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Dresdner Nachrichten : 28.03.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188703285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870328
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870328
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-03
- Tag 1887-03-28
-
Monat
1887-03
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.03.1887
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ien gtituna l. Preis »«« rk. ».Preis inn. »«. »» » Faß eütte» «s ttte jeden ia dieser hohen ver Deutschen zahlt. hrttung «««I» Vbonnrnlen Uft" l - Tournier de al und nur in 'Nicht. In Folge er Skvluütei uin seiigcsrht. Jeder iea >n der„Deut- atounirt aut die den Sonntag er- iamilienzeckschrist von Miinche» rk vra Quartal. oräpa- >«vr enlil- >« u» i*t«r l<I»v- stellen, I» ,1. ltvl,». Welti- ki «». «o.zwoll t betrauten Perband sind stets vorräthig r.. Gebr. Schumann, ratze. Clara Marti», Herrn. Polmcrt, gr. -ustadt-Lr. in der 60, Hcrm. Straube, otheke; Witti. Häm, iw. Hornn; (Gustav ; Hormann-Knau«, crstratze IO; in Alt en r E. Plicbschi in rbaet,: Apotb. str. » rvantze»: Altred n»ö . in ÜtreSlaur inscher ». Ca.. Clara .lblig; in Döbeln: rliaik; in Erkürt: tcrnrlrauS: Altert in Görlitz» Aug. rinn: Avotb. Hunne- in Lansigk: «iranz Lunzenan: Apoll,, »lvichmicvebriickc; in : Avotb. Richter: in eietrcndact, i. V.: a; in Salzungen: lulsingcr: in Seltner« .: Avotb. Pogt; in rke: die Avotbrte ; in F. W- Ortmann; in r>au M. Schauer und ichel. Handarbeit, iclr. zeitung. ltark. cichster Ausstattung Modenkupfer» >g der Garderobe, Illustrationen. dlungeu nehmen >rk pro Quartal >. uumern zur Au. iniutstration de» Nacht-releflkLMm. »atzet». »7. «Ir,. «»»,,> ,«« U^t««atzenIle». >» 0«rr,r»»«. ktuAm seviua. «av.tz.tttz nntz U», >»rtz«it»»,tn «rm» eine» Oe»tu»«»>>0 N<a-a »>« R-,1««»»» »ntz rtzeU»»»«« an ci»«r r,»,,»«. r„«tcke» «ervintznna «a»,kiun»,n. »»» d»« 3tcvolu«i»nären an »t« Arme, »rrichiclc Pr«kla«»,i»n »netz« »eschlavn.hu,t. Rachu«ueitt» r,lr»»««»r» »»« tzn» veov>«z»al Drescht «utc, »ateltft »ollftäntzi»»' Rislssnimussli»»»» 14 unä rrlsörlo8s-41>«« 14. Von 12-6 ror-nNgllolr« vluor, ir 1». KV kt. llAzslioll kriseks Xu,1er», por vträ. S ». 4V kt. Lobt ktl,u«r rmä ». SputeudrLu (8oälmaxr.) Lä.ka.oLt.mNM K. 8. 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Temperatur rilter. — ve«errn«g: «indstiirre zeit, «ud ftcllemverfe stürmisch. Dr-»»-o. >887. Montag, 28. Mär;. Lokslt« «n» e««sts»t». Berliner Kommandantur withreiid seines Berliner — Se. Mas. der König dat der 200 Mk. zur Bertheiluna an die ihm Aufenthaltes gestellten militärischen Ehrenposten znstcllen lassen. — Ihre Kgl. Majestäten sowie Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg wohnten gestern Vormittag dem Gottesdienste in der ka tholischen Hoskircde bei. Nachmittags 6 Uhr fand bei Ihren Maje stäten Iamilicntgsel statt, an welcher auch Ihre Kal. Hoheiten die Prinzessinnen von Mecklenburg und Se. Kgl. Hoheit Prinz Albrecht nebst Gemahlin Tbeil nahmen. — Dienstag Nachmittag 5 Uhr findet im Kgl. Residcnzschlosse größere Hoftasel statt, zu der 58 Einladungen ergangen find. — Die 50 jährigc G cd c n kfe i e r der ersten Fahrt mit der Lokomotive in Sachsen beginnt beute Abend präcis 8 Ulrr im großen Saale deS Tivoli. Wie bereits erwähnt, bat Se. Maj. König Albert sein Erscheinen zuaekagt. — Von einem ReichStagSabgcordiieten. der mit kurzem Urlaub in Dresden euigelrossen