Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 26.02.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187402263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-02
- Tag 1874-02-26
-
Monat
1874-02
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.02.1874
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
<«1S« ». »». 87. einzelne Abtdeilunaen. Ueberdaupt dürfte -Ille-» bei dessen Be rechnung (natürlich nur in hierher gehörige» Dingen» nicht der Mond alS BasiS genommen, eine bedeutende Veränderung erhal te». Halle», war der Elfte, der die Behauptung autstellte, das» man durch genaue Beobachtung der VenuScurchgänar die Ent fernung der Erde von rer Sonne finden könne. Bekanntlich rillten alle civilisirtcn Staaten Erpeditionen au», so auch Deutsch land. das an fünf Orte» Brobachtung-stationen errichtet. Der Station aus den AnklanvSimclu ist Herr Krone, der zu diesem Zwecke ein gänzlich unveränderliche» photographische» Papier her- gestellt hat, alS Photograph beigcgeben. Der Bortrag ecsreuie sich des reichsten BeisailS. Der den Vorsitz führende Herr Haus mann Weller wünscht Herrn Krone eine glückliche Reise und sroh- liche Rückkehr. — Aus Lehrerkreiscn schreidt man uns zu unsrer ncnlichen Motiz, daß seiner Zcir, aber noch nicht im diesjährige» HauSbalt- plaiic, eine GchaltSauibcsserung der DrcStntr Lehrer cintrcten würde: ES ist zivar zuzugrben, dah 18?r den 250 Lehrern an den sladtischc» Volkssct>uie»zuG«baltö»tusbesicrungcn eine Summe von I7,ft50 Thlr». bnvilligt worden ist, aber e» ist auch zu be merken, dah in demselben Jahre den Gymnasial« und vtealschullebrern eine Gehaltserhöhung zu 2heil wurde, dah tcr- ncr die Besoldungen der städtischen Subaltern-Beamten um 10, «>15 Thlr. und die Gehalte der RakhSniitglieder um durch schnittlich 220 Thlr. erhöht worden sind. Trotzdem wurde be reits 187 ft eine „abermalige" Gehaltserhöhung den Gymnasial und Rcalschnuchrcrn (letzteren im durchschnittliche» Betrage von 120 Thlr.), den ftvo städtischen Subaltcrn-Beamtcn iin Summa um 20,504 Thlr» und den RathSinitgiietern »durch- schnittl. um ft'.X) 2HIr.» zu Tbcil. In warmen Worten batte der Finanzausschuß der Stadtverordneten die Nolhwcndlgkcit betont, dah die Gehalte der städtischen Beamten einer Ausbesserung de dürstcn. Im Gegensätze zu der Fürsorge der sittlichen Ecllcgicn für die Lkadtveaniten ueht aber die Thatsache, dah noch jetzt über 5,0 Leb rer um durchschnittlich 100 Thlr. schlechter gestellt sind, als die letzten Erpctlentcn der 2. Be soldungsgruppe in städtischen Diensten. Gleichwohl sind die VolkSichnllehrer, und nur sic allein, 187ft von einer jeg lichen Gehaltsaufbesserung ausgeschlossen worden und sollen, wie cs den Anschein hat. auch sür dies Jahr ausgeschlossen bleiben. Wen» der Einsender ai ö der „gros eu Zahl" der städtischen Volks schullchrcr die Unkhunlichkclt e »er Aufbesserung folgern will, so vergißt er, dah die Zahl der Suballern Beamten (ca. UM» die jenige der Lchrcr ica.2-«tt noch bei weitem übersteigt und gleich wohl einer Berücksichtigung der erstgenannten Kawgorie l872 und I87ft nicht hinderlich gewesen ist, abgesehen tayon, daß den Lehrern eine Schuld daran, daß ihrer fast diele sind, nicht bci- zumeisen sein dürste. ES ist durchaus kein genügender Grund dastir vorhanden, daß