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^ . ... ^ ^ !n de« ne». «tzauten Heumagazm eine» Annee-Liettranw». welche» obne Wisien deS Elaeiikdümr» amien unttrstand»losen L«lteu und verdächtigen Individuen al» Rotdderderge diente vennuthlich durch Unvorstch. tlgkeit Feuer aurgedrvchen, welche» lehr schnell um sich griff. Den vereint«, Beuiühunaen der städtischen und freiwilligen Feurnvedr aelan» es den Brand »u lokalisiren. Von den Persvnen, die in dem Gebäude übernachtet Latten. vermochten sich etwa 48 zu retten. Es sollen gegen 80 Arbeiter und Bettler umgekominen sein. Im böhmischen Landtage erklärte der Statthalter dem Ab geordneten Bareuther gegenüber aus da» Entschiedenste, in der An gelegenheit de» deutschen Gchulvrrrin» rm Lirkular nicht erlassen zu yabnr. Ungarn. Vor Schluß der Sitzung de» Abgeordnetenhauses ereigneten sich stürmische Szenen. Abg. Ladislaus Srabo von der äußersten Linken hatte gegen den Ministerpräsidenten den Bormurs erhoben, dag einer seiner Intimen Laudeseiaenihum um »IN Dritt- thcil de» Werthes derschleude«. Die» wurde vom Ministtrpräsi. deuten al» freche, grundiole Verleuuiduna zurückgewiesen. Das aanzeKauS erhob sich und sordert» stürmisch Nennung de» Namen» des Betreffenden. Der Abgeordnete lieb sich erst nach vielrm lieben herbei, zu versprechen, daß er den Betreffenden dem Minister präsidenten nennen wolle, wenn Letzterer die» wünsche. Der .jwischenlall spielte sich unter tnmultnarischen Szenen ab. E» ver lautet. daß unter dem Anwurs ein Gutslaus in Süduiigarn gemeint sei. den ein Magnat, der jedoch in keiner Beziehung zur Regierung stehe, effektuirte. Frankreich. Rochefort wird am Donnerstag der Kammer einen Amiiestik-Antrag vorleacn. Die Dringlichkeit wird wabr- cheinlich votirl werden. Die Regierung will an der Debatte nicht Neil nehme». PariS. Die französische Presse beklagt sich lebhaft darüber, daß die Sprachkenntniß rn der sronrösischen Diplomatenwelt gegen- über in anderen Ländern ein« so äußerst geringe sei, selbst unter den >unge» Befand ttchaiiSlekretüren. Nur ein einziger. Herr Jean Fader, lann sieben Sprachen, die anderen höchstens drei oder zwei, die meisten aber nur eine, nümlich die sranMsche. .Wenn die jungen Diplomaten', beißi e» in einem Artikel, .sich mehr dem Studium der fremden Sprache« al» dem der fremden Unsitten bingeben würden und die Regierung da» Avancirungssysttm am On an wenden würde, das in England so glänzende Erfolge hat. würde die ranzüsisch« Diplomatie rasch ihren alten Rang in der Welt wieder eiunchmen". DaS Journal des Debats läßt sich aus Berlin tele- graphiren, daß die deutsche Reichsbank 100.000 Mark den drei nach China abackaiidtcn Delegirten de» Syndikats mitgegeben hat, (OOM1 Mark hat dir Berliner ESkomptebank und 300,000 Mark das Hau» Knipp vorgeschosien, außerdem haben noch 8 andere deutsche Großindustrielle zusammen 400,OM Mark gezahlt. Da diese große Summe nicht zur Deckung der Reisekosten für die drei Herren allem bienen kann, ist dir französische Regierung über ihre Ver wendung sehr beunruhigt. — Die Untersuchung über den Mord des Prätckten Barröme dauert fort, ohne Resultate zu liefern Man ninimt jetzt mehr und mehr an. daß das Verbrechen der traurige Abschluß eine» galanten Abenteuers sei. Hingegen hat der Polizeiprättkt Gragnon einen anonumen Brief, unterzeichnet: ein ehemaliger Beamter, erholten, m dem sich derselbe für den Tbättr deS Morde» ausaiebl. «eil er durch denfelden au» reiner