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Dresdner Nachrichten : 17.05.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188705176
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870517
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870517
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-05
- Tag 1887-05-17
-
Monat
1887-05
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.05.1887
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Nr. Seite ». »» Diensta«. »7. Mai L887 die Mitglieder versandtes Circular weist eine stattliche Zahl von Plätzen auf. an denen Verbindungen angrbahnt sind, Fortgesetzt lausen auch schon Nachfragen von allen Tdcilen de- Erdballes ein, welche befvndere Veranstaltungen nisthia machen, uni sie nach er» solaler Prüfung der einschlägigen Verhältnisse de» lilteressirte» Mit» gliedern bekannt zu gebe». Wenn letztere auch ihrerseits den Verein durch ihre Erfahrungen unterstützen, so bildet dieier gemeinsame ÄedankenarrStausch d»S beste Mittel zur Vermeidung von Miß griffen und dient vielmehr zur wahren Förderung unserer vaterlän dischen Ezportindustrie. — Der neue zur Ausführung bestimmte Entwurf kür daS R e > chs ge r i ch t s ge b ü u d e in Leipzig bat der kgl. Akademie des Bauwesens in Berlin zur Prüfung Vorgelegen. Nachdem das ReichS-Justizamt seine Ansicht zu dem — von dem Regieriingsbau- meistcr Hoffman» ausgesteUleii — Eirttvurs bereits dalli» ausge sprochen, daß der Plan „vom Standpunkt der Justiz-Verwaltung als zur Aussührung durchaus geeignet und den Bedürfnissen über all entsprechend" sei, giel-t die Akademie ihr Gut,schien vom bau- künstlerischen Standpnnkle aus in gleichem Sinne ab, wobei sie noch einige Berbesseruiigovorschläge zur Erwägung stellt. Zinn Schlüße spricht sie ihre „volle Anerkennung für die im hohen Grade befriedigende Lösung" auS. Tic Koste» des Baues werden etwa 6 Millionen Mk. betragen, von denen für das Baujahr 1887,88. in welchem die Giündungsarbelten ausgeführt werde» sollen, ein erster Theilbctrag von 850,«.«00 Mk. bereits vom Reichstage bewilligt ist. Für die Ausführung des Gebäudes ist eine Gesainint-Bauzeit von 6V» Jahren in Aussicht genommen. — Der c o n s e r v a l i v c Verein zu Dresden hält heute, Dienstag, AbendS 8 Uhr, >m Saale des Karierhoses seine General versammlung ab. Nach Erledigung des geschäftliche» Dheiles wird Herr LandtagSabgevrdneler Bartholomaus die alle Ncnsiädter leb haft inlereisirende Faage über die zukünftigeil Ne »bau teil in DreSden - Ne u stadt in einem Vorträge behandeln. — Da mit dem 15. Mai auch die Jagd auf Schnepfen, Auer-, Birk- und Haselhühner zu Ende gegangen ist. io stehen von gestern ab innerhalb des ganzen König,reichs Sachsen alle jagdbaren Tyiere der sogeuannien hohen und niederen Jagd m der Schonzeit. — Nachdem der Schluß der internationalen Gartcnbau- Aussiellung erfolgt ist, nimmi die nächsten Sonnabend beginnende Pferdeausstel lung erhöhtes Jnleresse für sich m Anspruch. Das Komitee, das mit den Vorarbeiten vollauf beschäftigt ist, um die diesjährige Ausstellung würdig an die Seite ihrer Vorgängerinnen treten zu lassen, hat 025 Pferde zur Ausstellung angenommen. Wegen Mangel an weiteren Stallungen mußleii ca. 800 Thiere zurückgewiesen werden. Es kommen, nachdem die österreichischen Pferdehändler vom dortigen Ministerium die Erlaubniß zur Aus fuhr von Pferden zur Ausstellung erhalten haben, die größten .Wandler von jenseits der schwarz-gelbe» Grcnzpsähle. Wagenbauer. Sattler, Riemer und andere Gcwervtreibende werden dic>cs Jahr ebenfalls sehr zahlreich vertreten sein. — Bei dem