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Dresdner Nachrichten : 30.07.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188107305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810730
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810730
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-07
- Tag 1881-07-30
-
Monat
1881-07
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.07.1881
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vrosLvv 1881. I»,It« «^>»7 Uhr t» ter Gn>et>«N<»: Marteiistrahe ro. »»««»Went'Ihleil »Irrleljhhrlt«, »«HA «Äg«.. dm«, dir Po,, > N«rl 7t Psa, Mumm lo P,g» 37000 «,rm»l. !Utr dt» »M««dr e>»»«I»ndler «»« miseri»«« «o»I sich di« Netocft», nicht »erdindUch. »imoneen für uii» nrtzme» »n i Ann»«>-n-Burvuir «» » «»»,«»! - N«»»>» ; — »«»»« ch »««» - Tageblatt für MM. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lör/endericht. Frem-euliste. 26. ött^rxan^. Initial« iiitrdr» üliarteniirahe i i ditz 'Nachm. » Ul,r an>,rnommrn. Souniagö bi»M,lta,at2Ui>r. Ln Neu,ladt nur anWocheiftagen: gr. rUosikrgaiir Nr. dtiiäNachm.SUHr. — Die etnlpaltige Peiiizeiic tollet >ü P,ge. Eilige,an», liO Psgc. Eiue Siaraulie Ilir da» nach» täglqr iirjchelnen der 2n,cruic wird nicht grgeb«». Auiwiiillgc Annoncen« Aufträge volluubllannlrnPellonenllNeilrell wir nur gegen P,»»um«ra«d»> Zalliung durch «ricftnarlcn oder Poncllljaiilllllg. Acht Silben Ionen td Psg- 2»,crale lür die Monlago Nummer oder nach eine,» iioillLgc die Pctiijeile L> P>. «riv-UL«» ÜLrüLLLL L Laam, 17, vis-tt-vi« Asm Lüm«!. Ltcklo-i». Liaevs b>hnk»Uov uvsarer ^rttrstvl im grü8«wn hlrwsütLhu ß naa «io in ültoo SUleteoo vollstomnitnias UarawUungüvorkLkrvn j, Insnoll uu« kiiisicktUot, ZusvskI uuck billigenLroisnu salbst ll ltvj llvUtSdtm hünliüufou »n»»«rg«WÜt>aItolw Vortkoll« diatau. Rr. Stl. Lrxarvttvn, LürIÜ86kv Vadakv, LpsoiaUtLtsn t oinp»jir«lv Laken«« '1'itbitlt- uuck Oixarvttvll-kabrilitlu, ttrvsckvu Äiteeleelazrv I»rr»8vr»«tr»8t»« 1«. tlsssvnslvin L Vogler, vreeclen (Lreitv unä Älteste ^lUwueen-LxpetUUoo) HVNnalriittvr-Otr»«»« »S. I. L stl'rompra ttvtor«1eruu8 vou ^a/vj^vu ürr ullo Lsituusou ckvrib V XVeil ru tLrilwitsdikeu Kreiden obno hioboullostan. Vor--:! ^usehlitga, ttallikoga, Oliai'wll-Diiiwlimo atc. Lrutis. iü , Witterung vom 2d. Juli. marometcr nach Vdtar Bd,old. Wallstrasle Ni iAl>d?. 7 U.> 7S7 Mill.. jclt gestern NMUI. gesaacn. Alcrinomelrogr. n.Reaum.. Tcmp. I5,>/,°W., Illedr. Teniv. 7"M . sechste Tcm». 2ü» W. Süd- '«'cii-Wind. lUedeekl, liteaen. Aussichten fiir den30. ',Ful>: Vorwiegcird bewölkt, ziemlich warm, Niederschläge, Gcwittemeigung. Sonnabend, 3V. Juli. Fiir die Momte August uud September Verve« AbovvemeutS auf die „Dresdner Nachrichten" in der Sr-tditto«, Martenstratze Nr. L», zu I Mark VO Pfa„ sowie für auSwiirtS bei den Postiimtern zu 1 Mart 84 Pfft. angenommen. Verantwortlicher Nedarleur sUr Politisches IE. Emil Btcrev i» Tredden Nach der Fürsienzusainmenkunit auf Mainau wird der Kaiser von Oesterreich die Arbeite» der Arlbcrgdahn besichtigen und über Tirol nach Ischl zurückkehren. Zur Erbauung dieser Bahn ist Oesterreich durch die von Berlin auS beliebte Ciseiibahnpolitik förmlich