Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 19.11.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189911192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18991119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18991119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-11
- Tag 1899-11-19
-
Monat
1899-11
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.11.1899
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Vver-nrv Nachrichten. Nk. Seite 2. Sonntag, IS. Novbr. L8SS Bei 8 9 erklärt auf Anfrage des Aba Arendt der Staatssekretär, daß er nickt beabsichtige, die ivgenannten Hausaisichlüsse. welche inelircre» Personen unter Benutuing ein und derselben Anlchlutz- leituna gewährt werden, zu vertbeuern. Er denke auch hier nur an Verbilligung. — Damit ist die zweite Lesung dieser Vorlage beendigt. Es folgt die zweite Benützung der Vorlage betr. die gemeiirsamen Rechte der Besitzer von Schuldverschreib unge n. Abg. v. Strombeck (Centr.) beantragt, die erst von der Kommission eingefügte Bestimmung wieder zu streiche», nach der durch die nach dem vorliegenden Gesetze vorgenommcne Be stellung eines Vertreters auch die Befugnis; und Verpflichtungen eines solchen Vertreters unberührt bleiben sollen, dessen Bestellung aus Grund einer bei Ausgabe der Schuldverschreibung in verbind licher Weise getroffenen Festsetzung erfolgt. Der Antragsteller be zeichnet den Gesetzentwurf überhaupt als einen unheilvollen, weil er den Rechten der Gläubiger zu enge Schranke» ziehe. Abg. Schräder und Staatssekretär Niebcrding widersprechen dem Antrag, der schliesslich abgelehnt wird, woraus die Vorlage in der Fassung der Kommission angeuoinmen wird. — Montag: Zweite Lesung des Arbeitswilligen-Schnhgesetzes. Berlin. Der Kaiser hat, wie der „Deutschen Tageszeitung" versichert wird, die Rekrutenvereidigung dazu benutzt, um seine Generale um sich zu sammeln und ihnen auseinanderzusetzen, wes halb er trotz der herrschenden Volksstimmung nach England reisen müsse: er sei durch ein Versprechen gebunden, dessen Bruch beleidigend empfunden werden müsse. Die Reise trage nach seiner Auffassung durchaus keinen politischen, sondern ausschließlich einen familiären Charakter. — Aus Holtenau wird gemeldet, daß bei ausklärendem Wetter die Dnrchschleusung der „Hohenzollern" glatt erfolgte. Aus Rendsburg wird gemeldet: Die „Hohenzollern" Vaisirte hier Mittags 1 Uhr. Das Kaiserpaar wurde von einer großen Menschenmenge lebhaft begrüßt. — Die „Post" schreibt: Trotz 'aller Abfertigungen verharren zahlreiche Organe des Jn- und Auslandes noch immer aus der Annahme, als ob das englisch- deutsche Abkommen über Samoa gewisse geheime Klauseln enthalte, die das Deutsche Reich zu irgend welcher Unterstützung der englischen Politik verpflichte. Es mag deshalb heute ausdrücklich wiederholt werden, daß an allen dielen Gerüchten auch nicht ein wahres Wort ist. — In der heutige» Sitzung des Slaatsministeriums soll dem Vernehmen nach die Regierung zu der bevorstehende» zweiten Lesung des Gesetzentwurfs zum Schutze des gewerblichen Arbcitsverhältnisses namentlich zu den nativnaltiberalcn Anträge» Stellung genommen haben. Die Abänderungsauträgc, welche Freiherr v. Stumm mit Unterstützung der Reichspnrtei zu dem uationallibercilcn Antrag gestellt hat, bezwecken Herautictzung des Höchstmaßes der Strafe auf 1 Jahr bezw. 1000 Mark Geldbuße und Aufnahme einer Bestimmung, nach welcher der gewohnheits mäßig ausgeübte Terrorismus mit einer