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Dresdner Nachrichten : 11.11.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188711116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18871111
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18871111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-11
- Tag 1887-11-11
-
Monat
1887-11
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.11.1887
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Berlin. lv. «o»dr. »I» »I» ledeudeu «»Ile» kichieltm „UieUich graqedoqn, üdrr »edurt«-. Samt- Neu-. 9>utent8l»»- un» «rworb». oerdiMnNte cugctandt. welch» an«. Milt bei», nilsilche» gonlulat, eiinmcichen lind. i!8i,a„v, 1V. »!»vtr. Der «narchill vlna«. ivelcher moraen «e- liiiunl werden lullte, tiülele sich iia l»eli>»>,nili ln» ch eliienMenolverlchntz. Berlin, 18. Nopbr. Die „Not.- / -jls,." meldet: Dem Bcinediue» nach l dal die Neichopant heilte lvormltla, die i!oi»dar«irn»a rnllilcher Wertpr und zwar a»> Grund elner beziig- liteu !ürri>niu»l> der Berwalluua / ad,,cikiml. Diese ivcrliiau», «trd > mii >l»em mm inalliiebrnder Seile arlalike» prinzlplellc» Beschlüsse in rilkdiildiinll »edrachl, »oorüder eine «ublikaNo, ftel 32. Jahrgang. Aufs. 44.000 Exempl. „ ?lLüs11- imä Ls.reliSLt-'VT'LseLs. - - ttriichldtv /Lup>,v»>>I. » 1s II lil^vv u. lrul,ntLltll»xl..«eseIlIift, «nrlvastr. K V. ir. „IUSS, u. kortlen«, pmt. I. Ktx. «-'«i-impiovlist. 1»8S. Dresden, 1887. lieht. Man erwariel »lekeld« ,»le. «entllch »er für morgen ln Anosicht aenommenen ktltchen Sihnng »e« Kentralansschnlle«. Wir »onstaNre» iibrlgen«, daö dleler Illacheichi a» leitender Stelle nicht widersprochen worden ist. ,1 ra » kfur « a. M„ I». Nod. i Schlusi.l llredit .-21,N>. Staaiodah» »77,18. Lomd. 88'/.. Galizier >88.75. Gndpter 78,88. Iproz.Ung.aioldrenti 79,18. Disconto >85,78. Matt. 7il i e » , 18 Slooemder. (Schlus/.l lsredil 275,58, Slnalabalnr 228,68, Lomb. 88,75, Nvrdwesldal,» I58.LU, Martuole» 81,88. U»8.(«rcoI«28I,58. Brcala » , in.Noubr. iGelreidc- marli». Spiriino Pi. >58 L.188-/,.excl. 58 MI. BerdrauchSabgadc VkrNi.'Drc. in,m». Tcrvr. Ja». —, versteuert. Nonne» illovcmdrr-Dercmbcr Illl.tN», Dercrnber.Haimar >21.8». April-Mai l lÄi.Vil. »liibci Nmivr .Derbe. 18 58 Sipe.-Mai >8,25. .8>nl: lrsi Regen. M pv«„.,...!°r AUj,AL«, ) I'vInkoMM, L Aoioriok NLNioks, AWiiemetzlcr, -r L» LS. Vs!Mm U-ll.lültztz. nmorilianiselier I'Ioiselisatt, tür liranlca I>öeli8t ivortlivoll. litzl. Hotnjwlllvltv I)>6Z<I«», ^I««cliv an» VeortkvntUvl . 1 »I. SO ^ LT. TL. I rHK»riv»N8Z vorm. läioll-liiomÄLliuoitisr N kIiot0^rLpIrj8(.'1i-nr1i»t. ^tolicrr ^ Oarantiv tür guta Iut'nrilimcm aueli Kai trüdvr IVittvrnnx! M K>«88v, MniAl. Hot!., omptiolitt nls nszx Lutzsuommsu: ttltvnillv-Vtiel»er, -l!I»»Iv!8 u ! -Wiel»ii«. "WA Ar. SIS. Kimgel: Zusamnikiltritt des sächsischen LnndtligS, .timulheit des tirviiprinren. Czarcinciie. Ki>l»ok>i'S Erslöniiiiien. irciMiwoUlichcr Nedaktcnr für Polittschks vr. Emil Blereo i» Dresden. Ob berechtigt oder nicht, cS ist eine sächsische Eigciithümlichkcit, deh der Lnndtlig sich vvllslälidlg gliedert und zusruiiiimilcbt, bevor cr vor dem Herrscher des Lundes erscheint. Im Reiche und in Picilgcir ist das umgekehrte Reriahrcn rechtens. Erst nachdem der ttaiier bczw. der König vvnPreusicn den rtieichstag vder prcnsiischcn Landtag mit einer Thronrede eröffnet hat, versammeln sich