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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 26.09.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030926024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903092602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903092602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-09
- Tag 1903-09-26
-
Monat
1903-09
-
Jahr
1903
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t» 27. Kreis sRoßwein, Waldheim. Hainichen, Lebe ran): Geh. Hofrot Dr. Mehnert * - Dresden skons.j. 29. Kreis (Rochlitz, Burgstädt. Penig): Gemeindevorstand r> tzschj ng* -Göppersdorf skons), Stuckfabrikant Klemm- lkons.?^ ICH emnitz-Land I): Gutsbesitzer Maschke*- Wolkcnftein): Lehngerichts- !r H e y m a n n * - Großolbersdorf (kons). 5. »reis sJöhstadt. Oberwiesenthal, Scheibendem usw): gcrcchtsrat Dr. Kü h l in o rge n*-Dresden lkons.), Privatus Mohsdo« 30. Kreis Gablenz lkons). 33. «reis sZschopau. Lengefeld, beiitzer Heymann*. Großolbersd 35. »reis sJöhstadt. Amlsgcrichtsrat Dr. Kuh Emil B a r t h - Gelenau (kons). 10. Kreis lZwickau): Kohlenwerksbesitzer Klotz er*-Bockwa Ikon,.). —* Wie erinnerlich, liegt dein Stadtverordnetenkollegium gegenwärtig eine Vorlage des RateS über die Aendcrung der Gemeinde-Grundsteuer vor. Danach soll die Bemessung der Grundsteuer für bebaute Grundstücke künftig nach dem W erte. nicht, wie bisher, nach dem Ertrage erfolgen und außer dem die Grundsteuer auf den unbebauten Grundbesitz ausgedehnt werden lBaustellensteuers. Diese beabsichtigte Aendcrung hat eine Anzahl Mitglieder des Allgemeinen Hausbesitzeroereins ju Dies- den veranlagt, sich in einer Denkschrift an das Stadtoer- orönetenkollegium zu lvenden und darin das Ersuchen zu stellen, das Kollegium wolle der Vorlage seine Zustimmung nur unter der Bedingung erteilen, daß 1. für die mit Häusern bebauten Grundstücke die Grundsteuer nach wie vor nach dem Er- trage erhoben wird: 2. dieser Steuersatz aber um so viel er- mäßigt wird, als die nenciutzulegcnde Steuer vom unbebauten Grundbesitze einbringt: 3. bei der Besteuerung des unbebauten Grundbesitzes, das in landwirtschaftlichem und gärtnerischem Be triebe befindliche Land, sowie das zu Lagerplätzen und Werk- Plätzen dienende auf solange, als es nicht zu Baustellenpreisen verkauft wird, bei denjenigen Besitzen: nach dem Ertrage, wie bisher, versteuert werde, welche dasselbe in langjährigem unver änderten Besitze haben. — In der Begründung der Denk- schrift wird zu dem erstgenannten Punkte u. a. ausgeführt: „Je mehr einer Fläche am Hause hat, je weniger der Besitzer das Grundstück baulich ausgenutzt hat. desto mehr hat er im Ver- välluis zum Ertrage Aussicht auf Erhöhung der Grundsteuer. Weiter lst in dem Falle. daß die Mieten in einem Hause billig sind, die Wertbesleueruna für die Besitzer eine Hätte: von zwei gleich großen und mit dem gleichen Werte geschätzten Grund- «nicken w rd entweder derjenige Besitzer, der die Mieten hoch geschraubt hat, eine niedrige Grundsteuer zu bezahlen haben, oder der andere, der sich mit den billigen Mieten begnügt hat. eine unverhältnismäßig hohe Daraus geht hervor, daß die Vorlage an die Stelle des bewährten Alten nicht bloß