ersten gestern Nachmittag in der 6. Stunde über Dresden inedergegaiigencn Gewitter schlug der Blitz auf dem freien Platze vor den Promenaden des BiSmaickplatzeS ein und vcr- liinthlicä infolge des LuildruckeS wurden ei» lOjahuges Dienstmäd chen sonne zwei von demselben geführte Mädchen un 'Alter von 8 und 10 Jahren schwer betäubt. Schnell herbeieileude Leute sorgten dafür, daß die am Boden liegenden Personen Mitteln Droschke nach ihrer Wohnung auf dcnr Lindeiiaiwlatz gebracht wurden. Wie man vernimmt, hat die ärztliche Untersuchung eine Verletzung durch den Blitzstrahl selbst nicht ergeben : wohl aber war - Während der vorgestern beendeten Leipziger O st er messe betrug die Geiammizahl der beim Pvlizeiamtc aus Gast- und Privalhäusern angemeldeleu Fremden 28,880 gegen 2!.teil in dertvorjälaigen Michaelis- und 21,008 in der vorjährigen Lstcnuesse. — -Tw bevorslehenden Leivzigcr I n b i I ä u ins r e n n e n werden sich nach den Anmeldungen zu äußerst glänzenden gestalten, namentlich was die Kontiirrenzen anlangl. ES werde» hervor ragende Nenner, voranssichrtich auch einige bekannte Pferde aus Oesterreich, die Bahn benetem Für die JubilänmSvreise sind, ebenso wie für den Leipziger Stittungsviels und das Probepfeil- rennen zahlreiche Unterschritten gegeben worden. Ter Schluß der Neilmmgen eriolgt erst am 17. Mai. — Tie Centralstelle der Bereinigung für 2 o m m e rp > l e g c n veröffentlicht weben dw Statistik für 1880 über d>c Ferienkolonien, Kiaderheilslätleii u. s. w. Dieselbe berzeichnet, daß im vorigen Jahre 11,818 Kinder gegen 000!) Kinder nn Vorjahre ausgeieiidet wurden, lieber die Kiiiderhciislatteii in deutschen Soolbädern wurde jener Vereinigung nicht allseitig Auskunft erckellt, Von den 24 Anstalten, welche darüber Beucht erstatteten, wurden 4808 Kinder vervstegt. Für 8« 7 Kinder wurde m Seebädern Heilung und Kräs tigung gesucht. Die Zahl der Familien, welche .Kinder ansnahmeil, betrug 1015. Davon gewährten 416 Familien Frcuiuarlicr. Tag die 3. Konferenz der deulichcn Vereinigung für Sommervstegcn am 31. d. und 1. Juni in Frankfurt a. M. lagt, wurde schon früher hier erwähnt. — Tic F-rcgnenz "es in den letzten Jahren io vielfach bevor zugten Knrorrcs S ch andau, welcher sich durch Lage, Com fort und sonstige Einrichtungen allgemeinste Anerkennung erworben, hat auch für dieses Jahr einen günstigen Anfang zu verzeichnen. Tie Natiirichönheiten Dchandau's sind längst weithin bekannt, aber am» ipeziflict, als Kurort stehen ihm die Empfehlungen vieler Aeizie, die sich durch längeren 'Aufenthalt von der heiliamen Wir- kung emeS wichen >n Schandau überzeugt haben, zur Sette. 11. A. äußert sich Pror. Tr. Henno.h ans Berti»: „Für eine Villeggia- lur im Sommer und Herbstawang, sowie zur Erbolnng nach cuier Kur >n Leil^mwcgeugenen bömnischen nnd ichlesochen Bädern wüsste ich in der Thal keinen passenderen Ort zu emviehlen als Schandau, welche- m den von Herrn Dendig geleiteten Hotels jeden ivünschens- werihen Comfort, vorlreisiiche Küche und schattige Gärten bietet, welche sclbit an den, heißesten Tage» den Anicitthalt im Freien durch den von der Elbe herrührcndeu Liislslroni höchst angenehm macken. Daß besonvers auch für Knidir der Ansenthall in diesen Etablissement? sehr empsehlenswerlh M, begreist Jeder, der mit dem günstigen Eui'lutz einer reuieu und zugleich von der Sonne durchwärmte» Lust ans den kindlichen Organisnius vertrant ist." Tic a-tt Jahren lich steigernde Zilnahme der Besucher von Schandau als Kur- und Nachtnwrt, soime als Sommerfrische und Hanvt- station der sächsischen Schweiz beweist am deutlichsten