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Der siegreiche Fürst hat seitdem darüber gewacht, daß seiner Schöpfung jede Gefahr semdlieb und er hat damit dem großen Ruhme eines KriegSiiirstcn den »och größeren eines Schirm herrn des europäischen Friedens zugesügt. Ehre und Dank sei ihm dafür an dem heutigen Tage! Es sind heute 25 Jahre vergangen, daß er dir seit Jahresfrist als Prinz-Regent bereits geführte Regierung als wirklicher König von Preußen antrat. 25 Jahre König! In unserer jubiläenrcichen Zeit ist ei» solches Königsjubiläum wahrlich nicht zu häufig; wenn aber ein Prinz, der bereits ein Alter von 64 Jahren erreicht hat, erst dazu gelangt. daS Kvnigszepter zu er greifen und ihm die Vorsehung dann noch ein Jubiläum gönnt, so ist das eine Hiinmclsgnadc ohne Gleichen. Und was hat Preußens König in seiner erhabenen Stellung geleistet! Wo.andere Menschen daran denken, sich auf's Altcntheil znrückZnziehcn, da begann für König Wilhelm erst recht die Thätigkcit! An Pflichttreue wird der Hohenzollernfürst nur Wenige seines Gleichen haben. Wir brauchen nicht die reichgcsegnctc Thätigkcit des heutigen königlichen Jubel greises Revue passiren zu lassen — hat derselben doch in seiner edlen und echten Bescheidenheit jede größere geräuschvolle Festlichkeit ab gelehnt. Aber, so weit heute deutsche Herzen schlagen, in und außerhalb der preußischen Monarchie, so vereinigen sie sich in dem Wunsch: Gott segne und erhalte den König Wilhelm, den ruhm reichen ersten Kaiser des geeinten deutschen gleicht'! Von der höchsten Bedeutung für die Brannltvcin-Monopolsrage ist die Stellungnahme Bayerns hierzu. Es ist bekannt, daß die bayrische Regierung sich mit dem Gedanke» des Monopols besreun det hat. Sie versprich: sich hon demselben V 'rtheile mannigfacher Art, deren sofort gedacht werden soll. Doch macht sie ihre Abstim mung im Bundesrathc abhängig von dem Willen der Kammer. Dazu ist sie umso mehr veranlaßt, da das Monopol im Reiche nicht eingeführt werden kann, ohne daß Bayern eines seiner Neser- vatrechte (die eigene Branntweinbestencunig) opfert. Die bayrische Negierung kann sich zu einem solchen Verzicht ans eines ihrer Son derrechte nicht entschließen, wenn sie sich hierbei nicht durch die heimische Landesvertretung gedeckt weiß. Zwar würde sie das Sonderrecht selbstständig Preisgeben können, aber ihre Auffassung, daß sie einen so wichtigen Schritt nur im Einverständnis! mit der Volksvertretung thun dürfe, verdient vom konstitutionellen Standpunkte aus volle Anerkennung. Auch entspricht es ganz dem bundesstaatlichen Cha rakter des Reichs, wenn die Einzclregiernngen bei so wichtigen Maß regeln. wie die Einführung eines Monopols, nicht nach souveraincm Ermessen Vorgehen, sondern sich erst vergewissern, wie die heimische Landesvertretung davon denkt. Auch der sächsischen Staatsregiening würde es wohl anstehcn, die Willcnsmcinnng des Landtags, der ja jetzt gerade versammelt ist, einznholen. Sollte dies nicht geschehen, so wäre Dem mittelst Einbringung einer Interpellation abzuhelfen. Das empfähle sich umso mehr, als cs im allseitigen Interesse liegt, daß über den Monopolplan Klarheit geschaffen werde. Wichtige Einzelheiten desselben hüllen sich noch fortwährend in's Dunkel. Die Berliner ZwangSschreiber haben alle Tage zu erklären: Dies oder Jenes, was da iiber das Monopol verlautbart, ist unwahr, er funden oder entstellt. Allen