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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 24.02.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050224025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905022402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905022402
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-02
- Tag 1905-02-24
-
Monat
1905-02
-
Jahr
1905
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«, dem Gastwirt Gommerschuh in Dresden mit da» Akzept zu dirkontieren. E» wurde« dem die Auskünfte von S. Richte« und „Creditresorm" commerschuh erklärte sich dereit, da» Geschäft zu ^ > die Herren Pferde uiw Dagen und 1550 Mk. bar «dmni wollten. Di«» «nerbi-ten wurd, auch sofort ak, -^AngeSogter -ildeb«»cht: Der Baron desand such na» «hme der Villa in der Löbnitz m Geldverleacnhrtt. ' ßN»e zunächst 1000 Dkk zur Bezahlung der «ujlassung»kost»n.- vrsitzender: Sie wußten ober, datz v. Grabow den Wechsel -t rinlösen werde. - Hildebrandt: Ich war im Gegenteil erzeugt, v. Gravaw werde da» Akzept prompt einlösen, denn war der Meinung, datz da» hintcrlassene Vermögen der -treu de» v. Grabow ein sehr beträchtliche» sei. — Vorsitzender: lu» de« gestern verlesenen Briefwechsel geht doch hervor, dah ' ne» die schlecht« BermöaenAage de» v. Grabow ganz genau -mit war. Sr schrieb Ihnen doch in jedem Briefe, dah er »tcht wisse, woher er da» Notwendigste nehmen solle. — Hilde- »randt: Deshalb konnten sich die Verhältnisse doch ändern. — Vorsitzender: Angeklagter v. Grabow, wa» sagen Sie dazu? — V. Grabow: Mir ist von der ganzen Sache nicht» bekannt. — Vorsitzender: Wie kam Hildebrandt in den Besitz de» von Ihnen ahepnerlen Wechsel» über 4000 Mk.? — v. Grabow: Hildcbrandt wird mich wohl um Ausstellung diese» Akzept» ersucht haben. — Vorsitzender: Sie gaben also Akzente an Hildcbrandt. wie man sonst ein ZeitunaSblatt weiteraibt? — v. Grabow: Hildebrandt hatte dt« Verpflichtung, für Anschaffung der erforderlichen Gelder »u sorgen, dafür war er mein Generalbevollmächtigter. sHeiter- reit im ZuhÜrerraum.) Es erscheint danach als Zeuge Gast. Wirt iPommerschuh sDre-den): Eine» Tage» kam der Angeklagte Schreiber zu mir mit der Frage, ob ich ein Akzept über 4000 Mark kaufen wolle. Er habe den Wechsel von einem sehr seinen Herrn, namen» Hildebrandt. Tiesersei der General- evollmächtigt« eines Freiherrn, der ein un- oollmächtigten vorstellen. Am folgenden Tage stellte nur Schreiber den Angeklagten Hildebrandt vor. Beide Herren waren sehr fein gekleidet. Es wurden mir über v. Grabow Aus künfte von den Auskunfteien S. Richter und „Creditresorm" vorgelegt. Da diese überaus günstig lauteten, so erklärte ich mich zur Diskontierung des Wechsels bereit, mit der Bedingung, daß ich 1550 Mark bar und für das andere Geld einen Magen und 4. Pferde gebe. Schreiber und Hildcbrandt erklärten sich damit einverstanden und suchten sich einen Wagen und 4 Pferde au». Noch che daS Geschäft perfekt wurde, stiegen mir aber Bedenken auf. Ich zog weitere Erkundigungen ein und erfuhr, das; die Au»künst« falsch und v. Grabow vollständig vermögenslos sei. Ich erllärte daher den Herren, dah ich das Geschäft nicht mache. — Auf Befragen des Angekl. Hildebrandt gibt Zeuge zu, dah er zu ihm gesagt habe: DaS Geschäft würde ein Mann namens Jacob sehr gern machen, dieser sei nur zu teucr. — Es wird hierauf eine Anzahl Brief« verlesen. 