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Dresdner Nachrichten : 07.05.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189905072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990507
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990507
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-05
- Tag 1899-05-07
-
Monat
1899-05
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.05.1899
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Börse > Kol,len rlwas Vesser netragt infolge groß« Lieferung noch Selgn'», Lion Eisenbahnen schweizerische fest, amerikanische weichend Von fremden Renten Italiener und Argentinier bevor- .",ugk- /Deutsche Fonds behauptet. Die Börse schloß matter. Privatdiskont 30-Prozent. — Am Spiritus-Markte gingen no " ' " ' ' " ' »uitcr dm> preisdrückeiiden Einflüsse der günstigen SaatenstandS- berichte aus dem Inland und Rußland. Bei sehr stillem Geschäft war Brotgetreide 5«« Psg. billiger zu haben. Rach privaten Er mittelungen wurden bezahlt für Weizen 159.50, für Roggen 151,50 M . Hafer ruhig und gut behaupte,. Nach Ermittelung der Central- umrrungsstcllc der preußstchen Landwirthschaftskaliiiiiern wurden bezahlt in Beilin: Weizen IM. Roggen 151,50, Hafer 148 Mk. Stettin-Stadl: Welzen IM. Roggen 14V, Hafer 137 Mk. — Wetter: Bedeckt: Nordostwind. Aronrsur« o. Di. i2:chiutz z credit 221,6». Dirconlo 197.2». Dresdner «an! 169.8,>. r-taatsdah» . eombardm —rima-Ate —,Ungrr. «Sold —, Aortupiiui 27,bl», üiuhig. v»r>s. 01 Uhr !»achn>MagS., 9Ieui« 192.15. '.Italiener SÜ.25 Spanier 91.99 Prrtugielen 27.60. Türke,, 22.19. rütkrnloofi 1SS.99. Lilomanbank 699,99. Elaa». bah» —. rombnrde» 166,99, Icf>. Pari-. ProduNennrarkl. Wege» per Mai 21.10. per Sext-Dez. 29.60. deh. SMol per Mai «9,25, per September-Dezember 61,99, ruhig. Spiritus per Mai 12,99, per September-Dezember 99,bv, lallend. «msttrdaw. Produkten.«»«-,!. Weuc» per Wat —, per November —, gischitftSIor, Roggen per Mai ltb,99, per Oktober 127.99. vertliches ond Söchfische«. — Sc. Königl. Hoheit ' ' sittag ab Prin' der Besici Nr. 177 Georg wohnte gestern von . . . tigung des 2. Bataillons des auf dem Exerzierplätze bei 6- -tz--- '/-!) Uhr Vormittag l 2. Infauterie-Regimeuls Struppen bei. — Ec. Königl. Hoheit Prinz Friedrich August begab sich gestern früh zur Besichtigung des 2. Bataillons des 12. In fanterie-Regiments Nr. 177 nach Festung Königjlcin und kehrte Nachmittags nach Wachwitz zurück. — Ihre Kaiser!. König!. Hoheit Prillzesjm Friedrich August besuchte das Magazin der Hostiesekanten Hirsch u. Co., Pragerjt'.aßc. — Ihre Kaiser!. König!. Hoheit Prinzessin Fried rech August besuchte gestern Vormittag die Deutsche Kunst ausstellung — Ihre Kaiser!. König!. Hoheit Frau Prinzessin Fried rich August beehrte gestern das Magazin von 3. Olivier. König!. Hoflieferant, Pragerstraßc. und das Magazin des Hof lieferanten Bernhard Schäfer mit ihrem Besuche, um Einkäufe zu machen. — Ec. Majestät der Koni g hat das Werk „Germanische Mythologie" von I. H. Schlender lVerlaa von Heinrich Minden, hier) eutgegengeuommen und dem Verfasser seinen Dank aussprechcu lassen. — Dem Sekretär beim König!. Finanzministerium Wollers dorf wurde bei seinem Uebertritt in den Ruhestand der Titel »Rechnungsinspektor" verliehen. — Der Erste Staatsanwalt beim Landgericht Stettin Blume wurde vom 1. Juni ab zum Reichsgerichtsrath ernannt. — Der Sekretär 11 hlemann im Finanzministerium beging sein 25jähriges Dienstjudiläum. — Herr