diesen Beschwerden wäre abznhelsen. wenn sich die preußische Negierung entschlösse, endlich einmal klaren — Spiritus über ihre Absichten cinzuschenken. Die bayrische Re gierung ist deshalb der Einführung des Monopols geneigt, weil es nicht der deutsche Süden ist, der dem Monopol seine reichen Er trägnisse sichert. Im Norden trinkt man, wie bekannt, weit mehr Schnaps als im Süden; die norddeutschen Trinker würden dabei vorzugsweise den Rcichskassen die erwarteten Millionen zufließen lassen, an denen gleichwohl Bayern und die anderen süddeutschen Staaten noch der Kopfzahl ihrer Bevölkerung den gleichen Anthcil hätten. Der Süden machte also mit dem Monopol ein brillantes Geschäft auf Kosten der norddeutschen Reichsbrüder. Außerdem soll für die bayrischen Kleinbrenncr beim Monopol eine Extrawurst ge braten werden und die Grvßbrenncr erwarten sich ja überhaupt und allerorten manche Vortheile vom Monopol. Als Vorzug des Mo nopols führt man ferner an. daß das Rtzich nicht blos besseren und gereinigten, sondern auch wohlfeileren Trinkschnaps werde verkaufen können, als jetzt, wo der Zwischenhandel eine ganz gewaltige Neber- theuerung bewirkt habe. Daß dieser letztere Borwurf keineswegs unbegründet ist, bekennt selbst die „Vossiscbe Zeitung", also rin fort schrittliches Blatt, durch Vorführung folgenden (tzxmpcls: „Daß ein Hektoliter 7200 Schnäpse ausgiebt, ein Liter also 72 Schnäpse, ist eine durchschnittlich wohl zutreffende, wenn tauch sehr mäßige Annahme, die wohl noch hinter der Wirklichkeit bleibt, aber man tritt mit derselben wenigstens dein Zwischenhandel und deni Schänker nicht zu nabe. Der letztere schlagt, wenn er reell und reinlich verfährt, aus einem Lrter Spiritus mindestens 3,60 M. heraus. Nun kostet heute ein Hektoliter Spiritus im Großhandel 39,2 M. Rechnet man mit 40 M., jo folgert daraus, daß der Schnapskoninment, der doch die Hauptrolle beim ganzen Jnland- geschäst spielt, in einer Weise übervorthcilt wird, die sich kaum bei irgend welchem Geschäft möglich machen läßt Der Zwischenhandel, und der Hauptsache nach der Schanker, verthenert den Spiritus um nicht weniger alS 1111 Pro»., d. h. der Preis wird mehr alS ver- rehnsacht. Kein Wunder, daß dies Gewerbe eine ungeheure Zug kraft aus alle Wissenden mMbt. Eine» Stoff, der etwa 40 Pß nervorzin 100 Liter absoluten Alkohols liegen. Jetzt ist der Hektoliter Monopol siele natürlich die Ankaufspreis von durch kostet. in kurzer Zeit ohne erhebliche Auslagen und Manipulationen mit 360 Pf. verkaufen zu können, crgiebt ein Gewerbe, welches goldenen Boden hat und nebenbei bequemes Leben gewährt." Man kann den wahren Werth des letzteren Hinweises^dahin gaben für den Gewerbebetrieb zehnmal wieder ausgezehrt. Ob die bloßen Schnapsverkaufsläden, die sog. Aniskapcllen, so unglaubliche Gewinnste einstreichen, ist mindestens zweifelhaft. Ein großes natio nalliberales Blatt behauptet freilich, daß die obige Berechnung der fortschrittlichen „Boss. Zig." über den unmäßigen Verdienst der Branntweinvcrkäufer noch weit hinter der Wirklichkeit zurückblcibt. Die gedachte „Kölnische Zeitung" schildert den Geschäftsgang so: „Der Brenner auf dem Lande erhält für seinen Spiritus von dein fast an den GutShof angrenzenden Schankwirth etwa 30 Pf. für den Liter; der Schankwirth thut nichts anderes, als dem Spiri tus Master zuzuaießen, um ihn trinkbar zu machen; mindestens ver mischt er ihn