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Dies«» «1-N wird d«n Lesern von Dresden und Umgebung am Lag« vorher deren» at» Ubentl-Mzgabe »ugestelll, während «» die Pos« Sbonnenlen a« Viorgen in rin« ibesamlausgade erhalle». 57. Jahrgang. AL 251. Bezugs-Gebühr vierleliä-ri. für Dree- den bei täglich «wei- maliger Zulraguiig <an Eonn- und ivloniagei, nur einmal) 2.ä» M, durchauawärligr Nom. nilMonäie bl« !>,d» M. Bei einmaliger Au- slellung durch dl« Potz » M. (ohne BesieNgeld). Ausland: Oetzee- reich-Ungarn »,«!> Nr., Lchioel, ä.VL grk« , Italien 7,l1 Lire. — Nachdruck nur mit drullicher Ouellen- -rnaal-e („Dresdner Nachr/')zuISIflg. - Un- verlangle Lllanulirlpi« werd.nichiausdewahrl. Donnerstag, 11. September 1913. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Druck und Verlag von kiepsch Lc Reichardt in Dresden, kfauptgeschäft-stelle: Marienstraste 28/40. Sammelnummer für sämtliche Telephonanschtüsse: 2524t. Nachtanschluß: tl. Anzeigrn-Taris. Annahme von Ankün» d.anngen dt» nochm - Uhr. SonnUttz» nur Marienslrabe K8 von N bi» ' ,L Uhr. Dl, einspaltige Jette (etwa K Silbens 80 Pt . dt, zw,ljoaUigk Jette auf Ienseite ,v Pf. dt, zwetspalt Reftamereite 1.K0 M.. FamiNen Nachrichten au»Dr«»» den d»e etnspoit. Jett, 2k. Ps. - In Num- mkrn nach Sonn - und Feiertagen erhöhter Daris. - Au-würtige Austrüge nur gegen DoraurbeZahlung. Jedes BelcgblLttlYPs. Ilteilizlüei' kür SlMlMtLttUMN empkielilt in grösster Fusrvalil unck jener KreislsLe V. Velirle. kriM 8lks»»e l/ Klin8ipllkrkii2li. ^ ^ ^ D t^ÖNißsl. t'toklioksI'ÄNt Sesioktigung okng iiavkrWSng oedvtsli. worden. Die Halbstarren Schiffe haben schon manchen Sturm sicher ertragen: wenn aber zum sturmarligen Toben der Elemente auf der Nordsee, die man mit Rech: „Mordsec" nennt, noch solche Zufälle hinzutreten wie Külte lind dadurch bedingter Gasverlust und andere Momente, wie sie weiter unten mitgeteilt werden, dann ist auch der beste Luftschifstyp nicht gefeit vor Unglückssüllcii. Was aber auch die Ursache des furchtbaren Unfalls sein mag, auf jeden Fall bietet er keinen Anlas; zur Verzweiflung und Mutlosigkeit, Ein neuer Zeppelin wird und muh sich aus den Trümmern des alten erheben. Unsere Luftpitotcii iverden aus dem Falle neue Lehren schöpfe», der deutsche Adler wird nach wie vor seine Fänge über die Nordsee spannen und ein anderer Marinckrcuzer wird über den Wellen zeigen die Flagge „schwarz-wciß-rot". * Die Unkslüktsfahrt. Im einzelnen sei über die Unglückssahrt noch folgen des mitgeteilt: Das Marinelustfchiff war früh unter Füh rung des KapitäulcutnantS Hanne vom Lustschisshasen Fuhlsbüttel bei Hamburg ansgesliegen. ES traf bei strömendem Regen vor Helgoland ein, überflog die Insel in langsamer Fahrt und begab sich dann in See, um mit der Hochseeflotte Airfklürungsmanöver ausznführcn. Leut nant v, Gorriessen flog, begleitet non einem Torpedo boot, mit Hydroplan „O 7" nach Wilhelmshaven. Das Luftschiff begab sich von Helgoland aus in See, um Aus klär u n g s m a n ö v e r mit der Hochseeflotte aus- zusührcn. Es herrschte Windstille, doch plötzlich brach ein Orkan los, der das stolze Luftschiff ergriff. Es wurde ans das Wasser niedergedrückt und zerbrach; eine Stunde später ist es gesunken. Die letzten direkten Nachrichten von dem Luftschiff datieren von kurz nach 6 Uhr. Das