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Dresdner Nachrichten : 20.01.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188601202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-01
- Tag 1886-01-20
-
Monat
1886-01
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.01.1886
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«tterelsk« 0ft ganz l« > cbeveirinen seiend gedrängt »oedtil n Tdcil Amt«. d mdweekr wga, u >c «lgere Faffu NW di« Gewerbe» und -»der die de« Ge. nterdrü«^» ein in ine me In den Grwerbeveeetnen sei . en oft ganz tn den Hintergrund « Spitze derselben Müden »um größten Werdestand nicht angehörten. ja die Handwerker und nur ein Lächeln für sie dätten. Eine engere Werbevereine sei also von Vortheil. wie f" Handwerkerverein gebildet bade, der kam großer Blüthe stehe. In der Hoff««». t ^ da- Handwerk wieder hock» heben werden, bitte er de- Dep.-Antrages. Abg. Uhkinani, entgegnet den, > . cs in seinem O»te ivie m allen kleineren Städten eine Woßltha gewesen sei. daß sich dem Handwerk lemerstehende Personen, wie z. B Lehrer, dazu verstanden hätten, Borirägr in den Geivcrbever- cineir zu halten. (Fr ist gegen den Antrag de- Aba. ». Orhlschlägel. Letzterer erNärt, er stehe dein sozialdemokratischen Untrage nicht un- 'vinvaihisch aegenüber. Er halte aber an seinem Anträge fest, doch bitte er die Regierung, ihre Erörterungen dahin auszndkh»e», wie weit auch anderen Vereinen Unterstützungen zu Tdell werden könnten. Rach einer Rücksprache mit der Petitions-Deputation er klärt Rei. Tr. Strauiiier. daß die Deputation sich entschlossen habe, die Petition ebenfalls zur joenntuißnahm« zu enipsedlen und den sozialdemokratischen Antrag, »oweit er die Ausdehnung der Unter stützung auch aus die Arbeiter- und Fachvereine dezivecke. zu dem ihrige» zu mache». Aut Streichung der Geiverbeinsvektoreir ver richteten die Sozialdemokraten, deSrll. erklären sic sich für einver standen mit der Ueberweistmg zur Kenntnißuahme. RegierungS- komniissar Geh. 'Rath v. Ciunedel versichert, daß die Regierung wohlwollend an die Frage herantrcten werde. Im eigenen Inter esse der Sache liege cs. die Petition zur Kenntnißnahme und nicht zur Erwägung zu übergeben, damit die Regierung weniger ge bunden sei Sie „Gewerbeirhan" habe die Regierung bereit- da- dienet- Termin Grund- L 4 -ch ^ , . geiiehiiiigte ^ dienstliche Anweisung zum Vortraghalten zu geben, sei a lichen Rücksichten nicht möglich, andernseit» seien aber gerade im Stande, die interessantesten Vorträge »u halten. Auch die Handels- und Gewerbekammerl» seien in dieser Frage zu hören. Durch ihre Verniltlelnilg könne Manche- erreicht werden. Der er wähnte Deh Antrag wird hieraus einstimmig angenommen — das erste Mal. das; die Hammer einer sozialdemokratischen Anregung Folge leistete. — Eni Dekret an die Stände begründet das Postulat von 180,000 Mark znin Reubnu eines Kurhauses und Kaffecsalons im Bad Elster. — Das Begräbuiß des General st aatSanwalteS Wirkl. Geh. Rath Erz Dr. v. Schwarze findet heute Nachmittag Uhr aus dem inneren Neusladter Friedhöfe statt. — Der Rath schreibt sur den 22. Februar den ersten der G e m»c indeanlage niit 9 Ptg. von je 1ÜO Mk. wcrth und 3 Ptg. von jeder Mark Mielhzins und die Parochialab- gabe gleich mit ans: letztere mit 4V» Ptg. von lOOMk. Grundwerth imd - Pjkl- bez. ^ n. Fio P'g. von je 1 Mk. Mieth- oder Pacht zins. — Dev Vorstand deS Stadtbau amtes hat beim