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»r. ZLS Alexandra I>vano^vna Bon Hör» Vodemer. t«achdk»ck »»rdoien.I <»«. ForN»tung.> „Ungeduldig?' „Aber nein! Da Sie so lange bleiben, wird et«« reiche Auswahl da sein! Ich möchte Ihren Geschmack bewundern! Sin Stuhl wurde ihm zugeschoben. Sr setzte sich so. das, <r den Eingang de» Ladens im Auge behielt. Der Schrecken stak ihm in allen Gliedern. Sollte ihm — ko dicht vorm Atel — der Erfolg noch aus der Hand geschlagen werden? Ueberlegt, was nun zu tu» war. Nasch über die Grenze muhte er setzt mit seiner Beute Und sie durfte nicht »ach Walduffeln schreiben. Sonst raste Nicolai Anastasiowttsch hinter ihnen her. Der batte ihn nicht erkannt, sonst iväre er in den Laden gekommen. Oder ivartete er drauhen? ..Sehen Sie. ist das nicht ein wunderschönes Reisekletb?' Sr fuhr zusammen. „Gewih! Probieren Sie eS doch an. Und ivenn nur ein paar kleine Acnderuugen vorzunehmen sind, auf die können wir ivarten!" Sie rvar schon in Begleitung von zwei FräuleinS hinter der Tür verschwunden. Kam nach fünf Minuten wieder, mar ganz ausgelassen. „Steht eS mir nicht gut? Nur an den Schultern ein strafferes Anziehen, in einer Bicrtelstunde ist es geschehend „Ich warte gern hier!" Wieder verschnnnid Alexandra Iwanowna. Sr blieb zu- damimengcdlickt aus seinem Stulil sitzen, üoerleate. Fort a>rS München — mit dem nächsten Zuge. Er lieh sich einen Fahr- »lan geben Nickte. Das nahte! Stand auf. ging hinaus, die Hand in der Hinteren Hosentasche. In der stak ein ge ladener Revolver. Sr sah sich um. Nichts war von Nicolai Anastasiowitsch zu entdecken. Sr lieh den Kraftwagen schlichen, »ehrte in den Laden zurück. Wartete, die Unterlivve zwischen die Zähne gezogen. Falten a»s der Stirn. Endlich kam Alerandra Iwanowna. War selig. „SS ist ganz nach meinem Geschmack — das ReisekoMm!' Als sie aus dem Laben traten, machte sie ein erstauntes Gesicht. „Ob. warum haben Sie bei dem schönen Wetter den Kraft- wagen schlichen laben*' „Die viele» Pakete. Es ist kein schöner Anblick. Ich habe auch ein Frösteln im Rücken. Bitte, nehmen Sie Rücksicht ruf mich. Alerandra Iwanonma!" Sie war besorgt. Bedauerte ihn. Ob man nicht zu einem Arzt fahren wolle. Sr lachte sie aus. „Nein, nein, so schlimm ist das nicht! Jetzt werden wir »och einen Koffer kaufen und in zwei Stunden nach Wien sichren! Dort sind noch schönere Läden!' Sie war ans der Stelle einverstanden. „Wien? Oh. da? kenne ich noch nicht! Es soll schön sein!' „Deshalb möchte ich mit Ihnen hinsahren. Alexandra Iwanowna! SS ist kein groher Umwog! Und dort kenne ich remanden. der ausgezeichnete Berbindung mit Ruhland hat!' „Wie gut Sie sind. Peter Mirkowicz, wie schrecklich gut!' Sr atmete auf. als man im I>-Zug nach Wien sah. Strahlte über das ganze Gesicht, als man die österreichische Grenze im Rücken batte. Der grohe Wurf war gelungen. Und nun Alerandra Iwanowna recht schnell betört, das konnte doch kein Kunststück sein! . Nicolai Anastasiowitsch war weiter durch München gerast »nd hatte geschimpft. Eine schöne Gegend muhte es lein, in der sein Täubchen setzt lebte. Die ganze Nacht war er durch- »efahren und hatte gehofft, gleich Anschluh zu bekommen, und nun muhte er bis drei Uhr nachmittags warten. Der zweite Morgenzug war ihm gerade vor der Nase weggefahren. Was würde Alerandra Iwanowna für Augen machen? Ob sie ihm subelnd um den Hals fiel? Ob sie ein gutes Gewissen hatte? Sr würde es sehen aus den ersten Blick! . > . Und wen» bet diesem Var», nicht alle» reinlich war» Sich jetzt darüber keine tvebanken gemacht, da» verdarb nur dt« Freude. Er würbe schon wissen, wa» „ zu tu» batte, war sein Täubchen auf Abweg« geraten. Lebte «» dort al» Ga» oder in Abhängig- kett? E» gab ihm einen Stich in» Her». Dt« Tochter