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Oriea) ittliesond«« au» Wien, woselbst «« bereit» mehrfach coneertirt, der Ruf al» eine» der ersten Violinisten voran», wethalb wir nicht unterlassen wollen, da» mufikliebende Publi kum Dr«»den» auf den bevorstehenden Genuß im Voraus auf« merksam zu machen. — — In der Sitzung der Gesellschaft kür Natur- und Heilkunde vom N. Januar b.sprach »r. Seifert die Brun- »enfrage. Nachdem der Nenner ausführlich und klar den Standpunkt der heutigen W ss.nschaft auseinander gesetzt und die Eigenschaften festgestellt hatte, die em gute» Trinkwasser besitzen muß, um den Anforderungen der fortgeschrittenen Wissenschaft und der VollS-Ges.indheitSlehre zu entsprechen, zog er die Nu Hinwendung auf die hiesigen Verhältnisse, ob dieselben wenigstens dar geringste, unerläßliche Maß von Taugbarkeit besitz»». Da stellte sich, entgegen den neuesten Behauptungen der technischen Behörde — die zur Vemthei- lung der Frage, vom sanitatiichen S'andpunlte auS, gar nicht kompetent sein kan., — unwiderleglich heraus, daß weit ent fernt, daß d'e Brunnen un'erer Stadt, wie man bisweilen behaupten höit, sich verbessert.«, tieselben vieimehc durch die Bank sich von Jahr zu Jahr verschlechtern. Selbst tie all gemein für die besten gehaltenen Brunnen sind durch Beimisch ung oon sremvaetig-'ii, org mischen Substan en, die durch ihre Zersetzung den Genuß des Wass-rS oft äußerst nachtheilig machen, in so hohem Grade oeruarein gt, daß sie tief, tief unter der Grenze st-hen, die iwssenschaftlich a'S de niekr gsle festgestellt worden ,st. Die rre-sten erthatren das Doppelte, manche da» V.erfache und roch mehr ta» O.uanlum von Ver- unreinigungrn das dre Forschung unserer Tage als zulässig erklärt hat, wenn die Zuträglichkeit nicht geradezu in G.fahr- ltchkeit sich verwandeln soll. Die Leichtigkeit der Vermengung unserer Trinkwsffer mit iem Inhalte aus Clvaken unvLchteu- ßen, selbst vvn größerer Entfernung her, sei besonders in v.r größeren Durchlässigkeit des Bodens, auf dem unsere Stadt liegt, begründet, die bei der geringen Tiefe der Biunnen-ün- lagen die Verunreinigung des Wass.rS erleichtere und nicht, wir man mitunter aufstellt, eine Verbesserung desselben her- beisühre. Daher komme cS, daß der Verbrauch an Trmk- wosser beständig abnimmt, und daß Familien, die ihre Diät sehr sorgfältig wählen, dennoch sich desGenuffe» des so noih- «endigen Lebensmittels enthalten. Dies muß mit der Länge der Zeit auch als bedenklich angesehen werden, da künstliche Wässer und Getränke, wie Sodawasser, Bzer re. da» Trink wasser nicht zu ersetzen im Stande sind. Auf der anderen Sette sind die Fälle gar nicht selten, daß Massen er krankungen — Haus- unv Straß>repidemien — nachweisbar allein durch den Genuß verdorbenen Wasser» entstanden sind. Die von der Wohlfahrtepclizei ausgejührten sogenannten Neo firnen seien wissen chaftuch ganz werthlvS, auch ihr Nutzen sehr ge ring. Dieselben werben von untergeordneten Beamten auS- geführt und stützen sich havp>!ächilch auf doS äußere Ansehen de» Wassers und oas Urtherl der Bewohner. Aber die bloss Klarheit genügt ganz und gar nicht, um über die Genießbar keit zu entscheiden, auch würden dre Leute, denen me anderes, al» höchst verdorbenes Wasser zu Gebote stand, dann minder schtech 1. s schon al» z.ul bezeichnen, selbst wenn dasselbe noch so unbrauchbar und schädlich sei. Ä. os umsichtige, Jahre lang fortgesetzte, von wrffen schasttrchen Autoritäten au-gefuhrteUntersuchungen könnten rar üd»r ein sachgemäßes Unheil abgeben. Die Herbeischaffung trink baren QuellwesserS wurde al» eine Nothwendigkeit bezeichnet. Nachdem noch Herr 