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Wlax S, partsrrs unä erst« Ltsge. ^ultrüsss naek LUsMrts vgrston prompt osseetuirt. Dresden. 1886. Mittwoch, 3. Februar. Leraulwortlicher Redakteur >ur Politische! ve. Smtt vier«» in Dresden. Noch ist das neue Ministerium Gladstone nicht gebildet (es ist das dritte), so will nian schon dessen RrgienmgSProgramm keimen. So viel hat man allerdings in erwarten, daß dasselbe in der inneren Politik radikal ausiällt. Schon die Thatsache, daß die gemäßigt Liberalen, Lord Hartington an der Spitze, sich weigern, ein Amt in der Regierung anzunchmen, nöthigt den Premier, sich mit Kollege» wcitsortgeschrittener Gesinnung zu umgeben. Glad- jwne. der 77jährige Baumsäller von Schloß Hawarden, hat sich be reits letzt betreffs der Landfrage zu den radikalen Gedanken Cham- bcrlains bekannt, die er während der Wahlbcwegung als unverbind lich für sich ausgab. „Radikal" hat allerdings in England eine weit weniger bedrohliche Bedeutung, als auf den, Festlande. Diese Pläne laufen aus eine Uebcrtragung des Grund »nd Bodens hinaus; den Lokal- und Gemeindebehörden soll das Recht und die Macht übertragen werden, Land nnzukaufen, das den Landarbeiten! zu billigen! Pachtzins überlassen werden könne. Gladstone hat zudem eine alte Parlainentsakte aus den Zeiten GcvrgS HI. amgestöbert, welche Lokalvorständcn erlaubt, zu ähnlichen Zwecken Grund und Boden zu erwerben; außerdem sei dieses Gesetz aus einem alten Landcsgebrauch begründet. Diese Art der Landübertragung soll nicht blos in Irland, svndem in dem gelammten vereinigten Königreiche durchgeiührt werden; von Aus nahmegesetzen. sei es zur Niederhaltung der ansrührerischcn Irländer, sei cs zu ihrer Gewinnung durch Begünstigung, will Gladstone nichts wissen. Unter dieser Voraussetzung hofft er Ruhe und Ord nung in Irland zn erhalten; einige Sonderbrfngnisse, den Irländern gewährt, würden außerdem noch dazu nachhelsen. Es unterliegt geringem Zweifel, daß mit Hilfe der Irländer Gladstone im Unter hause wohl eine Mehrheit für eine solche Landresorm mit ihren tiefgreifenden Folgen um sich sammeln kann. Nachträg lich wird auch klar, wie meisterhaft Gladstone operirt hat. als er die Wreßdebatte so zu leiten verstand, daß das Mißtrauensvotum gegen die Regierung nicht anläßlich der irischen, sondern der Land giitersrage gestellt wurde. Darf Gladstone jene auf. so wäre er unterlegen; bet dieser durfte er auf einen Sieg rechnen. Die Konservativen haben eS sich selbst vorzuwerfcn, daß sie nicht den irischen Stier bei den Hömem packten, sondern in die von Glad stone schlau gestellte Falle mit der Landfrage taumelten. Sw mußten sich sagen, daß die Abgeordneten, die ihre Wahl den zum ersten Mal an die Urne gerufenen Kleinpächtern. Kleinbauern und ländlichen Arbeitern verdanken, Mann für Mann gegen eine Re gierung stimmen würden, für welche die Nothwendigkeit einer Aen- dcrnna der Grund- und Bodenverhältnisse nicht zu cxistiren scheint. Was man in England bezüglich der Landsrage „radikal" nennt, ist es nach deutschen Begriffen durchaus nicht. Die ganze Land- wirthschast Englands sehnt sich nach Erleichterungen in der Er langung kleiner Pachtgüter. Cs ist ja bekannt, wie in England aller Grund und Boden unr einer Hand voll unermeßlich reicher Leute gehört. Die Aristokratie hat in den, letzten Jahrhundert so viel bäuerliche Eigenthümer und zwar zu wirklichen Fantasiepreisen ansgeknust, daß von dem 1786 noch vorhanden gewesenen Reste von 125,600 Elgenbaucrn 1866 nur eine kümmerliche