Stadt- ralh wicderjliolt daran» hiligcwicjeii, daß ihm ein ständig angestellter Jurist zur Uiilerstiitzuiig imd erforderlichen Falles zur stellver tretenden Leitung der Geschärte bc,g geben werde. Der Rath hat dieses Verlangen als in jeder Hinsicht begründet befunden, und wird ch'nn die Zahl der ständigen juristischen Hilt-arbeiterstellen wieder»»» mir eine Reserendarstelle vermehrt. — Wegen des in Sachsen zu errichtenden Exportmuster- lagcrsmml sich ein kleiner Streit zwischen Chemnitz und Dresden entspann'!»: denn jede der beiden Städte möchte dasselbe für sich haben. Dresden wirst seine Stellung als Residenz des Landes und EhemMitz die als erste Industriestadt in die Waagschale. Mit der in Ehcknmtz projektirten sächsischen Landesindustrir-Ausstellung hasst Eliein.vitz zu beweisen, daß das EHwitmnslerlager nur nach dicscr Stad? kommen könne. Unter solchen Verhältnissen ist die Entscheidung^in dieser Frage mit Spannung zu erwarten. — Im ZÄ e m einnützigeii Verein spricht deute Abend 8 Uhr Herr s,ssrvi. Tr. Steche über,,Das Möbel und die Gesellschaft". — Tie c.rsle diesjährige öffentliche Plenarsitzung der Handels- und Gcmc rvekammer Dresden findet morgen Vormittag 10'/2 Uhr Ost ra-Allce Nr. 9 statt. — Das sj.lreisau s ichreiben der von Bürgerschnldirektor Kleinert re sngirtcn Altgenieinen deutschen Lehrer- zeitu na voi.« Jahre 1885 zeig» für die Iugenderzieher miseres ^ engeren Vaterlai »des folgendes Ergebniß: Ten Preis von IM Mk. erhielt Tompred'her Haesselbarlh in Freibcrg für „Pädago gische Probleme", .50 Mk. Schuldirektor Gesell m Ebemnitz sür „Grundsätze einer nalur- und kulluraemäßen Mädchciierziebuiig", 30 Mk. Lehrer Schilling in Limbach b. Chemnitz !ür „Tie Acsthelik im Tienche der öffentlichen Volksschule". Preisrichter waren Rektor Bartl, vlomäus m Hämin, Schulvorsteher Enthalt m Bremen. Bezirkshau Vklehrer Koppenstätter in Geiienield. Schul direktor Marauart in '„Dresden und Rektor Rost in Berne (Oldenburgs. — In Beautwor Dr»g der Bcschiverde der Vorstände einiger eingeschr, ebenen HilkskaiIen gegen das Vorgehen der Dresdner LrtskrcnikenkaHen rcsp. des Dresdner Stadtralhes hat daS Ministerium des Innern in einer Verordnung vom kl. Jan. an die Kreishauptmcmnschast in «llen Punkten den Beschwerdeführern Un recht geben müssen. Nur einige Punklen der Verordnung leien her- vorgeyoben. Das Ministerium vermag es nicht für ungerechtfertigt zu halten, wenn die Ortskr ankenkassen. io lange der Nachweis der Be freiung von der Verpflicht»lig zum Beitritte bei ihnen nicht geiührt worden ist, die nach ihrer Ansicht an sie ru entrichtenden Beiträge buchen und den Arbeitgebern» zur Einzahlung mittheilen. Ebenso wenig ist es ungerechtfertigt. Zahlung dieser Beiträge anzunehmen und im Widerspruchsialle E» Pcheidnna gemäß tz 58 des Kranken- versichemngs,zeietzes herbeizusi Liren. Was die Beschwerde anlnngt, daß von den Ortskrankenkcme.» zu Dresden ungeachtet der von der betreffenden höheren Berwaltii HgSbehörde die durch die Beschwerde führer vertretenen eingeichiiebenDn Hilsskassen als den Erfordernissen des 8 75 des KrankenversichrruizaSgeietzes entsprechend nicht aner- kairnt worben sind, '»geht das«Ministerium von dem Grundiatze ans, daß die rechtliche Bedcutuieg der gedachten Bescheinigung da rin besteht, daß durch dieselbe die Verivaller der Gemeinbekraiikcn- versichermia sowie die Vorstände der Orts-, Betriebs- (Fabrik-) rc. Krankenkassen der eigenen