'Danach hat Hildebrandt an Sommerschuh, der, che er Geld. Pferde und Wagen gab, den Freiherrn persönlich kennen lernen wollte, geschrieben: „Der Freiherr weile in Italien." Sie haben Schreiber eine Depesche gezeigt, di« lautete: „Mein Mann ist verreist. Freifrau von Grabow." Bors.: Es ist festaesiellt, dah zu dieser Zeit Freifrau v. Grabow in Italien wellte. — Hildebrandt: Das glaube ich nicht, sonst hätte sie doch nicht eine Depesclze aus Schöneberg hicken können. — Vors.: Angeklagter v. Grabow. Sie geben doch dah man ihm schließlich die llg behaupt r^tet W-, stark ldebrandt an .Henne einige Zeit stunden, verlegnen Briefen geht schrieb, er solle den W andernfalls werde er den Einwand des Wuchers machen. — Schreiber begab sich eines Tages im Aufträge Hildebrandts zu dem hiesigen Möbelhändler Trips mit der Frage, ob er kür oi« Billa in der Löhnitz, die Freiherr v. Grabow mit 55 000 Mk. rer Anzahlung gekauft habe, Möbel liefern könne. Der Frei- err, der augenblicklich kein bares Cleld habe, dessen Verhältnisse aber glänzende seien, wolle ein Dreimonats-Äkzept geben. Trips habe, nachdem er von den Auskünften der Berliner Auskunfteien S, Richter und „Creditreform" Kenntnis genommen hatte, sich da mit einverstanden erklärt. Daraufhin habe sich Hildebrandt für 8560 Mark Möbel ausgesucht. Noch che die Möbel abgcholt wurden, erfuhr Trips, dah die Billa von Professor Dr. Ru dolph gesperrt sei. Trips machte daher das Geschäft rückgängig. Vors.: Angeklagter Hildebrandt, Sie geben da» zu? — Hilde brandt: Jawohl, ich hatte aber keine betrügerische Absicht. — Vors.: Es war Ahnen doch bekannt, dah die Villa auf Antrag f.: Es war Abm.. ^ , des Herrn Professor» Dr. Rudolph bereit» gesperrt war? — Angekl. Hildebrandt: Jawohl. — Vors,: Das hätten Sie doch aber Herrn Trips Mitteilen sollen. — Angekl. Hildebrandt: DaS habe ich allerdings nickt getan. — Vors.: Das wäre aber Ihre Pflicht gewesen, -i- Möbelhändler Trips, der hierauf als Zeuge vernommen wird, erzählt den bereits erwähnten Vorgang. Hildebrandt hatte ibm die Vermögens-Verhältnisse des v. Grabow in Io glänzenden Farben geschildert und ihm anherdem die er wähnten Auskünfte vorgelegt, dah er sich mit dem Geschäft ein verstanden erklärt habe. Er habe sich aber vorher die Villa nur eine lila un übrigen folgenden Lage tzrcyreiver wieder zu ihm kam, hob« er diesem erklärt, dah er von dem Geschäft zurück trete. Schreiber sei darüber ganz erschrocken gewesen. Er habe wiederholt versichert, dah die Sache goldsicher sei, da er lZeuges aber bei seinem Entschlüsse blieb, habe Schreiber gesagt: er werde mit Hildebrandt sprechen. Am anderen Morgen sei Hilde- brandt zu ihm gekommen, und da er auch diesem gegenüber das Geschäft abgelehnt, habe Hildebrandt gesagt: dann wollen wir dir Hälfte anzahlen und Ihnen das VcrfugungSrccht über die Möbel einräumeu. Er habe sich scheinbar damit einver- standen erklärt, Hildebrandt habe sich aber nicht mehr sehen lassen. Da auf alle Fälle die Villa auSmöbliert werden muhte, so begab sich Hildebrandt mit seiner Gattin in das hiesige Gott- schalchscke Möbelgeschäft und suchte sich dort eine sehr