ist, hören wir, daß eine Aenkcriiirg Sr. Mai- deS Königs Albert beim Emvsange der sächsischen Ab geordneten in Berlin falsch wiedergegeben worden ist. Nach der auch m sächsische Blätter übcrgegangeneir Darstellung der .Post" hätte Se. Maj. der König sich ungefähr dahin ausgesprochen: nun mehr könne er alle sächsischen Abgeordneten empfangen, da ja kein Sozialdemokrat gewählt sei. Eine solche Aenßerung Ist jedoch nicht erfolgt. Vielmehr trat Sc. Maj. der König, als die sächsischen Ab geordneten versammelt waren, mit sreundlichem Gruße aus der» Nebensaale in ihre Mitte und äußerte sich, der Allgemeinheit gegen über. nur dahin: er treue sich, so viele Abgeordnete seines Landes zu sehen. Dann schritt der König aus den ihm zunächst steheirden Abg. Klemm zu und begann mit demselben ein Grsvräch. Mit jedem der Abgeordneten wechselte dann der König einige sreundliche Worte. Aelnrlich verhielt es sich bei dem Empfang der Abgeord neten seitens Ihre Kgl. Hoheiten der Prinzen Georg »nd Friedrich August. Sehr lebhaft war die Unterhaltung zwischen dem Abg. Dr. Götzrmd dem Prinzen Georg. — Die Neichstagskoinmissioir zur Beratlmng der Hand « werkeran träge ist seht gebildet worden. Sie wählte den Abg. Ackermann zm» ersten Vorsitzenden. Von sächsischen Abgeordneten gehören ilir noch die Herren Lenschnrr und Kurk an. — Morgen Vormittag findet die feierliche kirchliche Weihe deS neuen DrenstbotenHeimS statt, welches der unter dem Vor sitz deS Oberst z. D. Bartkv bestehend: dieskallsige Verein ans der Friedrichstraße Nr. 29 errichtet hat. Ihre Maj. dw Königin Carola hat ihr Erscheinen bei der Feierlichkeit ungesagt. Auch der Herr Oberbürgermeister Dr. Stübel wird zugegen sein. — Der Schuhmocberineistcr Julius Haake und der Klempner- meister Unger zu Elstra erhielten in Anerkennung ihrer langjäh rigen Verdienste ,mi doS Feuerlöschwesen daS Ehrenzeichen. —'Eine freudige Nachricht erhielten wir gestern Morgen. Da» in der Sonnabeirdnuminer erwähnte hier vermißte taubstum in e achtjährige M ädchen ist, wie ein Brief des Herrn Bürgermeister Ficker in Wilsdruff meldete, vorgestern Abend dort angclangt und bat bei einer Iran Ulbricht dajclbst einstweilen Ausnahme gefunden. Durch freundliche Vermitteln»« eines TelePhoninhabrrS auf der -iöllnerstraße wäre» 5 Minuten nach Anluiiii des Briefes die be sorgten Eltern des Kindes in Keiintniß gesetzt und 12 Uhr 5» Min. konnte bereits ein Verwandter »rittelst Eisenbahn nach Wilsdruff dämmen, um die Kleine in Empfang zu nehmen und den freund lichen Wilsdruffer Bcuerbergcm zu danken. — Für die 1. inteniationale Garkenbau - Ausstellung hier, find wiederum seitens fürstlicher Persönlichkeiten mehrere werth volle Ehrengaben eingegaiigen. So hat Se. Kgl. Hoh. der Prinz- Regent von Bayern einen prächtigen silbernen Pokal mit Deckel und Untersatz, und Se. Kgl. Hoh. der Großherzog von Mecklenburg- Schwerin einen EhienvreiS im Wcrthe von 300 Mk. gestiftet. — Da in nächster Zeit nach erfolgter Einsegnung viele Knaben in ein Lehrverhältniß treten und die für dieieS bestehenden Vorschriften der ReicbSgeiverbeordnuilg vielfach nnbcachtet bleiben, io sei darauf lniigewicscii, daß, wenn der Lehrvertrag nicht schriftlich geschlossen wird, dem Lehrmeister kein Recht ciufZiirücksührnng des das Verhältnis, willkürlich ausgcbendtn LchrlingS und c»0 Entschä digungsanspruch ziistcht. Uebngens kan» auch bei dem Bordanden- iein eures schriftlichen Vertrages, wenn eine längere Frist nicht