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!»iM«Mlie, Illütsimeiltkii- ll.8!>itänIilMi' V. 6riiknvr, 7 VVuisevtiruissdrLS»« svrrlig cisr 800»di-L880) km eilun »»»« — die Kornpetrnz der tzotizeilichen habe auch er keinen Grund. sich de»' « der Kammer a»ts Vortage eine» solchen Gesetzes zu midee» Sie. meine Herren", schließ« der Ministe^ z» dei^ Sozial- Bedenkrn getragen. J>k ff» >u emokraken aewnidet. „geben arch! Ihr Giiindlatz ist. di« — .'Hz ^ - - aus den Umsturz , Machidei»ü»>sse verringern. Meine Rnsgad« dagegen ist. das ^ thridigen und zu vndeffrm und der Ovrigkrit dirBemgni! halten, deren sie bedarf. u« Sa», was wir für »nsrrr . Sitter halten, gegen »iibrrrchligte Eingriffe zu verllieidiaenl .. haffrr Beifall.) «dg. Ackrmiann kviistatirt. dag die Petition Bebel'» >m Reichstag nicht zur vrchandtuna gekommen sei. In den, Geirtz- handle es sich darum, dich die Polizeibehörden die Bring reiten, wenn die öffentliche Sicherheit munelweit verschieden von de» richter lich Abg. v. Voklmar den,len Hab«, nur nnt einzelnen Fälle« zu thn», bei eiliiuscdrei äs sei »mi . auf die enlwurs . mffe haben sollen, ei» aciährdet werde I Das uchen (rntscheidunaen Der Strafrichter Hab« es . ... denen er zu entscheiden habe, od der Ängeklaate schuldig oder nicht, lieber örtliche Verhältnisse habe nicht er. sondern die Äerivalt»»gs- bchörde zu entscheiden. lAbg. Bebel: Und zwar nach Willkür !) Diese Venvaltnngsbeliörbe» haben »ach Recht und Gewisse» zu handeln, ober nicht nach Willkür! Um Ausweisung von armen Leute», wie Abg Bebel meine, handle es sich nicht, sonder« um bestrafte Per sonen, die die öffentliche Sicherheit bedrohten. Entschieden wider spreche er der Behauptung, daß durch da- »eue Gesetz die Dinge schlimmer wurde», als ne bisher gewesen. Abg. Bebel: Mit dem Hinweis aus dir Staats- und Gesellschastsvechäffnisse habe der Herr Minister selbst enigeslanden, daß er das Gesetz gegen ihm polilffch unbequeme Leute gebrauchen wolle. Er werde diese Aeußcrung i» pcnvcrthcn wissen. Er bleibe dabei, daß das Gesetz die reine Polizriwillkür ^tatuire. Während ein Richter nur bei Be ru leiten und sie dort zum Y Um Hanptvorlraae cntsaltete Bild nun dem Leben, Sein „ Abraham a Santa Clara, des bedenteubste» Schriffsleln Jalnhundert. dessen Lebensbeobachlnnge» und Humor, dessen Lebi dinslellttngeii und Ekar»klc>istiken ebenso bewundernswürdig wie seine unerschrockene Freimüthigkeit, und dessen Werke als Me schweren Vergehe» aus Stellung unter Potizriaussich» und An weisung erkenne, könnte» diese Stralrn nach dem vorliegende» Gesetz auch bei den leichtesten Vergehen von der Polizei verhängt werde», z. B wenn ein Kutscher dcS Oestercn wegen Peitschenknallen-, oder ein Wirtb, weil er einige Mal die Polizeistunde nicht ringehalte» habe, bestraft worden sei. Freilich gegen jene Ausschreitungen, welche sich die Söhne bemittelter Eltern aus den Hochschulen er laubten. bei ihren Nachtwächterafsaicen, werde das Gesetz nicht angewendet werden, wohl aber, wenn es sich »m Arbeiter bandle Abg. Ovitz konstatirt, daß, wenn auch die Hanplstrasen durch daS Reichkslraigesetzhuch geregelt sind, die- hei den Nehensimlen nickt der Fall sei: z. B. könne man eines öffentlichen Ehrenamtes ver lustig gebe» auch ohne richterliche Entscheidung. Auch lei die Aus weisung keine Nebenstmse. sondcm es handle sich dabei lediglich um eine polizeiliche Maßregel. Die Regierung habe also mit der Vorlegung des Gesetze- kenieswegs ihre Befugnisse überschütten. D>« Deputation sei außerdem bemüht gewesen, die Härten