Mindestftrafe von 3 Monaten Gesängniß belegt werden soll. — Die konservative Fraktion hat heute den Arbcitswilligenschutzgesetz-Entwurf erörtert. Im Großen und Ganzen fanden die Grundgedanken der Vorlage Billigung. Der sogenannte Zuchthansparagraph wurde beanstandet. Der Antrag aus Einsetzung einer Kommission soll gestellt werden. Man glaubt, daß die Mehrheit des Eeurrums der Kvminissioiis- verweituug zustimmen werde. Von der Einbringung besonderer Abänderungsantrüge will die konservative Fraktion absehcn. Da gegen wollen die Sozialdemokraten weitere Abänderungsanträge zur Erweiterung des Koalitionsrechtcs stellen. — Tie Ucbcreinkunst zwischen dem Reiche und der Schweiz wegen des gegenseitigen Schutzes der Rechte an litterarischen Erzeugnissen und Werken der Kunst ist infolge ihrer Kündigung durch die schweizerische Bundes regierung mit gestern außer Kraft getreten. — Die Kommission für Arbeitcrstatistik tritt am ll. und 15. Dezember zusammen. — Kammerherr v. Trotha erhielt das Komthurkrcuz 2. Klasse des Sächsischen Albrcchtsordens. Berlin. Vor dem Tiszipliuarhofe für nicktrichterlichc Beamte fand heute die mündliche Verhandlung gegen den Privat dozenten Arons statt. Die Anklage vertrat Gchemnath Elster; der Univcrsitätsseuat war durch Professor Schmolle» vertreten. Ein Nrtheil wird nicht veröffentlicht, da der Disziplinarhof nur dem Ministerium das Gutachten erstattet. Professor Schuwller be antragte die Ausrechterhnltung des sreispccchenden Urthciis der Fakultät. Verthcidiger war RcchtSanwalt Heine. Berlin In der Angelegenheit der gestohlenen Wechsel der Dresdner Bank in Berlin sind in Madrid zwei Personen, ei» Franzose und ein Spanier, verhaftet worden, weil sie verdächtig sind, mit den Postküebcn unter einer Decke zu stecken. Tic Polizei fahndet eifrig nach letzteren. — Am Goethe-Denkmal im Thiergarten wurden heute seitens der Studircndcn der hiesige» Universität und anderer Hochschulen prächtige Kränze niedcrgelegt. — Ans Jena wird gemeldet: Unter groyer Betheiligung hielt heute die Uni versität eine Goethe-Gedenkfeier ab, der die Erbgrvßhcrzogin von Weimar beiwohnte. Leipzig. Die Errichtung der elektrischen Fernbahn Halle- Leipzig, der geplanten ersten elektrischen Fernbahn Deutschlands, ist seitens der Unternehmer plötzlich aufgegebeu worden. Die be gonnenen Arbeiten sind eingestellt; über den Grund der plötzlichen Einstellung lausen unkontrvlirbarc Gerüchte. Wien. Wie gemeldet wird, werden die Regierungen den Parlamenten kein Quvtcngesctz vorlegcn, sondern die Entscheidung der Krone überlassen. Tie Krone wird nicht wieder die alte Quote feststellcn. sondern die zwischen den Deputationen vorhandenen kleinen Differenzen ausgleicheu. Im Sinne einer getroffenen Vereinbarung wird die österreichische Regierung nächster Tage 10 Millionen, die ungarische Regierung am nächsten Montag !> Millionen in Gold au die Bank absühren, um Silbcrguldcn zur Ausprägung von Jnirskronenstückcn zu erhalten. Pest. Vom Abgeorduetenhause wurde an den Minister präsidenten die Frage gerichtet, ob er trotz der verweigerten Gold- crlegung und trotzdem das Ueberweisungsversahreu noch nicht zum Geietz geworden sei, noch immer die Reziprozität für gesichert erachte und ob er gegen eventuelle Ueberraschungcn gesichert sei. Der Ministerpräsident erwiderte, das gegenwärtige Regime habe auch bisher dem Lande keine Ueberrcischungen bereitet: solche könnten nur in Oesterreich eiutrcten. Welche Vorkehrungen er dagegen treffen