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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.07.1928
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1928-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19280717014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1928071701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1928071701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-07
- Tag 1928-07-17
-
Monat
1928-07
-
Jahr
1928
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.07.1928
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Nr. Z3S Seite 2 lehne» könnte. Aber ,vaS hätte eine solche Ablehnung, dt« sich wahrscheinlich auf eine rabultsttsche Auslegung d«K>Ner» tragstextes ^leistet Deutschland allen Verpflichtung«» G«, nitgc ...) gestützt hätte und auch künftig stütze» wird, schade» " ' Strnt tragsauslegung, der jetzt doch entbrenne» wird nutik .../ stztzsVW,» v. könnend Im Gegenteil, der juristische Streit Uber di« Ver« schon «tz» letzt >>«». eutv-, ed. war« vor bald zwei fahren entbrannt und vielleicht sch»» ledigt. Denn die einzigen deutschen Verpflichtungen bei dieser Debatte Überhaupt nach in Frage kommen sind die ReparativiiSverpflichtunge land hat ein volles Recht, zu erklären, bah es durch die nähme und Ausführung des Dawes-Planes diesen öi«r- pslichtuiige». wie es der Artikel 431 verlangt. Genüge leistet. Möge die Gegenseite das Gegenteil beweisen. Auch der bloße Versuch oder die Drohung, diesen Beweis >u erbringen, kann vor objektiven Beurtetlcrn, die Vertragsterte zn lesen verstehen, nichts anderes als den mangelnden Willen zur'Verständigung und die Tatsache offenbaren, dag wirklichdaS deutsche Volk seit Locarno sich in Illusion und Irrtum be findet. Denn gerade ein ausgesprochenes Organ der Rc- giernngspresse, der „Petit Parisien", hat gleich nach der Re» giernngserklärnng zu diesem Artikel 431 des Vertrages von Versailles ausgesührt, erst wenn der Dawesplan revidiert lind die Endsumme festgesetzt, wen» die Dauer der Jahres, zahlnngen genau geregelt und sichere Garantien für die Durchsiihrnng dieser Zahlungen vorhanden seien, erst dann tonne davon die Rede sein, dag Deutschland in bezug aus die 'Reparationen seinen Verpflichtungen „Genüge leiste* und „niemand", so fügt das Regierungsblatt hinzu, „soll sich e i n b i l d e n, dag wir Deutschland die F r i st c n s ch e n k e n w erde n, die noch bis zum Ende der Besetzung lausen, ehe wir versichert sind, dag die endgültige Regelung des Dames-Planes stattgesunden hat. und zwar nicht nur zu Deutschlands, sondern auch zu unserer eigenen Befriedigung." Plan sollte aiinehme», dag dies deutlich genug sei. Durch die Ablehnung des deutschen Rechtsanspruches auf Räumung wird erst — und daS ist bewngte Absicht und Taktik der fran zösischen Diplomatie — diejenige Atmosphäre erzeugt, in der man Deutschland haben will, die Atmosphäre des .1 n h Handel s. Die ganze Frage wird damit auf ein anderes Gebiet geschoben, aus das Gebiet des Geschäftes, und wohlgemerkt, auch die ganz wenigen Linksstimmen der fran zösischen Dessen tlichkeit, die überhaupt einer früheren Räumung das Kort reden, verlangen ausdrücklich, dag man ans deni besetzten Gebiet ein Tauschobjekt machen müsse und drängen nur darum ans Beschleunigung der Regelung, mell dieses Tauschobjekt mit jedem Tage an Wert cinbüßt. Von dieser Seite wird auch jede Zwtschenaklion und Zwischen, lösnng, wie sie in diesen Tagen in Berlin lanciert wurde, nämlich