Quote übrig ge blieben ist. Mit List. Ueberredung und nicht selten auch mit Zwang wurden ganze Bauerndörfer von den Lords ausgekauft: die Häuser zerfielen, die Bewohner wanderten in die Städte fort, die Acker wurden dem Besitz des Lords zugeschlagen, der sic häufig genug der ven vezngiicy ver answarrigen Pourir ler sind die Befürchtungen des frieden- zn wohl begründet. Mit dem Jntri- isspielen und ähnlichen taktischen Knnst- - ugl Landwirthschast, namentlich dem Getreidebau entfremdete und sie in mcilcnlange Naturparks oder in Schattrikten umwandclte. Dieser Prozeß des sogen. „Bauernlegens" wmde durch die unglückselige Freihandelspolitik Englands erheblich gefördert und nicht znm ge ringsten Theile beschleunigte ihn die Goldwährung. Seitdem England die Kornzölle abschaffte und seine Thore der Einfuhr aus ländischen Weizens breit öffnete, lohnte sich der Körnerbau nicht mehr; die Kleinbauern und Pächter fanden bei ihm nicht mehr ihre Rechnung, sie ivarcn geneigt, einen unrentabel gewordenen Grund besitz gegen ein mehr oder weniger schönes Stuck Geld dem Lord obzutrelcn oder traten ans dem Pachtvrrhältniß ans. Somit saugte der Großgrundbesitz den kleinen allmälig aus: die Bauer», die bis her als freie Herren ihren eigenen Boden bestellt hatten, verzichteten aus ihn. da er sie nicht mehr nährte und suchten in den Fabriken der großen Städte ihren Unterhalt. England wurde infolge der Aushebung der Kornzölle der mächtigste Industriestaat der Welt und erfreute sich Jahrzehnte lang des Anscheins eines steigenden Wohlstandes. Jetzt kommt die Kehrseite der Medaille. Kein Reich vertragt aus die Dauer den Untergang seiner Landwirthschast und die Abhängigkeit der Ernährung seiner Bevölkerung von der land- ivirthschaitlichen Produktion des Auslandes: die höchste industrielle Blüthe kommt zum Welken, wenn Industrie und Handel nicht in einer e «heimischen kräftigen Landwirthschast und kcrnhasten bäuerlichen Bevölkerung wurzeln. Dir Unter drückung des heimischen Getreidebaues durch die unwiderstehliche Konkurrenz des nordarnerikaniscken. donauländischen und ostindischen Weizens machte zuletzt auch die noch bestehen gebliebenen Groß- pachtungen unprositabel: auch die Viehzucht, zu welcher die Pächter nach den, Ratlie der Freihändler übergingen, rentirte nur so lange, bis man noch nicht verstand, ganze Schiffsladungen geschlackten«« Flei sches wohlerhatten aus Australien und Nordamerika in England zu lan den ; die Lords mußte» Nachlässe an den Pachtschilling vo» 25 bis 75 Proz. gewähren, ja theilweise ganz aus sie verzichten. Kurz, man kam allmälig dahinter, daß ein Reich, dessen Landwirthschast theils durch die Konkurrenz der billiger produzirendrn Silberländer, theils durch den Uedergang zum reinen Jndustue-HandclSstciat lahmgelegt ist. an wirthschnstlich ungesunden Zuständen leidet. Zudem ent- sannen sich auch die früheren Eigemdumer des Grund und BodrnS. daß da. wo ihre Väter als freie Männer hausten, sie jetzt als Knechte und Schafhirten kümmerliche Stählung finden oder durch die Wucht der okonoiniicheu Gesetzgebung in die Fabriken getrieben sind. Ein Verlangen nach Wiedereinsetzung in den früheren Bcsitz- fland, eine Sehnsucht, aus dem Fabriknaot nach einem Staate zu konimen, der seinen Bürgern auch im Ackerbau lohnenden Erwerb gewährt, ist lehr begreiflich und unmöglich tadelnSwerth. K daher petzt eine Landbewegung sich dahin ankündiqt, daß «S b lichen Arbeitern und anderen Prise ' theil unter """ wahrhaft sträubt sich aber der reiche Großgrundbesitz