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Dresdner Nachrichten : 16.05.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-05-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190505162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050516
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050516
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-05
- Tag 1905-05-16
-
Monat
1905-05
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.05.1905
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^ 8 "8-L Einen strafreetzttlchrn Schutz tz«L«n dt« Uebettvochuna »v, Privatperfviirn durch Detektivvureau» sordett Justizrat vr. E t ranz in der „D Iuristeiuta." Mit bring auf einen Prozeß der sich kürzlich in Berlin aogesinelt hat, schreibt der Versaster Wir rühmen uns freiheitlicher Crrungenschaslen, und in grwisie» Berk' - em eine ung Umfange niit Siecht. Tine Vorführung, eine Ourchsuchung ist mit SiectitSgarantien umgeben. Die unter volireiiiche Aussicht billigt bei schwere» BersehUmgen von einem Richterspruch ab. Und weit empsindlichere Tinjchrän tu »gen de» persönliche» Freiheit dürfen straflos ungen de» perlontlmen rrrerhrtl dürfen straflos ge» ichehen! Gegen Erlegung der Gebühren kann jeder, aus welchem Grunde dies wm beliebe, den ander» unter eine Aussicht stellen, weit schlimme» als jede polizeiliche. Kein Schritt ohne den Schatten des treuen Detektivs. 1-a vi« prrvss Sott -tw war-« liecht rür französischer RechiSsatz in Beleidig»,,igsprozrssen. Und nnler Privatleben, der beiligste Besitz. darf von Vigilanten bis in alle seine Winkel übeuvacht »nd verfolgt werden. Dieser Krebs» schaden erfordert einen »as ch e n g e s e bg eb er i s ch en S ch rttt. Gegen diese gemeiugesährliche Alt der Freiheitsberaubung kann nur ein Strasgesev schuhen. Derartige Ilebenvachungen dürften nur äußerstenfalls mit behördlicher Genehmigung beim Nachweis eines begründeten Interesses gestattet sein. Der Prozeß gegen den früheren Bergmann Krämer wegen Beleidigung des Geh. Rats Hilger und der König!. BergwerkSdirektion Saarbrücken hat gestern unter großen, Aiidrange des Publikums vor der 2. Straskaimner dcS Landgerichts in Trier begonnen. Krämer tvar von der Straf kammer in Saarbrücken zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Das Reichsgericht hatte das Urteil aufgehoben und zur erneuten Verhandlung an dos Landgericht Trier überwiesen. Die ausständigen Tagelöhner in Gnesen haben gestern die Arbeit wieder ausgenommen, offne Vorteil« bei den Arbeitgebern errungen zu haben. Auch bei der Kanalisation wurde die Arbeit wieder in Angriff genommen. In Swinciniinde sind sämtliche Hafenarbeiter wegen Lohndifferenzen in den Ausstand getreten. Oesterreich. Das A baevrdnetenhaus in Wien begann die erste Lesung der Vorlage betr. die Errichtung ei n e r italienischen Rech tsfa tultä t in Roveredo. Abg. Beimati venvies auf den Widerstand der italienischen Bevölkerung Oesterreichs gegen die Errichtung der Fakultät in Roveredo sowie ans deren wiederholt kuudgegebeiien unabänderlichen Wunsch nach Errichtung einer italienischen Universität in Triest, wo allein die vraktischen und inoralischen Grundlagen für das Gedeihen der selben gegeben seien. Redner sprach die Hoffnung aus. daß