gezwungen worden. Bisher ging der Aiaffentranspott der Bodeiwrodukte Ungarns nach dem europäischen Westen grotztentheilS über die Nordsechäseir oder durch Bm>ern. Die deutschen Eisen bahnen nahmen an den Unkosten dieser Masiensrachtcn entsprechen den Anti,eil; speziell unsere sächsischen Staatsbabncn schlugen aus diesem Transporte des Weizens und der Hölzer Ungarns eine nicht geringe Quote ihrer regelmässigen Einnahmen heraus. Aus einmal nahm die Berliner Eisenbahnpolitik an diesem Jahrzehnte lang bestandenen Verhältnis; Anstoß. Auch die sächsischen Staatsbahnen wurden gcnöthigt, die TranSportbegünstigungen für derartige durch gehende Güter zu vermindern. Die Viehsperre gegen Oesterreich entzog ihnen ganz und gar die Einnahmen aus diesem Transport- zweigc. Oesterreich spähte natürlich nach Hilfe auS. Ein Theil der ungarischen Produkte, die bis dahin sich über Dresden-Leipzig nach den Nordscehäfen bewegt hatten, schlägt jetzt die Richtung nach Jiume ein, um von diesem adriatischen -Hafen ans direkt nach Eng land verschifft zu werden. Behufs billiger Versorgung der Schweiz, Frankreichs uns Belgiens aber mit ungarischem Weizen, Wein und Vieh aber schritt Oesterreich ö>ir Durchtunnelung des riesigen Arl- bergcs, der Tirol von dem Bodcnsee trennt. Im nächsten Jahre bereits wird daü stolze Wett vollendet sein, das zwar hinter der Durchbohrung deü Semmerings, des .Brenners, des Mont Ecnis mid des Gotthard in Bezug ans Großartigkeit ein Wenig zurück- steht, aber immer noch einen Triumph der Jngenicurkunst darstellt und dessen Existenz sich in der Verminderung dcS JrachtvcrkchrS und der Verringerung der Einnahmen der deutschen Bahnen von Jahr zu Jahr fühlbarer machen wird. Oesterreich drancht künftig zur Verfrachtung seiner reichen Bodenprodulte^ nach dem Westen nicht mehr deutschen Boden zu berühren; cS macht sich unabhängig von den Tarifschiiitzein der Berliner Gcheimräthe, es setzt sich nicht länger den Ehicanen des ÄiclitransporteS auS, in denen inan an ver Spree so Erstaunliches leistet. Seine Güter durchstiegen den Tunnel deS Arlbergcs und begrüßen in Bregenz -den Bodcnsee, um mittelst der Gürtelbahn der Schweiz und Frankreich zuzueilcn. Wenn sich auch das Anlagekapital dieser Arlbergbahn nicht hoch oerzinst, so kommt in den billigeren Frachten der Fehlbetrag den Lesterreichcrn zehnmal zu Gute. Die preußische Eisenbahnpolitik ocrtreibt einen mächtigen Verkehr von seinem natürlichen Wege und jagt ihn den Oesterreichern in den Hals. ES ist begreiflich, daß der Kaiser von Oesterreich das Fortschrcitcn dieser Tunnclarbeiten per sönlich einmal inspiziren will. Kommt doch das Unternehmen seinem Reiche in hohem Grade zu starten. Es ist eine erfreuliche Wahrnehmung, daß der Gedanke einer oeutschcn Kolonialpolitik einen immer größeren Raum in der Presse rinz,»nehmen beginnt. Auch die liberalen Zeitungen erkennen, daß die öffentliche Meinung sich zu den parlamentarischen Machtkämpfen immer gleichgiltiger verhüll, umsomehr aber den materiellen In teressen Thcilnahme schenkt. Die Streitigkeiten zwischen der Familie Richter und den Nationnllibcralen, die Durchstechet eien der Frei- konservativen und ähnlicher Klatsch läßt das Publikum