Willkür smies AmteS ennrtzt worden. Am 17. Jan. fand au» Anlaß de» Jabr«»taacS de» Kampfe» bei Buzenval vor Pari» eine patriotische Feier statt, wobei ein leb hafter Wortwechsel zwilchen dem radikalen Deputaten Hubard und Paul Lerouledr ertolgtr. Wahrscheinlich wird dieser Wortwechsel weiicre Flügen haben. Der Prinz Napoleon ist nicht unbedenklich erkrankt. Den Zeitungen ist seiten» der .Agence HavaS* ein Eonnnuniaue -»gegangen, noch welchem e» vollkommen unrichtig ist, daß irgend eme auswärtige Regierung der französischen Regierung gegenüber Bciiierlungen ob« Vorschläge irgend welcher Art bezüglich der Üebe'wachling der spanischen Grenze gemachl bade. Dir Regierung e> r Republik sei sich ihrer Pflichten gegen Spamen. als Nachdar- :?at. wohl bewußt und habe sie pünktlich erfüllt. — Die Regie rung trifft Vorbereitungen, um die in Tunis delachirten Jnsanlerie- lalailloiie wieder nach Frankreich zurückzuberufen. Ztalirn Anläßlich des Ablebens des Bischofs von Livorno, Monngnorc Pacini, wurden die ani dessen Todeslao, Geburtsjahr Bezug habenden Nummern massenhaft gesetzt. Be, de, letzten Fl ncnkiner Ziehung kamen diese Nummern in der Tbat heraus und mal daher ganz Livorno in der kleinen Lotterie gewonnen. Die »uze (Ncwinnmiimme beträgt 700.000 Lire; in einer einzigen Lottokollektnr wurden 120,000 Lire ausgezablt. Der „Moniteur de Rome" und der „Lsservotore Romano" ver öffentlichen die Antwort des Reichskanzlers Fürsten von Bismarck an den Pavlt am dessen Schreiben anläßlich der Verleihung des 0 bustusordens- Der Reichskanzler spricht dann seinen Dank kür lu - ihm verlieyene Auszeichnung sowie kür das päpstliche Schreiben >m-a. Dasselbe habe ihm um lo größere Freude bereitet, als es sich » eine 'SaicherstclliinipdesFriedens knül'tt. zu welcher er bade bei- uagen töiiiien. Se. Heiligkeit sage, daß der Natur des römischen Pontifikats nichts besser entspreche, als diese friedliche Intervention, »> > eben diesem Grunde habe er, der Reichskanzler, die Bermit- umg des Papstes angeruien. Die Erwägung, daß die beiden Pauoncn mit Rücksicht aus die Kirche, welche im Papste ihr Oberhaupt verehre, sich nicht in analoger Lage befinde», habe sein Peilraue» in dir Unparteilichkeit des Papstes nicht abschwächen - luien. Tie Beziehungen Spaniens und Deutschlands leien der- uge, daß der zwilchen beiden Ländern bestehende Friede durch leine dauernde Meinungsverschiedenheit bedroht werde, cs stehe demnach z» hoffe», daß das Werk des PapstcS von Bestand sein werde. Am Schluß heißt es. daß Fürst Bismarck seinerseits stets und mit Freuden jede mit den Pflichten gegen seine» Herrn und ui Land vereinbare Gelegenheit ergreifen werde, dem Papste seine Cileiniiliclikeil zu bezeigen. Spanien. Aus Madrid wird telegraphisch gemeldet, daß die ministerielle» Organe heilige Artikel gegen die französische Regie rung, speziell gegen die Behörden in Algerien und a» der spanilch- ianzöfiicheii Grenze wegen Begünstigung der republikanischen Um- Oiede veröffentlichen. Die weitere Nachricht, daß der sranzösilche Bolichattcr i» Madrid, Laboulaye, sich über diese Artikel bei dem spanischen Minister des Auswärtigen, Moret, beschwert habe, dürste der Bestätigung bedürfen. Das Pionunriamiento von Cartagena hat zahlreiche Jahr- . osigkciten offenbart. Es ist erwiesen, daß die Ausständiiche» schon in iLonntag. de» lO. d.M. früh und nicht, wie es oniänglich hieß. Montag im Besitze deö Forts San Julian waren. Um 8 Uhr Abends desselben Tage- halte die Negierung in Madrid Kunde vom Porgesallenrn und erst am nächsten Morgen eilte General Fajordo herbei. nm den Auffinud zu unterdrücken. Man fragt sich, ob dies Fahrlässigkeit oder Einvkrständniß mit den Empören, war und denkt an die Schilderhebunacn, wo die Generale, deren Pflicht es war, die Rebellion mit rascher Entschlossenheit zu unterdrücken, abwarten, ob nicht vielleicht die Aufständischen die zukünftigen Herren der Situation sein würden. 