1-r. Niedner eine Anzahl von Untersuch ung»«, die er über verschiedene hiesige Biunnen angestellt, der»n Ergebnisse '.ammtiich die Ausstellungen des Vorredners schlagend bestätigten. witgelheilt halte, beschloß man, die Dt» kussion über dieses für die öffentliche Gesundheit so hochwichtige Thema in einer nächsten Sitzung zu eröffnen, der ganzen Ai, getegenheit aber beständig cie verdiente Aufmerksamkeit zu widmen. — Der Spar- und Vorschuß.Verein zu Freiberg hat rach nunmehr zehizährigem Bestehen im Jahre 1867 einen Ges«mmlum,otz von 3,012,617 Lhalern gemacht ^»m Jahre 1866: 3,9e8,2bO Thtr ). Der Geschäflsgewinn beläuft sich in Folge der geschickten Verwaliung ans 9700 Thlr., die Ge sammlVerwaltung erhält hiervon 4l7l Thlr., das Uebrige wird zu 9 Prccent als Gewinn an die 800 Mügledsr verrheilt. — Oeffentliche Gerichtssitzung am 20. Januar Gegen 10 Uhr in der Nacht mm 8. zum 9. Avguft v. I. wurde von einem in einem Weizenfeld« verborgenen Manne bei Löbtau er»-Dieb beebachtet, welcher mittelst Leiter auf einen Kirschbaum stieg urv von demselben gegen 2 Metzen Kirschen pflückte. Wieder hercbgestiegen, wurde er mit den Kerlchen, die er theils in der Schürze, theilS in einem Korbe trug, von dem Nachtwächter als der Handarbeiter Gottlob Erdmann Richter in Löbtau und von dem Manne im Weizenfelds an der Stimme erkannt und >n Folge testen des Lbstdiebstahlü im Betröge von 15 Ngr. angeklagt. Richter leugnete beharr lich, wollte da- Ganze als eüen gegen ihn vom Gemeinde Vorstände aus Rache angestisteten Stre ch erscheinen lasten, da er demselben die Bezahlung einer Forderung von 5 Thlr verweigert, zu jener Z.it in der Schänke gewesen und dann allem nach Hau e gegangen sei. Das Resultat der Unter suchung war ab.r, daß Richter zu 14 Tagen Äesängniß ver- urtheilt wurde. Zum heutigen Einspruch war von ihm eine Schrift eingegeben worben, tn welcher er behauptet, cn jenem Abende in ter Schänke so betrunken gewest« zu sein, daß er auf keinem Beine habe stehen können und daher zur Begehung dieses Diebstahls köipetlich unfähig gemesen sei, auch wieder Zeugenverhbrung beantragt. Von ter StaatSanwalrschsst wurden aber Richters frühere und heutige Angaben gründlich als unwahr nachgewiesen und demgemäß ans Bestätigung des früheren B.scheids erkannt. — Ja Lausa hat der Handarde t.r Gottlob Traugitt Schütze els Auszügler eine eigene Woh nung neben einem ron ,hm vor 28 Jahren ve>kaulten Wohn Hause, in weichem ein genisstr Graf als Stellvertreter deS Besitzers wohnt. Schütze h> t weg»n Bele'ch''gusgen, Wider setzltchkeit, Friedensbruch und EigenthumSvergehen seit 1839 ein« außergewöhnliche, seltene Menge ron Voibestrasungen, Darunter auch Arbest-Hauistrafe von l und I Jahren erlitten. Nach sein« Behauptung s»L sein« Wohnung stch in höchst baufälligem Zustand« befinden und »om Eigner nicht» gethan werde», um solche bewohnbar zu machen. Da» hatte ihm Veranlassung gegeben, al» er in der dritten Morgenstunde de» 30. September v. I. vom Winhshause nach Hause ge- kommen und von auSwllrt« durch» Fenster ein Stein nach seinem Kopfe geschleudert worden war, mit einem Bsil be waffnet lärmend bei Graf Einlaß zu begehren und al« seiner Aufforderung nicht sofort Folge geleistet wurde, besten Fenster einzuschlagen, mit dem Beile auf die Thüre loszuhauen und einen HiSpen derselben abzusprengen, worauf ihm von Graf mit Hilfe seines herzugerufenen Sohne» da« Beil entrissen und Schütz üb.rwäUigt wurde. Nicht genug damit, hatte er in der Rächt vom l7. zum 18 Oktober die Friedensstörung wiederholt und dabei nicht nur Beleidigungen gegen Graf, sondern auch solche Droh- worte auSgrstoßen, welche unverkennbar die