ver einbart ist, während der ersten vier Wochen der Lehrzeit das Ber- hältniß durch einseitige» Rücktritt aufgelöst werden. Eine Verein barung. wonach diese Probezeit länger als drei Monaie betragen soll, «st nichtig. Will der Lehrling die gewählte Stelle nicht a»- treten. so ist dem Lehrmeister davon vier Wochen vorder Anzeige zu machen, und will der Lehrling, wie das oster geschieht, dasselbe Ge werbe bei einem anderen Meister Weiler erlernen, so darf dies erst nenn Monate nach Ablaut des ersten Lehrverhältnisscs geschehen. — Da cS für die verschiedenen Arbeiten der inneren Million sehr häufig an geeigneten Hilfskräften mangelt, so erläßt der Landes- verein für innere Mission und die Direktion der Diakomssenanstalt eine dringende Aufforderung zum Eintritt in den Diakonissenberuf. Die evangelische» Diakonissen, deren es gegenwärtig in Deutschland etwa 5000 in 3t Mutterhäusern giebt, bilde» in jedem Miitterhailse eine Lchwestemichaft unter einem Rektor und einer a»S ihrer Mitte gewählten Oberin. Von de» römiich-katho- liichen Orden nnler-schcidcir sich die evangelische» Diakonissen da durch, daß sie kein Noniieiraelübdc, d. >. kein lebenslang bindendes Versprechen der Ehelosigkeit, der Ärnruth und des Gehorsams ob legen. Sie werden verwendet zur Armen- und Krankenpflege i» Gemeinden, Familien- oder Krankenhäusern im Frieden und.Kriege, zur Erziehung und Pflege der Kinder sowie zur Arbeit an der weibliche» Jugend, jedenfalls ein Beruf, der den weiblichen Anlagen und Gaben völlig entspricht. Für den Diakonissenberuf ist uner läßlich ein freundliches, bescheidene-, liebreiches und heiteres Wesen, verträglicher, geduldiger und sanster Sinn, in erster Linie aber feste Gesundheit und kräftige Nerven. Zum Eintritt befähigt sind nur unbescholtene Jungfrauen im Älter von mindesteirS 18 und höchstens 40 Jahren. Dem Emtrittsgeiuch. welche» a» die Direktion der Diakons richten i . schriftliche v--...».---.-. - , ihrem Entschlüsse einverstanden sind: 8. ein versiegeltes orugnm deS Seelsorgers über daS bisherige Verhalten und 4. ein ärztliches Zcugniß über den GesilndheitSzustand der Bewerberin; endlich 5. nn sclbstverscißter Lebenslauf, m welchen, die Suchende sich darüber auslplicht. wie sic zu ihrem Entschlüsse gekommen ist. An Kennt- llissen soll sie.wenigstens soviel mitbringrn. als eine gute Volks schule giebt: in weiblicher Hand- und Hausarlicil darf sie nicht un bewandert lein. Jedenfalls muß sie willig sein, jede Arbeit zu lernen und jeder, auch der niedrigsten Arbeit sich zu unterziehen, die ihr Berus von ihr fordem wird. Bei der Ausnahme hat sic nach den näheren Vorschriften dcrDirektion eine gewisse Ausstattung > «t»imina««rnan» » Opstr. Dem «rebs verfiele» 2 M.. 7 st., der «ilerr a» Kleidern und Wäsche. sowie eine kleine Summe als '»>..>«.»— - - Taschengeld mitzubriiigen. Zunächst ist eine Vorprobr von 6 Wochen zu bestehen zur Prüfung der GemüthSart und Beiäkign,ig. Dann wird die Eintrckeirde auf mindestens ein Jahr Probcschwestcr und empfängt theoretischen und praktischen Unterricht. AIS Probe schwester hat sie freie Station. Wird sic tüchtig befunden, so wird sie rinn als.Beischwcster" mit der vvrgeschriebencn Tracht bekleidet. Bewährt sie sich auch in dieser Stellung, so wird sie nach einigen Jahren als Diakonissin eingeiegnet und nach Bedürfniß zur Ueüer- nahme auswärtiger Stellungen cmsgeiandt. Sie emvfängt in allen Stellungen freie Station und ein kleines Taschengeld. Jedes