86 der 40 Empörer von Sa» Julian sind ergriffe» worden, der Hauptschuldige, der Sergeant Belagner, be- liiidel sich nicht unter denselben. Den, General «zajardo ist das linke Bein amputirl worden: sein Gesundheitszustand ist befriedigend, wenngleich noch nicht gefahrlos. Reviiblikanischr Blätter veröffentlichen ein Schreiben der Tante des verstorbenen Königs Affonio XII., daS die Bemerkungen über die Spannung zwilchen der Regent!» und der Verwandten ihres Gatten bestätigt. Der Briet ist ohne Dalum und richtet sich an die Königin Marin Christine: „Eben habe ick," heißt eS daselbst, «die Nachricht erhalten, daß man mir die elende Pension von 2500 Malen (625 Fr.), welche mir Ihr unglücklicher Gemahl als einer online zugewiesen und welche das Einzige war, mit dem ich meine» und meiner Töchter Unterhalt bestreite, entzogen bat. Ich kann es nickl glauben, daß Ew. Majestät nicht dieselben edle» Empfindungen liegt und uns dem Elende prersgiebt, während mich die Aiche des verstorbenen Königs warm ist, der Ew Majestät auserwählte, um mit ihm den edlen Thron des heiligen Ferdinand und der Jsabeüa der Katholischen zu theilrn. In diesem Falle sehen mir uns als Spanier und Verwandte des Königs, der den ewigen Schlummer im ESlurial schläft, verpflichtet, seine Wittwe um einige Plätze i» Le» Asylen zu bitte», welche Ew. Mairsiät zu gründen im Begriffe sieht, den» wir wären dann die erste» Armen Spaniriis. Ir» Falle Ew. Majestät sieb nicht herablassen, mir zu antworten, werde ich eher aiiirelnncn, baß mein Bries nicht in Ew. Mairslät Hände ge langt sei, als baß Ew. Majestät denselben ohne Aiitwort gelassen habe. In diesem Falle sälre ich mich in der traurigen Nothwendig- kcit, die Presse zu beauftragen, den Inhalt diese» Brieses Ihrer Kennt»,ß kommen zu lass«, »e. Ihre Cousine Maria Cbristina Gnronly y Bourbon." »M» , - ejner Thronrede eröffnet n ziehungen de» Königreich» niemals günstiger gewesen. Stockholm ist vom Kön», mit »rin e» u. A beißt: Die Be« EOtteetze». Per Reichstag st, worden, worin zu den auswärtigen Regierungen , , gewesen. Wa» die Lage seiner wichtige» bustrirn und Gewerbe anbelangl. Io sei dieselbe. Ländern auch, eine weniger befriedigende. Der ,n- ie in anderen egierung seien gegangen, nag ttn der Nihi- raukhin aber sterben, wäre stem scheinen wandern auch, e»ne weniger betrirdigeirde. Der zahlreich« Petitionen um Einiühmna von Schutzzö! dieselben seien Gearnsland der verfassungsmäßiges Rußland. Von besonderen terroristischen listen blieb das Jahr 1885 glücklicherweise frei I anzunehme», daß der Nihilismus in Rußland im . em gäiilli» ialicher Schluß. Nur ihr bisheriges So die nihilistischen Führer geändert zu Hadem ihre Tbätigkrit jedoch stellten sie keineswegs em. Die Thatrn drS Schrecken«, blutige Attentate, wurden von ihrem Programm gestrichen: desto eifriger aber ward im Stillen durch die unier daS Volk aeganarnen Aponrl gewühlt und die Wühlereien zeitigen bereit- böse Früchte. So machte sich auch an einzelnen Stellen inr