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« - SS - Asta schloß die Augen, damit er das triumphierende Licht darin nicht sehen sollte. Gerade das war es, woraus sie es abgesehen hatte, wozu sie ihn treiben wollte. „Ich weiß nach nicht." murmelte sie zögernd. „Mein Bruder wünscht nicht, daß ich einen Ausländer heirate. Und dann Ihre Familie! Ich hin vermögenslos — es >v«re mir unerträglich, wenn man es etwa als eine Gnade betrachtete, mich aus- zunehme» " Jimmy fühlte, daß die schlanke Gestalt sich seinem Arm nicht entzog. Und er wurde noch dringlicher: ..Asra. Asta!" flüsterte er. „Du weiht, dah ich es umgekehrt als eine Gnade von Dir betrachte, wenn Du einwilligst. meine Gattin zu werden!" „Ich werde meiner Kunst untreu," sprach sie in einem vortrefflich angenommen«». > raumerischen Ton. „Eine Znkunst voller Ruhm und Glanz gebe ich auf, wenn ich mich verheirate. . „Du opferst den Ruhm, geliebte, angebetete Asta! Ich weih, was das für Dich bedeutet und werüe Dich mein Leben lang dafür aus Händen tragen. Aber den Glanz des Lehens wirst Du ja nicht entbehren. Den wenigstens kann ich Dir bieten, so un bedeutend ich auch sonst neben Dir sein mag." Gr muhte nicht, wie rührend er in seiner Bescheidenheit selbst dem raffinierten Sinne Ajtas erscheinen muhte. In diesem Augenblicke empfand sie etwas wie wirklich« Zuneigung zu ihrer Beute, mit der sie spielte, um sie desto sicherer packen zu können. Sie seufzte leise auf und richtete sich dann hoch aus: „Und wenn ich ja sage. Jimmy, werde ich es dann nie bereue»?" Er antwortete gar nicht mit Worten Einen sonderbaren kleinen schrei stieh er aus. nnd dann hob er Asta auf und trug sie in seinen athletischen Armen durch das Zimmer. „Höre aus. höre aus!" lachte und schall Asta. Und als er sie niedergelassen hatte, gab sie ihn, die Hand: „Also jetzt noch rwruniiftig sein! Ga»; ruhig und gehorsam sein! Wann soll die Reise vor sich gehen?" „Morgen, nicht einen Tag später!" „Gut. Du wirst am Bormittag reisen nnd ich am Abend. Und wir werden uns erst in London Wiedersehen, im Grande Hotel, verstehst Du? Und auch dort erst am Tage der Trauung! Bereite alles Nötige vor. Du rannst aus mich zählen!" sie Halle Mühe, sich der stürmischen Dankbezeigungen zu erwehren, mit denen Zimmp sie überschütten wollte. Und schiiehlich war sie sroü. als die Türklinke ging und noch ein Besucher angenielöet wurde Herr Maltin erschien im Adendanzug. „Ich bin in Berlin zu einer Abendgesellschaft geladen." erklärte er, „und wollte n» Vorbeigehen fünf Minuten bei Ihnen sitzen bleiben." „'Nicht süns Minuten," ries Ana fröhlich, „soirdern eine gemütliche stunde müssen Sie bleiben. Herr Maltin. — sie lonimen nämlich wie gerufen — soeben habe ich muh mit Lord Listsield verlobt, und sie werden uns nicht die Bitte abschlagrn, aus unser Wohl mit uns zu trinken." Konstantin Malrin besah ungewöhnliche Selbstbeherrschung, sonst hätte er nicht mit so vollendeter Haltung gratulieren können. Im stillen dachte er ungefähr so: „Himmeltreuzdonnerwetter! Hat dieses listige Frauenzimmerchen es doch richtig seiltg gebracht, den grohen Gimpel zu sangen! Und so ist es ja immer: die Ztieiver chen erreichen das, was sie sich in den Kops gesetzt haben, und wir Männer lasten uns am Narrcnseil Horumführen! Dieser blinde Albionsohn ist genug von allen Seiten gewarnt worden, und er ging dennoch in die Falle, lladear sibi." Es wurde «in sehr lustiges, kleines Abendessen, obgleich Jimmy im stillen den lästigen Dritten verwünschte. "Maltin aber konnte es sich nicht versagen, gegen den Schluß des Mahls hin. Asta, wenigstens