deSEnt- wmfs möglichst zu mildem. Das Bebel bezüglich der Empsäugcr der Armenunlerstritzungen gesagt, beruhe aus einem Mißverständlich, denn gerade diele könnten nach der Vorlage gar nicht ansgewiesen werden. Viccpräs. Streit weist Namens der Liberalen de» Vor wurf der Inkonsequenz zurück. Er selbst habe 1874 eine» Antrag emgebrackit. die Regierung zur Regelung der Ailswciinngsbesu,,nisse rn veranlasse». Nach den bestehenden Gesetzen könne bei »'dem Vergehen Ausweis»»« cintrrtcn: da sei also eine Neuregelung am Platze. Daß eS sich hier um eme politische Maßregel gegen die Sozialdemokratie handele, bcslreile er. Er denke vielmehr bei dem Gc>etz an die Gemeinden. Diese hätten em Interesse daran, daß ihnen die Möglichkeit znstehe, sich von ganze» Nestern von Dielen. Hehlern. Kupplern, Prostttuirtcn :c. zu bclreicn. Was das vo« Bebel onaezogciie Beispiel von demKnNcber anlange, io meine er allerdings, daß eine Gemeinde sich eines Menschen, gegen dessen böien Willen sic aus andere Weise nicht ankommen könne, dnrch Auswenmig entledigen dune. Im Gegensatz zu den Sozialdemo kraten meine er, da» das Gesetz gerade den Zweck habe, die unbe grenzte Machtbcsugniß der Polizei einznicbränkcn. Slaatsiiiinislcr v. Nostitz-Wallwitz: Wenn Abg. Bebel meine, daß das Geietz aus ihn und ieine Parteigenossen gemünzt sei. io üderichätze er sich 'Heiterkeit). Das klänge last so, als wenn er (der Minister) Tag niid Nacht nichts Anderes zu thun habe, als an die Sozialdemo kraten zu denken. Er habe nur sagen wollen, daß das Gesetz eventuell einen sozialdemokratischen Agitator treffen könne. Um zu zeigen, wie die jetzige» Gesetze gehgndhabt würden, erzählt Abg. v. Vollniar, daß er nnher aus Dresden ausgewicien worden sei und sich nach Striesen gewendet habe. Obgleich dieses damals der Sammelpiinkt von Kupplern. Prostituirten, Dieben re. gewesen, habe man dieie ruhig wohnen lassen, ihn aber ansgcwicsen. Durch da» neue Gesetz werde namentlich das Jour»aliste»thnm bedroht, denn Niemand könne !o leicht m Strafe versallen, als ein Mann von der Presse, Niemand sei aber auch so sehr der Polizciwillkür ankcim gegeben. Als eine Bcrschlmuncnmg der jetzigen Zustände betrachte er cS ferner, daß die Ausweisung nach dem neuen Gesetze 2 Jahre dauern könne, während jetzt nur 1 Jahr die äußerste Dauer gewesen sei. Abg. Günther meint, wenn Bevel selbst zugestauden habe, daß das Gesetz der Sozialdemokratie unbequem werde» könne, w sei das nur ei» Grunv mehr, cs anzunclnncn. Vierpräsident Streit erklärt dem Abg. v. Vvllmar gegenüber, daß die Fassung des Gesetzes ausi'chlicße, daß ern Journalist ausgewiesen werben könne, da ihm sonst 'eine Ezisien^ vernichtet würde. Nachdem ein Antrag aus Schluß der Debatte über 8 ' genommen, wird der 8 1 mit allen Sozialdemokraten angenommen. Die Debatte über die übrigen § gestiegen. In Pleuren und Paragraphen gestaltete sich in derHaupffach« zu einer Wiederholung I von Ortsgruppen m Aussicht. Auch die Bemühungen desD der in der vorhergegangenen Verhandlung dargelegten Gesichts- ^ Vorstandes des Schulverems. in Schlesien daS Interesse für die punkte Abg. Stolle prolestirt iwNamen der „armen Unterdrückten" Sache der Deutschen in Oesterreich zu erwecken, haben gute Früchte gegen Las Gesetz, woraus ihm Abg. Ackermann entgegnet, er proie- getragen: 8 Ortsgruppen sind dort bereits entstanden, Milte Fe- -t-re rm Namen der Humanität gegen diese Auslassung: denn in-: binar hofft man einen Piopinzialverband in's Leben zu rufen, der human le, cs. daß man bei den armen Leute» den Glauben