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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 27.02.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030227029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903022702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903022702
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-02
- Tag 1903-02-27
-
Monat
1903-02
-
Jahr
1903
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Auswärtig Nu« trage nur gegen Lorausbe«al>lung. Belegbliilter werden mit loNia. berechnet. vernivrechanschlutz: Amt I «r. U und Rr. LOS«. lli'eslllski' Vsr»ielkv1ullk8 LaslLtt von Vtto Lüttvsr, §>l1iSlli'I' Neueste Drahtbcrichte. Holnachrichte», Aus,eichn»nge» n»d A»neeveräi>deru»gen, Friedrich Grützmachcr ff, Prozeß I Ilißl* TVirgtl. Exncr. Militärgericht. Ascheuiiiltwochölonzect. Ai,ton,obittahitc» im Winter. I eS/. ,>rvLNNr L«/Vs. Neueste Dralitnieldunszen vom 26. Februar. Berlin. lPrio.-Tcl.j Die Bildgctkommijiion des Reichstags lehnte heilte nach längerer vertraulicher Beratung bei der fortgesetzten Verhandlung über den Militär-Etat die Forderung für den Ncnban eines Gcneralkominando-Dienst- wokmungs- und Bureougcbändes für das 18. Armeekorps in Frankfurt n M. ab. Eine längere Verhandlung entspann sich zur der Mehrfordc. rung für einen Truppenübungsplatz für das 6. Armeekorps zu Neu- Kammer. Für Grundcrwerb, Platzhcrrichtung und Wegccmlagcn Verden noch IZH Millionen Mark gefordert. Eine solche Etats- Überschreitung wurde von Rednern aller Parteien als ganz nn- glaublich erklärt. Schließlich wurde beschlossen, von der Forde rung 500000 Mark abznsetzcn. Ansjerdcm fand folgende Resolution Annahme: „Ter Reichstag wolle beschließen, den Reichskanzler zu ersuchen, bei künftigen Aufwendungen für neue Trnppenübungs- platze zuvor genaue Entwürfe und Kostenanschläge sc>tstellen und cliva in Betracht kommenden Grunderwcrb durch Vorverträge sichern zu lassen." — Ter Abg. Bande low, Mitglied des Abgeordnetenhauses, ist gestern in einem hiesigen Krankenhanse nach etwa achttägigem Krankenlager gestorben. Bochum. Aus Ansrage der Bochumer Handelskammer, ob die Linienführung des Dortmund-Nhciilkaiials durch das Emscher Tal auigegebcn sei, traf die Antwort des Verkehrs- mmfflers ein, daß dies nicht der Fall sei. Paris. Vor dem Zlviigericht hat ein Prozeß begonnen, der von dem Miteigentümer mehrere hiesiger Blätter Goumcz gegen die Erben des Konstantinopler Bankiers Lorando angestrengt wurde. Gonmez hatte sich verpflichtet, eine Preßkampagne zu grinsten der 8 Millioncn-Fordcrnng Lorandos an die türkische Regierung einzuleiten und sollte dafür eine 5-prozentige Provision erhalten, die ihm jetzt aber von den Erben verweigert wird. Paris. Wie der „Figaro" schreibt, ist der Vorschlag des Gouverneurs von Indochuia bctressend neue Verhandlungen m-t Siam keineswegs politischer Natur. Ter Geiamtcharalter des sranzösisch-liamesischcn Vertrages wird dadurch nicht geändert. Der Vertrag ist rein wirtschaftlicher Natur und bezieht sich auf den Bau zweier Eisenbahnen, die durch die Handeis-Enttvickclung