Englands, die Tory artstokratie. kurzsichtig und mit der ganzen Selbstverblcndur, ihres KaslenegoiSmuS, gegen eine solche Landresorm. Am dem Targelcaten craiebt sich zweierlei: einmal, warum Glad» stone trotz seiner handgreiflichen Fehler in der auswärtigen Politik, trotz der vielen Demüthiauiigen, die er der Ehre mid dem Ansehen feines Vaterlandes bereitet hat, immer noch eine beispiellose Volksthümlichteit unter seinen Landsleuten genießt und als ein Sozialrrsormer im großen Stile gefeiert wird: so dann, daß man selbst von den konservativsten Anschauungen des Festlandes aus der von ihm erwarteten Landresorm mit wohl wollender Theilnahme folgen kann. Anders hat das Urtheil bezüglich der auswärtigen Politik GladstoneS zu lauten. Hier sind die Be" bedürftigen Europas nur z gniren, gegen einander An griffen, in denen Gladstone auf dem parlamentarischen Felde un übertroffener Meister ist, richtet man in der großen Politik »m Unheil an. Ein solches System verspricht mir dann Erfolge, wenn hinter dem Intriaucmten auch die Machtmittel stehe», eine be stimmte Politik siegreich dnrchzuführen. Darüber verfügt Glad stone reichlich in inneren Fragen — hier stützt er sicff auf den Willen des englischen Volkes — nach außen hin aber besitzt Eng land nicht die materielle Macht, dir Großmächte zn zwinge». Der Ausgang der Glavstone'schen Jntriguen mußte daher stets ein schimpfliches Nachgeben sein; sie endeten mit dem Verhetze» der Völker und brachten die Schwäche Englands aller Welt zum Be wußtsein. Ans diese bewiesene Schwäche hin nahmen nngrisfs- lnsline Reiche, wie Rußland, eine sriedensstörerischc Politik aus; begehrliche kleinere Völkerschaften fühlten sich ermulhigt, de» Frieden zu brechen. So ist Gladstone'S Rmiment stets nur in allgemeine Beunruhigung ausgelaufen. Alle Politiker, die den Frieden ernst lich wollen, sehen daher den, Wicderericheinen des alten Unruhe stifters Gladstone aus der politischen Bühne mit Sorgen entgegen. An der griechischen Frage wird sich zuerst erproben, inwieweit diese Befürchtungen begründet sind. Es ist jetzt nach den noch unter Salisbury getroffenen Dispositionen dir Vereinigung der zu dem DrmonstrationSgeschwader gehörigen englischen Kriegsschiffe und der Anschluß der Schiffe de« anderen Mächte an dieselben vor Kreta erfolgt. ES liegen zwar noch keine näheren Nachrichten darüber vor, was nach Verewigung der Schiffe geschehen werde oder ge schehen sei, allein so viel ist gewiß, daß die von der englischen Ad miralität noch vor dein Rücktritte Salisbury's ausgeganaciien Sie konnten wohl auch eine e»a- handeit. . rechnen, so hat bisher die griechische Regierung die kollektive Aufforderung de« Mächte auf Entwaffnung überhaupt nickt beantwortet. Die nächsten Tage werden nun zeigen müssen, ob die Erwartung ge rechtfertigt >ei, daß die griechische Regierung, wenn die Flotten demonstration in Vollzug gesetzt sein wird, doch mit Rücklicht auf den Emst der Situation andere Saiten aufzieht. >.rre»»«erR«»r." vom 2. Februar. ierlin. Der Prinz und die Prinzessin Albrecht sind definitiv Hannover nach Braunschweig übergesiedelt. — Bffchos Dr. ist aus Fulda eingetroffen, um sich anläßlich seiner Berufung » ^ Kaiser vorzustellen. — Im Neichsamt trat ulhuna einheitlicher Grundsätze für die Be- Nei,rstrrtIt«r«««eDer.. B von Hannover Kopp ist anS? in daS Herrenhaus dem die Kommission zur . , , Zeichnung des Fahrwassers und Untiefen an der deutschen Küste zu sammen. — Dem Reichstag ging das Protokoll vom 24. Dez. 1885 betreffs