Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.05.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030510019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903051001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903051001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-05
- Tag 1903-05-10
-
Monat
1903-05
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.05.1903
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»erugrgedW: du» !>rrtl,,k lotsen, und kl u. Oriilnal, nur mit druNlckkl ade c.DreSd. Nackr, j dtiAslcch-Lenoc-r. »i uiiberumaiUst: ..unulkrivte werde» it aulbkwa ».le-ramm-AdreN«: Nachricht«» chsSde» St-rS»-tt 1858. Lvkttelor»nt6v 8r. -lajosUlt 6es LSuies von 8a<.i»scn. 8«I»ylL«1»ÄV>», IV«8»vrl8 Liorolverllauk ^Itmurlct 2. Haupt» CelchLftrsiell», Marie,istr. SS. ^nresgen-cM. >«nabme von «iiktlndisuns«» bis nachmillas« s Udr Sou» und 8e,ertasr »ur Marimlttake ss von N bir>/>NIdr. Die i lvalliaeArund- «eilc <ca. » Silben) 20 Ms., An- küudiaunaen auf der Mivalleile Zeile LPts: die rlpallise Zeile als .Ein- aeiandt" oder aus Tertleite so Pls. In Nummern nach Sonn- und geicr la,c» r- de», rlvalNge Arundieilen so. so de» so und «0 Pf,, nach de- ionderem Tarü. Auswarlige Aus. Nase nur seaen AorauSbkjaliluna. BeleablLUer werde» uut lo L's. berechne,. Ver»ldrechan«chluß: «Ml I Nr. u und Nr. rosa. ßE SlL8VLrs» L jsctsr »u» elso dscloutonästsn 6InsI,Ntle>n 60Z In- uuel tt -buslnnäss omplolrisn in roiokliulligor eluswalil « tt Willi, ktkl äli 8«IlN, XüuiFl. llofliotonuilcm, ^ D 1L. I «riiispne-elünt^II« b. I. 0V8I. A Carl Tiedemann, Kgl. Hosl.. gcgr. Wo enipfichlt in vorzüglicher Qualität Vohnerrvach» für Parkett Linoleum und lackierte Fußböden. Dorräti,; in den LcrkanföstcUen: Marienstrake 10, Llmattenstras;e 18, Heinnchsllake ! «Stadt Görlitz», iowie »n last alle,' andere,' Droqen- und ^arbeniiandlui.aen. 8oiwvll8MrWv airartv >6»Iioi1<nl »II,», I'i«i>«In^on smi>»vlilt i» grosser lbuvnnkl v. L. kataews. MIErNe. 17. LS'« ÜA*« Alnoai»!' Französilche Niiilricbe. Hosuachrichten. ..Mangel an Fahnenichinnck", Wahlbcweguiig. Kinder vor Gericht.! Mnlmaßl. Wiltcrimg: ^ Ttllkßl«. Prämiierung der Pserdeausttetlung. Wetterlage, Geiichtsvcrhnndl. Lotlericiffte. Borienwochcnvcrichl. I Knlil, rcnncrrsch. RV»«vtII» telrred« Der kalte Wasserstrahl nach Paris. Die Romfahrt des Kaisers hat noch einen unharmonischen Nachklang gehabt, indem die Leitung der deutsche» auswärtigen Politik angebchts der hinterhältigen Quertreibereien der von Herrn DclcassS, dem Minister des Aeußcrn der dritten Republik, in spirierten französisclien Italiener- und italienischen Franzosen- Partei genötigt gewesen ist, ein offiziöses Wort der Abwehr an die Pariser Adresse zu richten. Daß diese Notwendigkeit aus einem solchen Anlaß und bei den augenblicklichen, dem äußeren Anschein nach so durchaus korrekten Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich überhaupt eintreten konnte, ist für den eigentlichen Charakter des deutsch-französischen Verhältnisses bezeichnend. In früheren Jahren, als der Altreichskanzler noch an seinem Platze stand, mußte die Politik der offiziösen „kalten Wasserstrahlen" gegenüber Frankreich weit öfter geübt werden. Tie Herren an der Seine geberdeten sich damals bei mancher Gelegenheit noch so scharf unfreundlich gegenüber dem neuen Deutschen