und Berlin während der Tagung unentgeltlich z» fahren. Unseres Erachtens ist diese Beschränkung. — und darin stimmen wir mit vielen Abgeordneten überein, die Gegner der Diäten sind. — nicht gerechtfertigt. Um solchen Beschränkungen der Fahrkarte zu begegnen, sollen manche Neichslaasabgeordnetc sich mehrere Wohnorte beschaffen, damit sie verschiedene Strecken benutz«n können. Wir wissen nicht, ob und in welchem Maße dies der Fall sei: jedenfalls wird es behauptet und geglaubt. Dagegen wird stch auch etwas Durchschlagendes kaum sagen lassen. — vorausgesetzt, daß wirklich ein zweiter oder dritter Wohnort noch existiert: immer hin würde es etwas Bedenkliches hoben, wenn der Wohnort nur deswegen gewählt oder angenommen würde, um für eine bestimmte Strecke die Freiscchrkarte zu erhalten. Ans alle» diese» Gründen halten wir die Rückkehr zu dem früheren Zustande jür vcrniinsttg und geboten. Jeder Relchstagsabgeordnetc, der es ernst mit sei nen Pflichten nimmt, hat hin und wieder das Bedürfnis, irgend einen Platz, der bei de» Etaibcralungen in Betracht kommt oder irgend eine Industrie oder irgend welches Gelände zu besichtigen. Hin und wieder wird sogar eine Reicifstagskominysion in die Lage kommen, Reifen zu veranstalten, wie das jüngst bei der Kommission zur Vorberatung des Phosphorzündholzgesctzcs der Fall ivar. Jetzt muß in solchen Fällen die Frciscchrkaric neu a»s- gcstcllt oder umgeschriebcn werden, wenn der einzelne Reichs- tagsabgeordnele nicht verzieht, ans eigene Kosten die Reise zu machen. Die jetzt beliebte Beschränkung macht den Eindruck des Kleinlichen. Wenn man gegen unseren Vorschlag einwcndct, daß dann die Frciscchrkarlen zu Agilattonsreisen benutzt werden wür- den, so macht auch dieser Einwand einen recht kleinlichen Eindruck. Daß Mißbrauch mit den Freisahrkarten getrieben werden kann, ist richtig: aber die Möglichkeit eines etwaigen Mißbrauchs dar: bei iolche» Dingen nicht bestimmend und ausschlaggebend sein. Wir wnnschcn aber noch eine Erweitern»»» der Freisahrkarien. Jetzt sind sie. >we acsagt. nur für die Tauer der Session gütig. Sie verlieren ihre Giltigkeit acht Tage nach dein Schluffe. Nun kann es aber sehr wohl Vorkommen, daß der pflichteifrige Reichs- tagsabgeordnctc gerade zwischen zwei Sessionen das Bedürfnis Hai, im Burea» oder in der Bücherei des Reichstags gewisse Ar- veitcn zu verrichten, zu denen er während der Session nicht gekom men ist. Es ist auch tatsächlich schon vorgekommen, daß der Reichs- tag zwischen zwei Ccsstvmn zu irgend einer Feier nach Berlin geladen wurde: dann mußte die Giltigkeit der Freisahrkarten be sonders angcordnct werden. Wir meinen, daß diele besondere An ordnung auch wieder einen recht kleinlichen Eindruck macht. Ge wiß inag die Zusammensetzung des Reichstags und mögen die einzelnen Abgeordneten manchem nicht gefallen: aber sie sind dock' Vertreter des Volks und haben einen berechtigten Anspruch auf gewisse Rücksichten. Die ictzige Gewährung von Freisahrkarten entspricht weder dieser gebotenen Nücksick'. noch der Würde des Rcichstagsabgeordneten/ Aus dem Wahlkreise Hagen wird den „Verl. N. N.* ge- schrieben: Nicht weniger als fünf Kandidaten machen sich >n unserem Wahlkreise diesmal den Rang streitig. Die Freisinnige , Volksvartei hält natürlich an ihrem Vertreter Eugen Richter fest, der nach seinen eigenen Acnßernngen zum letzten Male kandidieren will. Er hat den Wahlkreis 30 Jahre hindurch ver- treten. Seine Gegner sind diesmal eifriger als sonst an der Arbeit. Ter sozialdemokratische Kandidat Timme halt fleißig Reden in Versammlungen und sticht die „Genossen" aufzurütteln. Im Jahre 1898 brachten cs die Sozialdemokraten auf 9100 Stimmen und gelangten statt der Nationalliberalcn, die nur 6900 Stimmen zählten, mit Richter in die Stichwahl. ^Als besondere didatur zu gewinnen. Wenn die Agitation energisch "" ' ' '' ohl . angeschc für eine Kand . ... betrieben wird, kann die nationalliberale Partei sehr wohl in die Stichwahl kommen, denn sie besitzt im Kreise Hagen einen festen Stamm, der 1887 noch 8500 Stimmen aufwies. Dies mal haben auch die Christlich-Sozialen Stöckerschcr Observanz einen eigenen Kandidaten in der Person des Lizentiaten Muinm- Berlin ausgestellt: einen Erfolg kann diese Kandidatur niemals haben. Schließlich