Finanzministcr Excellenz v. Watzdorf traf in Be gleitung von vier Herren vorgestern, von Dresden kommend, auf dem Bahnhose in Oschatz ein. wo er von dem Betriebsinspettor Herrn Baurath Weidner-Leipzig empfangen wurde. Stach Be sichtigung der im Ban begriffenen neuen Gleisanlagen nahmen die Herren gemeinsam im Baynhossrcstaurant bas Frühstück ein und fuhren mit dem planmäßigen Zuge 10 Uhr 10 Min. nach Mügeln. — Das dem bisherigen verdienstvollen Gememdevorstande, Herrn Gutsbesitzer und Ortsrichter Karl August H ä h n i ch e n in besonderer Anerkennung seines 25jährigen ersprießlichen öffentlichen Wirkens verliehene allgemeine Ehrenzeichen wurde ihm auf seinem Tolkewitzer Ruhesitze „Angustnshof" durch den Vorstand der Königs. Amtshauptmannschast Dresden-Neustadt, Herrn Amtshanptmann V. Burgsdvrsi, mit herzlichen Worten überreicht. — Aus verschiedenen Theilen des Landes wird in Folge des Änschwcllen derWasseriän anhaltenden^ Regens ein Anschwcllen der W gemeldet. ' ^ - fe t. Die Weißeritz ist bedeutend angcschwollen und führte gestern zeitweise wcggeschwemmte Holzer mit sich. Von Dippoldis walde aus ward gestern Steigen der Weißeritz gemeldet. Nach Sk einem uns weiter zugcgangenem Telegramm von gestern Nach mittag 4 Uhr soll die Weißend andauernd weiter steigen. Der Stadtrath in Döbeln ließ zur Warnung vor.Kwchwasser in der Stadt große Plakate anschlagen, durch welche er bekannt macht, daß die Einwohner sich auf weiteren Wassermnchs für Abends 10 Uhr vorzirbereiten haben. Abends '->8 Uhr ergoß sich das Hochwasser bereits in die Straßen nahe der Mulde. Die Freibergcr Mulde befindet sich in bedenklich schnellem Steigen. Der oberhalb Döbelns mündende Nebenfluß StricgiS, ebenso die Zschop a u, die unterhalb Döbelns mündet, sind ans den Usern getreten. Ein weiteres Steigen deS Wassers ist zu erwarten. Der Regen dauert unaushörlsih fort. Auch die vom Erzgebirge kommenden Flüsse sind im -steigen begriffen. 'Der Wafferstano der Mulde in Aue beträgt bereits '2,50 Meter über Null. — Aus Rvßwein wird imter dem 0. d. M- gemeldet: Die Mulde ist im Lause des heu- ' ligen Vormittags erheblich gestiegen, stellenweise hat das Wasser die Ufer überschwemmt. Die Straße „Am Wasser ist nicht mehr passirbar. Die Bewohner müssen dort durch die Gärten verkehren. Nachmittags ','-2 Uhr wurde die Feuerwehr zur Hilfeleistung alar- mirl. Die Einwohner der Niederstadt, welche bereits beim Hoch wasser 1897 arg gelitten, sinv in großer Besorgniß. — Aus der csächsr 1 chem «Schweiz wird gemeldet: Jedenfalls ist schon heute Sonntag ein schnelles Anwachsen des Elbstromes zu erwarten- Die Nebenflüsse der Elbe fuhren alle große Wasiermenacn der selben zu und insbesondere ist dies von der Kirnitzsch, Biela, Gott leuba der Fall. Schon gestern Nachmittag konnte man an den Einmündungen dieser Flüsse von Stunde zu Stunde das Anwachsen des Wasserstandes der Elbe bemerken. Aus der Strecke Aussig — Tctschen sieht es schon schlimmer aus. Bei Pömmerle i. B. waren bereits die Wiesen überftuthet. jeder Graben wälzte dort seine Finthen der Elbe zu. vom Zicgenberg bei Großpriesen war das besonders auffallend Stämme, ausgerissene Bäume, Sträuchcr schwammen inr Strome und es ist wohl für heute früh Elbhoch wasser zu erwarten. In den Elborten traf man deshalb schon von gestern Vormittag ab Vorbereitungen, um die voraussichtlichen Schaden zn vermindern. - Der öffentliche Vortragsabend, welchen die hiesigen National-Sozialen am Freitag Abend