bleiche, das; der Altreichskanzler mehrfach nicht umhin konnte, in der ihm eigenen und mit unvergleichlicher Meisterschaft im Einzclsallc angcwcndcten Schärfe und Präzision des Ausdrucks den politischen Machthabern in Paris den internationalen Standpunkt klar zu machen. Später schliffen sich dann die Gegensätze immerhin etwas ab und in den letzten Jahren ist es sogar in solchem Maße von der „Revanche" bei unseren westlichen Nachbarn ruhig geworden, daß manche Jllusionspolitiker hüben und drüben bereits von einer deutsch-frcm- zösischen Liga und einer mit deren Hilfe hcrbcizufiihrcnden Allianz zwischen den beiden Staaten zu träumen begannen. Auf deutscher Seite befleißigten sich auch die amtlichen Kreise seit der von Kaiser Wilhelm II. begonnenen „Bcrsöhnungspolitik" gegen über Frankreich des größten Entgegenkommens und der Kaiser ist insbesondere persönlich aus den edelsten und ritterlichsten nationalen Beweggründen lange Zeit hindurch eifrig bestrebt gewescu, die Ge müter der Franzosen durch zahlreiche internationale Aufmerksam keiten zu gewinnen, um dadurch einen allmählichen Umschwung der Anschauungen anzubahnen und die Voraussetzungen für ein politisches Einvernehmen der beiden Länder zu schassen. Skeptiker haben freilich, bei aller Anerkennung der vortrefflichen kaiserlichen Absichten, einen Mißerfolg solcher Bemühungen vorausschcii zu müssen geglaubt und die Entwicklung der Tinge hat ihnen nur zu recht gegeben. Jetzt sind die deutsch-französischen Beziehungen glücklich wieder auf dem Punkte angclangt, daß von Berlin ans, wenn auch in abgeschwäckiler Form, auf das Bismarcksche Mittel der „kalten Wasserstrahlen" nach Paris zurückgegrifsen werden muß, und das aus keinem anderen Grunde, als weil die französischen Revanchepolitiker vor Neid über die herzliche Aufnahme, die unser Kaiser in Rom gesunden hat, bersten möchten und sich deshalb sogar nicht entblvdet haben, den amtlichen Appa rat der Republik zum Zwecke eines Angriffes von hsntcrrücks gegen den Deutschen Kaiser selbst in Bewegung zu setze». Di« Kundgebung der „Nordd. Allgem. Ztg." richtet sich gegen die von der französisch-offiziösen »Agence Havas" geflissentlich ver breitete falsche Darstellung, die Art des deutschen Kaiscrbcsuches beim Papste habe in offiziellen italienischen Kreisen einen „pein lichen Eindruck gemacht, der immer mehr zimehme". Soweit der sachliche Inhalt dieser Behauptung in Frage kommt, können wlr unS druffcherscitS aus daS eigene Zugeständnis italienischer Blätter berufen, daß durch den Besuch des Deutschen Kaisers im Vatikan gerade die völlige Freiheit des heiligen Stuhles im italienischen Rationalstaate förmlich bekräftigt worden sei. Wohl hat man hier zu Lande in protestantischen Kreisen gewisse Bedenken in der Rich tung gehegt, ob nicht vielleicht vom evangelischen Standpunkte aus in Einzelheiten etwas zu viel geschehen sei. Jede derartige Kritik muß indessen jetzt vor dem höheren nationalen Gesichts punkte der einmütigen Abwehr des französischen groben Ent- stellungSversucheS zurücktrelen und vor der prinzipielle» Zustimmung verschwinden, die alle besonnenen evangelischen Kreise dem Schritte des Kaisers, der doch auch gewisse Rücksichten auf seine katholischen Untertanen zu nehmen hat. entgegengebracht haben. Gerade die deutsche protestantische Bevölkerung weiß nur