diese Pailamcnte in ihren SihungSsälcn, »m die nöthigen Rnsangs- gcichälte vorzunchmen: die Wahlen der Präsidenten und Schriitiilh- rcr, die v'iilslooiiina in die Äbtheilungen. Die sächsischen Landstände mache» dies Alles vorher ab, che sie dem Könige nahen, um anS dem Munde des Landcssnrsten die Thronrede zu vernehmen. Vorher legen noch die beiden Präsidenten den Eid der Treue und am die Verfassung rn die Hände des Königs ab. Dicsrs Acrialiren bringt cs mit sich, dab das erste Wort bei einer Land- tagseiössiniiig Namens des Einwcisungsausschusses der Präsident der 2. Kammer des vorigen Landtages spricht. Tr. Habcrkorn innhtc »eh vci jcinen begrühenden Worten natürlich aui Atlgcmcines bc- lchiäiikcn. Ec versicherte» dab die Landstände mit Ernst und Ge- lmiieichafligkeit alle Vorlagen prirfen »vcrden und gelobte, „die vcr- iassniigoiiiäbigcn Zustände des Landes zu erhalte» und z» lräitigcn imd das stetige, nach allen Seiten erfreuliche Eiuporblilheli unseres Aaicilaiides zu fördenr". Es sind dies lvohllhucnde Worte und lMichc Voriahe. Möge ihnen, die Eriiillimg rilcht fehlen! Die vaberlorn'sche Rede konnte nur den Staatshaushalt und den NcchrnichaflSbcricht erwähnen, die den Landtag beschäftigen würden. <sic iilrilitc, „cs würden den« Landtage auch andere Vorlagen und Minchc nicht schien". Welcher Art sie sind, darüber wird die heu tige Thronrede eingehender berichten. Es gehört ja auch zu den lügcnll'ümlichkeitcn Sachsens, dab vor dem Landtag und bei den Aahleu meist nicht bekannt ist, welche besonderen Bcrathungs- steist den Landständen seitens der Staatsregicrung liilterbreitct ivcchcn. Grobe Mibstande hat diese Schweigsamkeit der Negierung incht gerade im Gefolge, obwohl die vorherige Bekanntgabe einer tlrt Programms der Lnndtagsarbeitcn dielen gewib nicht zum Tchadcn gereichen würde. Irren wir nicht, so werden dem jehigru Landtage grobe, tiescingreisende Gcsehe nicht gerade beschäftigen, ^nmlhrnngsgesche zu Rcichsgcicheii, z. B. die Ausdehnung der llmallrmicheruiin ans die bei Staatsbetrieben beschäftigten Albci- t- r nnd ähnliche Stoffe können unmöglich lebhafte Aiisciiimidcrseb- nirgeii llmbriiühren. Das Schwergewicht landstündischcr Thätigkeit lligt, seitdem die wichtigsten Geschgebiuigögegenstündc ans das Reich i taltrageu sind, auf dem Verwaltungsgebiet, in der Ucberwachung aer Staalsrcgierung bezüglich derFinanzcii, in Anregungen der vcr- ' l- denen Verlvallungszlvcigc und der Förderung der Landcswvhl- i,!>et überhaupt. Hier ist ei» reiches Feld der Thätigkeit! Die AewolMiidigung des Elicnbnhnnehcö und der Vau pon Land- >üben sind z. B. Gegenstände, welche die lebhafte Aufmerksamkeit tcr belheiligtcn Gegenden erwecken. Znm Glück gestaltet die «mnrnzlage des Landes hierin kräftig fortznsahren. Die ausgc- , - -etc Vcrivaltung des Finaiizminlsters ermöglicht das Vcreilstellen ran Mütelu hierzu und zu anderen eben so nützlichen und löblichen vmsgaben im Schulwesen, im Bereiche der Künste und Wissenschaf- icn, ohne d,c Steuerkrast des Landes in erhöhtem Matze in An- ipiilch zu nehmen. Mit gutem Mnth und Zuversicht düricir die Landstände an die Mbc-t gehen. Es sind im Wesentlichen die bisherigen Abgeordne ten. Nur lt neue treten in der 2. Kammer hinzu. Hoffentlich werden die Kammern in der Erledigung ihrer Geschäfte nicht gar zu will durch die Sozialdemokraten aufgehalten! Nach de» schweren Airderlage», welche