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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 31.08.1919
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19190831023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919083102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919083102
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-08
- Tag 1919-08-31
-
Monat
1919-08
-
Jahr
1919
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tz», letus» Vorsitzenden Pfarrer St». Dr. Lüh» und tu Luoeseuhett de» Präsidenten de» Ev.-luth. LandetkonsisU». rtm»» v. Vühme und de» Vberdosprediger» V. Dt de« ltu» etn« Sitzung ad. um unmittelbar vor der Er» Sffuuug de» Kirchentages Generalschau über alle Vorberei tung«« zu halten. Aus den Berichten der AuSfchüffe ersah «au, daß inzwischen wieder fleißig gearbeitet worben war. Der Empfangs-, Verpflegung--. Wohnung-, und Ord- «uugSauSschus, vor allem haben alles getan, den auswär tige« etwa 850 Delegierten die mit derartigen Tagungen verbundenen Acußerlichkeitcn soweit als möglich zu ver. einfachen. Der Kirchentag wirb am Montag, abend- 7 Uhr, mit einem Gottesdienste in der Kreuzkirche eröffnet, bet dem vberhofpreüiger Wirkl. Geh. Rat v. v. Dry and er, Berlin, die Predigt hält. Bon DicnStag bis Freitag dauern die Verhandlungen im Verein-Hause, die für unser ganzes kirchliche Leben äußerst wichtige Fragen klären sollen. Am Donnerstag, abends 8 Uhr, findet in der Krcuz- kirche das schon erwähnte Kirchenkonzert zu volkstümlichen Preisen zum Besten unserer Kriegsgefangenen statt. Dem «tzcheMage voran- geht, wie schon gemeldet, eine Tagung d» Evangelischen Pressevcrbänüe und die Evan- Ktlische Kirchenkonferenz (geschlossene Tagungl; ferner findet vom 1. bis 3. September die erste Bunde-- tagung des Deutschen Bolkskirchenbundes statt, in deren Rahmen für nächsten Mittwoch, abends 8 Uhr, eine Volksversammlung im Gcwerbrhause mit dem Haupt- thema: „Die Kirche und die neue Zeit" angcsetzt ist. —* Seine Sebanfeier «ehr auch in den Schulen. Wie wir erfahren, werden künftig, also in diesem Jahre das erste mal. Schulfeiern anläßlich deö SebantageS nicht mehr abge- halten werben. —* Stärkeres «uftrete» ber Ruhr in Dresden. Stach Mitteilungen des StadtbeztrkSarztes ist in Dresden ein stärkeres Auftreten von Ruhr zu beobachten, wle es in der fetzigen Jahreszeit alljährlich in die Erscheinung tritt. Zu Besorgnissen liegt zunächst kein Anlab vor. — Pockeu- unb Kleckficberfällc sind in der ablaufendcn Woche nicht zu melden. — Die Merkmale falscher 89-Mark-Tcheine. Von zu ständiger Seit« wird uns geschrieben, dab die in Nr. 218 unserer Zeitung vom 27. d. M. angegebenen Merkmale echter und falscher Nelchsbanknoten zu 80 Mk. nicht allent halben zutreffend sind. Bei Fälschungen dieser Scheine han delt eS sich, da die Künfzigernoten vom 20. Oktober 1018 bis zum 10. September d. I. dem Verkehr entzogen sein werden, in der Hauptsache — also nicht aus schließlich — um solche mit dem Auögabc- datum des» 0. November 1918. Das überdie ganze Fläche der echten Note laufende natürliche