zu wohl, welcher frivole Mißbrauch durch den Klerikalismns mit der Unterstellung, daß der Papst in Rom ein „armer Gefangener" und an Händen und Füßen in seiner Bewegungsfreiheit gehemmt und gebunden sei, getrieben worden ist und noch fortgesetzt getrieben wird Man wird daher gerechteiweise der offiziösen deutschen Kundgebung grundsätzlich beipflichten müssen, wenn sie in Uebereinstlmmung mit der italienischen Presse der Meinung Ausdruck gibt, daß „durch die Einhaltung feierlicher Formen bei der Fahrt nach dem Vatikan vor den Augen der Welt bezeugt wurde, wie wenig der Papst in dem Genüsse der ihm zustchenden Rechte eines Souveräns be schränkt ist". Die offiziöse Erklärung bringt sodann die beanstan deten „Tendenzdepeschcn" und „Ausstreuungen" mit einer berech neten Irreführung der öffentliche» Meinung I» Frankreich in Ver bindung und weist schließlich auf die „besondere Stellung" der „Agence Havas" in der französischen Publizistik hin. Der letztgedachte Hinweis ist vornehmlich bemerkenswert, weil er mit einer für jeden Eingeweihten nicht mißverständlichen Deut- lichkeit direkt auf den Ursprung der Tendenzmeldung hinzeigt. Herr Delcassä in eigener Person wird mit jener Andeutung ge troffen und mft vollem Neckt; denn er ist die Seele und Trieb feder aller der zahlreichen diplomatischen Machenschaften, die am Quai d'Orsay in Paris gegen Deutschland gesponnen werden. Sein Vorgänger, Herr Hcmotcurr, war im allgemeinen eine auf- richtige Natur, die gerade Wege verfolgte und insbesondere in ihrer temperamentvollen Abneigung gegen England sich durchaus ehrlich gab. Auch hatte Herr Hanotanx ein gewisses Verständnis für die Gemeiniamkeit mancher deutsch-srcmzösischen Interessen in der Kolonialpolitik, in der vielen einsichtige» Franzosen eine beschränkte Verständigung mit Deutschland, die geeignet wäre, die gegenseitigen Rechte der vertragschließenden Parteien zu wahren, nicht nur zulässig, sondern selbst wünschenswert erscheint. Ter „Figaro" wußte sogar kürzlich zu melden, daß seiner Zeit nur wenig an den, Zustandekommen einer derartigen Vereinbarung gefehlt habe. Durch alle solchen und ähnlichen Erwägungen und Möglichkeiten machte indessen Herr Telccissö einen Strich. Der Ehrgeiz dieses französischen Staatsmannes ist darauf gerichtet, Deutschland in der internationalen Politik völlig zu isolieren. Zn dem Zwecke gedenkt Herr Delcassü eine» allgemeinen deutsch feindlichen Brei zusammen zu rühren: einmal möchte er den Licblingstraum Napoleons III., die Hegemonie Frankreichs über die „lateinischen Nationen", verwirklichen; diesem französisch- italienisck>-spanischen Bunde soll dann England angegliedert wer den, und das so mit England und Rußland gleichzeitig „ver bündete" Frankreich soll innerhalb dieses Delcassöschen Völker-, Staaten- und Bündnismijchmasches das Zünglein an der Wage zwischen Großbritannien und dem Zarenreich bilden und sich da durch zur ausschlaggebenden Macht in Europa emporschwingen. Dieser „feine" Plan, den Herr Delcasso ausgeheckt hat und den man Schritt für Schritt durch seine ganze amtliche Tätigkeit hindurch verfolgen kann, ist neuerdings mit besonderem Nachdruck in dem italienischen Programmpunkte nrgiert worden. Die französische Agitation, mit dem römischen Botschafter der Republik Barröre an der Spitze, hatte auch tatsächlich gewisse Erfolge