werde, darüber könne man von chm teure Auf klärung verlangen. Die kaiserliche Verordnung aus Grund des 814 sei so lange Gesetz, als sie vom Reichsralh nicht abgeändert werde «Lebhafter Beifall rechts und im Centrum.s Die österreichische Regierung habe sich bereit erklärt, das Gold zu erlegen: woher cs nehme, sei ihre Sache. Man dürfe nicht in redem Zwischenfall eine Verletzung der Reziprozität erblicken: wenn eine wiche wirk lich cintreten sollte, dann würde die ungarische Regierung schon Zur Stelle sein. Er sei überzeugt, daß das UeberweisungSvcrfahren »m 1- Januar 1900 in's Leben treten werde: cs bestehe die Ab sicht, das Verfahren auf parlamentarischem Wege in Kraft treten zu lassen. Wenn der Ausgleich in seinem Geiammtiimfange am 1. Januar nicht in s Leben treten werde, dann sei die Reziprozität verletzt. Was in diesem Falle zu thuu, lei im Gesetz vorgesehen: dazu bedürfe cs keiner großen Vorkehrungen. (Lebhafter Beifall rechts und im Eentrum.) Die Antwort des Ministerpräsidenten wurde vom ganzen Hause gegen die Stimmen der äußersten Linken Die Vernehmungen werden fort- 4.» ^-.»..dent einer Gruppe gewesen zu sein, welche sich mit royalistischer Propaganda befaßte; doch habe er keinerlei Beziehungen zur Patriotenliga oder zur Antisemitenliga gehabt. Doroulvde, welcher sodann vernommen wird, versichert seine Liebe zur Republik und spricht sich in scharfen Worten gegen das parlamentarische Regime aus. Als er hierauf den Präsidenten der Republik angrcist, erklärt der Vorsitzende, er könne ihm nicht gestatten, so zu iprechen und fordert ihn auf, seine Worte zurück- zunehmcn. Dvroulsde weigert sich. Von Seite» der übrigen An geklagten werden verschiedene Ruse laut. Dörvulede verwahrt sich dagegen, daß er das Land habe auiwiegeln wollen, er wolle nur dem Baterlande und der Armee Achtung verschaffe». Der Staats anwalt verlangt, daß gegen Tervuiöde das Geietz von 1881 zur Anwendung gebracht werde, welches Beleidigungen des Präsidenten der Republik bestraft. Dsroulsde erklärt, Loubet sei in seinem Privatleben ein Ehrenmann, im klebrigen halte er, Dsroulode. jedoch seine Worte aulrecht. Nach ewige» Bemerkungen des Advokaten Falateuf wird die öffentliche Sitzung unterbrochen und der Staatsgerichtshos schreitet zur Beschlußfassung über den Antrag des Staatsanwalts. Rom. Die Regierung beabsichtigt, wie verlautet, SO Mill. Lire Schatzbonds zum Bau von 11 neuen Kriegsschiffen auszu- geben. — Aus dem Forum wurde ein großer Schatz der aller- seltensten byzantinischen Goldmünzen aus dem 4. und 5. Jahr hundert gefunden. SR ad r id. Das Panzerschiff „Karl V." ist nach Barcelona aboeichickt worden. Die Haupträdelssührer werden an Bord deS Schiffes gefangen gesetzt werden, wenn die Steuerpflichtigen sort- kahren» die Zahlung zu verweigern. » Brüssel. Flscherschakuppen brachten 7 Rettungsboote deS in Brand gerathenen Damvfers „Patria" nach Ostende. London. Die „Times" veröffentlichen ein Telegramm aus ' Estcourt, welches die Meldung über die Ankunft des Kafsern- lärisers in Estcourt bestätigt und hliizukvgt. der Läufer habe Lndysmith am lS d. M. verlasse». Das Bombardement der Buren habe wenig Schaden an de» Gebäuden der Stadt angerichtet. Ferner sei nur ein Freiwilliger getödtet worden. Die Buren hätten bei dem glücklichen Ausfall der Engländer vom 14. d. M 5 Tobte und 2 Verwundete gehabt. — Die „Times" bringen außerdem folgendes Telegramm aus Jamestown voin 13. November: Die Farmer längs der Grenze des Orame-Freistaats