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Dresdner Nachrichten : 13.11.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189911139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18991113
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18991113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-11
- Tag 1899-11-13
-
Monat
1899-11
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.11.1899
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vrteff«sie«. /.Stammtisch Nieder Nrukirch „Sei doch so aut und weilte unS mir, wir fiel Minuten int Kriestte arburt fcr- Ickwunven smt. Morlz behanbtrl es ist noch keine Mtlliearde Minuten feischwunde», August dakegen behauptet das langt aber lange nicht es sind fiel mer Minuten ferschwunde» wclgebartei hat den recht. 2. biete wie fiel hat eine Miuiearde Millieonen ?" — Mit der Orthographie und der Handhabung der vier Spezies scheint eS bei Euch Nledn-Neukirchnern. wenigstens soweit Euer Stammtisch in Frage kommt, schlecht bestellt zu lein. Nur Moritz scheint, wenn er nicht zu den blinden Hühnern gehört, die ab und zu auch einmal ein Körnchen finden, in puncto Arithmetik eine rühmliche Ausnahme zu machen, denn er hat Recht, daß lest Christi Geburt noch keine Milliarde Minuten verstrichen find. ES fehlen an tausend Millionen ... so viel gehören zu einer Milliarde . . . noch ca. 1'/« Million. Ihr müht Euch also noch ca. 2V« Jahre gedulden, bevor Ihr mit der zweiten Milliarde beginnen könnt. /» Ab., Bautzeu. „Ich bekomme in nächster Zeit mein väterliches Erbtheil ausgczahlt. ca. 7000 Mk. Wieviel muh ich aus das Geld Einkommensteuer zahlen?" - Das kommt ganz darauf an. wie Du das Geld anlegst. Angenommen. Du kaufst Dir für das Geld 3'/, proz. Staatspapiere, lo hast Du von 7000 Mk 245 Mk. Zinsen. Diese Summe hast Du in Deiner Steuerdeklaration außer Deinem sonstigen Einkommen mit aus zuführen und dann wird sich ja zeigen, m " ^ gehörst. welche Steuerklasse Du Antwort * 24jähr. Ab. und Nesse Hermann. <20 Pfg.) : Zum so und so vielten Male sei zur Beruhigung Aller, die eS anarkt^mitgethcllt, daß nuch nach Inkrafttreten des neuen Bürger!, « -B. die Hcirath zwischen Cousin undCvusine gestattet ist. Reiseonkel. >20 Psg.) Lm Lause vorvoriger Woche fuhr ich mit der Sekundärbahn von Sch. nach G. Da sind wir die ganze Strecke von 8 Kilometer, welche man ganz gut in 1'/, Stunde lausen kann, in 1 Stunde und 25 Minuten durch- acfahren. Das war ein Hasten. Treiben und Eilen, kurzum cs konnte nicht schneller geben. Noch vor T. ging dem Dampsröhlein die Puste aus und wir dursten uns aus freier Strecke die Um gegend aniehen. Nach vielen Anstrengungen und manchem Athcm- stoße der Maschine kamen wir endlich nach Station S. Hier war eS aber alle, unser Dampsröhlein konnte nicht mehr. Der Schaffner nahm einen Eimer und ging vor der Maschine her, redete ihr gut zu und lockte sie, indem er Sand aus die Schienen streute, noch ein Stück weiter, bis kurz vor G. mit einem Pfiff die Maschine ihren letzten Athemzug gcthan hatte. Jetzt hieb es „Ausstrigen!" Alles, was Beine hatte, mußte unter erschwerenden Umständen die Straße zu gewinnen suchen, um endlich zu Fuß in die Stadt zu gelangen." — Und so was muß einem Reiseonkel passirc», der behufs Ueberflügelung etwaiger Konkurrenten am liebsten immer mit srilch geölten Blitzzügcn fahren mochte! /.Unglückliche Sängerin. „Wieder einmal kommt eine Deiner trostbedürstigen Süchte», Dich »n, Ratb und Hilfe zu