der deutsche» und »raiizösischen Besitzungen an der West küste Afrikas und in der Süds« mit dem bezüglichen deutschen und französischen Notenwechsel zu. — Die Militärkonvention mit Braunschweig kan» im Wesentlichen als abgeschlossen gelten, da die Unterhandlungen glatt abgewickelt worden sind. Die Uebersiedelung des in Metz gnrnisonirende» Infanterieregiments nach Braun- schweia wird wahrscheinlich erst im April 1887 erfolgen. — Während der „Temps" eine offiziöse Notiz des Inhaltes veröffentlicht, daß Frankreich bis jetzt der ZwangSaktion der Mächte gegen Griechen land nickt beiactrcte» sei, verkantet in hiesigen unterrichteten Kreisen, daß Frankreich in Athen sehr eindringlich vor einem kriegerischen Eingehen gewarnt und erklärt hat, Griechenland dürfe unter keinen Umständen ans die Unterstützung Frankreichs rechnen. Aus Paris wird übrigens auch gemeldet, der Äonapartist Dclafosse wollte Frey- clnet wegen Frankreichs Nicktbetheilignng a» der europäischen Flottcnknndgebung gegen Griechenland interpclliren. da er hierin eine Aufmunterung der griechischen KrirgSgelüste siebt. Areycinet versicherte, er habe DelyannlS privatim dringlich znm Nachgeben gc- rathen und bat von der Interpellation abzusehen. Ber 1 i n. Der Buchbinder JcmiszewSki, Kandidat der sozial demokratischen Partei bei der ReichstagSwabl von 1881 für Posen, ist aus Lichtenberg und anderen Orten der Umgegend Berlins aus- gewiescn worden. eine gegen UNi geben Wien. In den Verhandlungen über den österreichisch-unaa- rischeru Ausgleich zeigen sich noch groß« Schwierigkeiten. Die ungarischen Minister sind resnltatlos abgerrist, da bezüglich des Modus für Zucker- und Petroleumstimer noch unvereinbare Gegen sätze bestehen. Paris. Ter PetitionSausschnß der Drputirtenkammer ver handelte über die Petitionen betreffs Unterdrückung der Spielbank in Monako. Rcgieriiiigsseitig wurde erklärt, es seien bereits offiziöse Schritte beim Fürsten von Monako geschehen, bis jetzt aber vergeblich. Die Kommission drückte den Wunsch aus, daß die Schritte fortgesetzt werden möchten. Paris. Einer Abordnung der landwirtbschastlichen Kammer- truppc erklärte der Minister Baihant. aus die Erhöhung der billigen Eisenbnhneintrittstarise >nr deutsche und italienische Waaren hinwirrcn zu wollen. London. Der „Manchester Quardian" will wissen, daß alle Deutschen aus Lihritchanas Flotte den Admiral angegriffen hätten und aus Befehl der chlnrmchen Regierung entlassen worden seien. Die Berliner Börse setzte mit meist besseren Notirinige» rgrrinde slandcn spekulative Banken »nd c spekulative Balincn waren wenig bc- ergwerke still. Fremde Renten waren vernachlässigt, Banken schwankend, Bergwerke anziehend. Im Kassa- Verkehr herrschte Festigkeit, in Industrien lebhaftes Geschält zu meist höheren Kimen vor. Privatdiskont Prozent. » mst « r »« « iProdokieni. s. Februar. >Tch>»b > Weizen iicr MR.« —. ver Mat —. Nvcuen ver März IW, ver Mai Sr, nIs « rl ». M.. 2. Februar, »rcdit 211. SiaaiSbalm 2ISe». »arbrn Ni«'/,. Galizier 17k. EaUiitcr til.iia. «,roc. Uuaar. Goldrrnte 80,M. Gilibarbbatz» —. Lisconto lW.ia. rarmitädicr —. Fest. » » r «1.2. Februar. Schlust. Meittr 82,17. Anleihe >09,07. Italiener 97.7a. k«aa«»bab» 927,50. Lo»tar»ru 278,75. du. Ojrloriiaieu . Lvanier 55,08. vrst. G«Idre»>e —. Soupier 323,12. Oilomaucn 401,00. Schmach. st » » » » «. 2. Februar, «arm. li Uhr >0 Min. iloulolö i»0> „ i873rr NustraLbOO,. Italiener 97>/>. Lombarden NO., «onv. Türken II'I,. «hroc. kuobirer Amerikaner >20.25. Ihroc. Unaar. Goldrrnte 8» ,. Lestcrr. Gold- reaer 89,0«. Arrut. ikonsoU» >03>.. Eghpter 61 0tton,a„ba»k 980,. s»ez- Actiei. 