elegante Möbel^Linrichtuna gegen Leihkontrakt auS. Es waren monat lich 55 Mark Leihgeld zu zahlen. — Buchhalter Roth von der Azrma Gottschalch bestätigt den geschilderten Vorgang. Da die Auskünfte glänzende waren, habe die Firma Gottschalch sich zur Lieferung der Möbel bereit erklärt. Die Miete für die Möbel von monatlich 55 Mark wurde jedoch nicht bezahlt. Gott schalch habe daher die Möbel abholen lassen. Vorher habe Hilde- brandt ein« Bürgschaft von v. Grabow eingesandt. Gottschalch hildebrandt: ,,Die Bür schrieb daran . , de» Baron» ür mich vollständig wertlos."' Frau Hilde- dvandt sagte: „Sie kaufen gar keine Gefahr, mein Mann er wartet jedc^cit von einer chemischen Fabrik in Berlin 4000 Mk." — Angekl. Hildebrandt: Er habe von einer chemischen Fabrik 4000 Mark und von einem Manne in Berlin für einen von ihm einem gewissen George» au» Gefälligkeit diskontierten Wechsel 150 Mark zu bekommen. — Vors.: Dieser George» ist hier mit IVs Jahren Gefängnis bestraft. — Anaekl. Hildcbrandt: Da» wußte ich damcll» nicht. — Vors,: Hildebrandt, wovon haben Sie damcll» nicht. — Bo, , denn gelebt, als Sie in der Villa in der Löhnitz wohnten? — Hilde brandt: Wenn ich Geld brauchte, verkauft« ich pharmazeutische Apparate. vorbestrafte Schneibergeselle " Dezember vorigen Jabre» m gekommen, um dort . chnen, di«, er nach seiner Be- ,.ung noch zu beanspruchen habe. In dieser Wohnung lieh ich einen Hausfriedensbruch zu schulden kommen, .worauf darmeri« gegen ihn einschrcitrn mutzte. Wünsche ,st schon u»l wegen Hausfriedensbruchs, besangen in denselben Wohn- nen. bestraft worden. Auf die Bezirkswache gebracht. griff »daselbst «inen Gendarmen tätlich an. zwei andere Beamte be leidigt« er. Seine» renitenten Benehmen» wtgen wurde er sofort mittel» de» „Grünen Wagen»" nach der Hauptpolizei überführt. I« Wagen zertrümmerte W. mit dem Stiefelabsatz die Laterne mck bewarf mit den Gla»splittern die mit im Wagen befind- lichen beiden Transporteur«, von denen er durch eine Gitter- »and getrennt war., Auch im Wagen belegte Wünsch« di« Gendarm«, mitollerlei Schimpsreven. In da» Arresthau» der Polizei mutzte Wünsche vom Wagen au» getragen werden, wobei ar wüchenim den deftigsten Widerstand leistete. In der Zelle . e an-l . betrunken i» und H Tagen rmonn Moritz Gabler in einem «rveitsaenossen beim Koblen- raten, die in Tätlichkeiten auSartcten Stichtag bedrohte. Körperverletzung Er wird des- ochen Gefängnis verurteil«. — L«r au» der Unter- vorarsührte Arbeiter Johann Godzina war kürz- n Gendarmen wegen Verubung groben Unfug» feit- er ist de«! straft, wa» zu^2 Wochen sich von^ «inem'lMndörmen wegen Verübung groben Unsug» fest- genommen worden, wobei, er sich dem Beamt» hastig wider- setzte, wa» seine Verurteilung zu 6 Wochen Gefangn,» und 2 Wochen Haft zur Folg« hat. 22. 