Prüiuieg der Frage, ob eine eingeschrie bene HillSkasse, deren Mitglieder die Befreiung von der Verpflich tung der Gemeindekrankenveii>ch»uiig oder einer organisirten Kasse beizutreten oder ferner anzugehöre«, in Anspruch nehmen, den An- 'ordernngen des 8 75 des Kiankevversicheningsgcsetzes genügt, in der Regel überhoben sein werden, daß ihnen aber die Betugniß. dieie Prüfung vorzunehmen, und auf Grund derselben die bean- 'pruchte Befreiung zu beanstanden, durch den Nachweis der ertheil- tcn Bescheinigung nicht entzogen wird. Wenn nun die Orlskranken- kassen zu Dresden der erwähnten Prüfung sich unterzogen habe», w kann ihnen hiernach die Berechtigung hierzu nicht abgcsprochcn werden. Hier aber handelt es sich nur um die Frage, ob eine solche Berechtigung den OrtSkranknkaffei» zur Seite gestanden hat, nicht um die Frage, ob es sich nicht besser empfohlen hätte, von der Prüsung abzr»'ehen. — Ein üir da- Dresdner Buchdruckerwesen wichtiger Akt vollzog sich am Montag im kleinen Saal von Mein- hold's. woselbst ein schon früher gewählte- Komitee, bestehend a»S den Herren Geh. Kommerzienratk v. Baensch. Hotbuchdruckereiben Meinhvld, Heinichen cVertreter der Finna Teiwiier). C Heinrich wieder iS.' Augenmerk Sozialdenioki »neti ttr n !>l hübscher eine sinnige Dichtung: durch; Herr Fabrikant Lnbel schoß svubern mit der Flöte den ten, daß d ie Uind« Mt. »w akk tM Meinyol let.Genuß^ ru» sei« Pflichten >H«i in der That t Vk»er!Ke 'Ä ltzcnlöchtcr slltsiktii. DaS Erwachen des )' . Pit,» düi^derN W-ilix» ni«! »gml>a»mn>ittr batte >er NnMhrung An» wftiinnrt. lab bei Tafel diesmal esellschasl. Hen , und vornehmlich auf die die Flucht len resdner Bvchdruckereibesiher innen Hntten sich 36 einge- lNIW! . . . und M.tzosniaiin, eine Versammln»! einaeladen hatte. Von 55 hiesigen . . uindcn. Es galt eine Bereinigung der Dresdner Dnickereibesitzer. die vor 3 Jahren nicht zu Stande gekommen, zu erzielen. Herr Geh. Kommerzienrath v. Baensch legte in längerer Red« die Roth» Wendigkeit eine- innigeren Zusammengehen- der Druckereibesitzer, sei es in Form einerßJnnung oder eine- Vereins, dar. Bei der lebhaften Diskussion entwickelte sich die Meinung mehr für Grün dung einer Innung, die auch bei der Abstimmung gegen I Stimme erfolgte. Unter Erhebung von den Sitzen sprach der Herr Vorsitzende seine Segenswünsche für die neue Innung au- und endete mit eurem Hoch auf Kaiser und König. — Die kalte Witterung scheint dem Ausbruch der Tollwuth der Hunde nicht hinderlich zu sein. To bat sich jetzt auch in Tors ha in bei Dippoldiswalde ein mit Tollwnth behafteter Hund gezeigt, und ist bebördlicderscitS über diesen Ort und Um gebung auf die Dauer von 3 Monaten die Hundejperre verhängt worden. — Während noch Alles still ist, Wen die OrdnunaSparteien im -E.» , ^ i» Wählern präsentsten wollen, hubmochcnneifter Srhffert Dldnuup-pnrte^u werden aut ten. »in« recht leSmal nicht mit dein Bogen, ab. indem er daS Gumdert »che Lied „O. Vitt euch, liebe Vimelein" blies. Eine Anzahl jüngerer Bogenschützen führte, entsprechend gekleidet, unter drolliger Direktion des Herrn Liebet Havdn'S Kindecsionsonie mit voller Präzision an-. Herr Will, Jerwitz trug seine eigene Dichtung und Kvnrpositio» »Der wadnsinniae Geiger" rmpsindungSvoll vor. An, Schluß wurde» mehrere Szenen aus den „lustigen Weibern" in Kostüm z»un Vortrag gebracht. DaS in dein engen Rahmen der kleinen Bühne dabei Gebotene ivar in der Thai