80'/,. PlahdlOconi 9" „. — Ttlmnmna: Rnhio. — Wetter: Scho». « rr » l » u , 2. Februar, Nachm. iGetrcidrmarkll. ShirliiiS Pr. >00 Liter loa Pror. »r. Frbninr-Mitrz 35^0, »r. Ahril-Mai 37M. vr. Mai-Juni 39.30. Rooarn »r. Fchr.-Miir, 12«,M. »r. Oloril-Mai 132.00. Pr. Mai-Jnui >10.00. RütiN lok» »r. ffebtuar 15,00, Pr. AplN-Mni —. Zink fest. Spcknlaitono- markea —. Wetter: Schön. SI « ««i » , 2. Febr., Nachm, l Uhr. iGrtreibemark». Weizen »nueriindcri, loco >38-152, »r. A»rll-Mal >.'<3,00. pr. Mnl-J«»i >55,00. Nonnen i'nocräudert, loco >>9-I2>, »r. Jrbruar-März >3l,50, »r. «vrll-Mai 132.00. -iiüdol ruhiq, loco »r. Fedruar-Mörz 1323). »r. April-Mai 15„50. Shirituo lest, loco 30F0, »r. Febrnar-Mörz 372«0, pr. Avril-Mni 39,00, per Juni In« 39,70. Prlrolenm laeo »erstencr« Nsancr i>/, Proc. Tara 12,00. Lokales und Sächsisches. — Dan Vernchmen nach weiden Ihre Kgl. Majestäten am 26. d. dem Balltest beiwohnen, welches der EInabctaen-Nerein zum Besten der Armen ans der Brüht'schen Terrasse aicvt. — Ihre Majestät die K önigin Carola, in Begleitung der Hofdame Gräfin v. Einfiedel, beehrte gestern das Antiquitäten- Gelchäit vo» Tl>. Lorenz, Waikenhansstraße mit Ihrem Beftich, um daselbst Einkäufe zu machen. Dieselbe Ehre ward der Knnst- möbcllabrik pon Reichel u. Heinze. Trompeterstraße zn Theil, wo Ihre Majestät die ausgestellten Rococomöbcl einer Besichti gung unterzog und auch dieser Firma Aufträge zn Tdeil werden ließ. — Gen. Rath Pros. Dr. Fleischer in Leipzig erhielt den russischen Stanislausorden 1. Kl. — Gestern Abend vereinigten sich die Mitglieder der 1. Kammer Kgl. Bel ' " - - - - 8-! zu einen« Souper aus dem Hoheit Prinz Gcor ^ beiwohnte. — Landta, iclvedere, welchem auch Se. Kgl. -ge — Landtag. Die 2. Kammer verwies am Eingänge ihrer gestrigen Sitzung bas voni Abg. Bassenge befürwortete Dekret über den Neubau einer Kunstakademie in Leipzig, sowie das Dekret be treffs eines Nachtrages zum Etat deS Ministeriums des Innern an die Fmanzdepntation — Ter Schwerpunkt der Sitzung beruhte indcß aus den in seinem Hauptinhalt bereits mitgetheilten Bericht der Gcsekgebuiiasdeputation über den Gesetzentwurf über die Befugnisse der Polizeibehörden zu», Erlaß von Anfent- hnltsverboten gegenüber von bestrafte» Personen, über welche Mg. v. Bosse reserirte. Abg. Bebel giebt seiner Verwunderung Ausdruck, daß der Minister des Innern, der »och ans den Land tagen von 1876 und 1878 erklärt habe, er zweifle, ob die Materie zur Kompetenz der Landesgcsctzgcbung gehöre, jetzt mit dem vor liegenden Entwurf an die Kammer träte. Da ichcine doch eine wesentliche Aenderung in den Ansichten desselben eingetreten zn sein. Auch die damalige Linke der Kammer sei nicht koiiseancnt geblieben, denn auch sie habe geäußert, daß Aufenthaltsbeschränkungen Sache der Rcichsgesctzgebung sei. Als er (Bebel) eingeschen habe, daß seine Partei mit ihren Anträgen, die Auslegung des sächsischen HeimathSgesetzes ül Einklang mit derNcichsgesetzgebung zu bringe», habe im sächsische» Landtage nicht durchdringen werde, habe er sich mit einer bezüglichen Petition an den Reichstag gewendet. Die be treffende Deputation habe auch beschlossen, die Petition dem Reichs kanzler mit dem Ersuchen zu überreichen, den Wünschen derselben «echt zu werden, doch sei die Petition nicht mehr vor dein Plenum zur Verhandlung gelangt. Damals habe inan ausdrücklich anerkannt, daß Polizeiaussicht und Auscntbaltsverbot