die Rechtssakultät in Triest errichtet und zu einer vollständigen Universität umgestaltet werde» würde. iLebhafter Beifall hei de» Italienern sowie den zahlreich auf der Tribüne anwesenden Italienern, welche der Präsident zur Ruhe ermahnte.) Abg. Romane,<uk (Ruthene) bringt das Verlangen nach Errichtung einer nithcnischen Rechtsfaknltät in Lemberg zum Ausdruck. Abg. Lantan erklärte, die Slovenen erbeben entschieden Einspruch gegen die Errichtung einer italienischen Universität in Triest oder in Istrien überhaupt, weil dadurch in Triest eine Festung gegen die Slovenen errichtet werden würde. Redner tritt für Errichtung einer stoveiiischen Universität in Laibach ein. Darauf ergriff der Unterrichtsminister Ritter von Harte! daS Wort. Er erklärte, die Regierung stehe in den letzten Jahrzehnten sich mehrende» Wünschen nach Errichtung neuer Universitäten durchaus nnnpathisch gegenüber, sie müsse jedoch auf die wiederholt dar- gelegten unentbehrlichen. notwendigen Vorbedingungen für die- >elben die gebotene Rücksicht nehmen; cs werde sich Gelegenheit bieten, die Fragen der Errichtung einer zweiten tschechischen, einer ruthenischen mid einer slovenischen Universität im Ausschüsse zu erörtern. In bezug auf die italienische Fakultät erklärte der Minister, die Regierung habe ihr Wohlwollen gegenüber den Italienern dadurch bekundet, daß sie von dem bisher streng ein- gehaltenen Grundiatz, nur eine Universität, glicht einzelne Fakub olaen die Regierung mit allen Mitteln sür dir italienischen Studenten weniger fühlbar zu machen gesucht habe, und erklärte sodann, nicht aus Uebelwollrn, sondern weil zu befürchten wäre, daß sich in Triest ähnliche Ereignisse wie in Innsbruck abspielen könnten, habe die Regierung sich für eine Stadt in Südtirol ent schieden. Uebnaens werde »ch im Ausschüsse Gelegenheit bieten, über den Sitz der Fakultät näher zu stirecben. (Beifall,) Nach dem Ministe» sprach Abgeordneter Conci (Ital.) für die Errichtung einer italienischen Hochschule in Triest, Ellenbogen (Soz.) befür wortete die Gewährung vollständiger Autonomie stir alle Nationali täten, nur diese bilde die Rettung sür Oesterreich, (Lebhafter Bestall von der Galerie, deren Insassen vom Präsidenten nach drücklich zur Ruhe ermahnt wurden.) In Prag fand in Anwesenheit des UnterrichtSministerS, sowie des Statthalters die feierliche Eröffnung der vom Kaiser gestifteten Landesgalerie des Königreichs Bäh» men statt. Frankreich. Unter den, Titel .Vereinigung für die nationalen Interessen und den internationalen Aus gleich" Hot sich in Paris eine aus Gelehrten, Schriftstellern, Kun'tiern. Politikern und Juristen aller Länder Europas und Amerikas zusammengesetzte Gesellschaft gebildet, die sich zum Iie! letzt, sowohl die innere Woystahrt der einzelnen Länder zu fördern, wie ans gute auswärtige Beziehungen der Länder nnler einander hinzuwirken. Gruppenvorstanü für Deutschland '.st Häckel. Der Min ist errat hat im Prinzip beschlossen, eine Abordnung nach Berlin zu senden, um die Regierung bei der Hochzeit des deutschen Kronprinzen zu ver- ireten. Die Zusammensetzung dieser Sonderqesandtich-cnt wird m einer der nächsten Sitzungen des Ministcrrats veschlossen werden. Die Regierung wird erwägen, ob diese Mission aus- ichließlich