2s. Watterttani» der ezstve nnv Motda«. Vudweis Praa Pardubitz Mstuik Leitmer««, Auillg Dresden ru« -» 4 2« 4-IS 4- 2 4- , 4 »» - iw ruar ->» 4-»0 4-'s 4 S 4 7 4-41 - 101 TaaeSjicschilhte. Am Large de» Grvtzsürsten SergiuS. Aus Moskau wird berichtet: Ter Sarg, der die sterblichen Ueberreste de» Grob fürsten Sergius enthält, steht aus einem Katafalk. Am Sarge wurde ein feierlicher Gottesdienst abgehalten. Zahlreiche öffentliche Anstalten, das Dragoner- Regiment d«S Grotzfürstcn und die Schulanstalten von Moskau beginnt." Di« betreffende Kommission beendete ihr« Obliegen- beiten, gab ihr Votum ab und schlotz in dasselbe ein Programm, welches die Erfordernisse eine» Dombaues darleate. Der am 24. September 1888 erschienene „Entwurf Sr. Majestät Kaiser Friedrichs III. zum Umbau des Domes und zur Vollendung des Königlichen Schlosses zu Berlin. Mit Allerhöchster Be trug , , . ^ - Sarg Rudinkins aus ihren Schultern auS der Kirche nach dem Bahnhofe. Die Grotzfürstin Sergius folgte dem Sarge des treuen Dieners ihres dahinyeschledeuen Gemahls au der Seite der Frau und der Kinder Rudinkins bis zum Bahnhöfe. Die Mehrzahl der Großfürsten ist zur Bestattung deS Grotzsürsten ScrginS nach Moskau abgereist. Grotzfürst Wladimir wird durch Unwohlsein infolge einer Erkältung in Petersburg zurückgehalten. x Deutsche-Reich. Der Ka I ser telegraplileite an Professor Harrison von ver Philadelphia-Universität: Ich bin walirlmft erfreut, datz die Uulveisität Mir gleichzeitig mit dem Präsidenten Roosevelt die akademische Ehre nnbieiet, mit der einst George Washington bekleidet war. Ich bitte, mit Meinem Danke ble besten Wiinlcke tür das fernere Wachen und Binden der Universität enigeaenzunehmen. Die namens der Univer- siiät ergangene Antwort lautet: Die Universität von Vennitzl- oanlen dankt Eiv. Mnirstät für die gnädige Botschaft und begrübt in der Körperschaft der Universität die Namen Ew. Mniestät und deS Präsidenten Roosevelt neben dem George Washingtons. x In Gegenwart de-Kaisers wurde gestern abend eine Musikprobe im neuen Dom abgehniten. Gegen 1500 Sol daten waren zur Füllung de» Raumes tonimandiert: ferner waren die Mitglieder deS Domkapitel», der Dombauverwaitung und eine Anzahl geladener Personen zngezogen. Es fanden eine Anfsübrnug von Musikstücken »nd Gesänge des Domchors statt. Der Kaiser soll über da» Resultat der Probe leine Zufriedenheit ausgesprochen habe». X Kriegsminister v. Einem bat der Budgetkoipmission des Reichstages mitteilen lassen, datz seine Gesundung solche Fortschritte macht, datz er bereit sei, am DienStaq, den 28. Febr., rn der Kommission zu erscheinen, um den MilUäretat zu ver treten. x Zur heutigen Stichwahl im RrichstagSwahlkrelse H 0 s erlätzt der Bund der Landwirte folgende, durch ihren ent schiedenen Ton zu gnustrn des liberalen Kandidaten bemerkens werte Erkläruna: „Nack eingehender Aussprache mit derVorstand- schast des Liberalen Verein« und angesickis der schon im bis- beriaen Wahlkampfe in Erscheinung geiretriien freundlichen Stellung der Herrn Dr. Goller zur Landwirtschaft »nd seiner ent gegenkommende» programmatische» Haltung hinsichtlich ihrer Interessen, sowie angesichts seiner verfönitchen Zulage, die Füh lung mit der La»dwi>tichait uusere» Kreiie» stet» ausrechierkmiten ,u wollen, empfehlen wir allen Landwirten für d>e bevorstehende Stichwahl auf» wärmste die Wahl des Herrn Dr. Goller. Bauer», bevenkt, kurb die Auge» deS gesamten politischen De»lschla»d auf unsere» Wahlkiei» gerichtet sind: zeigt, daß Ihr national gesinnt und entschiedene Gegner der vaterlandSloie,, Sozialdemokratie seid, beweist durch Euren Stimmzettel, datz Ihr nui die Roheiten der Sozialdemokratie, die Ihr rn Pfaffs Colosseum ln Hof erfahren muhtet, die