Jahr darf sie zur Erholung und Stärkung einen Urlaub genießen. In Tagen der Krankheit, sowie im Alter wird die Schwester im Mutter haus verpflegt und versorgt. - Letzten Freitag hielt der Verein für volksverständ liche Gesundheitspflege bei Helbigs eine Versammlung ab, in welcher zunächst der stellvertretende Vorsitzende in rühmender Ancrkennuna deS aus Dresden scheidenden Herrn Baron v. Vistram hinsichtlich seiner große» Verdienste um die Hebung und Verbrei tung der Naturheilweise gedachte. Sodann hielt Herr Hindorf- Radebenl einen längeren, klaren und lehrreichen Vortrag über .den Krost-und VeweaungSavparat des Menschen". An Tafeln mit dazu gehörigen Abbildungen erklärte derselbe die Zusammensetzung und Thätigkeit de? Knocken-, Muskel- und Bewea»ngsncrvensystems und wies in geschickter Weise nach, wie der Schöpfer auch hier so nveckeutsprcchend, kunstvoll nnd weise aufgebaut habe; besonders sei dies z» erkennen an der Einrichtung der Hirnschale, der Wirbel säule. der Fuß- und Handgelenke. Interessant waren auch die Be merkungen über die Kräftigkeit einiger Muskeln, wie der Kau- und WadenmuSkeln. des Herzens, über die reiche Gliederung der Ge- sichtsmuSkulatur u. s. w. Während und nach seinen beschreibenden Ausführungen gab der Vortragende noch wichtige Belehrungen darüber, wie der Mensch naturgemäß hinsichtlich der Ernährung, der Ruhe und Bewegung zu leben habe, uni seinen Krast- und Beivegungsapvarat in ordentlichem Stande und richtigem Gange zu erhalten. Nachdem der Angriff eines Artikels auf den Nähr werth des Grahambrotes znrückgewiesen worden war. gab Herr Hindors, der für seinen Vortrag vom zahlreiche» Publikum lauten Beifall geerntet hatte, noch verständliche Aufklärung über Fragen nach Hebung deS Hustens, der Darmverschlingung, des unruhigen, träumevolleu Sckiafes. des Herzklopfens nach Bier- nnd Kassee- genuß, deS Ohrensausens und der Lovsichmerzeu. . — Der vorgestrige 6. Nnterhaltungsabend deS Ff rauen erwerbSverrinS im Saale deS Hotel de Saxe wurde eröffnet mit einem Vortrag deS Herrn Dr. Gotthard Winter über -Dresdner Rocoeo und Meißner Porzellan". Der Vortragende lucbtc den delikaten Stoff, über dessen ureigenstes Weien noch keine Einigkeit unter den Kimstgelehrtcn herrscht, in freier Rede möglichst faßlich zu gestalten. Nur wenn man den Geist der Zeit, in welcher die Kirnst des Roeoco erblübte. gleichzeitig stndirt mit dem forma len Element seiner DckorationSweise, so kann man ein Verständnis gewinnen für reneS Gemisch von Pracht und Liebreiz. Unlogik unk Geist. Grazie und Eleganz, welches der ersten Hälfte des 18. Jahr Hunderts und besonders der sächsischen Residenz seiiien unvergäng sich anziehenden Charakter verlieh. Redner versuchte den Geist jener Zeit wieder zu beleben und seinen Einfluß auf. die Architektur, die Dekoration, namentlich die Stuckdekoration, die Goldichmicdckunst, die Zimmerei (Tektonik) und endlich daS Porzellan nnchznweisrn. — Am lebendigsten csthme den Geist des Roeoco Pöppelmann'S Avingcr. Am reinsten spricht die Formenlprache dcs Roeoco die Porzrllcinma»ufciktur in Meißen, die beitere, zierliche, farbenfrohe >ü .