dp» Snä» Datsakoff in bezahlter Stellung? Run. dann nahm er Ne bet der Hand und fuhr mit ihr davon. Gin Glück, da» der Holzbändler so viel gute» Gel- bet sich getragen batte. Stn übermütig«» Lachen ans den Sippen, trat er t« ein gute» Restaurant und frllbsiückte ganz auSgezetchnet. Wie war da» Leben schön nach den langen Sntbebrungen! Gegen sechs Ubr stand er «n Waldufseln. Also dort in dem Schloss« auf dem kleinen Bera lebt« sein Täubchen! Das war kein luxuriöser, aber ein sehr hübscher Aufenthalt. Und dte hohe Bergkette dahinter flimmerte in der Herbstfonne. Der Baron Herrlin stand gerade im Portal, al» er kam. Da fühlte er wieder den Stich tm Herzen. Sin schöner Man»! Wie sollte er ihn begrasten? Förmlich oder herzlich? Seine Augen gtngen bin und her. suchten sein Täubchen. Sr sab eS nicht. Zog den Hut. .Hch bin Nicolai Anastasiowitsch Sankptell' Der Baron war überrascht, streckte ihm herzlich die Hand entgegen „Wird sich Ihr« Iran Gemahlin aber freu»! Sie bat ta keine Ahnung! Gerade beute früh ist sie auf zwei, drei Tage nach München gefahren!' „Und ich komme von Münchens' „Ich weth nicht einmal, wo sie wohnen wird. Aber wtr werden die Hotel» anrufen, die in Betracht kommen. Natür, lick sind Sie unser Gast. Herr von Sankptell Meine Frau wird sich sehr freuen. Sie kennen zu lernen! Ihrer Gattin verdanken wtr ta. das, unser Leben so zufrieden verläuft!' In kurzen Worten erzählte der Baron, wie Alexandra Iwanowna «hr Leben eingesetzt hatte sür sein etnztge» Kind. Ein tiefer Atemzug Nicolai Anastasiowitsch». Also, e» war alle» tn Ordnung. Sein Täubchen! Da» Blut strömte ihm zum Herzen. Er machte sich Vorwürfe, dah er Ne ihrem Schicksal überlassen hatte. Nun. er batte e» gut mit Alexandra Iwanowna gemeint. Sr wurde der Baroutu vovgrstellt. Fühlte sofort, hier lag zu Mihtrauen nicht der geringste Grund vor. Da schlug die Sehnsucht, die Liebe in bellen Flammen hoch- „Wir wollen telephonieren. Herr Baron!' „Sofort! Und Ihr Gepäck laste ich jetzt von der Bahn holen! Da ist ja auch mein Junge, unser einziges Kind!' Gerührt schloh Nicolai Anastasiowitsch den kleinen Kerl in seine Arme und kühte ihn auf beide Wangen. . . . Stn grohe» Hotel nach dem andern wurde angernfen. Immer die gleiche Antwort: „Bisher ist Frau von Sankpiel bei uns noch nicht ab- gestiegen!' Und an sedcs erging die gleiche Weisung: „Wenn sie kommt, bitte ihr zu sagen, sie möge gleich nach Waldnsfeln zurückkommen, es sei lieber Besuch für sie dal" Der Baron beruhigte Nicolai Anastasiowitsch. „Wahrscheinlich bleibt sic gar nicht über Nacht und kommt mit dem letzten Zuge wieder zurück. Ober die gnädige Krau sucht erst am Abend ein Hotel auf. Dann rufen wir morgen früb wieder an!' Sie gingen zum Abendzuge. Alerandra Iivanowna war nicht mitgckommen. „Hält' ich doch telegraphiert! Ich wollte meine Frau über- raschen!' „Aergerlich. gewih — aber kein Unglück! In spätestens zwei Tagen ist Ihre Frau Gemahlin zurück und Sie haben die Freude, dah Ihre Absicht doch noch gelungen ist!" Nicolai Anastasiowitsch ging durch die beiden Zimmer seiner Frau. Sie hatte es hier gut — sehr gut gehabt. Sab sich ihre Kleider, ihre Wäsche an. Not hatte sie auch nicht zu leiden brauchen. Ein Glück war das, ein grohes Glück. Da war sie bossentltch nie in die Gefahr gekommen, zu straucheln. Oh. er würde es ihr ansehen auf den ersten Blick. . . . Sin Tag verging und auch der nächste. Sie kam nicht zurück, lieh auch nichts von sich hören. Vteuslag. IS. 3«0 ISN „Senn sie morgen nicht kommt, fahre« wir «ach München und suchen Ne. Herr von Sankptell Ich begreif« ha» gar nicht. denn dt« gnädig« Fra« hat nur wenig Geld mit. genommen. Ich weih da», den« tch verwalte thr kleine» ver. möge»!' Der Schreck hätte belnah« Nteolat Anaftasiowttfch