die unentgeltliche frühere Räumung des Brücken kopfes von .Loblenz unter Zurückstellung der Frage der Räumung des Mainzer und Kehler Brückenkopses abgelehnt, und ein pazifistisches Blatt wie die ..Volants" begründet dies beute damit, dasi Geschäft Geschäft sei — cko nt «los —. Auch selbst die bloße frühere Räumung der zweiten Zone, so wird hier dargelegt, könne nicht geschenkt werden, sondern nur erfolgen, wenn vorher — gemeint ist frühestens aus der Septemberiagung des Völkerbundes — die Frage der Militärkontrolle am Rhein befriedigend gelöst sei. Wenn nicht die bekannten „ölömanG stablss", will Helgen eine ständig im Rheinland sitzende alliierte Kontrolle, zu erreichen sei, so müsse mindestens das Snstem der Investigatio nen so genau geregelt sein, dag es im Rheinland jederzeit tadellos funktionieren könne. „Es ist ganz unnötig",' schreibt das pazifistische Blatt, „ans der Grundlage der Erklärungen des Reichskanzlers Müller diskutieren zu wollen. Niemand in Frankreich, abgesehen von einigen unverantwortlichen Elementen der änsicrstcn Linken, würde eine Regierung unterstützen, die die Besetzung anfgcben würde, ohne dem Lande in diesen zwei wesentlichen Punkten ausreichende Gegenleistungen zu verschasscn, nämlich ll e b e r w a ch n n g der entmilitarisierten R h e i n l a n d z o n e und Bezahlung der R e p a r a t i v n e n." Das deutsche Recht ans frühere Räumung, und zwar aus unentgeltliche Räumung wird nur dann Aussicht haben, sich dnrchzusehen, wenn es von der deutschen Regierung und ihren Diplomaten in den in Betracht kommenden alliierten Hauptstädten ohne jedes weitere Schwanken, ohne Annahme irgendeiner Bor- und Zwischenlösung mit eiserner Konsequenz und nach dem Grundsatz dnrchbehauptet wird: Lieber gar keine Lösung als eine halbe! Abgesehen davon, das, die Ausführungen der „Dolontö" zum Uebcrflnß beweisen, daß die französischen Pazifisten znm Unterschied von den deutschen immer die nationalen Forde- alle«, auch ihr» rungen die unzweide rungen des so»! Propheten der _ ahleu viel mehr PazsfiSmus voranstellen, zeigt >g der aube-ttzolitischen , Ford«. .. ,,,ichSkach»l,r«l daß di« Gutwetter. Sml!«»» vor und nach den Reichstags. und sich ».da, Liek emagogie als Politik getrieben rvphete» «Wiesest habe». Unter den Gründen »«Ist «» einer, der hier in Frankreich^viel. hat und der gerade aus den de« Versailler Vertrages und fällt »ung ist «« tinei IsteM Gewicht hat die ganze Basi« t Vertrag steht sei nde. »rltnde, m-gen sie zehnmal für da» französisch« Volk und r «egierung bi« größte Rolle spielen Politii » aarlngeretz' der offiziöse „Temps" hat rS für nötig gehalten, eder- hervorzuheben, „daß Deutschland den Weltkrieg einen '-eabsichttgten, vorbereiteten Angriffskrieg entfesselt habe, daß seine Schuld an diesem Kriege ausdrücklich fest W . Übet Alt. Ster zeigt sich, haj aus einer Lüg« beruhen damit für die Politii Kein geringere« 'R gestellt worden sei und daß seinen Krieg verloren habe, e« darum, naei auch all den B »er» es diesen «lngungen dcS Bert» jetzt eu der «ft. von non Versailles unterworfen worden sei. Wirb man Uschland glaube» «ollen. Kriegsschuld zukömr" Standpunkt, so wie tlj nburg t» seiner >^lac Wnrlsskn hat, nt h° -'s ge> chweige» «in^chlasen wird dlr andere Part« dies annenbchjgred« i immer wied in einer ne I «» ist aan rtesLschuldltt auch che vedeutu», wie töricht cs eichvpräsidc», luo tr» <n r Gr- « „atva >r, zu Red die ander« Partei diesen Sam we«e». tz» diesem uns auserlegten