-vrzellanmanufaktur in Meißen, die heitere, Welt deS Roeoco hat der Modelleur Kändler kür die Unsterblichkeit gerettet. Ter Vortragende schloß unter lebhaftem Beifall. Der musikalische nnd deklamatorische Theil des Programms befriedigte daS sehr zahlreich erschienene Publikum ebenfalls vollständig. Fräulein Camilla Bischofs, eine Schülerin deS Herrn Prof. Scharfe, trat z»m ersten Male öffentlich auf nnd überraschte durch eine große nnd wohlklingende Stimme, die von bester Schulung zeugte. Ein ungewöhnliches Talent bewies Frl. Betty Lebmann durch die De klamation einiger sehr gut gewählter Bciuinbach'schcr Gedichte, die biegsame »nd gehorsame Stimme der reizenden jungen Dame ist von sympathischstem Klang. Durch sein temperamentvolles Gciaen- spiel erfreute Herr Kammermusiker Gunkel das beifallspendende Pu blikum. Wie immer korrekt nnd feinfühlig begleitete Herr Bcrcht die Gesangs- und Violinvorträge. — Briefdiebstahl eines Hansa-BriefträgerS. Ein Brieibesteller der hiesigen Anstalt „Hansa" hat bei Gelegenheit seiner Botengänge in den von ihm betretenen Häusern seine Auf merksamkeit auch den Briefkästen zngewcndet, welche vielfach an den Thürrn der GeschäftSlokalc zu dem Zwecke angebracht sind, damit darin von dem Postbrieftrager die Briese und Zeitungen für den Geschäftsinhaber nirdergelegt werden. Der betreffende Hanlabote, Namens Martin, hat u. A. aus dem Hausbriefkasten eines Bankicr- geschältes einen Brief cökamotirt, welcher einen Check in der Löhe von 6000 Mk. enthielt. Ter Dieb hat sodann versucht, durch eine» anderen Hmrsabcdicnsteten bei einer Baiiksirma hicrselbst den Betrag des Cliecks zu erheben. Diese Firma hat indeß Verdacht geschöpft, der Borkiger deS Cliecks ist angkhalten worden und hat keinen Auf traggeber nennen müssen. Die beiden Haiisabricfboten sind in Hott genommen »nd Martin bat bereits die Entwendung des Briefes eingcstandcn. Bei der in der Wohnung des Martin vorgenomme- nen polizeilichen Haussuchung sind eine größere Anzahl von Briefen nnd Kancn. welche der Hansa zur Beförderung übergeben waren, vorgefunden worden. Martin hatte die ihm mivcrtrautcn Sen dungen nicht bestellt, sondem beseitigt uitd zum Theil bereits zer- rissen. Die betreffenden Interessenten werden vergeblich aus da» Eintreffen ihrer durch den treulosen Bediensteten unterdrückten Sen dungen gerechnet haben. Es ist dies nicht der erste Fall, daß die von der „Hansa" angenommenen Boten daS Vertrauen des Vubli kumS so gröblich verletzt haben. Neu ist dagegen die Erfahrung datz^nunmehr auch die Sicherheit der Hausbriefkasten bedroh - In »er vor,etirt,e« der Dresdner «Ih. inatchinrnzwIrn-Aadrtk nnirde desckilogen. fOr da« «elchüttttadr 188» nach varnadine reichlicher «dschretdmnien »er «eneral-vertammliing die ver»Heilung einer Dividende »an k Prae. In varichiag »« dringen. — Dem ll. Bericht de»ft«tiftitchen «m»e« »er Stadt Dre «- den aui die wache »am IR dl« mit 10. Miir, d. g. Ot zu entnehmen, dat, 42 Paare die vhe ^schlolien haden, in der Äonvache 178 Mnder (78 miimil.. 1«> weit».), davon 38 auhrr der »he und ü todlgedoren wurden, uiä» In »er gegenwiirtigen Woche ll» Vertonen <VS «Snnl.. 51 meid,.), »»runter »» Kinder, dir Nn ersten vedendlahre standen, »ertlarden Und. Nn ansteckenden «rank- »eiten verstardrn »»lammen N Perionen und »war «. V. t Frau am Kinddett- firder. 