diese Partei bei den Reichstcigswahkkn im Fri'ch- jctir und soeben bei den Landtagswahlc» erlitten, wäre einige Zurück haltung wohl nur angezeigt. Doch man wird ja bald sehen, wie weit die Sozialdemokraten ihren Beschlüssen Nachkommen. In St. iMÜcn wurde den Sozialdemokraten anfgeacbe», ans die eigent- li.hcn Arboilcii in den Parlamenten zu verzichten, lediglich agitatorisch zu w irken und mehr noch als seither die Rednerbühne zu benützen, um roii ihr ans »usrcgciide Hetzreden zu halten. CS ist nicht gerade unbedingt »öthig. datz die ü Sozialdemokraten, die im sächsischen Lnndlag sitzen, diesem St. Gatter Beschlich wörtlich Nachkom men. Gleichwie sie sich ohne Scheu über daS Verbot von Doppel- nnd Aicskaiididatiircn hinwegsetzten und ihre geistig hervorragendsten Woftiiihrcr in drei und gar fünf Wahlkreisen ausstellten, brauchen sie sich auch au den Beschlich nicht zu kehren, der ernste Parlamen te., oche Thätigkeit ihnen verbietet. Der auch von den Sozialdemokraten zu leistende Eid „die Staatsvcrfassunn treu zu bewahren und in der Tüindcversamnilliiig das unzertrennliche Wohl des Königs und Pe.terlandcs bei meinen Anträgen und Abstimmungen allenthalben zu beobachten", wird doch von Niemandem nur so obenhin beschwo ren und als leere Formsache behandelt l Doch, das mögen die So zial! ciiwkraten mit sich selbst abmachen. Auf früheren Landtage» bciolglcn sie eine gemilchte Praxis. Sie nahmen, das sei zugegeben, an den Arbeiten eifrigen Antheil und besuchten alle Sitzungen. «chon um nicht die Diäte» ernzubüben: sie stellten aber auch eine Ae,he von Anträgen, die zwar aussichtslos waren, aber doch daS fallen einiger Rede» zum Fenster hinaus ermöglichten. Was die tzmen auch thu» —hoffentlich finden sie crnch diesmal wieder so gc- nncgle und schlagfertige Gegner, wie z. B. den Minister des Jnuem von Nosiitz, den jetzigen KreiShanptmanrr v. Ehreiistein und aus der ttannncrmitle selbst die konservativen Abgeordneten Ackermann und biclvke, den »ationalliberalcn Niethammer und den altfortschritt- lichen Starke! Die auswärtige Politik ist völlig beherrscht durch die bedroh liche Aciiduiig im Zustande deS deutschen Kronprinzen. Es verhehlt sich Niemand, datz sein Leben vor einer ernsten Entscheidung steht. der Martin Luther-Kirche. Gerichtsverhandlungen. Blnnc» wenigen Stunden wird sich ergebe» haben, ob ein neiicr chimrgiicher Eingriff (es wäre die l. Overall,»!) »billig ist. Bis znm Eintrcsfe» der bezügliche» Knirde mutz man sich dabei beruh! gcn, datz das Beste, was menschliche Wisienichait zu leiste» vermag, Freitag,12.Nlwbr. LaiidtagSvorsitzungcn, Weihe Erstes philharmonisches Emicert. und Spaltung des KehlkopieS von aichen und meist halbseitige Exstirpation deS Kehlkopfes mit dem erkrankten Stinimbandc sei». 'Mimik habe man in neuercr Zeit viel Heilerfolge erzielt, weshalb jetzt wenigstciis dem Kronprinzen zur Seile ilebt und aebvten werden darf. Die Zeit, wo sich eine sich spreizende Obcrsliichlichkeft hinter dem „vorzüglichen Allgemeinbefinden" verstecken durfte, ist vorbei. Vor der Sorge »m die Erhaltung des lronpuiizlicheii Lebens tritt alles Andere zurück. Auch die Nciic des Ezarcn durch Berlin. Es ist aber daran scslznhalten, datz der Ezar seinem greiie» taücrli- chen Verwandten nnd Nachbar letzt unter vielfach erschwerenden Uniständcn einen Höslichleüsakt erweist, den er vor einigen Mona ten bei Gelegenheit