bitten, in einer Angelegenheit, die mich schon der Verzweiflung nahe brachte. Ich beabsichtige Sängerin z» werden, b. h. ich befinde mich mitten drin schon im Studium, welches mich in hohem Maße besriedgt, und ich wäre das glücklichste Geschöpf aus Gottes schöner Welt, wenn ... ich eine reine Kehle hätte. Ver- stche mich nicht falsch! Die Natur hatte mir eine ganz tadellos reine und klare Stimme gegeben, da wollte cs das Schicksal, daß ich vor vielleicht «Vi Jahren einen Katarrh bekam, der nun wohl beinahe chronisch genannt werden kann : ich habe alles Mögliche dagegen gethan, ohne Erfolg natürlich, und nun komme ich zu Dir. Ich bin fest überzeugt, es ist nur furchtbare Verschleimung, den» sobald ich eine genügende Menge am Morgen auSgcwvrfcn, was ich durch Trinken von heißem Wasser bewirke, ist dre Stimme rein wie eine Glocke. Aber die Freude ist immer nur von kurzer Tauer. Das fortwährende Räuspern ist natürlich meiner Stimme wenig zuträglich und erschwert mir das Ueben, so daß mir das ganze Studium und damit das Leben überhaupt verleidet wird. Ich bin tief unglücklich, denn das Studium aufgeben kann ich aus ge wissen Gründen nie und nimmer! Ich will und darf die Hoffnung nicht aufgeben. Wenn mir doch Jemand Hilfe brächte! Gewiß find unter Deinen vielen Abonnenten und Lesern auch Sänger innen, die mein Leid verstehen. Vielleicht ist cs einer von ihnen ebenso ergangen und sie weiß ein Mittel. Ich wäre unsagbar glücklich!" — Nun. wir wollen das Beste hoffen! Aber nun schicke auch schleunigst dem Bricfkasteuonkel Derne bolle Adresse ein, damit er mit den etwa erngehendc» guten Rathschlägen weiß, wohin! /.Lang, ähr. Ab. H. (20 Pfg.) „Ich besitze eine Münze in etwas über Jünsmarkslückgröße, Vorderseite eine ge krönte Reiterfigur mit der Umschrift: Katrins 4657 Vvo et." — Es handelt sich um einen log. Vicarints-Thaler von Johann Georg II. mit Umschrift: Gott und der» Vaterland 1657. Die Rückseite weist den volle» lateinischen Titel auf. der verdeutscht lauten würde: „Von Gottes Gnaden Johann Georg der andere, Herzog zu Sachsen, Jülich. Cleve und Berg, des heiligen Römischen Reiches Erzmarschall Chnrfürst, und nach Kaiser Ferdinand des dritten Tode Vicarius: Landgraf in Thüringen, Markgraf zu Meißen, auch Ober- und Niederlausitz, Burggraf zu Magdeburg, Graf zu der Mark und Ravensberg, Herr zu Ravenstein." Nach Auskunft von Richard Diller's Medaillen- und Mimzcii-Jiidnstrle, Johannesstraße 9. hier, hat die Münze einen Sammlerwcrth von ca. 7 Mk.. während der von Ihnen erwähnte Krönungsthaler einen Höchstpreis von 3,50 Mk. erzielt. /« Neffe Max. (10 Psg.) „Ist Ihnen eine Heilanstalt für Lungenkranke Albcrtsberg bei Auerbach im Vogtlande bekannt und wie muß die Adresse dahin lauten?" — An Herrn Dr. Gebser, Lungenheilanstalt Albertsberg, Auerbach. * Nauh e i m., <50 Psg.) „Wie lange rechnet man auf die bei mehriähriger Kür möglich? Giebt es außer Nauheim noch ein besseres Bad k Sind öftere meistens einscrtige Kopfschmerzen Nachwirkungen der Nauheimer Kur? Die Kur ist vor 7 Wochen beendet gewesen." — Nauheim ist für Sie am gcrathenstc», cvent. auch OcMlhausen, Sodenam Taunus. Eine sünfwochentliche Kur mchrere Jahre hinter einander kann Ihnen Heilung bringen, wenn Eie einfaches Fettherz oder nur geringe Herzmuskelentzündung haben. Die Nachwirkungsdauer hangt natürlich davon ab. wie Ihnen chie Badekur zugesagt hat und wie Sie sich darnach halten. Thun Sie demnach etwas zu Hanse, Gymnastik. Massage. Flüssig- keitscinschränkung? Wenig