Schicksal der braven Seeleute, die zum groben Teil aus Schleswig- Holstein stammen, erregt das tiefste Beileid. Bei dem Unfall des Luftschiffes „L. 1" schlugen die Spitze» des Fahrzeuges und die Gondeln derart auf das Meer auf, das, Sic in der vorderen Gondel sich aus- haltendcn Offiziere und Mannichastcn vermutlich betäubt wurden und so nicht mehr in der Lage waren, Rcttungs- maßregsln zu ergreifen. Die 18 Gaszellen waren bereits vorher fast alle aufgcrissen morden. Tie Mannschaften der Hinteren Gondel hatten noch die Möglichkeit, sich mit Rettniigsringcn zu versehe». Unglücklicherweise aber war die Mehrzahl davon in der vorderen Gondel. Tic Trümmer des Lnstkreuzers sind weit ins Wasser hinnntcrgesnnkcn. Der Sturm dauert in unverminderter Stärke an. Nach Mitteilung eines Augenzeugen crcignctesichüasUn- gInck gcnau u in 0 ll h r 3 5 M i n. Der Fischdampser „Orion", der die Stelle passierte, rettete den Oberleutnant Grimm und einen Steiicrmannsinaatcn mit grossen Lchivicrigkcitcn. Innerhalb 8 M inutcn war das Luftschiff vollständig gesunken. Die Verunglückten. An Bord des verunglückten Marincliiftschisscs befan den sich, wie schon kurz mitgeteilt, im ganzen 20 Personen. Ertrunken sind: Korocttenkavitän Mctzing. Komman deur der Mariiieliiftschisscrabteiluiig, Kapitünlcirtnaiit -Hanne als Führer, ferner Oberleutnant zur Sec Frei herr v. Maltzahn, Ingenieur Wehn er. Steuermann Z i m m e r m a n n , Obersignalmaat Palkc, Signalmaat Kürschner, Vvotsmaat Menge, Obcrinaschinistcnmaatc Müller und Lutz, Maschinistenmaat Stürotzück, Maschinistenmaat Bruder und Obermaschinistenmaat A d a m. Die Geretteten. Wie das Marineliistichifs-Kommando erführt, sind fol gende Personen gerettet: Oberleutnants zur Sec Wen dt und Grimm, Obermaschinistenmaate Lch- m a n n und Schonseld e r , die Fiiiikenmaate Spieler und -H c l d c in c i e r und der Bootsmannsmaat Bans, m e r. Dieser wurde bewußtlos aufgcsunden. Wie aus Helgoland neuerdings verlautet, soll noch ein achter Mann gerettet sein. Ueber die Ursache des UnnlirckS wirb folgende Mitteilung verbreitet: Durch die Kälte, in der sich „ß, >" schon mehrere Stunden ausgehalten hatte, hatte sich das Gas stark z u s a m m e n g c z o g c n und außerdem war durch die -Höllenfahrt Gasverlust von rund 2100 Kubikmeter entstände». Die Last der Besatzung überstieg allmählich die Tragkraft und der „1. >" sank rapid. Die Führer gaben, wie von den Torpedobooten be obachtet wurde, den gesamten W a s s e r b a l l a st ab. um den Fall ansznhallcn. Tic Dunkelheit und die mangelnde Tragkraft verursachten, daß der Ballon dem Horizvntalsteucr nicht mehr in gewohnter Weise gehorchte, und so schoß das Fahrzeug mit einer ungefähren Geschwin digkeit von 20 bis 22 Metern in der Sekunde aus etwa >»N Meter Höhe in die Nordsee. Unmittelbar vor dem Un- glück sandte „tt l" ein Fuiikcntclegramm mit der Mit teilung ab, daß cs infolge des Sturmes eine Wasscrlan- diing vornehmen müsse. Die große Zahl der Bemannung des „I. I" ist daraus zu erklären, daß eine 30 ständige Ucbung vor- gesehen war. Da die Uebung durchaus kriegsmäßi gen Eharakter trug, mußte sich der Ballon andauernd in 1300 bis G00 Meter -Höhe hatten, um vor Schüssen sicher zu sein. 