in dem dicSfthlige» Hanshaltplanc eine . ausreichende Fürsorge" iür Gehaltsaufbesserung der Vollsschul- loorcr nicht hätte geiroffen werden können, hat dock, der Stadt- rgth lft.O „> Tl'Ir. alSBerechnnngögelk in den diesjährigen Ha»S- haltplan cingcske.it, um damit die Gehalte bon 5»0- 55GvmnasiaI- lind üicalschullcl'rcrir „abermalig" aiubessem zu können. Dir s Innerzliche Uci'crraichnng, die in der Lebrerwell augcsichlo solcher Vorkommnis,c Platz greift, ist eine allgemeine. — Obcrii ch k c n a n. linier Schmcr-enSklnd, der abschen- 11. tte 2Veg yviichen Pulsnitz und Königsbrück, wirk, rbc sich die Landständc dazu cnlici'licßci,, eiic Ebaussce zu bauen, gewiß »ceh manches Gp-cr io:der». Vor w-enig Tage» pas'irke der Bürger mcisic, pon Pulsnitz Atvocat Lotze, nebst Gattin aui einem Icicv ten Gesilnte den lö.l'crreichen Weg, nnd wie dies bei dem kläa- lichen Zustande des Weges gar kein vstundcr ist, es schlug der 2'tzagen um. wobei der He r Llürgccmcistcr mehrere Verstauch,ai- gc» cavontrug und seine Gattin sich das Glleiibogeugeiciik anc- ncl. Wenn wir hier misnunkhig werden, daß, trotzdem der Rcg-e- rung unsere '"-cs:ln> erdcn wohlbekaa»! sind »nd wir seit drc tzia Jahre» dergeb ns dacum bitten, das, cndlicl' einmal eine rieh tigc Ebanssec zwischen zwei gcwerbstcißlgcu Städten gebautw'irk, immer nach wiue 'Anstalten getrosten werden und man sogar da von spricht. Welicicht konno man tic Ebaunee wo anders als durch das Pnlsnitzlha! logen — wer will nutz kaö verarge»'( — Am 22. d. fand ans dem Bahnhose zu Kratzau bei Zittau c n Zusammenstoß zwischen einem Pcrsonenzuge und der Locomotivo e »es Güterzuges statt, letztere batte auf der Wasserstation Wasser ouigenomineu und tom t den, einsahrendeu Prrsoncnzuge nicht schnell genug ausweicbon, w^urch der letztere an erste« nnfukw. Zuin größten Glück ist sein Vornehmen nach Niemand cernnglückt. nur die Maschinen sind l^scbädigt. — Adorf i. B. Bar einiger Zeit hat ein Dorfkrämcr in dem bei Adorf gelegenen Torso Oberaettengrün ein Schwein ge- sRächtet und solches pfundivcise an die Einwohner von Ober- und Untorgcttengrün verkauft. In Folge des Genusses dieses Fleisches sind bis jetzt östliche vierzig Personen erkrankt, auch bereits ft ge storben. Nachdem der Bozirls- und auch der GerichtSarzt das Fleisch deS Schweim» sowie das der verstorbenen Menschen untersucht hatten, stellte sich heraus, daß das Fleisch massenhaft mit Trichinen gefüllt war. — Der Töpfergcselle Varlhel in Bischofswerda hat vom Mi nisterium des Innern die große silberne Verdienstmedaille nnd ein Ehrendiplom für !>ö Fahre langes treues Aushalten in ein und demselben Aröeitsvcrhältniß erhalten. — Während einer Schlagerei, die der 2ftjähr,gc Weber Geis dorf in Hüttengrund am Abend des 2ft. Februar in seinem Wohn- hause mit seinem Stubennnchbar nnd dem Hauswirlh hatte, ist er mit einen» Scheit Holz von dem Stubcnnachbar K. über den Kops geschlagen worden. Geisdorf ist in der Nacht, jedenfalls an den er haltenen Verletzungen, verstorben, obschon er ansänalich nicht so arg betroffen gewesen sein kann, da er allein zu Bett ging. Der Stu ben»,chbar und der HauSwirsth sind beide in Hast gebracht. — Versteigerungen tcn 27. d. M. in Leu GerichtS- äinlcrn: Glauchau: Earl Grinun'v Mühlengrimdsiück in Thurm, >>>.247 