er--gewiß dato an Zahl der sich ihm anschließenden Ortsnriippe» wach imlminst Killt»!! — 0r«««I»«r Salt, » — Sudlkriv'tionstzaIl t» dieser Kail», Lebe, im Pllirrtthcatcr in Reustickt b> im — Her ei nmt am Han nnd l »me» _ ^ ^ . ffrude bereitet worden. Herr Jvlin Meuer. der vor mehrere« Fahren feine Gattin, eine Engländerin, verlor, hat sich mit einer Miß Füller, ehenlalls einer Engländerin, verlobt. Die Hochzeit soll alsbald begangen werden. Daß den, Familirnoberhauple an- dieser Verbindung reicher Eenen enpricße. ist rin Wnnsch. in den sich nickt blvs die dnrch die Hochherzigkeit des greise» Wohlthäters Be glückten vereinen. — Gewrrbrvrrein. Herr Ellrich, kleine Brüdergasse 4. führte ein praktische« Möbelstück vo» gefälliger Fon» vor, einen Stiesel-Anzieher und -Auszieher für Herren n»d Damen, der be sonder- älteren, kranken und korpulenten Personen gute Dienste leistet und auch kür Echnligeichäffe, Hotels, Pcnsivnate rr. zu cm- vlehlk» ist. Das Aus- »nd Anziehen vo» Fedei-, Schalt- und Reiter» stieffln geschieht damit io bequem nnd mühelos, daß sich der von de» Herren Ullrich und Hövlnrr eriundene. patentirte Apparat sicher sehr bald einsühren wird. Hieraus theilte Hrn Oberlehrer Herz mit. daß sich die technische Deputation des Vereins unter anderem auch damit beschäftigt, vo» den in de» Jachjournalcn angekündiatcn tech nischen Neuheiten Notiz zu nehmen bez. dieselben zur Ansicht »nd Besprechung komme» zu lasse» und darüber ei» Verzeichnis zum Nachschlagen anzulcge», aus dem sich dir Mitglieder Rath erhole« können. Al- solche Neuheiten zeigt Redner eine» Fedrrzug zum Aus hänge» der Lampen von Hviklcmpner Türcke vor und dcipricht daS fast unzerreißbare Kattunpapier und dir >ur dasselbe bestimmte »n- vrrlölchiiche Tinte. Ei» dergl. Kvuvrrt hatte N Tage in Serwiiffer gelegen, ohne daß Papier und Tinte gelitten halten- Weiter be richtet derselbe Redner über die in Birmingham getroffene Einricht ung. von einer ErntrMcllr a»S kvmprimirte Lnkt in die Werkstätten «leiten und sie dort zum Betriebe von Motoren z» verwenden. Herr Pros. Dr. Stern ein lebendige- und Wirken deS Wiener Hosvredigcrs llrrS im 16. LebenS- sind e Freimüthigkeit, nnd dessen Werke als Moral- Predigten immer einen ethische» Ärniidzug erkenne» lassen. Seine Er- zäbluugskunst war ebenso groß, als sei» Wortschatz. Er geißelte in drastischer Weise sowohl die Lasier der Aristokraten, als die der Geistlichen. Bürgerlichen und Niedriagestelltcn. Seine Werke ver dienten es. daß davon Auswahlen erschienen, die das Bild deS ge nialsten Mannes seiner Zeit erneuerten. — Die Hunde sperre wird nicht bloS von den Viersüßlern, sondern »och mehr von ihren Bcsitzem alS eine arge Belästigung empfunden. Doch liinßte sie aut Grund de? betr. Neichsgcietzes und auf Antrag der Kgl. Aintshauptmannichgst Ncustgdt-Drcsden verhängt werden, da diese erklärte, in Pieschen habe ei» wirklich wnthkrniikcr Hund andere Hunde gebissen. Ein seltsamer Zufall hat eS gewollt, doß die Beiliiwortnng der Verhängung der Hiulde- sperre die allererste Amtshandlung gewesen ist, die der »ene Aus schuß vorgenvmiuen hat, welcher krait der Beschlüsse der Stadtver ordneten iicnerdings dem Ebel der städtische» Wohlsohrtspolizei. Herrn Stadtrath Hendel, zur Seite sieht. So viel nur sür Die jenigen. die dem genannten städtischen Beamten die alleinige Ver antwortlichkeit sür die Hundcspcrre zulchreibc». Der Wohlfahrts ausschuß der Stadtverordneten hat also seine Thütigkeit nicht ge rade mit einem Beschlüsse begonnen, der den Einwohnern Dresdens Freude