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überzeugt, und in der That gelang es auch bald, den Thäter zu ermitteln, welcher mit 300 Gulden für die Schandthat gedungen worden war. Den Auftraggebern mochte es noch besonders darum zu thun gewesen sein, das Schiff zu vertilgen, welches durch seinen Namen an einen der glänzendsten Siege dec österreichischen über die italienischen Waffen erinnert. Kampf auf der Brücke von Iren» am Ä» Juni LS««. (Mit- Abbildung.) - Nach dem festgestellten Operationsplane waren die zum Einmärsche in Böhmen bestimmten preu ßischen Streitkräfte zu drei Armeen formirt. Die erste eröffnete den Feldzug und erzwang am 26. Juni den Uebergang über die Jser bei Turnau und schlug die Brigade Poschachcr bei Podel. Am folgenden Tage errang Herwarth v. Bittenfeld an der Spitze der dritten, oder Elbarmee bedeutende Erfolge bei Hühnerwasser und stellte seine Ver bindung mit der ersten Armee her, welche am 28. Juni das durch die Brigade Kalik und die sächsische Armee 'verstärkte Clam-Gallas'sche Corps bei Mün- chengrätz besiegte. Die schlesische Armee, welche bisher die Pässe bei Neisse beobachtete und den Gegner durch verschiedene Necognoscirungen über ihre Bestimmungen im Unklaren erhalten hatte, theilte sich in 2 Hauptcorps und setzte sich in 4 Colonncn auf den Straßen über Trautenau und Neinerz in Bewegung Von dem 5. und 6 Armee corps, welche den südlichen Haupttheil der schle sischen Armee bildeten, schlug das erstere am 27. Juni das österreichische Corps Namming bei Na- ch'od und am 28. das Corps des Erzherzogs Leo pold bei Scalitz und bewerkstelligte am 29. Juni seine Verbindung mit dem Gardecorps. An dem nämlichen Tage rückte die Armee des Prinzen Friedrich Karl gegen Jicin vor. Sie stieß hier in den Nachmittagsstunden auf das erste österrei chische Armeecorps, die Brigade Kalik und königl. sächsische Truppen, welche das Terrain Schritt für Schritt streitig machten. In dem blutigen, durch die schwersten Verluste bezeichneten Kampfe be währte sich abermals die Ueberlegenheit der preu ßischen Waffen. Es wird namentlich hervorge hoben, daß kleine Jnfanterie-Abtheilungen in bloßer Linienaufstcllung, ohne erst>Cärröe zu bilden, wie derholte Angriffe der österreichischen Reiterei zu rückwiesen. Ein besonders hitziges, von unserer Abbildung dargestclltcs Gefecht entspann sich um den Besitz der in das Städtchen führenden Brücke. Unter dem Schutze der unterdeß hereingebrochenen Nacht zogen sich die Oesterreicher durch Jicin zu rück, das um 11 Uhr von den Preußen besetzt ward. Die wesentliche Folge dieses Sieges war, daß die Armee des Prinzen Friedrich wieder mit der des Kronprinzen in Verbindung kam. verpflichteter Bauernsohn aus dem Dorfe Molwi- tino, Distrikt Buy, Gouvernement Kostroma, das selbe, aus welchem auch der Bauer Susanin stammte, welcher im Jahre 1613 sich selbst aufopferte, um seinem Zaren Michail Feodorowitsch das Leben zu retten. Kommissaroff war Geselle beim Mützenmacher Sadoff. Er feierte am 4. April seinen Namens-, tag und hatte die beim Häuschen Peter's des Großen errichtete Kapelle besucht. Auf dem Rück wege kommt er beim Sommergarten vorbei, er- bliät dort den Wagen des Kaisers und viele Leute, welche warten, nm den kaiserlichen Herrn zu be grüßen. Wer das weiß, wie Alexander II. in allen Schichten des Volkes geliebt und geehrt ist, kann sich nicht wundern zu vernehmen, daß überall, wo VII* Attentat auf Kaiser Alexander II. von Rußland Am 4. April gegen drei Uhr, als der Kaiser Alexander II. soeben seine Promenade im Som mergarten vollendet hatte und sich in seine Kalesche setzen wollte, nahte sich ihm ein junger Mann von unangenehmem Aeußern, mit langen rothen Haaren und in Bauerntracht, und schoß auf ihn ein doppel läufiges Pistol ab. Ein junger Mann aus dem Volke hatte das Verbrechen bemerkt, mit Geistes gegenwart schlug er den Arm in die Höhe und rettete so seinem Kaiser das Leben. Der den Mantel des Kaisers haltende Polizeisoldat hatte den Bösewicht mit der Waffe in der Hand gesehen und schrie laut auf, wodurch Kommissaroff aufmerksam gemacht worden. Ossip Jwanowitsch-Kommissaroff, so heißt der junge Mann, ist ein dem Baron Küster temporär