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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.02.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030213012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903021301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903021301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlerhafte Bindung: Beilage falsch eingebunden.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-02
- Tag 1903-02-13
-
Monat
1903-02
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.02.1903
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Dresdner Nachrichten. Sir. tl. «eite 2. Freitag, Februar I»V3 ^inokraten in ihren Koniuinaustaltcn selbst getrieben. Leute wre -vniin und Huch etwa einem Äewerbe-Injpektor zur Seile zu Hellen, dava» könne kein Mensch denke», Der svziwdcmokratijche Antrag sei also in diesem Punkte unannehmbar Hoch habe tne van, Zentrum veranlaNie Restktenversicherung siir 1910 als eine Verirohiiiiug der Arbeiter, sogar als ein Verbrechen bezeichnet, Ha> Lie leider haben doch für diesen Zclttrni»svorjchlaa gestimmt. Ja oder Nein'? sie schweigen, also sind Sie dann selbst diese Verbrecher gewesen sHeiterkeit s Darin haben die Herren links recht, dam und genau derselben Ansicht sind anch unsere christ lichen Arbeitervereine, ein gesichertes Koalition-recht viel mehr wen ii> als die ganze ioziale Gesetzgebung «Sehr richtig! Links.; k>e NenchSreg'ening sollte die Recht-sähigkeit der Bern,'-vereine »gestehen denn gerade durch iolche neutrale Vereine werde sich sic Sozialdemokratie am ehesten eindamnien lassen, — Schlich der Sitzung -'^7 llhr - Weiterberatung tnvrgen, Berlin, «Ptiv-Tel s Der Kaiser hat dem Andenkeit eines Großvaters eine neue Ehrung zuaedachl. Professor Adolf Bruii wurde beauftragt, ein Standbild deS I7iähriaen Prinzen tl-öilhelm deS spätere« ersten Deutschen Kaisers, anSznfubren, Das r eiikiiial. i„ Marinor dargestellt, ist für die kleine Luisen-Iiisel bestimmt, Berlin sPrio.-Tel.) Heute mittag erschien der Kaiser ,» der Technische» Hochschule zu Charlottenbura, um den Apparat tiir die Schnelltelegravhie de- ungarischen Elektriker- PollLk- Virag z-.i besichtigen Kurz nach ihm traf auch die Kaiserin ein, Irn Gefolge des Monarchen befanden sich der Staatssekretär des ReichsposiamlS Hrätke, Minister v, Podbielski u, a. Der Apparat, der in bei Tecknisckeli Hochschule ans eiuer künstlichen Telegraphen- linie von 500 Kilometer aufgestellt ist, arbeitet so vollkommen, daß er in der Stunde rund 50000 Worte telegraphisch in lesbarer Schritt übermittelt, fernere Versuche sind auf der 710 Kilo meter langen Streeke Berlin—KönigSberei in Aussicht genommen, später wurde» von Gehrimrat Slabd Erperimenle aus de« Ge biete der elektrischen Schwingungen sWellentelegraphie) dem Kaiserpaar« porgesübrt. Berlin, lPriv.-Tel.) In der heutigen Sitzung des Bundesrats tvurden die Ausselnißanträge zu der Vorlage vom 30 Dezember v, I., betresscnb ven Entiourf einer Zoll- i rdnung für den Kaiser Wilhelms-Kanal, sowie bctressend den Zoll- und Salzsteuervertvaltungskosten-Etat für das Großherzog- kum Baden, und über die Vorlage vom 6, November v, I, betreffend den Anteil Luxemburgs an dem Ertrage der statistisck>en Gebühr genehnngt, Ferner ivurde den Ansschnsiberichten über die Vorlage betreffend die statistische Behandlung des Kollans- eii!