in der Centralhalle veranstaltet hatten, war so zahlreich besucht, daß der Saal polizei- 1!ch abaespent werden mußte. Während ohne Zweifel ein ziem licher Theil bürgerlicher Elemente gekommen war, um Herrn Pfarrer Naumann z» hören, hatte andcrnlhcils das zur Besprechung »lestellic Thema: „Wege und Ziele des Sozialismus" die hiesigen Sozialdemokraten derart niigezogcii. daß sie sich offenbar in der großen Mehrheit befanden. In seiner Begrüßungsansprache be merkte der Vorsitzende, Herr Dr. Scheven, die National-Sozialen in Dresden bildeten zwar nur ein kleines Häuflein, aber trotzdem wagten sic cs, eine öffentliche Versammlung abznhatten, in der Voraussetzung, daß manch' gesprochenes Wort fruchtbringend nach rechts und links wirken möge. Ihr Bestreben sei. das nationale Element mit den sozialen Fragen zusammen zu schweißen, für ein freies Voll, eine mächtige Nation und eine von sozialem Geiste getragene Monarchie cinzutreten. Sic wollten ihre Wege mit Frei- niutb und festen Schrittes gehen und sich nicht Denienigen an- Ichließcn, welche sagten, leise voran, daß auch der Spießbürger Nachkommen lann. Hieraus behandelte Herr Dr. Manrenbrecher aus Berlin, an Stelle des an Influenza erkrankten Herrn Naumann, das schon erwähnte Thema in einem zweistündigen Referate. Er kennzeichnete einerseits den sittlichen Werth des Sozialismus vom christlichen Standpunkte aus und ihn andererseits als eine wirthschasiliche Bewegung der unterdrückten Klassen. In letzterer Hinsicht sei der Sozialismus aber in der heutigen Zeit keine Unterströmung in unserem Staatsleben mehr, sondern eine Macht geworden, mit welcher die Reoierungsschichten zu rechnen hätten. Diese wichtigste Thatsache des 19. Jahrhunderts zeige, daß der Sozialismus wie ein Schatten dem Körper in denjenigen-Staaten mit Naturnothwendigkeit folge, in welchen die Industrie einen be sonderen Aufschwung nehme. In der Türkei, in China und ande ren Ländern mit nur schwach entwickelten Industrien, finde man vom Sozialismus wenig oder nichts. Alle Regierungen in den eivfljfirten Ländern müßten sich mit dieser Erscheinung befassen, leid« aber machten die herrschenden Schichten die gleichen Fehler wie vor Jahrhunderten, sie hätten aus der Geschichte nichts gelernt, wenn sie die sittliche Sette des Sozialismus nicht würdigten, Ar- «uth. Rot- und Verkümmerung der unteren Volksschichten nicht aus der Welt zu schaffen suchten. . Im Weiteren beschäftigte sich "chst der Welt der Herr Vortragende mit die Ansichten vor. welche sicher Testamentsvollstrecker viel besprvchenen Buche Kritik an den« Marxismus deni Marxismus und führte zünä .. Eduard Bernstein als Wissenschaft der Werke Engels in seinen» jetzt zum Ausdrucke gebracht und damit geübt habe. Er habe ini Gegen- ian zu oen von .van rvcarx ui seinem kommunistischen Manifeste und Kapital inedergelcgtcn Ansichten gezeigt, daß der Mittelstand nicht abgciwminen habe, die Kapitalisten nicht weniger, sondern mehr würde», daß der Kapitalismus ungeheuer anpassungsfähig sei und dadurch die Gefahr, daß die Krisen deni Kapitalismus den Todesstoß geben könnten, immer geringer werde, und daß durch die Karlellirung der einzelne» Industriezweige die Krisengcfahr überhaupt beseitigt werden könne und daß es endlich nicht in der Natur des Kapitalismus liege, de» Sozialismus ans sich zu er zeugen. Auch über die Stellung einzelner sozialdemokratischer Führer über den Blananisinus verbreitete sich der Redner und empfahl schließlich