älstr. tarnst; Roßwci»: Emil Raujch S HauV, 2773 Thlr. tarnst. — V c r l a u t b a r u i, gc n im Handelsregister. In das Directori,»» der Firma „Sächsische Erctltbank" Ist Herr Emil Hoüändcr hier cingctrctcii. — irvittcrungS-Bcobnktitnnn am 25>. Februar. Abdö. 5>U. Barometer,staue »ach Otto Bösvit hier: 28 Parts. Zoll — L. liest gestern gciallcn IM- L.,. — Thcrmomeler nach Rcauinur: 5> (grab über Antt. — Die Schlohlhurmiahnc zcig'c Ost- Wind. Himmel: hcll. — Glitt,tzste in Dresden, 25. Fcbnnrr, Mittag»: 2" 5" oder l Niet. 25> Ec„t. unter 0. TastcSqeschlchte. Deutsches Mcicli. Bei der Ersatzwahl I», sechsten Berliner kNctchStagowahstrcnc wurde der der Fortschrittspartei aiigchörcnde Bants aus Hamburg mit 7240 Stimme» gewählt. Der so- cialbemokratiia e Gandikat Haicncievcr erhielt 5l40, der lltcdac- tenr der „VoliSztg.", Sachse >020 Stimmen. Das Herrenhaus nno oatz Abgeordnetenhaus haben die vom Blinislcrium beantragte Vectagung des Landtag» biS zum Ist. April angenommen. Der E'rttmchos Getochowski ist heute wegen Uebcrtretung her kirchcnpoiitischcii Gesetze in 8 vcrichledciien Fällen voinKrciS- gcricht zu Pose» ;u einer Gelbstrasc von tt>00 Tblr. hcrurtlicilt worben. Bei seiner Periichnumg ln Oslrowv am It>. d. M-, erklärte der 'Angeklagte, bas, er sich freiwillig nicht zum Termine stellen werte; ebenso verweigerte derselbe seine Unterschrift, da ec die Evmpctcn» des Gerichts nicht anerkenne. Erzbischoi Bleichers von Köln ist wegen'gesetzwidriger An stellung von Geistliche» in zwei Fälle» »u je 2<M Tblr. Geld strafe oder lc zweimonatlicher Geiängnihstraic vcrnrthcilt worden. Wegen einer wetteren, erst in iiingstcr Zeit und nach dem ersten gegen ihn ergangenen Straierkcnntniise criolgten 'Anstellung eines Geistlichen wurec gegen Erzbis.voiMelchers aus lOMTHlr.Gcld- strme eventuell 10 Monate Geiängnih erkannt. Ferner wurden verurthcilt, Der bereits stirnmal bestrafte nnd „gesperrte" Nector Liasmec zu Bergheim zu 50 Tblr. evcut. ft Wochen Gekängnlß. und der ebenfalls «aefpertte- und schon me-rmal» bestrafte Rector Gerhardt» au« Ründeratd zu IftODi lr. evcnt. 8Wo,h«»Geläng »iß. Lst einzelne FcUIe batte für letzteren der Vtaatsamvalt auf dem Kerbslvck. Auch hat die Ve, steigcrung dcrKdcgcustänbe statt, gefunden, welche dem Erzbischof Bleichers wegen der rechtskräftig gegen ihn erkannten, sich aut 15G> Thkr. belaufenden Geldstrafen avacpfändet worden waren. Der Erlös aus fämnitlichen Piand- obsekten betrug etwas üdcr 400 Thlr. Wie die „Elsässtsche Eoirefpondcnz" meldet, hätte derEkeruS von Ltrahburg eine angeblich mit 50 Unterschriften versehene Adresse a» de» Rcichstagsakgevrdnctcn Tentsch gerichtet, in weicher die Untcrzclchncr ihre Zustiinniung zu de» von Tcutsch vertretenen Grundsätze» aussprcä'c» und 2lllcS dcSavouirc», waS in der Absicht, die Tragweite ver von demselben in der RetchS- tagS-Sitznng vr'm 18. d. abgegebenen Erklärungen zu verringern, gciprvcl'e» ivurdc. Oesterrcict». EI» »ngarlschrS Provinzblatt erzählt: Ein In brr Gemeinde Idvarnok, i», Torontalcr Eomitair, sctzhaiterWlrth war mit seiner Gattin in Streik gcrathcn unk wollte dieselbe tbällich mißb-nitcln. Die Frau kamtte den jähzornigen Eharackrr tbrrs Gatten, floh aus dem Zimmer und kam am sein wleber- voltes Ruir» nicht in dasselbe zurück. In stimm Zorn darüber