>is',gebietcS Brenie», sowie über die Vorlage betreffend die AuSorägniig von Reichssilberniünzen, und über die Vorlage be treffend Abänderung des Reichstagswahlreglements behuis Siche rung des Wahlgeheimnisses die Zustimmung erteilt, Berlin, lPriv.-Tel.j Im Abgeordnetenhause be- > iiuvortcte heule Iustizminisler Schönstedt die Interpellation der lalionalliberalen nirgen der Gerichtsserieu dahin, daß er einer Aushebung dieser Ferien nach wie vor ablehnend gegenüber- üehe. Für die Ferien bestehe ein allgemeines Bedürfnis und >bre Beseitigung würde große llnzuträglichkeite» auch für die Reckuspsiege zur Folge haben, La gegen habe er Erhebungen über die Ausnahme gewisser eiliger n»d klarer Sachen unter die Ferien- iaehen veranlaßt und werde jeiner Zeit entsprechende Anregungen geben. Eine wesentliche Erleichterung würde sich vielfach dadurch erreiären lasten, daß in den Ferien wenigstens ein erster Termin abgebalten werde, um zn einem vorläufig vollstreckbaren Urteile ui kommen. Endlich wolle er die Zahl der Ferienkammern ver- iuehren. In der aniwließenden Bewreclmng sprachen sämtliche Redner gegen die Aushebung der OKrichtssericn, und der Abg. Hirsch konnte schließlich naniens der Interpellanten erklären, da« den wesentlichsten Beschwerden durch die vom Minister zugcsagten Maßnahmen abgeholsen werde. Hierauf wurde i» die Beratung des Instizetats einaetreten, Abg, Peltalohn lireis. Vereinig,) und Minister Schönstedt wiesen die bei den Polendebatten im Reichstage vom Abg, Lenzmann gegen die Richter im Osten er hobene» Vorwürfe der Parteilichkett usw, zurück, Weiterberatung morgen, Berlin, lPriv.-Tet.) Dem Abgeordnetenhaus? ist ein Eeietzcnnvnrf betreffend Bewilligung weiterer Staatsmittel in Hohe von l 2 000 MO Mark zur Verbesserung derWohnungs » Verhältnisse von Arbeitern in staatlichen Betrieben zu- gegangen, Berlin, iPrio,-Tel,j Der Ban des in Wilhelmshaven von der gemeinnützigen Gesellschaft ,,seemannshans für Unteroffiziere und Mannschaften der kaiserlichen Marine" errichteten See mann s h c i m s, zn dein seinerzeit Prinz und Prinzessin Heinrich den Grnndstei» gelegt haben, nt soweit vorgeschritten, daß man botst, es am Anfang März gelegentlich der Rekrutenvereidigung dein Kaiser nahezu fertig zeigen zu können, Kiel, lPriv.-Tel.^ Das auf der Howaldwerft erbaute russi sche Sch ul sch iss „Okean" ist nach zweitägiger forcierter Probe fahrt hierher znrückgekehri, Tie kontraktlich vorgeschriebenen Fahrten haben ein lehr zu'riedenstellendes Resultat ergeben, da die ausbednngenen IlOOO Pserdclräste bedeutend überschritten wurden, W ien, Abgeordnetenhaus. Iin Einlaitt befindet sich eine Interpellation des Abgeordneten Eisenkolb und Genossen, betr, die in Serbien und Bulgarien vorbereitete M o b i l > s i e r u n g und ew infolge der 'Verhältnisse in Makedonien drohende Vcrwicke- ! ing Seslerrcich-Ungarns in einen Krieg, Interpellant behauptet, es bestehe der dringende Verdacht, daß der in Makedonien zu be- urchiende Aufstand von Oesterreich-Ungarn angezettelt und ge- g-hrt werde, und zwar von dem mit den Jesuiten verbündeten nvlnischcn Adel, mit dem Minister des Aenßeren, Grafen Goluchowski. an der spitze. Der Zweck dieser 'Aktion sei die Aus dehnung des altpolnischen 'Adels und der Herrschaft der Jesuiten non. Baltischen