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2>lch«!u» täglich friii, 7 w>t- 1» dcr Marien >»>»>« in. Ulttiuuc- NU'UISP^lS ViklNl- jä'iuich 22>/„ Ng>v. ducch die Post .ö »igt. Elvzcluc dir. l t>!gr, — «lnliagc: tkicmdl»»«. Tageblatt für Uütcrhaltnng Mld Gcschiistsvcrlehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Li epsch öt Nckchitkdt i.» Dresden. Verantwortl. Nedacteur: Illll'n« N'ülchlU'rit. NnseralewerdknMLrten' li'.adc l!j «nge'.ivmmen bi» Ab. S »t,r, Loiiiita«» bi» Mittag» 12 Ulir. In Vtcichadt: grodc »loftcr- gallr S bi» Abd. ü Udr. Dcr Raum einer ein spaltigen Pclitjrile kostet lS Prg. iLingcsdndt die Zeile 2 Sigr. Rr. IÄZ. SiebenzWter Ahrgsrrrz. vH Mio liiwei'cknnicn Firmen nur Perlenen Inscriren wir nur gegen Prännmcranto-Zabiung dm-H 'Kriefnvirken oderPpsteinzahlimg. >i> Silbe» loftc» IH Älgr. 'Ausirärtige können die Zatzlimg quc» auf eine DrcSvncr Finna anwcisen. Gr-p. d.DrcSd. Nach»'. Mttrcdaelcnr: !)>-. iittnik irr«»'«'.». Für dao Fcnllletvn: T.irck,»!?; Mir» ei-iun». Oetotzer 1872. Die Lown otivsührer d r in Berlin mündenden Staats- bahne» hatten beim HandelckministeeGrafJtzenplitz eine Audienz, in der sie Gehaltserhöhung verlangte». La käme,; sie aber s' ö i an Ter Äiinister wusch ih»en ivegeir der in der letzten Zeit vielfach vorgetonnnenen Unglnüssaite und Carambolagen gehörig den Kopf. Die Beamten vertheioiglen sich theils mit d.n örtlichen Verhältnissen, theils'damit, das; sie selbst bei der schlechicir Besaitung durch die drückenden Sorgen um Erhaltung ihrer Familien im Dienste erschlaffe» mußten. Trotz der M- n;ah»n»g dev Ntinisters beschlassrn die Beamten eine Eingabe um Gehaltserhöhung an den Landtag. (M ist wirtlich säaver begreiflich, ivie man lei Beamten, deren Bernsosreudigkeit Tau sende von Menschen täglich Gesundheit und B b.n a.nvertrauen, knausern kann und ihnen argen öder dop Nauhe heransiehrt, während man für di' Ladderigieit d.r B,,>toren und Berwal- tungsräthe der Privatbahnen uns ihrer Mißhandlung des Publikums kein Wort des Tadels hat.- slriidndc-n Arbeiter der Pfkug'schen Berliner Eisenbahnbedar' . fob.ie find gegen den Fabrikantenbund ilaglar g worden, raeil dieser sich verpflichtet habe, Arbeiter, die wegen dieses Strireo autzt'-ete», nicht wieder zu beschäftigen. Man darf sehr gespannt sein, ob das Gericht es strafbar findet, wenn die Fab, ilanlen nn Gegenstück zu der bekannten Erscheinung aufführen. ivovech AAcuer, ivelche die Arbeit fortsetzen wollen, von strilenoen 6-enejsen daran durch Einschüchterungen verhindert werden. — Sonst ist aus der Reichshauptstadt, außer den Borbereitungcn zur Beisetzung der Leiche des Prinzen Albrecht, nicht viel zu berichten. — In Greiz ist vor Kurzem Fürst Heinrich XXII. mit seiner jungen Neuver mählten Gemahlin, eine Prinzeß Jda von Schaumbnrg, einge zogvn. Der Einzug gestaltete sich zu einein herzli deaBegrüßungs- sest; der Fürst trug preußische Gcneralsuuifarm, die Fürstin machte in ihrer Freundlichkeit und den; ciuffchen Neiseeostüm: graue Robe mit blau garnirtj dittoBaret ,!