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Dresdner Nachrichten : 07.12.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-12-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188712073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18871207
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18871207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-12
- Tag 1887-12-07
-
Monat
1887-12
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.12.1887
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t,r»le«ra««e. lm« rlieii« > »« »«NaM «»»It«. «.»««»». Lt» S»>- ietzntr «»de <rr-id»n, »e« «etien- und dairr. ,d. Dt« «blqUmiq, »at >n»e» m» et« i«r»elle BeOept»»,. «t» «. S. Dee»r. Da» «Metts« .»mil»««»l«t>' «r»»t««t »te n>». „schen «tIttLrttchn, Moyimhuren ,» »er »ftrrrrtchttchrn Grenz» und «ßt. »atl dtrtetden unter ««deren voiautletzun»« »»trotten sln». «rtteiVdende rnchdemmtammlun. «ürdrn »I« ttterrrtchtlch-unsa. Hch« «e^erun, »« enttdrecheuden Vortehmn«»» ,«tn»en. u« ,»«en- gber de« ««>» undrovoetrten de- 32. Jahrgang. VoUkowwonstor KoIdsttüÜti/c«r, ^«kSliüedlosor k^rnsprvek-Xnsedln«» Xr. 21««». krospsel mnl kraneo. 1»^««» Stlloll im 6»drar tti vratIeI. ü. Decdr. Beloien tüdrt rtn neue« «-Millimeter-«», wehr, »n« togenaiinlc Nvstant-Ge- niehr ein. iveichr« et» oerdetterte« Mnimltch »iii-Mchr Larltelli Dno «Oewelir tlt von ei».»! Liitttcher. Romen« RoainN, konslruM. - Mor gen wtrd die Reoirnma idren vni- 'chiich in Beired der GeichiU, Be- iteilunge» beton«» geben. «ietti». 6. Der. <«e»rc»»e«., Weizen nnv., loco >80,00— Dcc,.Z-n. lei.oo. «peil-DIai I70M. «ogg«, nnv.. lorvlil lil. Dcc.> g-nüar 118.00. «bei,-Mo, I21M. Mb« malt, Deedr.Jnnuor 1«>v. iWrts-12,80. ^viriliio Au, l°ro o»,r Aah 28,0». mit <3„ Ma»I> No.j^qß,u«, r7,Ln, mit i.o Mari, loru »I-vä«rv»ar«n-8pvvi»1i1ät!E Srv,»t»» 8ortt»»»t i» »ll»» « «,K»1«raeti»r»e»U, " HfU«Srakk«r»1r. S, rrwSodst äom /Iltnrrrrkt. fteciü '/s? erx - Te/ep/M t-dl/M/: N/L ^ -Pük. Lraklcleafit-dlosclrinonstektuno Mjks ^ sa«-/- //«nie - T-Äporialiiünälung küv Lontorbeclsrk/Ts. U eigner varstollunx, krusoororäentliek viricsam Ullä voül- A « sekmoelconck, kl. 1,50 unä 2 dlaric. S K Lönlxl. Ilolspotltvkv Vrvsilen, I »in Li^srirsntiiar. H krok. vr. .IWN MormLl- -kvÄ ms» M NE Vrlvot-8toSo, FggL Lekisiüs Mekk., a?«« HU Luepgpf« Präsident Carnot'ö Persönlichkett, der deutsche Kronprinz, Prinz Wilhelm und die freisinnige Presse, deutsch-österreichischer Hanbelsver- i 4-4122,7-4» ^ Kptistx». trag. Landtagsverhandlungen. Berichte der Finanzdcpulation des Landtags. Schwurgcrichtsverhandlungcn. Kiinskvercinsaiisstellnna.! ivm»twortll<d«r Redakteur für PolttlscheB ve. «mit vier«« In Dr««d«. „Entschieden guter Eindruck" — mit diesem Ausdruck läßt sich am einfachsten die Wirkung bezeichnen, welche die französische Präsidentschastshäutung sowohl in Frankreich wie im AuSlande er zeugt hat. Die Botschafter Deutschlands und Rußlands beeilten sich, die Befriedigung ihrer Souveräne über die rasche Beendigung der StaatSoberhauptS-Krifis dem einstweiligen Minister des Aeuße- ren, Kenn Jlourens. auSzulprechen. Es läßt sich gar nicht ver kennen. daß dir Republikaner mit Glück und Geschick vorgegangen sind. Umso schlechtere Geschäfte haben die Monarchisten gemacht. Ihr einziges Verdienst besteht darin, daß sie das letzte Ministerium Grevy's zum Sturz brachten, damit