bis zum Schwarzen Meere. Wenn Oesterreich- ilnqarn und Rußland mit einer Einmischung drohen, falls die be kannte Reform nicht bald durchgekührt würde, so bedeule dies e evts anderes, als einen Krieg, und da Oesterreich nicht an die Möglichkeit glaube» könne, daß die Türkei die Erneuerung des .'l.ffüaads "i verhindern vermoee, so müsse mau annehmen, das; i-Ver Schutt Oesterreich-Ungarns einen Vorwand zur Verwl- anng besonderer Absichten schassen >ollc. Interessant sei nach die Stellung Englands, das aus egoistischen Gründen Oester- >-ick,-Ungarn anwetze. den eingeschlaacnen Weg tortzusetze», Be- rkenswert seien »erncr die ilngeioöbnlich bäusigen Beratungen rer höchsten Spitzen der Militärbehörden und die Hinzuziehung er obersten Finanz- and Verwaltungsorgane, Tie Interpellanten iwrlaiwlen dabcr Anstlürung über die auswärtige Lage, — Das 'ans begann heute die zweite Lc'ung der Konocrsionsvorlage, * Wien, Da- 'Abgeordnetenhaus nahm in allen L "»ngen die K on v e r s i o n Sv o r l a g c mit Weglassung der Morte „bis zum Höchttbetraac von MM Millionen" und unter Mreichnng deS Wortes „höchsten-" in der Bestimmung, daß die üvnvcrnon zu eineni Zinsfuß von „höchstens" 4 Prozent erfolgen 'olle, an, * A > e n. Im Laufe der Debatte über die K onvcrsiolis ch oi läge stellte der Finanzminisicr fest, Oesterreichs Nechts- iianopunkl sei der. daß für die Konversion der gesamten einheit lichen Schuld allein der Reichsrat zuständig und daß bei eventueller Kapitalisierung d«S ungarischen Teils ein EsfektivzinSfuß, das ist eerzeit 4,2 Prozent, zu gründe zu legen sei. Die Regierungen beider Reichshälsle» Hallen friedlich an ihrem Nechtsstandpunkt wst, Gegenwärtig wurde ein Block zur Konversion ausaeschiede», weil dies ohne Beeinträchtigung der österreichischen Rechtslage möglich sei. Der Minister fuhr fort, d>e Besitzer der einheitlichen Tchuld werden nicht ungerecht behandelt. Bezüglich des Zins- mßes seien 4 Prozent rätlich, hingegen bringen 3", Prozent eine Gewhr des Einströmens von Titres mis dem Auslande und eine Schädigung der Handelsbilanz und Valutaregulierung mit sich. . lwciselloS werde in einer nicht vorauszusagenden Anzahl von Jahren eine Konversion auf 3H , Prozent stattfinden, Tie vorgeschlagenc Schaffung von tz^prozenligen Titres, welche sich erst einzulcben haben, werde dann jene Konversion erleichtern und auch bei der uächsiiährigcn Regelung der Kanal-Obligationen Dienste bieten. Ter Minister bekämpft die Streichung des Wortes „höchstens", weck dann auch die Tilgungsrente nur zu 4 Prozent und nicht zu 3"D Prozent emittierbar sei, Budapest, Der 26jährige Graf Erwin Batthany, der Jahre hindurch in Gesellschaft Peter Krapotkins lebte und für anarchistische und sozialistische Zeitschriften arbeitete, später sich zi» Tolstois Lehren bekannte und diese aus seinem Gute praktisch verwirklichen wollte, soll aus Betreiben seiner Familie in einer Heilanstalt untergcbrachl sein. Die Freunde des Grasen wollen leine Befreiung mit allen Mitteln durchsetzen. Rom, lPrip.Tel.j Deputierte »kam in er. Minister ident Zanardelli bnngt eine» Gesetzentwurf betr, die Reform es Justiz Wesens eia und beantragt, den Beginn der Be ratungen darüber aus den 3. März sestzusetzen. DaS Haus stimmt dem Anträge zu ^ * Brüssel. Kammer. Mvrtsetzungj Der Antrag Bande,veldr, welcher