Volltext Seite (XML)
herbei geholt- hatten. Dagegen gelang die Vereinig ung mit den bewaffneten Bürgern und es wurden sofort Barrikaden gebaut. Marschall ODonnell hatte aber gleich Kunde erhalten und begann die Maß regeln auszuführen, die er am Tage vorher vorbe reitet hatte. Adjutanten flogen zu allen Casernen, der als treu bekannten Truppentheile; die besten Ge neräle eilten herbei und übernahmen die Führung. Man verfolgte-den Plan, den Aufstand auf zwei Punkte zurückzudrängen und, diese Punkte von ein ander zu trennen. Nach der Vertreibung der In surgenten von der Puerta del Sol war dieses Ziel erreicht, Den Angriff auf die Cascrne leiteten-zwei der bedeutendsten Generäle. Zwei Stunden arbeiteten die Kanonen gegen einander, wo die Truppen zu gleicher Zeit von vorn und von der Rückseite stürmten, die Thore einschlugen und zugleich in das Innere eindrangen, dort wurde noch von Stockwerk zu.Stockwerk gekämpft, bis endlich die Insurgenten die Waffen wegwarfen. Noch erbitterter war der Kampf bei den Barrikaden. An der Puerta de Bilba, auf dem Platze San Domingo, in den Straßen Toledo, Segovia, Alecha und besonders in Straße Defanzano, wo das Hauptquartier war, schlugen sich die Bürger mit Hartnäckigkeit und hielten gegen ein mörderisches Feuer stand. Hier wurde von den Negierungstruppen erst am Abend der Sieg errungen. Wie gekänipft worden ist, beweisen die Verluste an Tobten, die auf beiden Seiten über 1200 Mann betrugen. Unter den Opfern befinden sich viele Ofsiciere, die einzeln überfallen worden find. In den Provinzen scheinen die Insurgenten, außer in Gerona, keine größer» Truppentheile gewonnen zu haben. In jener Stadt empörten sich Theile des Regiments Baylen und wurden bald über die fran zösische Grenze gedrängt. General Prim, den In surgenten angehörig, der in Bayonne bereit stand, wurde verhaftet und nach Paris geführt. Mit den standrechtlichen Hinrichtungen, die massenweise erfol gen zu sollen schienen, hat man innegehalten. Es ist dies der zweite Sieg, den O'Donnell über die Demokraten erfochten hat, aber es ist schlimm für den Thron, daß er in einem Jahre zweimal des Schutzes der Säbel bedurft hat. Was ich bei -er Hasenjagd für Gedanken hatte. Unter allen Vergnügungen des Lebens ist Wohl keines so verschieden beurtheilt und theils so sehr gqrühmt und erhoben, theils so getadelt und ver dammt worden, als die Jagd. Plato nennt sie eine göttliche Leibesübung. — St. Augustin ein wildes Vergnügen. — Lycurg empfahl sie den Griechen. — Moses untersagte sie den Juden. — Plinius findet in ihr den Ursprung der Monarchie. — Sallust will sie blos den Sela ven überlassen wissen. — Büffon betrachtete sie als ein ausschließendes Vorrecht der Helden. Von Hirsch- und Schweinejagden will ich ab sehen und nur einen Blick auf eine Hasenjagd werfen. O,-du armer Lampe, du hast mich immer gedauert, wenn sie auf das Feld hinauszogen, um dir an das Leben zu Hehen. Aus seinem ruhigen Lager wird das arme Thier von laut bellenden Hunden und schreienden Treibern aufgejagt. Was bat der arme Kerl gethan, daß man ihn in so schreckliche Angst verseht. Man muß ihn auf dem kothigen und durchweichten Felde dahinlaufen sehen. Ach! wie er inne hält und die Ohren spitzt; wie er einen Kreuzsprung macht, um seine Verfolger - irre zu führen, während die Augen vor Furcht aus dem Kopfe herausschwellen. Ihm bebt jede Muskel seines Leibes und wie gewaltig schlägt sein Herz. In solcher Lage wünschte ich dem Hasen immer eine Sicherheit vor seinen Feinden, die ihm aber selten zu Thcil wurde. Hoch in die Luft springt er und schlägt sich kopfüber, wenn eine Ladung Schrot seinen Leib getroffen. Zum Erbarmen klingt sein- „Gnädig! gnädig!" das er ängstlich ausstößt und wohl ihm, wenn er sogleich auf dem Platze bleibt und nicht lendenlahm geschossen wird, wo ihn dann der Jagdhund beim Genick packt. Und wenn die Jagd vorüber, wenn zuletzt die Ange schossenen noch zusammengetrieben und mit Knitteln todtgeschlagen werden, nie und nimmer soll mein Ohr wieder ein solch schreckliches Todesgeschrei vernehmen.