richtige Antwort zu gebe» wisset, iiud wählet Mann sür Mann den Kandidaten der OrdiillnaSparlcieu, Herrn Di. Erwin Goller. Graniiwerkdesitzer in Muiichbeig. Keiner darf schien! Ein jeder mutz wie in der Hanptwnhl seine Pflicht erfüllen l" X Oesterreich. Abgeordnetenhaus. In der fort- e 1 rrrt ' ' ' - - - gesetzten Beratung der N enoorlage wies der Landes- . befindlichen Stellunaspslichtigen mit sich bringen würde und erklärte, gerade das Beispiel Ungarns, wo die Hinausschiebung jener Termine die Einberufung der Reserven notn'endig mache, spreche gegen eine solche. Der Minister erklärte sodann, cS werde bereits vielfach anerkannt, datz in der Behandlung der Soldaten eine Besserung ringetreten sei, warnte vor falschen Angebereien und empfahl schließlich die Annahme der Vorlage. Ir 0 erklärt«, seine Partei könne nicht sür das Heer stimmen, das unter dem Druck der Kosiukhschen Majorität und der Nachgiebigkeit der österreichischen Hoskrelse noch weiter magvarisiert werden würde. Der heutige Zentralismus in Oesterreich müsse zerschmettert werden, aber nicht im Sinne der Tschechen, sondern m der Züch tung eines dauernden SchutzeSdrrDeutschen in Oester reich. Auch im Bündnis mit Deutschland könnten die Deutschen Oesterreichs keinen Schutz ibrer nationalen Interessen mehr erblicken, vielmehr sähen sie tn diesem Bündnis die Festei, die Deutschland zwinge, mit gebundenen Händen der Slawisie- runo Oesterreichs zuzusehen. Die Ausrechterhaltung der Ein- hcitlichkeit uiK> Gemeinsamkeit der Armee oder vielmehr der letzten Nest« dieser Einheitlichkeit sei auf die Dauer nicht mehr möglich. Abgeordneter Fort erörterte dos Verhältnis zu Ungarn und klagte darüber, daß di« österreichische Reichs Hälfte nicht mit der erforderlichen Energie ihre Interessen ver trete und konstatierte eine Verschiebung des Kräfteverhältnisses zu Ungunsten Oesterreichs. Eine wirtschaftliche Trennung würde für die österreichische Industrie von Nachteil, sür Ungarn aber «ine Katastrophe sein. Ungarn bezwecke nichts anderes, als mög- lichsi viele Konzessionen auf militärischem Gebiete zu ergattern. Für Oesterreich gebe eS nur eine Rettung, das sei die natio nale Autonomie aus historischer Grundlage. X Frankreich. Das Pariser Zuchtpolizeigericht ver urteilte den „Matin" und die „Patrie" in dem von Frau Gyveton angestrengten Ehrenbeleidigungsprozetz zu einer Geldstrafe und Schadenersatz von 3000 bezw. 500 Francs. vermischtes. Der neue Berliner Dom wird am Montag, den 27. Februar, feierlich eingeweiht. Aus diesem Anlatz ist folgender Rückblick auf die Entstehungs- « ^ ^ Nordd. Allo. Ztg." Am 29. März 1888 gab , . - ^chKtenourg jenen denkwürdigen „..onbtfehi, daß der alte Berliner Dom in ein neues, gröbere» GotteShauS umgeschafsen werden soll«. Wenige Monate darauf, am 9. Juli 1888, erschien die Kaiserliche Botschaft, durch welche Kaiser Wilhelm Ü. diesen Willen seine» dabingeschicdenen Äaters mit folgenden Worten als heilige- Vermächtnis übernahm: „ES ist Mem Wille, dah das Projekt der Errichtung eine» Dome» in Meiner Haupt- und Residenzstadt Berlin, weiche» durch den Allerhöchsten Erkatz Meine» in Gott ruhenden Herrn VaterS vom 29. März dies«» Jahre» von neuem angereat worden ist, mit allem Nachdruck gefördert werde. Di« Ausführung