Absicht der Brand stiftung vermurhen ließen. Ang.klagt, hatte er Alles geleug net. allein durch Zeugen üherführt, war er zu 9 Wochen und 4 Tagen Gesängruß verurtheilt worden. Schütze war heute persönlich erschienen, vermochte aber nicht, die von der Staats anwaltschaft beavtra^te Bestätigung deS früheren Bescheides abzuwenden. ^Shluß morgen) — Tagesordnung der 85. öffentlichen Sitzung Zwei ter Kammer. TienStag, den 3l. Januar 1868. Vormit tags 10 Uhr. I) Mündlicher Bericht der für die Kirchenord nung bestellten Zwischend putatio? über die Resultate deS Ver- einigungrverfahreris und Beschlußfassung hierüber. 2) Bericht der 4. D putation über die Petition ver: 50 Gemeind».», Mi- litairlersiungen in KriegSzritcn betreffend. 3) Bericht ders-lben Deputats« über die Petition deS S.abtraths in Lengenfeld, daS Amtsblatt betreffend. TagcSgeschichte. Bochum, 16 Januar. Eine neue Trauerbotschaft muß ich Ihnen meiden. Ja vergangener Nacht zersprang auf d»r Zeche Shamrock bei H.rne der Kessel der Förderrnaschme Ja Folge dieser Ervlvsicn wurden ver Heizer und Schürer sofort geiöötet. Da die Maschine nun auch ihre Dienste oersagte und im Schacht keine Fahrten eingebaut sind, blieb der in der Grube sich befiadmden Belegschaft nichts übrig, al» zu warten, bis Anstalten zur Rettung getroffen sind Man spricht schon von Befürchtungen vom Eitrinken der noch im Schacht arbeitenden 2(0 Mann, doch sind solche unbegründet, wenn man weih, daß die erste Tiefbausohle noch vorhanden und diese leicht durch HaSpelsörderung zugänglich gemacht werden kann. — Unweit Shamrock, auf Zeche Plutho, verunglückte gestern, ebenfalls durch Entzündung schlagender Wetter, brr Hauer Oberst. Er befand sich zwar gestern Abend noch am Leben, doch war er vom Arzt schon aufgegeben. London, 18. Januar. Gegenwärtig ist hier ein Comite in der Bildung begriffen, besten Zwick es ist, den Pslizeichef Sir Richard Mayne, oder vielmehr die Londoner Polizeibehörde in Anklagestand zu versetzen, weil st« zum Theel durch ihre Nachläisigtert in Anwendung energischer Vorsichtsmaßregeln, das ExplosionSaitentat mrt verschuldet. Veranlassana zu dieser außergewöhnlichen Maßregel soll da« G-ständniß eines bei der Sprengung betheiligten Angeklagten, Namens Allen, gegeben haben, welches dieser kurz nach seiner Verhaftung abgelegt, und in welchem er angab, daß er im Solde der Polizei ge> standen. Innerhalb 14 Tagen wird da» genannte Comite ein Manifest erlösten, in welchem dem Publikum die verzuneh- wenden Maßregeln bekannt gemacht werden sollen. Anderer seits erzählt man, der Polizeichef wolle zurücktreteu, weil die Regierung die Bildung einer Polizeimacht nach kontinentalem Muster beabsichtige. Italien. Aus Rom wird gemeldet: In Biterba hat man einen reichen Grundbesitzer, Herrn Leali, verhaftet, der eine Bande von mehr als 150 Garibalsianern rekrutirt hatte, die bereits auf italienischem Gebiete, ganz nahe an der römi schen Grenze, zusammen getreten war. In vielen Städten Italiens, namertlich in Neapel, werden rothe Hemden für die neue römische Expedition angefertigt. Alle tragen auf der Brust ein Kreuz urd ein V (V socket!», d. h. Rache für Men tana). Auf der anderen Seite ist in den Reihen der Zuaven nur die Rede von der Wiedereroberung Umbrien», der Mar ken und der Romagna, und die Befehlshaber bestärken diese gefährlichen Illusionen unter den Soldaten. „Rosa H«l«", der «chauspieleri», ist die« nicht Vchnld.der Roll«, sondern der Besetzung. Nicht Fräulein Löhn, Fräulein Allra« wäre hi« am Platze gewesen. Jene gab nur einen dürftigen Umriß der so dankbaren Partie. Recht frisch in» Zeug ging Fräulein Wolfs, die Debütantin