versuchsweise, in Verlegenheit zu setzen. „Wie gebt es denn eigentlich meinem Schützling," fragte er mit einem ironischen Blick in Alias schwarze Augen. „Ich habe eine lange Weile nichts mehr von scheff- ler gehört." > „Ich auch nicht." erwiderte Asta seelenruhig. „Aber, da sie von scheffler sprechen, Herr Maltin, sällr mir auch sein Ehe; ein. Denken Sie, wie seltsam — dem Rechtsanwalt Danbrück ist ein Depot von zwanzigtausend Mark ablmnden gekommen." „Aber. Liebste." wandte Iimmn halblaut ci». „wozu davon reden?" Maltin zog die Augenbrauen hoch: „Ein Depot ?" jagte er. „Wie kann das abhanden kommen?" „Es ist gestohlen worden," erklärte Listiield, „und es hat gar nichts zu sagen, denn natürlich kommt Herr Danbrück dafür auf. Ich glaube, es ist besser, man sprichr nickt erst viel davon, jo etwas kann keinem Anwalt angenehm sein." . bemerkte Malttn mit einem wahrhaft abscheulichen Lächeln, „befand«, solchen Anwälten nicht, di« selbst gewagt« Börsengeschäft« machen." Listsreld achtete nicht aus die Bemerkung. Aber Asta hatte sie verstand««, und ein Blitz de» Einverständnisses flog au» ihren Augen zu Maltin hinüber. — Nicht eine spur von Scham oder Reue erfüllte fie. seitdem sie stck zurechtgelegt, daß sie „eigenütch nur einen Vorschuß" auf ihre künftigen Reichtümer bekommen habe. Und Alfred scheffler? Run. dem würden fie ja nicht, beweisen können, und sa würde er nie bestraft werden für sein« tolle Tat. Diese Tat, di« ihr noch schmeichelte! Es lag so ein geheimer, perverser Kitzel darin, -aß ein Mensch um ihrer Schönheit willen ein Verbrechen begangen hatte. Als Maltin zusammmen mit Listsield um nenn Uhr da» klein« Hau» verließ, fuhr er mit ihn, in demselben Abteil in die Stadt. Aber er sprach nicht mehr von Danbrück. weil er herausgemerkt hatte, daß die Gesinnung des Engländers der seinen entgegengesetzt war Dw Gesellschaft, zu der er geladen war. fand bei eben jenem Generaldirektor der Lortuna" statt, der trotz aller gegenteiligen Paragraphen das allein entscheidende in allen persönlichen Angelegenheiten der Gesellschaft zu sprechen hatte. Maltin wurde hier wie in den meisten anderen Salon» der Geldwett sehr ge feiert, und er wußte genau, daß ein Wort von ihm hier gewichtiger war als anderswo. Danbrück. dem verhaßten Gatten der immer noch heimlich geliebt«» Frau, einen Schlag zu versetzen — so ganz nebenbei, so aus dein Dunkel heraus, das reizte ihn. dünkte ihm verlockend und lohnend. Rach dem Abendeisru saßen die Herren für eine Rauchviertelstunde allein im Zimmer des Hqusheir». als irgend jemand den Namen Danbrücks aussprach. „sie kenneu ihn ja wohl genauer," wandte sich der Sprecher zu Malttn, „da Sie «bcnsalis in Buchsanden wohnen?" „Ich kenne ihn nicht sehr genau," versetzte er. „Rechtsanwalt Danbrück ist auch nicht sehr viel in Buchsanden, seine mannigfachen Geschäfte scsseln ihn wohl mehr an die «ladt." ..Mannigfachen Geschäfte? Har er denn eine so ausgedehnte Praxis?" Mallins Lächeln war unbeschreiblich. „Man ist doch nicht nur Berufsmensch! Man liebt doch auch seine kleine Auf regung. ein Ieucyen an der Börse zum Beispiel.". Der Generaldirektor wurde aufmerksam: „Danbrück ein Börjenmann? Das kann ich mir eigentlich nicht recht denken. Er hat kein iliermögen. sooiel ich weiß." „Das hindert nicht, soviel ich weiß! Doch, was gehen mich die Assüren des Herrn Danbrück an! Ich sindc cs nur fatal, daß ihm gerade jetzt ein Depot — abhanden kommen mußte." „Was? Eiir Depot? Erzählen Sie doch. Maltin, was ist denn das für eine Geschichte?" Die Herren rund um Maltin waren plötzlich ganz gespannt. Sie