Wasserzeichen, da- vielfach als aus verschobenen Quadraten in Verbindung mit kleinen Kreisen bestehend angesprochen wird, erweist sich bei genauer Prüfung als ein Sterndreieckmuster, bas an seinen Ecken tneinandergreift. Unter den erwähnten kleinen Sternchen sind die auf der Vorderseite der Noten in der Zahl 80 sichtbaren beiden Reihcnpaare kleiner, auf der Svitze stehender Vierecke gemeint. Es ist unrichtig, daß diese scharf hervortreten müssen, dab sie nicht in der gleichen bläulichen Färbung wie die Zahl selbst erscheinen dürfen, sowie datz sie überhaupt ein besonderes Kennzeichen für echte Noten bilden. — Die NahrnngSmittelbiebstähle, Sie von Ende 1918 an bis April 1919 in Eisenbahnwaggons aus dem Güterbahn- h»f Friedrichstadt verübt wurden, kommen vor der zweiten Ferienstrafkammer des Landgerichts zur Aburteilung. Des Diebstahls oder der Hehlerei angeklagt sind der Markthelfer Kurt Hugo Böhme, der Hilfsbremser Bruno Walter Sang, der Hilfsweichenwärter Paul August Siebert, der HilfSschirrmcistcr Ernst Hermann Görlitz, der Schirr meister Ernst Hermann Bic brach und der Weichenwärter Ernst Emil Bie brach, der Weichenwärter Paul Wilhelm Jesert. der Weichenwärter Johann Karl Gottlicb Weber, der Hilfsweichenwärter Max Steter und der Htlfsweichcnwärter Moritz Schmidtchen. Die Beklagten haben ein« gröbere Anzahl Flaschen Kognak, etwa 80 Pfund Butter und ungefähr 100 Psund Margarine gestohlen. Es erhalten Böhme 7 Monate Gefängnis und 2 Jahre Verlust Ler bürgerlichen Ehrenrechte, Lang 2 Jahre Gefängnis und 3 Jahre Ehrcnrechtsverlust. Siebert 8 Monate Gefängnis, Görlitz 2 Monate. Herm. Biebrach 10 Mk. Geldstrafe oder 2 Tage Hast, Emil Biebrach 1 Monat (Gefängnis, Jesert 8 Monate, Weber 1 Monat, Steier 3 Monate 2 Wochen und Schmidtchen 0 Wochen Gefängnis. —* Ei« verlachter Gaunerstreich. Am Freitag gegen 1 Uhr mittags wurde auf der Hauptstraße in der Neustadt ein mißlungener Gaunerstreich verübt. In dem bekannten Goldwarengeschäft von Kirsch erschienen ein jüngerer Herr unb eine Dame, angeblich als Verlobte, und lieben sich ver schieben« wertvolle Ringe vorzeigen, jedoch kam ein Geschäft nicht zum Abschluß. Als Frau Kirsch nur vier von fünf überreichten Ringen zurück erhielt, forderte sie anch diesen ab, Ler einen Wert von 2500 Mk. besaß. Der Käufer be stritt erst, noch einen solchen zu haben, ließ aber doch den Ring schließlich fallen, um darauf zu flüchten. Auf die Ruse ber Frau Kirsch konnte der Betrüger samt seiner Dame in der Heinrichstratze gestellt und festgenommen werden. Hier bei zog der Flüchtling plötzlich eine Pistole, um damit den Hilfsbeamten zu drohen. Im Besitz des Betrügers fanden die Poliz-eibcamten einen unechten Brillantring und im Ge. wahrsam seiner Begleiterin mehrere unechte Verlobungs ringe. di« das Paar offenbar zu dem Zwecke einstecken hatte, um Liese unterzuschieben. Der Verhaftete entpuppte sich sie nicht verschmäht. So schrieb z. B. Michael Haydn über den jungen Karl Maria v. Weber, dieser „sei nicht allein ein ausgezeichneter Klavierspieler, sondern wisse auch hin reißend schön gemütvolle wie schalkhafte Lieder