aus MÜstärpcrsonen, oder ob sie aus Zivilpersonen gebildet werden soll, denen eine gewiü« Anzahl von Vertretern der Armee beigegeben wird, — Im Ministerrate wurde ferner besthlossen, daß die Regierung in der Kammer die Vertagung der I n t e r p el l a t i o n de Pressenss über die auswärtige Politik verlangen wird. Italien. In der Kammer erklärte der Nnterstaatsiekrelär im Ministerium des Aeußeren Fusinato aus eine Anfrage Prinettis, daß die in den Jahren 1889 und 1902 mit Frankreich und Eng land getroffenen Abkommen bezüglich der afrika nischen M i t t e l m e r rk ü ste noch m Kraft seien. «ckttveiz. Aus Anlaß der internationalen Konferenz kür Arbeiterschutz gab der Bundesrat ein Diner, an dem die Gesandten der bei der Konferenz vertretenen Staaten und di« Delegierten aller Staaten teilnahmen. Präsident Ruchet brachte eine« Triulipruch aus, in dem er den Wunsch zum Aus druck brachte, daß die Beratungen der Delegierten von Erfolg ge krönt sein und den Weg für eine Verständigung unter de» Natio nen vorderciten mochten. Redner trank schließlich aus das Wohl der Souverän«. Staatsoberhäupter und Regierungen der bei der Konferenz pertretcnen 'Rationen und auf das der Delegierten. Im Namen der Diplomaten antwortete der französische Botschafter Raindre. im Namen der Delegierten erwiderten Geh. Rat E a sp a r - D e u t s ch l a nd und Millrrand-Frankreich. In einer starkbe uchten Gcneralver ammliing des schweizeri- chen Baumeisterverbcmdes in Zürich wurde beschlossen, für den Fall, oaß die schwebenden Streiks in Zürich. Mstel und Bern nrchr in kurzer Zeit unter befriedigenden Bedingungen beendigt würden, die Schließung al^ler Bauol ätze bei den Verbanüsmitgliedern der ganzen Schweiz in Aussicht zu nehmen fei. Der Zentralvorstand crhrelt den Auftrag, seine Bemühun gen dahin zu richten, daß es nicht nötig werde, dieses äußerste Berterdlgungsniittel zu ergreifen. Rußland. In Petersburg ist der Sonnabend sl. Mai alten Stils) r uv i a verlauten. Zwei unbedeutende Versuche, auf dem PrcobrashenSkoie-Kirchhof, auf dem die am 22. Januar Ga-alltne» begraben sind, .Kundgebungen zu veranstalten, schlugen fehl. Die Ruhcstörex wurden sogleich von Ko'aken ohne Anwendung von Waffengewalt auseinandergetricben. Eben'» wurde em« andere Gruppe von Arbeitern, dis singend über Wcnstli-Lstrow zog. von Kotaken zerstreut. Auch aus MvSllou, Saratow, Krr'au, Kronstadt, Rostow, Kffchinew, Fetaler in »dar, Tomsk. Tims, Kiew und Wologda wird ge meldet. daß dort den Tag über Ruhe herrschte. In Moskau 'amweite sich eine große Menge Arbeiter in den Vorstädten an; es wurden Reden gehalten, doch landen keine Zusammenstöße mit der Polizei statt. In Twer entstand im Basar eine bis- bee unaufgeklärte Panik, in der Kirche mußte der Gottesdienst «chhoren. Frauen und Kinder flüchteten -um Altar. In Reval etwa 9000 UrVekwr »»ch einer Kirndaebung i» einer während der letzten Nach« durch die Eeudt zu »ichen. jedoch von der Polizei «rftrsut. Heute hielten sie 7 Kilometer von der Steckt eine Versammlung av, doch ka« es dabei -u keinen Zusammenstößen, — In Petersburg verliO der Abend tin allgemeinen ganz ruhig. In den ösfem Gärten, wo sich die Arbeiter zu versammeln Pflegen, w—.. Kundgebungen versucht. Die Polizei verhaftete