die Statistik dce bekannten Senvigichen Hotels, Villen nnd Pensionen. Dieselben Hallen bei Uebernahme des Herrn Rudolf Sendig iin Jahre 1871 gegen 8000 llebcrnaclstnngen zu verzeichnen und haben im Ja> re 1886 eine Höhe von 31.0o0 llebernachiungen erreicht. Tiefer groge Auischwung des Verkehrs war nur möglich durch die von Jahr zu Jahr stattgehalstcn und noch stattsindenden Vergrößerungen der Etablissements und der Einrichtungen, welche sowohl mäßigen alS auch de» höchsten Ansprüchen sticchiwng tragen. Auch die beiden der Stadt Schandau gehörigen Hotels zuiii Kurhaus und Bad haben sich nn letzten Jahre einer sehr großen Frequenz zu erfreuen gehabt. Es empfiehlt sich daher für Familien, welche Schandau als Soinmeranwisthalt wählen, sich rechtzeitig Ouarttcr zu sichern und werden Prospekte umgehend au> Wunsch eingeiandl. — Am Sonntag Abend wurde ans der Kur fürsten slraßc ein Herr plötzlich unwohl und war sofort ohne Bewußtsein. Man schaffte den anscheinend Verstorbenen in ein HauS. wo er nach einer halben Stunde wieder zu sich kam. An demselben Abenve wurde auf der Moritzstraße ein Mann von Krämpfen befallen, welche io heilig australcn, daß man ihn nach dem Stadlkrankcn- hause bringen mußte. Auch aai der Martin-Lnthcrstraße bekam ein 'Maurer, welcher aus einem Bockgerüste stand, am Sonnabend Krampte und siel m die ncuerbaute Senkgrube, wobei er sich mehrere Kops Verletzungen zuzog. — Ter unter Vorsitz des .Herrn Flcnder stehende Lokomo- tivsührcr-Kreis verein zu Dresden kalte für seine letzte, am Sonnabend im kleinen Gewerbchausiaale avgchaltene Versamm lung Herrn Professor Tr. Fritz Schnitze als Vortragenden gewonnen. Derselbe sprach, vor sehr zahlreichem'Auditorium, unter welchem wir die Spitzen der Generaldstektion der k. iächs. Staaisbahnen, des kgl. Polytechnikums und Vertreter des kgl. FinanznunisteiiumS bemerk ten, in fast ansenhalbstünRgcr freier Rede über das Thema: „Krieg und Frieden in ihrer Bedeutung für die Entwickelung der Memch- heit". In großen Zügen malte der Redner das Bild der verschie denen StaalSversastnngen und deren Entwickelung, deren Starken wid schwächen und blieb zuletzt, bei der koisttitutioncllcn Mo narchie, als den erreichbaren Inbegriff der besten Stacilsform, stehen. Anhaltender Bestall und Tanliage des Vorsitzenden wurden dem geschätzten Vortragenden in gerechter Würdigung des Gehörten dar gebracht. — Von Neuem sei darauf hingewiesen, daß bei der heute statt- stndendcn KönigsParadc nur solche Wagen aus dem Alaun- »lotze auffahren dürfe», welche mit von der Kgl. Kommandantur ausgestellten Erlaub»ißkarten versehen sind. Alle übrigen Wagen werden an den Eingängen der ani den Alaunplatz führenden Straßen aus Grund der betr. Bekanntmachung abgennelen. Die,eilige» Per sonen, welche bi» zum Paradeplap fahren wollen, tbun am beiten, den Weg entweder durch die Königsbrücker- oder die Martin-Luther- Straße einzuschlagcn. am B'schvsswcge auSzustetgen und von da auS nach dem Paradeplatze zu gehen. — Von Seiten mehrerer früherer Schüler Lenns'S und Gustav Me yer'S, jener beiden hochberühmten deutschen Garten- künstier, war bereits vor längerer Zeit angeregt worden, bei Ge legenbelt unser internationale» Garteiibau-Ausstelliiiig bierselbst eine Zusammenkunft von Garten-Ingenieuren dieier Richtung einziibeni- icn. um über verschiedene wichtige, die Gartenkunst unk ihre Ver treter betreisrnde Fragen zu berathe». Die hiesige AuSstellungS- Koniniisswii Halle mit Freuden dieser Angelegenheit ihre Unterstützung zugesagt, und diejenigen vorbereitenden schritte gethan, welche, ebenso wie bei dem