Jndochinos nötig sind und durch das sieamcsische Gebiet führen. Haag. Tie ans die Aus stände der Eisenbahnange stellten bezüglichen drei Gesetzentwürfe, die der Ministerpräsi dent gestern in der 2. Kammer cnbrachie, liegen jetzt gedruckt vor. Es wcrd darin u. a. bestimmt, daß Staatsbeamte und alle in einem öffentlichen Dicnstzwcige oder im öffentlichen Eisenbahn- dienste beschäftigte Personen, die sich weigern, Arbeiten, die sie übernommen haben oder zu denen sie durch ihren Dienst selbst verpflichtet sind, auszufiihrcn, mit 6 Monaten Gefängnis bestraft werden können; die Strafe kann, wenn eine Zusammenrottung von 2 oder mehreren Personen vorliegt, für die Schuldigen und für die Führer des Ausstandes bis ans 4 Jahre Gefängnis erhöht werden. Die jetzige Eiscnbahnkompagnie des Heeres soll so organisiert und verstärkt werden, das; sie den Dienst auf einigen Strecken, wenigstens in beschränktem Maße, ausführeil kann. — Ten Militärpersonen, die von dem sozialistischen Abgeordneten van der Zwarg aufgesordert worden waren, in Versammlungen gegen die Einberufung der Miliz zu protestieren, ist von der Mili- larbehördc die Teilnahme an diesen Versammlungen verboten worden. Newy 0 rk. Präsident R 0 0 sevelt gedenkt heute hier ein- zutreffen. Ans diesem Anlaß sind von der Polizei besondere Sichcrheitsmaßreacl» getroffen worden, weil befürchtet wird, daß ein anarchistischer Anschlag vorbereitet sei. Im Zu sammenhänge hiermit erfolgten gestern verschiedene Verhaftungen, darunter diejenige eines gewissen Francois Hirtzel. eines siebzehn jährigen Burschen. Es wird von der Polizei angenommen, daß Hutzel zu einer Bande von Anarchisten gehört, die sich zur Er mordung verschiedener Staatsoberhäupter verschworen hat. Hirtzel selbst soll sich seiner Verbindungen mit Anarchisten gerühmt und erklärt haben, er sei im Begriff gewesen, sich »n Aufträge seines Klubs nach Frankreich zu begeben. Newyork. Berichte aus Panama besagen, die Anfsländischen von Honduras hätten die Negierungstruppen unter General Sierra geschlagen. Washington. Tie verbündeten Mächte erwägen noch Bo wens Entwurf. Inzwischen verhandelt Bowen mit den anderen Mächten. Er hosst, das Protokoll mit Frankreich in dieser Woche zu beendigen. 'Das Protokoll init den Niederlanden ist bcre.ts fertig gestellt, doch ist ein Schiedsrichter noch nicht ernannt. OvrtlicheS und Sächsisches. Dresden. 26. Februar. —* Se. Majestät der König gewährte heute mittag dem Maler Professor Bantzcr im Residcnzschlosse eine Sitzung. — Die heutige Königliche Familientasel mit Suiten findet nach mittags 5 Mir statt. —* Se. Majestät der König gedenkt sich Mitte nächsten Monats zu einen; mehrwöchentlichen Aufenthalte nach dem Süden zu begeben und eS ist hierzu Äardone-Nivicra in Aussicht ge nommen. —* Ihre Majestät die Königin-Witwe beabsichtigt, am 2. März sich über Berlin zu einem etwa vierzehn tägigen Aufenthalt nach Brussel zu begeben. In Berlin gedenkt sie bei der Frau Prinzessin Karl Anton von Hohenzollern abzustcigen und nachmittags der Kaiserin einen Besuch abzustatten. An demselben Tage abends wird