gegen 90 Personen und stellte die Ordnung schnell wieder her. Der .Ruß" erfährt aus dem Semirelschjegebiet, dieEüinesen hätten nach Kukdscha, wo bisher nur eine Sei« Garnison stand, zwei Divisionen mit Schnellfeuerbatterien disponiert. Ai» regulären rufst sehrn Truppen ständen im Seunretschje-Gebiet mir vier Bataillone und zwei Batterien, davon «n Zug in Kuldsck-a zum Schutz« de» ruftischen Kon sulats. An Irregulären bat Semireischje -we» Älosaken» Regimenter, unter diesen umständen könnte di« seit dem Anvifchaner-Aufftand unter den Kirgisen und Sorten andauernd« Gärung zunchmcn, was die russische Bevölkerung nicht wenig beunnihig«. Türkei. Der -Frkf. Zta." wird anS Konstantinope vom l t. gemeldet: Der französische Botschafter ConstanS ha dem Mlnlster des Aeußeren. Temsik Pascha, eine Note überreicht i» der die französische Regierung erklärt, daß die Kotierung der in der vorigen Woche abgeschlossenen französisch-türkischen Anleihe sowie der Anleihe von 1801 solange vcnvelgert werden rdr. bis die drei französischen Forderungen betr. dü ynschen Bahnen, die Kais von Krmstciittinovel und die Armee tellungrii in vollständig befriedigender Weise erfüllt seien. Die vusuiu, rmr Vlvn „ »er die französische Regierung erklärt, daß die Kotierung i vorigen Woche abgeschlossenen fra n z ösi f ch - t ü rki I leibe sowie der Anleihe von 1801 solange vcnvelgert n würde, bis die drei französischen Forderungen betr. dir ynschen Bahnen, die Kais von Konftantinopel und die Ai beslelluiiarn in vollständig befriedigender Weise erfüllt seien. Ottvmanvniit Kat deni im Anleihe-Vertrag vorgeschriebenen schuß von 10 Millionen Francs an die Pforte noch nicht geleistet, weshalb die Pforte am Sonnabend mit der Tabakrcgie einen Vorschuß von 25000 Pfund abschloß. Die „Dette Publique" hat das wiederholte Verlangen nach Vorschüssen abgelehnt. Rumänien. In Ianina wurden -w« wallachisch« Beamte verhaftet. Nach einem Minister rat« unter dem Vorsitze des Königs Carol hat die rumänisch« Regierung von der Pforte in einer energischen Note die Auslieferung der Ver hafteten. Schadenersatz und Absetzung des Gouverneurs von Ianina verlangt: ferner Anerkennung der in der Türkei wohnen den Rumänen als Untertanen eichener Nntioualität. Die Note hat die Form eineS Ult im a tums und verlangt Antwon bis zum 28. d. M. Boi Nichterfüllung der Wünsche Rumänicns wird die Negierung in Bukarest den Gesandten ans Kon- stantinopel abberusen und die diplomatischen Beziehungen zur Morte abbrechen. Rumänien ist für alle EvrntuÄitäten bereit und will die Hilfe befreundeter Mächte für die Anerkennung des eigenen Rechts und eigener Durchführung in Anspruch nehmen. Asien. In Saigon oeri-astclen Milizsoldaten abends den A g itator Ongme. von dem nran glaubte, daß er gefallen ei, der ober nur verwundet ist. Er ilt ein Schwärmer und be hauptet, die Gottheit Buddha stabe ihm den Auftrag gegeben, die Kranken za heilen und die Völker zu befreien. Kunst und Wissenschaft. ronigl. Hoftheater. sh8 ll.hr) „D er König Im Hosopernhause gelangt , hat's gesagt" zur Aus chauspielhause Uhr) „Das Glück im ^ Koni heute sh 'nhrurig: nn Winke l". 