überraschend und zugleich «in beredtes Zengniß für die Vorzüglichkeit unseres hiesigen Kgl. Konservatoriums, da die ausführenden drei Perwncn Frl. v. Bert- hold (Frau Fluch), Frl. Berge (Frau Reich) und Herr Dressier (Falstaff), sämmtlich Schüler desselben, nicht nur korrekt sangen, wildem auch im Ausdruck und Spiel bereits beinerkenswerthe Routine und überall guten Geschmack zeigten! auch die Stimmen erfreuten durch Wohlnang und Reinheit. Erst gegen tt Uhr endeten die Borträge und begann daS Essen, bezüglich dessen Herr Rothe insofern ganz außerordentliche Dispositionen in der Küche treffen mußte und vorzüglich trat, als anstatt der bestellten Anzahl KouvertS über noch einmal so viel durch während des Konzerts immer und immer zuströmende Teilnehmer nüthig wurden. ES l nur einen Toast, welchen der Vorstand der tb Höckner, auf das BcrgnügungSkvmitee Künstler und Künstlennnen in dankbarer Anerkennung ihrer schönen Gaben brachte. Der Tafel schloß sich ein außerordentlich animirter Tanz an. — Die am Montag im Scbönbura'schen Palais eröffnete Aus stellung von Schülerarveitrn der voiatlüiidischen kunstgewerb lichen Fachzeichncnschule in Plauen wird heute (Mittwoch) durch einen Besuch Sr. Maj. deS König- und d«S Prinzen Georg nebst Familie ausgezeichnet werden. Vielfach geäußerten Wünschen entsprechend, wird die höchst sehenSiverthe Ausstellung morgen Donnerstag und am Freitag dem allgemeinen öffentlichen Bestich des Publikums zugänglich sein. I» den ausgestellten Arbeiten be kundet sich in der Thal ein hohe Stufe der Entwickelung unlerer kunstgewerblichen Fachbildung, welche die unaetheilte Anerkennnnc aller fachmännisch kompetenten Beurthciler findet, während da( Auge des Laie», insbesondere der Damen, mit Bewunderung aus den stilvollen Musterleistniigen verweilt. Die Arbeiten gruppiren sich in Gardinen- und Spitzenenlwürfe englischer und deutscher Technik, Spitzenmuster ailf Stickmaschiiien c»rsaeführt. Entwürfe sür Hand- und Maschinenstickerci. Ornamente, Flächendekorationen. Zeichnungen und Malereien nach der Natur, nach Vorlage» und Ghvsmodellen u. s. w. Das gesannnte Arrangement ist unter Leitung deS Hauptlchrcrs der gedachten Anstalt, Pros. Richard Hof- mann in Planen, getroffen worden. Jedem Freunde de- Kunstge- werbeS ist der Besuch der kleinen, aber in jeder Hinsicht muster- giltigen Sammlung angelegentlichst zn enipfchlen. — Die Gold sch miede-Innung hielt vorgestern im Restaurant Außendorf ihre Hauptversammlung ab. in welcher Herr Obermeister Th. Marpe anläßlich des Jahreswechsels die Jnnunas geiiossen herzlich begrüßte. Bei den staltfindenven Neuwahlen ivnrben der Beiälteste. Herr Gustav Hartman», und das Ansschus Mitglied Herr L- Krach fast einstimmig wieder gewählt. An Stelle deS bisherigen Kajsirers. Herr» H. Mau, welcher eine Wiederwahl ablehntr. wurde im zweiten Mahlgänge Herr A. Nitzschmann ge wählt. Der Vorsitzende theilte ferner mit, daß er bei der Gcneral- direklion der kgl. sttchs Staaksdahnen ein Gesuch cingereicht habe betreffs des lewer immer noch bestehenden Hausirhandels mit Gold- waaren in Babiihofsräuinen. Die Mitthetlnng von einer, von Herrn Karl Schröder gestifteten silbernen Denkmünze, dieselbe an das Jnnuiigsbauiier zu hängen, wurde freudig ausgenommen. Von Interesse waren die von einem Vvrstandsmilglicde ausgestellten statistischen Mittheilunaen. Au» einen Goldschmied komme» nach den Adreßbüchern deS Jahres 1884 in Hamburg 