gleichzeitig hier tagenden Kongreße von Ko»i- sereii-Züchler», zu einem nutzbringenden Erivlg diese Zusainmenkunst zu sichren allein berechtige» konnten. Dank den eifrigen Bemüh- uiigcn unk Vorarbeiten, welche durch die Henen Garten-Ingen «eure Verkram und Garten-Direktor Bauchs hicrielbst in fachkundiger Weise vorgenomnien waren und durch die bereitwillige Uebernahme eines Referats seitens des Herr» StadtoberaärlnerS Hampel-Berlin nachhaltig nistkrstützl wurden, konnte die in den Räumen oer Großen Wirthschcstt ziiiaiinneiitrktenbe Bereinigung von Garteniiigenieuren gleich zu den Bercitlninge» der vorgeschlagkiien Tagesordnung über- aelien. Schon der Beinch der Versaiiinilung zeigte, welches lebhafte Jnleresse für den hier in Frage kommenden Gegenstand in allen be- lheiliglen Kreisen vorhanden. Von fern und nah batten sich Schüler und Verehrer der Leniiö-Meyer'schcn Kunstrichtung hier zusaminen- gcfunden. Herr Garten-Direktor Bouchs-T'resden begrüßte zunächst im Aufträge der Komiinfsio» der Ausstellung Re erschienenen Lheil- iiehmcr und ersuchte darum, in einmnlhiger Weste Re auf der Tages ordnung stehenden Frage» zu heraihen. Herr Stadtobergärtner Hampel-Berlin beantragte sodann Koiistituirniig der Verfanunlung. Zn diesem Zwecke wurde Herr Kgl. Garleii-Tstrektor Krause-Dresden einstimmig zum Vorsitzenden gewählt. Das Amt eines Schrift führers übernahm Herr Stadtobergärtner Elemen-Berlni. Die zu nächst anfgeslellle Präsenzliste ergab eine Theilnehmcr-Anzahl von 60. Stadtobergärtner Hamvel-Berlin trug nunmehr fein Referat vor, in welchem derielbr die Entwickelung des heute in Deutsch land eingestchucn Garien-Ttyles unter Zugrundelegung historischer 'Angaben und scharfer Eharallcrisiruiig der dabei maßgebenden Grundsätze eingehend schilderte. Das von der Versammlung mit großem Beisoll anfgenominene umfangreiche Referat soll demnächst im Druck erscheinen. Dem zmn Schluß des Hampel'schen 'Referats gestellten Anirage gemäß beschloß die 'Versammlung die Gründung eines Verbandes deiuichec Gartenkünstler, und wählte zunächst einen provisorischen 'Vorstand ans ein Jahr, bestehend ans dem Garleu- Tlrcklor K raute - Dresden alS Vorsitzenden, Stadlobcrgärlner Hainvel-Berlii! als emea, Gartendirettor Bonchä-Dlesden alsziveiten Stellvertreter, Garlen Ingenieur Bertrain-Blaseivitz alsSchrstlfiihrcr, Stadtobergärtner Z-intelina»»-Berlin als SicUverlreler desselben und Sladtgärnler Teaeiiliardi- Dresden als Kassircr. Die vom Gnrteu- Direklor Boncha Dresden entwolicnenStatnteii, ivcirhe gedruckt Vorla ge», wurden verlesen und mit wenigen 'Aciiderungen von der Ver sammlung angenvminen. Sladiobcigärtner Haiiipel-Bcrlin forderte noch zuin Sryluß die 'Anivesenden mst. dem hochverdieiilcu Meister der Dciitsthen Garlenkunst, Gustav Meyer, an seinem Grave in Potsdam ein Denkmat zu errichten und damit den Dank und der Verehrung für den allzu früh von uns geschiedenen lhe»re» Manne Ausdruck zu gebe». Tic Versammtiiiig begrüßte diese» 'Vorschlag mit hoher Freude und zeichnete namhafte Beträge für den hierfür ausznbringeiiden Fonds. — Ter Ezuazug, dessen Endziel die Besichtigung der Schlachtfelder von Westzenluirg und Wörth, Metz und vor Allem St. Privat fein wird, soll niige'ähr am 10. August von Dresden bez. Leipzig aligehen. Derselbe berührt Hot, Bamberg, Wnrzburg und veioelberg. Nach einem 8- bis lOslündigcn 'Aufent halt ui der reitende» Neckarsladt gehl die Fahrt über Lauda» und Weißenburg (Besuch des dortige» und des Wörther Schlachtfeldes) nach Slrcißdurg und von dort nach entsprechendem Aufenthalt nach MeN-Sl. Privat. So werden am 18 