Gouvernement St. PrtriK- bura eine staite Erregung unter der bäuerlichen Bevölkerung be merkbar, die sich besonders in drm DvrieMalo-Utroprsh in neuester Zeit zu offene» Gewciltthätrgkeiten steigerte. Die Bauern hatten sich die siechsten Uebergrissr erlaubt, erklärten Ländereien, die der Gutsbrrrschast gehörten, für ihr Eigentdum, triebe» ihr Vieh aus die Weiden des GuISHerrn. des Obersten Panttlejrm, der in Peters bürg bei der Garde steht und vergriffen sich, als man ihnen das verwies, auch direkt an anderem Eigentdum desselben, zerstörte» Heuwicsen rc. Alle gütlichen Gegenvorstellungen fruchteten nichts. Als dann auch noch einige Brandlegungen vorkamen, wurde es dem Obersten z» bunt, er ging die Gerichte um Hilfe a». Doch auch deren Einsprache vermochte die auffässigcn Bauern nicht zur Raison zu bringen. So blieb denn als letztes Mittel nur die mililäcische Exekution übrig, und diese wurde denn auch in voriger Woche durch zwei aus Gdow und von hier aus Luga dorthin beorderte Kompagnien Infanterie vorgenommen, die Soldaten bei den Bauern einquartiert und die Haupträdelsiührer verhaltet. Schon die erste Vernehmung derselben ergab zur Evidenz, daß man es mit dem Resultat einer sebr geschickt cingesädelten Agitation nihilistischer Wühler zu thun habe, die, nachdem sie den thorichten Bauern voll kommen oie Köpfe verdreht, ihre eigene Harrt natürlich zeitig in Sicherheit gebracht haben. Serbien. Der Ablehmmasnote Garaschanins aus die Temo- bilisiitiiigs-Forderuiigen der Mächte folgte sofort die Einberusungs- ordre für oas zweite Aufgebot für den >2. Januar alten Stils. Die Mannschaften müssen vollkommen ausgerüstet und mit drei tägigem Mundvorrath versehen sein. ES verlautet, daß sie sofort nach Nilch abgehen. Behufs der bevorstehenden Militär-Trans porte wird der Prlvatverkehr der Bahn neuerlich aus einige Taze eingestellt werden. Die Einberufung erregt Unzufriedenheit. Amerika. Die Einzelheiten des durch den jüngsten Sturm angerichtelc n Unheils füllen die Spalten der Zeitungen. Es werden schreckliche Details berichtet über Schiffbrücke und die Leiden von Seeleuten, die der Kälte zw» Opter fielen. Die Zahl der gescheit terten Schiffe erreicht 200. Aus dem Innern eingegcmgene Niel dungen berichten, daß in den Slldstaaten intensive Kälte herrscht mrd daß viele Personen den Witterungseinflüffen erlegen sino. Es werden einige 80 Fälle von Erfrieren au» verschiedenen Theilen deS Lande- gemeldet, hauptsächlich aus dem Süden, wo das Eintreten strenger Kälte ungrwöbnlich ist. Die Effenbahnarbeiter find damit beschäftigt, die eingeschneiten Bahnzügr freizumachen und inzwischen leiden dir Passagiere entsetzlich. Von dem amerrkanischrn Paciffc-Gefchwader hat ein Kriegsschiff Befehl erkalten, sich nach den Samoa-Inseln zu begeben. Äkrrka. ArrS Brüssel ist neuerdings die Meldung verbreitet worden : dir Kongo-Regrerung habe jetzt die Errichtung einer Armee zum Schutze der staatlichen Einrichtungen beschlossen. Hierbei ist daran zu erinnern. Laß schon lange bevor der Kongostaat seinen Namen angenommen batte, die ^ssoeintion Internkrsioonle äknenino eine regelrechte afrikanische Armee von mebr als 2000 Mann ge- arttißig. „ . „ .. .. Stationen de» Kongosloates steht eine größere oder kleinere Abthei- lung dreier Truppen zum Schutze der Station und zur Ausführung der Feld- und Hausarbeiten. Zur leichteren Bewegung dieser Streit macht deS Kongostaates nach verschiedenen gefährdeten Punkten ist neuerdings