witterten pikante Mitteilungen, mit denen der Künstler nur hinter dem Berge hielt. Der Generaldirektor machte ein sehr ernstes Gesicht. „Was ist das für eine Sache?" fragte auch er. „sie scheinen ja da Näheres zu wissen." „Durchaus nicht!" beeilte sich Malttn zu sagen. „Ich weiß nur, daß ein Man dant des Rechtsanwalts gestern zwanzigtausend Mark erheben wollte, die er bei ihm deponiert halte, und — daß er sie nicht bekommen kannte." „Wieso? Das ist ja eine merkwürdige Geschichte . . . „Merkwürdig fand ich sie auch! — Nun, Herr Dairbrück wird ja wohl soviel Kredit haben, daß er in einigen Tagen die Summe anschasfen kann. Aber unangenehm ist so etwas doch: es bleibt immer etwas hängen." Einen Augenblick hefteten sich die scharfen grauen Augen des Generaldirektors auf Maltin. — "Hatte er den Untertan der Gehässigkeit vernommen, der in seinen Worten milschwang? „Alan wird ja mehr davon hören." sagte er, „und dann wird es sich wohl auf- klären. sprechen wir lieber von etwas Näherliegendem, Herr Maltin, und sagen Sie mir. wer Ihre Bacchantin gekauft hat? Eigentlich batte ich ein Auge darauf ge worfen, aber sie trug leider schon den Zettel „verlaust", als ich neulich hinkam." Das Gespräch wandte sich nun Maltins letzten Werken zu, und er hatte Künst lereitelkeit genug, um gern hierbei zu verweilen. Als er in dieser Nacht in seine Stadtwohnung ging, psifs er leise und vergnügt vor sich hin. Er war sehr guter Laune. (Fortsetzung folgt.; lkrtMr's Wdel-kiiKlsttliiMliM.Lsxlmis" p»rt«i»NS, I., II., HI. «. IV. Lt»xv. ei. der anrqestcllten Ziinmer vttn? gern gestattet. Fernivreckirr:!38 AUL« H? «IlNUUK8-L!»UrRvlLtUUKSU. W I^nnx füll, va, a,»tle. Franko Lieferung. M» Alvsterkakli srntls Gegründet 18?«. » O In, tll»«-l. v.Prof.u.Aerst.enw'. j'.'lu S Slluvcst.kl'. * Fabrik lwa. Brävar-.: Beil':» >, .-U'ttnittkt- i straf:« ??. Breissttle arati-5. I Dresdner Fachichnlc stir Schaufenster - Dekoration DM" aller Branchen Gustav Teller, Burckbardlstr I. Del. 7>L',. IWd erb icv. Schäler Stell. Broip. b. Branchen»,;, frei. 'Abend- ». Lcck'chriflkime. Auch. u. S'chaus.- ck. j. Br. I SpeM-Labaralüriillll siir chrur.-nrikro^k. Untersuchung vou auf Zucker, v-rwern und st'nsttgr abnorme Be standteile. !8s!okliolil8'AplltlisI(8. »TreSden-A..Hkelimartt8 VorsknslAs! Utzill äie8Mkci^6i' iMsiW-MlMM dvsiaat ^Fontax DrsrL-I-rLts er'5el,r-mt am S1. -7unuar in äsn „Dresdner >'aebri-:bten". -lilUUil»' vis Drei», sind in sussvrstsr >Vsisg e rm ii s s i s? t. s kr«8vr Strasse s >f)ianino ae:! ch- Preis G!a lacisslr. 2u b. pari. vns SaüosrlLock iw Vinter. Lllll. Lsernilllllr. IV Inter*,»»»» Iplül»« ersttten Nnnxe*. s e»e»e»E" eeiiiieev^I oriwa'll. owr! E' billinst ZU Skimettreniicn. Rodettemieil. Eislauf. Illustrierte Broschüre >1 Rmtr. gesp. M. 7.H> fr. Hans. vertauren. 1> » i > r , 1,, j verstndck tt stenirci der Bad. Landesverband zur Hebung HvlzsvaltcieiMarlctmer L Co. Piuiaüchc Sttaße 1. ! de» Fremdenverkehr-, Karlsruhe (Rathaus). j Tolkewitz. Tel. LlRi. (»ocbclcg. clektri'cstcS LuN8t8pi6!-?jMN0. AI eil» ?srilMg.sssr -Loa-- ist das gegen Aus fallen der Haare und zur Befeitiginig der Schuppe», »Fl. l.5VM. beim EZinder ». LelmsmuMk»,. Vlkiunrttt— katttnv» Fernsprecher 16ö. Stilb piamlillZ neue und gespielte, in großer Auswahl ganz billig KilMrck IS. I. ZSWIS- LrMlB ich. zu grinst. Beding., cv. gegen Teilzabl verkauft ^ » r. L«kin»ann. Dr.-Plauen, Nölhnitzer Str. 1t. Veraltete Ausflüsse I der LI»i »rttI>rv EKW» behandelt gewissenhaft, ^ naturgemäß, obne d. lästige Wicderauftr. brlsttrlrtt II«,mder», Natnrheilkirndigel. Dresden, Band»« Straße 3A 2.