batten Ver sammlungen ab. in welchen sie ibrcr llnrulie darüber Ausdruck geben, daß die Eingeborenen mit Waffe» versehen werden. Die Bewaffnung der Eingeborenen in der Reservation von Herschell wnrde kür nothwendig angesehen, da das Land nur durch den Oranjefluß vor de» Buren geschützt sei n»d die Eingeborenen durch aus anf Seite der Engländer stehen. Die Farmer sind loyal, aber damit unzusriedeii, daß die Eingeborene» an der Grenze bewaffnet, die Kolonisten aber ohne Schutz gelassen werden. London. Das Kriegsminislcrium erhielt folgende Tele »ramme: Kimberley. 11. November. Alles wohl! — Ladysmith. 13. November. Alles wohl! Kopenhagen. König Oskar von Schweden hat befohlen, daß die Ernennung eines nene» Ober - Ingenieurs an Stelle Andräe's erst im Jahre 1901 slatlfinde» soll, weil die Hoffnung auf Audröe's Rückkehr noch nicht ganz aiifznaebe» sei. — Der Nnchlaß des schwedischen Erfinders Alfred Nobel beträgt, wie jetzt bekannt wird, 32 Millionen Krone». Für Stempelabgaben wurden fast 2 Millionen Kronen gezahlt. Athe 11. Durch ein heftiges Unwetter wurde in der ver gangenen Nncht der untere Stadttheil unter Wasser geletzt. Mehrere Häuser stürzten ei». Einige Personen sind ertrunken Der Schaden ist sehr bedeutend. Washington. Das Schisssbanamt bat den Bau von 3 Panzerkreuzern zu einem Gehalt von je 30.500 Tonne», von 3 Geichützkreiizern von je 8000 Tonnen, sowie von 6 kleinen Kanonenbooten mit geringem Tiefgang von lOOO Tonnen und 6 anderen Kanonenbooten des gleichen Typus von 800 Tonnen bestellt. Lourcnizo Margucs. DnS traiisvaalamtliche Blatt „Vollstem" berichtet: Die große Brücke über den Tngcla bei Evleirw ist am 15. ds. M. völlig zerstört worden. 000 Buren, die Geschütze nrit sich führen, halten den Paß von Helpmnkaar besetzt, um jeden Versuch der Engländer, sich durch einen Vorstoß von Pietcrmciritzbnrg und Grcytown ans Dundees wieder zu bemächtigen, zu vereiteln. Estc 0 nr t. Wie gerüchlweise verlautet, besetzten die Buren das 25 Meile» von Estcourt gelegene Torf Weene». Tuli (Rhodesien). Oberst Plnmer erhielt folgendes Tele gramm ans Palavve: Der Häiwtling Khama sandte ein weiteres Regiment in Stärke von 370 Man» nach dem Selukwe-Kopse Dadurch wird die Gcsnniinlstärke dort anf 700 Man» gebracht Khama sandte auch nach dem Mallutsisluß I50Mann. Er berichiet. die Buren hätte» am Dienstag den Sclika-Kov angegriffen, sich jedoch, da dicie Stellung in de» Händen einer starken Abtheiluug sich befand, ohne Verluste über den Krvkodilflnß zurückgezogen. Die heutige Berliner Börse verkehrte im Ganzen in schwacher Haltung. Wenn auch der Satz für Privatdiskont sich etwas ermäßigt hat. so bleiben doch die Bedenken wegen der weiteren Gestaltung des Geldmarktes bestehe». Die feste» Tcudcuz- Berichte van Paris und London wurden kaum beachtet, namentlich wurden die Kurscrhöhungeu für Mineuaklieu in London sehr skep tisch ausgenommen. Das Geschäft ruhte in der zweiten Stunde fast völlig, namentlich waren Eiicuwerlhe augcbvtcn auf die Nach richt, daß mau in Amerika mit scharfen Preisherabsetzungen vor- gchc. Von Bankaktien waren Kreditaktien behauptet. Konrmandit- antheile und Deutsche Bank eher etwas niedriger. Der Eisenbahn- akticnmarkt lag auch heute wieder still, nur Northern Pacific fcsicr. Heimische östliche Bahnen leicht anziehend. Fremde Renten acschästslas, nur Italiener ciiiiacrm ßcn beachtet. Heimische Fonds still. Privatdiskont 5"0 Prozent.--Der Spiritns- m arlt lag sehr ruhig. 