der große TnmSportdanipfer „Stanley" nacy dem oberen Kongo gebracht worden. Dauiit kann nian, falls wieder Raubzüge der Araber unternommen werden sollten, schnell einige Hundert dieser Truppen an die bedrohten Stellen bringen. Die Angabe, daß eine Armee gebildet werden solle, muß dennoch also als ein Jrrthum betrachtet werden: es dürste sich wohl nur um eine Vco Mehrung derselben oder um Ausbildung neuer Leute bandeln, da die Mannschaften sich nur aus eine gewisse Zeit verdingen und dann vom Kongostaate selbst in ihre Heimaky zurückaebracht werden. Ter belgische Lrntnant Roget von der Militärschnie wird sich nach dem Kongo begeben zur Heranbildung einer einheimischen Polizei- sro- von Malität und Herzigkeit am t aus dem 16. Jahrhundert Netodrk als viele Moderne, tmwo hätte aber etwas be- Keuilleton. -j- Nächste» Montag, den 25. d„ beginnt Frau Brand tma nn Vom Hoilheater in Stuttgart im Ältstüdtcr Hoitheater als Julia in „Romeo und Julia" ihr aus Engagement abzielendes Gastspiel. Dieselbe tritt alsdann noch als Katharina von Rosen in Bauem- feld's „Bürgerlich und Romantisch", zuletzt als Luise in „Kabale und Liebe" aus. -j- Nächsten Freitag, d. 22. d., beginnt das Ehrenmitglied des Kgl. HostheakerS, Herr Friedrich Haas«, lern Gastspiel im Altstädter Hause mit seinem vielbewunderten Graf Thorane in Gntzkow's „Königsleutnant". Das Interesse für diese Gastvor stellung des berühmten Künstlers wird noch dadurch erhöht, daß sich d-rbei Gelegenheit hietet, die Darstellungsweise Haase s mit der Karl Sontag's zu vergleichen. fJnr Retidrnztheater geht heute Abend das 5aktige Lustipiel „Bajazzo und seine Familie" mit Herrn Karl Soirtag erst malig in Szene. In dies«» stücke rst das aesammle tresstrch be wohne Lustspiel-Personal deichäsiigt. Auch Herr Direktor Karl hat eine episodische Rolle in demselben übernommen. Nachmittags 4 Uhr gebt „Die Slüze der Hausfrau" in Szene. 7 Das Kgl. .Konservatorium veranstaltete vorgestern im Bömnsaale eine Soirse für Chorgelang » «rpolln unter Leitung des Herrn Professor Eugen Krantz, und zwar »um Besten des Vatro- nalö-Vcreins. Ans den Borträge» zwar zu erkennen, daß der seiner zeit von Herrn Pros. Wnllner mit rühmlichster Sorgfalt geschulte Chor durchaus keinen Rückschritt machte, sondern noch tüchtig vor wärts kam. an schönen Stimmen Zuwachs und in der Veredelung des Borttages Fortschritte ausiriweiie» hat. Vorzugsweise in der Behandlung des Piano erfreute oft große Delikatesse die Hörer. Auch beherrschte die Sängerschaft dir komplizirtrrrn Formen der Eböre mrrsi zu voller Zufriedenheit. Hinsichtlich de» Vmnmenver- hältnisses wäre noch ein Plus an kraftvollen tiefe» Bässen zu wünschen. Der Sopro» besitzt reichen Wohlklang auch m der höchsten Lage, die Sonoritvl des minder zahlreich besetzten Altes erweckt Bewunderung und auch der Tenor ist vortrefflich ouSarslattet. In dem herrlichen Psalm 130 „Aus der Trete rufe ich" von Heinrich Schütz (Sagittarius), der die lange Reihe der Gesänge weihevoll eröffuete, erquickte der frische, volle Stimmklang, verbunden mit großer Präcision deS Vortrags und edlem Ausdruck. Der folgende ngurirte Choral „So gehst Du nun, mein Jesu, hin" von dem Dresdner Komponisten vomilius (gest. 1785 in Dresden) interrssirt mehr durch den Reiz der KunstfolM als durch religiöse Beseelung und Weibe. Zierlich schlingt sich das Motiv „Lasset uns mittiehen" wie ei» Band uni den ganzen Choral, wobei die Schnörkel des Zopfstiles niaiichmal