Samps gegen die fchukbliig« „erben wir Deutsche aber nur bann Aus Erfolg -«Len. wenn wkr noch der Methol erungs. nutzlos, de» durch Still. Immer wieder neue« Lebe» er. ampf gesenkte Kriegs- nur D ethode hanlleln: Die best« Abwehr is> ivenn dem Drachen der Krieasschnldlü küniren, die Hoffnung auf den Tag der Befreiung schmettert wirb, wird dt« Hoffnung ihr Haupt erhebe» nSsicht n»s bewährten strategischen ist der Angriff. A»r e der Sops zcr- der Befreiung vo» den Ketten von Versailles. lei. Freucheu verlang! ehreugerichlltche Anlersuchung. lDrahtmcldung unserer Berliner Schrlstleltung.j verlt«, 16. Juli. In Ergänzung unserer Meldung über die von schwedischen Kreisen vorgeschlagene UntersuchungS- kommission des Völkerbundes zur Untersuchung der Nobile- affär« wird jetzt von dem bekannten dänischen Polarforscher Freu chen, der vor einigen Wochen an dem internationalen arktischen Kongreß in Leningrad teilnahm, ei« internationales Ehrengericht verlaugt. vor dem sich Nobile verantworten müßte. Dieses Ehrengericht müßte vor allen Dingen drei Fragen klären: 1. War Nobiles Lustschisf überhaupt geeignet, diese Expedition auSzusühren? 2. Sind NobilcS Dispositionen nach dem Unglück richtig gewesen? U. a.: Durfte er seine Mannschaft als erster ver lassen, etwas Unerhörtes in der arktischen Forschung? S. Hat er durch seine unrichtigen und einander wider sprechenden Erklärungen bewirkt, daß die HilfSexoediiionen entweder in Gefahr gekommen sind oder unnotwcndia ver- teuert wurden? Der Flieger Tschuchnowski geborgen. Bericht des Geretteten. Kowno, 16. Juli. Wie aus Moskau gemeldet wird, ist eS dem Eisbrecher „Krassin" gelungen, an die Notlandungs- stclle des Fliegers Tschuchnowski lieranzukommen. Oslo. 16. Juli. Wie aus Spitzbergen gemeldet wird, be finden sich der russische Flieger Tschuchnowski und seine Begleiter sowie die von der „Vraganza" aus zu ihrer Entsetzung entsandten Italiener bereits an Bord, des Eisbrechers „Krassin". Wie aus Moskau gemeldet wird, bat Tschuchnowski kurz nach seinem Eintreffen dem Expeditionsleiter einen Bericht erstattet. Danach hat er während seines Ansenthaltü ans dem Packeis nach Malmgreens Leiche gesucht, diese jedoch nicht gesunden. In der ganzen Gegend habe man keine Spuren von Menschen walirgcnommen. Es wird daher an genommen, daß die Leiche Malmgrccns aus einer Eisscholle in unbestimmter Richtung abgetrieben worden ist. Die Sowjct- regierung hat für die Durchführung der Hilssexpcdition weitere .">0 00(1 Rubel bewilligt. Der Eisbrecher wird nunmehr In der AdvcntSbal Kohlen cinnehmen und dann die Suche nach Amundien und Alessandrini ansnchmcn. Gleichzeitig wird Tschuchnowski Erkundungsflüge unternehmen. Drei Fragen an Nobile. Die Suche nach -er Ballon-Gruppe. Erst Entscheidung der Dominien zur Paktfrage. Dann britische Antwort an Kellogg. Kabinetts»«, in London. — „Obscrvcr"-Kritik an Ebamberlain. London, 16. Juli. Wie Reuter erfährt, hat sich das Kabinett am Ende der vergangenen Woche mit der Antwort ans die Kellogg-Note beschäftigt. Ter Entwurf der Antwort ist bereits den Regierungen der Dominien telegraphisch über mittelt worden. Tie britische Antwort wird aber erst erteilt werden, wenn die Meinungsäußerungen sämtlicher Dominien in London cingetrvfsen sind. Berlin, 16. Juli. Nach Washingtoner Meldungen herrscht im amerikanischen Staatsdepartement große Befriedigung darüber, daß, nachdem die Berliner Re gierung durch ihre Antwort dem KriegSächtungspakte zu- skimmte, Frankreich