kalt. Tie Versuche, die Ministcrposten künftig nicht mehr von Königs, sondcrn von Bleichröders Gnaden zu besetzen — denn darauf läuft der vielgerühmtc Parlamentarismus der Fortschrittspartei hinaus — werden zwar noch viel Staub aufwirbcln, sind aber von Haus aus zur Unfruchtbarkeit verurtheilt. Daü Volk verlangt gesicherten, regel mäßigen Erwerb und Wiederkehr des Wohlstandes, der bis I8M sich steigerte. Tie Benutzung und Verwcrthnng der wirtbschaftlichcn Kräfte Deutschlands hat unter dem Freihandel außerordentlich viel zu wünschen übrig gelassen. Das wachsende Hervortrcten der Ver einigten Staaten im Export von Rohstoffen und Jndustriecrzerig- niffcn, die geänderten Verhältnisse aus der Balkanhalbinsel, die Bemühungen aller seefahrenden Völker, sich ihren Antheil bei der Erschließung des schwarzen Kontinentes zu sichern, können ja ein! Land wie Deutschland nicht gleickgiltig lasten, das in der Fülle der ^ ihm zu Gebote stehenden nicht oder schlecht benutzten Arbeitskraft erstickt. Also planmäßige Ableitung dieser überschüssigen Arbeits- ^ kräfte nach Kolonnen. Aber auch den deutschen Handel, wie er > namentlich von Hamburg uud Bremen aus betrieben wirb, muß man schwerer Unterlassungssünden zeihen. Aus einem Berichte des deutschen Konsuls von den vielgenannten Sainoamseln ist zu ent nehmen, daß der Handel derselben zwar fast ausschließlich in Händen von Deutschen liegt, daß aber unsere Landsleute meist nur englische Maaren daselbst einführcn. Nur der geringste Thcil deü Imports auf Samoa ist deutschen Ursprungs; was die Inseln an Manu faktur-, Galanterie- und Eiscnwaaren, an fertigen Kleidern u. s. w.! brauchen, daS kaufen die deutschen Jmportbä'user erst in England ein, verschiffen eS dann nach Hamburg und vo» da nach den Sa moainseln. Hingegen schicken sie uns aller Erzeugnisse der Jn- zrln zu, während ihnen England nur abnimmt. Hier hat man ein frappantes Beispiel der unpatriotischen Handlungsweise großer Hamburger Firmen! Sie kaufen im Auslaiche, nicht aber i», Jn- lande Maaren, damit ta das Ausland Etwas verdient; dos Inland ist gut genug, ihnen die fremden Erznigniffe abzunelmien. Das nennt man dann Freihandel. Raubhanvel wäre das richtigere Wort. ES wird die höchste Zeit, daß mit dein Freibandelsprivileg der Hansestädte aufgeräumt wird. Ihr unpatriotischer Schachergeist ruinirt uns sonst völlig. Rascher als ganz Frankreich erwartete, sind seine Heiden Kammern an das Ende ihrer Arbeiten gelangt. Ter Senat bat das Budget im Fluge erledigt. Sckon beute tst Franlreich ohne Volksvertretung. Die Neuwahlen können daher bereits am 2l. August vor sich gehen. Es ist dies eine neue Niederlage Gambetta'S ; hatte doch sein Günst ling, der Kriegüininister Farn', in einem Circulare den September als den frühesten Wahltcrmin bezeichnet. Gambetta wünschte nämlich noch durch einige Siege in Tunis und Algier das stark erschütterte Ansehen des durchaus unfähigen Kriegsministerü wicderherzusteUen. Er hat dein Präsidenten diesen Farre aufgezwungen und hält ilm noch jetzt trotz aller Mißerfolge iin Amte. Je später die Wahlen, desto mehr durste Gambetta hoffen, würde Farre das an den Beduinenknochen schartig gewordene Re- vancheschwert .Frankreichs wieder schärfen. Aber die Eile, mit der der Senat den Rest der Arbeiten abspulte, vereitelte diese Berech nung. Die Gambettistischen Minister sind dadurch in eine unhalt bare Situation gcrathcn? ' Die Kammern haben sich nicht einmal Zeit genommen, das Unterrichtsgesetz fertig zu bringen. Mit Be dauern muß man melden, vrGdainir eine der wichtigsten Reformen für Frankreich der Ungewißheit preisgegeben wurde. Tie Klerikalen, deren Macht über Las Heranwachsende Geschlecht zu brechen das Schulgesetz bestimmt war, haben mit außerordentlicher Schlauheit diesen Schlag parirt. Der Senat stimmte zwar der geforderten allgemeinen Schulpflicht und der Trennung der Kirche von der Schule zu, aber nur im Prinzip. Er machte aber diese Grundsätze durch allerhand Bestimmungen von anscheinend nebensächlicher Be deutung illusorisch. Znzei Punltc sind in dieser Richtung sehr lehr reich. Die Dcputirtenkammer hatte genehmigt, daß die Kinder, deren Eltern sie zu Hause unterrichten lassen wollen, sich jährlich einer Prüfung zu unterziehen haben. Bestehen sie diese nicht, so muß das Kind die öffentliche Schule besuchen. Diese Prüfung wäre keine zu strenge gewesen, sie sollte nur darlhun, daS das dis- pcnsifte Kind auch wirklich häuslichen Unterricht genieße. Der Senat setzte aber statt der jährlichen nur eine einzige Prüfung im !0. Jahre des Kindes fest. In der Praxis hätte sich daS so ge macht , daß daS Kind eines gewissenlosen Vaters nur nothdürflig für diese eine Prüfung vorbereitet und dann schulfrei geworden wäre. Ebenso beschloß der Senat den Zusatz, daß der Lehrer die Kinder in den Pflichten gegen Gott und das Vaterland ;u unter richten habe. In Deutschland steht eine solche Bestimmung als guin natürlich in den meisten protestantischen Schulgesetzen, während die Ultramontanen sie eifrig bekämpfen würden, denn den Religions unterricht soll nach ihnen nicht der Lebrer, sondern der Geistlich' crtheilen; in Frankreich aber empfehlen die Ultramontanen um gekehrt eme solche Bestimmung, da sie dort den Lehrer direkt unter die Fuchtel des Geistlichen stellen würde. Jedes Land inug nun am besten wissen, ivic es sich seiner Ultramontanen am sichersten erwehrt. Die Deputirtenkammer lehnte die Verschlechterungen ad, die der Senat am UnterrichtSgeietze vorgenommen und dasselbe kommt also nicht zu Stande. Wobt verträgt die Sache des welt lichen Volksunterrichts und der allgemeinen Schulpsticbt keine Zwei deutigkciten und Unklarheiten, aber einen großen schritt vorwärts, um lue französische Jugend aus der Bevormundung der katholischen Kirche zu befreien, wäre doch gctban worden, wenn man das Un- terrichtüstesctz, wenn auch nur in unvollkommener Gestalt angenom men Härte. Ob die künftige französische Kammer ein Besseres schafft? Wer weiß. Es kommt Altes aus den Ausfall der Wablcn an. Unsere Astronomen vermögen zu erkennen. wenn es in den Aequatorgegenden des Planeten Mars schneit; aber den Schneesall der Stimmzettel bei den allgemeinen Wablcn eines großen Reiches zu berechnen, dazu reicht das Fernrohr auch der scharfsichtigsten poli tischen Sterngucker nicht auS. Neueste Telearamme ver „TreSvuer Nackir." vom 29. Juli. Berlin. Der