70er 47.40 oder 20 Psg. billiger. Termine tauiii nmgesetzt. —Der G et r c: d c m a rk t blieb weiter matt. Vom Ausland sollen größere Angebote Vorgelegen haben. Im weitere» Verlause trat ans einige Kauflust etwas Befestigung ein. Weizen und Roggen waren etwas höher als gestern. Hafer still, gute Waare gesucht. Nach Ermittelung der Cciitral-Notirmigsstellc der preußischen Laiidwirtlischastskainiiicrn winde» bezahlt in Berlin: Weizen 150, Roggen 143. Hafer 140 Mt.; Stettin-Stadt: Weizen 145, Roggen 139. Hafer 129 Mk. Wetter: Aufklärciid. Nordwind. g-rv' Nnrr a. Stt. iLchluft.i Kredit 232,20. DtSconlo 192.10. TreSdner Bank —StaatSbahn 1-11.00. Lombarden —. Lauralilitte Ungar. Gold —. Portugiesen —. -. Fest. ' err-s. <3 Uhr NachmlitaoS.) Mente 100.3b. fttaltener 94,45. Spanier 66.12'/,. Portugleien 24.60. Türken 22,30. Türke,ilooie 118.70 Ottomanbank 563.00 Staats- bahn 717,00 Lombarden —. Nuhlg. Var«S. Produktenmarkt. Weuen per Oktober-November 17.40 ver Jan.-April 18,25 matt. SvtrituS ver November 36,25, per Mai-August 38,00. ruhig. NUböl per Novbr. 52.50, per Mai-August 54,00. matt. Aulfurvinu. Prvbiikteue't'erlcht Weuen ver November geschäftSloS, per Mär, behauptet. Stoggen per November 134,00. per Mär; 132.00. Oertlichcs ,mv Sächsisches. — Gestern NachinittnL halb 3 Uhr empfing Se. Majestät der König i» Gegenwart Sr. Epccllenz des Herrn Staaisminister der auswärtigen Angelegenheiten von Metzsch und der Herren vom König!, Dienste den König!. Schwedische» und Norwegische» außer ordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister, Geh. Kämmerer von Lagerheim, zur Entgegennahme seines Ab- bcrusungsschrcibeiis im König!. Nesideirzschlosse in feierlicher Audienz. Ans diesem Anlasse war vor den Gemächer» Sr. Majestät des Königs cineParadewache vom Königl. Gardereiter-Regiment ausgetreten, die dem Herrn Gesandte» die militärischen Honneurs erwies. Ihre Majestät die Königin empfing den Herrn Gesandten Abends dreiviertel 8 llhr in Villa Strehlen. Vorher hatten die Prinzen und Prinzessinnen des Königl, Hauses den Herrn Gesandten in Audienz empfangen. — Ihre Majestät die Königin zeichnete vorgestern Abend 8 llhr in Begleitung Ihrer Excellenz der Frau Obcihofmeislerin v. Pflugk, der Hofdame Gräfin Reuttner v. Weyl und des Ober- Hofmeisters Wirkl. Geh. Raths v. Malortie. Ercellenz, den Vortrag der Kunstichriftstellerin Emilie v. Hoerschelmann im hiesigen Lehrerinnen-Seminar mit ihrem Besuche aus. — Gestern Vormittag fand nn Tnschenberg-Palais eine Konferenz der beiden Königl. Leibärzte Geh. Rath Dr. Fiedler und Oberstabsarzt Dr Selle mit dem Geh. Medizinalrath Professor Dr. Treiidelenbnrg statt. Es wnrde auch bei dieser Gelegenheit bestätigt, daß der Zustand Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Friedrich August ein vollständig guter ist und volle Genes ung zu erwarten steht. Die Vorsicht gebietet aber, daß Se. Königl. Hoheit sich noch längere Zeit jeder körperlichen und geistigen Anstrengung enthält. — Ihre K. K. Hoheiten die Frau Prinzessin Friedrich Augn st und die Iran Großherzogin Alice von Toscana besuchten die König!. Hofkuiisthandlung von Emil Richter, Pragcr- slraße, um daselbst Einkäufe zu bewirken. — Se. Königl. Hoheit der Herzog von Sachsen- Coburg und Gotha, Sohn der Königin Victoria von England, tras gestern Vormittag 9 Uhr 50 Min, hier ein Der Herzog wurde im Allerhöchsten Aufträge von Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Johann Georg ani Hanptbahnhvfe empfangen und nach