verlangt, man solle, ehe man sich über die Dnitgstchke« mißen, dir Verteilung der Motive der Vorlage be- treffend Erhöhung der BranntweinverbrauchSabaabr abwarten, wird mit 78 gegen 8ü Stimme» abgelehi». Nachdem sich infolge der OWtruktion der Liberalen und Sozialisten die Debatte bis k Uhr hmgezdgen, beantragt Furmemonk lsozialist) Vertagung, ivelche von der Mehrheit des HaufeS abgeleknt wlrd. Anseelr isoz,alistl rust tneraus: „Sie tonnen sicher sein, das, Sie nun biS morgen früh fitzen!" Hector ITenis erklär», dir Haltung der Regierung führ« zum Sturze des Parlamentarismus, Das Hau» iiiininr schließlich die Dringlichkeit mit 76 gegen Ü8 Stimmen an Es werden von der Oppositio einaebracht, welche sämtlich mit Es werden von der Opposition zahlreiche "Abändergnasanträge Stimmen der Rechten gegen Beratung. Die Vorlage wird mir 77 gegen 40 Stimmen ange- nommen. Fürnemont beantragt geheime Beratung. 'Das Haus stimmt dem zu. Madrid. Der Finanzministrr legte gestern im Ministkr- rat den Budget voran schlag vor. Er yofst einen Heber- schuß von 114 Millionen zu erzielen, wovon 40 Millionen zur Tilgung der cnbanischen Smuld verwendet werden sollen. Der Minister sprach sich für die Einsühruüg der Goldwährung aus. — Der AuS stand der E,senbab»arbeit«r dauert fort. In Cadix ist die Lage unverändert. E« wurden zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. -Et» beginnt an Letzen-milteln. besonder« Brot und Fletsch, zu mangeln. In Eorükä hüben lSmtliche Arbeiter den Generalausstand für heute beschlossen. Genf. sPriv.-Tel.) Die Prinzessin Luise hat den bestimmten Wunsch geäußert, daß kein Fremder bei ihr voraelassen oder über ihr Tun und Befinden unterrichtet würde. Bis letzt ist dieser Wunsch streng beobachtet worden, und wird es auch weiterhin, denn die Direktion von La Mvtairie gibt prinzipiell über das Befinden der kranken Insassen der Anstalt nur deren Verwandten AuSfimft. London lPrio.-Tel.) Die drei Blockade-Mächte sind llber> eingekommen, daß die Bowen votzulegenben Protokolle nur zusammen unterzeichnet werden können. Dir Protokolle bestim men außer de» bereits gemeldeten Bedingungen, daß vor dem Haager Tribunal Deutschland, England und Italien als eine Macht und ihre Interesse» als gemetnschnstliche betrachtet wer den. Die sofortige,i Barzahlungen beziehen sich nur aus deutsch« und englische Aigprüche erster Klasse. London. sPriv.-Tel.l Die „Times" melden aus Konstan tin opett Die Konvention zwischen der Pforte und dem Deutschen Reiche für die gesamte Konia-Bagdad bah» ist fertig- gestellt und bedarf nur noch eines Jrades. Die Basis derselben ist eine Garantie von 11000 Francs pro Kilometer und ein führ licher Beitrag der Regierung von 4500 Francs pro Kilometer zu den Betriebskosten. London. Im hiesigen Deutschen Theater wurde Haupt manns „Versunkene Glocke" zum ersten Male in London mit bedeutendem Erfolg« aufgrsührt. * Sofia. D>e „Agence Bulgare" meldet: Die Gerüchte von einer Mobilisierung zweier Divisionen der bulga rischen Armee sind vollständig unbegründet. Die leitrnoen Kreise sind von de» friedlichsten Gesinnungen durchdrungen und haben an eine Mobilisierung gar nicht gedacht. New York. Einem Telegramm aus Willemstad zufolge hat der venezolanische Konsul die sofortige Beschlagnahme des „Restaurador", der unter deutscher Flagge fährt, und dessen Rückgabe an Venezuela verlangt. Newvork. iPriv.