Bier und Wein? Ihre noch bestehen den Kopfschmerzen werden wohl nicht von der Nauheimer Kur Herruhren, sondern irgend einen anderen Grund haben. ^ /» F- W. 15. „Da ich unbeweibt bi», ließ ich einige Annoncen in Ihrem Blatte los. um ein nettes Weibchen zu er langen. Die eingMngenen Offerten waren meist von Bureaus. Na. dachte ich, Du wirst's probiren. Also los nach einem Bureau I Ich wurde von einer in schwarzem Sammet gekleideten Dame empfangen und nach meinem Begehr gefragt. Ich gab meine Wünsche kund und niußte sofort 15 Mk. erlegen, um von der Dame etwas zu erfahren. Diese legte mir eine Menge Bilder vor, dock bei all' denen, die mir gefielen, sagte sie: „Ja. die sind schon halb weg I" ES waren dies die sogenannten Lockvögel, Photographien, aus Berlin dutzendweise bezogen. Ich wendete mich mit Grausen, und eine Antwort soll ich heute noch erhalten. Bei den anderen Bureaus erging es mir ebenso, nur behielt ich mein Geld in der Tasche, so sehr man sich auch bemühte, dasselbe locker zu machen." — Wer lacht da? Ich glaube gar. das war der lose Schelm Amor I /» A. Thiel, Cölln a. E. „Eine langjährige Abonnentin fragte im Briefkasten vom 6. d. M-, wo Sie Schwaben re. zur Fütterung von Eidechsen herbekommen könnte. Da ich mich seit 30 Jahren mit diesen Thieren aus wissenschaftlichen Gründen be fasse. lo bin ich sehr gern erbötig, der Fragestellerin Auskunft, selbstredend unentgeltlich, über die Fütterung der Eidechsen währetid des Winters zukommen zu lassen, da eS keine von den erwähnten Halbdeckflüglern zu sein brauchen." — Die langjährige Abonnentin wird, wenn Sie diese Notiz liest, nicht säumen, aus Ihrem selbstlosen Anerbieten den entsprechenden Nutzen zu ziehen. /» Neffe TuiSko. <10 Pfg.) „Können Sie mir sagen, ob RetchSgesetzblätker in der Form, wie sie die Behörden auf Abonnement zugeschickt bekommen, in einzelnen Exemplaren in der Reichsdruckerer auch für Privatpersonen käuflich zu haben sind oder, wenn nicht, ob solche, wenn auch in veränderter Form, aus anderen und aus welchen Bezugsquellen rvent. zu welchen Preisen zu beziehen sind 7 Ich möchte gern die in diesem Jahre im ReichS- iksetzblatt veröffentlichten, vom 1. Januar 1900 an geltenden Be- timmungen über die Beurkundungen des Personenstandes be ißen." — Einzelne Nummern des NeichSgesetzblattcs werden auf " " von b Pfg. für ganzen, /. A W. „Mein Freund behauptet. tine Darlehnssorderung. f Jh über ole nur ein privat gemachtes, nicht aus dem Gericht ge-' Air fertigte- Schuldanerkenntnlß vorliege, verjähre in drei Jahren, müsse daher aller drei Jahre ein neues Schuldbekenntniß schrieben weiden. Ist das richtig?" — Nein! Dein Freund laute», aber nicht zusammenschlagen hören. /.Erna Müller. (30 Psg.) »Seit längerer Zeit an einer inneren Ohreneiterung mit Abfluß durch das Trommelfell nach dem äußere» Gehörgang leidend, bitte ich, wenn Ihnen oder einem Ihrer vielen Leser ein erprobtes Mittel bekannt ist. um Mittheilung desselben. Mein Gehör hat sich durch dieses Hebel schon io verschlimmert, daß ich fast gar nichts mehr höre." — Obren- eilernnaen lasse man ja nie hinhängcn, sie könne» gefährlich für daS Gehör, >a für das Leben des Besitzers werde». Es ist daher ein unverzeihlicher Leichtsinn, die Hände dabei in de» Schooß zu legen, weil es einmal so althergebracht ist. weil schon Urahne, Ahne. Mutter und Kind laufende Ohre» gehabt haben und dabei alt geworden sind. Das sind Glücksnmstände, ebenso gut