der Sozialdemokratie Anschluß an die. liberalen Parteien zur plastischen Mitarbeit, sowie Eintreten sür eine an gemessene Seemacht sür Deutschland, damit cs seinen kulturellen Aufgaben gerecht werden könne. In der Debatte traten die Herren Höllisch und Smdermann von der Sozialdemokratie dem Referen ten entgegen und vertheidigten die marxistischen Theorien. Was Bernstein in seinem Buche geschrieben habe, sei lediglich aus der Verkennung der politischen und wirthschaftlichcn Verhältnisse in Deutschland hervorgegangen. Die Sozialdemokratie werde trotzdem bleiben, was sie gewesen sei, eine internationale revolutionäre Partei und sie werde dafür sorgen, daß. wenn sich einige Genossen verirrten, sie wieder aus den richtigen Weg gebracht würden oder nicht mehr mit der Partei marschiren könnten. In seinem Schlußworte widerlegte Herr Maurenbrecher die Ausführungen der sozialdemo kratischen Redner und zeigte dabei, das; er mit den Verhältnissen in der Sozialdemokratie gut vertraut ist und auch die führenden Persönlichkeiten in derselbe» näher kennt — 'All' die Liebe und Verehrung, deren sich der musikalische Leiter der Gruppe Dresden des Sächsischen Elbgau- Sängerbundes, der Königl. Musikdirektor Herr Kantor Gustav Schöne, bei seinen wackeren Sängern erfreut, kam' vor gestern Abend in dem zn Ehren des Genannten anläßlich seiner Ernennung zum Königl. Musikdirektor von der Gruppe Dresden des Clbgnn-Säiigerbuiidcs nbgchaltcncn Kommers zu begeistertem 'Ausdruck Ziemlich 1000 Sänger begaben sich im Lainvionzug Abends 8 ilhr nach der Wohnung Schöne's auf der Schulgut- straße und brachten ihm dort unter Leitung des Herrn Lehrer Gebauer eine Serenade dar, die drei Lieder.: „Gott grüße Dich" v. 'Abt, „Das treue deutsche Herz" von Otto und „Wie töniit' ich Dein vergessen" von Adam zu Gehör brachte, während der Vertrauensmann der Grnppcnleitnng. Herr Michael, eine kurze Begrüßungsansprache hielt. — Ein fröhliches Süngerleben ent wickelte sich nach Auflösung des LamvionzugeS in den mit dem prächtigen BnndeZlianner und zahlreichen Fahnen der Bnndes- vcreine geschmückten Sälen des „Eldorado", dessen Mittelpunkt bald der Gefeierte mit seiner Faniiüe wurde. Die Kapelle des 177. Regiments brauchte nicht allzu oft in Aktion zu treten, so oft erklangen Trinlsprüche und Lieder, vom Gesanimtchor, wie von einzelncii^BiMdesverelneii vorgetrageii. Aii^ der^Ehrcntafel^hntten esang Säch fischen Elbgaii-SäiigerbnndeS. Eine Reihe telegraphischer Grnye seitens auswärtiger Bnndesvcreine. Sängerarnppcn und einzelner bekannter Persönlichkeiten der musikalischen Welt trafen im Lause des 'Abends ein. Besondere Freude fand die Liebenswürdigkeit des Herrn Hofrath Professor Döring, sein schönes Lied „Nim»,' ein Schlüssclein" selbst zu birigiren. Nach dem Verklingen des Liedes sprach sich der Kompmust in äußerst schmcichelhastcr Weise über die Leistungen des Elbgau-Sängerbundes aus und schloß mit einem Hoch ans die Gruppe Dresden. Der Vorsitzende des Bnndes- ansschnsses Herr Källmeher toastete sodann auf die allerhöchsten Gönner und Förderer des deutschen Liedes Ihre Majestäten König Albert und Kaiser Wilhelm. Herr Michael ans de» Königl. Musik direktor Herrn Kantor Schöne. Herr Gebauer aus die Ehrengäste, Herr Gnnzel (Pirna) auf die Ewigkeit im deutschen Liede. Der Gefeierte dankte seinen Sängern in herzliche» Worte» für die ihm bereitete Ovation und sagte n. 21.: „Meine lieben Sangesbrüder. Sie haben durch Ihre Veranstaltung mir