-Tel.I Präsident Roosevelt spricht in einem Briese an die Schriftstellerin Wittvc John van Vorst seinen scharfen Tadel über die Männer und Frauen Amerikas aus, die sich der Pflicht der Ehe und besonders des Kindersegens entziehen. Der Mann oder die Frau, heißt es in dem offenen Briefe, die überlegterweis« die Ehe vermeiden und ein so kaltes Herz haben, daß es ' ihnen unangenehm ist, Kinder zu haben, sind in der Tat Verbrecher gegen die Raste und sollten für alle gesunden Menschen Gegenstände des verächtlichsten Abscheus sein Washington. lPriv.-Tel.) Dem Vernehmen nach ist gestern die Regelung der Venezuela-Frage zustande gekommen. Bowen willigte ein, Deutschlands Fordernnq einer sofortigen Barzahlung von 340000 Dollars anznerkennen, Deutsch land seinerseits gibt die beschlagnahmten venezolanischen Schisse an Venezuela zurück. Für die zwei zum Sinken gebrachten vene zolanischen Schiffe verlangt Venezuela keine Entschädigung. Bowen soll anch bei der Verhandlung vor dem Haager Schiedsgericht als Vertreter Venezuelas fungieren. -irauNurl a. «!. Kredit rt«,M. IU8.Z0. »'rrüdnsr vunk l'i'i.Sl SlaatKd^h» —Lomdorv'n —. üouradütt, ris.ui Nn,or tyold —. yortugiei«!! 32,50 Still. d»ri». !» Uhr nachm» Rente li»,ur, Italiener lOI.SO Spanier »l,»«>/,. Portuiiieien 52,55 Türken 50,05. TNrlenloof» 1«,—. Ottamanbank 004,— StaatSdahn —. Lombarden —. Heft. Bari«, vrodulieninae!,. Weilen rei Hebruar 24.lt. oee Mai-Auouft 23 50, malt. Stftrim« »er Hebruar 45 50 NN- Scnibr. Detbr. »7,2», behvt. »Oid»> p« Februar »5,—, per Le»tei»ber-De;ei»der 55,50, ruhig. Amsterdam. LroimNe» - «t-rian «>«,>«„ per 4»ür> —, ,«, Mai —. geichiiftsiv«. Roggen »er «Sr, —. per «at —, gefchtstglo«. OertlicheS und Sächsisches. — Im Befinden Sr. Könial. Hoheit deS Prinzen Fried rich Christian trat bis gestern abend leine Veränderung eln. Ter Kranke bat den Tag über wieder viel geschlafen. — Zum Nachfolger des verstorbenen Hofrates Andresen als Leiter der Gestaltung m der Königlichen Porzellan-Manufaktur in Meißen ist, wie das dortige „Tageblatt" mitteilt, der Bild hauer Erich Hösel auserseben, oer Meister des „Hunnen zu Pferde", jener scharfgeprägten, modern aufaesaßlen Figur, die in der Berliner Nationalgalerie ausgestellt ist. De» naebgenannten in den Rnkestand getretenen Beamten der Stacttseilcnbghn-Verivaltung. und zwar: dem Schaffner K ö b l e r^in Leipzig, dem Packer Floß in Werdau, dein Bahn wärter Sonntag in,Sohl und dem Weichenwärter 2. Klasse Ge risch in Meerane ist das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen worden. *— Mit Rücksicht auf eine vorhergegangene geheime Be sprechung nahm die gestrige Sitzung der Stadtverord neten erst um 8 Uhr ihren Ansang. Die Tagesordnung war keine allzugroße und fand glatte Erledigung. Zur Begründung zweier neuer ständiger Au sicherst eilen bei der Städtischen Arbeitsanstalt mit 1300 Mk. Grundgehalt und 90 Mk. Vekleidungs- geld sowie mit Pensionsberechtigung erteilt das Kollegium seine Znstlmmnng. — Mach oem Bericht des Finanzausschusses über den Hgnshaltpla» aus das Jahr 1903 erfordern: die Jeuerlösch- anstalt bei einer Einnahme von 147550 Mk. und einer Ausgabe von 395524 Mk. einen Zuschuß von 247974 Mk.; die Feuerpolizei und der Mineralöl-Lagerhof sEinnahme 3700 Mk., Ausgabe 10337 Mk.j einen