zur Gitarre »u singen". Desgleichen worden Hummel und MoschcleS als ausgezeichnete Gitarrespieler gerühmt, Laneben gab eS Berufsvirtuosen des Instruments» wie den berühmten Giuliani, die als erste Sterne am Kunstbimmel von da. mal» strahlten, in den Kammermusik- und Sinfonickonzerten begegnet die Gitarre als Begleit- und Soloinstrumcnt mit Variation« concertsntes usw., und auch die Größen des Theaters und der Literatur waren vom Gitarrefieber an» gesteckt: bi« Schröder, die Schwestern Fröhlich und KroneS sangen ernste und heitere Lieber zur Gitarre, und Grill parzer schreibt gelegentlich in sein Tagebuch: ,Zch klimpere wieder manchmal etwas auf der Gitarre. Mein Klavier ist mir verleidet, da es in einem Zimmer steht, wo ich gehört werde, wenn ich spiele." In solchem geschichtlichen Zusam menhänge erscheint es verständlich, wenn neuerdings auch für di« Kunst des deutschen Liedermeisters Franz Schubert gitarristnche Einslüsse und Anregungen ossenbar werden. Bei Friedrich Hofmeister in Leipzig hat Richard Schmid soeben ein hübsch auSgestattetes Heft, enthaltend zehn Schubert-Lieder mit Gitarrebegleitung, veröffentlicht, das in einer vortrefflichen historischen Einleitung Schuberts An teil an der geschilderten Gitarre-Mode festlegt. Theodor Körner, der jugendliche Freiheits kämpfer. ist e» gewesen, der Franz Schubert für das Gitarreiviel zuerst interessiert hat. Körner, selbst ein tress- licher Gitarrist, verkehrte noch kurz, bevor er zu den Lützowern ging, viel in den Wiener Musikkreisen, freundete sich dort mit Schubert an und Hetz ihn durch sein Beispiel alsbald zu einem wahrhaft virtuosen Beherrscher de» modi schen Zupfinstrument» werden. Für Schubert, den unstet mit dem Leben ringenden Künstlerbohcmlen. wurde dann Li« Gitarre aus äußeren Gründen ein willkommene- H lfS- tnstrument. Er besaß meist keine ständige Wohnung und konnte darum daS alte Splnett. das er von seinem Vater geschenkt erüalten hatte, nicht bei sich haben. So muß e er sich an sein« überallbin leicht mitzuführend« Gitarre halten. Sie war für ihn da» bequemste Mittel, die in seiner Phan tast« lebenden Longebanken ,u klingendem Leben zu er- Decke». Wie andere -omvouistev Klavier", so hat Ha «dura, immte «nd at» et« « Jahr« alt«, während sein« angebliche sich al» Helferin bezeichnet«. -* Ertappter Schleichhändler! Anläßlich einer nächt. itchen Vtreispatrouille einer Gendarmerie-Abteilung wurde zwischen Schandau und Mittelnborf ein dortiger Gastwirt angehalten, der auf seinem Wagen drei Zentner Nindileisch transportierte und dieses erst für 1700 Mk. angekaust haben wollte. Der Gastwirt wurde zur Anzeige gebracht, bas Fleisch jedoch der Stadt Schandau überwiesen. —» Der «ohlt»tigreltosta«»tisch ^Deutsch« «eichst»»»«" ver- anstaltete am Mittwoch im Saale der „Deutschen Retchskrone" unter Mitwirkung de- Mannergesangverein- „Alton" und der verstärkten HauSkapelle sMustkdtrektor Lämnrels ein« Ge dächtnisfeier zu Ehren der verstorbenen und gcsallencn Mitglieder. —* Ergebnis der «ingkämpse i« BolkSwohlthe«t»r am 29. Aug. Hansen-Lsch besiegte Schmitz (Wests.) tm