kan» die Eiterung nach uud nach zu dem Gehirn sorticbreiten und die Betreffenden an Gchirneitcrungc» zu Grunde richte». Ebenso ist ein falscher Volksglaube, well schon der Vater:c. schwerhörig oder taub geworden ist. durch Ohreiteruug, so sei auch ohne Weiteres der Nachkomme mit lausenden Ohren gleichsam vom Schicksal dazu bestimmt, auch taub oder schwerhörig zu werden. Wenn die Vor fahren schon richtig ärztlich behandelt worden wären, so wäre Mancher von ihnen bis zum späten Lebensabend wie ein Luchs hörend geblieben. Also eine Ohreiteruug muß unbedingt in fort dauernder ärztlicher Behandlung bleiben, behufs Koutrolc: jede Eiterung des Ohres ist heilbar, sei es durch äußere Behandlung, sei eS. wen» nötliig, durch Operation Mache einmal drei Mal täglich eine Einträufelung in das krank- Ohr von Mol. Alkohol 20 Proz. Das brennt ein wenig, sei standhast vier bis fünf Mi nuten, dann austrocknen. Stelle Dich bald einmal einem Ohren arzt vor. /^ Ein alter Ab. „Können Sie mir sage», ob in der in der Zeit vom 15. -17. Oktober gezogene» Lotterie „für Verloolung von Haus-und Wirthschnslsgegensländen zum Beste» des christlichen Vereins junger Männer zu Leipzig" die Nr. 22621 mit einem Gewinn herausgckommen ist?" — Die Ziehung ist verschoben worden aus den 5.-7. Dezember a. c. und können Sie die Gewinnliste Mitte Dezember cv. direkt von dem betr. Verein i» Leipzig beziehen. /» H. W. „Bitte um Schlichtung eines Streites. Ich war bei Anweieuhelt der „Sioux Indianer" im hiesigen Zoologische» Garte» und sah, das; bei einem der Indianer das Kopfhaar über die Hälfte des Gesichts gekämmt war. Mein Gegner behauptet nun. daß der betreffende Jntianer. wie er genau bemerkt habe, in Besitz nur eines Auges gewesen sei. Ich aber habe denselben Indianer einige Tage später niit zwei Augen gesehen, was ich mir auch nicht auSstrciten lassen will. — Daran thust Tu lehr unrecht, den» der bezeichnet«: Indianer hatte in der That deshalb die Haare in's Gesicht gekämmt, um das eine infolge einer Verletzung er blindete Auge zu verdecken. /» C. P. Ab. in S. „Auch ich habe mich einmal auf's Dichtcrroß geschwungen und lege Dir mein Kvmincrslied für die Herren Vcriehrsbcamten re. zum Abdruck huldvoüst zu Fußen." — So gerührt meine Füße von Deiner Huld waren, kan» ich mich doch nicht entschließen. Tein „Konimcrslied" mittelst Druckerschwärze zu vcrvielsälligen. Es genügt für die Mit- und Nachwelt schon, daß es im Manuskript vorhanden ill. Du feierst die Steuer-, Post-,Zoll-, Bahn-. Gerichts- und Rathsbeamten als ausgemachte „BicMsel". wofür sie Dir, wenn ich Dein „Poem" zum Abdruck bringen wollte, wenig Dank wissen würden. Nüt Deiner Schlußbemerkung: „Tu wirst denken, ich sei der rechte Bachns. da hast Du aber gerade nicht Recht: ich habe vielleicht seit einem ganzen Jahre noch nicht einmal ein Schnittchen Einfach getrunken" hast Du übrigens kernig daneben gehauen, sintemalen Bachns als Wcingvtr mit Hopfen und Malz ... das an Dir nebenbei bemerkt, i» Bezug auf die Dichtkunst Vollständig verloren ist . . . nichts zu thun hat. Du meinst den sagenhaften flandrischen König Gambrinus. dem die Erfindung des Bieres zugcschriebcn wird. /» Stammtisch „Kleber". „Ist das Jahr 1900 ein gewöhnliches Schaltjahr oder nicht? Hier behauptet Einer, daß alle 100 Jahre ein Schaltjahr sei, in welchem der Februar statt 29, 30 Tage habe. Der Strcitkops will um ein Füßchen erstes Kulm wetten, daß er Recht hat." — Die Wette geht nur ruhig ein und laßt