sodann die Weiterreise nach Brüssel erfolgen, wo die Königin als Gast der Gräflich Flandernschcn Herrschastcn weilen wird. Nach diesem Aufenthalt gedenkt sie sich über Paris, wo ein mehrtägiger Aufent halt im strengsten Inkognito geplant ist, auf etwa drei Wochen nach St. Juan les Pins bei Antikes zu begeben. In ihrer Be gleitung werden sich zunächst befinden Hofdame Gräfin Neuttner v. Weyl und Oberhosmeister Wirkt. Geh. Rat v. Malortie. —* Sc. König!. Hoheit der Kronprinz besichtigte vor gestern mit mehreren Offizieren des Genercilkmnmandos das Manövergelände bei Pomckau-Ortrand. * —* Heute früh wurde folgendes Bulletin ausgegeben: Se. König!. Hoheit der Prinz Friedrich Christian ist fest 5 Tagen vollkommen fieberfrei. Die Kräfte heben sich, Appetit und Schlaf lassen nichts zu wünschen übrig. Weitere Krankenberichte werden nicht ausgegeben. Tr. Fiedler. Dr. Unruh. —* Ter Erbprinz v 0 nReußi. L., Fürst und Fürstin Jpsilanti und Prinzessin Elisabeth zu Solms-Braun- fels, trafen in Dresden ein und nahmen im „Europäischen Hose" Wohnung. —* Im Aufträge Sr. Majestät des Königs wohnte der König!. Flügeladjutant Oberstleutnant v. Kospoth heute nach mittag 3 Uhr der Beerdigung des am 22. d. M. verstorbenen Generalleutnants Habcrland aus dem hiesigen inneren Neu städte! Friedhöfe bei. —* Se. Majestät der König hat den nachgenannten Offi zieren und Sanitätsoffizieren die Erlaubnis zur Anlegung der ihnen verliehenen Auszeichnungen erteilt: des Königlich preußi schen Noten Adlcrordens 3. Klasse mit der Schleife: dem Ritt meister L la suito der Armee Hermann Prinz von Schönburg- Waldenburg, Durchlaucht: desselben Ordens 4. Klasse: dem Oberleutnant der Jäger t. Aufgebots Biehayn des Landwehr- Bezirks Zittau; des Königlich Preußischen Kronenordens 3. Klasse: dem Oberstleutnant ä In suita der Armee v. Werlhof, milttä- rischem Mitglied des Reichsmilitärgerichts: desselben Ordens 4. Klasse: dem Oberleutnant Kell ddr König!. Sächsischen Kom pagnien des König!. Preußischen Eisenbahn-Rcgiments dir. 2, dem Oberleutnant a. D. Huhle, zuletzt im 7. Königs-Jnfanterie- Regiment Nr. 106: der Königlich Preußischen Roten Kreuz- Medaille 3. Klasse: dem Generalobcrarzt Dr. Müller, beanflragt mit Wahrnehmung der Geschäfte eines AbteilungsT5hess im Kriegs- ministerlnm: des Ritterkreuzes 2. Klasse des Königlich Baye rischen Muitär-Verdienst-OrdenS: dem Oberleutnant Ba Um feld er im 3. Jnfantcrie-Negiment Nr. 102; des Ritterkreuzes 2. Klasse des Herzoglich Sachsen-Erncstinischen Hausordcns: dem Stabsarzt der Reserve Tr. Reuter des Landwchrbezirks Borna: des Fürstlich Rcußischcn — jüngere Linie — Ehrcnkrcuzes 3. Klasse: dem Oberstabsarzt Dr. Wittig. Regimcntsarzt des 0. Infanterie-Regiments Nr. 133: des Kaiserlich und Königlich Ocslerreichiichen Ordens der Eisernen Krone 2. Klasse: dem Major Freiherr,! v. Salza u. Lichten au, beauftragt mit Führung des 1. Ulancn-Regiments dir. 17: des Kaiserlich Ehincsischcn Ordens vom doppelten Drachen III. Klasse 2. Stufe: dem Haupt mann der Reserve Kiesel des 1. lLeib-jGrcnadier-Rcgimcnts Nr. 100. —* Sc. Majestät der König hat dem Oberstleutnant z. T. 0. Hake die Erlaubnis zur Anlegung der ihm von Sr. Maieslät dem Kaiser mit der Ernennung zum Rcchtsrittcr des Johanniter- Ordens verliehenen Abzeichen erteilt —* Sc Majestät der König hat folgende Personal- Veränderungen in der Armee genehmigt: 4k- Kell, Obcrltnt. im 1. Pion.