>;d schivarzc», Paletot. — Wo'.ff's Buremr hat eS zivar nicht telegraphirt, aber wahr ist'ö doch! — einen gewinnenden Eindruck. Um so auffallender war es, daß den fürstlichen Fug ein nackter Einwohner von Greiz eröffnete, der sich hatte als Mohr schivarz bemalen lassen. Sein einziges Bekleidungsstück war eine bunte Badehose. Hätte man denn zu diese»; Lauferdienst nicht ans einem Eircus einen leib hastigen Mohren borge,; können? Daß die Schwarzen oft in der nächsten Nähe der Fürsten find, ist etwas Bekanntes; daß man sich aber anschwärzen läßt, mir einen Fürstenwagen vor anSzulaufen, ist neu. Hoffentlich ist dieser Läufer der Eiuzige, der vor dem Fürsten in Greiz angeschwärzt wird! In der meemmschlungenen Provinz sind die beiden dänisch gesinnten Abgeordneten Krüger und Ahlmann abermals wieder- g.rvählt worden. Seit Jahren weigern sie sich, den Eid als 'Ab geordnete abzulegcn, worauf das Abgeordnetenhaus ihre Man date cassirt. Hieraus werden; sie von der Bevöiierung, die nicht deutsch sein, sondern nach Dänemark zurück will, wieder gewählt und so geht das Wählen und Eassirtwerden mit Grazie ml iutl- nitum weiter. — Nach Elsaß strömen die nach Frankreich Aus gewanderten in Hellen Hausen und enttäuscht wieder zurück, nn; sich für Deutschland zu entscheiden. Tie Franzosen sind beim Arrangiren der Auswanderung aus Elsaß eben so leichtfertig zu Werke gegangen, wie bei der Einleitung des letzten Krieges. Thiers scheint in Italien einen ziemlichen Erfolg mit seiner Politik erreicht zu haben. Sein Gesandter in Nom, Journicr, hat das jetzige Ministerimn veranlaßt, ein Gesetz, betreffend die Aufhebung der Klöster, anszuarbeite», das wenig Aussicht ans Annahme durch das Parlament hat. Dam; würde das jetzige Ministerium einem franzoseilfremrdlichen Ministerium Nalazzi Platz machen. DieseJntriguen weiter zu spinnen, hatte Thiers den Cardinal Bonnechose zum Papst gesendet, der über de,; Erfolg seiner Mission jetzt Thiers berichtet hat. Dankbar laßt dieser den cleriealen Agitationen so lang die Zügel schieße,;, als nur immer möglich. Ging er doch sogar soweit, die katholische Religion als die „nationale" Frankreichs zu bezeichnen, ohne Rücksicht auf die Protestanten und Andersgläubigen zu nehmen. Schlimmer als die Maul und Klauenseuche, die in Steier mark an Ausbreitung gewinnt, gefährlicher als die Rinderpest, die von Bosnien und Eroatien her ihre,; Gang nach den deut schen Provinze,; Oesterreichs aulritt, grassirt die Eorruption im Kaiserstaate. Bekannt ist der Prozeß Karmelin, der das Haupt einer Bande von Polizei-Agenten war, welche die galizischen In den zur Bestechung verleiten sollte. Man wußte, bas; dieselben seit den Tagen der Makkabäer große Neigung zur Militär-scheu hatten. Jetzt plaidiren die angesehensten Wiener Zeitungen da für, daß dieser schmachvolle Prozeß, der die abscheulichsten Dinge ans Tageslicht bringt, niedergeschlagen und über ihn der Mantel der Vergessenheit gebreitet werde. Mit Rosen»,asser Eiterbeulen ein —> behandeli -iL .»erhek'ksi das ist schon die richtige Kmmethodc. Dresden, de,» 17. Oktober. er Obeelandfvrstmeister von Kuchbach ist zum Kam- rmnnt worden. — Bon der polytechnischen Ausstellung in Moskau erhielt bei der Prämiirnng die königl. sächsische Porzellanmanufactur in Meißen die höchste Auszeichnung, die große goldene Medaille, und der Tireetor derselben eine Ehrenadresse des Präsidenten der Ausstellung, des Großfürsten Konstantin Nitolajewitsch. Die große silberne Medaille erhielten hier die Herren Oskar Leuner und August Leonhardi. Bon der Jury der interuationalenAusstellung inMos- kau ist der Waagen-Fabrik von Ihle, Stohwasser u. Eomp. in Ojchntz für ansgestellte Tafelwaagen gleichfalls die große goldene Medaille verliehen worden. — Sichern; Bernehmen nach wird dcr Fürst Reichskanzler Bismarck zu der goldenen Hochzeit des sächsischen Künigspaares nach Dresden kommen und bei seinem Cousin, dem Herrn Frei herr» v. Diesterloh, k. preuß. Major