1 Vrrsan am U»terleid«uwhn«, l KIu» am Scharlach, l Kind am Keuchhusten und <i «tuder, von denen 1 unter dt« l Jahr, 3 iider 1-5 Jahre nn» 2 über 5-10 I. alt waren, an Dlphtherttl«. Dt« LmMutchwtndlucht toroertr l». Lnngn,- uud eutttSdrenentzstndnn, 17, andere Krmcklntten der schwäche 2 M.. 2 g. «»iierdem waren 2 Nuaiü-esMe und 3 Selbstmorde zu veneichncn. Dir stahl ver an Dlvhthcriti» Verstorbene» blieb ver Vorwoche geaentiber die gleiche, dagegen bei die »er SlerbetiUlc iibcrbaubt von (23 nuk 1l3. to dast die gegenwörtige Woche als eine ziemlich günstige be,ctchnct ivrrden dar«. Die Temperatur Ser vutt bezifferte sich im Tagc-mitlci aus — 1.2 Grab Eclstu» : Sie höchste Temperatur <1,7 viraS) brachte der t3.. die uiedrigtte <— ll,2 vir.) dagegen der ll. Mörz. Die Tealveratnr bc« ülbwailcra belief sich im Marimmu aut 3.3 Grad am l3., »nd die miniere relative Aciichligkett der Luft auf 7<!,1 Prozent im Wochendurchtchnitt. Tie Richlung des Windes war eine wenig wechtelnde und ergab die aus iömmNichen Richtungen be^ rechnete mittlere Windrichtung: Rordott. An 5 Tagen sielen ll.2 Mm. Schnee, 3 Tage zeigten Reif. — In «er enttvrecheudrn Woche dcs Vorjahre» verttarde» zusammen (13 Perionen, darunter N »indcr an Tivhiberitir. Ter wärmste Tag (7.0 Gr.) war der 20., der »iedrigsic (— ll.2 Gr.) da gegen der (1. Mär». An 4 Tagen fielen 12,7 MttNm. Schnee. 1 Tag zeigte Reis, 1 Tag Dunst. — Im Cciwlaschcichte der K- Steinkohlenwerke imPlauen - schen Grunde wurden am Donnerstag nach Beendigung der Frühschicht die Bergarbeiter Karl Aug. Bicrig und Ang- "Friedrich, beide in Döhlen wohnhaft, mit verbrannten Gesichtern und anderen verletzten Körperthcileir auigekunden. Die Verletzungen waren derart, daß die Unterbringung der Verunglückleir im Knappschafts- krankenhause nothivendig wurde. Da Beide nicht sprechen konnten, so ist nicht festzustcüen, aus welche Weise die Verbrennung erfolgte, doch wird angenommen, daß eurer von ihnen zu Falle gekommen und hierbei oas Grubenlicht das Pulver im Pntvcrbehälter ent zündet hat. Der schwerverletzte Birrig ist am Freitag Vormittag seinen Brandwunden erlegen. — Das Bank- und Wcchselgeschäft von Knnath n. Nieritz in Chemnitz feiert heute den 50. Jahrestag seiner Gründung. — Bei einer immerhin noch rauhen Temveratur von nm 2 bis 3 Grad Wärme wurde die Bergstndt Freiberg am Frei tag Nachmittag in der Zeit von 3—4 Uhr von mehreren ziemlich stark auftcetenoen Gewittern mit einigen bedeutenden elektrischen Entladungen hcimgciucht. Einer der Blitze suhr in die Bahntcle- graphenlcitung und verursachte hierdurch aus kurze Zeit eine fühl bare Störung. Der alte erfahrene Laiidmann sicht Gewitter über noch kahlem Busch bekanntlich nicht gern, da nach solchen alle im Lause des Jahres auitretenden Gewitter zornig sein sollen. — Rath und Stadtverordnete von Pirna beschlossen den Ankauf des dortigen sogenannten Walkmühlengutes mit allen Ge bäude»,. Feldern und Wiesen für den Geiammtpreis von 205,000 Mark. Auf einen Thell dieses Grundstückes solle» die nöthigen Bauten zur Unterbringung der nach Pirna verlegten 3.Nbthe>lung deS Feld-Art.-Rcg. Nr. 28 errichtet werden. Bereits am 1. April wird der Negimentsstab und eine Batterie aus Dresden in Pirna einrückcil. während am 2. April für eine neu zu sormircnde Batterie die Rekruten eintrcssen und am Tage darnach zwei weitere Bat terien ans Riesa ihren Einzug halten. Tie Truppen werden zu nächst in verschiedene Massenquartiere gelegt. — Heute Vormittag erfolgt die Einweisung deS Assessor Wag ner in Bernstadt zum Bürgermeister daselbst. — Zum Streik der Schneider in Leipzig ist zu melden, daß die Tariikommission am Freitag gleichfalls eine Äersammlung ge halten hat und dabei der Beschluß gefaßt wurde, auch diejenigen Gehilfen, die bis dabin die Arbeit noch nicht niedergclegt hatten, ernstlich daran zu mahnen, dies zu thun. Jedenfalls wird also der Streik immer umfassender und