fremdartig erscheinen. Es ist aber eine sehr anziehende Aufgabe kür einen wodlarübten Chor und sie wurde bestens erfüllt. Robert Psretzschncr's Bittgeiong „Herr, sei uns gnädig" mit Soloquartett bildete eine» formalen Gegensatz dazu und gefiel allgemein. Der begabte Dresdner Komvonist, besten Tod gerade vor einem Jahre seine Verehrer betrübte, hat leider nur wenige Werke hinterlajsen. Um so schätzbarer erschien dieser melodie- schöne. mit feinen: Ävhlklang erfüllte „Bittgesang", aus welchem man die Konipositionsari Hauptmann'S (Pirctzschner's Lehrer) er kenne» konnte. Namentlich das Soloquartett, von Frl. Eyserth, Frau Bächi. den Herren Hehdrich und Dreßler vorzüglich gesungen, wiikte hockersieulich. Viel welliger konnte der Psalm lio „Das ist mir lieb" von Heim. v. Hrrzogenberg Eindruck machen, obwohl der Chor viel Accuralesse barm» verwendete. Der Komponist be wegt sich sicher und aewandt in der F»aen»onn, verwebt die Motive größtentbeils angeiiicsien, bringt auch einige interessante Kontraste und Steigerungen hinein. Dem Werke fehlen jedoch Gedanken, lichtvolle Momente, sowie tieiere Empfindung und Prägnanz „DaS ist mjr lieb" wird so ost wiederholt, daß es Keinem mehr lieb sein kann. Die Fuaen-Ansänge: „Stricke des Tode»" und „Ick - will wandeln" Ki>W» hart und trocken. Rur dir Stelle „Der Herr ist gnädig" rc. ist «ehr mit Melodiösem bereichert. ,edoch erwartet man hier srohbewrgten Aufschwung, wo der suui Trost und Hoff nung ist. und nicht eine klagende Weise nach Art eine» .Miserere". Der großen Ausdehnung de» Psalm» «ntspncht die Dürftigkeit de» musikalischen Inhalts gar nicht Der zweit, ramm» enthielt neben einigen rech schönes und Sinnige» genug. Da» ^ lohn Dowland zeichnete sich durch Ori meisten aus. Dieser englische Konrponis verstand sich besser aut gewinnende r DaS Lied wurde fein gesungen. DaS , schlrnnlgt werden können. Ganz allerliebst waren die von Karl Rkinecke bearbeiteten altsranzöfischen Lieder, besonders daS neckische „Pastorellr" mit den gestohlenen Küssen im Refwin. Der Cbor sang dieselbe» vortrefflich. Von den Kliebert'schen Chorliedern gefiel wenigsttns das zweite ,Lch hör' ein Vöglei» locken". Dagegen ließen die schwächliche» und süßlichen Lieder von F. Hiller fast kalt. Auch in den, sechsstiinmigeil Eyore von Georg Biening rmpvnirlc fast nur die geschickte Macke Viel Gehalt ist nicht darin. An den Sängern lag es nicht, wenn die Schlußstückr matten Eindruck binterließen. Zwischen den Gesänge» svielte Herr Bertwnd Roth (Lehrer am Konservatorium) die Ois-mvll-Tonaie von Beethoven, ^unkinto epilinato und Polonaise von Chopin. Die Sonate fiel diesmal nicht so glücklich aus wie vor einiger Zeit im Konservatorium- Saale. aber die Chopln'schen Stücke, besonders das erste, trugen ihm vollen, wohlverdienten Applaus ein, da hier die Virtuosität des Künstlers Brillantes darbot. B. Seuberlich. -s- Im Sinfonie-Konzert der Kgl. Kapelle kommen nächsten Freitag außer der I. Sinfonie von Alban Förster die 1>o illicli- Sinfonie von Haydn und Becthoven's 4. (L-cklrr)-Slnionie zur Aus führung. v In dem heutigen ersten Vortragsabende der Frau Dr. S ch ra mm-M a cd on a ld kommen sehr wertbvolle poetische Stücke zum Vortrag, z. B. ans Lenau's Albigensern „Das Vogelnest." 