nahm der Rasende sein dreijähilges Kind nnd schnitt demselben »üt einem Küchcnnicsscr rcn Kopf ab. Nach vollzogener Tdat begab er sich in dav Gcnielntcbauö und crstattrte die Srlbst- anzcige. AIS man den Unmenschen fragte, warum er sein un- schnlbigcs Kind ermordet habe, gab er zur Antwort: „Ich glaubte, taS Klub werde schreien u»b auf bas Gejammer wcrdc die Mutter brrbeicllen, tann patte ich diese umbrlngcn können." Im EouittatSgekäugnisse sicht nun der Mörder seine» Kindes der Strafe entgegen. Franlreiet». In der Sitzung dcS AusichusscS iür die kaiser liche Eivilliste fand eine iiitcrcssanle Diöcussion statt. Der 2id »riral Iaurös, welcher als 2idjutant des Admlralo tzharner der Plünderniig des Soiiiincc-Palaslcö des Kaisers vrn Ehina bri- wol'ntc, gab üder dieses Ereignih sehr genaue ?luischlünk. Der Sommer-Palast war von einer» Walle umgebe», der ungeiähr ft Stunden im Umkreise batte. Die Franzose» waren die Erste», die vor demselben ankamc» und lagerten arihcrhcilb des Palais das von dem General Eouiin de Montnribcin (Palikav) und sti neu Oistzicren briucl't wirrte. Der Palast, ein wahre» Fecnstün aus „Tausend und Eine Nacht", war mit Reichthumcr» angc stillt. Am folgende» Tage drangen die Truppe», welche von ten Reichtbümcr» Kenntnis, erhallen Hallen, ungeachtet der An sireiigriiigc» dcö Generals Palikav in den Polasl ein. Zuletzl erst gelang es, »war nicht dir Pstiiidcrnng zu berhindcr», aber doch a»> 2 Biann per Eompagnie zu beschränken. Es gcschai »u». dah man für de» Kai,er. für de» französischen Bvl>chcrftc> nnd den Ober-General wertbvollc Gegenstände bei Seite legte, »erst nach der Plünderung dcluchtc der Admiral IauttS dc» Palast: sti» Her» b.ntcte, als er eine prachtvolle BIblivtbck vcr- n'üsler ,ab. Man hatte sic angrncät und ihre Trümmer ertzeurc» reu Palast; »>a» fand nur I.NW.OOO Fr. Geld, aber »ran konntc die Ke icr nicht durchsuchen, wo ohne Zweitel die Schätze dc( Kaisers von Ehina verborgen waren. Der Admiral Iauns der » ebi stihltc, wie mißlich eö ist, wenn die Franzoicn nach der Plimdcrung und Zerstörung dev clstncsischcn Soninrer-Palastck von der Barbarei der übrigen Völker spreche» wollen, fügst vliizu, daß die Plünderung und das Verbrennen der Somincr Reiste»» des Kaisers von Ei'ina nur Repressalien iür tic Grcunaiiikctten gewesen seien, mit welchen d e Ehincstn die sran »önscl'cn Parlamentäre dcdandclt bättcn. »stach Iaurev wurde Eori on vernommen, welcher a» der Installation des Museums von PierrciondS mttgcarbcistt bat. Er erklärte, „daß cs u»gc hcncrlich sei, zu b.'haupten. das A incstststc Äirn'cuni bestehe nicht ans Knilstgcgcnstäistc,,." Ein Beschluß Ist von dcr Eoniinissiou noch nicht g: aßt worden. Schwei». Ti« Regierung hat taS noch ii» Berner Jura bcuneliche '.Nttitir »urückzuziel'cn beschlossen, da Ruhe und Ord nung auscheincrid kort wieder hcrgcsiclit sind. Italien. GS drstiligt sieh die einiacS Aulstht» erreaende Na.l'eici't, daß General Lamarmora am 4. k., a» dcmielbcu Tagr. an weicher» er in dcr Kammer seine Entlassung ciurcichte, de», Prärecien vo» Floren». Marchew Plontczcinolo, seinen großen vrcußischcn 'Adlcrorkcn, der Ihm verliehe» ivordcn war, als er l'stl nach Berlin gesandt wurde, zugcichistt l at, damit dieser ilm dem R inlstcr rcS Auswärtige» und jener der