und Italien auch zustimmend geantwortet haben. Nach Londoner Meldungen teilte Chamberlainim llnterhanse mit. daß die britische Antwort voraussichtlich am Mittwoch dem amerikanischen Geschäftsträger überreicht wer den würde. Wegen der zögernden englischen Haltung hat eine eng lisch c Z e i t u n g , d e r „O b s e r v e r". s ch ä r f e K r i t i k au Ehamberlain geübt. DaS Blatt betont. Chamberlain sei französischer als Frankreich. Chamberlain und Briand seien cuieinandergekettete und infolgedessen in ihrer Bewegungs- sreihcit stark beeinträchtigte Menschen, die Dr. Stresemann, der unberührt allein vorwärtsmarschieren konnte, daher an sich vorbeiziehen lassen mußte. Sollte England von Frank reich znm ersten Male derartig gehindert werden, baß die alle Gewohnheit, direkt mit Washington in 'Verbindung zu stehen, dadurch ansgegeben werden müßte, so würden die Ge samtinteressen des britischen Volkes darunter schwer leiden. Schließlich ist für Deutschland von besonderem Interesse, daß der „Oöserver" betont. England und die Kolonien dürsten sn keinen militärischen Konflikt zwischen Frankreich einerseits und Polen und der Kleinen Entente anderseits verwickelt werden. Presseecho zur Pariser Antwort. Paris, >6. Juli. Die französische Antwortnote auf den Kelloggvorschlag wird von der Mehrzahl der französischen Blätter bereits am Montag behandelt. Um die schärfste und a b l e h n e n d st e Haltung hervorznheben, sei die „L ibert s" zitiert. Das Blatt schreibt, mit mehr Ergebung als Be geisterung stimmen die Staaten dem Kelloggpakt zu, weil man einem so bedeutsamen Staat und einer so bedeutenden Glänbigermacht nicht gut etwas abschlagen kann. Wenn der Vorschlag zur Kriegsächtniig non Nikaragua ausgeaangen wäre, hätte niemand auch nur die geringste Aufmerksamkeit einen! so liebenswürdige» Phantasiegebilde geschenkt. Ter englische Innenminister ö'ick bat sich nicht gescheut, von einer Täuschung zu sprechen und ans die Vermehrung der amerika nischen Flotte hinzuweisen. Der „Demos" stellt mit Befriedigung fest, daß die französisch« Note das Recht eines jeden Staates aus fein« Ber. teidigung unterstreiche, daß weiterhin die aus dem Bölker- bundspakt entstehenden Berpslichtungen, die Abmachungen von Locarno sowie die französischen Neutratitätsvcrträge zu Recht bestehen bleiben. — „Journal d e s D ö b a t S" bedauert, daß die europäischen Regierungen sich nicht hätten aus eine ge meinsame Aiitivort einigen können. Man dürfe im übrigen die vraktischc Bedeutung des 'Vertrages nicht übertreiben. Der Wert des Paktes lasse sich nicht abschätzcn, bevor er nicht die Probe einer internationalen Krisis bestanden hätte. Spanischer Schrill in Washington. Washington, l6. Juli. Ter spanische Botschafter sprach heute im Staatsdepartement vor. um mit den zustän digen Referenten auf Wunsch seiner Negierung, die bisher nicht zur Unterzeichnung des Kelloggpaktcs aufgejordcrt wor den ist, den eventuellen Beitritt Spaniens znm Pakt zu er örtern. Hierzu wird von zuständiger Seite erklärt, daß selbst verständlich jeder Staat als Mitglied willkommen sei, daß man jedoch die Verhandlungen jetzt als abgeschlossen betrachte, und Aenderungen des Vertragstertes nicht mehr in Frage kämen. Den Ländern, die dem Pakt noch beitrcten wollten, werde bei der Unterzeichnung des Vertrages durch die ursprünglichen Vertragsteile Gelegenheit geboten werden, den Pakt gleichzeitig zu unterzeichnen. Politische Rundreise Denizelos'. lDrahtmrldung unserer Berliner