August, dem 17.Jahrestage der Schlacht bei St. Privat, viele unserer- alten sächsischen Krieger, die dem heißen Kamps heiwvhnten, das Schlachtfeld wieder einmal be sichtigen nnd sich gleichzeitig an der Schinnct»»g der Soldateugräber betheiligcn. Die,He»n-ahrl erfolgt über St. Ingbert, Kreuznach, Bingen (Besuch des Niederwald-DenkmalS), Darmuadt, Wnrzbnrg und Hon Die Fahrprene dilitten me 8. Klasse nur wenig »ichr als 80 Mk. betragen. Tliciinehiner haben sich bei Herrn Militar- vercliis-Vorsland Kaufmann Riedel, Freibcrgerstraße 27, 2, zu melden. — Die Buchdruckerci Vv» Allst» 'Arnold m Basewitz hat auch dieses Jahr einen Fahnnan der iächs.-döhm. D a ni p s I cd i i s s a h r t in Taichemonnal hcransgegeben, der von den Kondnkkeurcn dem Publikum gratis verabreicht wird. — Im Bcstaat der Sl. Pauligcmeinde hielt am Sonntag der hiesige Zweigverem der evangelischen G » sta v-'Ad o lk- S t >f- tuiig scine Lsteriemeslerveriaiiiiiitliiig unter Vorsitz des Pastor Dr. Peter ab. Pastor Dr. 'Avietsiedt hielt hierbei einen Vortrag über die cvanaelochc Kirche in Italien, welche seil Begründung des ltaiiciiiichen Kömgreichö (1870> freieren Aufschwung nehmen konnre und jetzt in 18 Städten Gottesdienste seien und zahlreiche Schulen »nterhälk. Zur Versiigling stehen 8600 Mk.. von denen der dritte Tbeil an 14 bedüntige Diasporagcmeinbeii zu gebe», auch noch ewige andere Unterstützungen zu verausgaben beschlossen wurde. 2400 Mk. sind an den Hauptvercin abzuischre». Das Gescunmt- vermögen des Zweigvercms beläuft sich ans I2M>0 ONO. — Die Gewerbcvere>iie der «tädte Altenburg, Gößnitz, Ronne burg nnd Schmölln haben sich vereinigt, gegen den .^auslr- hand ei. der in dem dortigen Lande m schönster-Blnthe stehe» soll, vvrzngehen. I» einer an die 'Altenburger Negierung zu richtenden Petition will man aus die schädlichen Einwirkungen des Hausir- wesens hiiiiveiien. — Jetzt, wo man mit der Auspflasterung des Zwinger- tciches bcichäftigk ist, wird eine Erinnerung am Platze fei» und unter Umständen noch die gewnnichlc Beachtung nnden können. Soweit die Arbeiten im Augenblick die Dispositionen erkenne» lassen, hat cs den Anschein, als oh die dem Teich bisher eben nicht zur Zierde gereichende llmiasiung der Mündung des Wasserhvch- ftrahlcs auch nach der Auspflasterung die frühere bleiben soll. Da wäre aber doch eine würdigere Umfassung wahrlich angebracht. Es sieht gar zu kläglich aus, wenn der prächtige Hochstrahl aussleigt, und dies ans einer so primitiven Ocssnung geichieht, die noch dazu auch dann, wenn der Strahl nicht springt, dem Teiche nnd seiner schönen Umgebung zur llnzierdc gereicht. Hoffentlich findet man etwas Schöneres, dem Charakter des Teiches und der Umgebung 'Angepaßleres! — Die fortdauernde Ungunst der Witterung vermag doch die neuerwachte Reiselust nicht zu dämpfen. Auch am vergangenen Sonntag war der Verkehr aus den hier einmüudendeu Eisen bahnlinie» ein äußerst lebhafter, wozu freilich die aus Anlaß der Gartenbauausstellung eingelegten Extraziige Vieles beitrugen. Letztere brachten von Booenbach, Schandau und Königsteiu etwa 8<>st und von Zwickau und Ctzemnitz rr. gegen 1100 Perwnen nach Dresden. Die 'Rückfahrt dieser letzteren Passagiere an, Abende er folgte in 2 Ertrazügcn. Außer Relen Extrazügen wurden noch 2 Ertrazüge nach bez. von Pirna, 4 drrgk. von bez. nach Schandau, 4 nach bez. von Tharandt und einer nach Freiberg ersvrderlich. Aus der Leipziger Linie verkehrten 3 Exlrazuge. — Mebnach ist bei dem Besuche der Internationalen Garten bauausstellung seitens des Präsidiums und mehrerer anderer Abgeordneter des Reichstags