der Anwesenheit deS Kaisers Wilhelm i» Stettin in so begucmcr Welic, ohne jede Spur von Dcmüthiguug. Hüfte ausiühre» können. Wenn an iciriem jetzigen Bcinche Elwas hastet, was a» de» Canvssagang erinnert, io liegt die Schuld einzig ans russischer Seite. Wie man auch seine Rene durch Berlin deuteln möge, sic ist doch nur eine widcrwillige Verbeugung vor einer Macht, ivelcher die russische Politik feindlich gegcniibcc sicht. Tic deutschen Offiziöse» haben dein Ezareir das Fernbleiben zn erleich tern geincht. Es ist nicht zu vergessen, datz hie „Post" früher die Nachrichr von dein Ezarenbcsncb als eine „böswillige Eisindnng" bezcichnelc, dg derselbe leicht eine Velichänung des polnische» Gegensatzes zwischen Rutzland und Tentichland bewirke:: könnte. Wen» man das jetzt nicht mehr Wort haben will, io bleibt doch so bicl wahr, das; der Ezar der Begegnung mit Kaiser Wilhelm eben nicht ausweichen kann. Die Henncenc ans Dänemark ist zur See unmöglich i das Meer ist jetzt zn stürmiich, die russische» Haien sind vereist. Tcr Landweg über Schweden ist bicl zu beschwerlich, das Eniichlageir dieses weilen Umweges wäre geradezu eine sciridliche Demonstrativ». Der Ka>icr von Nntzland kommt alio in Tcutichlaird in ei» Volk, dcsscn Svnivathic» sich Rntzland gründlich versicherst hat. Will doch aiiicheincnd jetzt die dentirhc Ncichsbank soweit gehe», rnisisiche Wcrthpavicre überhaupt nicht mehr zu beleihen! Der Zar kommt z» »ns zu einer Zeit, wo unser nächster Verbündeter, Oesterreich, in sehr entschiedener Weise gegen Rutzland Stellung genom men hat. Grai Kalnoku, der Leiter der Politik des Donaureiches, hat ivehc» in der »iigarrichcn und der österreichischen Delegation ausführliche Erklärungen abgegeben, von denen wir hier nur in Kürze sagen wollen, das; sie sich in die Worte zuiaiinneistossen lassen: Aut Rnsilaird ist kein Verlas;. Die beiden Erklärrnrgr» Kalnoky's decken sich nicht vollständig. Den ungarische» Tclrgirlcn verliindigte er am Sonnabend, cr habe noch Hoffnung, daß sich Nntzland den Fricdcns- niüchtcii anschlietzen werde — seitdem aber griff ihn deshalb die rni- siicbe Presse heilig an nnd jetzt eben erklärte er de» östcreeichiichcn Telegirten: diese Hoffnung sei doch nicht so sicher. Rutzlaird nicht eben seine Ansprüche ans Bulgarien nicht ans. Gleichwohl crgiebt sich anS ieiuen beiden Auseinandersetzungen ein sehr großer Trost: die politische Sliinnnnig hat eine wesentliche Besserung erfahren, die Kriegsgefahr ist jetzt weiter hmanSgcrürkt denn seit Langem. Bulgarien ist nicht mehr der Wetlerwinkel Europas. Graf Kalnok» erhärtete wiederholt, daß die Gefahr einer Einmiichung RntzlandS bisher und hosscnllich für immer abgewchrt ist. Dieses bedculiame Wort wird auch für die Zukunft seine Wirkiamtcit thun. ES ist nicht denkbar, daß der verantwortliche Leiter der österreichischen Po litik diesen Satz anders, als »ach rcislichcr Uebrrlegung ausgcipro- chen habe. Rntzland wird sich alio wohl oder übel jedes den Friede» störenden Schrittes enthalten Stande sein, Dcntlchlaiid von d cs nicht nölhig sei, alle Aussicht auf eine Gciicinng des Kronprinzen auiziigcben. Berlin. Tic „Nordd." erhält solgendc offizielle Mitthei- lnng: Tie gestern in San Remo stattgehabte ärztliche Evnsnlta- tion beieiitzstc leider die Befürchtungen nicht, welche Mackenzie über das Leiden des Kronprinzen iiencrdnrgZ znm Ausdruck gebracht hat. Tic