Schriftleitun g.j Berlin, 16. Juli. Wie gemeldet wird, beabsichtigt Vcnizelos anschließend an die nächste Völkerbundstagung Mitte September eine Reise nach Paris, London nnd Nom anzutreten, um mit den Regierungen dieser drei Mächte, die für Griechenland besondere Bedeutung haben, nähere Fühlung aufnehmen zu können. Bekanntlich war Griechenland in letz ter Zelt stark In das Italienisch-englische Fahrwasser geraten. Es ist möglich, daß Benizelos wieder näheren Anschluß an Frankreich juchen wird. Sin neuer Pressechef. »Drahtmeldon, unserer Berliner Schrtftleltung.j Berlin, 16. Juli. Wie wir hören, dürfte der derzeitige Chef der Presseabtetlung der ReichSregicrung. Dr. Zechlin, von dem bisherigen deutschen Generalkonsul ln TemrSvar, Dr. Haan, ber den derzeitigen führenden Kreisen der Reichs- regierung nahestcht, abgclöst werden. Friede im Hause Ltinnes. Wie von der Familie Stinnes mitgcteilt wird, ist der Rechtsstreit zwischen Edmund Stinnes »nd Frau Hugo StinneS durch einen Vergleich, der alle Meiuungsverlchtedenhette« ausränmt, endgültig bctgelegt. Kowno, 16. Juli. Nach Meldungen aus Moskau Hai -er wissenschaftliche Leiter der Expedition des Eisbrechers „Maln- in". Wiese, der Sowjetregieruna telegraphisch mitgeteilt, da» e nach der Alcskandrini-Grnppe eifrlgst sorlaeictzt te Gruppe befinde sich jedoch nicht mehr dort, wo sie gin' die S>lk! wer«. ^ am Freitag abend gesichtet wurde. Gruppe nur dnrch Flugzeuge gerettet werden tö»»c. da der Eisbrecher selbst an die Gruppe nicht herankvmme» lönne. Der Eisbrecher gehe unter Volldampf vorwäns. Wiese betont, daß die Die große Geschlchlssiilschung von Bozen. Battlfti wollte Südtirol nicht. (D r a h t vre l d u n g unsrer Berliner Schristlcitu» »,s Berlin. 16. Juli. Aus Anlaß der Einweihung des so genannten SiegcSdenkmalS ln Bozen beschäftigt sich dte Prcsse erneut mit der Frage Südttrols. Dabei wird daraus aus- merksam gemacht, daß Italien ln den Krieg , ging, um das „Trento deTrieste" zu befreien. Dieses nationale Hoch, ziel der Italiener gelang. Wer den 3. November Kill, m Trient erlebte, mußte zu der Einsicht gelangen, daß nicht mir einige Jrrcdentisten dte Vereinigung dcS italienischen Sprach, gcbietcs mit dem Altreichc wünschten, sondern baß diesen ,chi- sauimenschlnb dte erdrückende Mehrheit des Trtenter Gebicics begrüßte, also gehörte das Sicgesdenkmal nicht nach Bozc», sondern tiach Trient. Das namenlose Land nördlich vo» Salurn aber wird besetzt, erobert — wenn man will und ent gegen dem nationalen Selbstbestimmungsrecht behalte». öS teilte sonach das Los Trtents im entgegengesetzten Sinne. Das Siegcsdenkmal in Bozen ist daher gerade aus diesem Platze eine dauernde Ertnnerung an einen Zustand, den man nicht herbeiwünschte. Wenn man ihn auch ans Grund der Machtverhältuisie erträgt. DaS SieaeSdcnkmal in Bozen ist daher ein Sinnbild des Mangels an Takt gegenüber den tzr- obertcn. Das Denkmal birgt aber auch eine historische Unwahrheit. In der Krypta beS Denkmals wurden die Urnen der drei von kriegführenden Altösterreichern liin- gerichtetcn Trienter Jrrebenttsten F. Cesare Battisti, Ftlzi und Chtesa versenkt. Es steht heute gewiß nicht mehr zur Frage, ob Batttsti und seine Freunde Hvchvcricücr oder Märtyrer waren. Der Staat, besten Staatsbürger >ie waren, den sie trotzdem mit der Waffe in der Hand de- kämpften, weil ihnen ihre Nation teurer war als der Sinnt ihrer Staatsbürgerschaft, besteht nicht mehr. Die altöstcr- relchische Geschichte erlosch im