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1 LL.IKVL.'tzWS «««««» «« t» der Expedtti»,, «artenstrale L». < 4" we »«»i RA. Hagekkalt für UilterhMmg und Geschäftsverkehr. Mitredactem: Theodor Drobisch. »«zeige« t. dies. Bl«tt», »a« zmZett t« 8800 «kempt eriweint, finden eine rrfolaretS»« Nrrbr-<t«ny. «r». »s. Sonntag, den 21. fieimar 1864. Dresden, den 21. Februar. — Se K. Maj. hat dem Adoptivsöhne des Hauptmanns v. d. A Wilhelm Andreas v. Woydt zu Geithain Wilh. Det lev Ottokar Woydt mit Beilegung des Familiennamens von Woydt die Erhebung in des hiesigen Königreichs Adelstand be willst und genehmigt, daß der Schmiedemeister August Schi mang zu Milkel das ihm verliehene Königl. Preußische allge meine Ehrenzeichen annehme und trage. — Mittelst allerhöchsten DecretS vom 21. Januar ist der Entwurf zu einem Gesetze, die Aufhebung der Zinsbeschränkungen betreffend, an die Ständeversammlung gelangt, welcher folgende Bestimmungen enthält: Das 16 Capitel im zweiten Lheile des Strafgesetzbuches vom 11. August 1855, sowie alle die Ueber schreitung eines bestimmten Zinsfußes betreffenden Vorschriften werden hiermit aufgehoben. Alle Verträge, bei welchen der Schuldner für ein Darlehn dem Gläubiger größere Vortheile als die Verzinsung nach jährlich 6 vom Hundert gewährt oder zusagt, sind einer halbjährigen Kündigung von Seilen des Schuldner- unterworfen, wenn nicht eine kürzere Rückzahlungs oder Kündigungsfrist festgesetzt worden ist Bestimmungen, wo durch der Schuldner auf längere Zeit als ein Jahr gebunden werden soll, sind ungültig. Auf Schuldverschreibungen, welche unter den gesetzlichen Voraussetzungen auf jeden Inhaber gestellt werden, leidet diese Vorschrift keine Anwendung — Die k. sächsischen und in Staatsverwaltung befindlichen Privatbahnen haben im vorigen Jahre eine Gesammteinnahme von 5,614,229 Thaler gewährt, wofür u A. 4,447,391 Per sonen und 72,228.455 Ctr. Güter befördert worden find. Die westlichen Staatsbahnen haben gegen 1862 einen Mehrerlrag von 201,927 Thlr., die östlichen einen Mehrertrag von 267,623 Thlr., und selbst die Löbau-Reichenberger Bahnen 4039 Thlr. mehr ergeben, obgleich auf den letzteren der Verkehr im Allge meinen geringer war als 1862. Die Mehrkinnahme des Staats beläuft sich also auf fast 470,000 Thlr. — s. Die Zöglinge der Tröstler'schen Lehranstalt für Ton kunst fanden am Freitag in einem im Saale des Hüte! de Saxe veranstalteten Concerte Gelegenheit, ihre künstlerischen Fähigkeiten vor einem größeren Zuhörerkreise zu entfalten und dabei erfreuliches Zeugniß abzulegen von der Vortrefflichkit ihrer Lehrer und dem eignen lobenswerthen Fleiß und Eifer Unter den Vortragenden bemerkten wir einige recht brave Ta lente, die zu den schönsten Hoffnungen berechtigen, wenn das Studium ebenso ernsthaft fortgesetzt wird, als es begonnen — Der Hofthcater-Maschinenmeister Brandt aus Darm- stadt, gegenwärtig wohl der berühmteste seines Faches, ist meh rere Tage ia Dresden anwesend gewesen Sind wir recht un terrichtet, so dürfte diese Anwesenheit nicht außer Beziehung stehen zur Wiederbesetzung der durch den Tod Hänels erledig ten Stelle eines Maschinenmeisters am K. Hoftheater. Wir