dem Nesideiizichloß geleitet, wo Se. Majestät der König den hohen Gast begrüßte. Herzog Alfred meldete sich bei Sr. Majestät dem König als General slabnitoderKönigl. Sächsischen Armee. In der Begleitung Sr. Königl. Hoheit des Herzogs, welcher im Rcsidenzschlvsse Quartier nahm, befand sich der Flüaeladiutant Oberleutnant Freiherr v Wangenheim. Nack dem Empfange bei Sr. Maieskät dem König stattete der Herzog Ihrer Majestät der Königin irr Strehlen und Ihren Königl. Hoheiten den Prinzen und Prinzessinnen des Königl. Hauses, sowie Ihrer Kaiser!, und Königl. Hoheit der Frau Großyerzogin von Toscana. Ihrer Hoheit der Frau Herzogin Friedrich zu Schleswig- Holstein und Sr. Durchlaucht dem Frusten Neuß j. L Besuche ab. Mittags 1 Uhr fand im Residenzschlosse ein Familienfrühstück statt, an welchem neben beiden Königl. Majestäten und Sr. Königl. Hoheit dem Herzog von Coburg die Prinzen und Prinzessinnen des Königl. Harnes, sowie nachstehende vier anwesende fremde Fürstlichkeiten theilnahmen: der Großberzog von Mecklenburg- Schwerin. der Prinz und die Frau Prinzessin Emanuel von Orleans, der Herzog Ulrich von Württemberg und der Prinz Michael von Braganza, der Fürst Neuß j. L. Heinrich XIV., Prinz Maximilian von Baden und die Herzöge Paul Friedrich und Heinrich Borwin von Mecklenburg-Schwerin, sowie Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg-Strelltz. — Nachmittags »c..m der Herzog Alfred mehrere Sehenswürdigkeiten in Augeunr-ein Abends 8 Uhr fand bei Ihrem Majestäten in Billa Strehlen Tale, statt, an welcher der Prinz und die Frau Prinzessin Emanuel vor. Orleans und der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha, sown Prinz Maximilian von Baden mit den Dame» und Herren der «Gefolge theilnahmen und zu der ferner Eiiiladimgeir an de» Königl. Schwedische» und Norwegischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister, Geh. Kämmerer v. Lagerhcim. sowie ai. die Königl. Ltaatsmiiiister v. Metzsch und General der Jnlantern v. d. Planitz ergangen waren. Se. Königl. Hoheit der Herzog j von Sachsen-Coburg und Gotha gedachte Dresden AbendS 11 Uhr ! 25 Min. wieder zu verlassen. ! — Außer dem Herzog von Sachsen-Coburg-Gotha statteten gestern auch der Herzog und die Herzogin von Ve » dämc und der Herzog Ulrich von Württemberg der Iran Groß- kerzogin Alice von Toscana in Sendig's Hotel „Europäischer Hos" Besuche ab. — Ebendaselbst nahmen Wohnung die Erzherzogin Jsabella von Oesterreich, der Fürst zuVentheim - Tecklen - bürg und der Erbprinz von Lobkowitz. — Vorgestern Abend 8 Uhr 37 Minuten traf Se. Königl. Hoheit der Herzog Ulrich von Württemberg zum Besiichc Ihrer Königl. Hoheiten des Prinzen und der Frau Prinzessin Johann Georg aus dem Hauptbahnhose ein, wo der Prinz seinen Ver wandten empfing. Der Herzog, sowie der i» seiner Begleitung befindliche persönliche Adiutnnt Freiherr v. Wöllwartti-Lauterbnrg bnben im Prinzlichen Palais in der Parkslraße Wohnung ge nommen. — Ihre K. K. Hoheit die Erzherzogin Gcrmana von Oesterreich ist vorgestern Abend von hier wieder abgercist. — Se. Maicstät der König hat die Revierverwatterstellen aus Naundorfcr. Brnnndöbracr und Pansaer Revier den zeithcrige» Forst - Assessoren Lcnthoid. Ortloss und Röder nirtcr Ernennung zu Oberförstern übertrage». — Dem Lokomotivführer bei der sächsischen Staatsciscnbahn- Verwaltung Kulm i» Hof ist das Albrechtskrenz verliehen worden. — Dem „Schwab Merkur" zniolge ist der österreichisch ungarische Gesandte in Stuttgart