sulchen von 6687 Mk.; das Ratsarchiv Stadt- Bibliothek und Stgdtmuseum sEinnahme 50 Mk., Ausgabe 22 130 Mk.) 22080 Mk.: das Körnermujeum iEinnahme 875 Mk., Ausgabe 6555 Mku 5680 Mk. und endlich Denkmäler, Standbilder, Ter RatSvorlage gemäß erklärt sich das Kollegium mtt der Nein organisation der etatmäßigen ständigen Hilfskräfte des Tief- banamtcs einverstanden und stimmt der Neubcgründuna von ab einen Gehalt von 4680 Mk. zu gewähren. Begründet wird der 'Antrag damit, daß in der Iohannstädter Inspektion die Anforde rungen an die Beamten des Tiefbauamtcs besonder- hohe seien. Der Antrag wird angenommen. — Die Begründung einer Kassen- Stadtrat . . „ ^ - >nung der Rats vortage gekommen ist, denn die Sparkasse in Plauen sei nicht kleiner als die anderer Vorstädte. Der Rat Hab: deshalb geglaubt, lvaS dem einen recht sei, sei dem andern billig. ES wersie ja ohne den Kassendiener auch gehen; dir Bewohner Vtaueivi würden gg, aber damit bescheiden müssen, daß die Sparkastengeschäste lang, samer abgewickelt werden. Der Rat brauch, sich nunwehr deswegen keine Vorwürfe zu machen. — Dem Beschlüsse de» Rate», zur An- ichasfung, von Au »rüst» nasaearn >tänve >> I>st..Woblsahrl»- polizei-Mannschaste» und zur Ausstattung von WohlfahrtSpolize!- Wachen S»18 Mk. in den Haushallptan für 1908 einzustellrn, tritt das Kollegium in Anerkennung der Drinalichkest bet. bewilligt auch vl» otchenllickien Unlerbaltunapauswand für eine Anzahl Gemeinde- und Stistunysgrundstucke nuß das Jahr lS03 6140 Mk. und als außerordentliche» baulichen Auswand 1491 Mk. — Die au« Anlaß de« Erweiterungsbaues it» A usstellunasgrundstücke nötige Wiederherstellung, Ergänzung und Veränderung der Wege- und Gartenanlagen, Anpslaninnarn, Straßen und Schleusen, ferner die Verbesterung der Beleuchtung des Koiizertvlatzes und endlich die Herstellung einer angemessenen Beleuchtung de- von der Lennö- straße nach dem Konzeri-tatze führenden Hauptwege» tverden genehmigt und der hierdurch entstehende Aufwand im Betrage von 36870 Mk aus den schon bereitgestellten Mitteln de» Erweite- runasbaues bewilligt. — Gegen Zahlung einer Entschädig»»-! von 50000 Mk. an den Staat ist die Ueoernahme der fiskalischen DreSdcn-Altenberger Staatsstraße, sowen sie in der Flur Dresden gelegen ist lBergstraße) in städttsche» Eigentum und in städtische Unterhaltung crsolg«. Der Rat yat hierbei zur dingnng macht, daß oer ^taa» auf genanntem' Straßentrakt keine obeo irdische elektrische Starkstromlettuna anlegen darf. Kollegium tritt ' v- - ^ Ml» ge- der vierte Nachtrag .. . 27. Oktober 1W5 ge- nrbmigt und mitvollzogen. — Schluß der öffeütllchen «itzung 9 vhr. Hierauf geheime Sitzung. -> Die ersten iurtstlschrn Gtaat-vrüfunaen an der Universität Leipzig sind <lm 10. d. M, zu Ende geanNgen t dä- Ergebnt« gestaltete sich wie folg»: Zur schriftlichen Prüfung hatten sich lIS Katidtdaten gemeldet; davon waren drei wehen un genügender schriftlicher Arbeiten zurürkgewirlrn worden und acht »rate» freiwillig zurück Von den hiernach noch verbleibenden 408 Kandidaten bestanden einer die mündliche Prüfung .mit Auszeichnung" <l), 16 „aut" <1l>, 36 „befiiedigend" >Ill> und 88 bestände,» schlechthin llv), während 17 den RepulS erhleitLN. — Die Kaller Manöver werden in diesem Jahre, wie bereits bekannt, zwischen Magdeburg und Leipzig stattfinden, und