's Mitteiluna aus dem Bureau der Königlichen Hof- hec> tcr. Im Opernhause gelangen Sonnabend, den 20. Mai, zur Erstaufführung: 1. „Der Herr Kapell meister", komische Oper in 1 Akt von Ferdinand Paar. Neue Ausgabe in Text und Musik von HanS Brennen und W. Kleefeld. 2. „Rokoko", Tanzbild von August Berger. 3^ ,,I m Brunnen", komische Oper in 1 Akt, Text von Karl Sabina, deutsch von Fr. Binder, Musik von W. Älodek. In den Hauptparlien des ersten Werkes sind beschäftigt: Frau Wedekiud sDiana), Fräulein v. d. Osten lMadeleine), Herr Scheidemantel sBarnabas). Herr Rüdiger iNiccolo), Herr Kietz 'Sans Quartier), Herr Wurthele sHector). Das an dritter teile angekündigte Werk ist besetzt mit Fräulein o. Ehavanne Lies'e), Fräulein o. d. Osten lAuna). Herrn Rains (Peter) und Herrn Jäger lKonrod). Der Vorverkauf beginnt Freitag, den 19. Mai, vormittags 10 Nhr, an der Kasse dcS Königlichen Opernhauses. — Es wird besonders- darauf hingcwiesen, daß die angekündigte Vorstellung von Schillers „Wilhelm Teil" Sonnabend, den 20. Mai, nachmittags, ausschliehlich für die Oberklassen der hiesigen Bürger- und Bezirks- schulen stattfindet und daß Eintrittskarten an der Tageskasse des Königlichen Schauspielhanses n i ch t . ausgeaeben werden. s Im R e s i d e nz th ea t e r beginnen heule oie Schlier- seer ihr Gastspiel mit der neuen GesangKposse „In der Somm erfrisch' n". f Eentral-Theater. Der überaus große Er- folg, den die DurkeSke-Operctte „Die lustigen Nibelungen" erzielt hat, veranlaßt die Direktion des K, K. EarlthcnterS, dieselbe auch heute, Däenslag, den 16. d, M„ zu wiederholen. Morgen, Mittwoch, gelangt die Operette ,,D e r Schnurrbart" von Leo Stein und Carl Lindau, Musik von Georg Verö, zum seckstlen Male zur Aufführung. s Wir erhalten nachstehende Zuschrift: „In der Nummer der „Drcsd, Nachr," vom -1, ds MtS., die ich, ans einer Studien reise begriffen, erst heute cinsehcn konnte, sinket sich eine in viele andere Blätter übcigegangene Nachricht über einen Fund von Richard Wagner-Akten, den ich — übrigens weder Archiv- dircktor noch Hrstrat — im „ehemaligen" (!) Staatsarchiv gemacht haben soll. Diese Notiz ist Wort sür Wort erfunden: sie be ruht wohl lediglich raff der Verösieiltlichnng eines Entwurfs R. Wagners zu einer Oper „Die. Bergwerke von Falun", die bereits st» Aprilpest der „Deutschen Rundschau" erfolgt ist. Weitere bisher unbekannte Wagner-Akten habe ich weder gefunden, »och beabsichtige ich sie zu veröffentlichen. Insbesondere ist der Brief Wagner-- an Röckci, der - wie Rockel selbst in seiner be kannten Lchrist „Sachsens Erhebung und das Zuchthaus zu Waldheim" mittcilt — in der Untersuchung eine Rolle spielte, längst dem bollen Wortlaut nach ivon R. H. Chamberlciin) ver öffentlicht worden; er hat übrigens einen ganz anderen Inhalt, als die Phantasie des Brnchtefttattcrs ihm gibt. Anch sollst sind die Niitermchungsalten gegen Wagner, namentlich von y. Dinger in seinem Buche über Wagners geistige Entwicklung, schon er schöpfend benützt worden, so daß eine neue Publikation darüber wohl überflüssig wäre. Mit Rücksicht darauf, daß inir fort während Zuschriften zugeben, die aus die durchaus irrtümliche kommen, bemerken aber, daß die beanstandete Notiz ihren Weg erst über die Wiener und Berliner Presse in unser Blatt gesunde!» hat, daß sie allo nicht von uns anSgegange», sondern lediglich im guten