'Rach dem Sturze hielten sich die Gondeln zwar einige Sekunden über Wasser, wurden aber dann durch das Gewicht des Metattgcrüstcs und der das Wasser aufsaugen- dcn Hülle unter die Oberfläche gedrückt. Einige Monteure, die aus den Motoren standen, sowie die Steuerleute spran gen über Bord. Die in den Kabinen befindlichen Leute erstickten sämtlich. Bericht eines Augenzeugen. In einem Bericht des Kapitäns Lüh ring vom Fisch dampfer „Orion" heißt es noch: Als unser Boot, das mit einem Stciiermanne und drei Ptatrosen bemannt und mit tels einer Leine mit unserem Dampfer verbunden war, z c h n M iniiten nach dem Unfälle das Luftschiff er reichte, erblickte» wir sieben Mann der Besatzung, von denen vier bis zum -Halse im Besser standen, während drei sich an das Gestell angeklammcrt hatten. Zwei wurden dann von uns gerettet, während weitere fünf Mann von der inzwischen hcrbcigccilten „Hannover" aiisgcnomincn werden konnten. An der Unsallstclle. Die erste Hilfe bei dem Untergänge des „tt I" lei steten die Linienschiffe ,,.H a n n o v e r" und „S chles- wig -Holstein". Die gesamte Flotte wurde durch Sig nale zur Unsnllstelle beordert, doch traf anscheinend n u v noch Torpedoboot 107 rechtzeitig ein, dem cs gelang, drei Personen zu retten. Das Linienschiff „Hanno ver" rettete vier Personen und brachte sie zusammen mit den anderen drei Geretteten nach Wilhelmshaven. Der orkanartige Stur m hielt die ganze 2? a ch t an. Ein Wasserflugzeug unter Führung des Oberleut nants Lcngcfeld, das das Luftschiff umkreiste, konnte nur mit knapper 'Not dem Unwetter entgehen und kehrte nach -Helgoland zurück. ^ Bergungsvcrsnchc. Die Torpedoboote haben die ganze 'Rächt hindurch mit Scheiiiwerscrn die Unglücksstätte abgclcnchtct, um so vielleicht noch einen oder den anderen der Verunglückten retten z» können. Ihre Bemühungen blieben aber erfolglos. Im Lause der Nacht haben sic auch nicht eine einzige Leiche finden können. Auch die Trümmer des Lnstkreuzers sind weiter ins Wasser hinabgc,'unken, so daß cs erst angestrengter Arbeit von Tauchern bedürfen wird, das Wrack zu bergen, oder auch, wenn dies aussichtslos sein sollte, die noch in den Gondeln: : - ALri? ortige Lesern. Die Weihe der Talsperre bet Malter findet nun mehr bestimmt am Svnnabend, den 2 7. September, in Gegenwart des Königs statt. Der Kaiser ist heute nachmittag aus dem Manövcr- gclände von Salzbrniin ab gereist. Die vom Reichstag abgclehnten Ost marken- Zulagen werden in de» Pvstetat für 1914 wieder ein gestellt werden. Die Torpedoboote, die bei Helgoland die Unglücks stätte des verunglückte» Marinelnstschiffes „L. 1" absnchten, haben bisher erst zwei Mann der Besatzung auffinden können. Die U e b c r f tt h r n n g des „L. 2" von Friedrichs- Hafen nach Johannisthal erfolgt am Donnerstag: das Luft schiff geht darauf in den Besitz der M a r i n e v e r w a l - t u n g über. Die französische Mission zur Festsetzung bei de u t s ch - f r a n ,z v s i s ch c n Grenze im Kongo- Gebiet ist nach Frankreich z u r ü ck g c k c h r t. Der nordamerikanischc B u n d c s s e n a t hat die Tarifbill mit 11 gegen 37 Stimmen angenommen. La» Marine-Luftschiff „l, I" aus der Nordsee verunglückt und gesunken. Die Elemente haben ein neues Opfer in der Lustschiss- fahrt gefordert. Ein Schicksalsschlag, wie er in dieser Größe noch nicht dagewesen ist. hat die deutsche Luftschiff fahrt betroffen. Einer unserer