selbst. Etwa» »erbere, possenhaftere Züge »«tragen auch die Gestalten der Bühnenwelt, Direktor und Regisseur: Heese und Herbold, so wie da», wa» sich von der Bühne magnetisch angezogen fühlt: die Herren Koberstein, der lüsterne Graf, Herr Meister, Jour nalist Strenge und der Journalist Adler, Herr Marchisn. Da» Publckum kam so zu sagen au» dem Lachen nicht her aus. — Den Schluß de» Ab.adS bildeten mehrere Ballet». Die Erzgebtrgtfche Marienstiftung. Diese von Ferdinand Stolle (dem ehemaligen Dorf barbier) im Jahre 1817 in Folge de» damaligen schweren NothstandeS im Gebirge inS Leben gerufene und vom köaigl. LultuSministeiium verwaltete Stiftung hat auch an verflossen« Weihnacht, wie bereits mehrere Jahre daher, auS ihrem Er trage ein Christbäumchen ein« Anzahl armer Kinder in Jöh- stadt anzündcn können, welche Letzteren ihren Dank wie folgt aussprechen: „Ein Dank armer Kinder. Allen den gütigen ,Marien" und sonstigen Gönnern und Freunden der so wohlthätigen „Erzgebirgischen Marirnstistunz", durch welche un» auch „erstoffene Weihnacht wieder eine hohe Festfreude bereitet wurde, bringen wir zugleich im Namen unserer armen Eltern den innigsten, herzlichsten Dank dar. Schon konnte eine Anzahl von uns aus Mangel an der nö- thigen Bekleidung die Schule nicht mehr besuchen. Da half der liebe Gott durch die Marienstiftung. Möge er Ihnen Allen reichl-ch vergelten, wa« Sie an uns armen Kindern ge than. Die von der , Erzqebirgischen Marienstiftung" beschenk ten armen Kinder in Jöhstadt." Bekanntlich liegt dieser Stiftung eine recht glück iche und ansprechende Idee zum Grunde, indem der Eüfter den Nrmen „Marierstistunz" haup sächlich auch mit deshalb wählte, um sie gleichsam unter den Schutz und die Fürsorge aller der jenigen Frauen und Mäichen zu stellen, welche den frommen, Ichönen Namen „Marie" führen Er hoffte, dadurch da» Wachsthum und Gedeihen der Stiftung zu sich»rn. Ec hoffte, daß z. B am Tauftage einer „Marie" die glücklichen Eltern in der Freade ihres Herzen« gern geneigt sein würden, ein Scherslein derjenigen Stiftung zuzuweiaeen, die den Namen ihres Ki.tdlrinS trägt. Und so fort durch glückliche Stufen jahre im Leben der Marien, als bei Verlobung, Hochzeit re. „Nicht durch Mitleid allein", heißt e» in der ersten Auf forderung de» Stifter», „sollen die Gaben für diese Marien» staftung gewonnen werden, sondern sie soll gebettet sein auf die schönsten Blüthen im Erdenleben, auf die Gaden der Liebe, d«r Freude und der Dankbarkeit." Obschon die Erzgebirgische Marlenstiftung gleich im Be ginn ihres hoffnungsreichen Aufblühens durch die politischen Stürm« der Jahr« 1848 und 1849 fast ganz in Vergessenheit gedrängt wuade, ist sie doch im Stillen fortgeblüht und im Laufe der Jahre zu einem Bäumchen heraufgewachsen, da» jetzt alljährlich schon seine Früchte einer Anzahl Armen zu Theil werden lassen kann. Von dem eigentlichen Zwecke der Stiftung: Arme deS Gebirg» in der Winterzrit nie mit Almosen, wohl aber mit Arbeit und Brod zu versorgen, hat man bei der derzeitigen, nur mäßigen Ertragfähigkeit vor der Hand noch absehen und sich darauf beschränken müssen, einer Anzahl armer Kind«, die der Gabe würdig, alljährlich eine nützliche Wethnachts- freude zu bereiten. Möge daher diese milde Stiftung allen „Marien" und deren Eltern, Geschwistern un» Freunden best:«» empfohlen sein. Auch da» kleinste Scherflein der nur van beschei denen Glücksgütern begabten „Marie" ist willkommen, und wird der Suster (in Dresden wohnhaft), welcher von der Behörde die Genehmigung hierzu erhalten hat, gern auch fer ner bereit sein, jede L ebeSgabe in Empfang zu nehmen, sie der Cassenverwaltung deS