preußische» Regie rung »urückrrstatte. Nachdem der Gcncral durch tic Bismarck stben Anklagen, daß er Acicnslückc nmgcäiitcrk nnd gefälscht, in ticistcr Seele erbittert worden, wnr ihn, aber diese einfache Znrück- crstaktung noch nicht genug; er verlangte, daß der Prciicct einen Juwelier ritten laste, rer amtllcl' bestätige, daß die Brillante» an drin Grosttren» des preußische» Ordens nicht umgckcirischt und nicht gcralichl leien. Der Juwelier kam und gab sein Gutachten ab, daß d e Brillanten nicht gcsäftcvt seien und de» lingetähren Werth von 15» - Ill.ixro Francs habcn. Einige Personen von Gin fluh bemühen sich, den General von der Zinückicndung abzu- hringen; o» eS ihnen gelingen wird, weiß »icr» noch nicht. V»Q»»»S»», »8. AkNiliktoil. ff Am . >.»Slag de» 25>. Februar waren sämmtliche drei Theater DrcSdcnS übcri'üllt. Am A l t st ä d t e r Hostheastr gab man den „M askenba11" von Verdi. Herr Riese war gl,n- rrnd tiSponict und nicht rnindtr »and Frl. Proöta stürmischen Bestall. Hr». Wa tz I a w ist. dem neuen jungen Bariton, gc- bühit taö Lob. daß er trcm llimol'lscino, >»» die vollbcsctztc Oper nicht zu stören, nicht absagst, iontern tnpicr seine Partie auS- iührte. — In Nenstabt erfreute Frau H rb >vig RaabeIn „Gleich u»v Gleist," und in tcn „Hagestolzen" — zwei ihrer Force»ollen. Aust, hier icin lccrcr Platz so wctt daöHauö reichte u»b ciubusiciststchcr Beiiall. — Im Aics > dcnztheater endlich wurde ,natürlich) „Mein Leopold" gegeben. Besuch unb Bestall wie oben. Blag man cs als Zeichen der Zeit bedauern oder ent schuldigen, dah sich bas össcnllichc Interesse der 7 rag ödie av- gcwcndcr bat. die Tl atiachc besieht und mit ihr muß gerechnet werden. Unsere Zeit ist rasch, nervös, ernst, alle Verhältnisse gleichsam in angcspanntcslem Zustande: daher mag meist die Vorliebe litt leichtere UnterEiltiing im Theater, vaö Lzcdnrsnlß nach Heiterkeit rübre». Wohl giebt cs eine stille Gemeinte: die hcranwachscndc Jugend und der sogenannte Mittelstand, bei wel chem das Bedürft»!» nach tragischer Poesie vorhanden Ist. Die se» die grotzcn Glattster zugänglich zu mache», ist I» Easscl, Wiesbaden, München ». s. w. dcr Sinn ermäßigter Eintritts preise iür die Tragödicnabcnvc. Das V c rg » „ge» mag be steuert werken so Post, wie man kan». Die Bildung hat ei» Anrecht aus Rüstsicht, ans billige Popularlsirnng nnd eö licht zu hoffen, daß ln dieser Richtung die geplante Ermsthlgung rcrEin- trittsprcisc artt de» 4lesnch tcS criisicn Scharrsplelö belebend ein- wirke. Für die Kunst, iiir vic Künstler und iür die lilcrarischc n»b ästhetische VolfSerzichuiig wäre dies dringcnb zu wünsche». ff Frl». El. PrvSka tritt vor ihrem Urlaub, Sonnabend den 2i>. dS., »»»r letzten Male ialv Mignons in Dresden aus. ff Der Neustädtcr Ehorqrsangvcrein drallste am Montag unter Leitung »rincs Ehormeislrr«, Herrn Fr. Reichel, ein Neniabrvlicd vo» Schumann »nb re» l. Thcil des Oratoriums,.Paulus" von Mcndclvsohn i» gclrmgenstkr Weile zur Aufführung. Ein zahl- reiches, gewähltes Publikum spendete wohlverdienten reichen Brnall. ff z.xnte Abend 7 Uhr isttt im Saale des Hotel de Sare Chevalier de Zaber zum Beste» dev AlbcctSvereinö über seine n, ncmonijche Mcthode zur Erlernung der Ge schichte und LItcratrir einen Vortrag. Man hört Vieles gegen diese Methode, aber auch