Glauben von uns ausgenoniinen worden ist, , h Ter mehrfach erwähnte wirkungsvolle König Friedrich A u gust - M arsch , komponiert zum 24. Mai vom Königl. Musik- dnigentcu Alwin Müller, ist nunmehr, außer für Pianowrie, auch in einer Streich- und Blasniusik-Änsgave iin Musikverlag von E. F- Kahut, Leipzig, ersthicuen »no durch alle Musikalien handlungen zu beziehe», h Professor Ferdinand HclmcSbcrgcr wurde vom General-Intendanten v, Hülse» auf mehrere Jahre als König licher Kapellmeister sür die Berliner Hofoper ver pflichtet. V Frank Wede? ind vor Gericht. Frank Wedekind und sein Verleger Ca stirer erschienen am Freitag in Berlin vor Gericht wegen des Dramas ,,D!e Büchse der Pandora", auf Verbreitung unzücbliger Schrüicn augellaqt. Die Oesseatlich- keit wurde ausgeschlostcn und Las Stück bei geschlossenen Türen vorgeleseu. Der Sachverständige, Professor WiltkowLn. sprach sich zu gunslen des Stückes aus. Der Sachverständige Gsrharl Hauvtmann wurde danach nicht uichr vernommen. Das Ge richt sprach beide Angellaclte frei. H K ön ig u nd Schiller-Feier. König Wilhelm II. von Württemberg, der mit der Königin in bemerkenswerter Welle üchttt'Pro' LLs siaei an den Feierlichkeiten zu Ehren Schillers Len regsten Anteil nahm, hat nun >n sinniger Art der Verehrung des Dichterfürsten die Krone aufgesetzt: aus Kosten des Königs wurden in Londer- zügcn an drei Tagen sämtlich« Schüler und Schülerinnen der Stuttgarter Volksschulen nach Schillers Geburtösiadt Marbach aesnhrt. Vom schwäbischen Schiller-Verein waren sie emgeladkii. dort die Schiller-Ansstelluna zu besuchen und jedes Kind erhielt im Schiller-Museum „Schillers Leben" von Karoline v. Wol- zogen. Im Aufträge de» König« wurde außerdem den jugcnd- lschen «usflügle«, nmee , Der Literalnichiswnftrr und 4 ^ ^ ^ Weimar macht st»,einer tei tzermaan tz . Weimar soeben erschienenen Denkschrift de Stalionalbühn« für die deittfch« I^end zu soll da« so geschehen, daß da» Weimavtjche l in der Ferienzeit vom 1. Juli bi« IS, P>»«uft «n«" flvkla« vo« sechs hervorrageicken Dramen der Weltmeratur aufsübrt. zu dem die Schüler der oberen Klassen aller höheren Lehranstalten an« ganz Deutschland einzulaven wäre«. Dreier Zvklu« soll sechsmal wiederholt werden, und da da» Hoft-ealer icden Abend 1000 Plätze sür die Schüler zur Verfügung zu stellen hätte, könuteu «so ,m ganzen 6000 Schüler an ihm teilnchmen. ff Die Enthüllung de« Gustav Freytag»T>enk- malS in Wiesbaden findet am 28. Mai statt. Professor Echaper, der Schöpfer des Denkmals, wird der Feier beiwohnen. f Otto Ubbelobd«. der bekannte Landschaftsmaler und Radierer, bat einen Ruf an dir Kunstgewerdeschule tn Karls ruhe erhalten imd angenommen. erlla" hatte bei seiner e l einen glänzenden Er , . , prächtig. Der Komponist, der Aussührung beiivohnte, wurde wiederholt judelud gerufen, ebenso der Regisseur und der Kapellmeister. h Ein Komitee von Bürgern in Düsseldorf, der Tc- brwtsstadt Heinrich HeineS, beschloß die Errichtung eine« Nation aldenkmalS sür den Dichter. Di« Kosten des Denkmals, des ersten Heine-MoimmrulS in Deutschland, sind auf WO 000 Mk. veranschlagt. f Auf den 27. Januar 1806 fällt der ISO. Geburtstag Mozart«. Dieser Tag wird, wie sich von selbst versteht, aus ,amtlichen Opernbühnen, sowie