7 Die Hoslchc>uwieler»r Irl. M. v. Olab wird, wie im „B. B. C." mitgetheill wurde, demnächst am Kgl. Hostheater zu Kassel gastiren. -j- Ei» vortreffliches Portrait Jotef Tichatschecks steht jetzt im Schaufenster der Ernst'schen Kunsthandlung, Pragcrsttaße 39. ans. Dasselbe, ein Porzcllangemntdc, wurde von einer hiesige» junge», aber kranken Malerin vor einigen Jahren, ehe noch die Krankheit über den berühmten Sänger kam, ausgesührt und er hat noch dazu gesessen. Dos Bild ist mit vieler Feinheit gemalt und wer Tichatichcck kannte, der wird überrascht sein über die sprechend ähnliche Wiedergabe. Das Portrait ist verkäuflich. f Dem Weimar'schen Landtag ist eine Vorlage zuaegangen, in welcher die Bildung eines Goethc-Nationalmuseums proponirt wurde. -s- Frau SophieMenter, Professorin am Konservatorium zu Petersburg, ist kürzlich von ihrem Gatte», dem bekannten Eello- virkuosru Hern, Popper, mit welchem sie seit 1872 vermählt war. vom Landgerichte in Wien geschieden worden. j Ein Bühnen-Jubilar seltener Art ist der soeben ausgegebene 50. Jahrgang des Deutschen Bühnen-Almenach von Entsch. Ucber dem in feuilletonistischer Fomi die deutiche Theater- gekchichte bereichernden Artikel „Fünfzig Jahre deutscher Vühnen- gelchicklc" bringt der Jahrgang vierzig Bilder Heimgegangener Hühnengrößen aus allen Fächern der Kunst Dabei ist das hier für Dresden interessante Quidproquo unterlaufen, daß mit der NlimenSunleffchrisl „Fr. Deitmer" eine Photographie von unserem Karl Porth figurirt. Zum Glück gehört Herr Porth noch sehr unter dir Lebenden und feiert hoffentlich selbst noch manches Jubiläum, ehe sein Bild mit Fug und Recht in die photographische Walhalla de» deutschen Bübnen-Almanacd avancirl. -s- Während der letzten Bionatt machte sich imKgl.Hof»^ idealer nicht selten die allzu eifrige Thätigkeit einer, wie es ß L „ scheint, woblorganisiiten Claque bemerklich und lästig. Natürlich ffg- es Z- ärgern sich sehr viele Theaterbesucher über das Treiben dieser <v" § dunklen Geschäftsleute, welche sich so viel berausnehmen dürfen, ? k H den Genuß schöner Musik oder herrlicher Dichtungen zerstören, die liebe Eitelkeit gegen Entschädigung unterstützen und erkaufte »S' A Erfolge machen. Dieses fatale Treiben zu bekämpfen, ist eine «-s Z. ernste Ausgave der Presse. Aus recht unverschämte Weise wird den 5 s A . Mitgliedern der Howiihne da? Anerbieten gemacht, ihren Leistungen ."AH Z durch die Clague zum Erfolg zu verheben. Davon können wir T"«) gleich ein nettes Pröbchen mittheilen. Ein Mitglied des Hoicheaters ^ ^ A erhielt vor Kurzem das folgende, von einer Frauenhand geschriebene LH. 5° A Briefchen (refp. Zetttlchen): „Geehrter Herr l Sollte die »Z Z heutige Partie für Sie von Bedeutung sein, und Sie sich mit einer Kleinigkeit für heute zu dem Ihnen bekannten Zweck anschließen (?) g Z s § wollen, so sollen Sie einen sebr vergnügten Abend haben. Bitte - ß ^ durch einen Dienstmann vielleicht eine umgehende Notiz, oder » w ^ in meine Wohnung": (Folgt Wohnungsangaoe, Unterschrift und ° » ss Datum). — Man sieht daraus, daß die Schreiberin viel Praxis in ^ » solchen Dingen hat. Jedenfalls werden solche Versuche bei vielen xS' g- Bühnenlilitglledei» mit mehr oder weniger Erfolg gemacht. Diesen A. Falschem des Applauses im Hostheater sollte ihr sauberes Gewerbe « « erschwert oder ganz verleidet werden! A f Pr ofessorDr.FritzScbnlbe's Allgemein der- 8 ^ stäübliche philosophische Vorlesungen. Die zweite H § derselben: „Was ist wahr? oder über die Beschaffenheit und die Grenzen des menschlichen Erkcnnens", an, 18. d. M. begann mit dem Bedenken des Vortragenden wegen der Schwierigkeit seines Tliema's, welches nickt anders