eine großartige Ucber- raschung bereitet, und ich bekenne es laut: Das isl der höchste Grad meiner Freude über die mir gewordene Auszeichnung, daß Sie sich, meine lieben Sangesbrüder im Elbgan-Sängerbimd, durch dieselbe auch mit geehrt fühlen." — Erst weit nach Mitter nacht fand der Kommers, dessen glänzender Verlauf von allen Theilnehmerii eiiimilthig tonstatirt wurde, ein Ende. — Die Festlichkeiten anläßlich der BannerweiHe der 1895 gegründeten Radfahrer- und Automobilistcn-Vcrciingnng Dresd ner Touren - Klnb »ahmen vorgestern ihren 'Anfang mit einem Kommers unter Damenbetheilignug. der iin großen Tivoli-Saale abgehalten wurde. Derselbe präscntirte sich in einer sehr vornehm wirkenden Ausschmückung, indem zahlreiche Rojeugllirlanden den ganzen 'Raum nebst allen Säulen umschlangen, unter brochen durch mehrere recht gefällige Flaggentnch-Drapcricn. Die Musik wurde von dem Trompeterkorps des Gardereiter- Regiments auSgeführt, außerdem trug das Mitglied Herr Söhnel durch einige humoristische Vorträge zur frohen Stimmungbci, nicht wenig auch ein von Klubniitglieoem dargestellter komischer Einakter. In der begrüßenden 'Ansprache dankte der Vor» sitzende, Herr Grsve. den Gästen, in erster Linie dem hiesigen Klub Wanderfalke, dann den Berliner Vereinen Tourentlub und Nordost und dem Wiener Sports- und Geselligkeitsbund. Nach dem drei maligen „All Heil" auf den eigenen Verein folgte bald Toast aus Toast, so daß sich allmählich eine recht animirte Stimmung ent wickelte. Ihrer dankbaren Gesinnung gegen ein um die Gründung und gedeihliche Fortentwickelung des Tourenklubs hochverdientes Mitglied, Herrn Wegzwalda, gaben die Mitglieder dadurch einen ehrenden 'Ausdruck, daß ihm ein werthvolleS Zweirad überreicht wurde. Der fröhliche Verlauf des ersten Abends eröffnete eine vielver'prechende 'Aussicht auf die ihm folgenden festlichen Ver anstaltungen. — Gestern vollendete Herr Ober-Telegraphen-Assistenk BeIleville, hier, eine 25iährige Dienstzeit bei der Kaiser!. Post- und Telegraphen-Berwaltung 'Als Feldwebel der Sächs. 'Artillerie kehrte er ans dem Feldzuge 1870/71. geschmückt mit den schönsten Zeichen für Treue und Verdienst, glücklich zurück. 1874 am 0. Mai trat er bei der Reichs-Telegraphen-Vcrwaltuiig ein, wo er sich während dieser 25 Jahre durch seine gewissenhafte Pflicht erfüllung stets der größten 'Achtung seiner Vorgesetzten zn erfreuen hatte. — Die sür henke cmgesagtcu R cnne n sind wegen andauernder Regengüsse aus einen noch anzuberaumenden Tag verlegt worden. — Wir erhalten nachstehende Zuschrift aus Hainsbcrg: Die Spannung der Gemüther im oberen P lauenschc n G r unde bezüglich der Gestaltung der Bahnhosssragc dauert »nunter- brochen an und wird bei der Wichtigkeit, die der Gegenstand sür alle Interessenten hat. auch nicht eher zur Ruhe kommen, bis alle einschlagenden Fragen zur Lösung gelangt sind. Man sollte meinen, die naturgemäßeste Lösung wäre, nachdem das Projekt eines ge meinsamen Bahnhofs für Denben und Hainsbcrg von der Regierung fallen gelassen worden ist, mir die, die bisherigen Bahnhöfe reff». Haltepunkte Denben und Hainsberg den Anforderungen der Zeit gemäß auszugestalten. und nachdem sich die Regierung dafür ent schieden hat, den bisherigen Haltepunkt Denben dcingemäß um- zubauen, hätte Denben das. was es wünschen muß. und könnte sich m dieser Richtung für befriedigt erklären. Dem ist aber nicht so. wie wir aus einem Referate über die Sitzung des Gemcinderaths zu Denken vom 11. Januar 18!i9 („Bczirksanzeiger" vom 18. 