in den KonzcrMen festlich de- gangen werden. -j-Schiller-BegeisterunginRußkand. In Wei- m-ar trafen bei dem Ausschüsse deS Schiller-FesteS zwei Tele gramme auS Moskau ein, die folgenden Wortlaut haben: „In dankbarer Anerkennung der hohen Bedeutung von Schiller stir die Kultureittwicklung der russischen Gesellschaft, die sich immer bei den edlen Schöpfungen des großen deutschen Dichteridealisle» begeistert hat, vereinigt die lreie Universität Moskau ihre Stimme mit dein allgemeinen Chor der Begrüßungen zum hundertjährigen Jubiläum des genialen Sohnes der großen uns benackkbarten Nation, gez. Ncuor Sächsin." — DaS andere Telegramm sautet: „In den Tagen der gegenwärsiaen Frei- heitsbestrebiingen Rußlands gedenkt die rrff'ffffe Literatur- Gesellschast der Universitätsstadt Moskau in dankbarer Ebrfurcbi der hohen Verdienste des geniale» deutschen Dichters als eines der großen Vorkämpfer sür Freiheit der Gewissens- und Menschenrechte, gez. Vizepräsident Victor Goltzcw." Während des Druckes eingegangeoe Neueste Drahtmeldnnüen. Berlin. Der Kaiser empfing den Kardinal Fürst bischof Kovv ur Gegenwart des Reichskanzlers, des Statthalters Fürsten Hohenlohe und der anwesenden Bischöfe. Kardinal Kopp überreichte den Orden des Heiligen Grabe«. Wien. Bei dem Brande der Fcrbrikniedorlage von Kornblüh sind, wie nunmehr festgestellt ist, durch die Explosion insgesamt 54 Personen verletzt worden, darunter zahl reiche scytver. Unter den Verletztxu befinden sich 13 Feuer- Wehrleute. vermischtes. * Schneidermeister und Poet dazu. Herr Bruno Stephan, dessen „Hans i» der Falle" und „Die Brüder vom Steinhpf" jüngst im Bellc-Alliaiicetheatcr zu Berlin zur Auffüh ning gelangte», ist ehrsamer Schneidermeister. Wie kommt sau! unter die Propheten und Herr Stephan unter die Dichter? Es ist von Interesse, in der Bernfswerkstcitt dieses Mannes einen Blick in seine Gedankcnwerkstatt zu tun. Ein Ichlaut gewachsene, Mann anfangs der Vierziger mit spmpathischem Gesicht, aus dem die dunklen Augen offen hervorblicken, begrüßt höflich den Besucher. Herr Stephan hat bis zu seinem dreißigsten Lebensjahre mit Eifer nur seinem HandwertSbenis abgelegen, waS er übrigens auch wtzt »och tut. Um jene Zeit stürmten Leid und Bitterkeit auf ib" ein. Familienclend warf seine Schatten über ihn, und fast wurde ihm die Last zu schwer. Da drängten sich ibm auf einer Wanderung imgesucht die Watte ein: „Wenn du verlassen klagest und denkst, es wist nicht geben." Diese bildeten den Anfang zu seinem ersten Gedicht. „Seitdem war es", so erzählte der Mann in bescheidener Weise, „als ob ein neue« Etwas in mir lebendig würde: aus der Straße, in der Elektrischen, in der Eisenbahn kommen die Gedanken und verdichten sich zu Versen, Liedern Das Leben draußen regt mich mächtig an zu dichterischem Schaffen. Häufig »uterbrcche ich auf kurze Zeit die Berufsarbeit, nm einen Gedanken nicderziischreiben oder m poetische Form zu bringen. Ich schreibe nicht, ui» zu schreibe'», sondern es ist ein ^ ' c Drang. Manches mußte uiibezminglicher' mußte ungeschrieben bleiben, weil ich die Zeit nicht hatte, »nd später war dann der Gedankengana rang. Manches hatte, «nd späb .. .kniffen." „Und wann habe» Sie „Die Brüder vom Stetnhcff und den Einakter geschrieben?" „Teilweise nach Feierabend, teil weise an den Svnntag-Ncichnlittagen. Zu dem ersteren Stück hat mich eine Novelle von Conrad Telman veranlaßt; ^Hcms in der Falle" ist aber meine eigene Idee, die ich in zwei Tagen hinter einander als Schwank uiedergeschrieben habe." Stephan ist mehr befinden Arl Lunker als dramatischer Dichter: unter seinen Gedichten sich sehr hübsche Sächelchen, andere verraten den Mann der i lrbeit. 