dcsiiiitive Entscheidung über die weitere Behandlung ist bis nach criolgtcr mikcvikvpiicher Untersuchung auSgeictzl. DieBcrl > ncr Börse steht dauernd unter dem Druck der ungünstige» Nachrichten über den Kronprinzen. Die Einse setzten niedriger ein, doch war die iönllung nur unlustig, während sie später ani die Meldung, das; die Reichsbank heute Vormittag die Lambardiruiig von rrnsiichen Werthcn auf Grund der bezüglichen Beringung der Verwaltung ablchntc, sehr matt wurde. Nainrntlich trat ans dem Rusieiiniarklc eine panikartiae Bewegung ein, aber auch andere Wcrthc sielen Pwrentweile. Tie Börse blieb bis znm Schlns: anigeregt und das Geschärt ruckhait. Tic Nachböric war cbenialls weichend. Im Kassaverkehr waren Bahnen matt, Banken still und schwächer, Bergwerke malt: für Industriell vcstgud ein lebhaftes Interesse bei weichenden Eurse». Tciftichc Fonds waren ebenfalls weichend und österreichische Prioritäten matt. Privat- discvnt 2V« Pwz. Boris. rN.Novbr. iSchluk.i Reute 80.W. «uieilie 1»7,a». Itolieiiec s«,8ü StaalSbob» 16ü,i»i. Lombordc» >80,M, do. BrioritiUen —. Sponicr ftü,7ö, Lappier N7a,6L. vtiomaue» 1!ii,2ö. Neue »Inlcilie —. Türken —. Weichend. London, IN. Nodcuiber. !»°rm. II Ndr n> Min. SouiolS Ich! /,«. IMcr Nulle» SäItaliener »g'i,. Lombarden,»,,. Kono. Türken NN«. 4proc. snndiric Amerikaner 13»' «. tproc. U»aar. Goldrenle 8V /,. Orfterr. Gold rente 88. Breuh. UoiisolS 188. Saldier 73-/„. Nene Saddler 87'/,. Garant. Gadpier 98V». Okloinaubauk 9"/, . Euez-Rckkcn 78. Sdanlcr 88-/,. — SNm- mnna! Schwach. — Wetter: Rege». A >» sterda >» , la. S!ovdr. Produkten iSchlusp. Westen per November —, per Mürz 191. Roaac» »cr März 187, Per Mai 188. Var»» -Produkte»-, io. November. iLchlntr.l WcKe» vn November 22.lv, vcr März-Juni 22.88. rubia. SviriluS vcr November 48.75. ver Mai-Nuguli 46.78, »eil. Niiböi ver Novcinbcr 57.24. ver März-Juni 53.88. rubia. reich icm. und Italien nnd der Ezar wird in Berlin nicht im i der Seite seiner Berhündetcn, Ocstcr- und damit von der Friedenspolitik zu entfernen. Rkilkfte Ttlearanlmr ser „Lrcövncr Nacür." vom lO. Nov. Berlin. DaS Befinden des Kaisers war erheblich besser als gestern. Dagegen lagen über das Befinden der Kajjerin nngunstige Nachrichten vor. Die Kaiieri» leidet seit längerer Zeit an Blnt- arninth, welche auch noch andere KrankbcftScrichciiiuiigkn im Ge folge hat. Dazu kommt der Einfluß der schmerzlichen Nachriclsteii aus San Remo. Eine unmittelbare Gefahr ist icdoch nicht vor handen. Die Erwartung einer offiziellen Mifthellinig üver das Befinde» des Kronprinzen im „Rcichsaiuciger" blieb iineriüklt. Berlin. Die „Post" meldet nach einer, diese Nacht alme langten Depesche aus San Remo, daß der Kronprinz die Rückreise nach Berlin im Lause des heutigen Tages antretc, vielleicht schon morgen eiutrifst. Der Befehl ist ergangen, die Gemächer im Kron- priirzcn-PalaiS in Bercilschnst zu setzen. — Der „Nat.