-Bat. Nr. 12, bisher kommandiert ;»m AuSwiirligcn Amt in Berlin, unterm I. Mär« zu den König!. Sachs. Kompagnien des König!. Preuh. Eilend.-Ncg. Nr. 2. 4t- Lössert. Link, bei den Königl. Sachs. Kompagnien des König!. Preuh. Eilend.-Reg. Nr. 2, unter Beförderung zum Oberltnt. in das 14. Jnf.-Reg. Nr. 179, — verletzt, 4t v. Klobig, Jühnr. im Kardereucr-Reg. zum Ltnt. bcsörverl. Die Vizefelbwcbcl bezw. Bizewachtmeüier: 4k-Deckel des Landw.-Bez. Plauen, zum Ltnt. der Res. des 2. Gren.-Reg. Nr. IM. 4t- D » t 0 ur ° Fcronce des La»dw.-Bez. Leipzig, zum Ltnt. der Res. des Schützen- lFiis.-jNeg. Nr. IW, 4k- Kunad. 4k- S t a a ck m a n n des Lanrrv - Bez. Leipzig, zu LlnlS. der Res. des >0. Jnf.-Reg. Nr. ISI. 4t- Riedel des Landw.-Bez. Großenhain, zum Ltnt. der Res. des tS. Jns.-Reg. Nr. l8l, 4k- Weick> clt des Landw.-Bez. Leipzig, zum Llnt der Rei. des 1. Fcld- alt.-Neg. Nr. 12, 4k- Dr. Ed nicke des Landw.-Bez. Leipzig, zum LtnI. der Rei. des 6. Feldart.-Reg. Nr. 6S, 4bDanntz des Landw.-Bez. Schneeberg, zum Ltnt. der Landw.-Pionicre I. Ausgeb., — besördert. Abschiedsbewilligungen. 4b Lerzger, Link, bei den Königl. Sachs. Kompagnien des Königl. Preuß. Eiienb.-Ncg. Nr. 2, zu den Offizieren der Rel. des !I. Jns.-Neg. Nr. 102 übergesührt. Den Oberitnts. der Ins. 2. Ausgeb. ^ 4k- Dr. E » lih des Landw.-Bez. I Dresden, 4b Kalten des Landw.-Bez. Leipzig, 4b Dr. L i m mrr des Landw.-Bez. Lhemnitz, — bebuss Uebcrsiihrung zum Lands!. 2. Aulgeb. der Abschied bewilligt. 4b Dr. Weickert, Oberarzt beim 4. Feldart.-Reg. Nr. 48, unter Bc- lassung in dem Kommando zum Carolahause in Dresden, zum 1. Feldart.- Reg. Nr 12 verletzt Die Unterärzte : 4bv. G 0 sen beim 2. Gren.-Reg. Nr. 101. 4bRatb bei», IO. Jnf.-Reg. Nr. 134. 4b Dr. Chilian beim I. Fetdari -Reg. Nr. 12. 4b Dr. L u s e l. Unterarzt der Res. im Landw.- Bez. II Dresden, 4b Tr. CichoriuS, Unterarzt der Landw. 1. Aus- gcb. im Landw.-Bez. Leipzig. — zu Assistenzärzten besördert. 4b Dr. Schubert. Stabsarzt der Reserve im Landw.-Bez. Zittau, 4b Dr. Zausch, Stabsarzt der Landw. 1. Aufgeb. ini Landw.-Bez. Leipzig, — behufs Heberst,bruna zum Landft. 2. Anfgeb., 4b Dr. W 0 l s tWoldemar), 4b Dr. W 0 l f <Hugo>, Oberärzte der Landw. 1. Aufgeb. im Landwehr- Bez. 11 Dresden, wegen überkommener Feld- und Garnisondienftunsäbig- keit, — der Abschied bewilligt. Die einjährig-treiwilligen Aerzte: 4b Flade im 4. Fcldarl.-Rcg. Nr. 48, 4bBühring im S. Jns.-Reg. Nr. I0ö. dies«, unter Beaustragung mit Wahrnehmung einer bei dem Regiment osse- nen Aisislenzarztslelle, — zu Unterärzten des aktiven Dienftstandes ernannt. Die Rohärzle: 4b S ch m t d t im 3. Feldart.-Reg. Nr. 32. zum Train-Bat. Nr. 19, 4b Ub 11 ch im 2. Feldart.-Reg. Nr. 28. zum 3. Feldart.-Reg. Nr. 32 — verletzt. 4b Weller. Unterrobarzt im 2. Feldart.