zwar beginnen sie am 24. Auguil. Vom 24. bis 26. August sind d!e Brtäabeilmnövcr, vom 28. bis 31. August die Dlvisionsmanövci Dle Kalsrrparade dnnrrl von, 2 bis 4. Devteviber trnd ist «rrrsl in Leipzig sür das 12. sächsische Armeekorps, am folgende» Tage für das j. preußische Armeekorps nnd am 4. September sür das >9. sächsische ArineekorpS. — Im Hotel de France veranstaltete am Mittwoch abend der Nationallibcrale Deutsche Retchsvekein Unter Vorsitz des Herrn Landrichters Dr. Hcinze einen stark besuchten Vortragsabend. Herr Dr, Schneider sprach nach einer kurzen Begrüßung des Vorsitzenden über: „Die sächsischen Eiken- bahnen", namentlich in Rücksicht aus den Unterschied zwischen der sächsischen nnd preußischen Eisenbahn. Von dem Abschluß des Zollvereins ausgehend, betonte der Redner, daß das Jahr 1833 für das sächsische Eisenbahnwesen einen bedeutungsvollen Wendepunkt auSmache. Mit dem IahresweMel 1833/34 seien beim Abschluß des Zollvereins alle Zoll- und SallagbäuMe inner halb Deutschlands gefallen, und in derselben Zeit erschien eine epochemachende Schrift Friedr. List-, Worin nachgewiesen Wurde, daß mit Leichtigkeit die Orte Zwickau, Leipzig, Chemnitz durch eine Eisenbahn verbunden tverden könnten, 1837 Ivurde den» auch die Strecke Dresden—Leipzig eröffnet, eine großartige Leistung in einer Zeit, da die Politik und selbst Aerzte gegen die Anlegung von Eisenbahnen waren, und Deutschland wirtschaftlich arm unv ge schäftlich von England abhängig war, wie denn auch die ersten Lokomotiven in England serttagestellt worden sind. Schon die erste Eisenbahn war ein ungeahnter Fortschritt für drn Verkehr, da di« alten und vielfachen Zollplaaereien gefallen und auch die Wasserstraßen lange nicht geregelt waren. Al- ersten Gesichtspunkt sür eine gute Gestaltung der Eifenbahnverhältnisse stellte Redner die Forderung auf, daß jede Bahn vom Staate gebaut werden mäste. Erst 10 Jahre nach dem Bau der ersten Eisenbahn habe sich der Staat an dem Unternehmen finanziell beteiligt, einen Teil der Aktien in Besitz genommen und «ine angemessene Verzinsung garantiert. 1846 ist dann die Linie Dresden-Bodenbach, 1847 Chemnitz—Riesa eröffnet worden. Nach und nach seien sämtliche Bahnen vom Staate übernommen worden, u. a. die Strecke Leipzig—Dre-den im Jahre 1876 zum Kaufpreise von 100 Millionen Mark. Von den , Jahren 1873 bis 1876 hat sich nun in ganz Deutschland ein mächtiges Bestreben gezeigt, eine Neichseisenbahn zu schaffen, und der Erfolg war vor läufig der, daß im Jahre 4876 ein Reichseisenbahnamt gebildet wurde. Bis dahin bestanden in Deutschland 60 verschiedene Elsenbahnunternehmungen mit 1500 Tarifen, denen gegenüber der Kaufmann mackstloS war. Mit Freuden mußte deshalb der Plan Bismarcks begrüßt werden, daß sämtliche Bahnen von Reichswegen angekallsl und betrieben werden möchten. Der Plan scheiterte jedoch an dem Widerspruche Bayerns, Sachsens und Württembergs. Heute hat Preußen 31000 Kilometer Bahnlänge, macht seine Uebermacht gegenüber den Nachbarstaaten in ganz empfindlicher Weile geltend und wird seine dominierende Stellung wobt kaum mit einem Konkurrenten teilen wollen. Und Preußen kann den Konkurrenzkampf ausnehmen, denn große Verwaltungen können erfahrungsgemäß billiger arbeiten, als kleine. Von einem Eisenbahnrr>ege zwischen Preußen und rsachsen könne