November 1018. Für ihr eigenes Volk sind die drei Jrrebentisten Mär tyrer. Was jedoch zu erwähnen nützlich ist und worin die historische Unwahrheit liegt, ist die Tatsache, daß die sterbliche» Ueberrcstc Battistis und seiner Getreuen in Bozen rnbcn, während Batiisti niemals der Eroberung Süötirols das Wort geredet hat. Batttsti war Nationalist und Jrredentist, ober niemals war Batttsti nationaler Imperialist, zumal er To- ztaldcmokrat war und in der nationalen Abgrenzung der Völker eine gewisse Frlcdensbllrgschaft erblickte. Batiisti hat das wiederholt schriftlich und mündlich bargetan, zuletzt in einem sogenannten internationalen FricdenSnermächtiiis, dod seine Familienangehörigen hochhielten, indem sie ihre ?,»- stimmung zu einem Battistidenkmal in Bozen verweigerten. Wenn baßer das Siegesdenkmal der italienischen Nation die Gebeine ihres Märtnrers aus dem Weltkrieg enthält, obwvbl dieser den Boden seiner irdischen Ruhestätte niemals ciobein wollte, so liegt gerade dar!» die historische Unwahrheit. Die verhin-erse Löwener SchmShinschrif!. Brüssel, 16. Juli. Der amerikanische Architekt der Noucn Universitätsbibliothek in Löwen, W a r r c n , hat sich ofsenkmi immer noch nicht damit abgcfundcn, daß die Universitäl-- behörden seine Inschrift auf der Frontbalustrade nicht an- bringen ließen. Sonntagmorgen fand man die neue Balu strade zerstört. Der bereits verhaftete Täter, ein Maurerpolier, gab an, i m Aufträge Warrcns gehandelt zu haben. Die Besatzung muß forl! Urteil im MaximllianSaner Besatzungszwischenfall Landau sPfalzs, 16. Juli. DaS französische Kriegsgericht verurteilte heute den als Urheber des Zwischenfalls in Maximiliansaue angesehenen Arbeiter Jakob Merz aus Nen- pfotz in Abwesenheit zu zwei Jahren Gefängnis und W Franken Geldstrafe. Von den weiteren bei dem Vorfall be teiligten Deutschen erhielten Walter Holzer aus Berg neun Monate Gefängnis. Joses Kiefer aus Neupfotz fünf Monate Gefängnis. Engen Momminger aus Karlsruhe vier Monate Gefängnis. Die Verurteilung erfolgte wegen Körper verletzung. fW. T. B.) Paris, 16. Juli. Im Natlonalrat der sozialistischen Partei Frankreichs setzte sich der Delegierte Gr baut» für eine rasche Nhetnlandräumnng ein, während der Parteisekretär PanlFaure erklärte, über dte Nhcinlandräumung machten sich die Deutschen heute wichtig, weil sie keine Gegenleistungen anbiet'en wollten nnd weil die wirkliche Räumung schon in zwei Jahien beginnen würde. Der Abg. Auriol war der Auffassung, eS sei gefährlich, unvorbereitet zum Rheinland- problem Stellung zu nehmen. Neuer Polenkerror gegen Deulsche. KönigShütte, 16. Juli. Gestern abend wurde In einen Garten, In dem die Ortsgruppe des Verbandes der Katho liken von Antonicnhütte ein Gartenfest veranstaltete, eine Büchse mit einer Sprcngstofsladung geworfen, die etwa ciclit Meter hinter dem Straßenzaun explodierte. Es wurde nie mand verletzt, da dte Teilnehmer des Gartenfestes sich i»> ent gegengesetzten Teile des Gartens aushtelten. Auch tn Eichenau wurde versucht, eine Veranstaltung der Deutschen Bergarbeiter zu sprenge». I» dem Vcr- anstaltiingslokal erschiene» etwa «00 mit Knüppeln bewgss- nete Angehörige des Ansstäiidischeii-'Verbaiidcs. Es kam i» Z»sa»i»ie»stößen, jedoch ciichicii alsbald ei» größeres Polizci- kominalido, das die Ansständische» vertrieb. Die Polizei- direktion bat aus die Ergreifung der Täter in Antvntenhütte eine Belohnung von S00 Zloty aaSgesetzt.
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