-Reg. Nr. 28. zum Noßarzt ernannt. 4b Palmr 0 th , Garnison-Bauwart aus Probe in Dresden, unterm I. März ds. I. endgültig angesttllt. —* Se. Majestät der König hat genehmigt, daß der Inhaber der Konditorei Ferd. Sander, Bismarckplatz 12, der Konditor Friedr. Ferd. Sander, den Titel eines Hoflieferanten der Prin zessin Friedrich Leopold von Preußen annehme und führe. —* Zu einer ergreifenden Feier, schlicht in ihrer Größe, groß in ihrer Schlichtheit, gestaltete sich die heute früh 10 Uhr aus dem Trinitatisfricdnase stattgefundene Beisetzung Friedrich Grützmachc r s. Nach Hunderten zählten die Trauergäste, unter denen man die Deputationen zahlreicher künstlerischer und mnsikali- scher Vereinigungen vertreten fand. Den vor dem Altar aus- gebauten^ von einem Lorbeerhain umgebenen Sarg deckten un zählige Spenden der Liebe, Dankbarkeit und Verehrung, unter Kunst und Wissenschaft. ff* Mitteilung aus dem Bureau der Königl. H 0 ftheater Als sechste Volksvorstclluna geht im Königl. Schauspiel- Haus Sonntag, den 1. März. Shakespeares „Othello" in Szene. Ter Vorverkauf findet wiederum in der Turnhalle der t Bürgerschule Sonnabend, den 28. Februar, abends 8 Uhr iEinlaß 6 Uhr>, der Verkauf Sonniag, den 1. März, vormittags halb 11 Uhr an der Kasse des Königl. Schauspielhauses statt. Die insofern eine Äenberung, als der - if 1,25 Mk. herabgesetzt worden ist. Balkon haben von letzt ab denselben _ . ^ i. Die übrigen Preise l2. Rang, 2. Parkett. 3. Rang nov.^ bewegen sich, wie bisher, von 1 Mk. bis herab zu 20 Psg. — Sonntag, den 1. März, wird im Overn- hause Verdis vieraktige Oper „Amelia" oder „Der Masken ball" in neuer Einstudierung gegeben. Frau Abendrots» wird zum ersten Male die Titelpartie singen; die Partie des Richard singt Herr Burrian ff* AschrrintttwochS-Koiizert. Alter, schöner Tradition getreu fand gestern als am Aschermittwoch in der Königl. Hofoper das große Konzert znm Besten des Unterslützungsfonds für die Witwen »ns Walsen oer Königl. ninsikaliichen Kapelle statt, das diesmal Beethovens grandiose lilis » a 8 0 lsmni 8 " zur Dar bietung brachte. lieber das Werk selbst auch nur ein kurzes kriiischeS Wort zu verliere», wäre abgeschmackt: dafür steht sei» Ansehen zu fest und tief gegründet in der Geschichte der Mnsik. Nur die Ausführung, in der cs gestern geboten wurde, kann hier interessieren: sie wurde durch die Mitwiikung des allbcrühmten Riedel-VereinS, der aus Leipzig eigens für diesen Abend entboten worden war. ohne Fiage zu einem miisilnllschen Ereignis. Die Bühne bot einen pompösen Anblick: die 300 Sänger und Sängerinnen hatten auf ihr Aufstellung genommen, so daß — kein Vorteil für die klangliche Wirkung de- Ganzen I — die Königl. Kapelle nicht mit auf dem Podium, sondern in dem gewohnte,1 Orchesterraum Platz finde» mußte. Dadurch kam der Leiter des Konzertes — Herr Dr. Georg Göhler. der sich gestern nicht nur alS außergewöhnlich begabter Musiker, sondern auch als genialer Dmgeiit erwiesen hat — mehr als einmal arg in Be drängnis. da er an kritischen Stellen von seinem Standorte aus »ach unten — Orchester — und oben —Ebor — zirgletch dirigiere» mußte. Doppelt hoch ist in diesem Falle das schone Gelingen der Veranstailung anruschlage», das vor allem durch den brillant geschulten, vorlresslich einars»ngenkn und materiell wie numerisch gleich hervorragende» Ehor des Riedel Vereins garantiert wurde. „Ja. so etwa- kann man nur in Leipzig", bemerkte ln neidloser Anerkennung dieser bravourösen Leistung nach dem hinreißend > gesungene» Schluß des „Gloria" eine Autorität auf musikalischem Gebiete. Pardon, man könnte das auch in Dresden, wenn unsere Gksaiigvereiizs-Dirigenteu endlich zu der Einsicht kämen, ihre Eborvereiniaungcn zu einem großen, geschlossenen Ganzen zusammen gehen zu lassen. Dann brauchten wir keinen Riedel-Verein, wen» er auch aerade für die große Slissa Beethovens das alleinige Privileg hat: sang er doch gestern dcn Ehorpart schon das 10. Mal, »in ihn demnächst in Prag znm 20. Male anSznfübren. Hebung macht eben noch Immer den Meister, io daß man es getrost ziigebe» darf, in solcher Exaktheit und solcher Tonschönkeit — Sopran und Tenor sind ganz erstklaisig besetzt I — die knifslichen Chöre lange, sehr lange hier nicht gehört zu haben. Neben dem Riedel-Vcrei» erwarb sich die König!. Kapelle, dece» Ebreiiabend ja in zwiefachem Sinne immer das AichermlttwochS-Konzert ist. das größte Verdienst um den glänzenden Erfolg der Veranstaltung: sic spielte in vollendeter Klangschönbelt und mit einer souveränen Sicherheit, die dem Dirigenten allein ermöglichte, an besonders schwierigen Stellen sich ganz dem Cbor zu widmen. Mit der tirfinnerlichen Interpretation der herrlichen Biolin'oios ini „Be»e- dictns" erspielte ^ich Herr Konzertmeister Petrt einen Sondcr- crfolg. — DaS Soloquartctt war mit den Damen Wedekind und vChavanne. den -Herren Bnrrian und Rains hoch befriedigend besetzt, wenn die Herffchasten auch nicht immcr ganz der gleichen Meinung waren und mebifach sich fragende Blicke ;u- wamn. wenn diese oder jene mnsikaiilche Phrase gefährdet war. Ein Glück, daß sich auch hier Herr Dr. Georg Göhler — wirklich ein Tausendkünstler I — vortrefflich bewährte und immer rettend wie hellend zur Stelle war. so daß dem Ganze» ein großer und nngeteilter Erfolg belchieden war und reichster Beifall, in den auch wiederholt Se. Majestät König Georg einstlininle. der in der großen Hofloae mit de» Kgl. Hoheiten Prinzessin Johann Georg und Mathilde dem Konzerte beiwohnte, allen Milwirkeiidc» zu teil wurde. — Und nun »och etwas. Versetzen wir »ns mehr als 7 Dezennien zurück, ins Jahr des Heils 1830. Da fand am 29. Juli die Uraufführung des Werkes statt und zwar in der Kirche zn Äariisdort iDeuIsch-Böhmcnj. Was das heiße» will, bedarf keiner iiinsiändlicheren Beweislühriinzz-, diese Tat bleibt ewig und immer ein RnbmeStitcl in der Geichichte des „Vereins der Musikfreunde" von Warnsdorf, deren jetziger hoch verdienter Obmannllellvertretkr Albert Back in liebenSwurdigstcr Weise daS Original de-Proglamnis mir,nr Verfügung gestellt. Die Attffühiiintz, die der eiste „Direktem:" des Vereins leitete, Johann Vinzenz Richter, muß lehr soigfäliig