Graf Clary in gleicher Eigen schaft nach Dresden versetzt worden. — Am Dienstag ist hier der in Fabrikaiitcnkreiscn Sachsens weit bekannte und verdiente königliche Brandveisicheriingsinspektor Aster im Alter von 72 Jahren verstorben. — Das Kö n i gl. L a n d es - M cd iz i na l - K o l l c g iu m hält seine diesjährige Plenarversammlung morgen Vormiitag von 10 Uhr an im Kiiriäiider Palais ab Die Erledigung der umfäng liche» Tagesordnung wird den volle» Tag beanspruche». Dos Kollegium bat sich u. A. mit der Anzeigcpslich! bei Tnberkuloie. der Vermerk»»» ärztlicher Verordnungen anf den Arzneibehält- »issen, der Aufbewahrung des Mehles in Bäckereien, der Spülung der Trrnkgesäße in de» Gastwirthichnstcii. dem erschwerten Erbauen sogenannter Miethkasernen durch das neu ;n erlassende Bangcici.',, der Revision des Krankenversicherungs-Gesetzes und mit dem Verbot der Fcrabchandlniig Kranker zu beschäftigen. Die Ver handlungen sind nicht öffentlich. — Zum Besten der vier, der leidenden Kindcrwclt ge widmeten Anstalten Dresdens, nämlich des Kinder-Hospilals (Chem- iiiherstraße). des Maria Anna-Kiiwerhvspitals (Neustadt!. des Zächi. Krüppelheims (Königin Carola-Stiftung) und des Säugling-Heims toll, wie vor einiger Zeis gemeldet, in der städtischen Ansstellungs Halle ein großer W o h l th ä t i g ke i ts-B a za r vcraiistattet werden. Das edle Unternehmen steht unter dem Protektorat Ihrer Majestät der Königin Carola und dem Ehrenvorsitze Ihrer Königl Hoheit der Frau Prinzeß Johann Georg. Zar Abhaltung dieses Wohliliätigkeits-Bazars sind die Tage deS 10.. 1l. und 12. Februars n. I. gewählt worden. Hieran wird sich, dem gleichen Zwecke dienend, am 14. Februar in der Ausstellungshalle ein glänzendes Ballfest schließen, das Ersatz für de» seit mehreren Jahren ausgefallenen Subslriptionsball im Atbcrtlhcater zu bieten bestimmt ist und dessen Beranstaitung zahlreiche und lebhaft geäußerte Wünsche erfüllen wird. — Wiederholt sei daraus hingewicseii. daß nirscre Haupt geschäftsstelle, Maricnstraße 38, gern bereit ist, Spenden iür die verwundeten Bure n sowohl an die mehrfach erwähnte amiiielstelle in Antwerpen wie an de» Alldeutsche» Verband ;» übermitteln. Desgleichen befindet sich daselbst eine Saiiimclstelle für die Vereine vom R othen Kreuz, deren Ausruf sich in einer Bekanntmachung der heutigen Niinimer das Direktorium des Laiidesvereins ,nr Pflege verwnndcler und erkrankter Krieger >n> .Königreiche Sachsen anschlicßt. — Am Donnerstag und Freitag hat in Dresden die Schieß- komiiiissio» des Deutschen L ch ntzenbundes unter Vorsitz des Herrn v. Dcill-Armi StadtschützeiiiirersterS von München, ge tagt. um mit den Mitgliedern des hiesigen CchießanSichusscs iür das 13. Deutsche Bnndesichieße» die Schießordinrng für das be vorstehende große Fest sestznstellen. Es waren aiiweiend die Herren Jacobs. Wacbeiidvrff. Höland. Härtelt, Föhr, v. Dall-Armi. wahrend der Senior des Deutschen SchützenbundeS Herr H. M. Hanschild-Breincir nicht erichienen war. Bei der offiziellen Be grüßung war auch Herr Oberbürgermeister Geh. Jinanzratli Beutler zugegen. Tic Komniissioiismstglieder nahmen de» Jenplatz in Augenschein und besichtigten die vorliegenden Zeichnungen ein gehend. Sie sprachen sich allenthalben anerkciiirend über die ge machte Planung a»S. — Der Centrcil-Ansschnß für das 13. Deutsche Bundes- schießen >900 i» Dresden trcck vorgestern 'Abend in Anwesen beit des Herrn Kreishnnpiiiinnn Schmiedel unter Vorsitz des Herrn