Euch den Stoff so gut munden wie er ist. Ter „Strcitkops" hat sich von einem Liede, das er irgendwo einmal gehört hat. wohl ein Stückchen Melodie, aber nichts vom Text gemerlt: Um das Kalcnderiahr mit dem tropischen Sonnenjahr möglichst in Einklang zu bringe», bestimmte Papst Gregor XI ll. im Jahre 1582, daß cs zwar im Allgemeinen bet der von Julius Cäsar cingcführtcn Reform zu verbleiben habe, wonach jedes Jahr, dessen Zahl durch 4 theilbar ist. ein Schaltjahr von 366 Tagen sein solle, daß aber von den Schlußjahren der Jahrhunderte, wie 1600. 1700 ;c.. den sogenannten Säcularjahrcu, nur die mit 400 theilbaren Jahre Schaltjahre, die anderen aber gemeine Jahre sein sollten. So blieb das Jahr KM ein Schaltjahr, dagegen 17oO, 1800 und 1900, die zwar durch 4 aber nicht durch 4M theilbar sind, wurden gemeine Jahre mit 28tägigem Februar. Erst das Jahr 200 wird als Säculajahr zugleich auch wieder ei» Schaltjahr sein. Da aber bei dieser Schaltweise 4M gregorianische Jahre immer noch um 2 Stunden und 53 Minute» großer sind, als 4M tropische Jahre, so wird aller 3600 Jahre extra wieder ein Schalt tag nusgemärzt oder richtiger ausgefebruart. Also: Das Jahr 1900 ist nicht einmal ein gewöhnliches Schaltjahr, vielweniger eines mit einem Mägigen Februar <giebt es gar nicht!) und Euer Streitkopf hätte demnach eigentlich zwei oder gar drei Fäßchen zu zahlen. /» A- Z. „Aus welcher Himmelsgegend und zu welcher Stunde soll der große SternschnupvcnfaÜ in der Nacht vom 13. zum 14. d. M kommen?" — Siche Nummer vom 7. November, Seite 4, erste Spalte: Dort steht, was Du wisse» willst. /» 1 8 jähriger Ab. „Ich lieferte einer Handclssrau im Jahre 1895 Waarcu im Betrag von reichlich IM Mk. auf Kredit. Da die Frau nicht zahlte, gab mir ihr erwachsener Sohn im E Braut die Klage auf richterliche Ergänzung Leim hiengen mtSgrrichte zu. Wer mit Hintergehung der hierländilchrn Be stimmungen eine Ehe im Auslande lchließt, wird, obgleich die Ehe gütig ist und die Eheschließende »hier wohnen können, mit Geld strafe bis zu 150 Mk. bestraft. Im fiebrigen wenden Ste sich am besten gleich an dte richtige Schmiede, das Standesamt. /. Nichte Sophie. <1 Mk.) „Jetzt, wo man so viel hört und liest von den todteSmutbigen Kämpfen der Buren, welche ihr Vaterland, Haus und Herd vertheidigen, ist mir der Gedanke gekommen, ob wir deutschen Frauen ihnen nicht die Sorgen um ihre Verwundeten und Kinder tragen Helsen könnten. Angesichts des bevorstehende» Weihnachtsfestes möchte ich an gleichfuhlende Mitschwestcrn die Bitte richten, sich lieber einige Kleinigkeiten zu Verlagen und diele kleinen Ersparnisse unsere» Mitschwestern rn Transvaal zu spenden. Diese würden daraus doch sehen, daß es thcilnehmcnde Herzen giebt " — Ter Vorschlag macht Ihrem Herzen Ehre, und ich zweifle auch nicht daran, daß er bei den meisten, unseren Leserkreisen angehörendcn deutschen Frauen eine gute Auf nahme finden wird. /--, Nichte Maßlieb. <30 Psg.) „Könnte ich folgendes Gedicht wohl Jemandem schicken, den ich von ganzem Herzen liebe? Oder glaubst Du. daß es zu poetisch ist und deshalb nicht ver standen werben würde? O Sonnenschein der Liebe, kehre wieder! l Nur einen Strahl wirs in mein sehnend' Herz, ! Von Deiner Höh' zur armen Erde nieder, l Auf daß gelindert werv' mein herber Schmerz! j Tu bist die Svendenn der reinen Freude. > In Tag verwandelst Tu die dunkle Nacht, l Befreiest die Natur vom engen Wintcrkleide > Und lassest sie ersteh'» in hehrer Frühlingspracht. > Es