nach den, Reichsstrafgesetzbuch nur als verschärfende Strafe und zwar bei schweren Vergeben zn verhängen sei. Der Widerspruch, in welchem sich bezüglich dieses Punktes die sächsische Regierung mit der Reichsgcsctzgebuna befinde, sei um'.so bedauerlicher, als ihn auch noch eine andere Regierung (die württembcrgische) theile. Er halte sich für verpflichtet, die Angelegenheit im Reichstag zur Sprache zu bringen, um in derselben unter allen Umständen Licht zu schaffen, und in sehe» ob der Reichstag Gefallen daran finde, daß wen» Deutsch land zu einer Musterkarte verschiedener Gcictzc mache. Aus keinen Fall werde seine Partei für das Gesetz stimmen, welches u. A. die auf öffentliche Armenpflege an W " gewiesenen Personen härter illc recht fest ein. Im Borden als» ischc Anleihen; inländisl lebt, österreichische höher. außer Russen und Serbe» b'effcr: Italiener n»d Ungarn abgc schwäch». Gerüchte über Ueberichwcmiiningen in Ungarn und über die Haltung des neuen englislt>e» KabinctS fühlten eine voniber- aehende Aoschwächung herbei. Ter Schluß war wiederum fest: Rotten waren anhaltend gefragt, österreichische niedriger, deutsche ^ . .. .. treffe als die Wohlhabende». Man solle überlegen, daß durch die Aus weisungen die Leute gezwungen würden, dem Vagnbnndeiithum zu verfallen. Die Freiheiten, die man der Polizei durch das Gesetz einräume, würden zu Willkürlichkciten führen, und wie leicht würde durch das Gesetz die Möglichkeit zur Ausübung eines pcrivnlicbc» Racheaktes gegeben! Wenn man dies auch von den höheren Be amten nickt voraussetzen könnte, so seien diese doch aus die Infor mationen der niederen Orgcme angewiesen, bei denen ähnliche Bc- wegarlinde nicht aiisznschließen seien. Aba. v. Bollmar behauptet ebenfalls, daß der Gesetzentwurf im Widerspruch stehe mit den« Freirügigkeitsgesetz wie mit dem Reichsstrasgeietz. Anläßlich der Verhandlungen über das erste« Gesetz sei in, Reichstag wiederholt darauf hiiiacwiese» worden, daß Ausweisungen nur zu verhängen seien bei schweren Bestrafungen und Stellung unter Polizeiaufsicht. Desgleichen begrenze das Rcichsstrasgesetzbuch ausdrücklich, imtcr welchen Umständen Polizeiaufsicht und Ausweisung znläisig seien. Auch sonst hätten sich bedeutende Autoritäten gegen die partikularen Strafbestimmungen ansaesprochcn. wie sie der vorliegende Gesetz entwnrs enthalte. Die Ausweisung charaktcrisire sich ihrem Wesen »ach als Strafe, als Znsntzstrafe, und als solche könne sic mir vom Richter verhängt werden. Ter Gesctzentwurs erkenne daaegen dem Pvlizeibeamtcn diese Befugnisse zu, um damit der Willkür Thür »nd Tlior zu öffnen. Man solle überhaupt aus die Ausweisung durch Veiwaltnnasomaiie verzichten; soweit es sich um die Aus weisung gefährlicher Verbrecher handle, genüge das RcichSstrafgesctz buch. Staatsininistcr v. Nostitz-Wallwitz erklärt, zu dem. was er früher gesagt bahc, bekenne er sich recht gern. Er habe allerdings Zweifel gehabt, ob die im vorliegenden Gesetzentwurf behandelte Materie durch Laubcsgcsckgebuiig zu regeln sei. Inzwischen feien aber ganz andere thcmäcbtichc Verhältnisse eingcireten Bezügliche Eingaben an die Reichsrcaiernng habe man an die nichsische Regie rung verwiesen, mit dem Bedeute», dieselbe sei hier maßgebend: derselben Aiifichi sei auch die vom Abg. Bebel erwähnte Reichs- tagsdepntation gewesen. Ferner habe das Reich i» dieser A»ge legeiiheit aar nichts getha», dagegen leien Bahcr» und Württemberg bereits selbstständig vorgegnngcn. Wenn diese beiden Bundesstaaten ? .-I ''