ernster. — Von dem Schwurgericht Plauen wurde der 1860 in Neichen-, back geborene Braucrgchllse Friedrich Wilhelm Bachmann desr vernichten Todschlags in drei Fälle« schuldig erklärt und unter' Ernrechilung der ihn, am 11. Februar d. I. zncrkanntcn 10jährigen Zuchthausstrafe zu Zuchthaus m der Dauer von 15 Jahren und zu lOjährrgem Etzrcnrechisverlusl verurtheilt. — Amtsgericht. Ein silbernes Jubiläum betreffs seiner Vorstrafen als Bettler vermag der 1837 zu Eiscnbera geborene Hand arbeiter Carl Wilhelm Harnemann arttzuwciien. Wegen Nächtiaens im Großen Garten erfolgte scine Arrctur und wurden bei dieser Gelegenheit die zwei ibn sislircnden Gendarmen mit rohen Schimpf reden bedacht. 3 Wochen >m Gesängniß werden dem Angeklagten Muße geben, daß es zweckmäßiger ist, de» Sicherheitsbeamten Folge zu leisten, als sie in der Ausübung chreS schwierigen Amtes noch zu beleidigen. — Gustav Perzina, Inhaber eines hiesigen Reitm- stitules, beschloß, am 2l. Decbr. v. I. eine Reise nach Berlin zu unternehmen. Am Bahnhof o»gelangt, erfährt P. zu seinem Ver druß, daß infolge der heftigen Schneewehen der Zug nicht abfährt. Darüber aufgebracht, beleidigte er den Bahnhossdortier Müller und die gesammte Bahnvcrwaltung in erheblichster Weile. In Rück sicht, daß sich der Angeklagte damals in besonders gereiztem Zu stande befand, erkennt das Schöffengericht unter Vorsitz des Herrn Amtsrichters b. Kyaw auf kein Gefängiiiß, sondern die ciiipfindliche Geldstrafe von 100 Mk. — Der 22jährige Nathan Silberslein aus Gleiwjtz (Schlesien) wurde bereits zu Görlitz wegen Diebstahls zu 4'/e Monaten Gcfaiigniß verurtheilt und machte er sich auch an derer Unredlichkeiten schuldig, die daS Gericht bestimmte», eine ge naue Musterung mit ihm zu halten. Als am 12. August v. I. 'eine Entlassung ans dem Gesängniß in Berlin crwlgte, wandte er eine Schritte nach Bremen nnd Hamburg, wcoelbst er beschloß, enseits des Oceans Dollars z» erwerben. Dies mißglückte. Nach- >em ver fremde Boden allzuheiß unter seinen Fußen brannte, wandte er sich nach Dresden. Hier schlug er nn» ini EiinncrungS- buche seine- scharfen Gedächtnisses nach, welche Freunde und Be kannte er besuchen könnte, und er fand alsbald in einem gewissen Drechsler ein gutmükhigeS Opfer. wclcbeS ihm Kost und Logis ve- wiüigle, außerdem noch mit Baarbeträgen in der Höhe von l l Mk. unterstützte. Diese Summe wurde jedoch gemeinschastlich verbraucht, mithin fällt in dieser Richtung die Anklage weg. Silberstem's Findigkeit richtete nun das Augenmerk am einen Klcidcrlüiistler. der ihm einen Ucberziehcr im Werthe von 36 Mk. creditwene an fertigte. Dieses Kleidungsstück verkaufte er, ebenso eine ihm ge liehene Perrücke, welche chm ein Friseur behufs angeblicher Auf nahme einer Photoraphie zurecht machte. Eiu Paar Beinkleider tbcillen das Schicksal des lleberziehers. S. wild zu 1 Jahr Ge- sängniß verurtheilt. wittern», da« 27. Mär». Barometer nach OSlar BLsolt. Wall- strastr 1». «achmtttan» 5 Nhr: 7.53 Milli,».. 2 «est«e,>en. Tdennoiiietroaravl, nachdiraiminr: Tcniperatnr : höchste 5>,«r. Wärme, „iedriiiste 2v, Gr. Männe, «egen, aushritern». West-Wind. Wak»,rftaud»rr81»eaw37. «Lr,: «7 «Um. «der Nu«. N«»-V«rk, Mär,. Der Damduraer LoWampfer .Leislna", Kapitän varmbr. ist beute woblbebaltm vier einattroffcn. «t«»-v»rk,r». Mäa- Mcbl 3,«. Notber Wntcrweizrn S1V«. ver Mar m, per Avril Sl. per Mai StV, Mai» Men» es'/«. Fracht ». O Üb
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