bereitet. — Die G ru n d a r b e i t en aus dem großen freigewordene» Platze zwischen der Moritzstraße bis zu,» Pirnaische» Platze nehmen ihren lebhaften Fortgang. Herr Baumeister Lehmann, dem die Gründung der Neubauten übergebe» wurde, stößt dabei aus einige Hemmnisse, die sich namenklich am die blvsgelcgte ehcinalige Fcslungs- inaucr beziehe», deren Beieitigring unbedingt ersorderlich ist, um eure sichere Gründung für die Ncubaiitc» zu rrreichen. Dieses alte Karte Mauerwcrk nniß mit Eisenkeilrir lvsgebröckelt werden, und dies er fordert viel Schweiß und Arbeitslohn. Ei» nicht minder cl>ica»öscs Hiiidcrniß ist die Amsniduiig dcs ehemaligen Land- oder Feslliiigs- grabcns, dessen Wasserergiebigkeit lrir den Grniidba» iinmcchm störend wirken kann. Bei alledem gebt aber die Sache rüstig vorwärts, überwacht von einige» vorn Bau-Bnrcarr aiigestellten Architekten unter Oberaufsicht der Herren Banincistcr Stadtrath Kaiser »nd Adam. Die Ausführung der iänanllichcu Werkstücken und Detail- Arbeiten nach de» lzeriell ausgearbciteteii Plänen ist einer Anzahl hiesiger Aichitekte» und Vaumeisler in Entreprise übergebe» worden und deren rechtzeitige Anlieferung und Ausstellung durch Coiiven- lioiialslraikn gesichert. Wen» d>e Witterung sich ,n gleicher Weile wie bisher gnnslia geffallet. werden wir bald stattliche Häuser cmpor- steigcn sehen und wird man ganz brionderS seine Freude haben können an der Nen-Stt»aiiv» unseres Land- und Sländehariscs. welches seine Haupl>>oitt mit schönem Vorgarten »nd monnmentalcu: Eingaiigspolkal »ach der neuen Könta-Iohanu-Stlaßc zukehren wird. — Unlängst hat sich auch in Strehlen b Dresden eine - ^ LrtSgruvve des allgemeine» deutschen SclirrlvereinS gebildet, an I gegen 2ä Stimmen an-! deren Spitze Herr Privatus Zöllner sieht. Tie Dresdner Ortsgruppe gegen die ö Stinunen der isi seit dem Knoll'schcu Vorkraae vo» 200 aus gegen Mitglieder Debatte über^dic übrigen I gestieaen. In Plauen nnd Löbtau sichen auch die Gründungen Auch die Bemühungen des Dresdner wecken wolle, alS ob das Gesetz gegen armen Leuten den Glauben er- gewiß bald an Zahl der sich zen sie gerichtet wäre, und m- ,en wird. Auch Thüringen , bei den Iliibemittetien ru icbrnen.! >->>,» human sei eS auch, Len Klaffenhä, Abg. Bebel weist daraus hin, daß dus dezügliche württembergi'chc Gesetz die Fälle, die zur Ausweisung berechtigen, genau fiz'irt. Zn eurer Kritik über die Handhabung der AiisweisungsbeNlgnisse er klärt er eS als einen Skandal, daß man in 7reSden die öffentlichen Hä»ker zu Dutzenden dulde. Z» einer Ortschatt in der Nähe Tres- aeus lei der sriihere Zuhaber eines solchen Hauses sogar Vorsitzender des SchulausschrisseS. Abg. Günlher erklärt, daß der Abg. Stolle isherhauvt mchl sehr ernst zu nehmen sei, er sage vlt Sache», die er >elbst Nicht glaube. Abg Hartwig nimmt die Polizei- und Ver waltungsbehörden gegen die Unterstellung in Schutz, als walleteu sie ihrer Armier nicht mit vollster Gerechtigkeit. Ava. Bvui'ch iNiiimt mit Bebel uberein, daß eS gut lei. die öffentlichen Häuser ::i beschränken. Freilich werde man damit die Uiisitklicvkeit nicht auS der Welt schaffen, ne werde nur andere Formen annehmcn, und das lei der Grund, weshalb man jene Häröer dulde. Er beantragt, ägß die Beschränkung, daß die Ebe bei Ehe'raiicu ein Hinderuiigsgruud der Answeisung sein soll, nur dann emtreten tolle, wenu eS sich nicht »m e«n Sittlichkettsvcrgchcn handelt. Nach längerer Debatte findet dicler Antrag in Ucbcreiuslinimung mit den Straigeietzbuchs- varagraphcn Annahme. Tie übrigen Paragraphen