als abstrakt ausführbar sei, doch auch diese Ausgabe wurde in klarster Weise von ihni gelöst und befriedigte die überaus zahlreich versammelttn Zuhörer im vollsten Maaßc, wofür dasselbe zum Schluffe des Vortrages in nicht cnden- wollenbeii Beiiallsbezeugunge» Ausdruck fand. Der beinahe zwei Stunde» währende Vortrag gab eine solche Fülle von Belehrungen, daß ganze Bände mit dessen Inhalt zu füllen wären; wir geben, soweit es nur der Raum dieses Blattes gestattet, einige wenige, doch wohl sausreickende Andeutungen, die die Lösung des Thema's klar darthun. — Der Beantwortung der Frage:„ Was ist wahr?" ging die Warnung voraus, man solle daS Gute, Heilige und Schöne nicht mit dem philosovhisch Wahren und dies Wahre nicht mit dem Wirklichen verwechseln; alles Erkennen sei nur durch die subjektive Organisation des Menschen bedingt, es giebt daher nur (?) eine subiektive, allen menschlichen Individuen gleich zugängliche Wahrheit: die Dinge an sich bleiben den Menichen unbekannt. Wir Endliche können das unendliche nickt begreifen, doch wo die Erkcnnliiiß auitiörc, da beamne der Glaube, das Hoffen und die unbedingte Giltigkeit des Sitttnaelehes, ohne das die Einrichtung der Welt nicht bestehen könne, und das dem so sei, wird in dem nächsten, am 25 d. M- zu haltenden I. Vortrag über: „Was ist gut? oder über das Ziel der sittlichen Bildung des Menschen" seine Begründung finden. -s- In einem kürzlichen Mannsseldt'schen Sinfonie-Konzert zu Berlin dingirte Herr Hoioraanist E. Kretschmer seine Pasto rale Komposition „Dorfgeschichten , welche dort zum ersten Male wurde und einige Bruchstücke aus seiner Oper „Die DaS Publikum nahm alle einzelnen Nummern, ins- , „Abendruhe" (Dorfgeschichten) und den pompösen Folkunger Marsch mit sehr lebhaftem Beiiall aut. -j Die exaltirteste Feindin der Deutschen, Frau Adam lJulietta Lambert) hat in einem Briese voll histerocher ZornauS- orüche, Her im Pariser ,,Figaro" veröffentlicht wurde, gegen die „Lobengri»"-Aufführuna in Paris Protest eingelegt. In ganz lächerlicher Weise verlästert sie in dem Briefe Richard Wa den sie im Salon der Madame lernt hatte. Im Kreise der Opposition Carnot, Littrb, Girardi» u. Ä). liabe T .. nossen, mit seiner Tbeorie Anerkennung der Framosen zu finden. Wie ein Büriciljudc habe er es verstanden, diese Vortheile auSzu beuten. Er hätte diesen Kreis, der sich ihm als ansopttrungsvoller Freund bewährt hätte, dann schnöde verlassen und verrathen, indem er sich unter den Schutz der Fürstin Metternich stellte und über die ehrlichen Republikaner svotletc. Mit großen Kosten sei „Tann- Häuser" inszenirt worven und „natürlich" durchgesallen. weil kein slmizösischeS Obr solche „barbarische Klänge" lange anhören könnte. Bände über Bände habe Wagner dann geschrieben, um zu beweisen, daß Gounod lächerlich und Ander grotesk seien. Nachdem er das kaiserliche Frankreich mißbrauchte, habe er auch noch daS geschlagene Fraiikreich beschimpft und gesagt: „Man mich Paris niederbieiinen I" - In der Musik Wagners glauvt Frau Adam „den Marsch der siegreichen Soldaten des Feinde», seine Triumphgesänge, da§ Schluchzen der Unterliegenden" zu hören. Uebrigens gesteht sie selbst zu. daß sie in ihre Argumente gegen Wagner keine Ordnung bringe» konnte: „Ich kann es nicht. Meine Aufregung ist zu heilig." — Das ganze Schriftstück ist grundalbem und sinnlos. Jcdensalls nützt solche Tollwulb der gute» Sache der .Lohengrin"- Auffnbsiina mebr. om ffe rn icbo^"" --q. öagner.