schönsten und stolzesten Zeppeline, den man fast unüberwindbar wähnte und der sich bisher durchaus bewährt hat, das erste große Marinc- Lnstschiff. ist einem Orkan ans der Nordsee zum Opfer ge fallen und mit dem größeren Teile der Besatzung von dem wütenden Elemente verschlungen worden. In der 'Rächt zum Mittwoch lies folgende telegraphische Meldung ein, die einem Teile der Leser bereits.bekannt ist: Das Marinclnstschiss „l. I" geriet Dienstag abend 7 Uhr in eine» Orkan und ist i8 Seemeilen nördlich von Helgoland verunglückt und gesunken. Bonder Besatzung winden bisher sechs Personen gerettet, tt, Mann der Besatzung des Luftschiffes werden vcr- m i s; t. Tieferschüttert steht das deutsche 'Volk vor diesem neuen Schicksalsschlag und mit aufrichtigem Schmerz be trauert es den Tod der mackeren Piloten, die in aufreiben der Bcrnssarbeit und heldenhaster Pslichtersnlliing zu grunde gegangen sind. So weit die deutsche Zunge klingt, ist den tapferen Seeleuten und Piloten und ihren An gehörigen die Teilnahme jedes denttch fühlenden Herzens gewiß. Es ist ja nicht das erstemal, daß ein Zeppelin-Luft schiff von der Gewalt der Elemente zertrümmert worden ist, die Ehrvink der ttnglückssälle unserer Zeppelin-Lust- schisse ist lang und schmerzlich, wohl aber erleben wir cs zum ersten Male, daß Menschenleben bei dem Un glück zu beklage» sind. Der Materialschaden ist heil bar, aber die blühenden Menschenleben bringt uns kein Gott zurück. In der Geschichte der Eroberung der Lust wird man ihrer Namen allezeit rühmend gedenken und ihrem Andenken Ehre erweisen. Was in 'Menschenhand lag, um das Unglück zu verhindern, ist zweifellos getan Kunst und Wissenschaft. ck* Mitteilung ans dem Burcan der Königlichen Hos- thcatcr. Im Königl. O p e r n h a n s c wird Freitag, den l2. September, der Z h k l u s n e n i n s z e » i e r t e r W crke mit der Ausführung der „Götterdämmerung" be schlossen. Die Besetzung ist wie folgt: Siegfried: -Herr Bogelstrvm, Günther: Herr Plaschte, -Hagen: Herr Zvtt- mnyr, Alberich: Herr Zadvr. Brnnnhildc: Frl. Forti, Gittrnne: Frau Barjui, Waltraute: Fi'l. Termini, Wvglindc: Frl. Serbe. Wellgunde: Frl. v. Norman», Flvßhildc: Fräu lein Weber, Norncn: Frl.-v. Ehavannc, Frl. v. Norman», Frl. Stünzner. Königl. Opernhaus. Bor schwach besuchtem Hause wurde gestern die „Z n u b e r f I ö t e" gegeben. Tamino, der edle Jüngling, und Pamina, die holde, tiigcndsgme Jungfrau, waren neu besetzt. Herr Tauber zeigte, daß er Mozart zu singen versteht —, die lyrische Stimme, die bei aller Weichbeit männlichen Eharakter besitzt, war auch heroischer Akzente fähig. Aiemsührnng, Bindung der Tön.e, Zartheit des Ausdrucks machen seinen Vortrag sympathisch Aiismertsgiiilcit märe dem Ucbergang nach der vberen Klangzone zuziiivendcn, da hier die Töne etwas von ihrem natürlichen Edelcharatter verlieren. Die Er scheinung des Sängers, dessen aufstrebende Begabung alle Forderung verdient, wirkte jung »nd liebenswürdig, sein Spiel war durchaus den torischen Situationen, in denen sich Tamino befindet, angemessen. Bon Frl. Grete Mor re in Hütte man eher die Pavagena als die Pamina er wartet. Ihre Auffassung betonte mehr den schelmischen als den romantischen Eharakter der idealen Müdchcn- gcstalt. In der begabten jungen Künstlerin waltet aus gesprochenes Sviibrettenbliit. Der