diese» tan«» nach den Absichten de» Hochseligen Kaisers und KömgS Mir einzeiliges Vermächtnis. Ich wünsche, datz ie Arbeit krönt? welche de» verewigten Kaisers un lf KO ^ ajestät seit Jahren genehmig« hiermit, das -tldrt« Jmmödiatkomm da» Dombauproiekt verwandt die auf Bcfchl Meine» Herrn sion unverzüglich ihre Arbeiten rungen über die in Vorstehendem entwickelten Bauideen teil nehmen zu dürfen und dieselben baukünstlerisch ausgestalten zu dürfen." Diesem Werk wurde naturgemäß nicht nur «egen seine» Inhalts, sondern auch wegen seines ÄutorS di« verdient e Aufmerksamkeit zu teil. Die gepia baues durch große Fest:" die Berbinvungsgalerie zwocyen ^ . Reiterdenkmai Kaiser Wilhelm I. unter der Wolbuirg des Triumphbogens an der Westfront de» Domes kam allerdinae sür die Folge nicht in Betracht, jedoch die Dreiteilung des Ge bäildcs ist auch bei allen späteren Entwürfen festgehallen worden. Nur ist der mittlere Kuppestaum — die geplant« Feslkirch« — jetzt zur Predigtkirche umgewandelt, während der wesentlich ver kleinerte Raum zur Rechten, die Taus- und Traukapelle, zur notwendig: waren doch die Gewölbe des Dome» von jehüc der Unbill jedes Hochwassers ausgcjctzt gewesen. Anfang September 1868 erhielt Gen. Rat Rascichonf vom Kultusministerium den Austrag, jenen Entwurf nach bestimmten, von der Jmmediat- kommission gegebenen Normen umzuarbeiten. Der Kaiser be wies diesen Vorarbeiten zum Neuooue de» Domes ein stetig sich steigerndes Interesse, unverrückt hielt er an dem Vermächtnis Kaiser Friedrichs fest: alle sich entgegenstellenden Hindernisse wurden durch das energische Vorgehen des Kaiserlichen Bau- errn überwunden. Von einem nochmaligen Wettbewerb sah der aiser, den: die Geschichte deS Berliner Dombaues in all' chren l Baues dein Mitarbeiter seines Kaiserlichen Vaters, dem Architek ten Raschdorss. Alle neuen Zeichnungen, Pläne. Grundrisse ließ er sich von den: Dom-Baumeister vorlegen, erörterte sie ein gehend und verfolgte das ganze Werden des Gotteshauses, die WM deS Materials, die Ausgestaltung des künstlerischen Schmuckes innen und außen auss eingehendste — keine der vielen Einzelheiten des gewaltigen Werkes ließ der Kailerliche Bauherr unberücksichtigt. Vorerst aber galt cs, sich mit einer wesent lichen Reduzierung der anfangs veranschlagten Bausumme ab zufinden, denn die Volksvertretung schränkte 1892 die veranschlag ten 22 Millionen auf 10 Millionen ein: der Architekt stellte dem zufolge neue Berechnungen aus und durch unerhebliches Hermrter- gehen der Grötzenverhältnisse, sowie durch Anwendung eines wenig«: edlen Ba:nnaterials wurde die geringere Summe — welche so leicht ein völliges Hemmnis deS ganzen D-ombaues hätte werden können — als genügend für die Durchführung an erkannt. Die Verzögerung bezüglich des Baubeginnes wurde kür die Entwicklung des Bauentwurfs nützlich verwendet, die ganze Architektur gestaltete sich durch die letzte Neubearbeitung der Plan« einfacher und klarer. Im Jahre 1892 konnte mit dem Abbruch des alten Domes begonnen werden, die Mauern sielen, und nur der sreigelegte tzauvtturm des Fridericianischen Domes erbob sich noch über den Ruinen. ES bedurfte einer Unter- Höhlung mit Dvnamitpntronen, die durch eine Sprengung unse- rer Garde-Pioniere dem starken Bauwerk aus alter