1v«t»rrbe,-»tt,« ve« ttgl. SSchl. Meieorviog. Institut« I» Tüemnltz vom U> Mai 8 Ubr mo>geu« (Temoeratnr nach Celli»«). Weiiettagc in Enrvva am 15. Mai 8 Ndr früh: SU>N»nI. ^ Richtung u Ltürke Letter Lp. dlSWtndeü ! i Rlchiuug u. risck« tornoio. 77, I SIM I><»,chi M»I. H«adj 7L an- lEÜe'Nr lldiN«--;» 72 >VV8VV N-Sl! Regeu .bä c-2 i« 4» UW , . « > mäfiig -vt'lkett, - 5 u 70 >'k7iVm--b,g hcNir Kouenhug.! lu Ichw/wolk»-a «,m»l j «7 rZk- rv leicht LoUnkM.;' >» IN) tch-vach hcttt, Slagtn I 7» > LUU Iwotk.nt Sy» I II UV »IchtwolkenI >m»g. I l»er ttl, «> Nartyr»^« >-y »uchkn si«rNn ranls.l 11» » z ui >> , >o, » <»' o z-ro n , >o a r io » sy-müi, 7 i-, » e» Vasty i» « M-tnch»u» <8 7,0 ffa leicht y«U»i ch N 70 i»N) ^»w!!ch wÄent z »» 7» '<)N0 iNchi b«N« " dt» I»tch« i-tn, no l««i, 6« N Ichw«ch w»Ui- ! n<) mttylg wotkeup Ui N NV ich». ^-10 <> srh«»»»«-.9 Tieser Druck lagert na» über Italien. Das Maximum bestadck s>» ilb«r ScLetilaav. Der bade Druck Val st» nordwärts «uSaedrcitet. SS wehen >ic>» immer nSrdli»« bi« norvistlliche Winde, bi« itrllknwiis« »u Airdettchiag gcsichri haben. Die Deniptraiur ttl unternoimat. Trudt«, Nibirs Wetter ahne wts-ntllcbr Niednschläae wahrschrinlich. PrSSnol« ür den !K. Mai. Weiter : Wottic». vorwiegend trocken. Temreraiur: 'ntiknonnal. Mndiirlpning: Avrdvßkn. Bnrowrtcr: Hoch. Witterung tu Sachten am 14. Mal. -i»Ug glcharraz au;»- ^tilau T>--umt-> in,. >7. r >t' tU't 220 >c- N 12.0 cr- w 2 -10 ^ !2 2 u 2IV.0 tzrvi,«-, Still ! schii.-d- 17 2 I « XO 2 7.7 rnv 2 2 .1 n ie n 2 > i «rnao» yd-, ! rn-w. Elfter ica-"--.,« - )i»t u.itzruhZI» 77: g.a j l 111 > I.t, s« ! irv ! < 2 ! 17« 2 0 17" 2 L NO ' r.» 1 !-i>.» i re r 7y »! er r> >« r >».» Das Piewitter vom 12 Mai. das Sachs«, von Aordwcllen nach S!N>> oilcn d»rch-oa, iia, z» aan, niiei-Iiche,, Niednichlagsmengen Viraalafsuns a«akbe„. Lie"st>et> bc,u1>'m fich auf durchichiiiitlich rv—2» Mm., reichen im Maxim»», bia w Mn> oder 40 Vier pro O»i. in folaeiidcn Fluß» lsbicte» , Brreiniatc Mulde, beide Miihrrlh, Slb- (öaudftctnaebirae) und Mver. Dem Olcmatcr lolgle anbaaerno iUirdecschlua am 18. Mat. Am lt Mai trat mvraeuö t-stweffe Auibettemn« ein. Die Temp-ratnr bltrb unternornial. der !paroi»ttcrlta»v Uberuorinal. Meldung vom Kichtelbeeg: Nrnschne- nur aus dem B«rg, schwach«« Reif, maller Svon«nu»i«>astg, Abendrot. Dresden, tt-. Mai. V»rvn'«ter van Svtiter Eduard M«ga»d worin. Osker Poioldl. Willilriße L Abend» v Uhr: 7SV M>lliniet«e. V aesii-ge,,. 'Fu-rnioineiroaraph nacbEelsiuS. Temperatur: höchst« ck Vr. Wärnic, niedffzsle 9 Gr. Wärme. Hlitrr. Osiwind. kValitrttattd der Vlve n„v Molvan. Budivci« 2<roa Pardubib Meinik Leitiuoi» tzullia Dresden 14. Mal 4- 08 fehlt 4- Ilt, 4- Iw 4-08 4- »8 4- « 15. Mai 4- S« fehl» 4- Ib« 4- 1« -»- «? 4- 1«» -i- »
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