nichts besseres Neues jetzt, sondern etwas minder Gutes und auch etwas, was anfangs gar nicht beabsichtigt war. Die Absicht, eine Grund- wertsieuer einzusühren, wurzelte in der Erkenntnis, daß die vielen Nindflächeii, die durch die ausgeteilten Bebauungspläne vom Werte des Feldlandcs plötzlich zum Werte des Baulandes empor gehoben wurden, nun wohl auch etwas zur Vorausleistung des Grundbesitzes beitragen und damit die jetzige Belastung des dau- rnden Hausbesitzcs ettvas entlastet werden würde. Sie ist geradezu kulturfeindlich, indem sie die Besitzer zu einer möglichst weitgehenden baulichen Ausnutzung ihres offenen Hinterlandes, so wie zur Erhöhung der Mieten im allgemeinen, und besonders auch in den .Fällen führen wird, in denen es der Besitzer aus Rücksicht auf die lange Mietzeir der bei ihm wohnenden Parteien bisher unterlassen bat. In beiden Fällen werden sich die Wohn verhältnisse verschlechtern. Die Vorlage scheint nun. damit durch die Aenderung auch aus den bebauten Grundstücken in finan zieller Beziehung etwas erzielt werde, daraus auszngeben, die Lnrusbäuser in höherem Maße zur Grundsteuer heranzu ziehen. als bisher. Die Leute, die in der Lage sind, sich ein Lurusgrundstiick zu halten, tun es.nicht, alle: sie verwenden ihr Geld sehr verschieden: aus Reisen, im Sport, an der Börse usw. Warum >oll nun gerade derjenige, der eine größere Neigung sür unsere Stadt bekundet, indem er sein Geld, anstatt zu spekulieren, hier sestlegt, sich ein Grundstück kaust und ein Luxushaus baut, warum soll gerade dieser besonders hoch genommen werden? Er schafft ein neues Steuerobjekt, er unterstützt Kunst und Hand werk, er verschönert das Stadtbild oder macht es vielgestaltiger, er schafft Arbeitsgelegenheit und bringt sein Geld auf nützliche Art unter die Leute! Und sind es denn diese Grundstücke, die Ser städtischen Verwaltung die meiste Arbeit verursachen? Das wird niemand behaupten wollen! Da erscheint es doch nicht bloß eine Unbilligkeit, eine Härte zu sein, wenn ein System cingeflihrt wird, das eine besonders kräftige Heranziehung gerade solcher Grund stücke zur Grundsteuer ermöglicht, sondern auch eine Unkluq- heit. Denn nicht bloß der Steuerbctrag, sondern hauptsäch lich das Gesiull, ungerecht behandelt zu sein, zieht vielleicht Folgen nach sich, die zum Schaden der Stadt dienen und sehr zu be- dauern sein könnten. Daß der Mietwert bei Luxusgrundstücken nicht >o hoch als die landesüblichen Zinsen des „gemeinen Wertes" iem kann, liegt zumeist an den größeren Gärten und Parks, wo- mit solche Hänier umgeben sind. Dieser Umstand kann aber auch nicht den Anlaß zu einer höheren Besteuerung bieten: ein mal sireven Gesetzgebung und Volkswirtschaft unablässig nach einer möglichst weiträumigen Bauweise, sodann tragen doch zweifellos d-ese Gatten zur Schönheit der Stadt und zur Gesundheit ihrer Bewohner bei: auch bringen sic dem Besitzer nicht bloß nichts ein, iondcrn er hat noch die Kosien der Instandhaltung zu tragen, wodurch wieder anderen Vcrd'enst zugeführt wird. Wo nament- lich die offene Bauweise vorgeschrieben ist, wo etwas reichlich parzelliert worden ist oder mehrere kleine Flurstücke zu einem größeren oere-nigt worden sind, hat die Bürgerschaft