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1867. Hornung. Die Tage werden 9 bis 10 Stunden lang. Witterung nach dem hun dertjährigen Kalender. Vom 1. bis 8. Regen und Wind, den 9. und '10. Kälte, 13. und 13. verän derlich, 14. Schnee, 15. und 16. rauh, 17. bis Ende Schnee uud zunehmende Kälte. , Das sonderbare Fuhrwerk. Im Jahre 1722 bestimmte der Stadtmagistrat zu Dresden, daß leichtfertige, lüderliche Manns- und Weibspersonen, Andern zum Abscheu, einmal ganz beson ders gestraft werden sollten. Ec ließ einen Bretterwagen mit vier Rädern an- fertigen, zum Schutt fahren. Am 4. Juni 1722 wurde mit dieser Strafe dei Anfang gemacht. Am Vormittag mußten sechs Mannspersonen und Nachmittags sechs Weibspersonen unter großem Volkszulauf diese Arbeit verrichten. Von an der Deichsel waren drei Querringel, da wurden sie angeschlossen und unter dem Commando der Bettelvoigte mußten die so dem Spotte des Volkes Preis gegebenen ein Fuder Schutt zum Thor hinaus- und ein Fuder Sand zurück- fahren. Der Bericht aus damaliger Zeit sagt: So konnte Jeder die sechs Weibs: Menschen sehen uud fein erkennen, wenn später diese unsauberen Geister die Gassen passtrten. Messen, Kram-, Vieh- und Wollmärkte. Inländische Märkte. 4 Königsbrück*, Lößnitz, Schandau, Tha randt. 6 Neschwitz**, Plauen*, Radeberg*. 7 Radeberg. IL Oclsnitz*. 20 Königswartha', Plauen*. 25 Pirna. 26 Oelsnitz*. 27 Walden burg. Ausländische Märkte. 2 Lengsfeld, Sondheim vor der Rhön". 4 Kaltensundheim, Königsberg in Franken, 6 Pößneck'*. 7 Geisa, Leutenberg". 11 Gör. litz". 12 Neustadt". 16 Rudolstadt". 18 Heldburg*', Ronneburg, Stadtsulza". 22 Co burg, Lauchau Rß. u. V. 23 Jessen', Schkö len'. 24 Schkölen. 25 Buttstädt Rß. u. V.,Jessen. 26 Buttstädt. 27 Erfurt'. 28 Rodach". soll denselben der damalige Besitzer des Hauses vor mehr denn hundert Jahren zur Erinnerung an seinen Hochzeitstag haben setzen lassen. Sonst hat die Stadt Pirna noch eine feine Mauer und 4 Thore nebst 1 Pförtchen zu Eingängen." — Seit jenen Tagen, wo der wackere Handwerksburscb sich diese Aufzeichnungen machte, hat Pirna freilich viel Umwandlungen und Ver schönerungen erlebt. Jedenfalls wanderte aber der junge Mann mit Verstand, nicht blos so ein Guckindiewelt. Jene Aufzeichnungen besitzt jetzt ein Urenkel, ein Pastor im Braunschweig'schen, der sie hoch in Ehren hält, und darin manch mal noch mit demselben Vergnügen herumblättert, wie es dereinst sein Urgroß vater und die andere Nachkommenschaft gethan. Am kursächsischen Hofe zu Dresden war es in den Jahren 17l2 ins 1737 Brauch ge- wesen, j-s- regierenden Herren und Damen, wie auch Personen höhern Standes, die am Hofe einen Besuch abstatteten, auf der großen Waage im Zeuqhause zu wiegen und in ein Waagebuch das Ge wicht der Gewogenen einzutragen. ' ° » Die Dresdner Gondel. Im Jahre 1739 wurde eine sächsische Prinzessin, Marie Amalie, die Braut des Königs von Neapel, in einer auf 15,000 Thaler geschützten Sänfte, „Dresdner Gondel" genannt, durch halb Deutschland ihrem hohen Gatten entgegen getragen. Mathes Richter zu Altenberg wurde im Jahre 1654 mit zwei hundert Thaler Strafe belegt, weil er bei seiner Tochter Hochzeit hatte Trompeten blasen lassen. Die betreffende Summe wurde dem Hof- und Feldtrompeter Simon Hacke in Abschlag auf seine rückständige Besoldung an gewiesen. Mittl. Zeit. Sonnen- Ans- Untg. U. M. U. M. U. M. 12 14 7 40 4 48 1 12 14 7 39 4 50 2 12 14 7 37 4 52 3 ' 12 14 7 36 4 54 4 12 14 7 34 4 56 5 12 14 7 32 4 58 6 l 12 14 7 30 4 59 7 ? 12 14 7 29 5 2 8 12 14 7 27 5 4 9 l 12 15 7 25 5 5 10 12 15 7 24 5> 7 11 12 15 7 22 5 9 12 ! 12 14 7 20 5 11 13 12 14 7 18 5 13 14 ! 12 14 7 16 5 15 15 12 14 7 14 5 17 16 12 14 7 12 5 19 17 12 14 7 10 5 20 18 ' 12 14 7 9 5 22 19 ! 12 14 7 7 5 23 20 12 14 7 5 5 25 21 12 14 7 3 5 27 22 12 14 7 1 5 28 23 12 13 6 59 5 30 24 12 13 6 56 5 32 25 12 13 6 54 5 34 26 12 13 6 52 5 35 27 12 13 6 50 5 37 28