ist so nächtlich finster in mir worden, j Nichts lächelt mir mehr- mild und srcundlich zu. l O Soun' der Lieb', verlasse doch den Norden, s Von Süden her bringst Hoffnung Du und Ruh'! ! O strahl' die Hoffnung aus in zweier Seelen. I Die sich in Lieb' gesunde» wuiiderbar! I Schein hell, daß sie das Ziel nur nicht verfehlen; > Bann' falschen Schein! Führ' treu sie zum Altar! — Ein verzweifeltes Mittel, die Liebe zu einer Reise von Nord nach Süd zu bewegen. Giebt es denn keinen bequemeren Weg? /» I. F. <30 Pfg.s „Meine Frau verdient >ährlich ca.40Mk. durch weibliche Handarbeiten. Muß ich dieselben in der Ein kommen- und Gemeindesteuer mit versteuern oder sind dieselben frei?" — Ihre Frau hat ihr Einkommen selbst zu versteuern und ist, wenn dasselbe nicht mehr als 40 Mk. jährlich beträgt, natürlich steuerfrei. /» Alter Abonnent N. (20 Psg.) „Wie kann man seinen Schweißfuß wiederbekommc» ? Ich habe ihn verloren und bin seitdem immer krank?" — Sei froh, daß Du Deinen Schwciß- fuß los bist, der doch etwas Krankhaftes war. Doch wenn Deine Sceligkeit davon abhängt, so nimm Senfmchl-Fußbäder, Senfmchl in die Strümpfe! /« Stammtisch Gemüthlichkeit. „Wir streiten uns um die Gräfin Eosel. Ein Theil von uns. zu dem auch ich ge höre, behauptet, daß Gräfin Eosel ans Schloß Stolpe» gestorben ist und auch dort begrabe» liegt, während die andere Parte! der Meinung ist. daß die Gräfin zuletzt in dem Cosel-Schlößchen im Plnueiiicheii Grunde intcruirl gewesen und auch dort gestorben ist." — Die Gräfin Cosel starb am 3l. März 1765 im Alter von fast 85 Jahren auf Schloß Stolpe», wv sie nahezu 50 Jahre als Ge sängen«: zugebracht hat. Ihr bei Lebzeiten geäußerter Wunsch, daß man sie auf dem Schafsberg bei Langenwolmsdorf begraben möge, wurde nicht ersüllt. sondern ihre Leiche i» der Stolvener Schloß- kapelle dem Schooß«: der Erde übergeben. Diese Thatlache wär mst der Zeit r» Vergessenheit gerathen und erst im Jahre 1681 wurde von Prof., Dr. Steche das Grab der Eosel wieder aus- -r.>a oie n>ra» nicyi zamie, gno mir >nr erwoci»eaer «sog» im Jahre 1897 einen Bürgschastsichein und versprach, in einem Jahr zu zahlen, was er aber nicht gethan hat. Muß ich da vor Ncu- lahr klagen, um es nicht veriähre» zu lassen?" — Ja! Alle der artige Forderungen aus dem Jahre 1897 verjähren mit Schluß 1899. /«-Ein Leser, Stolpe n. Antwort: Die in Frage kommenden Thaler werde», wenn sie prima Stcmpclglanz-Erhalt- img aufweisen, vom Sammler mit circa 4 Mk. bis 4.75 Mk. für IM. resp. 1862 bezahlt. Die Thaler-Saiiimlung ist durch den Rückgang des Silberpreises heute etwas vernachlässigt wid man kauft augenbiicklich sehr billig. Besonderes Interesse ist jetzt der Sammlung neuer Reichsmüiizen zugewendet, besonders an der Hand des lüngst erschienenen, in jeder Buchhandlung erhältlichen Wegweisers hierzu: „Kummer, die deutschen Reichsmüiizen v. I. 1871 bis 1898." /»Prof. D r. R- KlebS, Königsberg i. Pr. „Behufs Jnventarisiriing und einheitlich wissenschaftlicher Bearbeitung der Allongen durch die Postanstalten ,um Preise irden ganzen, halben ob« Viertelbogen geliefert. noch im privaten lind auch öffeutlchien Besitz vorhanden ist. Ich richte daher an alle Besitzer derartiger Bernsteiii-Kllnstsachcn früherer Jahrhunderte, als da sind: Fournicrarbcitcn von Kästchen bis zu Schränken, Schnitzereien, Dosen, Nippes, Schüsseln, Pokale. Kirchengeräthe u. s. w., die Bitte, mir gütigst eine kurze Mittheilung über die Art ihres Besitzes