die Beseitigung Grevh's ein leiteten und die Möglichkeit «öffneten, daß sich die Republik ein würdiges, achtbares und vom Vertrauen des Landes getragenes Oberhaupt anschosfte. Wider ihren Willen haben die Orleanisten zur Befestigung der Republik beigctragcn; diese ist in den Augen der Masse gestiegen, während die Unfähigkeit der Orleanisten, die schweren Sünden der Republik zu einem tödtlichen Schlage gegen sie zu verwerthen, dem monarchischen Gedanken selbst Abbruch gethan hat. Frankreich hat durch die Wahl Camot's zu seinem Präsiden ten nicht nur sich selbst vor Bürgerkrieg und schließlich« Militär diktatur, sondem auch Europa vor unberechenbaren Erschiitternn gen bewahrt. Carnot ist als Politiker zunächst noch ein unbeschrie benes Blatt. Ueberall sieht man seine Wahl als ein dein Frieden günstiges Ereigniß an. Vielleicht gelingt es dem neuen, jetzt in millionenfacher Wiederholung genannten Namen, eine Partei der Ruhebedürftigen um sich zu schaaren, welche dem Präsidenten gleichsam wir eine parlamentarische Leibwache oder Hausmacht im Kampfe gegen die Radikalen, Revanchepolitiker und perfiden Orlea nisten zum dauernden Siege Perhilst. Der Ringkampf zwischen den radikalen und gemäßigten Republikanern wird zwar sofort beginne«, sobald Camot's erstes Ministerium in'S Leben tritt: ab« der „Ver- söhnungöpräsident" verfügt auf einige Zeit hinaus üb« so die moralische Autorität, daß seine Stimme nicht »»gehört Verhallen wird, wie die des altersschwachen Grevy. Den Parisern ist ein gutes Weihnachtsgeschäft gesichert. Camot verzichtet als Präsident auf seinen Beinamen Sadi. Hierüb« und über seine sonstigen Personalien enthalten die französischen Blätter eine Menge von Mittbeilungen. von denen wir Einiges in der Tgsgesch. mit theilen. Bemerkenswerth ist. daß Carnot einer der 107 Deputirten war, die 1871 in der Nationalversammlung von Bordeaux gegen die Beendigung des Kriegs und den Abschluß des Friedens niit Deutschland gestimmt haben. Doch liegt darin an sich nichts Be unruhigendes. Es ist ein Unterschied, ob man vorher gegen Etwas stimmt, was man nicht mag, oder ob man eine Entscheidung, die man vergebens verhindern wollte, wieder umzuwerien sucht. An der öffentlichen Thätigkeit Camot's ist nichts bekannt geworden was chauvinistische Spuren an sich trägt oder Deutschland mit ganz besonderem Mißkauen gegen ihn erfüllen müßte. Daß auch Carnot über den Verlust Elsaß-Lothringens so denkt, wie jeder Franzose auch, wissen wir; Deutschland, daS seine Vorkehrungen gekosten hat. braucht sein Verhalten der Carnot'schen Republik gegenüber nicht zu ändern. Sehr schmeichelhaft für die Franzosen ist cs gewiß nicht, daß man an ihrem neuen Oberhaupte vor Allem eine Eigenschaft rühmt, die sonst ollerwärts als selbstverständlich für ein StaatSamt betrachtet wird: die Unbescholtenheit. Sollte sich er geben» daß Camot außerdem noch etwas Anderes ist, als ein Ebren mann» daß er staatSmännische Eigenschaften und den nöthigcn Emst zur Behandlung der öffentlichen Angelegenheiten besitzt, so darf man hoffen, daß er, die Tragweite seiner Entschließungen er kennend, eine Politik deS Friedens auch nach außen hin ein- halten wird. Camot's Vater ist in Magdeburg geboren, wo sein Großvater beerdigt ist. Er selbst Hot in Magdeburg dessen Grab stäke besucht. Er spricht fließendes Deutsch; für seine Kinder hatte er