1394 Einwohner, in Frank'urt a. M. 1778. in Köln '2288. in München 2371, in Dresden 2477, in Hannover 2489. in Breslau 2775, in Stuttgart 2853. in Magdeburg 3289, in Leipzig 4027 und in Bremen 4686 Einwohner. Nach den neuesten Ergebnissen kommen auf einen Goldschmied in Dresden 2:155 Einwohner. — Mehr als 500 Theilnehmer an dem letzten Jainilienabende des Bezirksvereins der W »l s d ru»s er Vorstadt und Fried- rjchstadt füllten die Räume des Tivoli bis aus den letzten Platz. Das Programm, bestehend in Konzert, Deklamation und Geiangs- vorträgen unter sreundlicher Mitwirkung drr FräulciiH Schneider und Pählig, sowie des Herrn Gebauer m»d bciiälligst Ausnahme, besonders aber auch die hübsche Gesangsposse: „Frühere Ver hältnisse". in der besonders letztgenannter Herr als gewandter Komiker mW Coupletsänger excellirte. DaS bekannte Couplet „Ja, so a Weiberl" bezeugte, daß Herr G. eurem bekannten Vorbild» mit Effer und Gluck nachstrebt. — Der vielgenannte von den Ungarn herbeiaesührte Zwischen fall beim Dresdner Turnfeste kann noch immer nicht zur Ruhe kommen. Vor mehreren Monaten wurde darüber im unga rischen Abgeordnetenhaus« zu Pest eine Interpellation eingebracht, die der Premierminister v. Tisza erst jetzt zu bcantwvrtcn Zeit findet. Er wird jetzt lingciähr soltgmde Antwort erthcilen: Die Arrangeure des Tnrniestes haben gleich nuch jenem bedauerlichen Zwiscdcninlle wegen der voraekoiiimenen Unordnung um Enllchnldi- guny gebeten und erklärt, daß der von den ungarischen Turnern gewidmete Kranz vom Tiirnkrbiind werde auibrwahrt werden; es lag daher absolut kein Grund zu irgend einer Intervention vor. — Die Stndeiitrnichatt der Universität Leipzig feierte den 18. Januar, de» Tag der Gnindung des deutschen Reiches, in patriotischer Weise durch einen Kommers, der durch die Anwesenheit Sr. kgl. Hoheit des Prinzen Friedrich August geehrt wurde. Von gegen 1200 Studenten, z. Th. in Wichs der betreffenden Korpo rationen, von jubelnden Hochs und Tusch der Kavelle des Jiffanterie- regiments Nr. 106 empsangc». nahm Se. kgl. .Hoheit unter den zahlreich erschienenen Proiessoren und Ehrengästen Platz. Geh. Bergrath Pros. Tr. Zirkel, derzeit. Rektor, eröffnete den, Koiiniiers und entwickelte in längerer Rede das gelammte Deutschland und mit eiii-'m Hoch aus Se. Maj. rach Pros. Dr. Fricke schilderte die Verdienste Sr. Mai. König Alberts und brachte ei» Hoch dem sacht. LandeMrstcn: Pros. Dr. Arndt feierte Fürst Bismarck: Hiffrath Pros. Dr. Heinze Frldinar- schall Moltke und das deutsche Heer: einer der Herren Präsidenten die ^Im» mster und dir Herren Pwirssorcii. Vier Telegramme an dir genannt«» Fürstlichkeiten, sowie an Fcldinarschnll Moltke. wurden abgeiandt und riesen großen Jubel hervor. Eine Reihe patriotischer Stiidentenlieder, sowie dem Tage anqrpaßtc Konzert iveiien unterhrnchcn die laute Lebhaftigkeit der Junger der W»se» schaff. Erst weit nach Mitternacht zerstreute sich die bimtbrivcgte Stndentrmchaar ans dem nur Fahnen und Standarten geschmückten Saale der Centralhalle, aus deren Galerien „Die Damen im bunten Kranz" saßen und ebenfalls ausharrten. b>S die Chargirten ihr: dlävlitn« si s Oommernus er! genilen hatte». — Unter der Leipziger Stildentcnschast ist man überein ge kommen, Sr. Kal. Hoheit Prinz Friedrich August, welcher bekanntlich Ostern die Universität verläßt, vor semem Scheiden noch einen solennen Jacketzug z»> bringen. — Wegen des blutigen