vorbereitet gewesen iei»; das geht schon daians hervor, daß daS anst,engende Sopran-Solo doppelt — mit Madame Telzer und Madame Eger — beietzt war. Auch die Orchesterbesetziing — der Spieler jedes Instruments ist nach der damaligen Sitte namhaft gemacht — vermag nur den höchsten Respekt vor dein musikalischen Warnsdorf einzuflößen, das übrigens auch — noch vor Wien! — am 10. Oktober 1886 als zweite Stadt Bliickners „Teck-um" zur Ausführung brachte, nach dem das Weil kurz vorder in Linz leine Premiere erlebt hatte. Seitdem hat sich in der niusikalischen Welt manches und vieles geändeit: aber der Nnbm der „Illisba 8vlsmni8" hat sich, von Warnsdorf ausgehend, über den ganze» Erdball verbreitet, ein tönendes mcmumovtum avro poronnius für ihren Schöpfer. IV. Atttomobilfahren im Winter war das Thema eines Vortrages, den Herr Direktor Dr. Dieterich- Helsenberg in der letzten Sitzung des „Mittcleuropäijchen Motor wagen-Vereins" gehalten hat und der in der Zeitschrift dieses Ver eins soeben zum Abdruck kommt. Es heißt da ». a.: „Im Winter zu fahren, besonders in einem Winter, der es wie der diesjährige wochcnlanfl unter 10 Grad Minus überhaupt nicht tat, und der sein grünes Können einsctzte, um nächtlicherweile wenigstens bei uns in Dresden und auf dem Lande aut Minus 15 bis 18 Grad zu kom men, gehört gerade nicht zu den „Ver<znügcn". Leider, leider geht eben das Bestreben der Motorsabriken noch immcr dahin, ,,Sportswagen", nicht aber ,Mcbrallchs"-Wagcn zu schassen, die im Winter gegen Wind und Wetter den in Coupe und Landauer gewohnten Schutz bieten. Immer und immcr wieder wird der Autoinobiiismns als „Sport" gepflegt, als solcher gekennzeichnet und vom Rechts- und Gerichtsstandpunkt auch als ,,Sport , d. h. Vergnügen behandelt, das sich, wie früher bei den Rädern, nur be sonders bevorzugte Leute leisten könne». Die unglaublichsten Rennen, die unglaublichsten Geschwindigkeiten und Pferdestärken werde» für den Antomobilismus als nötig und allein fördernd erachtet! Und doch kan» und wird sich der Automobilismus niemals wirklich bahnbrechend die Welt erobern, solange nicht die Fabriken und alle damit zusammenhängenden Faktoren auf dm Hauptsache den Wert legen: auf Schaffung eines wirklich ge brauchsfähigen Wagens, der in erster Linie dem Verkehr, nicht allein dem Sport dient. Gerade die sehr wertvollen und so wichtigen Bestrebungen unseres Motorwagenvcreins verdienen hier besonders gekennzeichnet zu werden. Die Veranstaltungen von Promcnadcnsahrlen, wo nicht die „Geschwindigkeit", sondern in erster Linie die „Zuverlässigkeit" der Wagen in Frage kommt, sind der beste und einzige Weg, um dem Antomobilismus jene Sympathie zu verschaffen, die ihm das Publikum schon längst Aitte cntgcgenbrinacn können, wenn er sich als „Bedürfnis des Ver kehrs'' innerlich und äußerlich charakterisiert hätte. Es hieße die Tatsachen verkennen, wollte man den Rennen den Nutzen für die Konstrukteure absprechen, der Nutzen für den praktischen Fahrer- und Käufer des Au'amobilS liegt aber in der Ausvrobierima
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