deS Entwurfs werden gegen die Stimmen der Sozialdemokraten in der bereit? mitgetheiltcn DcpuIativuStnssnng angeiiommen. — A»s die beide» Anträge, die die Stadtverordneten in der Steuerreform-Angelegenheit dem Stadtrath zur Er wägung anheim gaben: 1. ob nicht die Attermielbcr zur Entrich- luug von Mielhziusanlagen heranzuzikben leien und 2. ob nicht bei dem zollvercmSausländischen Brunnlweine eure Bcsienernnns- 'älngkeit konstatirl werden könne, hat sich der Rath inzwischen "bliiffig gemacht und zwar abfällig. Z» I müßte das Regulativ über die Gcmeindeanlaaen nach dem Grundwertl, nnd vo» den Meltiziiffen vo» 20 Juli 1803 geändert werde», was z Z. be- Lenllich rolle, zumal auch die Astermielher durch die Rewrm bei der Geniemde-Emkommensieuer so wie lo schon z» den Gemeinde- laslen mit herangezogen würden. Zu 2 wird daraus hiiigewicsc». daß die Neuregelung der Branntweinbesteueruiig seitens des Reiches in Aussicht stehe und dann erst werde erwogen werden können, ob und inwieweit eine Besteuern«« des Branntweins zu Gemeinoe- zwecke« möglich sei. — Die Ablehnung einet Rv« sodompfers für dir deutsche Marine ist im R«ich - tage nur dadirrch ermöglicht worden, daß die rechte Seite so schwach besitzt war. Es wurde ennittelt. daß ewige Abgeordnete der Rechten geradezu gewohnheitsmäßig fehlen mrd damit die Geschäfte brr palitiichen Gegner, namentlich der Fortschrittspartei und der Sozialdemokraten, besorgen. Ein täcksi 'ch> Abgeordneter ist >m vorigen Jahre im Reichstage überhaupt nm etwa '/«Stunde lang dageweirn. Ererichic» am letzten Tage vor den WeihnachtSserirn kurz nach 2 Uhr. eme Viertelstunde später wurde der Reichstag vertagt. DaS Abgcordneten-Mandat bringt auch Pflichten mit sich, deren man sich nicht ohne Grund rntichla- gen kann. Erst sich Mühe geben, Abgeordneter zu werde« mrd dann ickrvänzrn — da? acht nicht. gründete unlängst erneu Landesverband. bei den Unbemittelten zu ittnnen. So regt es sich oller Orte» im Reich, um den bedrängten Volks ... ^ ^nosscn Hille entgegen ru bringen — Im verflossene» Januar scheint sich die Zahl der amerika- süchtigen Auswanderer doch etwa? rcduzirt zu haben, den» vo» Leipzig ans wird gemeldet, daß in dreier Frist aus der Magde burger Bahn nur 300 — »reist Böhmen — weiter nach Brcineu. Rotterdam »nd Hamburg befördert worden sind. — Ans dem Kaisir-Wilhelinplatz i» Zwickau wurde in der Nacht zum Moniag ein Man», der Maurerpolier Robert Usilmann, erstochen. Ter Tod trat nach wenigen Minuten ein. Ter Erinordcte, jedenfalls ein Ovler von Rachsucht, ging neben seiner Ehefrau und Tochter von einem Tanzveraniigen aus dem Gasthaus ,m»n gold ene» Becher" nach Hanse, ES stürzten sich plötzlich drei Man» aus Uhlmaim, der etwa 10 Jahre zählt und allgemein als nnlescholtener, iriediertigcr Mann bezeichnet wird. Ob man de» Mörder inzwischen entdeckt hat. verlautet noch nicht; einige Verhaftungen sind aber vorgenommen worden. Fortsetzung dr» lokalen ZveUeS Seite ». TagkSgeschichte. Deut sei, es Reick». Die Rede des Fürsten Bismarck, welche den Terttickcn in Polen die Erfüllung dcs sängst gehegten sehn süchtigen Wuniches nach einem entschiedeneren Vorgehen wider das nderiiiüthige, gefährliche Polenlhuiii gebracht Hai, enthält zu allge meiner Freude auch die Andeutung, daß durch dnö Militär »och entschiedener als bisher germe.nisirt werde» soll. Bildete in Pole» schon stets liniere Hkeresverwoltung das einzige Gegengewicht gegen die nnbesihreibliche Mangelhattigkeit deS TorischnlweienS. io wird der Zweck unrweisclhgst in weit höherem Maße erreicht