-Ztg." wird aus Sn» Nemo von heule gemeldet: Bei der heute stattgchabtcn Coniultation aller Aerzte hat sich ergeben, daß wegen Schwellung im Eingänge des Kehlkopfes eine genügende Einsicht nicht ge nommen werden konnte und daß erst das Schwinden der Schwellung abgcwartct werde» muß, welches in etwa 2 Tagen erfolgen kann. Mit höchster Wahrscheinlichkeit wird angenommen, daß emc krebs artige Neubildung vorliegt. Tie Aerzte bleiben hier. Der „Voss. Ztg." wird aus San Remo tclcgrcchhirt: Die heute ans 10 Uhr angekündigtc Unlrrsnchung nnd Coniultation hat stattgcsinidcn nnd nach dieser habe ich mehr Entsteacnkvmnien gesunden, vielleicht, weil das Ergebiiiß nicht alle Befürchtungen bestätigte. AnS bester Quelle erhielt ich folgende Angaben: Am 28. Octvber war die Stimme deS Kronprinzen besser als je, der Klang durchaus natür lich ; am nächsten Tage war sie etwas bedeckt oder verschleiert und eine leichte Empfindung von Unbehagen mit Schmerz machte sich fühlbar. Fast gleichzeitig wurde, eine neue Wucherung bemerkt, welche tieter und weiter vorwärts liegt, als die von Mackenzie im Mai und Juni in drei Operationen entfernte. Mackenzie wurde nach San Rcnw gerufen und fand jene Beobachtung keines Assi stenten Dr. Hövcll bestätigt. Er konstatirte auch, das; der Cha rakter der Wucherung möglicherweise bösartig sei, hielt aber ein eiidgiltiacs Uriheil ohne vorherige mikroskopische Untersuchung für unthunlich. Er beabsichtigte deshalb anfangs ein Stückchen der Wucherung zu entfernen, erwog jedoch, daß eö besser scsi wenn der Fall unter denselben Verhältnissen von den deutschen Spezialisten geprüft würde, und verschob er die Operation bis zum Eintreffen derselbe». Leider erschien am Tage vor der Ankunft der Aerzte «ine dcmetösr Schwellung an den oberen Theilen des Kehlkopfes, welche einen tieferen Einblick hinderte. Nach einstimmiger Ent scheidung aller Aerzte wird zunächst durch Cispilleu u. >. w. aus die Beseitigung der Schwellung hingearbcitet. Dieselbeist vielleicht eine ffecundüre, auf die neue Wucherung zurückzusührende und durch die Kreislaufstörung verursachte Erscheinung. Gefahr ist gegen wärtig nicht vorhanden: das Allgciiiclilbefiilden ist fortdauernd gut. — Der ..Nat.-Ztg." wird von ärztlicher Seite geschrieben, daß der prinzipielle Standpunkt Stoercks von den Berliner Capazi- tätcn von Anfang an scstgelialtcn worden sei. Eine erfolgreichere Methode zur sichere» Stellung einer Diagnose sei eine genaue clinische Untersuchung. Die Regel werde in solchen Fällen immer eine frühzeitige Entfernung der erkrankten Theile durch Eröffnung Lokales uns Sächsisches. — Lehrer Johann Barsch in Burgk erhielt das Albrechtskreuz. — Den nachgenanntcn Beamten wurden von Sr. Hoheit dem Herzog von Scichsen-Altenbirrg folgende Ordens-Dekoratio nen verliehen, und zwar erhielten die Geheimen Finauzräthe Dr. Rittcrslädt und Kell das Comthnrkrcuz 2. Klasse, der Finanzrath bei der Generaldirektivn der SlaatScffenbahncn, Schmidt, das Ritterkreuz 1. Klasse und der VctriebSmaenieur Rachel in Alten- lnirg das Ritterkreuz 2. Klasse des Sachseii-Erncstinischeii Haus- vrdens. — Landtag. Beide Kammern hielten im Laiffc des gestri ge» TagcS die zn ihrer Kvnstilnirulig erforderlichen Präliminar- , sihiingcn ab. In ihrer Vorniittagssitzung nahm die zweite Kammer in Gegenwart der Herren' Staatsminister Grai v. Fabricc und v. Könncritz die Wahl des Direktoriums vor. Abg. Ackermann leitete dieselbe mit folgender Ansprache ein: „Die Kam mer gcmiesst den Vorzug, seit Iff Seisioncir an der Spitze ihrer Ge schäftsführung den Abg. Dr. Habcrkorn zn sehen. Derselbe hat sich große Verdienste um linier Vaterland cilvorbcn. Wenn inan von nniercm sächsischen Landtag spricht, gedenkt man rühmend seines Präsidenten Dr. Haberkorn, und wir Mitglieder der Kammer be stätigen sehr gern, daß derselbe init Gewissenhaftigkeit. Unpartei