Ursache, sich dessen zu freuen. Durch die geplante Besteuerungsart wird geradezu eine Prämie daraus gesetzt, daß an die Stelle von Garien-Idnllen die freudlosen Mauern von Hinterhäusern treten. Und was hat die Stadt im Grunde genommen davon? Der reicl>e Besitzer, gekränkt durch die hohe Grundsteuer, wird sich vielleicht anderswo ansiedeln, seine hohen Einkommensteuern wer den e uer anderen Gemeinde zufließen. Wieviel außerdem andere Familien durch das verschwinden des so wenig steuerkräftigen Parkes zu ähnlichen Schritten veranlaßt werden können, ist nicht n lagen. Sicher aber ist, daß in das neue .Hinterhaus vielleicht 20 Familien einziehen, dis weder hervorragend günstig wohnen, noch sich recht eigentlich Wohlbefinden. Darf aber das Hinter- land nicht >n d>c>er Weise ausgenutzt werden, ist mithin die Möglichkeit, einen die Verzinsung des gemeinen Wertes deckenden Ertrag davon zu -ich«». anSg^chloffcn. so würde «S eine groß« Härte sei«, aus «neu solchen Teil deS Steuerobjektes dieselben Steuergruudsätze anwenden zu wollen, wie aus den Teil Iba« Ge- bäude), der diesen Ertrag gibt. Werden nun durch die Wett steuer schon die Luxushäuier mehr al» aerechtfettwt belastet und ist für die durchsclmittlichen, d. v. mehrstöckigen Miethäuser jede Mehrbelastung an sich und besonders jede Mehrbelastung zu ver- loerfen. die nicht un Verhältnis zum Ertrage steht, wie viel notwendiger ist eS dann, die keiner«» im Besitze minderbemittelter Bürger befindlichen Häuser, die kleinen einfachen Billen mit nur wenigen Wohnungen, die billigeren Ein- und Zwei familienhäuser. wie sie namentlich die einverleibten Vororte aus weisen, wenn sie auch in der alten Stadt ganz selten vorkom. men. vor einer Mehrbelastung zu schützen! Und gerade diese haben eine ganz bedeutende Erhöhung der Grundsteuer, eine Er höhung auf das Doppelte und Dreifache der jetzigen Grundsteuer, zu erwarten. Die größte Erhöhung steht aber den Besitzern der kleinen Häuser in der offenen Bauweise bevor. Die rubestimmungen lassen in diesen Vierteln nur eine beschrc -usnützuna zu, sowohl in der Grundfläche, als in der Gesc zahl. Viele von der gesamten Grundstückssläcke darf nicht haut werden: die übrigoleibenden Teile sind natürlich für immer ausgeschlossen, einen Ertrag zu bringen, der etwa einer Verzinsung des durchschnittlichen Preises pro Quadratmeter entspräche. Die Villen mit wenigen Wohnungen bringen keinen Mietertrag, der die Summe aus Baukosten und Baustellenpreis verzinst. Wer eine regelrechte Verzinsung solcher Hauser haben will — und dazu gehören mindestens 6 bis 6,2 Prozent Brutto —, der muß die Baustelle teilweise geschenkt bekommen, sonst ist es heute nicht möglich, diesen notwendigen Zinssatz zu erzielen. Denn von den Baustellenpreisen ist im Falle der Bebauung stets ein ge wisser Teil als verloren zu betrachten. Die Preise Lauen sich aber auf einer unnatürlichen Höhe, weil gewissenlose Spekulanten so viel mehr über den wirklichen Wert der Baustelle bieten, als sie hernach durch Prellen der Bauhandwerker wieder auszugleichcn gedenken. Hierzu kommt, daß die mindere Anzahl der Wobnun- gen in solchen Häusern und, was die älteren keinen Häuser in den Vorstädten betrifft, das vielfach vorhandene