deutsche Erzieherinnen — daS sind zwar Alles nur Aeußerltch leiten, aber sie haben vielleicht ihm eine unbefangenere Auffassung und einen freieren Blick ermöglicht, als sonst den Franzosen eigen Tie Nachrichten üb« daS Befinden des deutschen Kronprinzen lauten jetzt hoffnungsreich« denn je. Die Krankheit ist vielleicht gar nicht Krebs: die völlige Genesung scheint wenigstens nicht un denkbar. Es wäre deshalb um so weniger nöthig gewesen, einen Gegensatz zwischen deni Kronprinzen und seinem ältesten Sohne, dem Prinzen Wilhelm, aufzustrlle». wie dies durch die dentschfrei sinnigen Blätter soeben geschehe» ist. Namentlich hatte die .Wcser-Zta.' vor ewigen Tagen an eine Mittheiluna über die Theilnahme deS Primen Wilhelm an der Versammlung, die beim Grafen Waldersee betreffs Fortführung der inneren Mission stattsand und welcher neben liberalen Männern auch Hofprcdiger Lr. Stöcker beiwohnte, u. A. die Bemerkung geknüpft: .Mit doppelt schmerzlichen Gefühlen wenden sich die Herze» zur LeidenSstätte von San Remo hin. Hätten wohl der Kronprinz und seine von freiem und hohem Geiste «füllte Gemahlin eine solche Versammlung berufen? Man braucht darauf nicht erst zu antworten, das Nein liegt in der Frage selbst". Darauf ertyellen die konservativen „Hamburger Nochr." folgende ge diegene Antwort; „Gäbe es in der Welt überhaupt etwas, das dem deutschen Kronprinzen die Sympathien d« Nation zu schmälern vermomre. eS würde die Dreistigkeit fein, mit welcher dn hohe Herr stet- von dm Freisinnigen und ihren Genossen als einer der ihrigen behandelt wird. Wir sind sich«, den Gefühlen deS ganzen VvireS Ausdruck zu verleihen, wenn wir eS als eine Ungebiihrlich- krit bezeichnen, daß die freisinnige Presse aus Gmnd entstellter Mir- tbcilunaen aus ihrem eigenen Lager eS wagt, davon zu reden. Prinz Wilhelm stelle dem „deutschen Volke gegenüber", also im Gegensätze zu ihm. Programme auf. Bedürfte die große Beliebt beit, welch« sich Prim Wilhelm schon jetzt, der deiitsch-sreisinnigen Partei zum höchsten Verdruß, erfreut noch einer Steigerung, sie würde durch die unwürdigen Versuche der freisinnigen Presse, dm Prinzen aiS reaktivnär zu verdächtigen, überreichlich bewirkt sein. Denn daS deutsche Volk irgend etwas Üb« daS herbe Schicksal zu trösten vermag, weiches dem Kronprinzen nach des Himmels uner» forkchlichem Nathschluffe auserlegt wurde, so ist dies der Gedanke an den Prinzen Wilhelm, der. je wenig« er von der Sympathie der Deutschfreisiimigen getragen wird, um so mehr verspricht, der einst als würdiger Nachfolger Kaffer Wilhelm s und — so Gott will — seines eigenen VarerS. des jetzigen Kronprinzen, das deutsche Reich ein« ehrenvollen Zukunst, reich an innerer Befriedigung und Wohlfahrt wie an äußerer Macht, entgcgenzuiiihren." Die Verhandlungen über den neuen Handelsvertrag zwischen Deutschland und Oesterreich nähern sich einein den Umständen nach befriedigenden Abschluß. Ls steht die Verlängerung des Handels vertrags mit unbeschränkter Giltigkeitsdau« bevor; doch wird, wenn ein Thetl den Handelsvertrag kündigen will, einjährige Frist hierzu sestgestellt. Ansänglich ließe» sich die Verhandlungen gar nicht sehr hoffnungsvoll an. doch wurden sie durch beiderseiti ges Entgegenkommen soweit gefördert, daß die Unterzeichnung eines neuen Vertrags unmittelbar vevorsteht. Es handelt sich einestheils um Verlängerung des