zukommen zu lassen und mich dadurch in den Stand zu setzen, mit ihnen in nähere Ver bindung treten zu können." — Ihrer Bitte um Aufnahme des Vorstehenden haben wir gern entsprochen und wünschen besten Erfolg. /»Nb. E. B. «Ich möchte mich verheirathen und wissen, welche Papiere dazu erforderlich sind. Meine Braut ist geboren in Dresden, ich in Preußen. Ist die Zustimmung der beiden Eltem der Braut durchaus nothwendig, wenn die Tochter minder jährig ist oder genügt die Einwilligung der Mutter? Kann man ev. im Auslande und wo sich trauen lassen und darauf in Deutsch land wohnen, um auf diele Weise der aus nichtigen Gründen vor enthaltenen Einwillung des Vaters zu entgehen?" — Es sind dem Standesbeamten vorzulegen: dle Geburtsurkunden der Verlobten, die Einwohnerscheine, Ihr MilttärausweiS, bis zum Schluß dieses JahreS, falls Ihre Braut noch nicht 24 Jahre alt ist, unbedingt die Einwillung deS VaterS. Im nächsten Jahre bedürfen die Verlobten nur viS zum 2l. Jahre die Einwilligung der Ellern, die Einwilligung des VaterS ist erforderlich, auch wenn Sie im AnS lande die Ehe schließen wollen, doch können Sic den Pfarrer in Helgoland fragen, ob n dieses Jahr Ihre Ehe ohne väterliche Einwilligung noch schließen will. Erfolgt die väterliche Verweiger ung der Einwilligung mir aus unbedeutenden Gründen, so steht gefunden. Der Sarg trägt eine Metallvlatte mit folgender In schrift: „Hier ruht in Gott und erwartet die fröliche Auferstehung die Hochgebahrne Frau Frau Evustantia Reichsgräsin von Cosel aeb. von Bruchsdorf. Sic erblickte das Licht dieser Welt Ao. 1680 o. 18. Octbr. auf dem Erb Gliche Tebcnau in Holstein. Ihr Herr Vater war der Weyland Ävhlgebohrne Herr Herr Joachim von Vruchsdorf hochbestallt gewesener Obrister über ein dänisches Euirassicr Regiment, Ihre Frau Mutter die hochgebohrne Frau Frau Anna Margarethe gcb. Gräsi» von Marselli, Ihr Herr Großvater von väterlicher Seite war der Wohlgeb. Herr Herr Detlev von Bruchsdorf, cbcnsalls in dä». Diensten als Dbr. über ein flieg. Cür-, von mütterl. Seite hingegen St. Leonhard Gr. von Marselli. Ihre Frau Gr. Mutter aber die wohlgcb. Frau Fr. Anna Tvrvtb. aus dem Hause Rantzau in Hollstcimschen. Sie vermählte sich nach Sachsen Ao. 1699 im 19. Jahre an Adolphum Maginim Graf von Hoyni. entschlief in Gott, nachdem Sie Ihr Ruhmvolles Alter gebracht aiif 84 Jahr 5 Monatbe 13 Tage d 31. Mart. 1765." In jener Villa im Plaucnschen Grunde hat die Gräfin nie gewohnt und hätte auch nicht darin internirt werden können aus dem einfachen Grunde, weil diese Villa erst nach ihrem Tode gebaut worden ist. /»Alter Aboiinc n t. „Mein lieber Schnörke! Sei nicht böse, wenn ich Dich auch einmal in einer Sache in Anspruch nehme. Ich bin Beamter, habe auch einen ganz hübschen Gehalt, aber bei den Aiiwlüchcn. welche das standesgemäße Leben an einen stellt, bleibt nicht viel übrig -. Eine meiner Töchter hcirathct jetzt, und ich muß, da sie eine ganz gute Partie .nacht, einen Hochzeitsschmaus ausrichtcn. Meine Wohnung ist zu klein für 30 - 40 Personen zum Essen und Tanze». Kannst Du mir, da ich »och nicht lange hier bin und noch wenig Bescheid weiß, nicht ein Lokal nennen, welches sich dazu eignet und wv man auch nicht zu thencr dran kommt?" — Frage einmal im „Eldorado" (Bes. Gustav Fritzsche), Steinstraße 9. an. Dort giebt cs außer zwei größeren Sälen auch einen kleineren für 40—50 Personen, der Deinen Wünsche» also gerade entsprechen dürste. Tu mußt Dich aber dazu halten, denn