kommt noch das Zentrum in Betracht, das diesmal den rot angehauchten Herrn Fusangel lAbg. für Meschedes, der in Hagen seine „Volkszeitung" herausgibt, aus gestellt hat. In die Stichwahl wird auch dieser Kandidat nie mals kommen können. Der bekannte ZentrumSabgeordncte Dasbach veröffentlicht m der „Germania' eine längere Erklärung gegen den Grafen Hoensbrocch, die darauf hinausläuft, daß kein Jesuit den Grundsatz „der Zweck heiligt die Mittel" in dem von Hoensbrocch angenommenen Sinne gelehrt habe. Herr Dasbach erbietet sich, das Schiedsgericht zu benennen, sobald Gras Hoensbrocch sich zue Beibringung des geforderten Beweises anbiete. Ein Gesetz über die Denkmalspflege ist schon seit längerer Zeit für den preußischen Landtag vorbereitet. An dem Entwurf wird seit Jahren gearbeitet. Obschon verschiedene Ressorts, die dabei in Betracht kommen, ihre volle Bereitwilligkeit zur ein- ig . . _ standen. Besonders sind diese seitens der Vertreter der Kirchen- bchörden erhoben, weil man einen Eingriff in die Rechte der Kirchen befürchtet. Jetzt hofft man, wie offiziös geschrieben wird, daß es möglich sein wird, den Entwurf in der nächsten oder über nächsten Tagung dem preußischen Landtage unterbreiten zu können. Sollte das wider Erwarten aber nicht geschehen, so werden vielleicht einige Fragen auf anderem Wege zur Lösung gebracht werden. So erwägt man, ob cs für diesen Fall nicht zweckmäßig wäre, den gewä n 4« Polizeibehörden durch ein besonderes Gesetz die Befugnis zu ähren, bei Ausübung der Baupolizei auch ästhetische Rücksichten wahren. Dadurch würde die Möglichkeit geschaffen werden, aß Bauordnungen das Einschreiten gegen Neubauten und Um bauten regeln könnten, die Straßen oder Plätze in Städten oder ländlichen Orlschaflcn verunstalten. Einer der Zwecke, die mit dem Gesetze über den allgemeinen Denkmalspslegeschutz verfolgt werden sollen, würde auch dadurch erreicht werden, jedoch würde das Heranshebcn eines einzelnen Punktes immer nur ein Notbehelf bleiben. Ein weit wirksamerer Schutz der landsäzastlichen Natur beispielsweise ließe sich durch das allgemeine Gesetz schaffen. Die Delegierten des Zcntralansschnsscs der Hamburger Nürgcrvercinc beschlossen die Gründung eines Komitees zur Er richtung eines Kaiser Fri e d r i ch-De n k m a l s in Hamburg. In Grünbcrg i. Schlei, ist am 8. d. Mts. in einer zahlreick, besnchtc» Kaufinnnnsvcriaminlnng eine Ortsgruppe des Bundes der Kans 1 cnte begründet worden. lieber den Empfang der Deputationen der Zcntrums- , raktionen und der deutschen Pilger beim Papste meldet die „Germania": „Der Papst empfing etwa 600 deutsche Pilger von wr großen Piigeriabrt der dcutt'chcn Katholiken nach Rom, welche amtlich zum Handknß zugclasscn wurden. Vorher hatte der Papst >ie Gnade, in Privatauoienz eine Deputation der Zentrums- raktioncn zu empfangen, bestehend aus den Rcichstagsabgeordnctcn Gras Galen und v. Grnnd-Ry, aus den preußischen Hcrrcnhaus- mitgliedcrn Herzog Engelbert von Arcnbcrg, Gras Droste- Vischcring, v. Tarscld »nv Graf Wilhelm v. Hoensbroech-Schloß Haag bei Geldern, ferner ans den preußischen Landtagsabgeord- nctcn Dr. Porsch und Hohcffel. Von den Mitgliedern des baye rischen Landtags nahm Freiherr v. Brentano an der Deputation Teil, von der vadisckst-n Ständckammer Freiherr v. Bodmann und Amtsgcrichtsdircklor Gicßlcr-Mannheim, der Präsident des Lokal- komitccs der vorjährigen Katholikcnocrsammlung. Bei dem Em pfange der Deputation der ZentrnmSiraktioncn richtete der Ab geordnete v. Grand-Rn. der dem Reichstage und der Zentrums- xaktion von Anfang an angehört hat, eine Begrüßungsansprache an den Papst. Als dieser dann in der Reihe der Dcputalion den Abgeordneten Tr. Porsch sab, begrüßte er ihn als Führer des Zentrums unter großen Lobfpriichen auf das Zentrum, das eine starke Stütze der ganzen katholischen Kirche sei. Nachdem er ich über die bevorstehenden Rcichstagswcihlcn erkundigt hatte, gab er der Hoffnung Ansdruck, daß das Zentrum aus de» Wahlen einig, gestärkt und vermehrt Hervorgel,cn werde. — Kardinal- Staatssekretär Rampolla begrüßte besonders den Abgeordneten Dr. Porsch als „Io cligno prösickvnt «In I-ancktn^". Auch Herr Curatus cschwarz. Mttdircktor der Aktiengesellschaft Germania.
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