'April 1899» ganz schlagend ersehen : dort heißt cs wörtlich: Der Herr Vorsitzende tGemeiiidcvorstaild und Landtagsabgeordneter Nudelst eröffnete ... die Sitzung . . Nachdem er betont, daß von Seiten des Kollegiums stets nach dem Wohlspruchc: „Niemand zu lieb. 'Niemand zu leid, nicht rechts, nicht links, nur vorwärts" ge arbeitet worden sei, ging er zu einem Rückblick ans das Jahr 1898 über und führte v. A. ans: „Der Bahnverkchr stieg in den letzten Jahren außerordentlich, und ist ein öahnbau in Aussicht gestellt, daß Denken und Hainsbcrg einen gemeinsamen Personen- und Gnterbahnhof erhalten werden unter Beibehaltung der Haltestelle Denben," Also Denben strebt an: einen Bahnhof für Denken durch Ausbau der jetzigen Haltestelle, außerdem aber noch einen zweiten Bahnhof HainSberg-Deuben. der selbstverständlich nicht in Hainsberg oben, sondern auch möglichst in Denben oder an der Grenze von Denken und Hainsverg liegen muß, sonst ist er nicht der „gemeinsame Personenbahnhof" sur Hainsberg und Denben. Wenn also die eben an dem Bahnhof Hainsberg allein interessirte Bevölkerung wissen will, wo die treibende Kraft zu suchen ist, dle den Hains- berger Bahlcho^in der Richtung nach Denben zu verlegt yctocis ^ier mit aller wünschenswerthen^Offenheir und erücksichtigt man ferner, daß Landtagsabgeordneter ist. so Derieniae, wird auch der kla>. will, so ist Klarheit gesagt: Dieses gesagt hat. ivamm Alles, Verlautbarung Bahnhofs möglichst weit btnunter nach Leuve» tragt. La baue der oben angeführte Wahlspruch besser gelautet: „Denben zu lieb. Hainsberg zu leid, um vorwärts". Es erklärt sich da auch, daß alle Aeußerunaen im Landtage eigentlich davon ausgchcii, daß der Ausbau deS HainSberger Bahnhofs an seiner jetzige» Stelle über haupt wegen Mangels an dem nöthiacn Platz unausführbar sei und daher eine Verlegung desselben überhaupt unvermeidlich wäre, während schon ein Blick aus eine Karte der betresfenden Flur auch den» Laien zeigt, daß das nicht neu anzukausende Terrain des jetzigen Bahnhofs Hainsberg unter Zuschlag ganz weniger billig zu erwerbender Flächen und Bauten ein einheitliches Terrain ei- aiebt, welches größer ist als das, welches ganz und zu wesentlich höheren Preisen für den proiektirtcn neuen Bahnhos ongclanst werden soll. Wir hoffen, daß bei der Regierung diese Erwägungen auch nicht ganz unberücksichtigt bleiben und daß sich auch iin Landtage noch Männer finden werden, die nicht allein nach ihnen beiaebrachten Meinungen sich ein Urtheil bilden, sondem die sich auch an Ort und Stelle die Sache ansehen, daun ist uns um den Ausgang nicht bang, denn wer sich die Sache in natura ansieht, der wird sich überzeugen, daß der Bahnhof Hainsberg nur an seiner jetzigen Stelle am Platze ist; unmöglich aber wird er die Ueberzcugunq gewinne», daß Hainsberg und die aus dessen Bahn- euen Orte Somsdorf. Rabenau, Eckersdorf, Ober- Lüban, Oelsa:c. keinen Bahnhos brauchen, für Denken aber zwei Bahnhöfe unbedingt nötbig sind — In der am Donnerstag in Meinhvld's Säle» abgchaltencn 2 Gesaimiitsitzuilg des Ordnnngsausschnsses für das 13. Deutsche Biiudesschicßcu 1900 sanden unter Vorsitz des Herrn Hof Optiker Roettig die vorliegenden Punkte der Tagesordnung schnell'' Erledigung. 