bisherigen Meistbegünstigungs-Vertrages, welch« am 1. Januar erlischt, aus ein weiteres halbes Jahr, andern- thcils um Vermeidung eines vertragSloien Zustandes nach dem 30. Juni 1888, wobei besonders der Wunsch Oesterreich-Ungarns. Export- Prämien für Zucker und für Spiritus «»führen zu dürfe», in Er örterung kam. Deutschland war hinsichtlich dieser Exportprämien zu Conccsstonen bneit, und es wird noch über die Einzeln- heiten dabei verhandelt. Sie solle» nicht ganz verboten sein. Was aber die Zeitdauer — unbeschränkte Giltigkeit — anlangt, io gab sich im Allgemeinen bei den Verhandlun gen das Bestreben kund, unter Vermeidung des Zollkrieges dem innigen politischen Bündnisse beider Reiche auch ans die wirth- schasttichen Beziehungen möglichsten Einfluß einzuräumen. Hin sichtlich der deutschen Getreidezöllc kann nicht genug betont werden, daß dieselben zwar dem deutichcn Ackerbauer Schutz gewähren sollen, daß aber Oesterreich-Ungarn nur in geringem Grade durch die Zollerhöhung betroffen wird und keineswegs eine Art Grenz sperre erleidet. Die Einstchr aus Oesterreich besteht zum weitaus größten Thcile aus Oualttätswaare in Weizen und Gerste, welche die deutjchen Konsumenten in Deutschland nicht vorfinden, die sie nach wie vor a»S Oesterreich-Ungarn kaufen, weshalb sie auch selber den erhöhten Zoll zahlen muffen. Einigen Schaden werden aller- dinaS nach dem zcgenwvrtigen Stande der Verhandlung die öster reichischen Malzfabriken erleiden, aber eS da« denn doch nicht außer Acht gelaffen werden, daß die deutsche Industrie durch die öster reichische Zollnovelle in unvergleichlich scharf«, einschneidender Weise gekoffen worden ist. > Unterstützung der Familien der zum Kriegsdienst «ungezogenen Mannschaft«» hcrbalten. Erst der Schluß war ziemlich fest aber still. Besonders waren Banke» und Renten stark rückgängig. Für Berg werke bestand anfangs günstige Meinung. Später waren dieselben gleichfalls weichend, schließlich aber aut ermäßigt«» Niveau mit be hauptet. Deutsche Bahnen waren durchweg abgcschwächt, später erholt, österreichische Bahnen still. Duxer matt. Im Kassaverkchre waren Bahnen still und wenig verändert, Banken vorwiegend fest, Industrien ohne einheitliche Tendenz, deutsche Fonds abgeichwücht, österreichische Prioritäten vernachlässigt und schwächer. Privatdis- kont 2'','« Prozent. t2r,ot»«k« a. 0. D«eem»er. clredU M'/-. Staoi»alm »77»/,. L»m- baeden 80'/.. Galizier . Ggypier 71.80. iproc. INugar. woldrenle 72.70. Diskont, 120,70. «Oer Rügen —. HandelSo. —- Lanra —. Mai« ans Wien. äWien. 0. December. Tredit 276,80. SiaatObabu 222,22. Lomdarde» 87,02, Nardweftb. 108,00. »tarknoi-n S1.S0. Ung. «red» 28Z.OO. 'Matt. «ari».«. Decbr. <««>»»., «-»«»82.70. «»leide 107,20. Jtalie»« 28,30. «iaattbabn 188,70. Lombarde» 120,00, da. Lrioritittc» —. Svanice 68, Eadvicr 377,81. Ott»Minien 012,18. «euc «»leibe:—, rücken —. Behaupte«. Las»»».«. December. vor«. N Uhr 10 Min. Fousol» 10l»/„. 