Manchcö dafür reden; so dürste rv wohl nicht ohne Interesse sei», die Ausführung »mV Begründung der selbe» vo« ihrem Erfinder zu hören. ff Die letzte diesjährige Trio.Soiree der Herren Mollsuh, Seel man» und Bürchl findet Montag, den 2. März, statt nnd enthält alS interessante» Novum rin Horn-Trio von I. Brahmv i Op. 40s. ff Gestern Vormittag ist dem hiesigen Etablissement der Kaps' sche» K. Hos -Pianokorte - FabcIk die Auszeich nung zu Tbell geworden, daß S e. »M a f. König Albertsie mit seinem Besuche beehrte. Mit sichtlichem Interesse »nd mit Freude nahm er Gelegenheit, sich alle Arbeitslokalitäten anzu- sehen. in denn, über ftoo Menschen thätig sind, um die berühm ten KapS'schc» Flügel und PlaninoS, die ihren Weg derelts fast übcr die ganze Erde gestruden haben, herzustelle». Nnv waS und wie viel wird dort gearbeitet! Gestern waren gleichzeitig nicht weniger als ftlll Instrumente >n Arbeit, eine Summe, die im- d wohl aus Jeden wirkt. Herr Kap» könnt» nicht vhn» dlge Rührung im Vcrlaaf der Unterredung, dir der König t» ,r lxkanntc» IlcbcnSwäwtgen und «utsellgeu Wels« führte, uk die Ausdehnung und veeeutung de» Etablissements htmvrt- lrnd, sagen: «Da». Majestät, ist der Segen Ihre« Handgeld«»!" Denn das erste Instrument, welche» Kaps verkaufte» hat ihm der damalige Prinz Albert adgenomme». Während der König hi»- oufstleg biS in die höchsten Räume de» Fabrikgebäudes und häu tig seine Anerkennung kundgegcben satte, drängte r« die Arbeitet, rer Freude über den kbnigllchcn Besuch Ausdruck zu geben unb so batten ste sich am gute der Treppe inoorporo ausgestellt. AlS er hrrabkani, begrüßte ihn einer der Arbeiter unb brachte „dem König »Albert von Sachsen, dem Pfleger und Schützer vaterlän- ttschcr Industrie und Künste" ein dreimaliges Hoch auv. tn wel che» begeistert Alle elnsiiminten. Er dankte freundlich und sprach mit mehrere» Arbeitern, darunter mN einem, dessen kn-mme Körperhaltung von drei auf dein Schlachtkelde empsangenen Schüssen verrührt. Auch die Prlvatwohnung deS Herrn Kap» beehrte Se. Malestät. Hier erwartete ivn die Kammcrvlrtuosln Fraul. Mary Krebö und spielte aus seinen Wunsch auf einem neuen der beliebten kleinen Salvnstüael eine LIßt'sche Rhapsodie, einen Satz von Schumann und den Türkischen Marsch vonBeet- rer Bearbeitung ' " " - - Hoven in von Rnblnstein. Nachdem der König g . , aust) terKünstlerl» herzlich getankt, nahm er wiederholtGelegen- hrit, Herr» Kaps in huldvollster Weise die Anerkennung für sein Strebe» und Wirken unb die Freude über sein in derThatgroß artige» Etablissement auvzudrüsten. Der Besuch tcS Königs währte ziemlich lange und alö er davon fuhr, blickten Hun derte von tüchtigen, wcrkthätige» Menschcn dein sreundlichev Monarchen nach. ff Im Sächsischen Kunstverein aus der Terrass« «nd einige hübsche Bilder ne» auSgestcllt. Namentlich ein See- slück deS Rüsten Aivasowokv nutet der treffliche» Stimmung und g.tte» technische» Auölührung wegen verdiente Ausmerksam- ftit. Zwcl Bilder eines tzlcr in Dresden aufhältlichen MalcrS Knoll, Tiflis und das Thal des Tereck am Kaukasus, sind so wohl dem Gegenstand nach, wie auch in der Behandlung der Farben vo» eigenem Reiz. Von Thomas ragt ein Bildchen hervor: Eypressengruppr inr Garten dcr Villa d'Este. — Agua rellcn von Proi. Hahn bieten sehr