mit 50 Proz. Wasser, in der Regel aber noch weit mehr, und für diese Mischung erhält er auf dem Lande allerwärts mindestens 5 Pf. für das übliche Maß eines halben Achtels^ alio für den ganzen Liter der Mischung 80 Pf. und für den Liter Spiri tus. der ihm 30 Pf. kostete, mindestens 1,60 M.; in der Stadt aber verkauft der Schankwirth nur Viertclachtcl, erhält dafür 10 Pf., und wenn er die Mischung mit einem verschwindenden, kaum 0,001 Pf. kostenden Zusatz von Kümmelöl versieht, sogar 15 Pf., so daß er also für jene 30 Pf. jetzt schon im ersten Falle 6,40 Ni-, im zweiten Falle 9.60 Ni. erhält." Dieser gewaltige Gewinn hat dem Fürsten Bismarck in die Augen gestochen; er möchte ibn dem Reiche zuwenden und dazu soll eben das Monopol dienen. Der Widerspruch: daß das Mono pol dem Reiche Riesensmmnen einbringen, gleichwohl aber durch Vcrthenerung des Schnapses dessen Jnlandvcrbranch cinschränkcn solle, fände ans diese Weise allerdings seine Aufklärung, freilich in einem vom sittlichen Standpunkte aus beklagcnswerthen Sinne: der Trinkschnaps kann verbilligt werden und das Reich macht aus dem gesteigerten Verbrauche doch ein glänzendes Geschäft. Bestimmend hieraus ist allerdings der Ankaufspreis des Rohspiritns aus den Brennereien. Diese erhoffen sich vom Monopol höhere Preise als bisher. Schon der erste Gedanke, daß ein Monopol im Anzuge sei, hat ansgereicht, eine Spirtnshansse hcrvorznrusen. Vor dem Be kanntwerden betrug der Preis für 36—37 M., woraus 16 M. Steuer auf 40 M. hinausgegangen. Beim Steuer weg. die Brenner perlangen einen Ankaufspreis von ,'chnistlich 3o M (ohne Steuer). Die Monvvalverwaltnng müßte ihnen allo für t„'.i Hektoliter 11 M. mehr zahlen, »Is sie jetzt im Verkauf aus freier Hand erhalten. In, letzten' Steiiers,ihre wnrdcir in Deutschsand 470 Mül. Liter Spiritlis gebrannt, wovon etwa 100 i Mill. Liter anSgeführt wurden. Dörnach müßte das Reich »md ! 11 4- II Milt. M. znsetzcn, ehe cs nur eine einzige Mark am Mo- ! nopol verdiente, vücrbei sind die Kosten der Mvnopolverwaltung, die Verzinsung der EntschädigniigSkapitalicn :c. nicht mitgerechnct. Tamil verlöre daS Monopol für das Reich seine verlockende finan zielle Seite in hohem Grade. Die Brenner werden daher gut ttnni, sich nutzt in überschwenglichen Hoffnungen über die Höbe des An- ! kaufspreises ihres Spiritus zu ergehen, de» ihnen das Reich zu Wahlen hatte. Alles Dies beweist, daß eS nothwcndig ist, daß i Preußen mit 'einem Mvnvpolplane herausrückt, damit man seine ! verschiedenen Wirkungen zu übersehen vermöge. Hat doch das Mo nopol auch, selbst wen» es den Brennern höhere Preise zuiührt, doch für die Landwirthschast manche höchst bedenkliche Seite! Wenn es aber nicht einmal der Landwirthschast große Erträgnisse von ihrem obersten Nebcngetverbe abwürse, nberwögen da nicht die Rachthcile? Eines aber bleibt sicher: wenn das Reich ein bisher freies Gewerbe verstaatlichen will, weil cs ihm seinen reichen Ver dienst nicht gönnt, dann kommen nach und nach eine ganze Masse Artikel zur Monopolisirnng. Warum nicht auch ein Zucker- oder ein Petroleum-Monopol? In anderen Ländern kennt man noch ein Zündhölzchen-, ein Cignreltenpapier- und ein Spielkarten- monopol. Griechenland zieht ans dem Petroleum-Monopol ver doppelte Staatseinnahmen und dabei verwohlicilerte sich der Petro leumpreis im Klcinbandel. Bis zum 12. Januar haben die französischen Kammern Ferien