Zusammentreffen- am 29. Dez. v. I. Mischen Wilddieben und dem Forstpersonal im Forstrevier Thammenbain bei Wurzen ist die gerichltiche Untersuchung vom Kal. Landgericht Leipzig eingeleitel und Derjenige, der vom Forstgrvsisen bestimmt als einer der Hauptdetheiligten bezeichnet wurde, ist in Untersuchnnashaft genommen worden. Es ist dies der Grobgutsbesitzer Kretzfchmar m Sch'ldau Derselbe ist ver- heiratket und befindet sich in sehr guten Bennögensverhältniffen. Der Andere, aus den sich ebensalls der Verdacht gelenkt und der am Montag verhaltet werden sollte, hat sich am vergangenen Sonnabend, in seiner Wohnung in Sch'ldau erschossen. Der in Hast genommene Kretzscbniar ist durch den Schuß des Forstgehilien mit Vogeldunst im Gesicht schwer verletz«, das eine Auge ist völlig zcFlört und sür das andere iü wenig Hoffnung. eS zu erhalten. Außerdem sind Scbrote durch dir Nal« und andere GesichlSthesie gedrungen. Der durch «ne« Schuß u» der Schulter verletzte Fvrst- gehilfr »esindel sich «uk dem Wege de, Besserung. De, Wu«»ed Katt, bint« eure« «mimstom«i Deckung «stecht. Nachdem de. rzeii. :nerror, ervss.icre oen Rommers Itede die Bedeutung des Tages ffir id schloß, des Jubiläums gedenkend, j. den denttchen Kaiser; Konsijtorial- eine Wilddieb venvu laffung ihrer Jagd! Hillen, von denen ei derselben umsomehr Wilderer in der Näh« »e im Thammriihalner Revier und m du» Verdachte längerer Zeit. S»»ts,tzuttt de- »Skalen Thelte» Gelte <». n, ieben sie die Flucht unterLurück- Rchöock — ergr.se»: die Forslgc l v««W»ndet. haben von einer Verfolgung zu müssen geglaubt, weil sie »och mehr vermuthet haben. Wilddiebereien gehören ' r leider nicht mehr zu de» Sellenheiien. steht der verhaftete Krrtzschmar seit rafftsgeschichte. Deutsche» Welch. Der elsaßZothringische LandeSauSschiiß Statthalter in iLlioßbilra mit einer rein se ist vom kaiserlichen . schästlichen Rede eröffnet worden. er i^ede des Statthalters Ansprache, in welcher er vie > verjtorvenen Griicralsrld- ltzen zu erheben. Bei der ^ . früher« PMbeut Ittn Sthluni- die Vizepräsidenten Zvm v. Bulach (Batm und Jannez wiedergervählt. Zn der Reichstagsdebatte über die Polenan-weisungen bemerkt die „vj. Pr. Ztg." über die Haltuna und Beweggründe der opoe sitionellen Mehrheit: Der Deutsche bringt eS eben nicht fertig, sich politische Gesichtspunkte anzueigne», die nicht an jedem believige» Biertisch auch verstände» werden könnten. An dem subjektiven PatriotrSmuS der Äetheilraten zu zweifeln, wäre Unrecht. Ter in beständiger „sittlicher Entrüstung" lebend« Alig. Rickert z. B meint es mit allen Menschen, insoiern sie gerade nicht Großgrundbesitze» sind, so unbeschreiblich wohl, daß er an Knen Irländer erinnert, welcher aus die Frage, ob nicht ein Meiisch so gut sei wie der an dere, zur Antwort gab: „Ja wohl und sogar noch besser". Allein n und ferne Freunde passen eben deshalb nicht in ein« Welt, dir es mit lautem Hohn begrüßt, daß eine Nation, die den Anspruch er hebt, an der Spitze Europas zu stehen, naiv genug sein soll, »in der Vertretung fremder Interessen willen in einem Zeitpunkte, wo das Deurschthum in den Nachbarländern mit Füße» getreten und der Vernichtung anheimgegeben wird, bei sich nicht reine Wirlh schalt zu machen. Wer unter solchen Verhältnisse» da allein milde und gerecht bleiben will und kann, dem wollen wir die höchsten Tugenden deS Menschen keineswegs absprechen : daraus aber müssen wir bestehe», daß die