der Saal ist oft auf längere Zeit hinaus sür gleiche oder ähnliche Zwecke vergeben. /» R otheNas e. „Seit ungefähr einem halben Jahr habe ich von Zeit zu Zeit a» einer recht rotbcii Nale zu leiden. Auf vor handene» Schnupfen oder gar ans die Folgen von Alkohol ist die Ursache nicht zurückzuführe». Die Entzündung beginnt vorn an der Spitze, welche dabei dick wird und verweilt sich auf beide äußere» Nasenflügel Jst's nun nöthig, wegen dieser augen scheinlichen Kleinigkeit einen Arzt zu fragen, oder können Sie mir einen anderen Rath ertbeilen?" — Da Sie behaupten, daß Ihre rothe Nase weder eine Meißner Schattenseitennase. noch eine ge wöhnliche Schmippnase ist, so glaube ich dies vor der Hand. Da die Entzündung aber immer au der Nasenspitze aistniiat, so ver mache ich, daß Sie eitel sind, uud sich die Härchen an der Nasen spitze fein säuberlich auSzupfen. Lassen Sie das! Falls meine Vcrmuthunn nicht zutrifst, so ziehen Sie Vorlanolin drei Mal täglich durch die Niste. /» Nichte Theresia. Pirna. (30 Pfg.) „Dem Neffen „Ungenannt" im vorletzten Briefkasten kann ich nachstehendes Mittel mittheile», das mich selbst von einem hartnäckigen Haar ausfall in kurzer Zeit befreit hat. Aus 1 Liter Franzbranntwein «ohne Salz) nimmt man 3 mittelgroße Zwiebeln, schneidet sie in kleine Stückchen, thut sie zu Franzbranntwein und setzt Liter Klettenwurzel-Abkochiiiig hinzu, korkt fest zu und stellt die Mischung drei Stunden in die Wärme. Nach Verlauf dieser Zeit gießt man die Flüssigkeit durch ein dünnes Tuch und füllt das Filtrat Wieder aus eine Flasche. Damit ist täglich zweimal die Kopfhaut sorgfältig zu befeuchten uud ei» Tuch um den Kops zu binden. Ist dies am Tage nicht aut möglich, da man im Zimmer bleiben muß. so ge nügt es auch, wenn die Prozedur regelmäßig des Abends Vvr- genomincn wird. Der Erfolg tritt i» kurzer Zeit sicher ein. Da das Mittel das .Haar aber etwas klebrig macht, so empfehlen sich öftere Kopswaschniigcn mit laittvarmem Wasser." — Um mein Ge wissen nicht mit einer Unterlassungssünde zu belasten, für die mir die Nemesis leicht einmal den Resse» Ungenannt mit einer bis zum Nacken reichenden Glatze in den Weg führen könnte, habe ich keinen Abstand genommen. Dein Mittel an die große Glocke zu hängen. Hoffentlich erhalte ich aber nicht über kurz oder lang die Mitchleiung, daß es damit „ooch nischt war". ."»Pechnelke. (10 Pfg.) Ln welches Zeichen ffdl der 17. Juli 1872? Es muß doch unbedingt ein Ungluckstag gewesen lein, da ich trotz meiner Jugend schon viel Unglück gehabt habe und an bitteren Erfahrungen reicher bin als vielleicht manche ältere Frau." — Eigentlich sollte ich es Dir nicht sage», daß Du im Zeichen des Krebses daS Licht der Welt erblickt hast, denn das wird Dich in Deinem Aberglauben nur noch - bestärken. Die Mythologie erzählt nämlich von diesem Sternbilde, daß eS der unter die Sterne versetzte große Krebs sei. welcher, von der Juno abaesendet, den Herakles beim Kampfe mit der lemäische» Schlange in den Fuß knipp und dabei zertreten wurde. Zum Sternbilde des Krebses gehören aber auch zwei Sterne vierter Größe, die /(leinen Esel" genannt, zum Unterschied wahrscheinlich von den großen Eseln, die am Ende des 19. Jahrhunderts noch auf der Erde herumlaufen und die herrlichen Sternbild« des ThierkreiseS für das ihnen etwa beschledene Mißgeschick glauben verantwortlich mache» zu müssen. L- tz) -- s «r 8 § v ?- «r -5 - ? <» *
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