a. D-, Amalienstraße wohn haft, 'Absteigequartier nehmen. — Der „Deutschen Zeitung" in Wien wird die unglaublich iiingende Nachricht aus Berlin gemeldet, die Berliner Disconto- Gesellschast unterhandle mit der sächsischen Negierung wegen An kaufs der sächsischen Stantsbahnen. Eine Erklärung der Regie- > ung wäre bei diesem beunruhigenden Gerüchte recht wohl am Platze. — Dessen IIIche Sitzung der Stadtverord neten am t<>. October. Tic Berichte des Finanzausschusses über die Erhöhung der Gehalte dcr Schuldircctorcn und über die Erhebung dcr Erhalte der Lcbrcr an dcr Krenzschule mußten auoiallcn, weil der Referent, Herr Stadlv. Advocat Krause, sich als krank hatte entschuldigen lassen Tie zu An fang vorgctragcncu Negistrandcucingänge erwiesen nichts all gemein Interessantes. In Folge eines 'Antrags dcö Stadtv. l,i-. Schulze wird, da dieser 'Antrag zun; Beichtus; erhoben worden, das Collegium die 'Ansrage an den Stadtrath Echten, warn»; längs der Gartenmauer des Struveßchen Grundstücks ans dcr Pragcrstraße weder hinreichend breites Trottoir gelegt, noch der schmutzige Streifen ccmcntirt wird? — Advocat Siegel und Gen. hatten beantragt, anläßlich des wegen dcr Wiener Weltausstellung auch hier zu gewärtigen- dcn Fremdcnznslttsscs dcn Stadtralh zu ersuche,,, er wolle Ver günstigungen von den Balm- und Tamvischifffahrtödircctio- »e». wie auch vom Hofthcalcr, beziehend!ich von Mustcrvor- stetiimge» für die Fremden a,wegen, beziehentlich auSwirkcn. Dcr 'Antrag fand lebhaften Widerspruch. Stadtv. Käufer be auttagte, zur Tagesordnung überzugcbcn, waö mit 28 gegen Stimmen angenommen ward. — Stadtv. Kanfm. Richter rciclirte einige Beschlüsse dcö Finanzausschusses über Ge haltszulagen an städtische Beamte n. s. w., die sofort zum Beschluß erhoben wurden. Schriftführer 'Advocat Hendel be richtete süc den RechtsciuSschuß über st.dcö Einguarticr- ungsrcgnlativS, die Duarticrämtcr betreffend. ES wird ange nommen, das; zu 8. I der Zusatz kommen soll: „Db und in wie weit cintrctcndcn Falles znr Ausführung gewisser ihnen von der EinquaetierungSdeputatlon zu überweisenden Ge schäfte „Dliarticransichüssc" ans Stadtverordneten und ande re» Bürgern für die einzelnen Stadtbezirke gebildet wcrocn sollen, bleibt besonderer Beschlußfassung dcr städtischen Be hörden überlassen." Dagegen ist st. unverändert bclbchaltcn und das dagegen lautende Mlnoritätögutachtcn abgcwicsen nwrtcn. — Bicevorstehcr 'Advocat Lehmann referirte Namcnö des RcchtSaiiöschllsseS über die an die Staatsrcgicrimg zu richtende Petition betreffs Erlasses eines Gesetzes über Regel ung des höheren UntcrrlchtSwcsens. Seiten dcö Stattrathö war diese Petition durch Herrn Stadtrath Hcubncr entwor fen worden, und brachte Referent dieselbe Im Wortlaut zu Ge hör. Das Collegium beschloß deren Mltvollzichnng und die Bittstcllung an den Stadtrath, die Petition sammt Anhang durch den Druck zu veröffentlichen. Den Schluß dcr Sitzung bildete der Bericht des NcchtöauSschussco (Referent Stadtv. Direktor Bcrtbelt, über die Bcslraßung und Bebauung dcö Terrains zwischen dcr Grnnacr- und Pllliiitzcrstraße. Der Stadlratb batte auf Bcraiilassnng der Baucommission einen Plan entwerfen lassen und diesbezügliche Vorschläge gemacht; dcr Plan lag den Stadtverordneten vor. Das Gutachten dcö 'Ausschusses ging dahin, taö Collegium wolle diesen Vorschlä gen bcitrcten und den Plan genehmigen, waS auch selten dcö Collegiums geschah, vorvehältttch eines vom Stadtv. Llnue- mann eliigcbrachten 'Antrags, das; die neu anzulcgenden Stra ßen eine Breite von :iä P> Ellen erhalten sollten. - Wäh rend der vorgenannten Bcrathungen und Beschlußfassungen brachte man auch die Ergänznngvwahl für den Wahlausschuß an Stelle des ausgeschledenen Stadtv. KIrbach durch die Neu wahl des Stadtv. 