Bethiffigung dieser Tugenden den politische» Sinn vermissen läßt, der uns sagt, daß die Vertreter eines großen Volkes nicht daS Recht haben, ihre Aufgabe vom Standpunkle des Privatmannes anzusehen; daß sic nicht befugt sind, die Interessen dieses Volkes denen anderer Völker oder Gruppen zur Liebe preis zugeben, blos um ihrer persönlichen Aiiffassnng genug zu thnn, so aufrichtig es mit dieser auch aeineint sein mag. Das aber ist hier, wie gesagt, geschehen. Im Interesse von Polen und Inden, d. h. den härtesten nationalen Egoisten gegenüber, die eS (siebt, hat iuai: daS Vorgehen der preußischen Regierung in einer Angelegenheit zu durchkreuzen gesucht, wo die deutsche Zukunft ansgedelinter Lande- theile aus vem Spiele steht. Daß dem so ist. daß ei» fremdes Voll, dem der stagilichc Körper fehlt. unS, die wir einen solchen besitzen, äußerlich also i» bei» Kampfe weitaus im Bvrtbrile sind, zurückzm drängen vcringg, dc»S erfüllt uns mit tiefer Beschämung. Kann n»S diese Empfindung aber dec Pflicht entheben, der Regierung bei Ztiivringe», wenn sic Versäumtes kraftvoll ngchznholeii sucht? Glück lichcrweisc liegen die Dinge so, daß der preußische Landtag tbim kann, was drr Reichstag zn thnn sich weigert, und daß er es thnn wird, daran hegen wir gerade jetzt nicht den mindesten Zweifel In diesem Sinne hat die Mehrheit deS Abg. Liebknecht ihren pol nischen und jüdischen Freunden keinen guten Dienst geleistet. Wir sind gefaßt daran», mit diese» Ansichten m der Presse au> denselben heMgen und zum Theil wenig manierlichen Widerstand zu stoßen, der sich im Reichstage kundgegeben hat. Diejenigen, die sich getroffen fühlen, wissen es eben nicht besser, sonst hätten sie ec besser gemacht — das bezweifeln wir nicht. Wenn wir auch an ihrcn »ubiektiven guten Willen nicht glaubten, dann müßten wir ja Aller verloren geven, und das Beste, was wir thnn könnten, wäre, die Reichsbude, wie sie ist, zuzunmchen, um sie unter der Firma Lieb knecht und Comp, wieder auszuthun. Allerdings würden dann die Nachbarn rechts und links dafür sorgen, daß in dieser „Bude" bald kein Deutsch mehr gesprochen würde. Allein was kann den Jüngern der „Humanität" daran gelegen sein? In» Blindesrathe sind, wie berichtet wird, zu Referenten über daS Branntwein-Mviiopvl der sächs. Geh. Jinanzrath Goltz und der württewberaitche Obcr-Steuerrath Fischer bestellt. Man vermuthet. daß die Ausschußderathungen nicht vor dem Ende der Woche bc- »len werden und daß reichlich der Monat Februar herankommen rite, bis der Entwurf an den Reichstag gelangt. — Die Aus- iten in, Blmdesrathe werden sich jetzt auch der Vorlage über die Beschäftigung wenben. jugendlicher Arbeiter m den Fabriken zn- In der Budgetkommiffron gab der Chef der Admiralität folgende wichtige Erklärungen ab: Es werde nach wie vor an dem Grund sätze testgehalten werden, daß die Kriegsirage dem Handel nur wigen werde: es seien aber der der Ausführung dieses Grundsatzes Anforderungen an die Kriegsmarine herangeircten, welche Verändc ruiigcn in derselben bedingt dätten. und die Houptpostcn der noth- weiivtg gewordenen Mehuvrderuiiaei» müßten auf das Kvnto der Kolonialpolttik geschoben iverdcn. Wie sich die weitere Elitwickelling der Marine gestalten werde, die- sei weder heute noch auch in dcr allernächsten Zeit voran? zu sehe»: eines aber sei als feststehend zu betrachten, daß der Nocd-Ost>ec-Knnal nie die Bedeutung haben löime, daß durcki deutelden die