königl. CultuSministeriumS zu über antworten und im „Dresdner Journal", welches sich dazu unentgeldlich bereit erklätt, zu quiitiren. Ik. ll. Königliche- Hoftheater. k. tt. „Der Vater der Debütantin", auch unter dem Na men „Vater Tanne" oder „Doch durchgesetzt" bekannt, ist eins der besten Posten, die wir besitzen. Eine einheitliche Fabel, frei von allen krankhaften W'.llkürlichkeiten, aber au«> gcstattet mit einem gesunden, urwüchsigen Humor; trotz aller Abenteuerlichkeit der Handlung doch nicht der Wahrscheinlich, keit entbehren», derb-realistisch, in den Figuren und der Lce- nerie und doch mit dem leisen Durchklingen eines sentimen talen Seufzers über daS glänzenre Komödiantenelend — daS ist die von B. A. Herrmann nach dem Französischen bear beitete Posse, die am Sonntag neu einstudirt vor einem brechend vollen Hause über die Bieter ging. Besäßen wir doch mehr Posten diese» Genres! Wie bald würden die modernen AuS- stattungkposten, diese Sammelplätze höheren und niederen Blödsinn», von der Bühne verichwindenl Um aber die volle, zwerchfellerschütternde Wirkung zu äußer «, verlangt ein so vortreffliche» Opu», wie der Later der Debütantin auch einen Komiker, wie Herrn von Leman. Wa» wir und das ganze Publikum mit R.cht an dem Gaste schützen, da» ist die Mäßig ung >nd D.cenz im Spiele. Das ist keine Komik in» Blaue hirnia; Herr von Leman z steckt sich seine Grenzen, oder viel mehr, da» was von der Nolle begrenzt wird, das beutet er in vollster Energie aus. Wir w sten nicht, ob man höh ren Orts mit dem Engagement drS Herrn von Leman umg.ht oaer umgirg. Wenn aber seine 60 Jahi« davon abhaitcn selllen, so können wir uns nur zum Organ der öffentlichen Meinung dahin machen, daß ein regelmäßiges Gasypiel des selben die Zahl seiner schnell gewonnenen Freunde nur oec- mehren würde. — Die übrigen Personen deS Stück-.» treten gegen den Komödiantenvater etrat in den Hintergrund. Bet Mord wegen zwei Gulden Man meldet au» dem oberösterreichischen Esferding, 24. Deeember: Auch Ober- öerreich sängt nun an, seinen Beitrag zur Chronik de» Unge heuerlichen zu lief.rn. Beim Hochwasser d« vorigen Woche sah ein Tagwerker im Wasser einen weißen Gegenstand schwim men und machte Anstalten, denselben mittelst eines Haken» an» Land zu ziehen. Als dieser Mann bei näherer Besichtigung in dem erwischten Gegenstände einen mit einem Hemde bekl.ideten menschlichen Leichnam erkannte, lief er davon, um im Dorfe Anzeige zu machen. Dort wurde ihm nun bedeutet, daß er sich ja nicht weiter mit der Sache befassen, sondern zuerst dem drei Viertelstuvd.n entfernt wohnenden Gemeindevorfiand Anzeige machen solle. Als dann in Gegenwart de» Gemeird.-Vorstan des die Leiche an da» Land gezogen worden war, erkannt« man sogleich in ihr einen seit vier Wochen vermißten Burschen und ein Anwtsender erklärte, zu wissen, daß die Kleider desselben in dem Besitze eines anderen siebzehnjährigen Burschen im Dorfe sich befänden. Auf diese Aussage wurde sogleich nachgesorscht und die Kleider wirklich in der Truhe deS Burschen vorgefun den, der hierauf alsbald folgende» Geständwß ablegte: Der als Leiche Au^gesuvdene schuloete dem, in besten Besitz die Klei der vo> gefunden wurden, zw i Gulden. Bei einer Begegnung Beider an einem der letzten Tage des November» kam e» über die Ausfoideruvg zur Abtragung der Schuld zu einer Rauferei zwischen den zwei Burschen, die damit endete, daß der Gläu biger d>.n Schuldner erwürgte. Als der Mörder sein Opfer nun todt doliegen sah, zog er, um sich zahlhaft zu mach»«, diesem die Kleber bis auf daS Hemd aus und warf den Leich nam ins Wasser. d«-, — Rampesche Straß« H-L, 3. Et. Schlasrock-MaMin,