die Frage aufgeworfen worden, warum nicht auch Engen Richter zum Besuche derselben mitgekommen war. Endlich stk die richtige Antwort geirmden worden: -maz „urqzv sstp-u" lP>u u iizgx — Einer oberflächlichen Schätzung zufolge verkaufte Herr Fleochermeister Hanns während der Gemmmtdauer der Gartenvau- 'Ailsstcllung 100,006 Stück wohlschmeckender Würstchen — so genannte „HannSwürstche w". — In Pluuen i. V- ist die Altersrentenbank-Agentur aus den Lotterie-Haupt-Collecteur Louis Ucbel, in Firma Gebr. Uebel in Plauen übertragen worden. Der bisherige dortige Agent Aug. Riemer hat feine Agentur freiwillig niedcrgelegt. — Auch in Zwickau sind bezüglich der letzten Einschätzung zur Einkommensteuer vielfache Klagen über wesentliche Erhöhungen der Beitragspflichtigen, rcip. über Nichtbeachtung bewirkter Dekla rationen Seiten der ElnjchätzungS-Commiision laut geworden. Eure deshalb aui Anregung des städtischen Vereins am Freitag Abend >m Saale des Restaurants „zum Badegarten" stattacsundenc ösfent- liebe Versammlung war überaus zahlreich besucht. Es sind in Zwickau gegen Mi Reklamationen eingegangen. Es wurde ausge- wrochcn : -Durch dieses scharte Anziehen der Steuerschraube wären Sachsens Rcichthum und Steucrkrast nach Außen zwar gerühmt. ltltnifsen gegenüber ater ntcht d« Verpflichtung, zu erörtern, ob diese Abschätzung auch nach dem Willen des Gesetzes erfolgt sei. Die Versammlung kam zum Schluß dahin, eine Coinumsion einzusetzen, darunter 4 Stadt verordnete, welche eine Vorstellung an daS kgl. Finanzministerium abgebe» lassen soll. — Landgericht. Strafkammer 2. Der Milchhändler Gustav August Herzog auS Großluga schlummerte am 7. März d, I. aus der Hciimcihrt zwischen den Dörfern Neuvstra und Leubnitz ein. Um dieselbe Zeit nahte sich ein Straßcnmeister dem Fuhrwerk und rüttelte de» müden Kutscher auS dem Schlafe. Herzog wußte nun. wieviel es geschlagen, d. h. er war nicht iin Zweifel varüber, daß der Beamte wegen Fahrkontravention Anzeige erstatten werde. Er glaubte aber auch, daß dir Worte: „Ach, machen Sie doch kerne isache, ich will Sie c paar Cigarren geben" niitianimt den darae» »eichten Havannas ihren Zweck nicht verfehlen würde». DaS End« vom Liede war die Verurtbeilung H.'S, der inzwischen schon eine OrRiuiigsstrase zahlen mußte, zu einer Geldstrafe von 6 Mk. ev. 2 Tage» Gesängiiiß wegen Bestechung. — Wegen AuSipielcnö von Apfelsinen wurde der Schlossergeielle undMarkthelier HenrhAlsred Abialom Fritzsche mit 2 Tagen Gesüngniß belegt. — Richard Walter tzoyer, ein ISjähriaer, schon vorbestrafter Musiker aus Chemnitz, lick am 25. April früh heimlich aus dem Hvrnrh'schrii Gasthose in Weinböhla fort, weil er kein Geld hatte, um das Nachtquartier zu bezahle», und am nächsten Tage empfahl er sich au» dieselbe Weise, nachdem er je eine Portion Kalbsbraten, sowie Butter, Brod und Käie vertilgt, auch seinen Durst mit Kaffee und Bier gelöscht hatte. Diesmal „klappte" eS aber nicht beim AuS- rcißen, denn man verfolgte den Zechpreller und übergab ihn dem Strafgericht, da« den Betrug mit 7 Monaten Gesängniß sühnte. — 'Am 27. März Vormittags in der ll. Stunde stürzte der aus dem Gerüste eines Neubaues an der Reißigerstrabe beschäftigte 'Maurer Mah aus Lockwitz auS einer Höhe von ca. 7 Metern herab in den Hof und verletzte sich dabei nicht unbedeutend. Der Unfall hätte nicht eiiltrelen könne», wen» der erioiderlichelSeilenverichlag an dem Gerüste Vorhände» gewesen wäre. Die Schuld an dieser Unterlassung traf de» Zimmerpolier Emst Eduard Hostert, und diese» verwirkte gestern wegen sahilässiger Körperverletzung eine Geldstrafe