hübsche Archltccturen und , ,ür Actlonaire doppelt sst ätzbar» ei» von Wunderlich schr iaubcr gemaltcS Conteriri des Feldschlößchens. VonProf.Kietz ist die Büste des vcrttrrbenc» talenlvollcn Gomponlsten Plcriv» luSgcstelit. Für die Kunslgcwcrbc uiid Arst'Itcctcn ist eine Samm lung Photographien von Pegraisi in Verona, Details Italienischer Oriiamcnlik ciitpaltcird, von i-obcin Intcrcstc n»d practisch-srust't- barcm A erthe. — Slnschließend a» die VcreinSauSstellung hat ovie erwähnts der Staat Nachbildungen jener Krmstwcrkr auo- zcsicllt. welche auS dem SraatSfonv innerhalb unseres Lande» geschaffen worden sind. Die Zeit, wo die Kunst ans demokrati schem Wege üppig blühte, ist voibci. Seit dc» Griechen wartet man aui die Wiederkehr jener Tage, wo jeder einzelne Bürger, icke Evmuiunc rc. Kunslhcbnrstiissc genug besäße, um die Kunst icbenkrästlg zu erhalten. Aber — die Knnst onlt allerttallllg AliSiiahme der Musiki ist arisioiratstch geworden. Begabte sten und kr itige Staatkwcscn habcn taS tbun müssen, was .'lllgemciiiheit nicht mehr zu leisten vcrmochtk. Freuen wir unö, laß Sachsen uutcr de» 'Ltcrcitcn »eucrdings mit gebührendem cscwlclst sür die Kimstpflegc ciiitritk. Früher waren 20M, 5i^>0 Thaler StaatSgcltcr iür tic Kunstzwecke disponibel. Der frühere Landtag gewährte, die Ersprießlichkeit deö Wirkens einschend, io.oo«» Thaler. sind wer die seine» Ornamente, Malereien und Bauwerke betrachtet, welche jetzt hier ausgestellt sind: die Tcr- lasscngruppen, das Blldkcnkmal aus Johanngeorgenstatt. die Friese a»S dem Leipziger Museum und an die hundert höchst oerliensilist,e nno tbeilö bostwollendete Eiuzelvarstellungen, der wird mit Bcsricclzu ig vernehmrii, daß endlich jetzt 20,«XB Thaler <ür tleic» still u tt s genSreist' wirkenden Fond bewilligt wurden. Auch kaS Denkmal iür Albrecht tcn Beherzten in Meißen (Ent wurfs ist voihan n und erleichtert die Kritik. ff Prosts,or Ioiei Joachim a»ö BcrNn ist in London -ingclronc» und wirkte in einem Eonccrt im Krystall-Palast in Sycenbam mit. R r gciciertc Virtuos wurde stürmisch begrüß! und »all, dem Vortrag einiger Piecen mit Applaus überschüttet. ff Gonnot hat ein neues Orchester- und Vokaiwerk, be- litclt: „Das Meer von Gattläa", romponirt. ES behandelt das -Wunder deS VcsänstigeiiS dcr Gewässer. KrrmischteS. * London, 7. Februar. Die Station West-Dravkon an der Arcat-Western-Bahnlinle war dcr Schauplatz eine» surchtbarcn BahininsallS, der indessen glüstllcher Weise nicht so viele Verluste an Mcnsctte»ltbcn zur Folge hatte. alS man Anfangs befürchtete. Ter Ecnrlcnug von Epcker nach London, welcher der schnellste Zna in der Welt sein soll, kam während deS gestrige» Nebel« in EM,Ion mit eincm Güterzugc, wodurch nicht nur die prächtige Lorvmotive des Eouricrzugcs zertrümmert, sondern auch mehrere Waggons desselben vom Gclctte geworfen wurden. Kaum war der Zusammenstoß erfolgt, nnd hatte man Zelt, durch Signa r an rme Sperrung der Linie zu denken, als schon ein neuer Lon doner Zug In voller Hast herlcisanstc und in den bereits zertrüm merten Zug subr. Die Locomotive wurde ebcnsalis beinahe gänz lich vernichtet unb einige Wagen umgcstürzt. Ader merkwürbigrr Wette wurde kein Passagier getödtek. Ein Schaffner deS Zugs aus Eretcr wurde tobt vorgrfundeu und mehrere Personen habcn