keine Rede sein; auch könne die Behauptung, daß Sachsen durch die preu ßischen Eisenbahnen absichtlich umgangen werde, schwerlich be wiesen werden. Die Lage, Gestalt und Bodenbeschaffenheit Sachsens macht eine Umgehung mitunter geradezu nötig. Es seien bei Durchquerung des Landes technische Schwierigkeiten zu überwinden, die lieber einen größeren Umweg vorziehen lassen. Preußen verlolac eben so lange eine Enklaoe-Pomik, bis die Gegner ihm folgen, und nutze sein Uebergewicht im Eisenbahn- wesen wirtschaftlich aus, Sachsen an sich könne die Konkurrenz zwar aushalten, es müßten aber etwaige Privatbabnen weichen. Redner beleuchtet weiter verschiedene Unzuträglichkeiten in den Tarifen für landwirtscbaftlichc Artikel bei Beförderung auf sächsischen Bahnen. Hierin sei die preußisch-hessische Verwaltung ungemein entgegenkommend. Ganz ungerecht sei es gewesen, daß man in Skchsen einige Nebenbahnen gebaut habe, nur um zwei oder drei Großgrundbesitzern entaegenznkommen. Und wenn ja noch ein Widerstreben gegen ein Eisenbahnbündnis mit Preußen herrschen sollte, so möge man an die Verhältnisse der hessischen Bahnen denken, die durch das Zusammengehen mit Preußen nur gewonnen haben. Bei einem geringen Entgegenkommen von beiden Seiten würde sich eine Verständigung bald erzielen lassen. Nach einer sehr lebüastcn Aussprache wurde einstimmig folgende Resolution gefaßt: „Die heute vom Nationalliberalcn Reichsverein Dresden einbcruscne Versammlung hält die Herbeiführung einer größeren Einheitlichkeit im deutschen Eisenbahnwesen für er- wünscht. Sie sicht in der Beseitigung der jetzigen Konkurrenz kämpfe eine dringende Notwendigkeit, da der Wettbewerb auf diesem Gebiete dem Vcrkehrsbediirsnisse widerspricht und den Ertrag der sächsischen Bahnen beeinträchtigt." — In der Jebruar-Monats-Versammlking des König!. Säch sischen Militärvereins „Sächsische Grenadiere" zu Dresden vielt ein ehemaliger Angehöriger der Kaiserl. Schutztruppe in Kamerun einen interessanten Vortrag über seine Teilnahme an einer Strafexpedition nach dem Tschads««. Die Expedition war zwei Kompagnien stark »nd stand unter dem Kommando des Oberst Pavel. Sie währte vom 29. Aiwust 1891 bis zum 14. August 1892. Ihren Ausgang nahm sie in Mnndane, richtete sich zunächst gegen die Bangwuas, die sie am Flusse Bago vollständig schlug »nd unterwarf dann die Basus und Bandcngs, die seinerzeit die Dr. Zintaraffschc Expedition überfallen hatten. Hierauf wurde die Stadt Dsikoa besetzt, die bisher eine französische Militärstativn innehatte, und ein Anhänger de- Mahdi mit Ersolg vertrieben. Darnach drang die Expedition bis an die nördlichste Spitze des Kamerungebiets, an den Tschadsee, vor, drn bisher noch kein Mitglied der Schutztruppe erreicht hatte. Die Expedition hatte mit großen Schwierigkeiten zn kämpfen, viele Strapazen zn erdulden und namentlich unter furchtbarer Hitze zu leiden. Der Vortragende gab viele fesselnde Einzelheiten von diesem fast einjährigen Zuge zum besten und erntet« für sein« trefflichen Ausführungen reichen Beifall. — Die Allgemeine Deutsche Ausstellung für Ge werbe, Industrie und Landwirtschaft 1903 in Aussig wird von mindestens 900 Einzel-Ausstellern au- Oesterreich-Ungarn, Deutsch land lBrrlin, Schlesien Sachsen. Mitteldeutschland), sogar au-
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