von 40 Mk. — Am K. März d. I. AbendS fühlte sich der frühere Evpist bei dem Amtsgericht 'Radebnrg, Fra»; Adolph Günther, durch die Aeußerung eines Gastes i» der ZLchlegcl'iche» Restauration zu N. in seiner Ehre gekränkt. Seine Entgegnung gipfelte nun in einer Beleidigung des Herrn Oheranilörichters Obenaus, und diese sühnte der Gerichtshof mit einer lOtägigcn Ge- säiignißstrase. — Gotthard Lvuis Fritzsche ans Hainichen war innerhalb der Zeit vviii IO. Februar bis lO. Avril in dem hiesige» Abzahlungsgeschäft bo» Ritter u. Coinv. hcscyästigt. Sem Ver dienst — 5 Prvz. von den durch ihn bewirkte» Verkämen — reichte nicht zum Lebensunterhalt ans. und er verbrauchte daher nicht nur ll kleinere >ür die Firma vereinnahmteGeldbetrüae von zusammen >0 Mk. 2o Psg. in seinem Nutzen, sondern verpfändete auch eine Anzahl Nbren und goldene Ringe, die dem Prinzipal gehörten, aus dem Leihhaus. Der 'Angeklagte wurde in Rücksicht aut scine Vor strafen zii l Jahr 0 Mviialc» Getängniß und 3 Jahre» Ehzen- rccdlsvcrliist vemrtheilt. — Otto Emil Dietrich, Inhaber eures Stellenvermittelung«»»»-».-»»-«, nahm in Gemeinschaft mit dem schon oft bestrafte» Geschäftsreisenden Emil Oskar Hoiina»» einem stellc- siicheiiden jungen Mann 25 Mt. unter dem Vorgebeu ab. das Geld sei als Anzahlung aus eine Eaution von loO Mk. zu betrachte», welche »ist der dem Suchenden zugesicherteu, aber nur fiiigirlen Stelle, vcrhiiiidcii sei. Der Hauptschwindler Hosmaiiii wurde zu I Jahr 3 Monaten Zuchthaus, 150 Mk. Geldstrafe ev. weitere 20 Tage Zuchthaus nnd 8 Jahren EhreiirechtSverlust, Dietrich zu 4 Monate» Gesang»!» verurlheilt. Aortsetznlift des lokale»! TlieileS Seite ». TaFesnesHtchte. Deutsches Neich. Für den feierlichen 'Akt der Vornahme d«S ersten Spatenstichs für den Nvrdoslseekaiial und die damit per- hundenc feierliche Gmndstcinlcgung der Schleuse zu .Holtenau ist nuiimehr der 3. Juiu festgesetzt. Wie verlautet, gesenkt der Kaiser in Person mit allen königlichen Prinzen der Feier anzuwohnen. Eingeladeii werden dazu die Buudcsrathsbevollinächtigteii, die Ge- sammtvorsläudc des Reichstags, des preußischen Abgeordneten- und .Herrenhauses, die Mitglieder des Skaats!»»iisler-iu>ii:- nnd die Spitzen der schleSlvig-Iwlsteinitchen Provinzalbehördeii. Die Abreise der Fcstgäste von Berlin wird am 2. Juni über Lübeck erfolgen, wo die S»>ot die Durchreisenden zu einem Gabelsnihstiick eingeladen link. 'Ans der Rückreise wird am 4. Juni in Hamburg verweilt werden, um einer Einladung der Röttgen Behörden zufolge eine Besichtigung der neuen Zollanichliißvanteii daselbst vorzunehnien. Tie .Herren Herzog vv» Ratttwr und Grat Brühl veröffent lichen folgendes L-chreiven: „Es ist in verschicbenen öffentlichen Blättern von einer 'Adresse die Rede, welche, von cinüzeu katho lischen Mitgliedern deS .Herrenhauses ausgehend, an S. H. de» Papst gerichtet werden sollte, »in demielbcn den Dank dafür ans- znlvrecheii, d stz er zur Herstellung des kirchlichen Friedens m wvhl- wvlleiidsler Weise leine» hohen Einfluß gellend gemacht und in lleberemsliiiiiiiiiiig mit der kgl. Staatsregicrung und unter Zustim mung beider.Häuser des Landtags die noch schwebenden Difserenz- pniikte so glücklich gelöst hak. Wir wm-eii weit entfernt, zu glauben, daß eine derartige Kundgebung Gegenstand von gehässigen Angriffen werden könnte, eae »och überhaupt em bestimmter Eiittchluß gefaßt und die 'Adresse selbst bekannt war. Ta dies aber leider geschehen ist, so stehen wir von diesem Vorhaben ab, weil wir den so lange entbehrten Friede», welchen wir endlich erreicht zu haben glaubten, nicht von Neuem