werden durch die a»schen>e»d geplante Vertheilung der gelammten polnischen Rekruten über das ganze deutsche Reich. Freilich wird man aus die Wirksamkeit der Maßregel keine übertriebene» Hoffnungen setzen dürfen, da die Erfahrung gelehrt hat, daß, wenn der polnische Soldat sich während der Dienstzeit gut und brav gezeigt »nd etwas deutjche Gesinnung angenommen, hinterher die Macht der Geistlichkeit und der von derselben bearbeiteten Frau sich stets als die stärkere be währt und den Mann nur zu einem um jo fanatischeren Polen ge macht bat. Ein anderer Punkt, bei dem »ur die Berwaltring nnt- zulprechen bat. bei dem sich leicht eine Abhilfe herbeisiihren läßt, ist der der Auswahl der geeigneten Beamten sür die gefährdeten Landestbeile Es ist leider b>S in die letzte Zeit häufig vorge- koninien, daß Beamte nach Polen „strafversetzt" wurden und Polen geradezu als eine Art Striisfoloiiir sür mmder gitte Beamte angesehen ward. Muß Derartiges nicht n»s das Ehrgefühl und dir SchaffcnS- sreudigkctt der dort weitenden unhescholtcucn Beamte» lähmend cin- wirken? Ist cs nicbt vielmehr in, Gcge„the>l nngczeigt, gerade die alleiiiichtiasirn. allerbeste», nllrrritrigjteii Beamte» dort hinauszn- sinden? Es muß sür Jeden eine Ehre und Auszeichnung werde», wenn er in des deutschen Reiches Ostmark mithelscn dar! für die Erhaltung und Förderung deutscher Kultur und deutschen ViesensI I Jür die viele» Widerwärtigkeiten, Verleumdungen. Errtbekruugm ««»M 6« ». Vsdnwr 1« und sonstigen Unaimchmlichkeifei, — ja. bleibe» nicht nu« — rönne« ja die Beail t werden. ... ln de« La« LNL richte»»«»» stand. >väh loiM dem s Grizot, . sogar tbiMick« Au, Beamten au» andrrem ath-tzrozeß vor dem Reichsgericht arge» iuldiguiigen beziehen sich vornehmlich aul ... spondent bei dem französiichen .Rach- lungsburrau? an dessen Spitze der Däne Hmisin 4 di« inrlitäkische Abtueilung von dem Polen Kosi t> geleitet wurde. Bride standen rm lausenden Verkehr mit SekreM de» tranzWche» Generalstabes, srüdrr einen, Major ot. später Brnrent. D>r Enrtragungen un Bureau enueck sich 'au, die verschiedenartigsten Gebiete, z. B. .Zrisanimensitziiiia brr deutschen Armeekorps", „Arbeiten aut de» Weesten des „Vulkan" u. s. w. Sarnriw besorgte als Hauplkorreivondeut die Geschälte de-BureauS kür daS »uitlere Deutschland uird dieMarineangesige»- drilen. belchästiatr dabei Unterkorrcspondenten in Kiel. Wilhelms- haten, Stettin, Berti». Mainz. München und bezog mrmallich etnia b bis 0600 Fres„ außerdem die Aasloaen für di, Unterlorrrivoi,- lnte». Sri»« Tbätigteit erstreckte sich übrige»? auch aus das nslaird. Er halte r» Kopenhagen ferne» ordentlichen Wohnsitz, iclt sich aber auch off längere Zeit in Mainz. Kiel, Hamburg, serlin und anderrn Orte» Denllchland» auf. wo er. wie namentlich in München, öilrrS mit Hanien zulainmrntraf. Er machte von Berlin auch Mittheilniigeil über Gchießveiiuche und unterirdische Knbrlilrccken nach Paris. In Berlin Irak er auch mrliriach mit dem Oberleurnverker Thomas vom N- Fuß-Artillerie-Reg der ihm längere Zeit Nachrichten zulnig. zusammen. G>gc» T. schwebt argcnivärlig noch dir Untersuchung rvegrn Landesverrall^. Feiner tvrrclpondirie S über militärische Angelegeirheite» mit dem Bureau» gehilien I. in Weich wie er den» auch, wie sich aus dem Prozeß Jansens »nd de» Akten gegen v. Kra-zciv-ki und Hcnlsch ergeben, mit Letzterem ebenfalls m Verbind»»» gestanden hat. Die Wittive dcs Hcnlich, welche alS Zengin vorgelaoc» und eine änßerst l>>ibs(l>e Erschkiniinng ist. erhielt übrigens von Sarauw eine Pension