'Advocat Lehman,, zur Erledigung, und wählte für die Stelle clncö dcr fünf unbesoldeten ^tadträthe den Herrn Kaufmann Klcppcrbcin mit absoluter Masorltä l l-l Stimmen gegen l und »). — GcwcrbcvercI n. Vorstand Walter eröffnete die Wliitcrsitwiligcn mit der frcudigcn Millhellung, daß eine grö ßere 'Anzahl beliebter Redner bereits Vorträge zugesagt hät ten, wie die Herren Professoren Hcttncr, Suhdori, Fleck, die Herren Hosschausplcler Walther, Bürte u. a. in. — 8mit>,- «o»m» IilslitMiv» sendet die Tclcgraphenkartcu des Kriegö- departciiicntö der Vereinigten Staaten und zugleich Proben dcr von mehr als A> Plätzen täglich dreimal in Washington eingehenden Wetterberichte. Welchen Werth cö bat, das kom mende schöne, rcgnerlschc, stürmische, kalte oder warme Wetter einige Zelt mit Bestimmtheit voran« zu erfahren, weis; die Lanrwnthschast, der Handel und die Schifffahrt recht wohl zu schätzen. -- Die k. k. österreichische und ungarischeGcsandt- ' alt übcrgiebt dem Vereine dlc Gruvpeiicliitheiluug dcr WIe- >r Weltausstellung, Herr Professor l»r. Richter ein Werk von EHecrlelu: „Kosmetiknm und Publikum, oder Pfeffer und alz zu Gthclmmiitelschwnidrl, giftigen Haarmitteln, Gut achten dcö GciundhcilSralhco ,c.", die Hiuitciolammer von Lüneburg Ihren Jahresbericht, Schuhinachmneister Knöfcl MM? sein Lehrbuch dc> FußtekicikimgSkunst und die Nedactton Nr Gewcrbczcllnng das „Prmwche Hambuch der gcsammten Färberei und Truckcrei von 'Anton Pubetz." — Für scimmt- liche Geschenke wird der Dank des Vereins zu Protokoll er klärt. — Die Gewerbeschule ist in daö ncue, geräumige, Uchte unb gesund gelegene Lecal Dstra-'Allcc i'ä übcrgesledekt und hat, seit sic unter Leitung des DIrcctor Elauß steht, bereits über 2<><>o Schüler im 'Alter von 14-30Jahren unterrichtet. Im lauicnten Schuljahre sind allein .17«Schüler eingeschrie ben worden, darunter eine große Anzahl Invaliden, für die der Unterricht thcllö ganz wci war, tl-cils gegen eine geringe Vergütung des Militalrhllfsvereinö crtheilt wurde. In den zwei Tagee-ciasscn finden Leute, die ein ganzes Jahr oder 2 Sommer oder 2 Winter ihrer Fortbildung widmen können, Gelegenheit, ein Capital von Wissen und Können sich zu er werben, wie cö Gewerbtreibcndcn. Oeeonomen re. nothwendla Ist und welches reichliche Zinsen trägt. ES werden daselbst 'Abend- und Sonntagöclasscn holen sich solche Leute, die nur In arbeitsfreien Stunden die Schule besuchen können, das ihnen Nöthlge. Immer noch finden zahlreiche Anmeldungen statt, die aber in allernächster Zeit geschlossen werden »Nüssen. — Daö RechniingSwerk von 1871 wird vorgelegt und der PrüflmgScominissi.'n übergeben. — Zur goldenen Hochzeit deS Königspaarcö wird sich dcr Verein durch Absendung einer Gratulations-Deputation, durch Anschluß an den Lampion- Zug ,c. bcthciligcn. — Vorstand Walter giebt einen Bericht über den am 8. —10. September in Meißen abgehaltenen GcwerbcverclnS-Congrcß, dessen Beschlüsse wir bereits nütge- tbcilt haben. — Am nächsten Freitag wird Cand. M.Bndlch einen Vortrag über „die Begründung einer Akademie für höhere weibliche Bildung In Dresden" unentgeltlich halten, und wird auf diesen Vortrag Im Interesse der Sache angele gentlichst aufmerksam gemacht. — Den größeren Vortrag bat