stören nnd dazu vo» unserer Scire wenigstens keine» 'Anlaß geben wallen. Die gehässigen Angriffe einer sich katholiich neuneudeu Presse würden nuö daran nicht gehindert haben, denn wir fürchte» sie nicht, sind sie auch schon von dieser Seite gewohnt und in keiner Webe gewillt, darauf zu antwarlen." Graf Herbert Bismarck ist in Dublin aiigckniiiiilen. Ter konservative Verein für Hesse» ^>»d Waldeck nahm i» seiner Generalversammlung zur Judenfrage Stellung. Es war für die Angelegenheit eine Kommission ernannt worden, deren Vorschläge, nachdem sie die Billigung des Bmstandcs gesunden, der General- versammlnng unterhieltet wmden. Es wurde einstimmig beschlossen, dem Bereinsprogramm folgenden Satz anzusügen: „Wir anerkennen das Vorhandensein einer Judensrage im deutschen Volke als einer Kultur- und sozialwirthschastlichen Frage, sowie die Dringlichkeit ihrer Lösung. Letztere ist mit Aussicht auf Erfolg allein zu finden in der vollen Aus»ihru»g der kaiserliche» Bolschast vom 17. Nov. 1881 und in der Beseitigung einer dem christlichen Staate wider streitenden Gesetzgebung durch Rückkehr zu mehr gcr»ia»ilchcm Rechts- und Wiithichastsleben, und besonders durch rechtliche» Schutz der in ihrem Bestehen bedrohte» Haiidivcrlcr und Landwirlhe gegen einseitig-kapitalistische Behandlung, soww durch Zusaiiunen- fchiießung der zur Zeit zerstreuten Kruste aus genossenschastlichcr Grundlage". Aus Antrag der Kommilsion werden »i einer dem- nächstigcn Veriammluiig diejenigen Einzelzielc festgesetzt werden, welche iür Hessen von praktischer Bedentuim sind, als: schärfere Heranziehung des Kapitals zu den direkten Steuern, Kamps gegen den Wucher, Beschränkung der Wechseliahigkeit, Ausdehnung oer Sparkasseulyätigkeit, Eimchränkuiig des Hausier- und Zwischen handels. obligatorische Jnnunacn für Handwerker ». s. w. Aus dem Amtsgericht in Frankfurt a. M. wurde vor einigen Tagen das Buch einer Heirathsvermittlerin, welche wegen ProvisionL- sorderung in einen Rechtsstreit verwickelt worden ivar, voracleat, »m daraus den Umfang ihres „Geschältes" zu ermitteln. Daoei stellte cS sich zur allgemeinen Heiterkeit der anwesenden Anwälte heraus, daß noch 17 unverheirathetc Anwälte und Referendare sich an die Vermittlerin mit der Bitte gewandt hatten, sie doch baldigst mit einer vermögenden Frau zu versehen. Dem Direktor der hygienischen Institute Geh. Medizinalrath Dr. Koch, ist der Anslraa erlheilt worden, an der Berliner Universi tät von jetzt ab den Stuvirenden der Medizin Unterweisung in der Jmpftechiiik zu geben. Die Polizeibehörde von München versendet nachstehende Be kanntmachung : Am 4. d. früh kam ein Fremder, angeblich L. Hell mann aus Nürnberg, in ein hiesiges Holel, verlangte ein hübsches Zimmer, ging aber bald wieder aus dem Hotel fort und äußerte beim Weggehe», wenn unter seinem Namen „Hrllniann rc." Briefe ankommcn, möge man solche annebmen und vorläufig auibcwahren. Mittags werde er zurückkehren und die Biiese in Enrpsang nehmen. Auf dem Marienptatze überaab dieser Fremde hierauf einem Dienst« mann fünf an hiesige wohtsituirte Bankhäuser adrrjsirte Briefe mit der Weisung, solche sofort zuzustclle», über den Empfang eine Quittung entgcgenzunehmen und diese in das fragliche Hotel zu Überbringern Der Dicnstma»» kam zwar seiner übernommenen Verpflichtung pünktlich nach, wurde aber überall mit de», Bemerken zurückgewiesen, daß man sich mit den anaebotenril Depot- und beziehungsweise VerkausSgeschästen nicht befassen wolle. In ' erwähnten Bursen befanden sich nämlich Wechsel zu je 1000
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