lichkeit und Gerechtigkeit sein Amt verwaltete. Mit Betrübnis; vernahmen wir im versiossene» Sommer die Kunde, datz Dr. Haber- korn erkrankt sei: um so mehr freuen wir uns aber, dotz cr wieder genesen, und hoffen und wünschen, das; ihm die geistige Kraft, die ihn auszcichnct. noch lange erhalten bleiben möge. Durch neun Sessionen hat Herrn Tr. Haberkom als l. Viceprasident Oberbürger meister Streit treu zur Seite gestanden und mit derselben Gewissen- Hastigkeit wie dieser alle Verpflichtungen erfüllt, insbesondere mit dem ihm eigenen milden Sinne, namentlich da. wo sich Gegensätze zugeipitzt, vermiltelt und Versöhnung hcrbeigesiihrk. TaöAmt des 2. Viccpräsidentcn war in den vorheigchendc» Sessionen einem Manne übertragen, der zu unsere,„ Bedauern nicht mehr Mitglied der Kammer ist. Für diese Funktion wird uns ein trcnbewährtes Mitglied dieser Kammer vorgeichlagen, von dem wir hoffe», datz cs mit derselben Treue seinen Pflichten Nachkommen wird. Nach alledem glaube ich in Uebereiifflimmuiia mit der Kammer zn han deln, wenn icb den Antrag stelle, die Kammer wolle durch Aeela- matwii Geh. Rath Dr. Haberkom als Präsidenten, Oberbürger meister Streit als erste» und Haiidelskammerpräsideiiten Georg, znm zweiten Vicepräsidenleii wühlen. Wir hoffe», das; auch nnler diesem Präsidium der Geist der Kollegialität und des Friedens unter den Mitgliedern auch in dieier Session gewahrt bleibe." Per Aeclamatwn wurde der Antrag einstimmig zirm Beichlus; erhoben. Im Präsidium der Kammer sind demnach wie früher die tonicr- vative, die Fortschritts- und die nationalliberale Partei durch je ein Mitglied vertreten. Geh. Rath Dr. Habcrkorn nahm die Wahl mit folgenden Worten an: „Mit großem Danke bin ich dem Kolle gen Ackermann für die Thcilnahmc verbunden, die er nur zu er kennen gegeben; ich danke Gott, datz ich ioweit wieder hergestellt bin. Es ist,für mich eine große Ehre, aber von Ihrer Seite ein noch viel größeres Vertrauen, wen» Sie mich heute anderweit znm Präsidenten Hemsen. Wohl hätte ich Grund, die Wahl abzulehncn. allein mit Rücksicht darauf, daß cs das letzte Mal, wo es mir ver gönnt ist, in der Kanuner mit zu tagen nnd de» Hammer zn führen, will ich es wagen, Ihrem Vertrauen zu ciitivrechcn und die Wahl anziinehmcn. Ich wende mich aber mit der ergebenen Bitte an Sic: Sie möchten mir mehr alS je freundliche Nachsicht nnd Unter stützung aiigcdcihcn lassen. An meinem guten Willen, »nt Ge wissenhaftigkeit und Unparteilichkeit mein Amt zu verwalten, soll es nicht fehlen!" Auch die Abgeordneten Streit und Georg! neh men die Wahl dankend an. Gleichfalls durch Acclamatio» werden aus Antrag des, Abgeordneten Ackermann Bürgermeister Speck 8 L- - ^--5 zum erste» und Bürgermeister Almert zum zweitm Sekretär, sowie Kreissekretäl MocbiuS und Betriebsmaenieur Bartholomäus zu stellvertretenden Sekretären gewählt. — Im Lause des Nachmittags hielt die 2. Kammer noch zwei Sitzungen ab. Zn Beginn der sidcnt Dr. Habcrkorn mit, datz er in Ge ber 1. Kammer Mittags ersten Sitzung theilte Präsident' meinschast mit dem Präsidenten gli .... hold, Ochmig, Prcibisch. Wehncr und Werner. Dieselben leistete» den durch die Verfassung vorgr!chriebc»cn Eid. die Staatsveriasstnig treu zu bewahren und in der Ständcversammliing das iiiizerlrciiii- lichc Wohl des Königs und Vaterlandes nach bestem Wissen und
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