Kaiser von Oesterreich trifft an» 4. August Vorm. 11'/, Uhr in Gastein ein und reist bereits am N August Vorm, wieder ab, um einen Ausflug über München rmd Tegernsee nach Vorarlberg zu unternehmen. Ucbcr die Fürftenzusanimcnkunft aus der Insel Mainau schweigen die hiesigen ofsicicUcu Kommuni- guss. — Im Hinblick auf die pcrniancnlcn Rinderpcstansbrüchc in Rußland und Oestcrrcich-Ungam ist die Ein und Tnrchsubr von lebenden Rindvieh, Schafen, Ziegen rc.» über die schlesische Grenze verboten worden. Pari s. Ans Tunis wird gemeldet, daß bcinabe die gesammtc Armee des Be» zu den Aufständischen desertirt ist. Tie unverzüg liche Besetzung der Hauptstadt von Tunesien ist dringend geboten. (Sonst desertirt der Bey auch noch.) Berliner Börse. Die Börse eröffnest' in etwas schwächerer Haltung für die internationalen Spckulationspapicrc, doch übertrug sich später die feste Haltung des Lokalmnrttcs auch aus dieses Ge biet. Der Verkehr war mir in einzelnen lokalen Spckula- tionSpapiercn lebhaft, voran waren Deutsche Bank, die sich um 2 Proccnt erhöhten. Keedit-Acticu «W'/ü-7'/r- 7 und Franzosen 022- -0--1, je 1 M. höher; Lombordcn vernachlässigt, 227'<li - 9','-/, I V- Mk. besser. Dnicr und Galizier gefragt; andere österreichische Bahnen still. Von deutschen Bahnen nur Obcrschle- sllche bevorzugt, die übrigen fest, aber still. Banken hatten mit Ausnahme von Deutsche Bank nur geringes Geschäft. Leipziger Credit 1 Proccnt höher. Bergwerke, anfangs steigend, schwäch ten sich dann wieder etwas ab. Jndustriepapicre sehr belebt rnrd steigend. Höher Hartmann, Sächst Kammgarnspinnerei, Zimmcr- mann, Sächs. Webstuhl, Glauziger Zucker. Deutsche Anlagen etwas belebter, dagegen inländische Prioritäten sehr still. Für österrei chische Prior,taten etwas mehr Nachfrage. Ausländrschc Renten fest, Russen beliebt. Lokale- und Sächsisches. — An, Donnerstag Abend ist Sc. Maj. der König von Friedrichshofen nach Schloß Krauchcnwics abgereist. ^ — Wegen erfolgten Ablebens S. H. dcS Prinzen August von Sachsen-Kovtirg und Gotha, Herzogs zu Sachsen, wird am hiesigen Königlichen Hofe die Trauer h>s mit 1. August d. angelegt. - Orden. Das Albrechtökrcuz erhielten die Tinerärzte: .'öainr in Großröhrsdors und Pfeiffer in Bräunsdorf ^ das allgemeine Ehrenzeichen die Gemeindevorstände: Bürger in sörncwitz, Berger in Langebrück und Büttner in Dittersdorf, sowie Schafmcisler Andrä aus Rittergut Wicderroda. — Im vorigen Jahre sind inr Königreich Sachsen 382 Personen cinschl. der Kinder auü der cv ang. -1 uth c ri s ch e n Landes kirche ausgetreten gegen 333 i. I. 1879, 80(1 i. I. 1878, 400 i. I. 1877. Dagegen fanden lieber- bez. Rücktritte zur Landeskirche stall: 1880 117, 1879 8i, 1878 58, 1877 40. Zur römisch - katholischen Kirche traten über: 1880 I I, 1879 19, 1878 19, 1877 23, zu den Deutsch Katholiken 1880 2, 18795, 1878 3, 1877 33, zur apostolischen Gemeinde 1880 152, 1879 201, 1878 MI, 1877 140, zu den sepnrirt- lutkerischcn Gemeinden 1880 88, 1879 02, 1878 83, 1877 92, zu den Methodisten 1880 93, 1879 30, 1878 00, 1877 15. zu den religions losen Dissidenten 1880 20, 1879 11. 1878 215, 1877 125. zum Juoen- thum 1880 2, 1879 2, 1878 2, 18,/ 1. lieber- bez. Rücktritte zue evang.