1873er «uffen 21>/„ gtaliencr 07-/«. Lombarden 7'/,. No»». Türken 11' Iproc. smibirte «uttlikancr 122",. Iprac. Ungar. Galdrente 81>/>. Oesierr. Gold- renie 20. Breuß. Eonsol» 106. Egypter 71'/,,. Neue Eayptcr 28'/,. Garant. lkhtzpIrrklOO'/s. Ottoniaubank 10'/,,. Snez.llcUcn 80'/,. Spanier 07'/,. — Stim- m»»a: Schwach. — Wetter: Trübe. « msterdain , 6. December. /Produkte» lSchluß>. Weizen per März 192, per Mai 121. Rönnen per März 128, per Mai 107. Bar«« iDrodukleni. e. December. «Schluß.! WettenverDcccmbcr22.78. ver März-Juni A,oo. bebauvtei. Sviritus per December 16.00. ver Mai-August 10.28. »est. Nüböl ver December 87.so. ver Mär-,-.Juni 83.78. ruhig. ßleueste Telegrimwr »er „Dresdner Rachr." vom 6. Decbr. Berlin. Ter Großhenog und die GroßhcrzoM von Baden treffen Donnerstag ein. — Der Kronprinz von Griechenland trifft Ende der Woche zum Besuche am hiesige» Hose ein. — Prinz Lud wig von Bayern kehrt Donnerstag nach München zurück. — Die Herzogin Amalie von Schleswig-Holstei», Tonte der Prinzessin Wilhelm, ist gestern Abend nach Dresden abgereist. — In der heu tigen Sitzung der Koinzollkoinmffswn beantragte Hammacher unter Ablehnung der Zvllerböhung die Aushebung des Identitätsnachwei ses, Mürbach die Zollcrhöhung von Mais von drei aus vi« Mark, Wlndthorst die Nichtanwendung der Zollerhöhung auf das in Folge von vor dem 26. November abgeschlossenen Verträgen eingefrihrle Getreide. Paris. Bei dem gestrigen Monatsessen der deutschen Kolo nie sagte Graf Münster in seinem Trinkipruche ans den Kronprin zen : In der Villa Zirio sei wieder Hoffnung eingekehrt, da das Be finden des hoben Kranken sich beständig bessere. Die Mittheilung des in innigsten Beziehungen zu den kronprinzlichen Herrschaften stehenden Botschafters ward mit jubelnder. Begeisterung ausge nommen. Petersburg. TaS Journal beglückwünscht Frankreich zur Wahl eines gemäßigten, durchaus nicht bei den letzten Streitig keiten kompromittirtcn Staatsmannes, sowie zur schnellen Erledi gung der gefährlichen Krisis durch den Kongreß. Es sei zu wünschen, daß in Frankreich baldigst die durch die Sorge um die Jnt«essen- würdekgefordertc Rübe einkehre und Frankreich lange Zeit nicht der Schauplatz einer Agitation werde, wodurch nur ungesunde Elemente an die Oberfläche gehoben werde», die wenn auch mehr lärmend als gefahrvoll, immerhin der nationalen Würde Eintracht thun. Gewisse Zügellosigkeiten seien in den Beziehungen zu den fremden Staaten vollständig unznläisig. Gewisse Volksredner sowie die „Agence libre" hätten den Namen Rußlands gebraucht, um Wahlvrovagrmda zu machen und die Parteien zu erregen. Wir tadeln schärsstens einen derartige» Mißbrauch. Wir wollen das französische Publi kum gegen die Folgen einer falschen Auffassung des Gefühles und der Theilnahme sich«», womit das russische Publikum die sranzö» fische Krisis verfolgte. Dieses Gesüh^A Herzlich, aber doch strikte beschränkt ans den aufrichtigen Wunsch. Frankreich anS der Krisis wegen Erhaltung des Friedens, der Ordnung und des Handels glücklich hervorgchcn zu sehen, indem cs keinerlei fremde Einmischung in seine inneren Angelegenheiten gestattet. Tie russische Nation werde sich keinesfalls in die inneren Kämpfe Frankreichs «klinischen und weile jede Solidarität mit den Straßeiiicdncm zurück, welche die ernstesten Interessen ihres Landes einzig dazu opfern, lim von sich selbst reden zu machen. Bezüglich der Wahl Carnot'ö und des Rück tritts Grevv betont das Journal, daß die Gesetzlichkeit dabei aller dings geschädigt worden sei. Jetzt, wo die Ruhe wieder hergestellt sei, bleibe zu wünschen, daß Frankreich seinen Staatscbes mit Achtung umgebe und das Parlament sich seiner verantwortlichen Pflicht erinnere, Carnot zu unterstützen in Ruhe zu regieren und den Frieden zu sichern. Washington. Die