vom Stuhle geworfen. Er beherrschte sich nur mit Mühe. „Hat mein« Frau Ihnen denn Geld tn Verwahrung g«. geben?' ..Aber natürlich!' Er schloß ein Fach de» Schreibtische» auf und entnahm tbm ein Päckchen Bankabrrchnungen. Sr- zählte schmunzelnd, wo die immerhin bedeutende Dumme tm Koffer versteckt gewesen war. „Ich habe keine Wertpapiere gekauft! Bargeld trägt jetzt tn Deutschland Hobe Zinsen! Nur einmal batte Ihre Krau Gemahlin Gelegenheit, ein« gröhere Summe auSzugebenI Sie war eine Woche mit mir in München. Ich hörte dort Borträg«. Mein verehrter Herr Sankpiel, tch habe meine Hände über da» Gelb halten müssen, Ihre Frau Gemahlin überfiel nämlich die Etnkaufswutl... Na, Sie werben den Zustand ta wohl kennen!' Es war gut. dah Nicolai Anastasiowitsch eine Zigarette tm Munde hatte. Sr kniff die Lippen zusammen. Sein Herz klopfte ganz toll gegen die Rippen. Wie kam sein Täubchen zu dem vielen Gelbe? Wer konnte e» thr zur Verfügung ge- stellt haben? So waren die russischen Flüchtlinge ntcht ge- stellt, dah Ne sich untereinander mit solchen Gummen au», helfen konnten. Die Leitung tn Parts stöhnte ta immer über Mangel an Mitteln. War eS Sündengeld? Bezahlung für... Ein grauer Schleier legte sich vor seine Singen . . . Hatte sie sich vielleicht setzt gerade wieder mit demjenigen getroffen, der ihr die Schein« aus mehrerer Herren Länder« in die Hand gedrückt? Gewih war es sol WaS waren für Alerandra Iwanowna fünfhundert Mark? Sie würde mit dem Kerl unter fremdem Namen tn einem Münchner Hotel wohnen. Nicolai Anastasioroitsch hatte sich beherrschen gelernt. Er mühte sich, gelasten zu antworten. „Es ist ta keine grohe Entfernung bt» Münchens Höre» wir bis morgen nichts über meine Frau, werde ich sie über morgen tn München suchen! .. . Haben Sie vielen Dank. Herr Baron, -ah Sie ein so guter Sachwalter gewesen sind!' Er verabschiedete sich. Verlieh da» Schloß, ging de» Bergbau« hinauf tn die Wälder. Wie ein Gehetzter lief er auf Holzabfuhrwegen hin und her. Stöhnte. Nur zwei Worte kamen immer wieder über seine Lippen: „Alerandra Iwanowna! . . . Alerandra Iwanonmal* ES lag ein Droben in den beiden Worten. * . * In einem vornehmen Hotel sttea Peter Mirkowicz «kt Alerandra Iwanowna in Wien ab Er nahm drei Zimmer. Einen Salon, zu besten beiden Seiten die Schlafzimmer lagen Unter frenrdem Namen wohnten sie dort als Ehepaar, wie er eS auch in München im .LZayrlschen Hof' getan hatte. Die Fährte muhte gründlich verwischt werde«. Und nun hieß «». schnell Zug um Zug gezogen. Hielt er sie erst tn Kroatien in seinen Fängen, sollte sie schnell gefügig werben. „Oh, wie müde bin Ich! Wie freue ich mich ans da» Betts* „Erst werden Sie an Herrlin schreiben! Gon» sind sie tn Sorge um Sie!' „Gewih. das muh sein! Bitte, helfen Sie mir bei de« Brief. Peter Mirkowicz!' Er batte thn sich während -er Eisenbahnfahrt »«rechtgelegt. lForisetzang folgt.) OuckcÜAe /rau / /'Sc ckt« »etp«, Taps »inl /Sc <n» §66 /vi^«n rr« rstobts««, poras« k/a?t?orm«c Ivxl cgrsst««»/, tn k>st»tao, tn» L?»rtat-coc»«t-6s«Aa/t /. /?ano«» //e/e/re ^/kmackek /S, neben äkacten-Apotbe/c«. />übsc LcAce/berga«»« » »A o k» osziA I »I Da« kür k2aa»a»«r/« «r»ü «eLk« raka KrükLV? DaLsks «L LS arrü 6L Dk., alsraak» 8Li8M-^usvsrkLu1 1S.-30. ^u» keäeutencle preissterabselruntz in lirsgen, Xlöpvelspitren, Stickereien, Nanätiletr, llarä cköppet, Strümpken u. Socken, such iüc Xlnäec, gestickten Volte-Volants, üürteln Fuk sonstige nicht rurüclcgesetrte ^ctilcel, »uker diarlienvare, L0 /, pillnitre«- 81s»8e 8 lLMssitAsgen u. Vmnibu88kn wir ksbrn >»ulen<1 «ine Iraker« 2»b> I^irtkesklxvnom, un-t Omnibus»« »M" 7WW Lrattverirvdr krel-slLLl 8aod8oi», L.-V. M vrSAÜan-^. LS, lüünctiner 8tr. 1 d. 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