-lutber. Landeskirche fanden statt aus der lömisch-tatholischen Kirche 1880 32. 1879 30. 1878 22. 1877 20. von den Teulsch-Katbo- liken 1880 8, 1879 5, 1878 5, 1877 3. aus der apostolischen Ge meinde 1880 11, 1879 1, 1878 und 1877 —, aus den separirt-lutber. Gemeinden 1880 17, 1879 1, 1878 4, 1877 - von den Methodisten 1880 2, 1879 6, 1878 und 1877 von den religionslosen Dissi denten 1880 38, 187!) 20, 1878 und 1877 -. vom Fudentlmm 18V« 9, 1879 7, 1878 0, 1877 0. Die Abnahme der Theilnahme ftlr die apostolische Gemeinde hat ihren Grund wesentlich in der Konturrenz der Methodisten, deren Einissärc nicht immer ganz ehrlick bei ihrer Prosclrstenmacherei verfahren. In verschiedenen Landeslheilen finden sich auch Baptisten, die indei; im Rückgänge begriffen sind. Tic Tempelgemeindc in Burkersdorf hat einigen Zuwachs erfahren. Ter Spiritismus zeigt sich namentlich noch in Chemnitz und Umgegend, auch in der Oberlausitz besteht eiiie solche Sette. Tie apokalnplische Bewegung in Glauchau und der Oberlausitz sowie der Reichsbrüdcr- bund in Augustusburg scheinen erloschen zu sein. Die sogenannte freireligiöse Richtung hat in letzter Zeit lein Lebenszeichen von sich gegeben. — Wenn man die enthusiastischen Schilde'unge» über den prächtigen Münchner Festzng liest, bei N>,wn Ausstattung die Münchner Künstler so Vorzügliches geleistet haben, so ist man in Erwartung der Dingc, was in Dresden geschehen wird in der Zeit, wo nächstens die gesaimnle Künslicrschnft Deutschlands in den Mauern Dresdens tagt. Außer einem Festbanket ist ein Ausflug nach Meißen und eine Partie »ach der Bastei in "Aussicht genvm men. Der Gedanke, ein Kostümfest dainit zu verbinden, stößt ans vielerlei Bedenken. Wie schön wäre es, nach der belriichen Albrechtsburg in einem stattlichen Zug Gehainischler uud Reiniger mit Edclsräuleins und Ritterdamen zu ziehen! Wenn ein frohes Gewimmel mittelalterlich gekleideter Gestalten diesen prächtigen Bau durchslutbete, dann käme er erst zur vollen Geltung. Ebenfalls nickt schwer wäre cs, in den kühlen Gründen der säcks. Schweiz ein Waldfest mit kostümirtcr Menschenstasiage zu arrangiren. Selbst der bescheidene Vorschlag, im Innern des Zwingers ein Turnier oder ein ähnliches Kostümfest abzuhalten, findet Bedenken. Das ist im Interesse unserer Stadt und der Herren Künstler sehr zu bc- klagen. Stößt »«an sich an den Kostenpunkt? Nun, so wende mau sich au die Stadt, die gewiß im Interesse des Heranziebcns von Fremden einen Fcslbeitrag gewähren wird. Es ist aber Hobe Zeit, sich zu entschließen, damit diejenigen Bürgerlreise, die sich au einem Kostümfeste betheiligen wollen, die nötbigen Vordereitungen treffen können. In letzter Stunde hat, wie wir zu unserer Freude erfahren, das Eomitö der Kunstgenossenschait einen herzhaften Ent schluß gefaßt, zu dem ihm nur Glück zu wünschen ist. Vorgeschla gen wurde, daß die hiesigen Kunslgenosscn mit den außerordent lichen Mitgliedern und den Gästen aus unserer Stadt schon von reSden aus in Kostüm sich nach Meißen begeben sollten, mit dort in Stadt und Burg vergangene Zeiten wieder ausleben zu lagen. In selir überzeugender und ansprechender Weise war die Idee