intime Verhältnis zwischen Besitzer und Mieter und auf Seite des Besitzers der Wunsch, das alte gute Mietverhältnis bestehen zu lassen, aus Seite des Mieters der Wunsch, keiner Mietzinserhöhung ausae- setzt zu sein, es verbietet, neue Lasten aus langjährig bestehende Mieten zu verteilen. Wenn die neuere Zeit mit Recht darnach strebt, die Wohnungsverhältnisse — Mietzins, Beschaffenheit, Be- nutzungsart — zu verbessern, so ist es ganz unbegreiflich, wenn ein Steuersystem geschaffen werden soll, daß den für den ruhigen soliden Grundbesitz — denn nur dessen Interesse haben wir zu vertreten, nimmermehr das Interesse der Häuser- oder gar der Baulandspekulanten — einzig gerechten und bewährten Maßstab des Ertrages beseitigt und an s^ne Stelle eine Einrichtung seht, welche gerade diejenigen am härtesten treffen wird, die schon durch die modernen Bauvorschriften am meisten beschränkt und belastet sind." — Zur Baustellensteuer spricht sich die Denkschrift mit den bereits oben angeführten Einschränkungen in zustimmendem Sinne aus. —* Der Marburger Bakteriologe Geh, Medizinalrat Prof kulosebekämpfung befaßt. Vor den Deilnehmern der Naturforscherversammlung in Kassel hält er heute einen Vortrag, >n dem er über die Ergebnisse langjähriger Untersuchungen be- richtet, die er und seine Mitarbeiter angestellt haben, um die Be dingungen für die Entstehung und Verhütung der tuberkulösen Schwindsucht klarzulegen. In diesem bemerkenswerten Vortrage, der bereits gestern in der von Geh. Rat Prof. A. Eulenburg und Prof, 'Dr. Jul, Schwalbe herausgegebenen „'Deutschen medizi nischen Wochenschrift" zur Veröffentlichung gelangt ist, kommt Behring zu folgenden Endresultaten: Angesteckt durch Tuberkel bazillen wird fast nur das Kind, in der Hauptsache der Säug ling. Der Erwachsene nur. wenn der Verdauungsapparat nicht hinreichend funktioniert. Die Ansteckung erfolgt beim Kinde in den allermeisten Fällen durch tuberkulöse Kuhmilch, Es gilt also vor allem, die Kühe gegen Tuberkulose zu impfen, und hierzu hat Behring das Verfahren angegeben. Milch von also geimpften Kühen aber ist nicht nur tuberkclfrei, ^sondern enthalt sogar Schuhstoffe, die sich beim Genüsse der den Menschen übertragen. Endlich Tuberkulose lmd Schwindsucht ein gro bazillen führen nur in bestimmten Fällen, d, h. sobald Ernährung, Verdauung usw, ufw, ungenügend sind, gleichzeitig mit anderen Ursachen zur Schwindsucht und damit zu friihzeitiaem Tod«. — An einem Tuberkulose-Heilserum für den Menschen arbeitet Prof, Behring noch, er will jedoch zunächst noch seine Erfahrungen iammel», bevor er es andeien mitteilt. Er erkälte jedoch, er lieg« die gut gegründete Hoffnung, daß die Verhütung der Schwindsucht bald möglich sein werde. Er hoffe durch eine zweimalige Einsvritzung eines unschädlichen Impfstoffes einen durch da- ganze Leben anhaltenden Schwindsucht- schutz z» schallen. Meiischentnberknlose und Rinderverllucht Kälten nach dem Ergebnisse seiner Forschungen densilbe» Krankheitserreger: seine Erfahrungen und die bisbeilgen Fvitscdlitte der Arbeiten ließen die Auffindung dieses Mittels gegen die Ansteckung hoffen. —* Für die Bezirks- und Bürg lieblics " ' ' . .ulen haben heute die bis einschließlich 