gemacht. Bis dahin wird es dem ncngcwählten Präsidenten der Republik, Grcvy. wohl möglich sei», ein neues Ministerium zn bil den. Der bisherige Ministerpräsident Briffon widersteht allen Bitten, die Geschäfte weiter zu führen. Schon lange angelte er nach einem Anlässe, seine verantwortnngSreiche Stellung anszugeben, um sich für die Stelle eines Präsidenten der Republik z» reierviren. Nachdem sich nun berausgestellt hat. daß die Geldmittel zur Fort setzung der Tonkin-Expedition nur scheinbar mit 4 Stimmen Mehr heit bewilligt worden sind, weil bei der Festsetzung des Stimm- resnltats schmachvolle Betrügereien und Fälschungen untergelausen sind, hat Briffon umso wrniger Lust, der Kammer als Minister ent- gegeiizutrcte». Aber auch Freycinet. auf den sich alS den einzig möglichen Nachfolger Brisson's Aller Blicke richte», verspürt nur geringe Neigung: auch er möchte sich nicht in diesem Amte vorzeitig abnutzen, sondern sich iür den Todesfall Grevy's als Präsident der Republik möglich erhalten. So viele Schwierigkeiten GrcvN in den ersten 7 Jahren seiner Amtssührung zu übersiehe» hatte — niemals in,ir s«*iikO »'instar iilö iptrt sipini tritt seiner rwciti'ii Hfmtiinnii war seine Lage ernster als jetzt beim Antritt seiner zweiten Amtirung. Reneftt Tele«ra«me ver..Dre-VoerRachr." vom L.Zanuar. Berl in. Das Befinden der an den Maiern erkrankten Frau Prinzeß Wilhelm hat sich erheblich gebessert, cs wird ein normaler Kraiikheitsverlauf erwartet. — Die Verhandlungen mit Braun- sckweia wegen Abschlusses der Militärkonvention haben nicht den erhofften glatten Verlauf genommen, weshalb neue Besprechungen nothwcndig sind. — Die Anhänger der radikalen Goldwährung be grüßen die Absicht Preußens und deS Reichs. 3'/--prozentige Evnsols zu cmittircn, als eine Ablehnung der Inmctallistischcn Anträge. — Die deutsche Auswanderung betrug im November >771 Perionen und in den 11 Monaten von Januar bis November 1885 101,480 Personen, gegen 141,051 im gleichen Zeitraum von 1881 und 206,017 von 1881. — Der „Nationcüzeitung" wird aus Brüssel vom Kongo gemeldet: Ich habe soeben Mr. Taunt gesprochen, welcher von der Regierung der Vereinigten Staaten nach dein oberen Kongo gesandt worden ist. Dieser thefltc niir mit, Stanley habe nicht übertrieben, wenn er das Gebiet des oberen Kongo ein prachtvolles Land nannte. Taunt sei 6 Monate lang dort geblieben, ohne am Fieber zn leiden. Der untere Kongo dagegen ist schnnm und un gesund, auch sieht man dort an den Ufern des Flusses keinerlei Vege tation. Man sagte mir jedoch, bemerkte Mr. Taunt weiter, daß es im Innern des Landes bester wE Am oberen Kongo habe i prachtvoll« Llnpflanzungen gesehen. ----- ' ' ^ nit. tallS man Eis. ' große Zukunft. ongo habe i Dieses Land hat sicherlich eine kisenbahnen baut. In diesem Sinne werde ich meinen Bericht an meine Negierung Massen. Ich glaube nicht, daß Europäer ihr ganzes Leben hindurch am oberen Kongo bleiben können. Sie können jedoch mehrere Jahre hindurch daselbst verweilen, da dieses Land gesund und sehr fruchtbar ist. Paris. Die Ministerkrisis befindet sich noch in demselben Stadium. Der Minister des Auswärtigen, Freycinet, soll Floguet angeblich zu bewegen suchen, die Präsidentschaft des neuen KabinctS zu übernehmen und sichbercit erklären, die Leitung des auswärtigen Amtes sortzusiihrcn. Morgen dürste bie Finge, tvelche Persönlichkeit mit der Bildung des Kabincts betraut