'Als Schristführer wurde das Ausschußmitglied Herr Albert John gewählt, lieber die dem 'Ausschuß obliegenden Arbeiten und Ausgaben verständigte ein durch die Geschastsstclle vervielfältigter Auszug aus der genehmiaten Geschäftsordnung des CcntralanSsclmsses (h :-0), der an die Mitglieder zur Information vcrtheilt wurde und der iu nächster Sitzung zur weiteren Durch- bcrathung kommen, iodann als Richtschnur sur die weitere Thätig- keit dienen wird. Ebenso bleibt der nächsten Sitzung die Be sprechung der Aufgaben und das Vernehmen mit zuständigen Be hörden Vorbehalten. Weiter wurde die Mittheltiing entgegen- genommen, daß lant Beschluß des Centralansschusses vomW 'April als jeweiliger Vcrsaimulniigstag des Odiiniigsansichnsscs der Donnerstag in 1-ttngigen Pansen zugewiesen worden ist. Die an wesenden Mitglieder beschlossen, von nächstem 18. Mai (DonnerstagSi von Nachmittags 5 llhr an zu tagen. Der zur Zeit aus 18 Mitgliedern bestehende Ausschuß bedarf noch weiterer Ergänzung. Es wurden alle Mitglieder ersucht, freiwillige Hilst krüste ans den Reihen der Dresdner Bürger- und Eimvohnerschost in Vorschlag zu bringen, damit durch weitere Zuwahleu der Aus schuß sich ergänzen könne. — Die Errichtung eines bescheidenen, aber würdigen Dcnk - mals für Mozart, das vielleicht seinen Platz in den Büraer- wiescn-Anlanen finden könnte, ist eine der vornehmsten Ausgaben, die sich der hiesige Mozart-Verein gestellt hat. Der Erfüll ung dieser 'Ausgabe dient auch die am Himmelfahrtstaae Mittags 12 bis 1 Uhr in der Martin Luther - Kirche stattfindcnde Mnsitärifsührniig. zu der die Damen Wedekiud. Huhn und Schmitt- Esünhi ihre Mitwirkmia zusagtcn. 'Reben diesem trefflichen Ge- sangSterzett wird das Mozart-Orchester de» instrumentalen Theil deS Programms vertreten. Dieser bekanntlich in der Hauptsache aus Dilettanten bestehende Orchestertörper hat sich in dem kurzen Zeitraum seines Bestehens überraschend schnell entwickelt und ver einigt jetzt 18 erste Violine, 16 zweite, 10 Bratschen und 8 Violoncelli. — Ter in Löbtau wohnhafte stellungslose Kontorist Ernst Moritz Bernhardt, der cs aus Betäubung und Beraubun g eines GcIdbricsträgerL, wie gestern gemeldet worden ist. abgesehen hatte, ist am 19. Februar 1875 geboren. Er ist dem Königl. Amtsgericht zugcführt worden. — In Leipzig sindeu am 13., 14. und 2t. Mai (Pfingst sonntag) die großen Frühjahrs rennen statt. Das inter essante Programm zeigt am 13. Mai 0 Rennen in PrciShöhe Po» 19.500 Mk., darunter der Leimiger Stistnngspreis in Höhe von 10,000 Mt. Svniitag der 14. Mai bringt 7 Rennen im Gesamnit- werth von 26.200 Mk.. worunter der Teutonia-Preis 15,000 Mt. und der Psiiigst-Soniitag umfaßt 6 Renne», deren Gesainmtwerth 11,000 Mk., worunter das fesselnde Bild des großen Schlenßigei Jagdrennens, Preis 3000 Mk. Der Anfang der Rennen ist aus 3 Uhr Nachmittags gelegt, es cvncertiren an allen drei Tagen zwei vollständige Militärkapellen. Die Rennbahn liegt bekanntlich idyllisch schön am Scheibenholz und ist ganz bequem zn Fuß und durch elektrische Bahn zu erreichen. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Uebcr die letzten Kämme aus Samoa ' as „Neu , . und die Vechandlüngen mit Mataasa meldet das „Reut. Bur." aus Apia unterm 27. April: Die Befestigung der Mataasa-Leute zu Vailüua wnrde erobert, nachdem sie bombardirt worden war. Die „Rebellen" litten stark und verloren viele Verwundete. Am 22 fand ein Schar mützel in der Stadt zwischen Gaunt's Brigade und einer starken Äb- theitnilg „Rebellen" statt, wobei ein Mataafaner getödtet wnrde. Die „befreundeten" Linien wurden darnach, als die Dunkelheit ein brach. an zwei Punkten angegriffen, doch wurde