furchtbare, vielleicht tödsliche Verletzungen erlitten; die Marguise von Anglescy lost nach einem Berichte im Sterben liegen. * Die „N. ir. Pr." schreibt über das Valttest am kaiserlichen Ho5e zu St. Petersburg: Lcr Ball fand im Eoncertiaale statt, während dcr große Balls.ial in einen Speiscsaal verwandelt war. Am der längs beiden S-ttrn laufenden Galerie war baS Buffet ausgestellt. Rückwärts deS Eoncertiaaleö befinden sich mehrere Säle, worunter der berühmte Malachitsaion, desscn Plafond von Malacbitsäulcii getragcn und in dem eine Ricscnvase ausgestellt Ist. Einen geradezu scenhaitcn Anblick bot dcr Spciseiaai, als die Naststunde gekommen war. die Flügclthürcn der bis dahin geschlossene» RIcsenräume deö NttolciilaalcS sich öffneten und beim Klange eines Marsches die höchsten Herrschaften an ver Spitze dcr Gesellschaft sich »um Souper begaben. Es war ein taghell beleuchteter Palmenhain, den man da betrat. Große Krysiall- Luster warfen Massen von Licht nach allen Seiten. Jede Palme war von einem runden glänzend gedeckten Tische umfaßt, aus dem sür je zehn Personen scrvirt wurde. Der Kaiscrtlsch, an dem olc allerhöchsten Herrschaften soupirten, war ringS um eine riesige Earioda Griva (eine Palmcnart) auigeschlagcn und mit einem Bliimenplateau zur Hälite bedeckt, weiches in reizendsterFarben- abwechöiung vo» natürlichen, in mattgrünes zartes MooS gesteck ten Blumen geformt, ein lebendiges Blumcntischtuch cffectvoll darstelltc. Die schweren und rcichgetriebenen Silberaussätze aller »Art waren mit Jagd-Embleme» geschmückt. In allen Ecken des Saales war aus rolbbedecktcn Riesenbuffetö der alte und neuere Silbcrlchatz dcö WintcrpalalS zur Schau ausgestellt und entzückte die Kenner alter Goldschmictekunst durch die reiche Pracht seiner Arbeit. An dem Souper nahmen 740 Personen tbell. ' Opladen (Rbeinpr.». >7. Fcbr. Ein gräßliches Unglück ist hier gcicheben. Heute Nachmittag gegen halb 4 Uhr ist ein Thcii der In der Nähe von Opiaten aui der Bürriger Halde ge legenen Dynamit-Fabrik unter furchtbarem Krachen in die Luit geflogen. Dcr Luftdruck war so stark, daß hier In Opladen» wel ches ungefähr >5 Minuten von der Ungiücköstätte entsernt ist, die stärksten Häuser erzitterten, Fensterscheiben zersprangen, ge schlossene Tbürcn auistogen und dieKalkbcklcldung von denZnn- merrcckcn hcrabstcl. lieber dem Tannenwalde, der zwischen Op laden und dcr Fabrik liegt, loderte die Flamme plötzlich aus, bann stieg eine dichte Rauchwolke empor, in welcher zerrissene Breter. zersplitterte Balken weit umherfl ogcn. Die Haide um die Fabrik war mitTrümmcrn bedeckt, und waS daSSchrecklichste ist.Theile menschlicher Körper, zerstückelt und verkohlt, total unkenntlich, lagen umher. BIS welk in ten Tannenwald hinein fand man die Ucbcrreste ver Unglücklichen. Sechs Männer haben aus diese Meise Ihren Tod gesunken. Viele von den Mädchen, die In der Näh« dcr Erplosionsstelle die Patronen machten, wurden durch de» furchtbaren Luftdruck und die umherfliegenden Balkenstückt verwundet. Eines von diesen wurde sterbend nach Hause ge tragen. Der Anblick war berzzerrelßend. wie die Mütter ihre Kinder suchten oder wie die »Angehörigen der zerschmetterten Männer veraeb-ns au? den umbrr zerstreuten Ueberresten ihre
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)