werden soll, ihre Erledigung finden. — Die von Berliner Zeitungen gebrachte Nachricht, daß der deutsche Botschafter Gras Münster morgen Paris verlassen werde, um sich zn dem Jubiläum des Kaisers nach Berlin zu be geben, ist unbegründet. Detroit (Michigan). Eine Fencrsbrnnst zerstörte die großen Samenmagazine von Ferry, n. Eo. sowie Whiles Theater und mehrere andere Gebäude. Ter durch das Jener aiigerichtcte Schaden wird über 1 Mill. geschätzt. Eadix. Die Cholera ist i in Algcsiras misgebrochc». Am ersten Tage wurden 16 Todesfälle konstalirt. Bcrliner Börse. Tie Haltung war fest, nur österreichische Bahnen schwächer. Das Geschifft war aiffangs schwerfällig; später ermattete die Haltung infolge von Realisationen, nur Renten, be sonders russische Anleihe» waren fest und in großen Posten gekauft. Bahnen und Bergwerke niedriger, Banken mutzten ihren anfäng- « lichcn Gewinn abgcben. Im Kastaverkchr waren deutsche Bahnen? ziemlich behauptet, österreichische niedriger, Banken ruhig und fest, g Bergwerke still und behauptet. Industrien meist iesk, Brauereien « höher, deutsche Fonds gleichfalls besser, österrcichoche Prioritäten Z fest, meist «ruhig. s sr - nkf« rt 0. M.. ?. glimiar. cr«»It 2IN'«. -taaiSbabn 21». k,m- 2 »ardrnZ!»«>/,. Äaliprr —. «eavvicr s:>M. 1»k»c. U»«ar. Goldrente —. es SolUmrdbahn —. riSconto 2M.70. Larmstädter —. '»ichi,,. !«« W i e n , 2. Jannar. «redU RI.2S. Iiaalödalm 277M Lombokdn, IZtzSV. 2 Nordweft». —. Marknoien cl.M. Nnq. <>rcdN ag7,0". Matt. « « , r» ». 2. Januar. Schluß. Rente ^„',7. „nlclhe 102..",. Italiener SS.I7. N SlaatSbad» !ÄZ,7c>. Lombarden 277,»2. do. Priori«,Neu -. Svanlce »1,81. Lest, «oldrenle —. Sgqdtcr 32»,ciü. Lltoniaiie» >26,87. gcft. « London, 2. Januar, vorm. Il Nlir w Mi». gousolS —. 1873er id Rußen 2»,7». Italiener 2» exrl. Lombarde» l 1,18. Kon». Türke« 11,:». Idroc.'S snndlrle Amerikaner —. «vroc. »»nur. Goldreme 72.7.', rxel. vcslerr. Gold- S rente —. Preuß. gonsoli- —. Ga>i»!kr «U,:',7. LNomanbaiik —. Snkj- — «eilen «8,2» exel. Vlatzdieicont —. — Stimmung: Fest. Wetter: —. A Bre « lau , 2. Januar, Nachm. iGrtrcldemarkli. Spiritus dr. ly« Liter lv« Proe. »r. Jamiar-Jcbrnar S7,:!0, dr. Adril-Mai 1«>M. br. Mal-Jnni A «.70. Roggen »r. J-N -Jebr. 128,0«. Pr. Aprll-Mai 138.00. Pr. Mai-Jnni 1S»,0«. ^ Riidül loeo »r. Januar 1ä/>0, Pr. Ap»il-RIal 18,00. Zink —, rußig, fest, 2. Spekulatloirsmarke» 11,1«, grforderl. Weiler: Virge». " ' >»««<««, 2. Jan., Nachm. I kdr. «Grlreidemarkti. Deinen »nperLndcrt, Z lor» 181—1»1, pr. April-Mal >»8,00. pr. Mal-Jnni 158,00. Roggen unvrriindert, A laco 112—12», pr. Jannar-ffrdrnar 121,00, pr. Slpril-Mal i:i0,50. Rübol m »nderllndtrt, loeo »r. Januar-Jebruar 11,00, pr. April-Mai 15,00. Spiritus L mal», loe« 28.10, pr. Januar-Jrbrnar 10.70, pr. April-Mai 12,11, per Juni- L In» 12,80. Petrolenm loeo versteuert litance l'l, Proe. Tara 12,0«. ^ Lokales und Sächsisches. A — Einer uns in letzter Stunde zugehenden Nachricht zufolge » ist Se. Majestät der K önig gestern Abend gegen 7 Uhr nach K Berlin abgercist. — Das „Dr. I." meldet: Die Krankheitserscheinungen bei Sr. Kgl. Hoheit dem Prinzen Georg haben sich in den letzten 24 Stunden noch gesteigert und den Charakter einer sogenannten cen tralen Lungenentzündung angenommen. Das Fieber ist der Krank heit entsprechend. Der Krankhcitsverlauf ist bis dahin regelmäßig. Während der vorveraangencn Nacht hat