Entschetdiinaskampfe durch Ausheber mtt Mühle in 84 Min. Der Enttchetdungskcimpf zwischen Sportmeister Ftctz gegen Europameister Hißmann wurde wegen Eintritt- der Polizeistunde nach 1 Std. Ist Min. uncntschte- dru abgebrochen. —* Unbekannter Betrüger. In letzter Zeit hat et» Unbekann ter wiederholt versucht, entwertete Brotmarken tn hiesigen Bäcke reien an de» Mann zu bringen. Einzelne Brotmarken hat er mit 7 M. und ganze Bündel <l8 Siiicki mit tilg M. zum Laus augebo ten. Der Unbekannte ist 28 bis Ist .fahre alt und mit braunem Zackettauzug bekleidet. ES wird ersucht, ihn der Polizei in die Hände zu spielen. —* Tascheudieb scklgenounue». In der Markthalle am AntonS- platz wurde es» Taschendieb bei dem Versuche, einer Frau bas »Held aus der Tasche zu stehlen, abgesaht. Er ist seit Januar dieses Jahre- arbeitslos, hat sich viel am Hauptbahnhos ausgehal ten und ossenbar seinen Lebensunterhalt von Taschcndieüstäyleu bestritten. Personen, die durch Taschendiebe geschädigt worden sind und bet Gegenüberstellung den Täter wiederzuerkennen glau ben, werden gebeten, das Bild de- Festgenommenen, daS im Schau kasten der Hauptpolizci aushäugt, zu besichtigen. Vermischter. ** Schließung der Spielsäle in Gwinemünde. In der Nacht zum Freitag sind sämtliche Spielklubs in Swine- münLe auf Grund einer Verfügung des Ministers des Innern von Berliner Kriminalbeamten geschlossen wor den. Dabei kam es zu einer Panik, wobei viele Frauen, die in den Spiclsälen weilten, fluchtartig die Säle ver ließen. Schließlich wurde die Swinemünder Polizei hin- zugezogcn, woraus die Berliner Beamten zur Schließung der Klubräume schritten. ** Der Massenmörder Schumann hat im Spamdauer Untersuchungsgefängnis Freitag abend den 18. ihm zur Last gelegten Doppclmord am Falkenhagener See eingestanden. Dresdner LebenSmittelvreike. l Bericht über die Warenpreise im Kleinhandel in der Markthalle , AntonSplatz zu Dresden am LS. August. Wildbret: Kaninchen, zakp ! me 6.00-8.b0 Pt- Zahme» Seflilqel: (geschl.) <6,k") Enten 9,Vst bis ' 10,66M., Hühner, alt« 8.60 -9.00 M., dg. junge 8,06—ZOOM.. Tauben (Stück) 4,50-5,06 M. Lebende Schattiere: Krebse tStsiü) 0,35—1,56 M. Fischwaren dgl. gesalzene: Vollheringe 2.46 M,, Sardelle» 8.06-10.66 M-, Oellardlnen 4.30-8.50 M. Obst. Süd- und WarienkrUchtc: ('/. Ira) Aepfel. inl. 1.26—1.50 M., MusLpscl 6,Kl —6,76 M„ Taselbn nen 0.85 M., Pflaumen 1,60—2,20 M., Johannisbeeren 1,70—1.80 M.. Heidelbeeren 1.75 bis 1.80 M., Preiselbeeren 1,70-2,00 M., Aprikosen in!. 5.09-7,00 M.. Psirsische, inl. 5,80-8,00 M-. Z-tronen sSlvck) 0.40-0,85 Dl.. Feigen <>a,lrg> M.. bi» 0. Zwiebeln 0,25 M., Knoblauch 3,00-4,06 M.. Bohnen, grüne, inl. 0.36 l,46M.. dgl. Wachs- und Perlbohnen 0.50—0,66M., Tomaien 1,70 bi, 2wo Dl. Karotten, ohne Kraut 6,14 M., Blumenkohl (Si.) 6.56-1,50 M.. Rollraut g, I-x) 0,28 M„ Weihkraul 0,16—0.18 M.. Welschkraut Ott? M-, Kohlrabi, neuer 0,l3 M., Meerrettich 1.30- I.50M., Rettiche (Stück) 0,10-0,80 M., dergl. lBündchen) 0.10-0.15 M.. Sellerie <Stück> 0,20-0.25 M., Koplsala«, hiesiger 0.10-0.20 M„ Gurken, Salat- inl. <-/, Ire) 0,90-1,20 M.. ausl. <Et.) 1,40-1.50 M., Note Rüben 6,16-0.26 M.. Na- bleichen «Bündchen» 0.08-V.IV M., Pelersiiiemvurzel6.20—6,30 M., Porree «Bündchen) 0,15-0.70 M„ Rhabarber <6,Ieg) 0.40-0.45 M. Sauerkraut: p'.Ice) 0.20-0.25M.. Gurken, saure 0,46—0,80 M. Brot:Eebr. Braune K-Brot 0.27 M.< Bienert K-Brol 0,27 M. Wetterlage in Europa am SO. Eluguft, 8 Uhr vorm. Stettt,»»«»« »etter LZ §- St«ti»n»n»«» Wetter 2- 2- . . Swlnemendl. »«»eckt -i-t» 0.3 München . . tzspniand, . - - - Berlin . . . - . ^ Kopenhagen . »r-oden . . »a-rr Tr? 3 Osten»« . . . »re«!»n heiler 4r« o Ara, . . , Franlfiirt a. M. — — Wie» . . . — — — Wettertelegramme aus Sachsen, 30. August, früh. Etatton SO« Tem». gestern Dre»be» , Leh>jl, . . Zttta» . . trhemnltz . Plauen »relberg . Schnee»erg «o» Elster . »nnaber, tlltenberg htchlelderg Brodachtnngen tzeule NLl, 7 Ul» 51.5i. «In. Mar. Mrschl. Tem». Wetter NO 4-,7.7 4 s,1.4 20 4 stS.7 tritt», «rocken INI 4-is-s - -re.« 2.8 -16.4 bedeckt, «rocken ,4» 4-lk.8 - -28.8 8.5 17.S bedeckt, trocken SI3 -6t4,S - -23.8 0.4 -IS.8 dedeckl. trocken ,«» - -».4 4 8 -14 4 bedeckt, schwacher »«-«» r« 4-17.4 - -28 8 8.4 !-1S 7 bedeckt trocken 43» 4-15.2 27.4 Ob -14.7 bedeckt, trocken L00 4-ir» ? 2.3 -18.8 trttb, tch«acher Sieaen 68, -5t7ü - l-23.2 11.» -IS.» hatbb,deckt, schw Nepen 7», 413.» - -24.» 0.1 -14.3 halbbeoecki, tchw. Regen * tLll -1-l0.7 ^22.» lS.l 4- so bedeck,, trocken weise Wetter-A«ssi«Vt West-Wind, meist trüb, läge. für Sonntag den 31. August. kerne wesentliche Temperatur-Aenderung, zeit- SchuLert augenscheinlich zeitweise ^an der Gitarre" kom poniert. „Wenn ich," so erzählt sei« Freund Umlauf, „bei meinen Morgenbesuchcn, die ich gewöhnlich vor den Amts- stunücn bei Schubert zu machen pflegte, diesen zwar noch tm Bette antraf, so fand ich ihn doch bereits mit der Gitarre tn der Hand in voller Tätigkeit begriffen, und meistens sang er mir dann frisch gesetzte Lieder zur Gitarre vor." Aber auch später, als sich Schuberts Lebcnsverhältnijsc ge bessert hatten und er nicht mehr aus die Gitarre als Klavier ersatz angewiesen war, hat er dem Instrument doch seine Zuneigung bewahrt. Noch in seinen letzten Jahren ging er z. Ä. gern in bie Werkstatt« deS berühmten Wiener Instrumentenbauers Staufer, um dort die Grundsätze des Gitarrebaues zu studieren und neue Instrumente der Gattung zu probieren. Auf seine Veranlassung baute Staufer 1823 die sogenannte „Gitarre ü'amour", eine „Bogengitarre", die, ähnlich wie ein Cello, mit dem Bogen zu spielen war und für bie dann Schubert im November 1824 eine besondere Sonate schrieb, wie denn überhaupt auch Schuberts kompositorisches Interesse für dte Gltarrcnmusik immer wieder und in verschiedensten Formen auflcbte. Ein« hübsche Ergänzung der Schmlöschcn Forschungen hat in dieser Hinsicht die unlängst gelungene Entdeckung eines Schubertschen Kammermusikttzerkes mit Gitarre gebracht: ber tm Februar 1814 entstandeuen liebenswürdig bieder- meierischen Serenade in G-Du»hMr Flöte. Gitarre, Bratsche und Cello. Im allgemeinen freilich war die Gitarre auch damals vor allem Begleitinstrument zum Gesänge, und als solches hat sie darum auch in Schuberts Tonschasfen bie wichtigste Rolle gespielt. Abgesehen von größeren Gonderwerken. wie einem 1822 im Theater an der Wien zur Aufführung gelangten Vokal-Quartett mit Begleitung von Gitarren, ist insbesondere das Schubertsche Lied der Gltarren-Mod« stärker v?W>fltchtet, als man bisher an zunehmen geneigt war. DaS erscheint uns zunächst um so seltsamer, als wir unS daran gewöhnt haben, gerade tn der reichen Aus führung der Klavierbegleitung einen besonderen enuvick- lungSgeschichtlichen Fortschritt des Schubertschen Liede» zu sehen. Dieser Fortschritt steht al» Erbe der Beethovenschen Klavtertechnik für ein« große Gruppe im Stil« besonder» l«r Suüftlieder Schubert» , selbst tter werden nuumehr I gehobener Suiiftlieder Schubert» auch ganz außer Fr^e.I I Allel« selbst bler »er-«« nuuwehr dem aufmerksamen ve-1 Rrse»> »>d -«delrteU. » «»» de» »reMner vstrf«. Dr«»»«n, »6. «ngn». Bei ungletchmähtger KurSgestaltung entwickelte sich auch heute t» hiesige» Fretverkehr «tn ziemlich lebhaste» Geschäft. Namentlich gilt dies wieder von Rentenwerten, die tn b -Ligen KrtegSanlethe« «79^>, »Niger Sächsischer Rente (S2N), «reditanlethen und Psand. briescn gute Umsätze verzetchneten. Attienwertr waren tn LVbaue« Bank, Seck, Sächsisch« Waggoniabrtk, Erncmanu, Unger L Hofs mann, Bereinigte Vautzner Papierfabriken, Bereinigte Strohstosf, Hosbrauhau» II, Porzcllansadrtk Unterweihbach und Vettener Osensabrtk zu höheren Kursen beliebt. Dagegen wurde» Leip ziger Eredit, Sächsische Bodencredtt. Sächsische Guhsiahl, Paschen, Hartman«, Lachicnwsrk, Altenburger Chromo, Hasseröder Papier- sabrik, Pcnigcr Papierfabrik und Dresdner Gardine» etwa» unter ihren alten Kursen abgegeben. Sächsische Bank, Lauchhammer, Rocksiroh-Werke, Sondermann Sc Slicr, Mehlich, Seidel L Nau mann, Sächsische Straßenbahn, Zca, Ntzzi ü, Sächsische Glasfabrik, sowie Deutsche Kunstleder wurden ans Grund ihrer bisherigen Kurse gehandelt. » ProbuktenbSrse zu Dresden am 29. August. Wetter: Schön. Stimmung: Ruhig. Hafer, toco, 56-e>4 M., Septcmberliefernng 46—56 M. Stroh, Maschiueubretldrilsch, 4,60 M. Wiesen!)«» 14—18 Mark. Tie Preise verstehen sich per 56 Kilogramm waggonsrei Dresden. Bel Hascr ln Ladungen von 16 666 Kilogramm und bei Heu und Stroh in Ladungen von etwa 5666 Kilogramm. Leipzig, M. August, iebwohl sich her Bcrkehr keineswegs tn breitem Nahmen abspielic, war die Tendenz sest. Ganz besonder- gesteigert wurden non Zndustriepapieren Piano Zimincrwan», Pvlnphon und Chemnitzer Attiensvinncr. Doch auch sonst hob sich das KurSnlveau, indem u. o. Chemnitzer Zimmcrmann, Germania, Sondermann L Stier. Wotan-Werke, Schubert 8- Sal.zer, CereS, Kammgarn .Harthau, Stöhr, Nachuiann L Ladcwig, Ludwig Hup. selb, Glauziger Zucker, Leipziger Malz und Leipziger Gummi den Markt mtt Gewinnen verließen. Anderseits bewegten sich rück- läusia Harimann, Sbllmaun, Lanchhammer und Riebeck-Bier. Bankaktien standen gleichfalls in AuswärtSbewcgung, so u. a. Löbauer und Sächsische Rank, während Allgemeine Deutsch« CrÄlt- Anstalt nicht preishaltend waren. Transporiwertc hatte» alte Kurse. Am Anlagcnmarkte besserten sich Kriegsanleihen, wogegen Sächsische Rente nachgab. Lebhaft gehandelt wurden 4- und 5 X igc Leipziger Siadianleihe», beide zu steigenden Kursen. Bo» Psaud- briesen wurden 8s< °»ige Erbländer vergeblich gesucht. -Näher be zahlt wurden Altenburger Landcsbanl. Bon Industrie-Obliga tionen kamen Weißeiifcld-Zeitzcr in Bcrkehr. * Der Auörvcis der Reichsbauk sür die Zeit vom 16. bi- 23. August zeigt eine die beträchtliche Anspannung der zweiten Angustwochc noch übersteigende Entlastung der Anlage». Dte gesamte Kapitalanlage verminderte sich um 1570,6 Mil lionen Mark ans 28 661,2 Millionen Mark: ans die bank mäßige Deckung entfielen von dieser Abnahme 1564,9 Mil lionen Mark. Ans der anderen Seite wurden den fremden Geldern entsprechend große Lummen, nämlich 1 !6l^ Millionen Mark, entzogen, so daß sich die Bestände auf 8119,<> Millionen Mark verminderten. Die Gestaltung des ZahlungSmitlelverichrS war anch in ber VcrichtSwoche wellcr günstig, und zwar ergab sich eine Abnahme der im Berkehr befindliche» Banknoten nud Dar- lchenskasscnlchelnc um insgesamt 895,4 Millionen Marl gegenüber 442,8 Millionen Mark in der Vorwoche: in der dritten Augnsnvoche deS Vorjahres war eine In »ahme um 262,6 Millionen Mark ein getreten. Im einzelnen hat sich der Umlauf an Noten um 361,1 Millionen Mark ans 28 253,6 Millionen Mark und der Um lauf an Tarlcücnskasscnsch einen um 91,8 Millionen Mark auf 11 585,6 Millionen Mark vermindert. Ter Goldvor rat ging um 1,9 Millionen Mark ans 1164,6 Millionen Mark zurück: die Bestände an Reichskasienschcinen und Scheidemünze» zeigen, wie üblich, nur unwesentliche Veränderungen. Der Dar lehen s b c si a n d bei den Darlehenskassen verringerte sich in folge von Rückzahlungen um 192,7 Millionen Mark auf 26167,3 Millionen Mark. Ein dieser Abnahme entsprechender Betrag an DarlehcnSkassenscheincn wurde seitens ber Neichsbank, bie, wie oben erwähnt, cli^n Rückfluß an solchen Scheinen aus dem Ver kehr in Hohe von 9l,3 Millionen Mark zu verzeichnen batte, den Darlehenskassen znrückgegcben. Tie eigenen Bestände der Bank an Tarlehenökasienschcincn weilen einen Rückgang nm 98,7 Mil lionen Mark auf 8461,1 Millionen Mark aus. * Wettere Erhöhung der Elbefrachte». Vom 29. August ab wurden die Frachten aus der Lbcrelbc um 20 Pfg. für 196 Kilo gramm sür Güter der Klaffe I erhöht. * Der Besuch der Leipziger Messe. Die Zahl der zur Leip ziger Messe angcuicldcteu A u s st c l l e r f i r u> e n hat ungefähr 9560 erreicht und als Besucher haben sich bisher 75 666 Personen angcuieldct. Besonders stark wächst die Beteiligung des Auslandes. So sind z. B. aus der tschecho-slowakifchen Republik nach den bei dem ehrenamtlichen Vertreter dcü Leipziger Messeamtes in Prag, Herrn H. Grubcrt, eingelauscncn Anmel dungen über 2666 Besucher z» erwarten. Das läßt das rege Inter esse der Tschecho Slowakei für die Leipziger Messe erkennen, der man sür die Ausrechierhallung und Erweiterung der wirtschaft lichen Beziehungen mit Deutschland große» Wert bcimißt. * SLige Frankfurter Stadtaulcihe. Die kürzlich von dem, Konsortium Mendelssohn L Co., Berliner Handelsgesellschaft. Lazard, Spcycr-EÜiffcii, Jakob S. H. Stern übernommenen 16 Millionen Mark S'Äigcr Franllurter Stadtanlcthc von 1919 sind im Auslände, und zwar fast ausschließlich in Holland, vollständig placiert worden. NeuNorl. 27. Aug. Baumwolle wko middling 32,23, ver August —, ver Septbr. 31,49, ver Oltober 31,7S, per November 31,9.1. ver Dezember 32,07, per Januar 32,04. per Februar 31,1!. per März 31.18, ver Avril 31,18, per Mai 31.l9. Zufuhren m den Atlantischen Häsen —Ballen. Zufuhren nach den Golshäfc» —Lallen. Zufuhren in den Dattfik- häfen —Ballen. Zufuhren im Innern —Lallen. Erpori nach lvrohbrttannlen —Ballen. Erpori nach dem Kontinent —. obachter gewisse typische Wendungen von Begleitsignrcn und dergleichen als Absenker der Gitarretechnik bemerkbar wer den. In viel höherem Maße ist das aber da der Fall, wo im Schubertschen Lied der Volkston anklingt. Kompo sitionen z. B. wie „Sah ein Knab' ein Nöslein stehn" oder „Das Wandern ist des Müllers Lust" wurzeln ganz un verkennbar im Stil -es damaligen Gitarrenlicdcs. In der Tat ist das erste im Lktobcr 1823, das zweite im Februar 1824 mit obligater Gitarrenbegleitung von Franz Schubert in Druck gegeben worden. Wenn sic und manche andere ähnliche Gesänge nun in solcher Form durch die Schmidschc Sammlung wieder zugänglich gemacht werden, so ist 1'aneu damit ein Stück ihres ursprünglichen Wesens zurückgegeben. Freilich gilt das durchaus nicht sür jedes Lied, datz nach weislich von Schubert selbst mit Gitarre vcröfscntlicht wor den ist. Anch dafür bietet die Sammlung von Schund Bei spiele. „Des Mädchens Klage" etwa, oder „Ungeduld" wer den mit Gitarre nie ganz zur Wirkung kommen. ES darf nämlich nicht übersehen werden, daß praktische Rücksichten ans die Gitarren - Mode sehr oft auch zu Bearbeitungen für dieses Instrument geführt haben, die sich nicht auf Geist und Stil der Komposition stützen, diesem vielmehr oft im Gruttde sogar widersprechen. Also die „Entdeckung" des gitarristischcn Schubert kann, darf und soll nicht etwa den Schubert des Klavierliedes, auf den trotzdem nach wie vor der künstlerische Schwerpunkt sällt, beiseite schieben. Immerhin: — die auss neu« kund gewordene Tatsache, daß wenigstens ein Teil der Schubertschen Lredeskunst und. wie man hinäufügen darf, der musikalischen Lyrik sener Zeit überhaupt, sich auch zur bescheidenen Gitarre verlebendigen läßt, bat immerhin ihre gewisse praktische Bedeutung gerade sür unsere Tage, wo di« Volkstümlichkeit des KlavierSwegenberunerschwinglichenPretS- belastung dieses bisher allbe herrschenden HauSinstrumentS zu schwinden beginnt. Sich für etliche Tausende ein Klavier auzuichaffcn, wird künftig, hin nicht mehr jeder musikalischen Familie möglich sein. Da ist es hübsch, zu wißen, daß anch mit schlichteren Mitteln ute Hausmusik getrieben werden kann. Mögen darum ber egrüßenSwcrten Sammlung vou Richard Schmid noch mehr ähnliche Ausgaben folgen! ...L. 8». ' -rer»«« AaArl-te« ,,.WA.„1ir. 24S
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