4. Oktober währenden Michaelisferien begonnen. Es ist nur zu wünschen, daß die gegenwärtige prachtvolle Herbst- witteruna noch anhält, damit Schüler wie Lehrer sich durch den Aufenthalt im Freien für die bevorstehendeW interzelt recht kräftigen können. In den höheren Schulen beginnen die Herbstscrien dieses Jahr acht Tage später. —* Auf der Brühlschen Terrasse wird zur Zeit der bei den Erneuerungsarbeiten des Teerasphaltbelags übrig gebliebene Teil, direkt längs der Königlichen Kunstakademie gelegen, eben falls erneuert, —* Eine seltene Bcrufstreue bewährte ein Veteran der Arbeit, der 80jährige Eisendreher Herr Louis Kißling, hier, Chemnitzer Straße 24, der dieser Tage sein 25jähriges Ärbeits- -* Polizetbericht. SS. .Sept. «m 10. d. M. Unbekannter im Richters ch«n Mwarengeschäft, Große gaffe 8, eine alte, hellgelbe Geige mit braunem, grün aus- geschlagenem Kasten gekauft. Da dl« Geige von einem Diebstähle herttihrt, so wirb der Käufer gebeten, sich zu Aktenzeichen o. II zu me . .. von Antons aus einem Kindersportwagen zwei - ..... . . Die"' übrt, so wirb der Käufer gebeten, sich zu Aktenzeichen O. II l/0S in der Kriminal-Ablellung. Hauvipolizei, Zimmer SO. leiden. — Am 23, d. M. sind ans der Vogelwiese in der Nähe AntonS auS einem Aindersportwagen ««-<- betten mit roten Inletts gestohlen worden. Di« wollen sich zu Aktenzeichen 0 II 1603/03 in der teilung lHauptpolizei. Zimmer 30) melden. Kohl Schutt-Braunkohlei Feuerwehr braucht, rveitern me Gefah Vor dur. dem Schuppen einer Hol ölotta, Brießnitzer Straße ostentzündung eine größere seiner Beschäftigung in dem nach. dem man in seiner literarischen Ehre nicht zu nahe tritt, wenn man i den Sieg von gestern abend als einen Darstellungseriolg erklärt. Namentlich Frau 2 albach «vielte wundervoll, Ihre reffe und reiche Kunst, von einer hohen Weiblichkeit getragen, wirkte geradezu Wunder an der Mariamne. io daß man all' das Forcierte und Konstruierte dieies Charakters viel weniger hart empfand, als etwa bei der Lektüre des Dramas. Brachte Frau Salbnch die Mariamne mehr mit der zwingenden Macht uripiiiiiglichen GesillilS mensch lichem Empfinden näher, um «ö den Erfolg der Dichtung ^u ent scheiden. jo letzte Herr Wlecke an die Verkö-pernng des HerodeS seine ganze darstellerische Intelligenz, die in Verbindung nnt einer hinreißenden Beredsamkeit die Hörer unablässig in Atem hielt und ielvst dem letzten Auszuge ungeteiltes Interesse sicherte Doch nicht nur die Träger der Hauptrollen, auch die übrigen Mitwirken- den boten gestern abend unter der sorgfältigen, icven Fingerzeig des Regiebuches feinsinnig ausdenkenden Regie des Herrn Lewinger vortreffliche Leistungen, Für alle seien hier nur Irl. Ulrich als imponierende Alexandra. Frl, Polih als zürnende Salome neben den Herren Winds iZveiiiusl. Blankenstein lIoieph). Frobiffe (Samens) und Eggertl, (Titus) mit freudiger Anerkennung erwähnt. Es ging alles in allem ein großer Zug durch die Aufführung, der schon um der Summe von hohem dar stellerischem Auiwlinde willen zahlreiche Wiederholungen von Herzen zu wünschen sind. P. A. Wolfs, ß* Im Rcsioenztheater gab cs gestern abend ein Jubiläum, und zwar ein echtes, rechtes, seiernswcrtes Jubiläum, das in Dresdens