in Italien zu verzeichnen gehabt, und Herr Del ca ff c- glaubte sich schon in kühnen Hoffnungen wiegen zu dürfen, bis jetzt mit einem Male der herzliche Empfang des Deutschen Kaisers durch die römische Bevölkerung die ganze Delcassösche Rechnung über den Haufen zu werfen und seine Zirkel zu stören droht. Ter Acrger über diese unvermutete Wendung hat Herrn Delcasso momentan aus dem Häuschen gebracht und ihn zu der ebenso einfältigen wie geschmacklosen Gcschichtskiittcrung in der „Agence Havas" verleitet, für die er sich nunmehr von Berlin aus die prompte und wohlverdiente Abfertigung geholt hat. Im übrigen wird Herr Delcasse den ihm erteilten Wink Wohl beherzigen und künftig mit der offiziösen Kundmachung seiner übel launigen Empfindungen gegenüber Deutschland etwas zurückhalten der sein. Wenn so äußerlich über den Zwischenfall bald wieder Gras wachsen dürste, so bleibt Loch für uns eine dauernde Lehre zurück in Gestalt der aufs neue durch ein drastisches Vorkommnis bekräftigten Erkenntnis, daß wir von einem wirklich befriedigenden Verhältnis zu Frankreich noch immer recht weit entfernt sind. Fällt es doch noch heute nach 33 Jahren dem Präsidenten der fran zösischen Republik nicht im Traume ein, der sonstigen internatio nalen Etikette gemäß den Deutschen Kaiser durch einen besonderen Abgesandten begrüßen zu lassen, wenn er sich in der Nähe de; französischen Grenze aufhält. Was für eine tiefere Bedeutung der geflissentlichen Unterlassung einer solchen Aufmerksamkeit bei zumcssen ist, erhellt aus der Tatsache, baß gelegentlich unseres Zwistes mit England aus Anlaß der Karserdchesche an den Prä sidenten Krüger die iranzösischc Negierung durch den damaligen Minister des Auswärtigen Berthelot in London aus ircien Stücken wissen ließ, das Londoner Kabinett dürfe sich im Kriegsfälle der Shmpathicn Frankreichs versichert halten. Es gilt eben von der Haltung Frankreichs uns gegenüber auch heute noch der Bismarck sche Leitsatz, daß die Franzosen nur deshalb den Frieden mit uns bewahren, weil sie für sich allein in einem Kriege mit Deutschland keine Aussicht auf Erfolg erblicken, und weil der russische Freund und Bundesgenosse für einen Angrijf auf Deutschland mit Frank reich zusammen nicht zu haben ist, also „der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe". Sollte sich aber jemals eine Möglichkeit für die Franzosen ergeben, mit ausgiebiger fremder Hilfe über uns herzufallen, dann würden die Lcbclgcwchre von selbst los gehen. Das ist bitter, aber wahr, und che es anders wird, kann noch viel Wasser die Seine hinunterfließcn. Neueste Drahtinelduiraen vom 9. Mar. «Nachts eingehende Deveschen befinden sich Seite 4.» Berlin. lPriv.-Tel.) Zum Rücktritt des Erbprinzen Bernhard, von Sachsen-Meiningen vom Kommando des 6. Armeekorps wird geschrieben: Schm; im vorigen Jahre war Erbprinz Bernhard nahe daran, sein Abschiedsgesuch emzureichcn. Die Angelegenheit fand aber, wie man sagt, durch Vermittlung des Königs Albert von Sachsen ihre Beilegung, trotzdem auf die Dauer dieses Verhältnis unhaltbar schien. Es kam am eklatan testen zum Ausdruck, als Kaiser Wilhelm im vorigen Jahre zum Jogdausentbalt in Schlesien weilte, und bei dieser Gelegenheit sein Kürassier-Regiment in Breslau aus einige Stunden heuchle. Damals siel es allgemein auf. daß der Erbprinz und die Erb- Prinzessin sich wenige Tage vor Ankunft des Kaisers nach Erk mannsdorf begaben. Wie verlautet, beabsichtigt das crbprinsiich: Paar, zunächst eine größere Auslandsreise aiunlretcn und dann dauernd seinen Wohnsitz in Meiningen zu nehmen. Lübeck. IPriv.