unsererseits können nur wünschen, daß die hieran zu knüpfen den Hoffnungen der tatsächlichen Begründung nicht entbehren, sich vielmehr seiner Zeit verwirklichen mögen. — Wenn es schon oft den Bestrebungen der Kunst gelang, in Zeiten des DrangsalS und der Noth durch ihre geweihten Spenden sich da hülfreich zu erweisen, wo das kummervolle Herz der Tröstung entgegen harrte, so glaubt jetzt abermals die Gesang- und Tonkunst im trauten Verein wirken zu müssen und zwar zum Besten der durch den Kampf in Schleswig-Hol stein Bedrängten und Nothleidenden. Die Dresdner Singaka demie und die Dresdner Liedertafel, zwei bekannte ehrenwerthe Vereine auf dem Gebiet der Tonkunst, haben bereits ein Pro» gramm zu einem großen Concert entworfen, das in allen sei nen Nummern etwas Hohes und Schönes bieten wird, zumal die Zahl der Mitwirkenden sich über Zweihundert beläuft. Zur Aufführung ist der Saal des Lincke'schen BadeS erwählt und die Einrichtung getroffen worden, daß außer den Stehplätzen numerirte Sitze zu 1 Thlr. und auch zu 15 Ngr. zu haben sind. Während der erste Theil des ConcertS Compofitionen von MendelSsohn-Bartholdy, Schumann, Franz Schubert u. A. bringen wird, erstreckt sich der zweite, von der Dresdner Sing akademie (Chorgesangverein) ausgeführte Theil aufj„Athalia" von MendelSsohn-Bartholdy. DaS Concert findet Montag den 29. Februar Abends 7 Uhr statt und es steht zn erwarten, daß daS kunstsinnige Publikum unserer Residenz nicht versäumen wird, sich eines so seltenen Genusses theilhaftig zu machen, zumal noch damit ein edler Zweck verbunden ist. — Vor einigen Abenden ging eine hier wohnhafte junge und liebenswürdige Dame über die Augustusbrücke. Unterwegs passirte ihr etwas, was schon vielen Damen im Gehen pasfirt und jedenfalls noch mancher passiven wird, — eS ging ihr ein Schuhband auf. Diese Unregelmäßigkeit in der Toilette mußte wieder in Ordnung gebracht werden, und da nun die Hülfe einer Christel oder Gustel nicht sofort zur Hand war, so sah sich unsere Dame veranlaßt, höchst eigenhändig Hand an'S Werk zu legen. Zu dem Ende trat sie in einen der dortigen Pfeilervorsprünge hinein, legte ihren Muff neben sich auf die Bank und nahm die Sache in Angriff. In demselben Augen blicke näherten sich ihr zwei junge Herren, bemächtigten sich in der Meinung, sie wolle ins Wasser springen, der Dame mit den Worten: „Mein Fräulein, Sie werden doch um GotteS- willen dies nicht thun", und schleppten sie trotz aller Protesta tionen noloos volens bis auf den Theaterplatz. Hier erst klärte sich das Mrßverständniß auf. Die Herren empfahlen ich, tausendmal um Verzeihung bittend, die Dame aber stieg ofort in eine Droschke, um der ihr nachfolgenden Menschen menge aus dem Wege zu gehen und traf, außer sich wegen des erlebten AbmteuerS, fast noch ganz athemloS bei ihrer Fa milie ein. — Vor einigen Tagen langte eine auswärtige den gebil deten Ständen angehörige Dame in Leipzig an, um Nach- orschungen nach dem Verblieb ihrer 16jährigen Tochter anzu- teilen, welche aus einer Penfionsanstalt in Dresden vor meh reren Wochen verschwunden war, ohne daß es gelang, den Auf» enthaltSort derselben aufzufinden. Die Eltern, von dem B«,