Theatergeichichte einzig dasteht: innerhalb des kurzen Zeitraums von einem Jahre erlebte Meyer-Försters un verwüstliches Schauspiel „Alt Heidelberg" seine 100. Auf führung vor nahezu ausvcrkaustem Hause! Den Gründen und Ursachen dieses bciipiellosen Erfolges soll heute nicht nachgegangen werden: »ur die Tatsache sei scstgestcllt, daß noch nie zuvor in Dresden ein Stück ernsteren Inhalts inncrbalb einer so kurzen Frist eine auch nur annähernd so hohe Zahl von Wiederholungen erlebt hat. Die Stücke, die es hier überhaupt, d, b. innerhalb einer langen Reihe von Jahren, bis aus eine gleiche Aufführungs- zisfrr gebracht haben, lassen sich an den Fingern einer Hand aus- >äblen: es sind etwa „Charlevs Tante", »Die Dame von Maxim", .Die Fledermaus" und „Waldmeister" — alles Stücke, bei denen in erster Linie di« übermütig-lustige Tendenz zu sieghaftem Erfolge führt«. Die Gerechtigkeit erfordert, das eine yervorzuheben, daß ett> gut Teil des Dresdner Bombenerfolges von „Alt Heidel berg" dem Konto der vortrefflichen, zum Teil sogar ausgezeichneten Darstellung des Stückes an unserem Residenzthealer gut- geschrieben werden muß. Das lehrte aufs neue die gestrige Iubiläums-Aufführung, die übrigens in allen wesentlichen Partien enau dieselbe Besetzung aufwies wie die Premiere, Herr Sydow treffen: Herr Friese ist mit jeder neuen Aufführung ein immer schärfer charakterisierender Darsteller des jovialen Prinzen- erzieherS Dr. Iüttner geworden: der Kammerdiener Lutz des Herrn Witt ist eine ganz hervorragende Leistung, und nicht minder verdient Herr Jan da volles Lob für seine scharfumrissene Zeichnung des Siaatsministers v. Haugk, Aber auch die kleineren Partien finden in den Damen Häusel und Kronthal und den Herren Opel. Göritz, Olbrich und Bayer so verständnisvolle und spiel gewandte Interpreten, daß die Vorstellung zu einem in jeder Be ziehung harmonisch zusammenstimmendcn Gesamtbilde von un fehlbarer Wirkung sich abrundet. Lauter, ja stürmischer Beifall und zahlreiche kostbare Blumenspenden zeigten allen Haupt darstellern auch bei der gestrigen Jubelvorstellung, wie sehr sie dem Publiktim zu Dank und Befriedigung gespielt haben -- Ob wohl „Alt Heidelberg" auch nach dem glücklichen Passieren der „100" in Dresden noch sein Glück machen wird? Wir ant- Worten mit der braven Tante Törffel des Stückes: „Ei freist, freist!" — Glücklicher Meyer-Förster! —clt. s* In Slawentzitz starb der Tuberkuloseforscher Geh, Sanitätsrat Gätsch, der zuerst die physikalisch-diätetisch« Be handlung Lungenkranker mittelst Tuberkulin kombinierte. Ferner ist in Frerbug Medizinalrat Würtb, der älteste praktizierende Arzt Deutschlands, im Mer von 98 Jahren gestorben. e-u . . Zurücklassung wieder ab. eines und Kohlenhandlung in waren heute vormittag "" „kohlen rauchte Gefahr Sie rückte unter Feuerwehrmanns als Brandwache bald —* Schwurgericht. In geheimer Sitzung wird verhan. delt gegen die angeblich 22 Jahre alte Arbeiterin KaSka Sczurko auS Zaleskatrola wegen KindeStötung. Die Angeklagte ist In einem kleinen Orte Galiziens geboren, versiebt kein Wort Deutsch und muß mit Hille eines Dolmetschers vernommen werden. Ihre Eltern sind zeitig gestochen, der Vormund kümmerte sich nicht um das