-Tcl.j Außer de» «mt während des letzten Unwetters gestrandeten Segtern werden noch sieben Sczlcr vermißt, die sich ans der Fahrt hierher besanden. Berlin. iPriu.-Tel.s Generalkonsul a. D. Koier, Ehcs der Zenlrcilciuskuifftsslelle für Auswcinderungswcscn, ist gestern hier gestorben. Per Verstorbene hat sich große Verdienste dadurch erworben, daß er den deutschen Auswanderern nnt Rat und Tat zur Seite stand und Ken Auswcmdercrslrvm io west wie möglich dorthin ;u lenken verstand, wo die Deutschen einen guten Verdienst landen und ihr Deutschtum bewahrt blieb. Er war gewissermaßen ein Organisator der deutschen Kolviuscstiou im Anslande, namentlich in Brasilien. — Dem Heldentenor der Berliner Hosopcr, Ernst Kraus, ist, der „Ncst.-Ztg." zufolge, ein süuimoncstlichcr Urlaub vom 1. November laufenden Jahres ab zur Absolvierung eines Gastspieles in Amerika bewilligt worden Berlin. lPnv.-Tel.s Felix Mottl hat an den Vorstand des Wagnerdcnkmal-Komltccs folgendes Schreiben ge richtet: „Nach de» Mitteilungen, die ich von maßgebendsten Seiten^ über die vom Festkomitee 'n Berlin geplante künstlerische Ver anstaltung bei Gelegenheit der Enthüllung des Richard Wagner- Denkmals erhalten habe, iebe ich mich zu meinem Bedauern veran laßt, nicht nur Ihrer freundlichen Einladung, eins der Festkonzerte! zu dirigieren, nicht folgen zu können, sondern ich muß Sie auch bitten, mich ans der Liste der Komitecmilalieder zu streichen. Wem das große Glück zu Teil wurde, seine Kunst- und Lebensanschauung unter dein Einflüsse Richard Wagners zu gestalten, dem wird es nickst auf Glanz und Prunk, sondern auf innere Wahrhaftigkeit und Schlichtheit ankommen, er wird alles im Sinne seines Meisters betrachten. Da ich nun aber ganz bestimmt weiß, was unser Meister zu internationalen Konzerten, Musik-Kongressen und der gleichen gesagt hätte, so muß ich Sie bitten, mein Austretcn aus einer Genossenichaft zu entschuldigen, der ich innerlich fremd gegen über stebe und ans welche ich einen Einfluß auszuüben nicht imstande wäre. Wenn wir im Leben noch io oft in die Lage kom men, uns zu Kompromissen und Nachgiebigkeiten verstehen zu müssen, so gibt es doch Eins, wobei cs streng erlist bleiben mutz: Die Liebe, Verehrung und Dankbarkeit für unsere Größten. Diese Gefühle gedenke ich für mein ganzes Leben an jenem Altar zu opsern, wo der Geist des Meisters die Flamme entzündet: im Fcstspiclhanse zu Bayreuth, dem großen unnachahmlichen Denk mal, das sich der Einzige in unserem Heile selbst erichtct hat." Kiel. lPriv.-Tcl.s Das Torpedoboot „8 15" erlitt auf der Uebungsfabrt >n der Ostsee einen Schraubenbruch und büßte Keg Propcllcrflügel ein. Das Torpedoboot „8 71" schleppte das manövrierunfähige Fahrzeug nach Kolbcrg ein. Düsseldorf. lPriv.-Tel.s Der gestern vom Schwurgericht zu 18 Monaten Zuchthaus verurteilte Leutnant v. Löw hat auf! das Rechtsmittel der Revision verzichtet. ^ Saarbrücken. lPriv.