Se. Kgl. Hoheit von 10 Uhr ab fast anhaltend geschlafen. Die Temperatur hatte sich am Abend au» 38,4» ermäßigt. Das Allgemeinbefinden ist besser. — Die G ra tn l a t i onsc on r der Landstände bei Sr. Maj. dem Könige war von Seiten der Mitglieder beider Kammern sehr zahlreich besticht; ans allen Theilen des Lanaes waren die Abgeordneten eigens zu diesem Zwecke zur Residenz gekommen. Jnr Thronsaalc stellten sie sich im .Halbkreise auf, und nachdem Se. Mas. der König mit großem Gefolge erschienen und von den beiden Präsidenten beglückwünscht worden war, geruhte Allcrhöchstderselbe eine große Anzahl Abgeordneter mit Ansprachen zn beehren und insbesondere auch Nova des Landtags zn berühren. Mit den herz lichen Worten: „Ich freue mich, dgß Sie so zahlreich erschiene» sind" verabschiedete sich der König; die meisten Depniirten eilten vom Schlosse aus nach den Bahnhöfen, uni nach der Heimath zn dampfen. Doch war noch eine stattliche Anzahl, an ihrer Spitze der jugendlich irische Präsident Dr. Habcrkorn « trotz seiner 74 Jahre) bei der Assembler Abends 8'/r> Uhr im Schloß anwesend. Dieselbe war außerordentlich zahlreich besucht; von allen sächs. Regimentern waren Deputationen anwesend,dieLgndgerichtSvräsidenten.Amtshaupt- lente und Oberwrstmeister waren fast vollzählig erschienen. Viele höhere Civilstaatsdiener trugen zum ersten Male die neue Hofuniform; eine Anzahl im letzten Jahre creirter Kommerzienräthe, sowie die vor Kurzem in Hosrang gekommenen Beamten der Eisenbahn- direktton complettirten die Zahl der Uniformen. Zur allgemeinen Freude erschien Ihre Maj. die Königi n an der Seite ihres hohen Gemahls. Während die Majestäten im Spiclsaale Platz nahmen und sich mit viele» Anwesenden der Aristokratie, der hohen Bcamtcn- wclt und des Landtags unterhielten, entwickelte sich in den beiden große» Büsfettälen und den angrenzenden Zimmern eine außer ordentlich lebhafte Konversation und die Ncujahrsbegrüßungcn schwirrten zu Hunderten durch die Menge. — Vieler und reicher Auszeichnungen hatte sich Geh. Medizi nalrath Dr. Fi edler (gestern, als am Tage des 25>ährigm Jubi läums seiner ärztlichen Thätigkeit am hiesigen Stadtkrankcnhciuse zu enreuen. In letzteren! hatte sich gestern Morgen das ärztliche, das Vcrwaltungs- und Wärterpersonal im großen Koifferenzzimincr ver sammelt. um den Jubilar ebenso feierlich wie herzlich zu begrüßen. Am Schluß der Ansprache, die Herr Hvfrath Tr. Martini hielt, wurde deni Jubilar ein großes Gruppenbild semcr Kollegen und der ersten Vcrwaltnngsbeamten überreicht. Zahlreiche Aerztc fanden sich darnach aratnlirend in dein festlich geschmückten Zimmer des Herrn Geh. Mevizinälrath ein; die früheren Assistenten überreichten eine große silberne Medaille mit dem Bildnis; des Jubilars. Es erschie nen noch beglückwünschend das Direktorium der Gcsetffchast drr Natur und Heilkunde, Oberbürgermeister Tr. Stütze!. Geh. Hofrath Ackermann, Stadtratb Kuhn und Stadtverordneter Gey unter Ncberreichimg eines besonderen Schreibens, in welchem den Ge fühlen der herzlichen Dankbarkeit Ausdruck gegeben, insbesondere auch der große» Verdienste Tr. Fiedler's um die Stadt und deren Krankenhaus in der anerlennciidstkii Weise gedacht wird, Nach einer Begrüßung seitens eines Koifforttnins der Apotheker am Krankcnhause dankte der Jubilar iür die vielen Beweise der Liebe. Anerkennung und Theilnahme. Abends 8 Wir sand zu Ehren deS Herrn