von etwa I2r» Fre». nionallicb. Sarauw, der seit 12 Jahren »rit dem aciiannlen Bnrca» i» Berbiirdung stebt, hat demselben, wie von der Anllagehehörde n»geiio»»»en wird, seit 188l über 300 Nach richten, welche deutsche militärische Angelegenheiten betreffen und thrilweise eine große Schädigung der militärischen Interesse» des deutschen Reichs eiilhielleir, riigelragc» Tirjelbe» bezorieii sich aus Festungen, Landslurni, Scy'vartzkoos'iche Torpedos, Munition? »ibrpark- BelagerringStrai». Mobilmachung. Garnisonen an der Oltiee. Artilleristisches, prismatisches Pulver, Munitiviisliescrungc» an Ehma u. s. w. Ganz spezielle Fürsorge wurde den VcrsiM ergebnissen der Artillerieprüsiingskommission, den „gceigiulen Lau- diiiinSplätzeii", den Küste»w«rke» vo» Kuzhave», den Festungen Magdeburg, Swiuemüiide, Spaudan, Kolberg, sodann den Pmrzer- kapoiiierrn sür Speersorts, dein der Lchießplatzverwaltung zu Jüterbog! ausgegebene» Bau des .maisiven FestuirgsrielS", dem Stiiriilgerälh zur Eistürmuua von Festungen und de» Details der geplanten Eiiisuhnliig eines RepetirgewebrS zugewandt. Manche Skizze» wurden dem S. mit l 100-2000 Frcs. bonorirt. Die An schuldigungen gegen Nötiger sollen sich >>n Allgemeine» daraus be ziehe». daß er dem S. bei Begehung von denen Verräthercicn wissentlich Hille geleistet. Nötiger war aus Grund einer Auiioncr, worin ein politisch-militärischer Zcitungskrnrksvonde»taes»cht wurde, mit Sarauw i» Verbindung gerviniire» »nd lieferte demselben seit >881 gegen beslimmres Honorar Korrespondenzen. Letztere cnlhieltm iiaiuentlich Beschrcibungcu der Festung Mainz. Mitthcilnngeu über Selbslvelpsicnung der Truppe», Rckruliruiig, Transportwesen, Wachldienst, Beslra'ung des Biajors Steinmann, neue Generale. Nachforschungen nach sozialistischen Schrillen. Behandlung der Soldale». Desertionen. Telegraphenverbiiidung mit Berlin und Mainz, Bc>'esrig»ng von Köln ». s. w. — Wie »un das preußische Krieasininislerium nnd der große Generalstab begutachtet habe», ist die Geheimhaltung der verschiedene», an daS Pariser Nach.ichtci,- burean gesaugten Mittheilnngen im militämchen Interesse deS dentschen Reichs bringend geboten und liegt in der Mittheilnng dieser Dinge an eine fremde Regierung ein Berrath, wie er nicht größer gedacht werden kann. Ehe der „Friedrich Karl" von Wilhelmshaven nach den grie chischen Gewässern in See ging, wurde der Maiinschaff beim Appell initgetheill. daß das Schiss vorarrssichtüch ein Jahr im Mittelmeer bleiben werde. Zwischen dem sozialistischen Abgeordneten Viereck und dem Re dakteur Dr. Schönlank in München war seit geraumer Zeit ein Streit entbrannt, der i» der Arbeiterpresse viel Staub aittgewirbclt hat. In Vieler Streitsache Kat nun in München ein Schiedsgericht sliittgeiunden, zu welchem der Fraktiousvorsland der sozialdemokra tischen Partei un Reichstage eines seiner Mitglieder als Obmanu delegirk hatte. Viereck ttclltc den Antrag. Schönlank ans der Partei ansznichließcn. während Schönlank semerscits beantragte, Biereckzu veranlasse», die von dcmselbe» gegen ihn i» der Oeffenilichkeit aiis- acipivchencn Beschuldigungen öffentlich wieder zuruckzunehmeu. Nach Anhörung der Partric», die ihre Anträge begründete», nnd nach Bernehmung der Zeuge» lehnte das Schiedsgericht beide An träge ab unv erklärte, baß cs de» beiden Parteien nntersagt werde» müsse, fernerhin B.'ichuldigiulgeu m der Oeffeutlichkert gegen ein ander airsznsprechen. Bon der Strafkammer deS Landgerichts in Hall« a. d. S wurde gegen einen Gärtner Namens Rindert wegen Unterschlagung