Botschaft deS Präsidenten besagt, dn Uebmchilß dcö Staatsschatzes werbe 1-tO Millionen Dollars betra ge». Es sei absolut nochwendig, diesen Uebrrschuß, dessen Anhäu fung eine Gefahr für daS Land sei, herabzumindern. Er schlage vor, der Kongreß solle die Abgaben aus Tabak. Wein und Spiri tuosen betbchaltcn, im klebrigen den Zolltarif unter möglichster «licksichtigiiiia der Interessen der amerikanischen Industrie und der amcrckaiiischcn Arbeiter anderweit gestalten. Aus Rücksichtnahme ans diese Interessen dürsten jedoch die amerikanische» Industriellen nicht ctiva daS Recht verleiten, übnkiebenc Borthcile zu beanspru chen. Die Tarisherabsctzung müsse eine solche sein, daß sie wed« !>« Beschäftigung »och den Lohnbezügen der Arbeiter Eintrag thue. Er sei für die Aushebung oder Ennäßigung der Wollzöllc, ebenso ür die radikale Herabsetzung der Zölle auf die von amerikanischen Industrien verarbeiteten Rohstoffe oder für deren zollfreie Ein- nhr. Er bitte den Kongreß, diese wichtige Frage ohne alle Partei- rücksichten ru erwägen. Tie Berliner Börse setzte mit niedrigeren Coursen ein, die bald noch weiter zurückgingen. Als Grund mußten die gestri gen Auslassungen.des KrieasministerS anläßlich der Berathuna der Lokales und Sächsisches. — Dies« Tage werden im König!. Thiergarten bez. dem Forskeviere zn Morihburg nochmals größere Hosjagden ab- aehalten. an denen Ee. Majestät der König mit dem Herzog von Sachscn-Allenburg. sowie dem Prinzen Georg, Prinzen Friedrich Anglist und dem Prinzen Albrecht von Sachi'en-Meilbnrg nebst einige» als Jagdgäste geladenen Cavalieren Theil nimmt. Die Jagodiners finden im dortigen Schlosse statt. Bei der gestrigen Jagd wurden 3Z Wildstückc erlegt. Zur Strecke kamen 9 Stück Dam wild (7 Thi«e und 2 Hirsche) und 28 Stück Schwarzwild. — Vorgestern Abend 9 Uhr trcff Ihre Durchlaucht Prinzessin Amalie von Schleswig-Holstein hier ein. — Ucber das Otfizierssest am Sonntag in Pirna, zu welcher sich auch, wie gestern hier erwähnt ward, Se. Könial. Hoheit Prinz Friedrich August begeben hat, schreibt der „Plrn. Anz.": Sc. Königl. Hoheit Prinz Friedrich August wohnte gestern Nachmittag einer Vereinigung der Offiziere des 2. Feldartillecie-Negimcnts Nr. 28 bei, welche dieselben zur Feier des 10. Stiftungsfestes ihres Casinos am Tage von St. Barbara im Hotel zum Adler Ver leibst abhicltcn. Anwesend waren hierbei außer Sr. Königl. Hshstt nebst seinem persönlichen Adjutanten, Haiiptmann v. Wagmr, noch Ihre Exccllcnzen die Generalleutnants v. Funke und v. Schubert, sowie die Generalmajore v. Schweingel, Schurig. Hannner und Zenker, der Gcncralstabschef Oberst Edler v. d. Planitz, die Ncgi- ments-Commandeure Oberst v. Wolf-Pirna und Oberst Haberland- Dresden, der Oberst z. D. Hoch und der gegenwärtig bei der japa nischen Gesandtschaft ni Berlin attachirtc Hauptmann Jditti, welcher bekanntlich früh« längere Zeit hindurch unserer Pirna« Artillerie-Abtheilung zngetheilt war, lammt noch vielen Stabsoffi zieren, Hauptlcuten und Subalternoffizieren all« Regimenter und Waffengattungen, wozu sich ferner verschiedene Gäste aus den, Civilstande gesellten. Den Toast aus -Le. Majestät den König, sowie den Prinzliche» Gast brachte Herr Oberst v. Wolf ans, dessen Worte dann von Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Friedrich August alsbald erwiedert wurden. Vor Beginn des