Niemand getödtet . Am nächsten Tage sanden weitere Gefechte im Walde innerhalb der Munizipalität statt, wo die Rebellen sich stark verschanzt hatten, Gaunt's Brigade von 900 Mann avancirte, und es erfolgte ein scharfes Gefecht. Die „Rebellen" verloren mehrere Todte, derer Leichen sie tortzogen: die „Befreundeten" verloren einen Todte» und drei Verwundete. Vier britische Leutnants: Jnnes von de« „Tauranaa", Hickinan vom ^Royalist". Shuter vom ..Porpoise' und Heatcote vom „Tory" führten die befreundete» Samoane« unter Leutnant Gaunt. — Nach Ankunftt der Weisung aus dei Heimath, daß bis zum Eintreffen der Kommission Frieden gehalten werden solle, hatten die drei Konsuln eine Konferenz, kamen abe, zn keinem Beschluß, da der deutsche Konsul den von den britische» und amerikanischen Vertretem vorgeschlagenen Maßregeln mchi beistimmte. Kautz und Kapitän Stuart schriebe» nun an Mataasa, theiltci, ihm die Einsetzung der Kommission mit und trugen ihn aus. sich mit seinen Leuten bis außerhalb einer zehn englische Meilen langen und sechs Meilen breiten Linie zurückzuzlehcn. Mataasa sandte eine trotzige Antwort. Er verweigerte den Rückzug, außer wenn der deutsche Konsul und der Kapitän de- „Falte" beistimmten. Daraus sandten Kautz und Stuart ein Ultimatum, mit der Erzwingung des Rückzuges drohend. Ei» Aktionspla» wurde entworfen. Gaunt's Brigade wurde verstärk!, ein ichwercs Geschütz bei Mntiilu gelandet und Kriegsraketen bereit gemacht. Mataasa erwiderte jetzt, er sei bereit, sich sofort zurückznziehen. Am 25- April wurde eine wichtige Versammlung abgehalten, wobei der „König" (?) und seine Häuvtlinge über die boii den Engländern und Amerikanern ergriffenen Maßregeln unter richtet wurde», welche sie im Allgemeinen billigte». (I) Gaunt's Brigade patrcmllirt jetzt das umschriebene Gebiet ab. Malietva- Tann machte Kautz und Stuart einen Besuch, er wurde bei dei Ankmist und 'Abfahrt von den britischen und amerikanischen Kriegs schiffen salutirt. Hufnagel wird noch aus dem „Falke" zurück- gehalten. — Hierzu bemerkt die „Deutsche Tagsztg.": Das Vor gehen der Engländer und Amerikaner, ihr konsequentes Hinweg- setzen über das von sämmtlichen drei Konsuln geschaffene Proviso rium ist nichts Neues und nimmt uns gar nicht mehr Wunder. Ebenso verständlich ist es uns, daß der deutsche Komul der von dem englischen und dem amerikanischen Vertreter borgeschlagencn Proklamation an die Samoaner nicht zustimmtc. da diese — wie cius dem ganzen Verhalten der Engländer und Amerikaner hervor« geht — die fortgesetzte Verletzung der gemeinsamen Abmachungen sanktioniren sollte. Völlig unverständlich aber ist uns die bereits emeldete Berliner Weisung an den Generalkonsul Rose, sich der Proklamation der beiden anderen Konsuln anzuschließen. Wenn wir cs hier nicht mit einer Lüge des englischen „Bureaus Reuter" zu tdun haben, so bedeutet das nichts Anderes als das Ausgeber, des deutschen Rechtsstcmdpimktes, noch bevor die hohe Kommission in Apia einaetrofjen ist, die diese Rechtstragen prüfen soll. Hat das „Reuter schc Bureau" dieses Mal nicht gelogen, so ist die ganze zu erwartende Thätigkeit der Kommission nichts als Komödie, einer Depesche aus New-Amk schrieb Admiral Kautz in emem Briefe aus Samoa an seinen Bruder FalgendeS: -De»: deutsche Konsul war anmaßend (I) und unvernünftig (I), deshalb war ich gezwungen» etwas zu thun oder ekle Schmach zu erdulvrn, noch "zu - NacI
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