Stadtrath Rechtsanwalt Dr. Lehmann zu einer Sitzung zusammen. Der Fest- und Finnnzplcin wurden nochmals einer eingehenden Besprechung unterzogen. — Ter Ausschuß der deutsche» Turnerschaft hat beschlossen, verdiente alte Turner durch eine Ehrenurkunde auszuzeichneu. Die Anträge der Gane und Vereine ans Berlcihung dreier Aus zeichnung sind bis zil», 15. März 1900 bei dem Kreisvertreter ein- znreichen. Ter sächsische Kreisiumratli wird in seiner nächsten Sitzung für diese Anträge besondere Bestimmungen und Fragen fcststellen, die dann von, 15. Januar 1900 an de» Gauen und Vereinen auf Verlange» zur Beantwortung zugciandk werde». — Der Stadtverein für Innere Mission feiert am 30. November im Vereiirshausiaale seine 25jährige Gcdenkscicr. - Um die Zielstation der in den Eiseiioahiizüge» laufen den Personenwagen dem reisende» Publikum gegenüber besser als zeither zu kennzeichnen, hat uniere Staatsbahnverwaltung angeord net. daß in Zukunft an den Wage» der normalipurigen Limen Nicht ungsichilder in vermehrter Anzahl angebracht weiden sollen. Bei den Wagenzügen, die von der Zugsausgangs- bis zur Zugsendstativn ohne Veränderung durchlaufen, soll in der Regel jeder zweite, oder wenn der Zug aus zweiachsige» Wagen besteht, leder dritte Personenwagen, bei Zügen dagegen, die unterwegs Personenwagen Metzen, jeder Personenwagen mit Schildern ver sehen werden. Die Neueinrichtung wird sich nicht nur anf die Personenwagen 1., 2. und 3. Klasse, sondern cmchauf die Personen wagen 4. Klasse erstrecken — Auch heute Vormittag van 10 bis 1 Uhr wird im Aus- stcllungspalast der freihändige Verkauf von Gewinnen der Kunstausstellungslotterie stattfinden. Es befinden sich darunter noch eine stattliche Reihe reizvoller Stücke, die gewiß, vollends bei den ganz bedeutend herabgesetzten Preisen, sehr bald Liebhaber finden werden Von größeren Oelgemälden ist nur noch der „Vorfrühling im Moor" von Franz Schreyer zu haben, während Jcrnbcrg's „Landschaft" und Stagura's „Gebirgsbach nach dem Regen", die zusammen den nicht abgehvlten Haupt gewinn ausmachten. gestern verkauft worden sind. Unter den noch verkäuflichen Aanarellen sind ein Seestück von Gleichen-Rußwnrm und eine Landschaft von Leonhards hervorzuheben. In die Serie von Radirnngen. die zum Verkaufe stehen, hat die Kauflust der Kunstfreunde schon bedeutende Lücken gerissen: doch bleiben noch fehr begehrenswerthe Nummern von Otto Fischer. M. Pietsch mann. Georg Jahn, Grothe rc. genug, um em Durchmustern der Restanten lohnend zu machen. Unter de» kunstgewerblichen Arbeiten wird wohl die hübictie Kredenz von Schlicht mit den in der Linienführung seinen Beschlägen am längsten aus einen Käufer gewartet haben, ebenso wie der einfache, aber geschmackvolle Thee- kessel mit der prächtigen Platte. In sehr großer Anzahl sind noch aparte Zier- und Gebrauchsvasen auS Glas vorhanden und eine reiche Kollektion origineller Töpfereien in allen Preislage», so daß hier sicher Jeder etwas seinem Geschmacke und seinen An sprüchen Paffendes finden wird. Als das Glanrstück der kunst gewerblichen Abtheiluna verdient «in hohes dekoratives Fenster aus OpaleScentglaS genanni zu werden, das nach einem Entwurf des Münchener MalerS Christiansen ausaesührt ist. der sich durch originelle Stilisirung und eine wahrhaft glutdvolle Pracht der . Farben auszeichnet. — Der Eingang zu dem Verkaufsstand der Gewinne ist durch da» Hauptthor an der Stübelulle« zu nehmen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)