hübsch gebildete schlanke Sopran mit der leichten silbrigen Höhe entfaltete in neckischen und heiteren Momenten viel Reiz — für die große Arie fehlte es ihr aber an Gesühlswärme, Größe des Ausdrucks und dramatischer Krast der Stimme —, sie reicht bei diesem Gesangsstück durchaus nicht an die frühere» Vertreterinnen der Partie heran. Der große künstlerische Gewinn des Abends lag namentlich in der Leistung von Friedlich P l a s ch k e als Sprecher — Größe und Schönheit des Tons und Stilgefühl sind hier vereinigt —, weit entfernt davvn ivnren die Vertreterinnen des Dämon ie rzcttS. Ii. ck* Vom Stadtthcatcr i» Leipzig. Infolge der durch die Borbereitniigeu zum „P a r s i s a l" in der kommenden Spielzeit bedingten gesteigerten Arbeitsleistung hat die Leipziger Intendanz Tr. Ernst P r a c t o r i u s aus Köln zur musikalischen Assistenz verpflichtet. ck* „Parstfal" in Brasilien. Aus Nio de Janeiro wird gemeldet: 'Rach ei,»er erfolgreichen Erstaufführung von Wagners „Walküre" vor vollem -Hanse wurde ictzi Wagners „Parsisal" durch die Truppe des Eonstaiizithcaters ans Rom znm ersten Male in Brasilien ansgeführt. ck* Vandalismus in einem Florentiner Palazzo. Der schöne Palazzo Strozzini in der Piazza degli Strozzi ist jetzt ein Opfer des Bandalismns geworden. Dieser Frnh- renaissaneeban Michclozzos, den wahrscheinlich Giuliani, da Majaro vollendet hat, gelangte vor einigen Jahren aus dem Besitz der Stadt in die -Hände eines -Hotelbesitzers, der ihn ictzi mit unerhörter Gransamleit bis auf die Fundamente niedcrrcißcn läßt, um ihn später als H viel wieder auf- znbaiicn. Dr. Walter Bombe fragt im „Eiccrone", wie es möglich war, daß die knnstlicbcndc Stadtverwaltung von Florenz diesen einzigartigen Ban einem Spekulanten über lieferte, und man braucht seine Phantasie wohl kaum beson ders aiiziislreiigcn, um sich den Wiederaufbau vorzustellen, wenn inan vor nicht allzu langer Zeit die Verballhornung-' des Palazzo Lanfredini, gleichfalls eines jetzigen -Hotels» schaudernd miterlebt hat. Die Mittenwaldbahn. Ter banrische Marli Mtttcnwald. der merk würdigerweise der nencstcii Tirvle r Alpcnbahn den Namen gegeben hat, ist als -Heimstätte der Geigen und Zithern schon seit alten Zeiten bekannt. Ein Brvnzestand bild an der Kirche hält dankbar das Gedenken an den Be gründer der Mitteiiwalder Geigeilindnsirie, den im Jahre 1713 gestorbenen Geigenbauer Mathias Klotz, auch heute noch mach. 'Malerisch bauen sich am Markte die altertüm lichen -Häuser in staffelsvrmiger Anordnung ans, schieben sich mit ihren weitragenden Dächern knlisseiiartig ncbeii- cingndcr und bieten mit ihren bunten Fresken jedem Küiistlerangc ein scsielndes Bild. Kein Wunder, daß Mtttcnwald, mittwegs zwischen den -Hauptstädten Bayerns und Tirols gelegen, schon von jeher den Mittelpunkt eines lebhaften Verkehrs gebildet hat. In früheren Jahr hunderten war cs sogar eine wichtige llcbergangsstatioii für den dciitsch-italiciiischen Warenverkehr, und vor der Erbannng der Brennerbahn diente eS auch dem Personen verkehr als eine bedeutsame Pvststation. Davon legt u. a. Zeugnis ab Goethes Tagebuch. Weilte doch Goethe selbst im Jahre 1780 auf seiner Itglicnrcisc in Mittenwald. um sich von den Anstrengungen der vieltügigcn Wagcnsghrt zu erholen. Inzwischen aber hotte der Alpcnverkchr ganz