Mädchen, welche« unter fremden Leuten ohne jeg lichen Schnlunteiricht aufgewachier, ist. Nach mancherlei Kreuz- u»d Qncizügen kam sie Anfang d. I. nach Sachsen, fand in einer Tolkewitz» Gärtnerei Stellung und wurde dort am 4 Juni von einem außerehelichen Kinde entbunden. DaS kleine Wesen wurde unmittelbar nach der Geburt von seiner unnatürlichen Mutter in die Abortgrnbe geworfen und fand darin leinen Tod, Den Vater des Kindes will die Angeklagte nicht kennen, behauptet vielmehr, »m Weihnachten in ihrer Heimat von drei Männern angelallen und vergewaltigt worden zu sein Anzeige von dem Attentat habe sie nicht gemacht, weil ihr die Angreifer nicht bekannt wären, jedoch habe sie einigen Frenndinnen davon Mitteilung gemacht, Bon der Geburt sei sie völlig überrascht worben, da dieselbe zu lrüh erfolgt sei. Die Anklage vertritt Assessor Dr. Tzlchucke. die Verteidigung führt Rechtsanwalt Dr, Knall, als Sachverständige sind Obe,medizinalrat Dr. Douou und Polizelarzt Plvfessor Dr. Wolf erschienen. Das Urteil lautet auf Freisprechung, da die Geschworenen die Schuldfrage verneinten. — Amtsgericht. Der Direktor des chemischen Labvro beantragte gerichtliche Entscheidung. W. inseriette, daß die haben. Er gebe nur Verhaltungsmaßregeln und berechne dafür 10 Mark, die erst nach erzieltem Erfolge zu zahlen seien, und nur für die Behandlungsmethode beansprucht würden. Für die rr , „ . , mir abgegebenen Pulver, die dem Futter beizumengen sind, werde nichts berechnet. Diese Pulver unterliegen auch nicht dem Apo thekenzwange. da sie kein Gemenge darstellten, sondern einfach nur aus Grauspießglonz bestünden. Das Gericht spricht den Beschuldigten frei. Die Annonce sei derart abgefaßt, daß in ihr die Tatsache mitgeteilt sei. eine Krankheit sei heilbar. Dos Mittel gende Bureau-Assistentens-Ebefrau Anna Martha Schmiedel b Grüner entlocke einem Abzahlungsgeschäft für 66 Mark Kleidungsstücke, auf die sie 15 Mark anzahlte, und dem Obmann des 21. Armenpflegervereins 5 Matt Ärmen-Nnterstützung. Die Angeklagte verbüßt jetzt eine sechswöchige Gefängnisstrafe wegen Urkundenfälschung: dieses Urteil wird aufgehoben und auf ins- gesamt 3 Monate Gefängnis erkannt. Die bisher verbüßte Strafe kommt in Anrechnung. — In Klotzsche vergriff sich der dort wohn hafte Handarbeiter Johann Artur Sattler im Streite an seiner Ehefrau und bedrohte sie mit Totschlag. Er erbält dafür 1 Monat 1 Tag Gefängnis. — Gegen die Ende August wegen Diebstahls zu 2 Wochen Gefängnis verurteilte 21 Jahre alte Kindergärtnerin Marie Johanne Stockhausen aus Halle sind nachträglich noch >wei Strafanzeigen erstattet worden. Im ersten Falle hatte sic ich bei einer Vermieterin unter Verschweigung ihrer Mittellosig keit einlogiert und ist unter Hinterlassung einer Schuld in Höhe von 3,50 Mark verschwunden. Sic überbrachte einen Blumen strauß nebst Gruß angeblich im Aufträge eines Bekannten der Vermieterin und führte sich damit ein. Zuvor hatte sie einem Schmied in Leivzig gelegentlich 25 Matt entwendet. Die An geklagte ist geständig und erhält 1 Monat Gefängnis. — Der Handarbeiter Georg Heinrich Gustav Sander in Kaditz beteiligte sich am 28. Mai mit an den Ruhestörungen bei dem Auflaufe anläßlich der Bauarbeiterkrawalle in