eines Fcstzuges ausgcarbeitcl, welcher Abends auch durch Dresden sich znrückbewegen sollte. Von anderer Seite wurde gewünscht, alle Kostiimimng nur nach Meißen zu verlegen und fand diese Ansicht bei der Abstimmung auch die Mehrheit. Tort sollen mm die An kommenden ein Stück Mittelalter finden. Alles wird aufgelwten werden, um Stadt wie Burg zu beleben und hofft man sich am kurfürstlichen Hole weidlich zu ergötzen. In den nächsten Tagen sollen mm die Einzelheileii für alle drei Tage cndgiltig kcst- gcstcltt werden. - Für Leute, welche längere oder kürzere Zeit sich in Bädern, bei Verwandten oder sonst wo außerhalb ihres Wohnortes nm- baltcn, aber doch ihre täglichen Zeilimgen auch dort haben wollen, ist es dringend zu empschlcn, bei der Post aus die Blätter zu abon- niren; es lst erstlich billiger als das Nacbichicken durch die zurüci gebliebenen Verwandten :e. (die II e b e rw ei i n n g kostet nur 5" Pfg.) und dann treffen die Zeitungen auch viel schneller ein, als wenn sie erst nach dem Wohnort gebracht und von da abgeschickt werden. — Beim Bundes schießen in München bat gestern noca Herr Schönbcrr aus Chemnitz eine» Preis erschossen. "Am Fest bankett nahmen 270 Schützen rbcil. Es wurden so viel Toaste nus- gcbracht, daß beinahe ans jeden Thcilnchmcr einer kam. — Nock auf der Rückfahrt zu den heimischen Gestaden wären am Mittwoch vier Mitglieder unseres lgl. Hostl> catcrs in dem sonst so ruhigen Watten-Meer zwilchen Snlt und Honer beinah in die große ..Versenkung" geralben, aus der cs nicht wie auf der Bühne ein Wiedersehen gieht; olnie MelavIier — sie waren dem Untergänge, dem Ertrinken nahe. Dei r und Frau Kapellmeister Schuch und die Herren Ballelmeister Kölle« und Hofschauspieler Löbcr befanden sich aus dein lieinen Post- und Passagiei- Dampfer „Germania" und bald nach der "Abfahrt erregte ein schaftcr Nordwcst die Wasser so arg. wie cs dort lange nicht dagewcscn sein soll; das Schiff ward iinihergewotse«! wie eine Schale und panischer Schrecken lagerte sich bleischwer auf die Pasfa- giere. Mes waw von heftigster Seekrankheit befallen, nur die Herren Schuch, Löber und Koller blieben vencbonl. Der Kapitän innde», die den ge- Ocbiff und Leute griff selbst zum Steuer und brachte »ach drei ängsteten Passagiere» eine Ewigkeit wäbrlen, glücklich an den Bestimmungsort. — Den auf den Märkten und in Läden seillmllenden Verkäu fern von Butter näpfchcn statteten die Organe der Wohlsahrts Polizei gestern einen ungebetenen Remsionsbeftch ab. Eine größere Zahl zü leichter Näpkchcn wurde hierbei eunitlelt und belmis ge nauer Feststellung des Thatbcstandes der Rathswaage übergeben, den Eigcnthmncr der Maare aber eine nainliafte Stt-ne diktirt. - Mit morgen verliert die Prager- und Seeilraße ihre, direkte. Verbindung per Omnibus durch dw Schloßstraße und das Georgen- thor nach der Neustadt, denn die Pferdebahn geht doch nur auf llmwcgcn dahin. Jirdcß, alle Hoffnung auf eme dereinstige dnekte Linie Piagerstraßc-Ncustadt ist ja nicht abgeschnitten. Mein und mehr bat die Stadtverwaltung cingesehen. wie wenig ein gu' gebautes Pierdcbahngelc'g den übrigen Straßenverkehr stört und
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