Dr. Klose übernommen. Redner bespricht zunächst sehr ein gehend und ausführlich die Geschichte dcr Stenographie und dann die 'Art und Weise der Verwerthung dieser Kunst im Handel und gewerblichen Leben, und erntet für die außer ordentlich sorgfältige Arbeit den verdienten Dank des Vereins. Interessant waren dabei auch die vcrthciltcn Correspondenz- karteu, welche auf dcr Rückseite 802 Worte von Walter s Arbeit über die Stcuerreiormsrage enthielten. — Die Sitzung wurde mit Erledigung der Fragekastcn-Eingänge geschlossen. — Heute vor einem Jahre, dem historisch denkwürdigen 18. Oktober, geschah die feierliche Enthüllung deS Körnerdenk mals auf dem Georgplatz, womit gleichsam ein wahrhaft patrio tischer Schlußstein zu den großartigen Weltcreignissen zum Ruhme unseres deutschen Vaterlandes durch den letzten deutsch französischen Krieg gelegt ward. — Aus Kassel meldet man, daß die Intendanz der königl. Schauspiele einen CycluS von elastischen Abenden, mit bedeutend ermäßigten Preisen arrangirt hat. Nachdem bereits Lessing, Schiller, Göthe Revue passirten, folgt eine Reihe von Shake- speareschen Stücken. Wie viel Dank würde sich Graf Platen durch einen ähnlichen Versuch in Dresden erwerben. Lessing'S Emilie Galotti, am 17. d. ganz vorzüglich hier gegeben, war — leer! Beim Besuch der Oper handelt es sich um die Fremden, denen ist das Entree vielleicht niemals zu hoch. Beim Drama handelt es sich um den Bürger- und kleinen Beamienstand, end lich auch um die ästhet sche Bildung der Jugend. Versuche man doch einmal hier ein Entgegenkommen. — Man beginnt bereits auf dem Schloßplatze, vor dem Georgenthore, mit dem Aufbau von Ehrcnpyramiden, jedenfalls zum Feste des greisen Königspaares. — In dem Correspondenzartikel in Nr. 287 der Dresdner Nachrichten, häufiges Vorkommen von Bränden in der Gegend von Hartha, GeringSwalde und Waldheim betreffend, wird die Annahme ausgesprochen, das; die Prämiirung der zur Löschung eines Brandes herbeigecilten Spritzen ohne Rücksicht darauf er folge, ob dieselben leistungsfähig seien und Etwas geleistet haben oder nicht, und dem entsprechend der Wunsch ausgedrückt, es möchten künftig dergleichen Belohnungen aus der Brandkaffe nur an solche Spritzen gegeben werden, die bei einem Brande wirklich in Activität kommen und Etwas leisten. Den; gegenüber ist darauf hinzu,veisen, daß nach tz 117 des BrandversicherungS- Gesetzes vom 28. August 1862 auch jetzt schon Prämien mir für das zeitige Erscheinen dcr ersten beiden auswärtigen Spritzen ertheilt werden,ivelche sich thätig und tüchtig erwiesen haben. Wem die Prämien gebühren, darüber entscheidet nach st 99 der Ausführungsverordnung zu jenem Gesetze die Ortsobrigkeit des Brandorts (Stadtrath, Gerichtsamt >, also die den Verhältnissen am nächsten stehende Behörde, in erster Instanz. Sie muß sich über das Vorhandensein der gesetzlichen Voraussetzungen durch Befragung dcr Feuerpolizei-Eommissare oder der sonst mit Leit ung der Löschanstalten beauftragten Personen die nöthige Gewiß heit verschaffen, und in dieser Weise ist auch in den in der ge dachten Gegend allerdings in letzter Zeit häufig vorgekommenen Brandsällen verfahren worden. Es muß daher in Abrede gestellt werden, daß die Feuerwehr zu Waldheim eine — gesetzlich — „wohlverdiente" Spritzenprämic in einem Falle sticht bekommen habe. Daß aber auf das zeitige Eintreffen der Spritzen für die Prämiirnng ein -Hauptgewicht gelegt wird, ist gewiß gerecht fertigt, da bei einem Brande schnelle Hilfe zur Unterdrückung