Enrwickelung der Marine aut ihrem heutigen Standpunkt werde testgehalten werden köimcir. Die Panzer — sei noch keineswegs als eine gelöste aiiznseheil; dagegen sei in der Torpedotnige insvtern znm Schluß gekommen, als eine ma» weitere Ausdehnung des TorpedowcjenS vorerst nicht in Aussicht genommen sei. Das preußische Krömmgs- und Ordensfest wurde in diesem Jahre am 17. Januar, eine» Tag vor deni eigentlichen Krönunge lag gefeiert. Prachtvolles Winterwetter begünstiate da- Fest, welches sich m den Prunkgemächern des kgl. SchloffeS avsvielte. Eine nach Tautcndcn zählende Menichemchaar hatte sich Unter den Linden aiigesammelt, um dem farbenprächtigen Schauspiel der Auffahrt bei zuivvhiieii. Die Mitglieder der kaiserlichen Familie fuhren in großer Gala auf, zuletzt dcr Kaiser, auf dem ganzen Wege mit laute» Hiirrahrusen vom Publikum begrüßt. Die Ankunft des Kaisers im Schlosse wurde durch das Anthisse» der Purpurstandarle aimc- zeigt. DaS Fest spielte sich in dem althergebrachten, von der Eti aiiette vorgeschriebenen Rahmen ab Zu der Feier batten sich die Deputationen der seit deni Ordciisseste am 18. Januar v. I. er nannte» Ritter und Inhaber königlicher Orden und Ehrenzeichen lin kgl. Schlosse versammelt. Sic cmvfingen von der Genera! Oideiiökvinmission im allerhöchste» Aufträge die für sie bestimmten Dekorationen und wurden darauf von derselben in den Rittersaal geführt. In Gegenwart des Kronprinzen, der Prinzen deS könia- licven Hanfes und der als Zeuge» eingeladencn Ritter prollamirtc hier der Flügeladjutant des Kaisers. Oberst-Leutnant von Blesse», Mitglied der Genernl-OrdciiS-Komniissio». die ne» ernannten Ordensritter lind -Inhaber. Nack Beendigung der Proklamation begaben sich dcr Kronprinz und die Prinzen nach dem Kiirsürsteu- Ziiiiiner. wo auch der Kaiser, die Kaiserin, die Kronprinzessin, sowie die Prinzessinnen eintrasen. Die neuen Ordensritter und -Inhaber blieben ini Rittersaale zurück: die in demielben versammelten Zeugen tvnrden nach der Schloßkapelle aeiiidrt. Hieraus begaben sich der Kailer und die Kniierii, mit be» Prinzen und Plinzcjsinne» des kgl. Hauses nach den, Rittersaale, wo der Präses der Äenerul- Orde»lS'Komm>ssion. General der Kavalerie v Ranch, den Maje stäten. die bei dem diesjährigen Feste ernannten Ritter und In haber Dyn Orden einzeln vo,stellte. Im Königinnen-Gemach wurden ver Kaiser und die Kaiserin von den Damen dr- Lulscu vens und des Verdienst-KreuzeS einrartet. Der Oberhotvredigcr r. Kögel hielt dir Liturgie und die der Feier dcS TaaeS gewidmete ,ebiat; nach dem Schlüsse derselben wurde da- Tcdeum anac- timmt. Nach Beendigung deS Gottesdienste- begaben »ch die vniiestäten mit drr Versammlung der Eingetcidenen zur Takel. welche im Weißen Saale, in der Bildergalerie und den angrenzenden Ge mächern angeordnel war. Dcr Kaiser brachte den Toast ans das Wohl drr alte» und neuen Ritter auS. Rach Aushebung der Tascl begaben sich die Majestäten in den Rittersaal, wo der Kaiser und vie Kaiserin die Cour der eingcladenen Ritter und Inhaber von Orden unb Ebrenzeicheu aunahinrn und daraus die Beriammlung huldvoll entließe«. Oesterreich. Ter Tuchhändler Hermann Sobr und dessen Bruder Brniomin in Brün« stellten sich dem Landgerichte mit der Anzeige. Wechsel im Bctroge von 55,390 ff gefälscht und an Wiener und Brünne, ESco Halt be kalte». comp teure begeben zu Sride wurde« tn
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