und wiffentlich falscher Trnunziatio» verhandelt. Letztere hatte darin bestanden, daß Rindctt in zwei Brieieu an die Kal. Polizei- Präsidien zu Berlin „ich Fraiiknrrt a. einen Schuhmacher in Quedlinburg " alleinige» le r» Frankfurt, eines Attentatsan!chlngS hotte. Auch war in den Brieten eine mit dem Schuhmacher m Verbindung stehende Frau der Mitwissem'chast beschuldigt. Eine daraus gegen die Leute cingeleitcte Untersuchung ergab deren völ lige Harmlosigkeit. Die Briese waren unterzeichnet „Schneider. Agent in Braunschwcig". Bald aber wurde erurillett. daß Rinder! der Bucsscvreider lei, denn jene Fra», die sich später mit dem bclr Schuhmacher verheirathcte, war die geschiedene Frau Rmdcrl's. Trotz des Lcugnens wurde der Angeklagte überfuhrt, die Lricie geschrieben zu habe». Der Gerichtshof ging in seinem Urthcilc noch über den Antrag der StnalSanwaltschaff hmanS und crkanule ag . . nchlharrs nnd ü Jahre Ehrenrrchtsvcrlust. ayr . -tcinbrrichspächtcr Krabcs^i» Landsderg bei Halle 'tattge- rauen aui 8 /, Jahre Bei dein a S. hat eine große Ezplvsion durch Dyuamilpatroiren suiidcii. Das Wohnhaus wurde in die Lust gesprengt, zwei sind tobt, mehrere Kinder schwer verletzt. Die Most lehe „Freiheit" hatte, wie gestern mitgcchcilt, direkt bestätigt, daß Licsle der Mörder dcö Polizeiratys Rumpss war Am iLchlusse der von cineni Anonymus, der b>S kurz vor der „kühnen That" mit Lirske verkehrt haben will, gebrachten Biogra phie desselben ist gesagt: „Kalte» Blutes und fester Entschlossenheit ging unser Freund an s Werk — ebenso sicher sührle er auch seinen Stoß". Oesterreich. In Zinigrod m Galizien starb der dortige Post meister und vensionirte Maior Helle. Der Verstorbene hat eine traurige Berühmtheit vaduicb erlangt, daß er wegen Veruntreuung im Dienste zu vier Jahren Kerker vcrmtheilt wurde. Nachdem er achtzehn Monate im Kerker geschmachtet hatte, stellte sich seine Schuldlosigkeit heraus, und der wahre Thäter wurde eruirt, aus Deutsch: ermittelt. Der Kaiser setzte de» Unglücklichen wieder in Amt und Ehre» ein, aber seine Rehabilitirung konnte seine zerstörte Gesundheit nicht mehr Herstellen und er starb am 23. v. M. i» dem ihm ziigewieienen Amte. Im Abgeordiirtenhause brachte die Rcqienmg den Entwms des Sozialistengesetzes, sowie de» Gesetzentwurf betr. die Krankenver sicher»»» der Arbeiter ei». Der Abgeordnete Fnch» richtete mr das Ministerium eine Interpellation rvcgen der behördlicherseits »ich: bthindrrten Ausstellung der anstößigen Bilder Wereschagin's im Künstierhauie. Frankreick,. Immer mehr stellt sich berans, daß die Be hörden bei Gelegenheit der Ermordung deS Unterdirektor« Watrin eine überaus traurige, wenn nicht sogar in gewissem Sinne eine schuldvolle Nolle gespielt haben. DaS Verbrechen erfolgte beinahe unter den Angen deS Maire«, des Untrrvräsekten des Etaatsan waltS und der Ingenieure. Der Maire wie- sogar das Einschreiten der Gendarmen zurück, als die aufführ,riichen Arbeiter den rm glücklichen Watrin gleichsam als Gefangenen zm Mairie führte» Auch republikanischc Blätter können nicht umhin, eine strenge ttnterstichung hierüber zu fordern. Zu bemerke» ist. daß in dem Departement monarchistische Deputirte gewählt sind, daß der Maire ein bei den Wahlen durchgefallcner früherer opportunistischer Depn- »irter ist und daß die Mitglieder de- Venvaltunasratbrü sowie der Direktor der Gruben als Monarchisten und Klerikale bezeichnet werden. Dcputirtenkammer. Gandin (Rechte) richtet« eine Antrag, m> de» Krrrasmiuistrr Boulanger wegrn der verleauua der »avaiertr-