Tmers, dem insgcsammt ca. 150 Personen beiwohnten, hatte sich der Prinz die ihn, noch unbcknnntcn Theilnehmer. darunter auch Herrn Bürger meister OehlWäael, vorstellen lassen. Die Rückfahrt Sr. Königl. Hoheit erfolgte Abends 9 Uhr 47 Min. — Herr Oberbürgermeister D r. Stübel giebt nächsten Sonn tag den Vätern und Vertretem der Stadt aus der Brlihischcn Ter- raffe ein Diner. Die Tafel wird aus ca. 100 Gedecken bestehen. — Landtag. In der gestrigen Sitzung der zweiten Kammer hielt vor Eintritt in die Tagesordnung Präsident Dr. Habcrkorn nachstehende Ansprache: „Wir stehen «st am Beginn unserer Thä- tigkeit, und schon ereilt uns die Nachricht von dein Tode eines unserer Kollegen. Es ist gestern Herr Steyer-Naun- dorf, Vertreter des 15. ländlichen Wahlkreises, noch kurzer Krank heit mit dem Tode abgeaangen, nachdem er ims noch am 28. vori ge» Monats einen Bericht erstattet und gesund mW frisch vor uns gestanden hat. Wir verlieren in dem Dcibingeschiedcncn einen charaktervollen, braven, biederen Mann, emcn allzeit beliebten Kollege», der eS sehr emst mit seinem Mandat nahm und zur Ehre Sachsens arbeitete. Wir betrauern seinen Verlust und bezeu gen unsere ausrichtige Theilnahme, indem wir das Andenken dieses Biedermannes durch Erheben von den Plätzen ehren." Die Kammer leistete dieser Aufforderung Folge. — In Schlußberathung wurden hieraus einige Kapitel der Zuschüsse des Staatsbaushaltes erle digt. Debattelos bewilligte die Kamm« 25,640 Mk. für das Ge- sammtmiilistcrinm nebst Kanzlei, 7350 Mk. für die Kabiiictskanzlei, 9175 Mk. für die Ordcnskanzlei» 51,100 Mt. für das Hauptstaats- archiv, 97.000 Mk. für die Oberrcchiiungskamincr und 1270 Mk. für das Gesetz- und Verordnungsblatt. Als Referent für diese Positio nen sungirte Abgeordneter Herrmann und als Correierent Abg. Heinze. Gleichfalls debattelos fanden nachstehende Kapitel des Etats, für welche Abg. Wehn« das Referat und Abg. Prcib,sch das Correferat hatten, Annahme: 29,095 Mk. Wartcgclder. 3.227,598 Mk. Pensionen und außerordentliche Untefftiitzungcn und 31,896 Ml. Erhöhung der Bewilligungen an Militännvalide und Angehörige derselben aus der Zeit vor dem Kriege 1870/71. — Zu dem 50i<ibrigen Priesterjubilännr des Papstcs hatte, wie seiner Zeit berichwt, Sc. Majestät der König Albert ein ganz besonders kostbares und künstlerisch roerthvolles Ehrengeschenk Her stellen lassen. ES war eine didlia pmiperum, eine Nachahmung der sogenannten „ Armenbibcln ". niit herrlichen Malereien, ein« künstlerisch trefflich gelungenen Widmung und einem kostbaren Einband. Da bei der Unsicherheit dn itafleinschen Eisenbahnen zu befürchten war, daß dieses »vcrHvolkr Kunstwerk aus dem Wege zwilchen Deutschland und Rom ganz gestohlen oder doch beraubt werden könnte, wurde die Sendung nicht auf dem gewöhnlichen Wege dem Papst übermittelt, sondern von dem Verfertiger des Kunstwerks, Herrn Hosrath Niep« anS Loipzig. initkchst nach München überführt und dort dem päpstlichen Nuntius zur Weiter beförderung nach Rom übergeben. Der Nuntius ließ dieselbe zu sammen nebst anderen Geschenken aus Deutschland nack Rom weitergehen. Aber gerade durch diese Beförderungsart ist das ein- getreten, was man verhindern wollte; denn.der , Mn.Volks-Z."zu- Skr» - L G 8* o -- - N - § 8 «> ^ M—M ß 2* r» ^ cec, SS -r ra er» * -r kV — -H»
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