Zeit ein Ende bereiteten. Unverzüglich begannen nun die baulichen Vor arbeiten, und schon am 17. Juni 1894 konnte im Beisein des Kaiserpaares die feierliche Grundsteinlegung deS Berliner neuen Domes an historischer Stelle stattfinden. ** Der 23jährige Leutnant Graf Bautzisji» vom 89. Infanterie-Regiment hat sich mit einer -wanz:gjährigen Konfektionsdame heimlich aus Schwerin entfernt. Man nimmt in Schweriner Ossizierskreisen an, daß der Leutnant nervös erkrankt sein müsse; denn man könnte es sonst nicht verstehen, datz er mit dem >ungen Mädchen ans und davon aeaanaen ist. um sich eine neue Existenz zu gründen. Die Liebelei dauerte schon längere Zeit und war leinen Kameraden nicht unbekannt; rndes hielt man sie für nicht gefährlich, zumal der Graf ein dem Grafen zu korschen und ihn unauffällig zu verhaften. Seine Geliebte wird in dem Steckbrief als eine und temperamentvolle Persönlichkeit oesck nach dürste Graf Baudissin leine Schritte mit ihr land gelenkt haben, zumal er nicht ohne Mittel d:e Flucht an- getreten haben wird, da sein Vater, der bekannte sehr vermögend ist. SchisfSbewtMigen. Norddeutsider Lloyd. lMitgeteilt von Fr. Brrmermann, Mcuerai-Pgentur. Pr-'ger Strohe 19.) »Prinzeß Alice" 22. Febr. in Naga ioki angst. »Heidelberg" 22. Febr. Dungeneß ross- „Gneilenau"22. Febr. von Smitkiomvton at-g'g. „Oldenburg" 22. Febr. in Bremerbaven angst „Bauer,:" 2». Febr. in Suez angst. ' »Darmftadt" 22. Febr. Dover »aff. „Lrescld" 22. Febr. von Antwerven abgeg. .Sactzlen" 22. Febr. in Sbanghai angek. „Prinz-Regent Luitpold" 23. Febr. von Penang abgeg. „Kaller Wilhelm der Srvße" 22. Febr. von Cberbourg abgeg. „Soben- ,ollem" 22. Febr. von Marleiile abgeg. .Roon" 23. Febr. Durit-Castle paff. »Tagst" 22. Febr. von Baltimore abgeg. „Mainz" 22. Febr. von Santo« abgeg. Hamburg. Amerika-Linie. »Albano", von Philadelphia 2i. Febr. aus der Elbe anast. „Rnmidia", vom La Plcua. 22. Febr. auf der Elbe angek. „Partdia" 2t. Febr. in San Francisco angst. „Lollatia" 21. Febr. von St. Thomas über Havre nach Hamburg abgeg. „Blücher" 2t. Febr. tn Newyork angst. „Patricia", von Reivyork, 22. Febr. Lizard vasi. „Moltke", aus der Onentfab«, 21. Febr. von Nizza abgeg. „Pala- Ita", von Genua nach Hamburg. 21. Febr. Penich« paff. Union-Castle-Ltnie. „Duiban: Taille" 21. Febr. aus Heim reise von Kapstadt abgeg. »Norman" 22. Febr. auf Ausreise von Madeira abgeg. ,4 prival- öerprechungen A UntemclilL- ünkunriixunxen. krivst-Liim Irttd.SlllchiMii jetzt nickt die 4V» X Anleihe, sollen wir weiter de» honenden Zinsfuß zodlen? Mehrere Aktionäre. Warum kündigt der Vorstand der Erwachsene in Tages- oder Abend-Stunden in nachfolgenden beliebig einzeln auswähldnren Fächern: Buchführuna. Rechnen, Korrespondenz. Wechsel kunde . Schönschreiben, R undschr.» Deutsch (Sprach lehre». Briefstil. Recht- schreibcn. Geometrie, Zkickmen.bes.Bauzeichueu, Literatur. Stenoar., tÄeo- grapliie, Englisch, Arau- ^sisch» Volkswirtschaft, bfesetiknnde, Maschine schreiben. Getrennte Abteilungen für ältere und jüngere männliche u. weib liche Personen. Klemich'sche LLväels-^Läsmre u HSder« ^artdUel»»«, Solmiv vr«»st«e» Moritz-Stratze S Direktion: 2 Treppen Teleph. «»t I. »SV SS "-Kti ^ «««, -vn-q-L »A
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