-Tel.s Am 13. Januar d. I. brachte der „Pfälzische Kurier" in Neustadt a. d. H. die Nachricht, daß der Bürgermeister von St. Johann Dr. Ncff sich mit einem Rittmeister duelliert habe, daß Dr. Ncff bei dem Zweikampfe ver wundet, seine Iran aber init dem Rittmeister entflohen sei. Diese Nachricht, die von zahlreichen Blättern übernommen wurde, er wies sich als falsch. Der „Pfälzische Kurier" wurde verklagt »nd der verantwortliche Redakteur gab gestern vor Gericht zu, daß er von seinem St. Johcmner Korrelpondcnten schmählich betrogen worden sei, und sich die ganze Affäre als erlogen heran-:- gestellt habe. Da cs Dr. Neff vor allem daraus ankam, den Urheber der Verleumdung zu entlarven, nahm er von einer Verfolgung des „Pfälzischen Kurier" Abstand, wogegen sich der verantwortliche Redakteur bereit erklärte, 1000 Mark Buke zu zahlen und die sämtlichen bisher entstandenen Kosten zu tragen, seinen Gewährsmann leinen Beamten) zu nennen und eine den Tatsachen entsprechende Erklärung in den offiziellen Blättern zu veröffentlichen. Die Klage gegen eine große Reihe von Z-citungcn. die in derselben Sache schwebt, ist damit noch nicht crlcoigt. Breslau. Ter 7. Verbandstag Deutscher Bäu gen osscnschasten wurde hier unter zahlreicher Beteiligung a»S ganz Deutschland in Anwesenheit von Vertretern des Handels. nndvesArbeitsministers, sowie des Oberpräsidcnten und des Magi- strats eröffnet. — In Licgnitz hat die Katzbach d>e Umgebung des Schützenhauscs »nd die Militärbaracken überschwemmt. Feuerwehr und Militär sind requiriert. Das Wasser steigt noch immer und der Regen hält an. Breslau. lPriv.-Tel s Wie die „Brcsl. Ztg." meldet, ist der Flügeladjutant des Kaisers General Graf Moltkc zum kom- mandcur der 11. Kavallerie-Brigade in Breslau ernannt worden. Wien. Ein Telegramm der „Zeit" aus Sofia meldet: Am vorigen Sonnabend wurde in Kiupmiul die dortige Moschee, in der mehr als 200 Mohamedancr versammelt waren, mit Dhnci- mitbombc» gesprengt. Die Mohamedancr wurden unter den Trümmern verschüttet. Der Attentäter Namens Povow erschoß sich dann und hintcrlicß einen Zettel, ans dem er mittcilte, er sei ein makedonischer Todcsritter, er habe gelobt, sich nach dem Attentat zu töten. Wien. lPriv.-Tel.s Nachdem gestern die Technische Hoch schule geschlossen worden war, folgte beute mittag an der Univer sität eme Schlägerei zwischen deutsch-nationalen und kleri kalen Studenten. Die Universität wurde daraufhin geräumt und ihre Tore geschlossen. Wien. lPriv.-Tel.s Der „Zeit" zufolge wird das 79. In- santeric-Negiinent behufs Verstärkung der Garnison nach Bos nien abgehcn. Auch die rumänische Regierung oNmei wegen der ernstlichen Gestaltung der Lage auf dem Balkan militärische Maß- nahmen an. ^ . Wien. Der Kongreß der deutschen Geioerbevcr- eine Oesterreichs nahm eine Resolution an, worin die Versuche der Vertreter der Landwirtschaft, die landwirtschaftlichen Zölle des neuen Zolltarifs noch weiter zu erhöben, und außerdem Zölle auf Jiidustric-Rohstoife cinzusühren, auf das Entschiedenste zurück- gewiesen werden und die Erwartung ausgesprochen wird, daß dahin gewirkt werde, daß der Abschluß neuer Handelsverträge nicht schon von vornherein durch ungerechtfertigt hohe landwirt- schaftlichc Zölle verhindert werde. Ferner wurde eine Resolution aus Schaffung einer ständigen Vereinigung der deutschen Gcwcrbc- vercine Oesterreichs zur Erreichung gemeinschaftlicher Ziele an genommen, und dann der Kongreß geschlossen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite