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> r. ,« — V^vaelavr Kvlt« L — fflontug. ckaa LS, ^»an»r 1SS3 «! aeöalr beißen und ist auch nie anders in spekten der Gebe. Pfund zu sind«,». 'Also («ach Chevaliers Cremometcr) nicht 10 Pr -»*» P. H. «Vor drei Wochen srug Nachtwächter giebt, oder ob die " Ich habe aber wort erkalten". — Freilich gieb dan Llnnoneen und iE Proz. Osl »u si « >» » giebt, oder ob die Polijc» diesen Dienst mit vc r auf diese gewiß nicht dumme Frag« »och keine ". — Freilich giebt'S in Berlin Nächst darunt ichstr'ächter und r. Neulich wahre Salomone an Weisheit befinden sich koaliert Nachts ein jüdischer Lllitbürger durch die Tlraße;' Student streift an ihm vorbei und ruft ihm „Hrpp! Hepp >" Letronnstek^ nvj^ Ub eiukolmnt ßierdel» Sr« u»» Go ^eivper di« Frauen ihr . sich elngeschrüben rjt km» dem Kinde Israel die starte desKneipsiudenlei» und »»»»gedreht rmd sagt dann: So. meine Herren, nun kennen Sie sich, macke» Sie Ihre Sache aus dem Klagwege »anft nach rechts, Sache abgetdan. den »agivege ans. Anderen nach Zprach's, schob den Einen links und damit war die »'§. B. L. „Was für traurige Weilmack'tSgeschäfte Kat w mancher Geschäftsmann, hauptsächlich Kürschner, Pkanufakturislen :e. in Folge der lauen, abnormen 'Witterung gehabt. Der größte Ilebelsiand aber ist: das viele Borgen und Einschreiben in die Bücher. Wie oft kommt mein Man» mit kuminervollei» Gesicht nach Hanse und klagt mir die Noth, indem er spricht: Wenn doch nur die Leute pünktlicher befahlen wollten. Immer und imnier werden Rechnungen geschielt, jedoch leider zum großen Theil ohne Erfolg, da ja selbige häufig von den Damen, aus Furcht vor dein Gallen, nicht abgegeben werde», sondern in den Ösen wanden». Leider wird daran nicht gedacht, daß Geschäftsleute a> ck ihre Maa ren pünktlich bezahle» müssen und daß durch solche N Massigkeit schon so mancher fleißige rmd reelle Mann nun«.! worden ist. Wer sich dadurch getrogen siiklt, nehme es sich zu Herzen und de zahle pünktlich rmd bereite dadurch noch manchem GeschästSmanne eine nachträgliche Meihnachtssreude." — Stimmt. Die Damen der Aristokratie und olt die säumigsten Wählerinnen. P. H., P e n i g. „Befreie uns nuS unsrer Noth, — Sonst schießen ivir uns Beide tost, — Du halfst ja auch den jungen Damen, — Die Männer suchend zu Dir kamen. — 2 junge Künstler sind wir beide, — Voll Schassenstried und Lebensfreude. Der eine blond, der andere braun, — Doch beide IiübiÄ mit nnzin schau». Mir suchen beid' ein Mägdelein, - Doch müßte es hübsch sittsam lein, - Nicht zänkisch, schnippisch, maiitiöS, -- Nickt larmeiihasl und e.wrieiös, - Nuchl ivirthschaftasaul, romaneipicht, — Auch Bücher schreiben darlW'ie nickt. — Will Eine Gnade vor unS finden. So muß mit^Schönheit sie verbinden: — Bescheiden heit und troheu 'Null»: — So wünscht sich's echte Künsilerblul." — -i- Ek man solch' ein Weib »Hut finden — Muß man sich zu Tode schinden! — Laßt das Fdeai nur schwinden. — Praktisch müßt Ihr Euch verbinden. Geld und keine Schwiegermutter — Ist für Euch das deße Futter. 4-> A, S„ Klingenbcr g. „Wie habe ich das zn nehmen: 1) Hier 'ehe ich m einer Feilschrist, „Slraßburg von der Vogel schau aus gesehen" « 2) Fst Champagnerwein auS dem Departement Champagne, oder muß ec erst noch verfälscht werden «" — l) Das ist das Bild, das ein über der Stadl schwebender Vogel oder ein in einem Luftballon befindlicher Mensch von derselben erlangen würde. 2) Ni riß nicht, aber es geschieht nielmchtendhcels und zwar so, daß der beir. Schaumwein nieist die Champagne oder überhaupt Frankreich gar nicht zu sehen gekriegt hak. Einer, der noch nie etwas gefragt. „Wann kam in Deutschland die Sitte des Närrchens aas, und welches ist der größte und gefeiertste Dichter de. Ferstzeik? — Wann in Deui'rhland VaS Närrchen Sitte wurde, läßt sich natürlich nicht mit Bestimmtheit angehen. »63l wurde bereits in Sachsen Talmi gebaut. Der größte Dichter der Neuzeit ist unbestritten Friedrich Wilhelm Schulze, Flügelmann bei den Gardegrenadreren, der läßt „Keencn dichte ran!" .*» P. v. E- „Können Sie uns einen wirklich kumtgebiideten Tanz-Pianisten empfehlen ?" - Die Klagen sind Schnürten nicht neu. Fm Allgemeinen find zn Familien Bällen Sammet - Klavier- psölchen nicht eben angebracht. Wollen Sie aber Tänze haben, die der gebildetste Musiker mit 'Vergnügen anböil, so bitten Sie sich den eben so anspruchslosen wie talentvollen Ballet-Eorrevetitor Herrn Glebitzsch, Friedrichstraße 11, zu Fbren Famrlienbällcri. Er spielt ausgezeichnet und ist, rvie bemeut, ein ganz bescheidener junger Herr. C. A. Leh irr an», N cukir ch. Wenden Sie sich mit einer» Gesuch um Zurückstellung Ihres Sohnes an Ihre Kreis- Crsatzkoinniission. O. Mrsbach. „Wo habe ich mich liiirzirweiiden, um als öjährig Freiwilliger in Dienst zu trete» «" — An dasjenige Regi ment, wo Sie gewillt sind einzutrete». Sie müssen aber im Besitze des Meldescheines sein, den Fhnen die KreiS-Crsatzkommission, Canzlei- gasie 12, II., ausstcllt. F, F„ hier. „Mit meinen 5O,i)o0 Ni. möchte ich gern einen Anschluß erreichen. Weißt Du nicht einen recht hübschen' Zugführer »ür mich? Schön braucht er nicht zu sein, denn ich bin lür zweie schön, am liebsten macht ich einen Doktor oder Beamten. Den 50,000 Mark folgen später noch die Häille so viel. Schnörke würde als Brautführer eiiigetaden, denn ich bade eine alle Tante, die partout Brautjungfer »ein will." — Sobald sich ein Al»rch,»er für Dick gefunden hat, ist Schnörke lür die Tante bereit. Den Kopf wirv's wohl nicht kosten? So 'ne alte erzwungene Braust jungfer ist immer gefährlich. **>- Magenkranker. In Erlangen cxiitirt eine einzig in ihrer Art dastehende Privatklinik für Magenkranke, »nler Professor Lenke, Direktor der Universitätsklinik. Dort ist die Untersuchung des Magens zuerst mit Magenpumve und Magempiegel gemacht worden. Um die Verdauuiigssähigkeit des Magens zn prüfen, wird zu verschiedenen Zeiten nach dem Essen mit der Magenvumpe Speiscbrei lierausgclioit, an dessen Beschaffenheit man erkennt, wo rin die speziellen BerdammgSskörnngen beruhen und was für Medi kamente dem Magensaft zugeieht werden müssen. Hierdurch ist eine neue Balm für die Behandlung der Magenkrankheiten eröffnet und vieles 'Alte über Bord geworfen worden. Die Sache hat in betheiligten Kreisen viel Aufsehen erregt. Ü.W AK. ür K. „Darf ein Geistlicher in seiner Predigt sagen: „EinHcidcnllmm blühet aus der neuen Gesetzgebung hervor!?" Ich bitte um freundliche Beantwortung, denn Derjenige, der öfters uns entgcgenddnncrt: „Wenn die Menschen schreiten weiter, baut der Teufel die Hölle weiter," der wünscht gewiß auch nn'erem ge schätzten Herrn Nachrichten - Ncdattenr ein ertra warmes Plätzchen in derselben." — Immer zu. Wir sind an Hitze gewöhnt. H erda Eliiabct l». Das Mikgekbeilte ist hinlänglicher Scheidegrnnd, Es bleibt Fhnen, wenn Sic ehrlich handeln wollen, oder fick nicht in Ihr Schicksal sügen, nichts anderes übrig, als Scheidung. Tteilen Sie das Ihrem Manne vor. i. „Gehört zu den großen 'Verstorbenen des FahreS IM nicht auch einigermaßen Max Maria v. Weber? Hat er nnserem engeren Vateilande Nichts" geleistet? Sind seine Verdienste aus dem Gebiete der Technik und Literatur gar nicht konkurrenzfähig mit denen der zahlreich angeführten militärischen Großen?" - Sie haben so Recht. Aber auf Vollständigkeit machen solche Ver zeichnisse keinen Anspruch. Sb aber Mar. M. v. Weber gerade zu de» „große n" Verstorbenen zählt, kann einigermaßen bestritten werden. „Sehr tüchtig" ist noch nicht „groß". A b. „Ein Freund behauptet, daß bei der im Mai d. F. stattsinvenden „totalen Sonncnfinstcrniß" eine derartige Finstermß resp. Dunkelheit eintretcn müsse, daß man Licht anzünden müsse, uni die gewöhnliche Tagcsarbeit weiter fortsetzen ->» können. Diese Ansicht scheint viel verbreitet zu sein und bitte ich Sie, hierüber doch gcfl. einen erläuternden Aufsatz zu bringen." — Falls während der Soni'.entinsteriiiß gerade der Himmel sehr stark bewölkt wäre, würde möglicherweise Ihr Freund Recht haben. Bei heiterem Himmel nicht der nicht verfinsterte Zonnenrand noch genügendes Tageslicht. Herr Scharfrichter Otto Brand in Pfaffroda thcilt uns mi>, daß eine Amme culetzt auf den» Älaunplatz durch s Schwert enthauptet wurde. N52 wurde der Erste in Chemnitz durch di« Guillotine enthauptet und der Letzte, welcher >n Sachsen daS Schaffst bestieg und aus demselben in Leipzig am 18. Drcember 1866 begnadigt wurde, war Friedrich Wilhelm «ünschner. A n o n. „Wenn di« Wachvarade aufzieht, so geht bei un serem Hause jedesmal das Trommeln lo», als wenn wir eS nicht werth wären, eine Parademusik zu hören, bei alledem daß Jeder seine Steuern geben muß, kann darin nicht auch ei« gewisser Wechsel vorgrnommen werden?" — Weil Sie Steuer» gebe«, ver langen Sie Musik? Wunderbare Forderung. Andere Stener- ,nut Mi fort- * » roue dH da voch «, btn wen cs ^ ^ .banplen dieMötzel sind »rein an die können sie Sick nicht H enn der Mann keinnen ZinS zalt. »sännen wier die Möpel zurück bclialt und versteichcrn um zu unser» Zins zuaelangen?" -- Fhre „Mövel" (diesakden find Wie so jcheiitt von hartem Holzet können für Schuld de« MaimiS nicht angegritse» werden, sollten sie ange- fiegelt werde», so können Sie reklamiren, müssei» aber sclbstrevenü Ihr Eigenthnm beweisen können. „ ... 2l. Z., Biscbofs >verb a. „Was sind für Papiere bei der Verkeiratlning eines jungen Mannes aus dem Standesamte nothig?" - - Blos der Geburtsschein. Alter Hauptmann. „Sie war in dunkelpensve Sammet gekleidet und trug nur Diainanlem Sie war doch die Schönste!'' — Ge schinackjache. N e u st a d t b. St. „Was sind Individuen? .X. dehanptet: schlechte Menüsten. Ich dagegen behaupte, däß man ledem Men- sciie» diesen Titel geben kann, ahne ih» zu beleidigen, -b. dagegen behauptet, daß er mich für diese» Titel gerichtlich belangen laste» kann." — Der einzelne Mensch ist ein Individuum. Individuelle Freiheit ist die Freiheit des Einzelnen. Wenn erwiesenermaßen init der Bezeichnung Individuum die Absicht zu beleidigen ver knüpft ist, dann kann dieselbe immerhin für strafbar erachtet werden. «*«.. 21. st. in Z. „Ich bin willens, mich dieses Jahr freiwillig zum Militär zu stellen, werde aber schon Ende dieses Ialireü Ist Fahr,', Muß die'Anmeldung jetzt erfolgen ?" — Schleunigst bei der Militär Stammrolle melde». Wollen Sie freiwillig eintrcten, so lann dies mir i» der Zeit vom l. Drtober bis »lt. Mär» bei dem Regiment, wo Sie eintrcten »vollen, mit Meldeschein erfolgen. Z. „Was habe ich als Handwerker mit ein paar Hundert Tkaler Vermögen für ein iijäkriges stinv als Abfindungssumme zu zahlen und welche Schritte sind dazu nüting?" — Sie müssen hier über mit dem Vormunde des Kindes sich verständigen, und wenn Sie mit diele», einig sind, die Genehmigung des Vormundichasts- gericbks erwirken, die zur Giiligknt des Abkommens iiölkia ist. M a r W., Leipzig. „Würden Sie mir ein gutes Lehr buch lür vortusticsische Sprache »möglichst zum Selbststudium) mst- geben ? Wo könnte ich dnS Bucl, schnell bekommen und was würde solches tosten ?" -- Da sitzt Einer in Leipzig, der Metropole des deutschen Buchhandels, und »ragt: wo er ein Buch lausen kann! Fa, da hört doch der Gurkenlianvel am! Mephisto. „Fst cs Neckt von einem „Gummiinan»" wenn er einem hübschen, jungen Mädchen iMinna» die Heirath verspricht, sie schon zur Hochzeitsreise »ach „Paris" aussordcrt und zu dem bestimmten Abreiletermin sie da»», wie auch überhaupt mit der Heirath sitzen laßt?" — Waü kann man von einem „Guinini- niann" Linderes erwarten! Seine Gesinnungen sind ebenso vehnbal wie sein Körper. Ir** Ein gutes Mittel gegen den Holzwurm ist Petroleum. Man bestreicht und füllt die Löcher. Fn 2 bis 3 Tagen ist der Wurm todt. 2! b., Loschwi tz. „Ist eS gesetzlich erlaubt, daß ein Gärtner in einem Grundstück eine Falle ausstcllt und darin Marder, Iltisse und Katzen wegtängl?" — Dies beantwortet Ihr Herr G.-Vorstand Strauß dahin: Hausbesitzer sind berechtigt, die in den Häusern, Gehöften und damit zusammenhängenden eingefriedigtcn Gärten vorkoinmenden Rnuülhiere, zu welchen letzteren Fischottern, Füchse, Marder. Iltis, Wiesel, wilde Katzen. Naubvögel u. ». iv. gehören, zu langen und zn totsten. Der Gebrauch des Schieß gewehres ist dagegen nur mit Genehmigung der Obrigkeit und des Fagdberecktigten zulässig. Nur von letzteren dür»cn die in einer Entfernung von mindestens 500 Schritt vom nächsten bewohnten Hause ohne Beisein des 'Besitzers revierendc» Hunde oder ohne Aufsicht umherlaufenden Katzen getödtet werden. Kommt eine Katze der in fremder Einsriedignng ausgestellten Falle zu nahe, so wird sie sich die Folgen ihres Vorwitzes selbst zucuschreiben habe». Im fiebrigen kann Jeder seine Person und sein'Vermögen gegen Tbiere Linderer durch 'Vertagung und. soweit netliig, leibst durch Tödkung derselben schützen, wenn nickt besondere Berechtigungen entgegcnstcheii. Lauienti a. „Gestern Abend, im Begriff nach Hause zu geben und init allerlei Packeten versehen, so daß ich die 'Arme nicht bewegen konnte, begegnet nur ein -Herr, welcher meine hilflose Lage benützend, mir oliiie 'Weiteres aus offener Straße einen Kuß gieht. Ich >ci»e ini Geiste, mein vereintestes Onkelciien, »vie sich Dein Antlitz in Falten legt bei Lesung dieser schrcckenenegenden Miltheilung und bitte Dick», der Du Dich ja der unschuldigen Frauen so gem »»nimmst, um Deinen weisen Rath, ivas ich wvhi zu thun habe, sofern mir besagter und ganz fremder Herr jemals wieder begegnen sollte?" — Wirs ihm ein Packet inS Gesicht, dann kann er mit seinem Speiserüssel nicht drum rum. A b, „'Wie ich in Fluem wertligcschätzten Blatte schon öfters gelesen, haben »ick» die Fortschrittler uns liberalen Neichstags- Abgeorvneten über die Wahlagitation beschwert, als wären dieselben oab'ci benachtbeiligt woroen. Nu, da will ich Ihnen auch eine wahre Geschichte erzählen. Kurz vor der NcichStagSwabl, da kam der Rittergutsbesitzer O. ms Grüne Hans in Naundorf und hielt da eine Wahlrede, die ungefähr so lautete: Nun, meine Herrn, sagte er, ick bin beute hierher getomine», um Euch die Sache wegen rer Wahl zu demaschkeriren. Seht, sagte er, wenn Ihr so einen kon servativen Rittergutsbesitzer wählt, io wird es gar nicht lange dauern, so kriegt Ihr Eure Frohndicnsle wieder und Ihr müßt gerade wieder so zu Hofe ziehen wie »rüber. Ich weiß mich noch recht gut zu be sinnen, sagte er, wie mein Vater auf bein Niltergnte Ehrenberg ivar, da mußten die Leute früh mit Somicnansgaiig, nämlich um 3 Uhr, und bis mit Sonnenuntergang, nämlich bis um ö Ubr, zu Hose arbeiten. Nun, mcine Herren, das werdet Ihr doch nickst wieder wollen. Und das inöchle noch gehen, denn da slnnschlen die Leute bloS etwas unter der Sinne. Wie aber nn das Zweite kam, wie er sagte: Fa, ja, wenn Ihr w einen Koinervariven wählt, >o neh men sic Euch auch die Fagdgerechtigkeit wieder und Euere Fagd gebt wieder futsch. Na, kören Sie, da wurden die Bauern aber alle so weiß wie Onarr und ich glaube, man Kälte einem Fedcn ein 'Bein wegschneiden können, aber "ein Tropfen Blut wäre nicht ge- loiiiineii, denn da mochten sie alle denken: nanu: da könnt Ihr , Euere Mnicbketen alle in den Roochsang bangen, und da hieß eS nn», nee so Einen können wir nicht wählen. Wenn nun aber statt ! O. ein Konservativer ailss Grüne Haus gekommen wäre und hätte von O. seiner Partei dasselbe gesagt, waü O. von den Konservativen ! sagte, ick glaube, da hätte Waller in Dresden nicht eine Stimme ! bei u»S bekommen". — Fa, die leidigen Uebcrtrcibnngen! Gerade ! die Fortschrittspartei bat darin Erk eckUcheS geleistet. Welcher gro- ^ teskcr Schwindel ist nickst mit den angeblich drückenden Wirkungen ! der Zölle gclricben worden! Daß Wahlkämpfe, in solcher Art be- > trieben, die ösfentlicl e Moral schädige»», ist zweifellos. ! A. E. „Wie hoch belaufen sich die einzelnen Gehalts klaffen der hiesigen städtischen VollsschnUchrer? Ist den genannten i Lehrern das Unterrichten an Privatschulcn unbedingt verboten!?" — l Letzteres Fa! Die Gehaltsklasscn sind: 3000, 2700, 2-100, 2250, 2100, lüM, 1500 Mark. Htlsslebrcrgehalt 1200 Mark (überall das Wobnungsgcld init inbegriffen). Klatschrose a. d. Elve. „Ist das gerecht von Eltern zweier Töchter gehandelt: Dir älteste, ein solides ordentliche- Mädchen, hat sich zwar schon »eit 5 Jahre»» an einen brave» Mann verhcirathet und derselbe bat Alles vom Größten bis zun» Kleinsten in die Wirthschaft gekauft. Was nun die zweite Tochter anbetrifft, an die »venven die unverständigen thörichten Eltern Alles. Sie haben ihr Klavicrsinnden sowie Theater - Ausbildung geben laßen lind andere Dinge, welche schon viel Geld kosteten. 'Auch treiben sie Erbschleichern, damit sie nur für die Zweite viel zusammen er halten." -- Das ist ja ei»»r recht nette Familie! Warum hat denn die erste ^oHer s. Zeit nicht auch etwas verladt? „Ein blöder Hund wir selten fett", sagt das Sprüchwon. »*» M., BrieSn i tz. „Nor den Feiertage« klopfte ein hiesiger Handwerker, mit Gänse-Boule-Loosen vo» eine» in der Nähe woh nenden Gastwirth versehen, unser Dorf ab. Da ich Einladungen von Wirthen gern und stet« nochgrkommen bin, so ist mir d»rse direete Anweisung aus me»«« Gelddeutel »«angenehm. Da ich kein Billardspieler bin. indem in meinen jung« Jahren aus dem Land« kein« Billard« vorhanden war«, ick auch keine Lost Hab«, ans «ein, Kosten eine« ander« Mag« um Gänsebraten da S»o so gern (Äniadmigcn »on Wirthsn annehinen, warm» j «« Ihnen im vottltuelchen Falle unangenehm sein, Invitation erhalten? Daü schemt BAesiiitzer Logik zu sein. «** Kst ingentk> al i. V. Es ist Ministertal-Persüau»... » ein Forsteleve mit den» 1b. Lebensjahre in die Lehre zu treten ; jedoch unter Umständen können Ausnahmen Vorkommen, hin- tl»ch einer frühzeitigen KÜrpelcntwicketuna. Was nun die Füb- nn e»n tüchtiger Mev« nehme»», da der bette! . hzeittgei, eivrhreS a,»belangt, "clbe wobt in Geb ng. so kam» r,n tüchtiger Eleve nach shcnde ennei» muß und jede Unstatt- R Mich nenn des '/» Jahre dasselbe wobt in Gebrauch Revieroorstand seine Pappenheimer ke Hastigkeit seines Eleven« aus seinen Schultern z>« tragen hat. L. L SO. „Wie »lrl hat die Elbe Fall und zwar von Bodenbach bis Schandau uird Vckandau-Dlesden, von da nach Meißen, Riesa bis Landesgrenze?" — Das Gefälle der Elbe be trägt: Bodenbach-Schandau — 0,40, Schandau-Dresden - ll,04, Dresden Nieibrn — 7,75, Meißen-Riesa -> 0,62. Riesa-LandeS- grenze --- 3,33 Nieter. Ter Lreponer Etbmillpnnkt ist im Jahre lsiOO lestgesteUt und seitdem nickst wieder verändert worden. Er be zeichnet«: oamalö de» initileren Jat»res»vasserstand. *** I'lE »vohl die Elbe ain 4. Strompseiler (an der Seite HelbigS) u»»d wer war der Erbauer der Augustus- 'Brücke?" — D»e Liese beträgt 4 bis b Met. bei Nullwassrrstand. Der Erbauer der steinernen Brücke in» 12. Jahrhundert soll «in ge wisser Matthäus Fotiuo gewesen sein die jetzige Gestalt erhielt die Brücke in den Fahren 1727 bis 1732 durch David Pöpelmairn. **„- (?) „Wem» mein Mann 3 Fahre Zuchthaus zu verbüßen bat. ivo habe ick» mich hinziiwenden, wenn ich von demselben mich scheiden lasten will und ohne Mittel dastekr?" — Erst verschaffen Sie sich ein Llrinuiliszeugniß, dann gehen Sie an das Landgericht und bitten um Erthcilung des Armcnrechtv, wenn Ihnen dasselbe ertkeilt »vird, bekommen Sie einen Anwalt zugeordnct, der da- Weitere besorgt. 4*^ Soldat -Herzog, Zwickau. ,Hch bin verheirathet, «»eine Frau ist mir aber se't zwei Jahren verschivundeu, ich weiß «licht, »vo sie jetzt ist, kan» ich meine Ehehälfte dafür bestraft be kommen und ist dies ein ScheidlnigSgrilnd? Wie fange ich eS an, geschieden zu werden ?" — Die Nürnberger hingen Kernen den st« »icht batten, ähnlich würde eS auch mit der Beittasung Ihrer Fra« sich verhalten, falls das Davonlaufen bestraft würde: Scheidungs grund ist aber dasselbe, die Scheidungsklage ist beim Landgericht FhreS Wohnorts nnzuhringen, Sic muffen jedoch hiermit einen Rechtsanwalt beauftragen. Chanipagiierwette. „Werden bei Hochwasser di« Gaslctternen unterhalb der Terrasse abgeschranbt oder nicht." — Wenn vorauSzinrhei» ist, daß daü Hochwasser der Elbe die Quai- slraße unter Wasser leben »vird, iv sind allerdings die dort stehen den GaS-Candelaber atzzuschraube». »*4° P ' esche n. Ein neues Damenpensionat in der Oststtahe? Der Herr Gemeindevorsland wird schon davon 'Notiz nehmen. Die Redaetton. — „ Kleine Planber 1 asch e." Die Brutstätten des jklat- iches, die Kaffee- »inv Tliee-Gcscllschasten sind im vollen Gange, llnerbiltlick» tritt ai» manche svnst recht sparsame Hausfrau die Norh- »vendigkeit heran, für alle empfangenen Einladungen Revanche zu geben. Sie will natürlich hinter keiner anderen Gastgeberin zurück- »ebcn, sondern dieselbe „och zu übcrtteffen suchen. Tagelang wird überlegt, durch welche Ueberraschung, welche neue Speise man impo- „iren könne, ob nach der üblichen Kaffeetorte sogleich Obstkuchen und Konfekt, oder erst seine. Ligueur und Früchte zu geben seien. Die Frau Cc'nimerzienrciihin hat es so gemacht und die Frau Com« missionsrälliin «rdopttrte sofort die südländische Sitte, »veil sie zu fällig mehrere Flaschen Chartrense in einer Auktion erstand und die selben aus elegante Art verwertlicn wollte. Selbstverständlich »nußte neuiich nach dem Muster ihrer Vorgängerinnen die Frau Verwal- tungsrätbin — man könnte, wenn inan boshaft »vie Aotzcbue sei» „nd die Sucht nach Titeln verhöhnen wollte, auch sagen: die Frau Aetienbierbrauerei-Vcrwaltungsräihin - auch Ligueur geben. Ihren Gatte»», den» ein Damen-Kafiee eben so große Schrecken als ein Lchcnersest einftüßte, wollte sie nicht behelligen, sie selbst verstand als sehr junge und ebenso »noderne Hausfrau iiock weniger von dem Einkauf solcher Getränke als ihre Busensrcundin, dieFrauKassenverwal« tiingv-Hiissassistentin, deren Evangelium vaS Kochbuch ist, die zu de», Weihnachtsfeste eigenhändig ein Häslein rupfte und abbrühie, »veil sie irrthümlich den Abschnitt übe» die Belrandlung des Trut hahns gelesen hatte; es blieb also nichts übrig, als einen nn Hause verkehrenden Verivandtcn ins Vertrauen zu ziehen. Der alte Herr besitzt den Vorzug, wenig zu sprechen und das Wenige init ungenir- testcr Derbheit zn würzen: die böse Wett sagt ihm auch nach, daß er Diesen» oder Jenem gern einen Schabernack spiele. Als ihn die junge Frau »in» Besorgung eines guten Liqucurs bat, meint« er: „Die Schleifen und Spitzen kosten wobt Deinem Manne noch nicht genug, willst Dir »vohl auch noch das Trinken angcwöhnen ? Na. ick, werde Küinmel oder Nordhäuser bringen, damit der Spaß nicht alttu thener wird I" — „Aber 'Vetter, ich gebe ja einen großen Kafice, »nd dazu brauche ick» die feinste Sorte." — „Ah so, die spitzen Weiberznngen wollen wieder einmal über die Männer her ziehen. von ihren» LuruS, ihrer 'Venctiwcnd»ngs>»cl>t schwatzen? Ja, da brauchen sie eine besondere Stärkung!" — Mit diesen nicht eben liebenswürdigen Warten wachte sich der Vetter aber doch auf den 'Weg, um in nicht allzu langer Zeit mit einer dickleibigen, dunkel auc-sebenden Flasche zurückzuichre», die er, ohne irgend welchen Commentar in eine Fensternische stellte. Der dankbare Blick der schönen Vase machte keinen Eindruck. Hätte sie sich nicht allzu eifrig mit de«»» Arrangement des Kaffectisches beschäitigt, so müßte >hr der schleimige 'Abschied deS Verwandte» »md sein spöttisches „Viel Ver gnügen" sogar ausgefallen sein. — Eine reichliche Stunde nach der festgesetzten Zeit — man hält ja diese Unsitte leider für „Kon ton" — crsckuenen vie alten und jungen Kafieeschwcstern. Umarmungen. Händedrücke und Frcnndschastsversichenmgen wurden freigebig auS« getauscht. Die junge Wirthin, die ii» ihrer Aufregung über den ersten selbstständigen Kaffee, der noch dazu von so hochgestellten Damen besucht wurde, schon zweimal vergeblich durch ihre roth- armige Kücken-Hebe den Göttertrank znberciten lieh, athmcte er leichtert ans, als derselbe endlich allgemeine Anerkennung erntete. Das Präsidium führte die ihre ganze Familie bestrickende und mit Baustellen Iiandelnde Commerzienrällnn. „Wißen Sie denn schon das Neueste," hob zn ihr gewendet die Frau Llpotheken-'Viec-'Vor- stehenn an. Alle anderen Gespräche »lackten, die Tassen und Lössel wurden in Ruhestand versetzt. „Was den»» ?" „Wo denn?" klang es aus zwanzig weiblichen Kehlen, erst neugierig, schüchtern, nll- mälig aber anschwrllcnd wie ein Seestiirm. — „Also, denken Sie sich, der Herr Li. N. von der F'.straße — Sie kennen ihn ja — kaufte vor Weihnachten zwei sehr schöne Colliers. Das eine »var mit echte»» Steinen, das andere mit imitirten Brillanten geschmückt. Tein Juivelicr, der beide anserligte, wurde von dem Besteller mit« getheilt, daß beide Colliers für seine Gattin bestimmt seien. Da »Ic das Mißgeschick habe, alle Schinnckgegenstände zu verlieren, so »volle er das echte Collier nach dem Feste unbemerkt entfernen, für besondere Veranlassungen aufbewahrcn und einstweilen durch das unechte ersetzen. Nun ereignete es sich aber, daß Herr N. N. doch anders über die Colliers dlsponirte und eines derselben, merkwür digerweise das echte, als Weihnachtspräsent zu seiner liebenswürdi gen in der Vorstadt wohnenden Freundin, der „Rest" sandte. Diese wollte, um ganz gewissenhaft und gerecht zu sein, gern erfahre», »vie hoch sie ihre Daukbarkcit berechnen müsse, trug, in ihren Atlas- velz vornehm eingebüllt, den Schmuck nach der Stadt um ihn taxiren zu lassen und kam — das Schicksal wollte es so — in den selben Laden, wo er gekauft war. Der Juwelier gerieth in Er staunen. erinnerte sich aber doch der Bemerkung, die Herr N. N. über seine Gattin gemacht batte und schickte, in der Annahme, daß unbedingt ein Funddiebftahl vorliegen inüffe, zu Herrn N.N., sowie »rock der Polizei, indessen er sich selbst bemühte, die Dame erst durch allerlei Ausflüchte, schließlich mit Gewalt sestzubalten. Was für große Augen machte Herr N. N., als er seine geliebte Rest in Thrä- nen fand und von dem Juwelier den aaruen Hergang bvrte! Es blieb ihm nichts weiter übrig, als Diesem reinen Wein ein- zuichevkcn. Merdings »var er sehr verwundert, in Herrn N. N.. anstatt einen guten Konservativen, mit einem Male eine« Liberalen mit türkischer GesinnungStüchtigkeit zu erblicken, aber als klimer Geschäftsmann bat er noch höflich um Entschuldigug seine« Pflichteifers und geleitete die Rest unter vielen Verbeugungen bis vor die Thüre. Herr N. N. soll sich seit jener Stunde vorgenoni- men haben, «Ar anderes Mal seinen Geschenken ein« recht deutlich Pveisnotiz -m-uhcfien, damit er nicht wieder in solche : komntt!^ H« schwieg die Erzählerin «rschöpst und fixirte »eit einem elgenthümlichen Blicke eine hübsche, jung« Kauf« mann-ftau, die, wie mit Purpur übergoffea. dasaß und an de«