Neustadt. Die Polizei-Direktion belegte ihn mit 1 Woche Hast durch Straf- beichl. dein Sander sich nicht unterwerfen wollte. Die gericht liche Verhandlung ergibt seine schuldhafte Teilnahme, es wird deshalb die einwöchige Haftstrafe bestätigt. — Die 21 Jahre alte Stickerin Johanne Käsemade! wurde am 20. August auS dem Gefängnis entlassen und schon am 13. September stahl sie aufs neue ihren Wirtslcuten ein Geldtäschchen mit 8 Mark Inhalt, das gesamte Barvermögen dieser Leute. Die K. leugnete den Diebstahl, zeigte sich jedoch wohltätig und borgte ihrer Stuben wittin von dem dieser erst entwendeten Gelbe 1 Matt und deren Mars Do Ehemanns 2 Näschereien und Obst. >ann kaufte sie sich einige Schü "'ennige konnte» ihr wieder 91 Me „ nommen wetten. Die Angeklagte erkält 3 Wochen Gefängnis, wovon 1 Woche als verbüßt gilt. — In Niedersedlitz entwendete der Gelegenheitsarbeiter Heinrich Richard Rolle in der Nacht zum 15. d, M einem im dortigen Gasthofe eineeschlafenen Gaste daS über 20 Mark enthaltende Portemonnaie und ein Notizbuch. Er hat seine Tat mit 6 Wochen Gefängnis zu sühnen. Amtliche Bclamitinachunlzen. Morgen vormittag von 9 Uhr an gelangen Landhausstraße 7, Mittelgebäude, Hausflur links, die an die König!. Polizei-Direk tion abgelieferten, m das Eigentum der Stadtgemeinde überae- gangenen Fundsachen, sowie verschiedene Nachlabgegenstände, als Betten, Bettstellen mit Matratzen, Schränke, Tische, Stühle, verschiedenes Porzellan usw. zur öffentlichen Versteigerung. Die Elsbahiinutzuiig deS Palaisteichs im König- lichen Großen Gatten soll für die nächsten sechs Winter an einen tüchtigen Unternehmer ums Höchstgebot unter dem Vorbchalte der Auswahl unter den Bietern verpachtet werden. Geeignete Bewerber haben in dem am Montag, den 5. Oktober d. I., vor mittags 10 Uhr, im Bureau der Gattenverwaltung, bei Pavillon ^ stattfindenden Bietungstermine ihre Angebote mürü>- lich bekannt zu geben. Infolge der Verordnung deS Königlichen MinisterilNiiS deS lässigkeit straßenweise im 5. Stadtbezirke (Pirnaische Vorstadt) vom 5. bis einschließlich 24. Oktober in der Schaukwlttschaft zum Reichskanzler, Holbeinplatz 4, Erdgeschoß, jeden Wochentag von vormittags 8 Ubr bis mittags 12 Ubr und nachmittags von 2 bis 6 Uhr fortsetzen. Gewerbetreibende, welche Maße. Gewichte, Wagen und Meßwerkzeuge im öffentlichen Verkehre benutzen, haben solche in der vorgeschrittenen Zeit an der angegebenen Stelle dem Eichungsbeamten zur Prüfung vorzulegen. TageSgeschichte. X Dentsches Reich. Die Begegnung des Zaren mit Kaiser Wilhelm anfangs Oktober wird als sicher angesehen. Graf Lambsdorff wird der Begegnung beiwohnen. l„M. Ztg.") x Nachdem in G o rz e (Metz> seit dem 29. August keine weitere TyvhuSrlkrankuna ausgetreten ist und die typbuS- krank gkweienen Peffone» nach ärzillcher Feststellung genesen sind, ist nach Mitteilung des lothringischen Beziitspräsidiums durch bak teriologische Untersuchung konstatiert worden, daß diejenigen Ber- ionen, die früher Tyvbnsbazillen aiiSgrschtcden habe», auch keine Ansteckungsgefahr mehr in sich tragen. Vorze wurde deshalb von der zuständigen Behörde sür leuchen frei erklärt Hiermit sind zn-
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